Die Gruppe 47. Kurzzusammenfassung zu Anfang, Ende Kritik und Politik


Skript, 2005

13 Seiten, Note: gut


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Glücksfall einer nicht-öffentlichen Öffentlichkeit

Anfang 1947

Oktober 1958 Großholzleute

Anmerkungen zur Mappe

Kritik an der Gruppe von Außerhalb

Ende der Gruppe 47

Mörderische Kritik
Kritik von Außen:
Kritik in der Gruppe

Die Gruppe 47 als soziologisches Phänomen

Erklärungen für den Zerfall der Gruppe

Gruppe 47,

Vorspiel, Der Ruf

Redaktionssitzung am Bannwaldsee

Die Gruppe etabliert sich

Preis der Gruppe

Kritik in der Gruppe

Lit. Paradigmenwechsel, Bachmann, Aichinger, Celan

Die Gruppe verändert sich

Von der Kritikerwerkstatt zur Literaturbörse

Das Ende kündigt sich an

Politische Agitation

Literaturverzeichnis

Glücksfall einer nicht-öffentlichen Öffentlichkeit

- Die Nachricht über Erfolg und Misserfolg einer Lesung verbreitet sich und entscheidet über Marktwert und Karrieren 1962.
- Dazwischen die Gruppen der Verleger und Kritiker, die den harten Kern der Gruppe bilden und immer da sind
- Einige neue Leser werden von Coaches begleitet
- Gruppe 47 entsteht in einer Zeit, in der die Formierung der BRD erst noch bevorsteht.
- Personen die der Gruppe vorstehen haben Kriegserfahrungen, innere Emigration oder Widerstand
- Es geht der Gruppe um Literatur, aber immer als Ausdruck substanzieller Lebenserfahrungen
- Es gibt keine Mitglieder der Gruppe 47 und nur Hans Werner Richter weiß, wer auf Dauer zu den Lesungen eingeladen ist. Aber dennoch kann man die Bildungswirkung dieser Gruppe und damit die Zugehörigkeit zum Kern oder der Peripherie deutlich erkennen. Man sieht, wer dazu gehört.
- Wirkung der Gruppe begrenzt sich nicht auf die Tagung, vgl. Festnahme Jens während der Raketenkrise, oder Kuba-Erklärung
- In ihrer Glanzzeit führt die Gruppe wesentliche Begabungen der Republik zusammen und beeinflusst sie, eine gemeinsame Haltung zu gesellschaftlichen Kernfragen einzunehmen.
- Ausgeschlossen blieben Autoren des Unterhaltungsromans und solche, die Dinge an der Wurzel fassten. So war es auch nicht denkbar Adorno einzuladen
- Es entstand eine literarische Öffentlichkeit und kritische Instanz, wie sie nach dem Ausbleiben der Einladungen nicht mehr existierte
- Der Höhepunkt der Gruppe findet sich in Berlin, Saulgau, Sigtuna und der Pulvermühle
- Hans Werner Richter kommt großer Verdienst zu, er war der Organisator der Gruppe, der es vermochte, so viele Individualisten zusammenzubringen und zu verständiger Auseinandersetzung zu veranlassen
- Wann griff Hans Werner Richter ein?

Kompetenz

1. Wenn die Gruppe ausuferte, so gab es kaum Ideologiedebatten
2. Es gab keine überlangen Äußerungen
3. es gab kein sich gegeneinander in der Radikalität übertreffen
4. es wurden keine Bereiche eingeladen, die der Literatur ähnlich waren, vgl. Philosophie. Ausnahme, 1962 Filmemacher, Experiment scheiterte

Ent-Hierachisierung

1. Hierarchie wurde monopolisiert auf Richter, große Persönlichkeit
2. fing so die Hahnenkämpfe auf, sicherte den Zusammenhalt

Selbstbewusstsein, Autonomie

1. Größe der Gruppe wurde von Richter sehr bewusst festgelegt

Grenzsetzende Aufmerksamkeit

1. Äußere Anlass für das Ausbleiben weitere Einladungen war der Einmarsch des Warschauer Paktes in Prag. Die geplante Sitzung in Prag viel daher aus.

Innere Grund lag aber in einem Wandel der Diskussions- und Erfahrungsbereitschaft gegenüber literarischen Texten. Bereits in Princeton wurde deutlich, dass eine neue Generation nachrückt, die keine Erfahrungen mit dem Krieg mehr hatte

Zudem ersetzte Werbung zunehmend Öffentlichkeit

Anfang 1947

- lehnten das Alte ab, wollte das literarische Vakuum mit neuer Literatur füllen.
- Sie trafen sich am Bannwaldsee und lasen sich gegenseitig vor, Ziel war es auch, die Mitarbeiter des Rufs zusammenzuhalten.
- Als Richter einlud, dachte noch niemand an Gruppenbildung, vielmehr ging es darum, eine neue Zeitschrift vorzubereiten
- Gruppe wurde benannt nach der spanischen Generation 98, die ähnliche Vorstellungen hatte.
- Die Gruppe war nicht gegründet worden, sie war kein Verein, sondern ist einfach entstanden. Guggenheimer: das müssen sie wieder machen
- Vielleicht ist dies aber auch eine Legende, denn beim nächsten Treffen in Niendorf an der Ostsee beschloss man die Gruppe 47 zu gründen. Da auch 47 Personen anwesend waren. Hochzeitsreise. Man einigte sich auf die Legende, dass die Gruppe bereits 47 bei einem Treffen des Ruf gegründet wurde

Oktober 1958 Großholzleute

- Günter Grass erhält den Preis der Gruppe
- Kritik auf den Tagungen

Ist es überhaupt möglich, lediglich akustisch dargestellte literarische Texte zu bewerten? Insbesondere die Interpretation des Lesers findet sich wieder. Allein durch die Art des Vortrags. Stützt seinen Text mit außerliterarischen Mitteln

Ferner muss berücksichtigt werden, dass es auch Autoren gibt, die keine rhetorischen Fähigkeiten haben

- Außerdem eigenen sich einige Texte hervorragend für eine Präsentation, während andere wiederum nur mit dem Auge wahrgenommen werden können.
- Kritiker sollen aber nicht über die Möglichkeiten des Autors als Vortragskünstler befinden, sondern sollen einen literarischen Text möglichst sachgemäß beurteilen
- Der Kritiker hat nicht die Möglichkeit einzelne Passagen noch einmal zu überprüfen. Er muss sich ganz und gar auf den ersten Eindruck verlassen
- Kritik wird nicht die geringste Bedenkzeit zugestanden
- Auch das Mitschreiben ist schwierig, da dadurch wichtige Stellen übersehen werden könnten.
- Aber: die Kritik wie sie auf den Tagungen ausgeübt wird hat sich aus der Praxis ergeben. Autoren kommen, weil sie Urteile über ihre Arbeiten hören wollen, Kritiker kommen, weil sie wissen wollen, was die Autoren schreiben. Beide Seiten haben sich auf einen Kompromiss geeinigt. Kritisierten und Kritiker nehmen das Makel in Kauf, die allen improvisierten Kunsturteilen anhaften und anhaften müssen
- Aus der Perspektive der Zeit kann gesagt werden, dass die meisten der gefällten Urteile sich nicht als falsch erwiesen haben
- Es hat sich in der Praxis gezeigt, dass gerade die professionellen Kritiker ab besten dazu fähig sind, nie wurde beschlossen, dass gerade sie sich äußern müssen
- Diese ergänzen sich Gegenseitig. Ein Höllerer und ein Kaiser sind in der Regel ergiebiger als ein Kaiser oder Höllerer allein. Wenn der Kaiser in seiner Qual verstummt, ist es dem Jens gegeben, zu sagen, wie er leidet
- Kritik wird von den Anwesenden immer auch misstrauisch geprüft
- Genauso, wie sich ein Autor der Kritik stellt, so stellt sich auch der Kritiker diesem Forum.

Anmerkungen zur Mappe

- Trümmerliteratur: Nachkriegsliteratur wird zum Medium von Reflexion und Verarbeitung. Neue literarische Formen treten in den Vordergrund. Kurzgeschichte und das Hörspiel, Gründe, wenig Muße und Zeit, kein Geld, kein Papier
- Kurzgeschichte: Stück herausgerissenes Leben, Durchschnittsmenschen mit alltäglichen Sorgen
- Kahlschlag: aus den Trümmern sollte nicht nur ein neues Deutschland, sondern auch eine neue Literatur entstehen
- Gruppe 47: Existiert von 47-67, Form für literarische Diskussion und Kommunikation

wer die Feuerprobe auf den Tagungen besteht ist ein gutes Stück weiter auf der literarischen Karriereleiter.

- Zum Ende der Gruppe 47: Nach 20 Jahren ist eine neue Generation nachgewachsen, die Kritik an Vorstellungen und Ritualen der Gruppe übt, die aber auch nicht die gleichen Erfahrungen wie die Mitglieder haben, gemacht hat.

- Struktur der Gruppe: Anfangs geschlossener Kreis, Arbeitscharakter, Werkstattgedanke

- Vier Phasen der Gruppe:

1. Konstruktionsperiode (47-49):

Kennzeichen: - Werkstattgedanke,
- kollegiale Arbeitskritik
- Treffen zur Vorbereitung des Skorpion

2. Aufstieg (50-57), kommerzielle Phase, Abwendung vom Kahlschlag

Kennzeichen: - einsetzen professioneller Kritik
- Öffentlichkeit
- Werkstattgespräch hört auf

3. Hochperiode (58-63)

Kennzeichen: - Entwicklung zu einer literarisch-kulturelle Institution
- Anschluss an Weltliteratur

4.Zerfall (64-90)

Kennzeichen: - in Schematismen erstarrt

- nicht in der Lage auf neue Entwicklungen angemessen zu reagieren

Vietnamkritik, 68er Revolution, Pulvermühle ist Bruch der Gruppe, 1977 offizielle Auflösung der Gruppe durch Richter

- Definition Gruppe: - soziales Gebilde
- spezifische Merkmale
- beständige Kontakte
- Ist die Gruppe eine richtige Gruppe?
- Regeln und Normen
- Rituale
- keine Statuten
- Hierarchische Gebilde der Gruppe ist entscheidend.
- Sitzordnung
- Wann wird gelesen
- Öffentlichkeitsresonanz
- Veränderung setzt mit der Akademisierung der Literatur ein, wichtige Namen: Enzensberger und Höllerer
- Zustrom macht die Gruppe ausgewogener, aber auch unübersichtlicher
- Von außerhalb der Gruppe kommt der Vorwurf der Selbstgefälligkeit und des Profitmarktes

[...]

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Die Gruppe 47. Kurzzusammenfassung zu Anfang, Ende Kritik und Politik
Hochschule
Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover  (Fachbereich Erziehungswissenschaften)
Veranstaltung
Colloqium
Note
gut
Autor
Jahr
2005
Seiten
13
Katalognummer
V48380
ISBN (eBook)
9783638451093
Dateigröße
457 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Ausführliche Zusammenfassung der wesentlichen Aspekte der Gruppe 47 und ihres Umfeldes. Auch zur Prüfungsvorbereitung
Schlagworte
Gruppe, Colloqium
Arbeit zitieren
Timo Mauelshagen (Autor:in), 2005, Die Gruppe 47. Kurzzusammenfassung zu Anfang, Ende Kritik und Politik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/48380

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Die Gruppe 47. Kurzzusammenfassung zu Anfang, Ende Kritik und Politik



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden