Ursachen von Vergessen


Hausarbeit, 2004

16 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Untersuchungen zum Vergessen
2.1 Die Vergessenskurve nach Ebbinghaus

3. Theorien des Vergessens
3.1 Zerfallstheorie
3.2 Interferenztheorie
3.3 Zusätzliche Faktoren, die das Vergessen bewirken

4. Fazit

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung

Neben der Seminarveranstaltung „Forschungsprobleme der Allgemeinen Psychologie“ stellt die Grundlage dieser Hausarbeit die Thematisierung >Ursachen von Vergessen< dar.

In der Vergangenheit wurden im Rahmen dieser Aufgabenstellungen verschiedenste Untersuchungen und Versuche durchgeführt in deren Folge sich sehr unterschiedliche Theorien zum Vergessen herausgebildet haben.

Aus diesem Grund sollen im Rahmen dieser Hausarbeit die wichtigsten zwei Theorien, die Zerfallstheorie und im Schwerpunkt die Interferenztheorie, näher beleuchtet werden.

Zusätzlich möchte ich weitere Faktoren, die das Vergessen bewirken können, aufzeigen.

Der erste Abschnitt soll hierzu den Leser in die Problematik einführen und im Weiteren eine der ersten Untersuchungen zum menschlichen Gedächtnis behandeln.

Im anschließenden Hauptteil der Arbeit werde ich auf die entscheidenden Theorien eingehen und anhand von Beispielen und Untersuchungen darstellen. Ferner möchte ich auch an dieser Stelle auf zusätzliche Faktoren, die das Vergessen bewirken können, eingehen.

Im letzten Teil der Hausarbeit werde ich versuchen ein abschließendes Fazit zu finden.

2. Untersuchungen zum Vergessen

In der kognitiven Psychologie bedeutet der Begriff >Vergessen< bei der empirischen Analyse, dass man etwas von früheren Bewusstseinsinhalten nicht mehr erinnern oder nicht mehr wieder erkennen kann.[1]

Die ersten Untersuchungen zum menschlichen Gedächtnis wurden bereits seit dem 19. Jahrhundert durchgeführt. Interessant scheint in diesem Zusammenhang, dass diese Untersuchungen sich größtenteils heute in Folgestudien anderer Forschungsgruppen reproduzieren lassen.

Bei diesen Untersuchungen und Experimenten wurden eine Vielzahl von Techniken und Maßzahlen verwendet, die in aktuellen Versuchsanordnungen einen ähnlichen Stellenwert finden wie auch schon zu jener Zeit.

Hierbei wurden und werden vor allem Gedächtnisexperimente bei Fragestellungen des Problemlösens und der Sprachverarbeitung angewendet.

2.1 Die Vergessenskurve nach Ebbinghaus

Bei der Recherche in der Literatur über die Ursachen und das Zustandekommen von Vergessen wird man immer wieder auf eine Persönlichkeit aufmerksam.

Hermann Ebbinghaus, der von 1850 bis 1909 lebte, gilt als Pionier auf dem Gebiet der experimentellen Gedächtnisforschung.[2] Im Jahr 1885 veröffentlichte er eine bedeutende Monographie seiner Forschungsarbeiten. Die damit verbundenen Untersuchungen sind als die ersten systematischen Experimente zum menschlichen Gedächtnis anzusehen.

In Selbstversuchen beforschte er vor allem Lern- und Merkprozesse, bei denen er sich Serien sinnloser Silben beibrachte, wie z.B. DAX; BUP und LOC. In einem seiner Experimente lernte er Listen von 13 Silben auswendig, bis er diese mindestens zweimal hintereinander fehlerlos wiedergeben konnte. Nach unterschiedlichen Zeitspannen überprüfte Ebbinghaus, wie gut er diese Listen behalten hatte.

Diese Ergebnisse seiner Untersuchung sind in seiner Vergessenkurve (1885) verdeutlicht.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2.1-1: Die Vergessenskurve nach Ebbinghaus (1885)

Die Abbildung 2.1-1 zeigt in der >Vergessenskurve< nach Ebbinghaus von 1885 die Ergebnisse seiner Selbstversuche zum Behalten von Listen mit jeweils 13 Silben. An der vertikalen Achse (Percent mean saving) des Koordinatensystems sind in Prozent die Gedächtnisinhalte abgetragen, an die sich Ebbinghaus erinnern konnte. Die horizontale Achse bezeichnet die Zeitpunkte an denen Ebbinghaus seine Gedächtnisinhalte hinsichtlich der Wiedergabe der Listen überprüft hat. Aus der Abbildung ist erkennbar, dass mit zunehmender Zeit die Gedächtnisinhalte nach einer Stunde bei 100 Prozent bis in 31 Tagen auf 20 Prozent stetig sinken. Allerdings zeigt die Kurve deutlich, dass zunächst in den ersten acht Stunden sehr rasch vergessen wird, aber dann über einen sehr langen Zeitraum sich das Vergessen sehr abgeschwächt fortsetzt.

3. Theorien des Vergessens

Zur Klärung der Ursachen von Vergessen existieren verschiedene Theorien.

Baddeley spricht von drei möglichen Theorien[3]:

1. die Interferenztheorie, bei der vorhandene Gedächtnisinhalte durch nachfolgende Informationen beeinflusst werden,
2. die Zerfallstheorie, bei der die Gedächtnisinhalte durch Spurenzerfall in der Zeit „erodiert“ werden und
3. nach Bower (1967) existiert eine Mehrkomponententheorie, bei der das Vergessen auf mehrere Ursachen zurückzuführen sei, nämlich auf das Auflösen von Gedächtnisinhalten in Teile (crumbling into parts) und Verlust von separaten Teilen anstelle von gesamten „Verdecken, Verdunkeln“ (obscuration).

Ich werde nun im Folgenden auf die Zerfallstheorie und die Interferenztheorie eingehen.

[...]


[1] Vgl. Häcker, Hartmut O./Stapf, Kurt-H.: Dorsch Psychologisches Wörterbuch; 14. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage; Verlag Hans Huber; Bern 2004, S. 1001

[2] Vgl. Anderson, John R.: Kognitive Psychologie. 2. Auflage; Spektrum Akademischer Verlag; Heidelberg 1996, S. 167

[3] Vgl. Baddeley, Allan: Human Memory, Theory and Practice. Revised Edition; East Sussex 1997, S. 176

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Ursachen von Vergessen
Hochschule
Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg
Note
2,0
Autor
Jahr
2004
Seiten
16
Katalognummer
V48413
ISBN (eBook)
9783638451314
Dateigröße
564 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Ursachen, Vergessen
Arbeit zitieren
Heiko Fischer (Autor:in), 2004, Ursachen von Vergessen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/48413

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