Paul Cézanne und Claude Monet - die Wegbereiter der Moderne


Forschungsarbeit, 1999

37 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Paul Cézanne
2.1. Über Cézannes Kunst
2.2. Die Nachfolger

3. Claude Monet
3.1. Über Monets Kunst
3.2. Monets Nachfolger
Abgekürzt zitierte Literatur

1. Einleitung

Als sich der Weg der modernen Kunst im 20. Jahrhundert insofern gabelte, dass ein Abzweig zur Verselbständigung der Farbe und der andere zur Verfestigung der Form führte, waren Paul Cézanne und Claude Monet die Initiatoren dieses Prozesses.

Ausgehend von dem Monet der Heuschober, Pappeln und Kathedralen, vor allem aber der Seerosenbilder, setzte am Ende des 19. Jahrhunderts eine künstlerische Entwicklung ein, die mehr und mehr die Dominanz der Farbe gegenüber dem Bildgegenstand betonte.

Die Befreiung der Farbe zur vollen Selbständigkeit wurde in der Kunst nach 1945 von den Tachisten und Informellen wieder aufgenommen und bis zur letzten Konsequenz fortgeführt. In dieser Hinsicht ist Monet, der neben Pissarro als ein Hauptvertreter des Impressionismus gilt, der Wegbereiter der abstrakten, gegenstandslosen Kunst.

Cézanne stand der impressionistischen Zielsetzung von Anfang an mit Skepsis Gegenüber. Er war ein Verfechter des Klassischen, Unvergänglichen. Sein Werk, das durch eine absolute Formfestigkeit gekennzeichnet ist, findet seine unmittelbare Nachfolge und Weiterentwicklung im Kubismus und Futurismus am Anfang des 20. Jahrhunderts. Die um 1970 entstehende Minimal Art verweist mit ihren geometrischen Strukturen ebenfalls auf Cézanne.

Wer waren diese beiden „Väter der Moderne“ ?

2. Paul Cézanne

Paul Cézanne wurde am 19. Januar 1839 in Aix-en-Provence geboren. Sein Vater, Louis-Auguste Cézanne, war zunächst als Händler und Exporteur von Filzhüten tätig, um dann, zu Wohlstand gekommen, am 1. Juni 1848 das Bankhaus Cézanne & Cabassol in Aix zu gründen.

Paul Cézannes künstlerischen Ambitionen zeigten sich bereits während seiner Schulzeit: Mit fünfzehn Jahren nahm er Unterricht bei Professor Gibert an der Freien Städtischen Zeichenschule in Aix und 1857 schrieb er sich offiziell dort ein.[1]

Auf Wunsch seines Vaters, der ihn gerne als seinen Nachfolger in dem Bankhaus gesehen hätte, immatrikulierte sich Paul Cézanne nach dem Abitur im Jahre 1858 an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität von Aix.

Im Dezember 1859 fasste er jedoch den endgültigen Entschluss, Maler zu werden, was durch seine Briefe aus dieser Zeit an Émile Zola dokumentiert ist. Im April 1861 willigte Louis-Auguste Cézanne schließlich in die Pläne seines Sohnes ein, womit der künstlerischen Ausbildung in Paris nichts mehr im Wege stand.[2]

Der erste Aufenthalt in der französischen Hauptstadt, vornehmlich durch intensive Studien an der Académie Suisse geprägt - einer liberalen Schule, die das Arbeiten nach lebenden Modellen bot -, erwies sich jedoch schon bald als ein Fiasko: Cézanne litt unter der prekären Finanzsituation und wurde von starken Zweifeln hinsichtlich seines künstlerischen Talents heimgesucht, was nicht zuletzt auf die Ablehnung durch die École des Beaux-Arts zurückzuführen ist.

Also kehrte Cézanne im September 1861 nach Aix zurück um im Bankhaus seines Vaters eine Stelle anzutreten. Dieser Entschluss war jedoch nicht von Dauer, denn im November 1862 machte er sich erneut nach Paris auf um seine künstlerische Ausbildung fortzusetzen.

Dort arbeitete er wieder an der Académie Suisse, wo er ein Jahr zuvor Camille Pissarro kennen gelernt hatte [3] und reichte mit einer ambitionierten Beharrlichkeit Jahr für Jahr Gemälde für den Salon ein - allerdings ohne Erfolg.

Die Begegnung mit dem neun Jahre älteren Pissarro sollte, wie sich später zeigen wird, eine fundamentale Bedeutung für Cézannes künstlerische Entwicklung haben.

Was für ein Mensch war Cézanne ?

Er war einerseits schüchtern und zurückhaltend, andererseits aber auch rechthaberisch und kompromisslos und stand fast sein ganzes Leben unter dem Einfluss eines despotischen Vaters. Schon mit Anfang Zwanzig galt Cézanne bei den wenigen Leuten, die ihn überhaupt kannten, als ein hoffnungsloser Exzentiker mit einer nahezu pathologischen Berührungsangst. Alle zeitgenössischen Charakterisierungen Cézannes lassen jedoch vermuten, dass der Künstler unter einem enormen psychischen Druck stand, den er mühsam zu kontrollieren suchte. Seine Gemälde aus den sechziger und frühen siebziger Jahren machen diesen inneren Aufruhr anschaulich: Sie handeln von Tod, Vergewaltigung und Orgien.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1869 lernte Cézanne Hortense Fiquet, seine spätere Frau, kennen. Erotik, Ungestüm und leidenschaftlicher Aufruhr wichen allmählich aus seinen Bildern und Cézanne fing an, sich der Landschaftsmalerei zuzuwenden.

[...]


[1] vgl.: Rewald 1986b, S. 267

[2] vgl.: ebd. S. 21ff

[3] vgl.: Erpel 1988, S. 13; Rewald 1986b, S. 38; Cogniat 1977, S. 91

Ende der Leseprobe aus 37 Seiten

Details

Titel
Paul Cézanne und Claude Monet - die Wegbereiter der Moderne
Autor
Jahr
1999
Seiten
37
Katalognummer
V4776
ISBN (eBook)
9783638129213
ISBN (Buch)
9783656500568
Dateigröße
1863 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Es handelt sich hierbei um eine überarbeitete Version eines Vortrages in der Berliner Urania.
Schlagworte
Paul, Cézanne, Claude, Monet, Wegbereiter, Moderne
Arbeit zitieren
Dr. Sabrina Cercelovic (Autor:in), 1999, Paul Cézanne und Claude Monet - die Wegbereiter der Moderne, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/4776

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