Südossetien. Konfliktregulierung zwischen Annäherung und Entfremdung


Masterarbeit, 2018

84 Seiten, Note: 1.7


Leseprobe


Inhalt

1.Einleitung

2. Theoretische Grundlagen

3. Südossetien Konflikt: Entstehung, Verlauf und Auswirkungen des Konflikts
3.1. Hintergründe der Konfliktentstehung
3.2. Eskalation und Verlauf des Konflikts in den 1990er Jahren
3.3. Standpunkte der Konfliktparteien und Konfliktstruktur

4. Konfliktregulierungsverlauf in Südossetien - Übertragung der Regulierungstypen auf den Konflikt 4.1. Erste Phase: Konfliktregulierung zwischen 1991-2003
4.1.1. Konfliktregulierungsbemühungen auf lokalen Ebene: Georgien und Südossetien
4.1.2. Das Engagement der OSZE-Mission in Südossetien
4.1.3. Die Rolle Russlands im Konfliktregulierungsprozess
4.1.4. „Working around conflict“? Die Rolle der EU im Südossetien Konflikt
4.2. Zweite Phase: Konfliktregulierung zwischen 2003-2008
4.2.1. Annäherungsversuche nach der Rosenrevolution 2003
4.2.2. Militärische Rhetorik Georgiens und Saakaschwilis Südossetienpolitik
4.2.3. Das Engagement der USA in Georgien und in Südossetien
4.2.4. Georgisch-russische Beziehungen zwischen 2004-2008
4.2.5. Gegenseitige Entwicklung der allianzpolitischen Partnerschaften
4.2.6. Der „August-Krieg 2008“
4.2.7. „Working on conflikt?“ Die Rolle der EU im Südossetien Konflikt seit 2004
4.2.8. Die USA als Konfliktvermittler in Georgien
4.3. Dritte Phase: Konfliktregulierungsverlauf zwischen 2008-2018
4.3.1. Perspektiven der Konfliktregulierung nach dem „August-Krieg 2008“
4.3.2. Varianten der Konfliktregulierung nach dem Machtwechsel in Georgien (2012)
4.3.3. Russlands Engagement in Südossetien seit 2008
4.3.4. Die OSZE-Mission als Konfliktregulierende Faktor in Georgien
4.3.5. Das Engagement der EU in Georgien nach dem „August-Krieg 2008“

5. Bewertung der Ergebnisse
5.1. Regression-Abgrenzung: Ein anwendbares Konfliktregulierungsmuster?
5.2. Isolation als Konfliktregulierungsstrategie
5.3. Kooperatives Konfliktregulierungsmuster
5.4. Krieg: Eine angemessene Strategie für die Lösung der ethno-territorialen Konflikte?

6. Fazit

7. Abkürzungsverzeichnis

8. Literaturverzeichnis

1.Einleitung

Hinführung zum Thema

Der Zusammenbruch der Sowjetunion hat vielen Sowjetrepubliken ermöglicht ihre Unabhängigkeit zu erklären und sich zu souveränen Staaten weiterzuentwickeln. Der Zerfall des autoritären Vielvölkerstaats und die damit einhergehenden neu gewonnenen Freiheiten setzte allerdings auch Konfliktpotential frei. Gleichzeitig haben zusätzlich kleinere Territorien innerhalb der neu gebildeten Staaten ihre eigene Unabhängigkeit deklariert. Mit dem Zerfall der Sowjetunion und den darauffolgenden konflikthaften Auseinandersetzungen in nachfolgenden Staaten eröffneten Politikwissenschaftler ein neues Forschungsfeld: So genannte „Frozen Conflicts“1. Zu den betroffenen Regionen gehört auch Südossetien in Georgien.

Südossetien gehört zur Gemeinschaft nicht anerkannter Staaten und besteht quasi unabhängig von Georgien weiter. Der Konflikt zwischen Georgien und Südossetien eskalierte 1992 und wurde mit Hilfe russischer Unterstützung zugunsten ossetischer Seite beendet. 26 Jahre nach der ersten Auseinandersetzung in Südossetien ist die militärische Konfliktaustragung zwar mehrmals beigeleget worden, jedoch ist der politische Konflikt bis heute gegenwärtig und wird bereits seit Jahren als „eingefroren“ bezeichnet ohne Aussicht auf eine baldige Lösung.2

Im Hinblick auf die Aktualität des Themas, hat diese Auseinandersetzung in den letzten Jahren schon häufig die Aufmerksamkeit der Medien und der Wissenschaft erregt. Aufgrund vieler bedeutenden Ereignisse, wie der militärische Zusammenstoß in 2004, der „August-Krieg 2008“ sowie die darauffolgende Anerkennung Südossetiens als unabhängige Staat durch Russland und die schleichende russische Annexion der letzten Jahre rückte der Konflikt oft in den Mittelpunkt der Medien und der Wissenschaft.

Die Lage in der Region ist seit Februar 2018 so hochgekocht wie selten seit dem „August-Krieg 2008"3. Dafür sorgte insbesondere der tödliche Vorfall in Südossetien am 22. Februar 20184, der als Höhenpunkt der zahlreichen Provokationen durch die südossetische und die russische Seite bezeichnet wird und gegenwärtig für landesweite politische Diskussionen und internationaler Empörung sorgt.

Zentrale Fragestellung und Hypothesen

In Bezug auf mögliche Konfliktregulierungen verdeutlicht das Fallbeispiel, dass es angesichts komplexer Konfliktsituationen keine einfachen und schnellen Regulierungsmöglichkeiten gibt - dies umso weniger, als der Konfliktgegenstand ein hohes Eskalationspotential beinhaltet wie es auch der „August-Krieg 2008“gezeigt hat.

Wie sind aber die Konfliktregulierungsbemühungen in Südossetien zu beurteilen? Welche Mittel eignen sich am ehesten für eine erfolgreiche Regulierung des Konflikts? Wie sind die internationalen Einflüsse auf eine derartige Regulierung zu bewerten und könnten externe Akteure wie Russland und Westeuropa bzw. die USA, deeskalierend, stabilisierend und konfliktregulierend auf die Krise in Südossetien einwirken? Oder ist es eventuell genau das Gegenteil und diese Staaten tragen eine Mitschuld und Verantwortung für die fortbestehenden Spannungen in der Konfliktregion? Um es konkret mit dem Wortlaut der Forschungsfrage der Arbeit zu beschreiben: Welche Formen der Konfliktregulierung unter welchen Bedingungen fanden in Südossetien Anwendung und inwieweit lassen sich diese Maßnahmen als erfolgreich bewerten?

Um auf diese und weitere relevante Fragen angemessene Antworten zu finden, wird die von Werner Link5 in Bezug auf den Ost-West-Konflikt herausgearbeitete strukturelle Konflikttheorie als theoretische Grundlage vorgezogen. Diese geht davon aus, dass die Anwendung der folgenden vier Konfliktregulierungsstrategien (1. Regression, 2. Isolation, 3.Kooperation, 4. Konfrontation/Krieg oder Revolution.) eine erfolgreiche Konfliktregulierung ermöglichen kann.6

Ziel der Arbeit ist es damit, eine vergleichende Analyse den verschiedenen Konfliktregulierungsformen am Beispiel Südossetiens zu führen. Dabei sollen Erkenntnisse über die Auswahl eingesetzter Maßnahmen zur Konfliktregulierung vor dem Hintergrund der in Südossetien existierenden gespannten Lage gewonnen werden, diese kritisch zu bewerten und Rückschlüsse hinsichtlich deren Wirksamkeit zu ziehen. Eine Anwendung der Theorie verspricht an dieser Stelle interessante Ergebnisse. Zum einen, um die Situation mittels der Konfliktregulierungsmuster zu erklären und zum anderen, da dieser Konflikt unter diese Fragestellung bisher nicht untersucht wurde.

Links Hypothesen, die er in Hinblick auf den Kalten Krieg herausgearbeitet hat, können eine anschauliche Erklärung für die Veränderung der Konfliktdynamik sowie für die Konfliktregulierung im behandelten Fall geben. Dementsprechend werden die folgenden Hypothesen am Beispiel Südossetiens überprüft:

1. Die Konfliktregulierung ist ein Prozess, durch den die bestehende Konfliktstruktur, in der die kritische Spannung auftritt, verändert wird. Die Richtung der Änderung hängt davon ab, ob sich im Verhältnis zwischen den vereinbaren und unvereinbaren Tendenzen die Mischung zugunsten der einen oder anderen Tendenz verändert hat.
2. Bei Machtverschiebungen, die durch interne und internationale Faktoren bewirkt werden können, ändert sich die Konfliktregulierung.
3. Sofern diese Verschiebungen die Interessengemeinsamkeiten stärken, fördern sie eine kooperativ orientierte Konfliktregulierung. Sofern sie die Gegensätze stärken, fördern sie eine regressiv-konfrontative Konfliktregulierung.7

Aufgrund der ständigen Spannungen in Südossetien und wechselhaften Dynamik des Konfliktes lässt sich bereits vermuten, dass dieser nicht mehr dem Typ eines sogenannten „Frozen Conflicts“ entspricht. In diesem Zusammenhang ist es von Interesse zu klären, ob dieser Begriff für Südossetien in der Tat noch entspricht oder der aktuelle Konfliktcharakter der Bezeichnung nicht gerecht wird. Dabei soll untersucht werden, ob sich die Entwicklung des Konflikts durch die Verwendung diverser Konfliktregulierungsformen beschreiben lässt - so wie die Vermutung es nahe legt - oder die eingefrorene Statik ebenfalls eine Rolle spielt.

Struktur und Aufbau der Arbeit

Um die Zentralfrage angemessen beantworten zu können, wird die Arbeit in mehrere Einzelkapitel untergegliedert. Nach der Einleitung wird sich das erste Kapital mit den theoretischen Erläuterungsmustern möglicher Konfliktbearbeitungsformen befassen. Dabei werden Links strukturelle Konflikttheorie sowie die Charakteristika und Eigenschaften der jeweiligen Konfliktregulierungsstrategie kurz vorgestellt.

In dem zweiten überblickgebenden Teil der Arbeit wird der Konflikthintergrund untersucht, um ein besseres Verständnis für die Thematik zu generieren. Dafür werden der Verlauf, die Standpunkte der Konfliktparteien und die für das Verständnis des Konflikts wichtigsten Ereignisse herausgearbeitet.

Kapitel 3 widmet sich der Analyse aller relevanten Konfliktphasen. Hierbei werden die vier Konfliktregulierungsmuster als Analysewerkzeuge für die Untersuchung und Bewertung des vorliegenden Konflikts dienen. Sie werden unter Berücksichtigung der zentralen Fragen auf den Konflikt angewandt und allen in den folgenden Kapiteln dargestellten Konfliktphasen den entsprechenden theoretischen Mustern zugeordnet. Dies soll die Versuche der Konfliktbearbeitung auf verschiedene Weise nachvollziehbarer gestalten und zeigen, wie sich die Dynamik des Konflikts verändert.

Dabei ist ebenfalls zu untersuchen, inwiefern die Konfliktparteien ihre Taktik veränderten, um eine erfolgsversprechende Strategie zur Konfliktregulierung finden. Während der Analyse kann es allerdings dazu kommen, dass man nicht nur auf Formen erfolgreicher Konfliktregulierung stieß, sondern auch auf das genaue Gegenteil. Die Arbeit soll demzufolge klären, unter welchen Bedingungen eine Konfliktregulierung erfolgreich wirkt oder eine entsprechende Gegenwirkung erzeugt.

Abgeschlossen wird die Arbeit durch eine Bewertung, das die Ergebnisse der Theorieanwendung auf den Konflikt zusammenfasst und davon aufbauend herausarbeitet, welche der Konfliktregulierungsmuster von welchen Konfliktparteien unter welchen Bedingungen herbeigeführt wurden und welche davon für den vorliegenden Konflikt als erfolgreichsten gelten kann. Anschließend wird überprüft, ob diese theoretischen Ansätze Erklärungs- und Erkenntniskraft besitzen oder weitere Forschungsfelder zu untersuchen sind.

Auswahl des Fallbeispiels und Eingrenzung

Die Idee zur Bearbeitung dieses Themas kam im Rahmen einer neuen Welle von Auseinandersetzungen in Südossetien im letzten Jahr und mit Blick auf die Relevanz der regionalen Konfliktlage. Da die Geschichte und Politik Osteuropas im Rahmen des gewählten Studiengangs nicht ausreichend tiefgehend betrachtet werden konnte, lag die Wahl des Themas naheliegend.

Die Wahl der Fallstudie als eingesetztes akademisches Mittel ist aber auch deshalb angebracht, da es sich bei der Betrachtung des Konflikts um einer Existenzfrage des georgischen Staats handelt. Heute ist Südossetien im Gegensatz zu Abchasien8 als De-Facto- Staat noch stärker von Georgien getrennt und von Russland kontrolliert als vor dem Georgien Krieg 2008. Georgien bleibt in diesen Grenzen ein permanent von Sezession und Zerfall bedrohtes Land, das spätestens seit 2008 bei allen gängigen Zerfallsindizes in den Warnstufen auftaucht.9

Die zeitliche Eingrenzung des Südossetien-Konfliktes umfasst alle Ereignisse zwischen der Unabhängigkeitserklärung Südossetiens 1991 bis zum Gegenwärtigen Auseinandersetzung mit besonderer Relevanz für die Diskussion der Fragestellung dieser Arbeit.

Forschungsstand und Ziele der Arbeit

Der Konflikt in Südossetien schwelt seit Jahrzenten und das Thema wurde umfassend wissenschaftlich bearbeitet. Hierbei existieren neben älteren wissenschaftlichen Ausarbeitungen auch aktuellere Publikationen, die nach 2008 veröffentlicht wurden. Bislang wurden in der Forschung die historischen, ethnischen und politischen Ursachen für den Konflikt umfassend untersucht. Die Autoren versuchen größtenteils die Sachverhalte des Konfliktes und deren Ursachen vollständig zu erklären und mögliche Lösungsvarianten herauszuarbeiten. Ebenfalls sind die Hintergründe und Auslöser des „August-Krieges 2008“ weitgehend untersucht worden. Aus diesem Grund sind kaum Forschungslücken bei der Beschreibung der Hintergründe und Motiven des Konfliktes erkennbar.

Allerdings liegen kaum Arbeiten vor, die in umfassender Weise auf die Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen den unterschiedlichen Konfliktregulierungsformen in Südossetien eingehen. Es werden oft nur einzelne Komponenten der Konfliktregulierung wie zum Beispiel Konfrontation und Kooperation gegenübergestellt. Zudem ist der Untersuchungszeitraum für die Erfassung der gesamten Dynamik zu kurz gewählt worden, so dass eine Einordnung der Konfliktphasen in die jeweiligen Konfliktregulierungsmuster nicht möglich ist. Es mangelt also an einer umfassenden theoriegestützten Studie zum vorliegenden Thema in Hinblick auf diese Fragestellung. Insofern ist hier eine Forschungslücke gegeben, die es zu untersuchen gilt.

Nicht nur in der politischen Auseinandersetzung besteht Uneinigkeit darüber, ob und welche Konfliktregulierungsformen zum Erfolg führen könnten, sondern auch in der Wissenschaft. Dies zeigt, dass die vorliegende Thematik von einem lebendigen Diskurs begleitet wird, in dem diese Untersuchung teilnehmen möchte.

Der konzeptionelle Rahmen der Arbeit beruht sich im Wesentlichen auf die Aufsätze von Kaukasusexperten Uwe Halbach und Egbert Jahn sowie auf den wissenschaftlichen Beiträgen im Sammelband von Erich Reiter. Die von Erich Reiter herausgegebene Sammlung diverser Aufsätze zum Südossetien Konflikt gibt einen Überblick über die Evolution des Konflikts, dem internationalen Konfliktmanagement in der Krisenzone und betrachten die Konfliktregulierungsbemühungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Zu den externen Einflussmächten und zur geopolitischen Abhandlung ist das Werk „Russland und die USA: Das Drama zweier Mächte“ von Gerd Weidhausen hervorzuheben. Zur Europäischen Nachbarschaftspolitik als Konfliktbearbeitungsinstrument in Georgien und zum russisch- europäischen Ringen im Südkaukasus eignet sich Mariam Bochorishvilis „Die EU im geopolitischen Wettbewerb mit Russland. Konfliktfeld Georgien“. Als eine ergiebige Quelle zur Russlands Rolle in Bezug auf die Konfliktregulierungsbemühungen ist der Aufsatz „Russlands Kaukasuspolitik unter den Präsidenten Boris Jelzin und Wladimir Putin“ von Aschot Manutcharjan hervorzuheben.

Die Anzahl an Quellen, welche sich detailliert mit dem konflikttheoretischen Ansatz auseinandersetzen, ist im Grenzen. Hier ist beispielsweise die von Werner Link verfasste Werke „Der Ost-West-Konflikt. Die Organisation der internationalen Beziehungen im 20. Jahrhundert“ und “hberlegungen zu einer strukturellen Konflikttheorie“ erwähnenswert, da es insbesondere die Konfliktregulierungsformen diskutiert. Weitere Beiträge zur ausgewählten Theorie liefern Rolf Roloff mit seinen konflikttheoretischen Betrachtungen sowie Links weitere Aufsätze. Zur Untersuchung kooperativer Konfliktregulierungsmuster, die als eines der wichtigsten Mittel zur friedlichen Konfliktregulierung wenn auch nicht als das Einzige gilt, ist Egbert Jahns Werk „Frieden und Konflikt“ zu empfehlen.

Abschließend sind noch Hinweise in Bezug auf das gesamte Literaturmaterial zu geben. Bei einigen Quellen der Sekundärliteratur ist anzumerken, dass sie durch eine klare politische Position geprägt sind. Die Gefahr der Einseitigkeit bei der Bearbeitung der Thematik wird dadurch neutralisiert, dass für die Arbeit eine Vielzahl von Literaturressourcen mit jeweils unterschiedlicher politischer Orientierung herangezogen wird.

Forschungsmethodik

Methodisch basiert die Arbeit auf der qualitativen Inhaltsanalyse und stützt sich auf die Analyse und Auswertung von Primär- und Sekundärliteratur. Im empirischen Kapitel, werden vor allem literarische Methoden wie z. B. eine klassische Literaturanalyse verwendet. Die empirischen Grundlagen umfassen sowohl notwendige Primär- als auch Sekundärquellen. Die Primärquellen stellen neben den offiziellen Aktionsplänen und verschiedenen Berichte der EU, auch der Bericht der internationalen Untersuchungsmission der EU sowie offizielle Report der OSZE dar. Dazu werden die Interviews wichtiger Akteure im Konflikt z. B. georgischer und westlicher Politiker sowie Militärexperten ausgewertet.

Die Sekundärliteratur umfasst wissenschaftliche Zeitschriften und Berichte verschiedener Friedensforschungsinstitute, gefolgt von Artikeln relevanter Büchern, die sich entweder schwerpunktmäßig oder ausschließlich mit diesem Thema befassen.

Da das Fallbeispiel Südossetien in der Region sehr aktuell ist und auch medial jahrelang im internationalen Fokus stand, werden unterschiedliche Positionen zum Teil auch über Zeitungsartikel wie z. B. der Formate Spiegel Online, das Tagblatt und weiteren Internetquellen erläutert.

2. Theoretische Grundlagen

2. 1. Die strukturelle Konflikttheorie von Werner Link

Als theoretische Grundlage der Arbeit dient die strukturelle Konflikttheorie von Werner Link und insbesondere seine Konfliktregulierungsstrategien. Der deutsche Politikwissenschaftler hat seine sozialwissenschaftliche Konflikttheorie auf die Basis neorealistischer Grundannahmen Ende der 70er Jahre entworfen und im Laufe der Zeit zu einer strukturellen Konflikttheorie weiterentwickelt. Seine Theorie wurde von empirischen Arbeiten hauptsächlich bezüglich des Ost-West-Konflikts begleitet.10

Die Wettbewerbssituation der Staaten um Macht und Sicherheit im internationalen System bildet die Basis der Linkischen Konflikttheorie.11 Durch die Verknüpfung der neorealistischen Theorie von Kenneth N. Waltz12 und konflikttheoretischen Überlegungen von Kurt Singer13 gelang es ihm, die strukturellen und machttheoretischen Überlegungen zu verbinden und dadurch einen empirisch verwendbaren Ansatz zu entwickeln. Dadurch macht Link die Analyse der Konflikte möglich, indem diese Theorie einen kausalen Zusammenhang zwischen dem Handeln der Akteure herstellt sowie die Machtverteilung zwischen den Akteuren und den Verlauf und die Regulierung internationaler Konflikte dadurch erklärbar macht.14

2.2. Konfliktdefinition von Werner Link

Die meisten Konflikttheorien definieren Konflikte meist weit gefasst und vor allem grenzen sie vom bloßen Wettbewerb nicht ab.15 Von Link herausgearbeitete theoretische Arbeiten zum Konfliktbegriff bietet in diesem Zusammenhang eine viel brauchbarere Konfliktdefinition, die er bis zur Gegenwart überzeugend veranschaulicht hat. Seine Definition beruht vor allem auf dem Konkurrenzgedanken und ähnelt der neorealistischen Konflikterklärung. Der Autor betont, dass ein Konflikt vom bloßen Wettbewerb abzugrenzen ist und hebt hervor, dass eine Zuspitzung des Wettbewerbs, welche die Beziehungen zwischen den Akteuren gefährdet, einen Konflikt ausmacht.16 Nach Links Definition in Anlehnung an Kurt Singer ist ein Konflikt vorhanden, wenn:

„Unvereinbarte [«] Tendenzen/Interessen den interagierenden Akteuren bewusst werden, ihr Handeln bestimmen und eine kritische Spannung erzeugen, die sich auf die [«] Struktur des Beziehungszusammenhanges merklich auswirkt, sie potentiell oder aktuell gefährdet“17.

Man spricht von einem aktuellen Konflikt, wenn das Bewusstsein über die Unvereinbarkeit der Interessen vorhanden ist und die Akteure bereit sind, gemäß ihrer Position zu handeln. Allerdings reichen diese Kriterien für Link nicht aus, um einen Konflikt von einem Wettbewerb zu unterscheiden. Die kritische Spannung dient für ihn als Unterscheidungselement des Konfliktes von Wettbewerb, der die Organisation des Beziehungszusammenhangs der Akteure gefährdet und es ermöglicht, den Zeitpunkt zu identifizieren, an dem der Wettbewerb in einen Konflikt wandelt.18 Der tritt auf,

„Wenn die unvereinbaren Tendenzen und Interessen, sofern sie [«] Akteuren bewusst sind und handlungsbestimmend werden, im Verhältnis zu den vereinbarten Tendenzen und Interessen an Gewicht und Bedeutung für den Beziehungszusammenhang zunehmen, wenn sie quasi dominant werden, dann entsteht in der Regel eine Gefährdung der bestehenden Beziehungsstruktur“19.

Diese Annahme sieht auch Ralf Roloff umso relevanter, da dadurch Grundlage für ein Konfliktverlaufsmodell geschaffen wird und sich Aussagen zu einer Konfliktregulierung treffen lassen, die die kritische Spannung reduzieren können und so den Konflikt wieder auf das alte Niveau eines Wettbewerbs herunterschrauben.20

Diese Definition bekommt ihre wesentliche Erklärungskraft erst durch die bereits erwähnte Verbindung von strukturellen mit machtpolitischen Aspekten, aus denen der Konfliktaustrag, die Konfliktregulierung und Konfliktlösung abgeleitet werden. In diesem eng gefassten Konfliktverständnis von Link sieht Roloff somit die Möglichkeit, nicht nur strukturelle Weltkonflikte, sondern auch zwischenstaatliche Konflikte zu erfassen und den Verlauf sowie die Regulierung von Konflikten zu erklären.21

2.3. Konfliktlösung oder Konfliktregulierung?

Antworten auf die Frage, ob überhaupt eine Lösung eines Konfliktes möglich ist oder ob es nur regulieren lässt, variieren je nach dem zugrundeliegenden Konfliktbegriff. Tatsache ist, dass es für bestimmte Auseinandersetzungen allein deshalb keine Lösung gibt, da keiner der Konfliktakteure ihre für legitim erachtete Positionen aufgeben und es zu einem akzeptablen Interessenausgleich nicht kommen kann.22

Link unterscheidet zwei Möglichkeiten zur Bearbeitung von Konflikten: Man kann sie lösen oder man kann sie, sofern eine Lösung nicht möglich ist, regulieren. Diese Formen der Konfliktbearbeitung weisen wiederum verschiedene Wege auf. Eine Konfliktlösung kann nur im Kern des Konflikts erfolgen. Entweder setzt sich 1.) eine Tendenz durch (gewaltsam oder friedlich) oder 2.) Die Konfliktparteien erzielen einen Kompromiss oder 3.) Eine oder beide Tendenzen ändern sich derart, dass sich die Unvereinbarkeit zwischen den Tendenzen verringert oder gar aufgeschoben wird. In diesen Fällen löst sich ein Konflikt sozusagen selbst auf.23

Es gibt manche Konflikte wie z. B. Wert- und Identitätskonflikte, die sich im Kern nicht lösen bzw. für eine längere Zeit nicht lösbar erscheinen und nur regulieren lassen, vor allem da die kritische Spannung im Zeitverlauf unterschiedliche Intensitätsebenen aufweist. Deshalb betrachtet man den Konflikt als kaum lösbar, da er kurz- oder mittelfristig nicht zu beseitigen ist. Die sogenannten ethnisch motivierten Konflikte in der posteuropäischen Raum, werden meistens als Identitätskonflikte bezeichnet, da es bei denen um unterschiedliche Lebensvorstellungen handelt, es werden Aspekte der ethnischen Identität, wie Kultur, Sprache und Abstammung zu Instrumenten der Mobilisierung gegen Gegner ausgenutzt.24

Als sinnvolle Lösung für derartigen Konflikte schlägt Link vor, den Beziehungszusammenhang so zu organisieren, dass eine Konfliktregulierung erfolgt und dadurch die kritische Spannung in solchem Maße reduziert wird, dass man sich danach auf eine Konfliktlösung umorientieren kann.25

Im Gegensatz zur Konfliktlösung findet die Konfliktregulierung nicht im Kern des Konfliktes statt, sondern am Beziehungszusammenhang. Links Theorie beinhaltet die Annahme, dass die Konfliktregulierung dadurch erzielt werden kann, indem man im Beziehungszusammenhang bestimmte Veränderungen vornimmt und somit die Möglichkeit schafft, kritische Spannungen zu reduzieren oder zu verschärfen. Diese Veränderungen werden dadurch erzielt, dass vier verschiedene Prozessmuster der Konfliktregulierung angewendet werden: 1.) Verminderung der Beziehungen durch Regression oder Abgrenzung. 2.) Rückzug aus dem Beziehungszusammenhang zwecks Isolation. 3.) Verdichtung der Beziehungen durch Kooperation-Integration. 4.) Kämpferische Sprengung des Beziehungszusammenhangs zwecks Neugestaltung mittels Konfrontation, Krieg oder Revolution.26

Kooperation und Regression bezeichnet Link, als Konfliktregulierungsmuster, die in entgegengesetzter Richtung verlaufen und sich an der Erhaltung und Anpassung der bestehenden Beziehungsstruktur orientieren. Hingegen orientieren sich die Konfliktregulierungstypen Isolation und Konfrontation bzw. der Krieg an der Beseitigung der bestehenden Beziehungsstruktur, sei es durch ein Herauslösen aus der bestehenden Ordnung oder durch den Willen, diese grundlegend neu zu gestalten. Roloff sieht Links Konflikttheorie aufgrund dieses strukturellen und dynamischen Instrumentariums in der Lage, alle auftretenden Konflikte in der „neuen Unübersichtlichkeit“ zu erklären.27

Festzuhalten ist zudem das Element der Machtverschiebung, das Link als entscheidenden Faktor für die Veränderung der Konfliktregulierung aus einer neorealistischen Perspektive eingefügt hat. Damit deutet er darauf hin, dass für die Regulierung von Konflikten die Politik der Macht- und Gegenmachtbildung eine relevante Rolle spielt. Im Kontext des Ost-West- Konflikts spielt für den Autor die allianztheoretischen Handlungsmuster der Akteure wesentliche Rolle da durch die Allianzbündnisse die Machtkonstellation der Konfliktparteien und die bestehende Konfliktstruktur sich verändern können.28

Link vermutet diese Idealtypen der Konfliktregulierung in der Praxis nicht in der Reinform bestehend und erwartet bei einer Analyse des Konfliktes eher Mischformen. Als Anlass dafür sieht er vor allem die Koexistenz von Gemeinsamkeiten und Gegensätzen, vereinbarten und unvereinbarten Tendenzen in einer Konfliktsituation.29

In welcher Form diese Konfliktregulierungstypen auftreten, die Art und Weise konkreter Konfliktregulierung und Kombination zwischen verschiedenen Typen sowie die Bestimmung der Hauptrichtung der Konfliktregulierung durch die politischen Akteure hängen vor allem von den Konfliktparteien und der konkreten Konfliktsituation ab. Darüber hinaus weist der Autor darauf hin, dass eine nicht adäquate Regulierungsform ihrerseits kritische Spannung verursachen kann.30

Sowohl durch den Prozess der Konfliktregulierung als auch durch die Konfliktlösung können in der bestehenden Struktur, in der die kritische Spannung auftritt, nach dieser Theorie tiefgreifende Veränderungen auftreten. Darauf hinzuweisen ist allerdings, dass nicht die Strukturen, sondern politisch agierende Akteure, die bestimmte Interessen vertreten, diejenigen sind, die für die Regulierung von Konflikten an der Veränderung der Struktur arbeiten, indem sie versuchen, diese dem sich wandelnden Mischungsverhältnis zwischen Gegensätzen und Gemeinsamkeiten anzupassen.31 Ob die Änderungen der Konfliktstruktur durch kooperativ- konfrontative Konfliktregulierung oder Isolation und Regression adäquat, erfolgsversprechend oder eher destruktiv wirken können, kann Link zufolge definitiv nicht vorentschieden werden.32 Die Konfliktregulierung sieht Egbert Jahn ebenso als keinen Mangel im Vergleich zur Konfliktlösung und bezeichnet sie als einen wesentlichen Antriebsfaktor für den immer wieder erforderlichen, gesellschaftlichen Wandel. Er weist ergänzend darauf hin, dass eine dauerhafte Konfliktlösung bei manchen Krisenfällen nicht erwünscht wird.33

2.4. Prozessmuster der Konfliktregulierung

2.4.2. Verminderung der Beziehungen durch Regression oder Abgrenzung

Eine nicht-kriegerische Konfliktregulierung kann auch durch eine Verminderung der Beziehungen oder Regression versucht werden.34 Regressive Konfliktregulierung ist nach Link angemessen, wenn die Vielzahl der unvereinbarten Tendenzen zwischen den Konfliktparteien, große Asymmetrien und geringe Gemeinsamkeiten herrschen. Folgt man der Theorie, so sind die Folgen davon entsprechend Verringerung der Beziehungen und Abgrenzung.35 Nach diesem Muster versuchen die Konfliktparteien die Krise durch regressive Maßnahmen wie Rückbildung der Beziehungen und gegenseitige Blockbildung sowie Stabilisierung eigener Interessensphären zu regulieren. Es wird vor allem versucht, die negative Entwicklung des Kräfteverhältnisses durch die Gegenmachtbildung zu korrigieren, um strategische Asymmetrien zu beseitigen. Dieses Prozessmuster der Konfliktregulierung verfolgt das Ziel, durch Veränderungen im Kraftverhältnis den Gegner dazu zu zwingen, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Regression wird als ein Mittel bezeichnet, das auf den Konfliktgegner als Druckmittel ausgeübt werden soll, um ihn zu einer Kooperation auf Basis der Gleichberechtigung der Konfliktparteien zu bewegen.36

Link betrachtet Regression als eventuelle Voraussetzung für eine später mögliche kooperative Entwicklung und dadurch unterscheidet er sie von anderen Konfliktregulierungstypen. 37 Wobei regressive Maßnahmen nicht das Risiko ausschließen, dass der Konflikt kriegerisch ausgetragen wird. Diese Gefahr müssen alle Seiten des Konflikts in Kauf nehmen, unabhängig davon, ob es sich um einen regionalen, lokalen oder internationalen Konflikt handelt.38 Durch Regression aufgrund ihrer meist konfrontativen Rhetorik können Austauschprozesse wie Übermittlung von Informationen, Waren und Kapital erschwert oder unterbunden werden. Dieser Konfliktregulierungstyp kann auch die Chancen zur kooperativen Bewältigung der Krise erheblich einschränken, wobei Link aufgrund realer Verflechtungen und Interdependenzen für die Regression enge Grenzen setzt.39 Er sieht eine ausschließende Regression als nicht praktikabel, denn trotz unvereinbaren Tendenzen, die in den politischen Beziehungen existieren, zugleich gemeinsame Interessen auch vorhanden sind. Zudem wird durch Rückzug der Konflikt nicht behoben, sondern untergründig fortgeführt. Dadurch sind ein neues Ausbrechen des Konfliktes oder weitere Konfrontationen vorprogrammiert. Deshalb sieht Link eine Mischung aus Elementen der Regression und Kooperation eher als realistisch und notwendig.40

2.4.4. Rückzug aus dem Beziehungszusammenhang zwecks Isolation

Isolationspolitik kann sowohl wirtschaftlich als auch politisch-diplomatisch sein. Das Kennzeichen der wirtschaftlichen Isolation ist die Isolierung des Gegners mit dem Ziel, sie durch die Verweigerung der Zusammenarbeit zum Zusammenbruch zu bringen. Eine gleichberechtigte kooperative Politik wird erst dann als sinnvoll betrachtet. Die Politik der gegenseitigen diplomatischen Nichtanerkennung, um den Gegner dazu zu zwingen, zu gesunden politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen zurückzukehren, ist auch als weiterer Indikator der Isolation zu betrachten.41

Isolation als Konfliktregulierungsform sieht Link aufgrund der globalen Verflechtungen in der Gegenwart als praktisch unbrauchbar. Ein Ausscheiden aus dem Beziehungszusammenhang und totale Isolation sind nach seiner Überzeugung nicht mehr politisch effizient und kommen oft mit kooperativ-integrativen Mitteln verbunden vor. Als Möglichkeit der Konfliktregulierung könnte Isolation nach seiner Überzeugung nur noch für kleine unbedeutende Staaten oder für einen relativ kürzeren Zeitraum in Frage kommen, da die damit verbundenen sozialen und politischen Kosten zu hoch sein werden.42

2.4.1. Verdichtung der Beziehungen durch Kooperation-Integration

Kooperation definiert Link allgemein als ein gemeinsames Handeln und Verhalten, das auf gemeinsame Interessen und Ziele gerichtet und für beteiligten Akteure bedeutsam ist. Bei diesem Prozessmuster werden die materiellen und ideellen Austauschprozesse bewusst gefördert und sind durch das Interesse an der Friedenserhaltung und Sicherung gekennzeichnet.

Der Austausch von Gütern, Dienstleistungen oder Informationen (Kommunikation) kann auch eine Form der Kooperation darstellen.43

Kooperative Verhandlungen, Austausch und sogar vertragliche Abmachungen zwischen den Konfliktakteuren werden angestrebt, um dadurch das Konfrontations- und Kriegsrisiko zu verringern. Wie die Entspannungspolitik und Respektierung der beiderseitigen eindeutig definierten Interessensphären, die das Verhalten der Konfliktparteien bestimmen sowie Verbesserungen beim Handel und Kulturbeziehungen sind Merkmale der Kooperation.44 Für Jahn ist Kooperation eines der wichtigsten Mittel zur friedlichen Regulierung von Konflikten, wenn auch nicht das einzige. Konflikt und Kooperation sieht er zwar als gegensätzliche Verhaltensweisen, schließt aber die Kooperation während eines Konfliktes nicht aus. Zu betonen gilt zudem auch, dass Kooperation zwischen zwei Staaten oder staatsähnliche Organisationen, Rivalität zwischen ihnen nicht ausschließt.45

Link sieht Kooperation in einer solchen Konkurrenz vielmehr als bestimmendes Kennzeichen bestehender Beziehungen zwischen politischen Akteuren und begreift Kooperation als eine besondere Art des Wettbewerbs, nicht aber als Gegensatz. Ein stärkerer Partner kann den durch Kooperation schwächeren Akteur maßgeblich beeinflussen oder sogar beherrschen, selbst dann, wenn er eine Domination nicht beabsichtigt. Das heißt nach Linkischer Überzeugung, dass keineswegs sicher ist, ob eine Kooperation für die konkurrierenden Staaten immer friedensfördernd oder vorteilbringend wirkt und nicht das Gegenteil auslöst.46

Obwohl kooperativ ausgelegte Strategien zur Stabilisierung der Beziehungen erheblich beitragen und große Aussichten auf Erfolg verweisen können, empfiehlt Link aufgrund der tatsächlich bestehenden Gegensätzlichkeit, die zwischen den Konfliktparteien existieren können, bei der integrativ/kooperativen Konfliktregulierung die Grenzen zu beachten. Denn während einer erzwungenen Kooperation sieht er die Gefahr, eine Gegentendenz in Richtung Regression zu erzeugen. Nach Linkischer Überzeugung, können nicht nur Regression, sondern auch zu intensive Integration/Kooperation Konflikte verschärfen, destruktiv wirken oder in Regression umschlagen. 47

Eine Mischung aus konfrontativen und kooperativen Elementen, die theoretisch am aussichtsreichsten erscheinen kann, lässt sich allerdings wegen der politischen Koordinierungsprobleme zwischen den Konfliktparteien und Vermittlern nur schwerlich durchhalten.

Die Entspannungspolitik als kooperatives Konfliktregulierungsmerkmal kommt in diesem Zusammenhang besondere Bedeutung zu. Diese Politik bezeichnet Roloff als dasjenige Merkmal der Kooperation, das die Gefahr der Desorganisation und die Zerstörung des Beziehungszusammenhanges verringert oder gar beseitigt und damit die Voraussetzungen für eine konkurrenzfähige Kooperation zwischen den konkurrierenden Staaten schaffen soll.48

2.4.3. Kämpferische Sprengung des Beziehungszusammenhangs zwecks Neugestaltung mittels Konfrontation, Krieg oder Revolution

Bei einer kämpferischen Beseitigung der bestehenden Ordnung sieht Link eine erhebliche Gefahr für eine kriegerische Eskalation. Nach diesem Muster findet eine Transformation des Krisenrisikos in ein Kriegsrisiko statt und Konfliktparteien begeben sich in einen Wettbewerb der eskalierenden Risikobereitschaft. Der Konflikt kann nicht nur bis an den Rand des direkten Krieges, sondern auch darüber eskalieren.49

Die kämpferische Konfliktregulierung und dadurch Zerstörung der bestehenden Ordnung durch den Krieg oder Revolution mit dem Ziel, eine neue Ordnung zu schaffen, ist als beliebte und gewünschte Lösung des Konflikts oft verwendet worden. Eine Konfliktregulierung durch einen Akt, d. h. durch einen Sieg einer Konfliktpartei in einem Krieg ausgelöst. Typisch für diese Form der Auseinandersetzung ist die Überzeugung bei einem Konflikt, dass es einen „Gewinner“ und „Verlierer“ geben kann und die Konfrontation oft bewusst herbeigeführt wird.50

Auf regionaler und lokaler Ebene wird der Krieg in der Gegenwart zu Strukturänderungen des Konfliktes genutzt, wobei das Übergreifen lokaler Kriege und Eskalation auf die globale Ebene nicht auszuschließen ist.51 Allerdings, wie auch Link unterstreicht, ist eine Konfliktregulierung in der heutigen Zeit nicht mehr durch einen Sieg in einem Krieg denkbar, sondern es können schrittweise Veränderungen mehr Erfolg aufweisen. Denn je gewaltsamer ein Konflikt ausgetragen wird, desto schwieriger und langwieriger gestaltet sich seine Befriedung.52

Obwohl der Krieg als Konfliktlösungsstrategie noch vereinzelt praktiziert wird, empfiehlt der Autor, von dieser Art der Konfliktlösung angesichts der Wahrscheinlichkeit der nuklearen Selbstzerstörung auf globaler Ebene Abstand zu nehmen. Für kleinere regionale und lokale Konflikte schließt Link allerdings den Krieg als praktikable Konfliktregulierungsstrategie nicht komplett aus.53

3. Südossetien Konflikt: Entstehung, Verlauf und Auswirkungen des Konflikts

3.1. Hintergründe der Konfliktentstehung

Im Kern des Südossetien Konflikts steht der Anspruch georgischer und ossetischer Volksgruppen auf ein bestimmtes Territorium in Georgien. Dabei wurde stets versucht, die Rechtmäßigkeit des eigenen Anspruches durch die historische Besiedlung des Gebietes zu untermauern. Über die Anwesenheit des ossetischen Volkes auf dem heutigen georgischen Gebiet gibt es große Widersprüche zwischen georgischen und ossetischen Historikern.54 Die Bewohner des heutigen Südossetiens, die als Nachfahren der nordostiranischen Stämme gelten, siedelten nach georgischen Überlieferungen erst im 18. und 19. Jahrhundert in das Gebiet, das die Georgier „Shida Kartli“ bezeichnen und welches das Kernland des heutigen georgischen Staates darstellt.55 Nach der Annexion des Landes durch Russland im Jahr 1801, gehörte diese Region bis 1921 weiterhin zu Georgien. Die Osseten betrachten das Gebiet als Teil ihrer historischen Heimat und behaupten, dass „they have been living much longer on both sides of the Caucasus, and their presence in the region is at least as ancient as the Georgians56 “. Zu den ersten nennenswerten Konflikten zwischen Osseten und Georgien kam es nach der Unabhängigkeitserklärung Georgiens 1918 von sowjetischen Russland. Als Vorwand diente die loyale Haltung und Kollaboration von Osseten mit russischen Bolschewiken gegen das menschewistisch geführte Georgien. Als die Osseten im Jahr 1920 die Sowjetmacht ausgerufen haben, gingen die georgischen Truppen mit aller Härte gegen die ossetische Bevölkerung vor, um die als Bedrohung für die territoriale Integrität Georgiens angesehene, mögliche Unabhängigkeitsbestrebungen abzuwehren.57

Nach der Zwangssowjetisierung Georgiens 1921 entstand das autonome Gebiet Südossetien 1922 innerhalb Georgiens.58 Damit war aber weder die georgische noch ossetische Seite zufrieden. Georgien sah das südossetische autonome Gebiet als ein von Moskau künstlich geschaffenes Objekt und Südossetien seinerseits forderte eine Aufwertung seines Gebietsstatus zu einer autonomen Republik. Damit begann eine Auseinandersetzung mit Südossetien, die bis in die Gegenwart anhält. Diesmal aber führten diese gegenseitigen Förderungen nicht zur Konflikteskalation, man konnte allerdings bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts beobachten, wie sich beide Völker auseinander bewegten.59

Unter den Repressalien des Stalinismus wurde die kulturelle und nationale Identität des kleinen Volkes durch die von der Staatsmacht angestrebten „Georgisierungskampagnen“ in den Hintergrund gedrängt.60 Die Unzufriedenheit gegenüber Georgien war allerdings in Südossetien über lange Zeit weit weniger zum Ausdruck gebracht worden als in Abchasien, die zweite abtrünnige Region Georgiens. Das Zusammenleben mit Georgien verlief größtenteils friedlich, zumindest ohne physischer Gewalt. Allerdings wurden die Osseten systematisch in ihren kulturellen Rechten beschnitten und bezüglich der Bewahrung ihrer eigenen nationalen Identität repressiv behandelt. Die Beziehungen verliefen immerhin bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion friedlich. Zu offenen Feindseligkeiten kam es erst Anfang der 1990er Jahre, als der Auflösungsprozess der Sowjetunion weit fortgeschritten war.61

3.2. Eskalation und Verlauf des Konflikts in den 1990er Jahren

Das vorrangige Ziel Südossetiens vor dem Zerfall der Sowjetunion war die Aufwertung seines autonomen Gebietes zu einer autonomen Republik. Bereits zu Beginn des Konfliktes verlangte es jedoch die Abspaltung von Georgien und eine Vereinigung mit Nordossetien innerhalb Russlands.62

Zur Eskalation des Konfliktes kam es, als Südossetien nach dem Verbot der regionalen Parteien in Georgien seine Souveränität innerhalb der UDSSR erklärte und die georgischen Parlamentswahlen von Oktober 1990 boykottierte.63 Die politische Lage verschlimmerte sich zusätzlich durch das georgische Gesetz, das die georgische Sprache als alleinige Amtssprache auch in Südossetien vorsah. Noch im Frühjahr 1991, um sich der Gunst Russlands zu versichern, stimmte das abtrünnige Gebiet in einem Referendum für den Fortbestand der Sowjetunion.64

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1. Georgien mit den Sezessionsgebieten Abchasien und Südossetien.65

Die bürgerkriegsähnliche Lage66 im Lande wurde von südossetischen separatistischen Kräften geschickt genutzt, um von Georgien loszukommen. Am 21. Dezember 1991

[...]


1 Die Bezeichnung „Frozen Conflict“ wird unter anderem für Konflikte benutzt, die sich aus dem Zerfall der Sowjetunion ergeben lassen. Der Begriff setzt das Ausbleiben jeglicher Konfliktdynamik und das Beibehalten des Status quo voraus.

2 Leitner, Georg: Die „vergessenen Kriege“ in Südossetien und Abchasien - Historische Hintergründe, Konfliktursachen und Lösungsperspektiven in: Riener, Paul/ Moser, Moritz / Roither, Thomas (Hrsg.): „Vergessene Kriege“ Konflikte abseits der öffentlichen Aufmerksamkeit. Analysen und Perspektiven einer jungen ForscherInnengeneration. Österreichisches Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (ÖSFK)., SAFRAN. Schlaininger Arbeitspapiere für Friedensforschung, Abrüstung und nachhaltige Entwicklung, Paper Nr. 08, Wien/Stadtschlaining, August 2018. S. S.16ff. https://www.friedensburg.at/uploads/files/safran_08_riener_moser_roithner.pdf.

3 Der August-Krieg, der auch Georgienkrieg, Kaukasuskrieg, Russisch-Georgischer Krieg oder Fünf-Tagen- Krieg bezeichnet wird, war ein militärischer Konflikt zwischen Georgien auf der einen und Russland sowie den Südossetien auf der anderen Seite.

4 Fall Tatunashvili: Die Verhaftung und der Tod von Archil Tatunaschvili in Südossetien im Sommer 2018 haben nicht nur in Georgien für erhebliche Diskussionen und öffentliche Proteste gesorgt, sondern auch international scharfe Kritik an dem De-Facto-Regime und an der Besatzungsmacht Russland hervorgerufen.

5 Werner link hat seine Konflikttheorie Ende der 70er Jahre in Bezug auf den Ost-West-Konflikt entworfen.

6 Vgl. Link, Werner: Konfliktformationen des internationalen Systems im Wandel, in: Krell, Gerd/Knapp, Manfred (Hr.): Einführung in die internationale Politik. München 2004. S. 343.

7 Link. Konfliktformationen des internationalen Systems im Wandel. S. 371. Link, Werner: Überlegungen zu einer strukturellen Konflikttheorie, in: Krell, Gert/Müller, Herald (Hg.): Frieden und Konflikt in den internationalen Beziehungen. Festschrift für Ernst- Otto-Czempiel. Frankfurt/Main, New York 1994. S. 108.

8 Abchasien gilt völkerrechtlich als Teil Georgiens, betrachtet sich jedoch wie Südossetien als selbständigen Staat und verfügt seit 1993 über eigenständige, von Georgien unabhängige staatliche Strukturen. Zur Geschichte des georgisch-abchasischen Konflikt siehe: Auch, Eva-Maria: Der Konflikt in Abchasien in historischer Perspektive, in: Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg/IFSH /Hrsg.): OSZE- Jahrbuch 2004, Jahrbuch zur Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), Baden-Baden 2004, S. 237-252. https://ifsh.de/file-CORE/documents/jahrbuch/04/Auch-dt.pdf.

9 Vgl. Hirschmann, Kai: Wie Staaten schwach werden. Fragilität von Staaten als internationale Herausforderung. Bonn 2016. S. 161.

10 Werner Links strukturelle Konflikttheorie wird als eine Ergänzung des neorealistischen Theorieansatzes der internationalen Beziehungen gesehen. Sie erklärt aus strukturellen Faktoren das Entstehen und den Verlauf internationaler Konflikte und deren Wirkungen auf die Struktur des internationalen Systems. Vgl. Roloff, Rolf: Die Konflikttheorie des Neorealismus, in: Bonacker, Thorsten (Hrsg.): Sozialwissenschaftliche Konflikttheorien. Eine Einführung. Wiesbaden 2008. S. 102.

11 Link geht wie die Neorealisten von einem dezentralisierten Wettbewerbssystem aus, in dem die Staaten die wichtigsten Akteure sind. Deren Zusammenarbeits- und Konfrontationsformen sind auf der Prozessebene anzusiedeln, wobei sich die Resultate aber auch wieder auf die Struktur beziehen und diese ändern können. Auf die genauere Betrachtung der linkischen strukturellen Theorie wird in der Arbeit verzichtet, da daraus gewonnene Erkenntnisse für die empirische Studie nicht zwingend erforderlich erscheinen. Eine ausführliche Einführung zur Konflikttheorie Links gibt: Link, Werner: Überlegungen zu einer strukturellen Konflikttheorie. S. 99 -114. Dazu noch: Roloff. Die Konflikttheorie des Neorealismus. S. 102f.

12 Kenneth Waltz gilt als Begründer des Neorealismus. Für Waltz besteht ein System aus einer Struktur und interagierenden Einheiten, die getrennt voneinander betrachtet werden.

13 Eine Einführung zur Theorie von Singer: Singer, Kurt: The meaning of Conflict, in: Australasian Journal of Philosophy, 27, 1949, S. 145 -170.

14 Vgl. Roloff. Die Konflikttheorie des Neorealismus. S. 102.

15 Konflikte werden als Positionsdifferenzen, die handlungsbestimmend sind, definiert und auf einer Skala zwischen gewaltfreien und gewalttätigen Mitteln ausgetragen werden. Siehe Roloff, Ralf: Konflikttheoretische Betrachtungen, in: Feichtinger, Walter / Dengg, Anton (Hrsg.): Kein Feind in Sicht. Konfliktbilder und Bedrohungen der Zukunft. Wien, Köln, Weimar 2010. S. 96.

16 Vgl. Roloff. Konflikttheoretische Betrachtungen. S. 96f.

17 Link. Konfliktformationen des internationalen Systems im Wandel. S. 370.

18 Vgl. Roloff. Konflikttheoretische Betrachtungen. S. 97. Dazu auch siehe: Link, Werner: Überlegungen zum Begriff „Konflikt“ in den internationalen Beziehungen - Versuch der Begriffsklärung, in: Politische Vierteljahresschrift, 20, Nr. 1. (Mai 1979). S. 33f.

19 Link. Konfliktformationen des internationalen Systems im Wandel. S. 270.

20 Vgl. Roloff. Konflikttheoretische Betrachtungen. S. 97.

21 Vgl. Roloff. Konflikttheoretische Betrachtungen. S. 97.

22 Vgl. Meyer, Berthold: Formen der Konfliktregelung. Eine Einführung mit Quellen. Friedens- und Konfliktforschung. Leske/Budrich 1997. S. 31.

23 Vgl. Link. Konfliktformationen des internationalen Systems im Wandel. S. 370f.

24 Wert- und Identitätskonflikte lassen sich weniger einfach lösen, weil diese aus einer Differenz von Wert-. Normund Moralvorstellungen der Konfliktparteien entstehen, in: Meyer. Formen der Konfliktregelung. S. 32f.

25 Vgl. Link, Werner (Hg.): Die neueren Entwicklungen des Ost-West-Konflikts. Konstanten und Veränderungen. Veröffentlichungen der Deutschen Gesellschaft für Politikwissenschaft (DGfP). Heft 1. Köln, Berlin, Bonn, München 1984. S. 4. Vgl. Link. Überlegungen zu einer strukturellen Konflikttheorie. S. 112.

26 Vgl. Link. Konfliktformationen des internationalen Systems im Wandel. S. 371. Vgl. Roloff. Konflikttheoretische Betrachtungen. S. 98.

27 Vgl. Link, Werner: Der Ost-West-Konflikt. Die Organisation der internationalen Beziehungen im 20. Jahrhundert. Stuttgart, Berlin, Köln, Mainz 1988. S. 42; Vgl. Roloff. Konflikttheoretische Betrachtungen. S. 98.

28 Vgl. Roloff. Die Konflikttheorie des Neorealismus. S. 108; Vgl. Roloff. Konflikttheoretische Betrachtungen. S. 98f; Vgl. Link. Konfliktformationen des internationalen Systems im Wandel. S. 371f.

29 Vgl. Link. Der Ost-West-Konflikt. S. 52.

30 Vgl. Link. hberlegungen zum Begriff „Konflikt“ in den internationalen Beziehungen. S. 40.

31 Vgl. Roloff. Konflikttheoretische Betrachtungen. S. 98.

32 Vgl. Link. Überlegungen zu einer strukturellen Konflikttheorie. S. 106f; Vgl. Link. Der Ost-West-Konflikt. S. 42.

33 Vgl. Jahn, Egbert: Frieden und Konflikt. Einführung in die Friedens- und Konfliktforschung. Wiesbaden 2012. S. 44.

34 Vgl. Link. Die neueren Entwicklungen des Ost-West-Konflikts. S. 4.

35 Vgl. Link. Der Ost-West-Konflikt. S. 51.

36 Vgl. Jahn. Frieden und Konflikt. S. 43. Vgl. Link. Der Ost-West-Konflikt. S. 51.

37 Vgl. Link. Neueren Entwicklungen in den Ost-West-Konflikt. S. 5f. S. Vgl. Link. Überlegungen zu einer strukturellen Konflikttheorie. 113.

38 Vgl. Link. Der Ost-West-Konflikt. S. 50f.

39 Vgl. Ebd. S. 51.

40 Vgl. Link. Der Ost-West-Konflikt. S. 51f.

41 Vgl. Ebd. S. 50ff.

42 Vgl. Link. hberlegungen zum Begriff „Konflikt“ in den internationalen Beziehungen. S. 46.

43 Vgl. Link, Werner: Das Konzept der friedlichen Kooperation und der Beginn des Kalten Krieges. Düsseldorf 1971. S. 10. Vgl. Link, Der Ost-West-Konflikt. S. 51. Vgl. Jahn. Frieden und Konflikt. S. 43.

44 Vgl. Link, Der Ost-West-Konflikt. S. 51f.

45 Vgl. Jahn. Frieden und Konflikt. S. 42; Vgl. Link. Das Konzept der friedlichen Kooperation und der Beginn des Kalten Krieges. S. 9.

46 Vgl. Link. Das Konzept der friedlichen Kooperation und der Beginn des Kalten Krieges S. 9f.

47 Eine ambitiöse Politik von einer Konfliktseite, die einen zu hohen Organisationsgrad anvisiert, kann unerfüllbare Erwartungen in der anderen Konfliktseite erwecken und dadurch regressives Verhalten verursachen. Dazu siehe: Link. Der Ost-West-Konflikt. S. 52f.

48 Vgl. Roloff. Die Theorie des Neorealismus. S. 107; Vgl. Link. Der Ost-West-Konflikt. S. 52.

49 Vgl. Link. hberlegungen zum Begriff „Konflikt“ in den internationalen Beziehungen. S. 46.

50 Vgl. Link. Der Ost-West-Konflikt. S. 50.

51 Vgl. Ebd.

52 Vgl. Link. Der Ost-West-Konflikt. S. 51.

53 Vgl. Link. hberlegungen zum Begriff „Konflikt“ in den internationalen Beziehungen. S. 46.

54 Vgl. Eder, Franz: Sicherheitspolitik im Südkaukasus. Zwischen balancing, Demokratisierung und zögerlicher Regimebildung. Baden-Baden 2008. S. 146f.

55 Die ossetischen Historiker behaupten, dass Süd- und Nordossetien ursprünglich ein einheitliches Territorium, ein Reich, waren und zwischen Georgien und Russland aufgeteilt wurde, in: Eder. Sicherheitspolitik im Südkaukasus. S. 146.

56 ICG (International Crisis Group): “Georgia: avoiding War in South Ossetia”. Europe Report, Nr. 159. Tbilisi/Brussels. 26 November 02004. S. 2. http://unpan1.un.org/intradoc/groups/public/documents/UNTC/UNPAN019224.pdf. Vgl. Eder. Sicherheitspolitik im Südkaukasus. S. 146f.

57 Vgl. Luchtenhandt. Vorgeschichte des Konflikts um Süd-Ossetien. 2008. S. 439; Vgl. Eder. Sicherheitspolitik im Südkaukasus. S. 146; König, Marietta: Der georgisch-südossetische Konflikt, in: Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg/IFSH (Hrsg.): OSZE-Jahrbuch zur Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa. (OSZE), Baden-Baden 2004. S. 256. https://ifsh.de/file- CORE/documents/jahrbuch/04/Koenig-dt.pdf.

58 Vgl. König, Marietta: Der georgisch-südossetische Konflikt. S. 257. https://ifsh.de/file- CORE/documents/jahrbuch/04/Koenig-dt.pdf.

59 Vgl. Eder. Sicherheitspolitik im Südkaukasus. S. 146f.

60 Vgl. Leitner. Die „vergessenen Kriege“ in Südossetien und Abchasien. S. 18. https://www.friedensburg.at/uploads/files/safran_08_riener_moser_roithner.pdf.

61 Vgl. Ebd. S. 20f.

62 Vgl. Manutscharjan. Aschot. Die innenpolitische Entwicklung Georgiens von 1991 bis 1996 unter besonderer Berücksichtigung der Sezessionskonflikte, in: Reiter, Erich (Hg.): Die Sezessionskonflikte in Georgien. Schriftreihe zur internationalen Politik. Band 1. Wien, Köln, Weimar 2009. S. 75. Vgl. Daase, Cindy: Abchasien, Süd-Ossetien und Transnistrien - de facto- (Klein) Staaten im postsowjetischen Raum, in: Wolf, Sebastian (Hg.): State Size Matters. Politik und Recht im Kontext von Kleinstaatlichkeit und Monarchie. Wiesbaden 2016. S. 240.

63 Vgl. Eder. Sicherheitspolitik im Südkaukasus. S. 147.

64 Gold, Johannes Friedrich: Legitimationsvergleich Externer Konfliktlösung Engagement der NATO im Kosovo und Russlands in Südossetien und Abchasien, in: Bierling, Stephan (Hg.): Regensburger Studien zur internationalen Politik. Bd. 11, Hamburg 2010. S. 69.

65 Friedrich-Ebert-Stiftung (2008): „Krieg um Südossetien. Analysen und Perspektiven aus Hauptstädten der Welt“. S. 1. http://library.fes.de/pdf-files/id/ipa/05791.pdf.

66 Zur georgische Geschichte siehe: Manutscharjan, Aschot: Die innenpolitische Entwicklung Georgiens von 1991 bis 1996 unter besonderer Berücksichtigung der Sezessionskonflikte.

Ende der Leseprobe aus 84 Seiten

Details

Titel
Südossetien. Konfliktregulierung zwischen Annäherung und Entfremdung
Hochschule
Universität Regensburg
Note
1.7
Autor
Jahr
2018
Seiten
84
Katalognummer
V468858
ISBN (eBook)
9783668942660
ISBN (Buch)
9783668942677
Sprache
Deutsch
Schlagworte
südossetien, konfliktregulierung, annäherung, entfremdung
Arbeit zitieren
Phartsvania Lela (Autor:in), 2018, Südossetien. Konfliktregulierung zwischen Annäherung und Entfremdung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/468858

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