Professionelle Gesangsausbildung

Ein Einblick in die Thematik


Hausarbeit, 2005

32 Seiten


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung

2. Was ist „Professionelle Gesangsausbildung“?

3. Ausbildung zum „Professionellen Sänger“
3.1 Voraussetzungen
3.2 Studium
3.3 Berufsmöglichkeiten

4. Lehrer und Schüler

5. Was ein Sänger können muss

6. Stimme als Instrument

7. Unterrichtsmodelle, Unterrichtselemente

8. Stimmtechnik, Gesangstechnik, Was muss gelernt werden?
8.1 Singen ist im wesentlichen Muskelarbeit
8.2 Technik
8.3 Training
8.4 Psyche

9. Exkurs Rock-, Popgesang

10. Schluss

11. Anhang: Wichtige Kongresse zum Thema

13. Literaturangabe

1. Einleitung:

Im Rahmen des Seminars „Singen mit Jung und Alt - Grundlagen schulisch und außerschulisch orientierter Vokaldidaktik“ unter der Leitung von Prof. Dr. Stefan Hörmann stand als letzter Themenbereich des Semesters die „Professionelle Gesangsausbildung“(PGA) auf dem Programmplan. Da es sich hierbei um ein überaus umfangreiches Themengebiet handelt, kann im Rahmen dieses Referats nur ein kleiner Einblick in die Thematik aufgezeigt werden. So wurde beispielsweise auf den vielschichtigen Komplex der „Gesangsübungen“ komplett verzichtet und es muss deshalb auf die umfangreiche Fach- und Übungsliteratur verwiesen werden.

In der Abhandlung wird der Einfachheit halber stets das männliche Genus verwendet. Die Informationen beziehen sich aber natürlich auf beiderlei Geschlechter. Ich bitte alle Leserinnen diesbezüglich um Nachsicht.

Da weder in der zur Recherche verwendeten Literatur, noch im Internet eine Definition zur PGA aufzufinden war, versuchte ich den Terminus selbst begrifflich abzugrenzen und stieß dabei auf eine Reihe ungeklärter Fragen, die nun anstatt einer klassischen Begriffsklärung den Weg zum Thema ebnen sollen.

2. Was ist „Professionelle Gesangsausbildung“?

Ein Blick in das Fremdwörterbuch des Duden gibt folgende Informationen preis:

pro|fes|si|o|nell <lat.-fr.>: 1.(eine Tätigkeit) als Beruf ausübend, als Beruf betrieben. 2.fachmännisch, von Fachleuten zu benutzen“ (Wermke, u.a. 2001, S.808)

Dadurch, dass der Begriff „professionell“ zwei verschiedene Betrachtungsmöglichkeiten eröffnet, ergeben sich folgende, ungeklärte Fragen:

- Bedeutet PGA, dass man später Gesang als Beruf ausüben kann?
- Bedeutet PGA, dass die Ausbildung von Fachleuten ausgeführt wird?
- Bedeutet PGA, dass man später Gesang als Beruf ausüben kann, und dass die Ausbildung von Fachleuten ausgeführt wird?
- Bedeutet PGA, Andere in Gesang auszubilden?

Eine allgemeingültige Definition, die Antwort auf die aufgeworfenen Fragen geben könnte liegt leider meines Wissens nicht vor. Gewiss ist jedoch, dass die Ausbildung zum professionellen Sänger, eine Reihe von Elementen umfassen muss, die alle dazu beitragen, auf diesem Weg voranzuschreiten.

3. Ausbildung zum „Professionellen Sänger“:

3.1 Voraussetzungen:

Die wichtigste Voraussetzung, um Profi-Sänger werden zu können, ist der unbedingte Wunsch auf der Bühne zu singen. Zudem muss man für die Ausbildung geeignet sein und über die notwendige Begabung verfügen. Ist dies der Fall, so sind zusätzlich Fleiß, Disziplin, ständiges Lernen und Begeisterungsfähigkeit notwendig, um eine PGA absolvieren zu können (vgl. Haupt 2004, S.30).

Wenn es darum geht die Voraussetzungen für eine Gesangsausbildung zu beurteilen bzw. eine Tauglichkeitseinschätzung vorzunehmen, werden z.T. Phoniater zu Rate gezogen.(vgl. Seidner 2004, S.182) Phoniatrie ist ein Teilgebiet der Medizin, auf dem man sich mit krankhaften Erscheinungen bei der Sprach- und Stimmbildung befasst (vgl. Wermke, u.a. 2001, S.762).

3.2 Studium:

In der Regel haben Sänger ein zehn, oder mehr Semester dauerndes Gesangstudium an einem Konservatorium oder einer Musikhochschulen hinter sich gebracht. Um ein solches Studium aufnehmen zu können, muss zuvor eine Aufnahmeprüfung bestanden werden. Die Anforderungen an diese Prüfung sind sehr hoch und die Konkurrenz sehr groß (vgl. Haupt 2004, S.30).

An den meisten Hochschulen in Deutschland wird traditionellerweise klassischer Gesang unterrichtet, allerdings kann man an einigen Instituten inzwischen auch Jazz-, Rock-, und Popgesang, sowie „Musical“ studieren.

3.3 Berufsmöglichkeiten:

Es gibt die verschiedensten Bereiche, in denen Sänger ihr Auskommen finden können. Die bekanntesten sind Konzertgesang, Oper, Operette und Musical. Die Stellenangebote hierfür sind jedoch sehr stark eingeschränkt und die Mitbewerber sehr zahlreich, so haben sich zum Beispiel für eine Stelle im lyrischen Sopranfach 250 Kandidatinnen beworben.

Aber es gibt noch viele weitere Einsatzorte für professionelle Sänger. So findet man sie v.a. auch im Chanson und Song, im Pop- Rock und Jazzbereich, in der Welt- und Volksmusik, sowie im Schauspiel und vielen anderen Bereichen (vgl. Haupt 2004, S.31).

4. Lehrer und Schüler:

Der Berufsstand des Gesangslehrers ist als solcher nicht geschützt und theoretisch könnte sich jeder so bezeichnen. Es ist eine risikoreiche und ungeschützte Existenz (vgl. Haupt 2004, S.57). Wenn man sich auf die Suche nach einem geeigneten Gesangslehrer macht, ist es vielleicht von Vorteil zu wissen, dass ein hervorragender Sänger nicht selbstverständlich auch ein hervorragender Lehrer ist – und umgekehrt. Um lehren zu können, benötigt er ein Wissen um die funktionalen Zusammenhänge und die Wege ihrer Vermittlung (vgl. Faulstich 1997, S.10). Denn die Fähigkeit hervorragend singen zu können, setzt nicht unbedingt eine Kenntnis um die eigene Stimmtechnik voraus, wie ein Zitat von Enrico Caruso, dem Tenor der Tenöre zeigt:

„Die meisten Sänger oder richtiger alle Sänger, führen beim Singen unbewußt und gewohnheitsmäßig gewisse Dinge so unauffällig aus, daß sie garnicht zuzugeben vermögen, wie und weshalb sie das tun“

(Fischer 1998, S.266).

Um das Vertrauen des Schülers gewinnen zu können, muss der Gesangspädagoge über eine Reihe positiver Charaktereigenschaften verfügen. Die wichtigsten davon sind: Ein gutes Selbstkonzept, Selbstsicherheit, Selbstvertrauen, Selbstachtung, Selbstwertgefühl, Angstfreiheit, Offenheit, Fähigkeit zum aktiven Zuhören, Fähigkeit zum einfühlsamen Verstehen und eine angenehme Art zu sprechen und zu schweigen (vgl. Faulstich 1997, S.125).

Zusätzlich sollte er sich der hohen Verantwortung bewusst sein, die er zu tragen hat, denn in der Gesangsausbildung werden lebensbestimmende Weichen gestellt und angehende Sänger haben nur die Chance ihren Lehrern zu folgen und ihnen zu vertrauen (vgl. Faltin 1999, S.9).

Faulstich vergleicht die Höhe seiner Verantwortung mit der eines Arztes:

[...]

Ende der Leseprobe aus 32 Seiten

Details

Titel
Professionelle Gesangsausbildung
Untertitel
Ein Einblick in die Thematik
Hochschule
Otto-Friedrich-Universität Bamberg  (Lehrstuhl für Musikpädagogik und -didaktik)
Veranstaltung
Singen mit Jung und Alt. Grundlagen schulisch
Autor
Jahr
2005
Seiten
32
Katalognummer
V46973
ISBN (eBook)
9783638440455
ISBN (Buch)
9783638659161
Dateigröße
520 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Hausarbeit (12 Seiten), Vortrag (14 Seiten), Handout (6 Seiten)
Schlagworte
Professionelle, Gesangsausbildung, Singen, Jung, Grundlagen
Arbeit zitieren
Peter Lissner (Autor:in), 2005, Professionelle Gesangsausbildung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46973

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Titel: Professionelle Gesangsausbildung



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