Die wirtschaftliche Entwicklung Südafrikas unter besonderer Berücksichtigung der Landwirtschaft und des Bergbaus


Hausarbeit (Hauptseminar), 2005

20 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Die Landwirtschaft in Südafrika
2.1 Landwirtschaftliche Entwicklung
2.2 Weidewirtschaft
2.3 Ackerbau
2.4 Bewässerungswirtschaft
2.5 Kleinbauernlandwirtschaft
2.6 Probleme der Landwirtschaft

3. Der Bergbau
3.1 Die Entwicklung des Bergbaus
3.2. Probleme des Bergbaus
3.3. Industrielle Metropolregionen

4. Die Dienstleistung in Südafrika

5. Der Informelle Sektor

6. Fazit

7. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Südafrika wird in seiner gegenwärtigen Form industriell als Schwellenland bezeichnet, das einzige Land dieses Ranges im Afrika südlich der Sahara. Geprägt wurde die wirtschaftliche Entwicklung durch eine Agrar-Periode (1652 – 1867), in der ab dem Zeitpunkt der Besiedlung des Landes durch die niederländische Kompanie die Landwirtschaft dominierte, eine Bergbau-Agrar-Periode (1867 – 1914), in der der Bergbau die Landwirtschaft als wichtigsten Wirtschaftszweig ablöste und eine Bergbau-Industrie-Periode, die ab 1914 Kennzeichen der Wirtschaft war (Steinberg 1986, S. 46 – 49).

Besonders die Landwirtschaft und vor allem der Bergbau bestimmen bis in die heutige Zeit die Wirtschaft und bedeuten für Südafrika eine Stellung als eine der größten Ökonomien Afrikas. Die Landwirtschaft als traditioneller Wirtschaftszweig weist durch die Kolonialzeit und die Apartheid noch deutliche Diskriminierungen zwischen weißen und schwarzen Farmern auf, was neben dem wirtschaftlichen Aspekt auch gesellschaftliche Auswirkungen hatte.

Der Gold- und Diamantenbergbau haben Südafrika von dem Status eines Entwicklungslandes gelöst und dem Sekundären Sektor durch die enormen Exporterlöse große Bedeutung verliehen. Allerdings birgt eine solche Abhängigkeit vom Weltmarkt auch immer Risiken in Bezug auf Krisen und Sanktionen, die dem ganzen Land Schaden zufügen können.

Trotz der wirtschaftlichen Potentiale leben 30% der Bevölkerung weiter in Armut und müssen sich durch illegale Beschäftigungen den Lebensunterhalt verdienen, vor allem in den Townships der Großstädte, die durch eine Landflucht, besonders der jungen Menschen, weiter wachsen.

Mit den Auswirkungen der landwirtschaftlichen, industriellen, aber auch der sozialen Entwicklungen in Südafrika werde ich mich in der folgenden Arbeit beschäftigen.

2. Die Landwirtschaft in Südafrika

2.1 Landwirtschaftliche Entwicklung

Die Landwirtschaft in Südafrika ist die leistungsstärkste in Afrika südlich der Sahara (Wiese 1999, S. 185). Allerdings ist sie stetig bedroht durch die die Unsicherheit des Klimas, da in Südafrika regelmäßig Hitze- und Dürreperioden, Frost und Überschwemmungen auftreten können. Trotzdem hat sie einen Anteil von 20% an der gesamten Landwirtschaft des Kontinents und deckt damit den Bedarf des Binnenmarktes weitgehend ab (Scheidl 1976, S 46). Durch die verschiedenen klimatischen Bedingungen ist in der Regel keine Mischwirtschaft auf den Farmen möglich, so dass sich die Bauern entweder auf Viehwirtschaft oder auf den Pflanzenanbau spezialisieren müssen.

An der Westküste Südafrikas herrschen aride klimatische Bedingungen und daher ist hier keine ertragreiche Landwirtschaft möglich (Scheidl 1976, S 48). Im anschließenden westlichen südafrikanischen Hochland ist durch das Wüsten- und Halbwüstenklima ebenfalls keine Landwirtschaft möglich. Das westlich Hochland mit seiner Steppen- und Savannenlandschaft bietet dagegen die Möglichkeit der Viehzucht (Scheidl 1976, S 49) , besonders die Schafzucht zur Wollproduktion von Merino- und Angorawolle für den Export ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für diese Region (Wiese 1999, S. 190). Ein Pflanzenanbau ist hier nur mit Bewässerung möglich. Im mittleren Hochland dominiert ebenfalls die Viehzucht, hier werden neben Schafen auch Rinder, Ziegen und Strauße gezüchtet. Im Bereich des Ackerbaus sind hier vor allem der Mais und der Weizen erwähnenswert.

Das anschließende östliche Hochland ist das wichtigste landwirtschaftliche Gebiet für Südafrika. Durch den Einsatz des Regenfeldbaus und des Bewässerungsanbaus kann man hier fast alle Landwirtschaftsformen betreiben, neben Mais und Weizen werden hier auch Obst, Kaffeekorn, Tabak und Sonnenblumen angebaut. Viehwirtschaft ist hier ebenfalls verbreitet (Scheidl 1976, S 49). Ein großer Vorteil des südafrikanischen Obstanbaus, der überwiegend in den subtropischen Gebieten der Südküste betrieben wird, ist der unterschiedliche Jahreszeitenverlauf zwischen der nördlichen und der südliche Hemisphäre. Während in den großen Absatzmärkten Europa und den USA Winter herrscht und der Obstanbau nur eingeschränkt betrieben wird, kann das südafrikanische Obst durch das Sommerklima gewinnbringend in diese Märkte exportiert werden. Dies ist der Grund dafür, dass alle Obstfrüchte und –konserven zusammengenommen den ersten Rang der landwirtschaftlichen Exporte Südafrikas einnehmen (Scheidl 1976, S 52). Wichtigste Getreidefrucht Südafrikas ist der Mais, der 1971/72 mit 1,58 Mio. Hektar auf 48% der Anbaufläche bewirtschaftet wurde und man Anfang der 70er Jahre an fünfter Stelle der weltweiten Maisproduktion lag (Scheidl 1976, S 51).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Wiese 1999, S. 196

Mitte des letzten Jahrhunderts war die Landwirtschaft in Südafrika noch stark durch die Apartheid geprägt. Der landwirtschaftliche Markt trat wie eine Art Dreiklassengesellschaft auf, auf der einen Seite die Bantu in den Homelands, die von der Regierung nicht unterstützt wurden und ihre Farmen fast ausschließlich zur Selbstversorgung nutzen (Wiese 1999, S. 194), auf der anderen Seite die weißen Farmer mit ihren agro – industriellen Großbetrieben, die durch die wirtschaftliche Förderung der Politik (z. B. Günstige Kredite) unterstützt wurden (Wiese 1999, S. 185). Durch die hohe Mechanisierung ihrer Farmen und die ausgeprägte Bewässerungswirtschaft sind diese vorwiegend auf die Versorgung des Binnenmarktes und den Export ausgerichtet. Die dritte Gruppe bilden die landwirtschaftlichen Wanderarbeiter und Tagelöhner, die als Hilfskräfte versuchen, ihre Existenz zu sichern. 1969 gab es etwa 660.000 solcher Hilfskräfte (Scheidl 1976, S 47). Die Arbeit der weißen Farmer wurde unterstützt durch landwirtschaftliche Genossenschaften (Farmers Associations), deren Zweck der Vertrieb von Agrarprodukten, die Verarbeitung und der Verkauf landwirtschaftlicher Geräte und Maschinen war. Weiter halfen sie den Farmern durch finanzielle Unterstützung, die Beratung zur Verbesserung der Erzeugnisse und zusätzliche Anleihen von Banken. 80% der weißen Farmer gehörten Anfang der 70er Jahre einer oder mehreren Genossenschaften an (Scheidl 1976, S 48).

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Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Die wirtschaftliche Entwicklung Südafrikas unter besonderer Berücksichtigung der Landwirtschaft und des Bergbaus
Hochschule
Ruhr-Universität Bochum
Veranstaltung
Regionale Geographie in Südafrika
Note
2,0
Autor
Jahr
2005
Seiten
20
Katalognummer
V48297
ISBN (eBook)
9783638450430
ISBN (Buch)
9783638791373
Dateigröße
1515 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Entwicklung, Südafrikas, Berücksichtigung, Landwirtschaft, Bergbaus, Regionale, Geographie, Südafrika
Arbeit zitieren
Sebastian Scheiwe (Autor:in), 2005, Die wirtschaftliche Entwicklung Südafrikas unter besonderer Berücksichtigung der Landwirtschaft und des Bergbaus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/48297

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