Didaktikforschung in der DDR


Hausarbeit (Hauptseminar), 2002

12 Seiten


Leseprobe


Inhalt

1) Einleitung

2) Didaktikforschung und Bildungssystem in der DDR
2.1 Didaktikforschung in der DDR
2.2 Die Problematik der Didaktikforschung
2.3 Das Bildungssystem der DDR
2.4 Pädagogik der DDR und der BRD (alt) im Vergleich

3) Reformansätze in der DDR
3.1 Forschungsgemeinschaft „Intensivierung des Unterrichts in Einheit von Bildung und Erziehung“
3.2 Forschungsarbeit
3.3 Probleme bei der Forschungsarbeit
3.4 Abschlussbetrachtungen

4) Literaturverzeichnis

1) Einleitung

Die DDR ist bekannt als ein Staat, in dem eine Partei das Sagen über alles hatte, somit also auch die bestimmende Institution in Fragen der Didaktik war.

Warum lohnt es nun sich vor diesem Hintergrund näher mit dem Thema Didaktik in der DDR zu befassen? Die Antwort auf diese Frage ist eine ebenso simple, wie einleuchtende: weil es auch in der DDR interessante und innovative didaktische Ansätze gab, die besonders unter den gegebenen gesellschaftlichen und politischen Verhältnissen zu würdigen sind.

Voraussetzung zur Beschäftigung mit diesen ist aber eine objektive Sicht auf die Konzepte und der Wille, auch in einem sozialistischen Regime nach positiven Entwicklungen zu suchen sowie deren Vorhandensein zuzulassen und zu würdigen. Oft werden diese Entwicklungen jedoch erst nach dem Zusammenbruch der DDR deutlich, weil zukunftsweisende Projekte nicht selten von der Regierung behindert, oder gar untersagt wurden und somit nicht ans Licht der (didaktischen) Öffentlichkeit und noch viel weniger ins Ausland drangen.

In dieser Arbeit will ich nun versuchen einen dieser Ansätze vorzustellen. Im folgenden Kapitel soll es aber zunächst darum gehen, einen groben Überblick über dieSituation der Didaktik in der DDRzu geben, um die Umstände deutlich zu machen, unter denen Forschung betrieben wurde und die nicht zuletzt den Anstoß für diese gaben.

Imdritten Kapitelmöchte ich ein Forschungsprojekt vorstellen, das darauf zielte den Unterricht (UR) in der DDR zu reformieren. Bei diesem Projekt handelt es sich um das Bemühen einer Forschungsgruppe der Humboldt - Universität Berlin eine Intensivierung des URs durch das gezielte Trainieren von Aufgabenlösungsverfahren zu erreichen.

Es handelt sich hierbei jedoch nicht um das einzige Forschungsprojekt, das um Innovationen bemüht war. Bei der Lektüre für diese Ausarbeitung empfand ich aber das in dieser Arbeit vorgestellte Projekt als ein sehr gutes Beispiel für die erschwerten Bedingungen, unter denen Forschungsarbeit betrieben wurde.

Nicht unerwähnt soll an dieser Stelle auch das Model der „Dialektischen Didaktik“ von Klingberg bleiben, dass wichtige Aspekte der Kooperation der verschiedenen Elemente und Akteure des URs aufgreift. Dieses hier vorzustellen würde jedoch den Rahmen sprengen und soll auch nicht Sinn der Arbeit sein.

2) Didaktikforschung und Bildungssystem in der DDR

Wie bereits in der Einleitung angedeutet, war in der DDR jede Institution unmittelbar mit der Partei verbunden, und so wurden politische Zielstellungen auch auf das Erziehungssystem übertragen. Dies hatte zur Folge, dass Wissenschaft nicht frei betrieben werden konnte, sondern der Leitung der Partei unterlag und deren Zielen und Rahmenrichtlinien verpflichtet war. Was dies konkret für die Didaktikforschung für Konsequenzen hatte, und wie sich diese unter solchen Bedingungen entwickelte, soll im nächsten Abschnitt näher betrachtet werden.

2.1 Didaktikforschung in der DDR

Mitte der 60er-Jahre begann die planmäßige und systematische Didaktikforschung in der DDR. Die führenden Köpfe der Didaktik in der DDR stellten ihre „Didaktik Thesen“ als Basis für weitere didaktische Arbeit zur Diskussion. Zu einigen dieser dargestellten Fragen lagen bereits Arbeitsergebnisse vor, die 1970 als Anknüpfungspunkte dienten (Fuhrmann 1997:201f).

Das Jahr1970stellt für die Didaktikforschung in der DDR eine Zäsur dar: An der Akademie der pädagogischen Wissenschaften (APW) wurde ein eigenesInstitut für Didaktik(ID) geschaffen. Als Beratungsorgan für dieses Institut und als Gremium zur Koordinierung und Stimulierung der Didaktikforschung wurde schließlichder Wissenschaftliche Rat für Didaktik(WRfD) gegründet.

Mit dem ersten „Perspektivplan der pädagogischen Forschung“ für1971 – 1975begann schließlich die erste Phase der Didaktikforschung. In diesem Plan wurden zwei Hauptforschungsrichtungen für die Didaktik vorgegeben. Zum einen sollte es Arbeiten zur Theorie der Allgemeinbildung geben, und zum anderen sollte im Bereich der Lehr- und Lernprozesse geforscht werden (Fuhrmann 1997: 202). Das ID und der WRfD erarbeiteten im Rahmen dieses Perspektivplanes einen Forschungsplan, der an die Forschung der 60er-Jahre anknüpfte und diese weiter führen sollte. Als problematisch sollte sich die zu weit reichende Planung erweisen, so dass einige Forschungsprojekte abgebrochen werden mussten. Erreicht werden sollte mit den Projekten eine Darstellung des weiterentwickelten didaktischen Modells und die Erstellung praxisorientierter Materialien für Lehrer.

In der zweiten Phase der Didaktikforschung, etwa von1976 – 1980, traten lehrplantheoretische Untersuchungen zusehends in den Hintergrund, und es erfolgte eine verstärkte Konzentration auf die Akteure des Unterrichts und deren Zusammenwirken in Lehr- Lernprozessen. Es fand also ein Umorientierung statt von einer bloßen Stofforientierung hin zu einer Prozessorientierung. Im Rahmen dieses Umschwungs fanden achtzehn Problemdiskussionen zu je einem didaktischen Thema statt, die den Wandlungsprozess vorantreiben und unterstützen sollten.

[...]

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Didaktikforschung in der DDR
Hochschule
Technische Universität Dresden  (Erziehungswissenschaften)
Veranstaltung
Pädagogik in der DDR
Autor
Jahr
2002
Seiten
12
Katalognummer
V47903
ISBN (eBook)
9783638447447
Dateigröße
563 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Didaktikforschung, Pädagogik, DDR
Arbeit zitieren
M.A. Ina Doyle (Autor:in), 2002, Didaktikforschung in der DDR, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/47903

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