Wahrnehmung der Körpergröße unter den Geschlechtern in Bezug auf die Partnerauswahl


Hausarbeit, 2004

13 Seiten, Note: 1.0


Leseprobe


Inhalt

Einleitung

Die Wahrnehmung der Körpergröße

Amerikanische und englische Studien über die Wahrnehmung der Körpergröße

Präsentation, der an der Universität Augsburg durchgeführten Studie

Diskussion

Anhang: Durchgeführte Interviews an der Universität Augsburg

Literaturverzeichnis

Einleitung

Es ist allgemein bekannt, dass Individuen ihre Partner nach unterschiedlicher Kriterien auswählen. Diese können sowohl innere Eigenschaften sein, die sich auf den Charakter der ausgewählten Person beziehen, als auch äußere wahrnehmbare Eigenschaften, die logischerweise auf den ersten Blick bemerkbar sind.

Gegenseitige Partnerauswahl ist seit dem Beginn der Menschheit dadurch charakterisiert worden, dass das Individuum den physisch passenden Partner finden muss.[1]

Es ist notwendig hier zu präzisieren, dass das Äußere eines Menschen ein Bündel von ästhetischen Merkmalen einschließt. Ein meßbares Merkmal, das häufig bei der Partnerselektion betrachtet wird, ist die Höhe der Statur. Diese Eigenschaft ist Grund für die Inspiration dieser Hausarbeit. Im Folgenden handelt es sich hier um bestimmte Auswahlkriterien zwischen den Geschlechtern, im Bezug auf der bereits genannten Körpergröße von Männer und Frauen. Zur präzisen Erklärung des Zieles dieser Hausarbeit muss man die Leser auf eine weitere Genauigkeit aufmerksam machen. Das Anliegen war hier, bestimmte Ursachen der Attraktion bezüglich der Körpergroße zu behandeln, aber es war notwendig, diese Eigenschaft selbst zu beschränken. Wichtig war herauszufinden, wieviel Wert heterosexuelle Menschen auf die Körpergröße des entgegengesetzten Geschlechts legen, und in wie fern diese auf die Auswahl des Partners Einfluß hat. Daher lautet die hier selbst aufgestellte Hypothese: Körpergröße ist ein bedeutender Einflußfaktor für die menschliche Partnerwahl. Für Frauen gilt: wenn der erwünschte Partner mindestens gleich groß oder größer ist, als sie selbst, dann findet sie in ihn den ästhetisch passenden Partner. Für Männer gilt: wenn die erwünschte Partnerin kleiner, aber höchstens so groß ist wie er, dann findet er in ihr die ästhetisch passende Partnerin.

Von hier ausgehend wird nun den Versuch gemacht, durch das Vorhandensein unterschiedlicher wissenschaftlicher Theorien, und der Durchführung einer, eher kleinen qualitativen Befragung, diese Hypothese zu bestätigen oder zu widerlegen.

Die Wahrnehmung der Körpergröße

Es ist unumstritten, daß Körpergröße eine bedeutende Rolle für die Partnerauswahl spielt.[2] Ellis schrieb in seinem Werk „ Die Gattenwahl beim Menschen“ im Jahre 1919, dass man früher der Meinung war , dass Menschen mit kleiner Statur sich von solchen Menschen hingezogen fühlten, die größer waren als sie selbst, oder auch umgekehrt, Menschen mit großer Statur, eher zu kleineren Menschen geneigt hätten. Hier hat man von einem Reiz des Ungleichen gesprochen.[3] Ellis war aber persönlich der Meinung, dass dieser Reiz des Ungleichen, auf die Körpergröße bezogen, keine große Bedeutung für die sexuelle Anziehungskraft zwischen Männern und Frauen hätte.[4] Er behauptete „..., dass sowohl Mann als Weib hohe Gestalt bei der Person ihrer Wahl wünschen “ ( Ellis, 1919, S. 240 ). Seine Behauptung basierte auf bereits existierenden Studien, welche die Bevorzugungen der beiden Geschlechter darstellten.[5] Angesichts der vorliegenden Zahlen konnte man daraus schließen, dass die Mehrheit der weiblichen und männlichen Befragten Gleiches suchten, d. h. der gewünschte Partner oder die gewünschte Partnerin sollte die gleiche Größe haben wie man selbst. Keine der Befragten plädierte für einen kleineren Partner oder eine kleinere Partnerin.[6] Es herrscht also die allgemeine Meinung, dass Menschen sich einen relativ großen gegengeschlechtlichen Partner wünschen. Nicht selten aber treffen Menschen in der Realität, hauptsächlich Männer, paradoxe Entscheidungen. Es passiert oft, dass sich andere Anforderungen an einer Frau wichtiger herausstellen, als ihre hohe Statur.[7] So kommt es sehr oft vor „..., dass ein Mann, dessen Frauenideal immer „lang“ gewesen ist, Zeit seines Lebens nie in intimer Beziehung zu einem hochgewachsenen Weibe gestanden hat, da er bemerkt, dass er in Praxis stärker ausgeprägte Neigungen zu kleineren Weibern besitzt. Sein abstraktes Ideal wird durch dringendere Sympathien und Antipathien modifiziert oder abgelehnt “ ( Ellis, 1919, S. 245f ). Beigel[8] deutet auf das gleiche Phänomen hin. Er ist davon ausgegangen, dass die Signifikanz der persönlichen Beziehung zur Größe oft ein Gleichgewicht mit Elementen der Sexualität und der Persönlichkeit hält Diese Elemente erhalten von vielen Individuen eine wichtige Stelle, d.h. bei der Partnerwahl werden, außer ästhetischen, auch andere Qualitäten der gegengeschlechtlichen Person in Erwägung gezogen. Etwas ähnliches passiert wahrscheinlich, wenn eine Person mit der passenden Größe nicht vorhanden ist. So führt dieser Zustand zu einer Kompromißlösung. In den meisten Fällen ist das gesellschaftliche Muster erhalten, dass die Frau kleiner sein sollte als der Mann.[9] So passiert es, dass unter verheirateten aber auch unter nicht verheirateten Paaren üblicherweise der Mann größer ist als die Frau.[10] Einerseits ist die Partnerauslese in Bezug auf die Körpergröße sowohl das Produkt der sozialen Erwartung, dass der Mann größer sein muss ( hier kann man auch von einer positiven Auslese sprechen)[11], anderseits ist dies eine alternative Lösung, wie oben erwähnt, da auch wichtige Eigenschaften, wie die der Persönlichkeit, die Partnerselektion beeinflussen. Daher kann auch eine negative Auslese beobachtet werden, wenn eine Frau die circa 1, 80m oder größer ist, Schwierigkeiten hat ein geeigneter Partner zu finden, d. h. ein Mann der gleich groß oder größer als sie selbst ist.[12]

Bevor es mit der Präsentation der vorliegenden empirischen Forschung weitergeht, werden hier noch unterschiedliche Studien einiger Wissenschaftler präsentiert, die sich schon mit dieser Thematik beschäftigt haben.

Amerikanische und englische Studien über die Wahrnehmung der Körpergröße

Die bisher durchgeführten Studien über individuelle Wahrnehmungseffekte der Körpergröße haben sich fast exklusiv mit männlichen Zielen beschäftigt, unter besonderer Berücksichtigung von zwei Dimensionen der Wahrnehmung: die soziale Attraktivität und der professionelle Status. Insbesondere in den USA und in den westlichen Gesellschaften gilt die Aussage, dass je größer Männer sind, desto besser ist es im Sinn der zwei Dimensionen, denn im Allgemeinen werden große Männer mehr von Frauen bevorzugt. Frauen heiraten Partner die größer sind als sie selbst. In Bereich der Wirtschaft haben die Größeren mehr Chancen angestellt zu werden als die Kleineren und auch unter den Politikern scheint es, dass die Großwüchsigen mehr Ausstrahlung vermitteln als die Kleinwüchsigen. Sogar unter den Kindern, in der Grundschule sowie in den oberen Jahrgängen sind großwüchsige Kinder durch ihre Größe positiv beeinflußt. Sie werden öfter von ihrer Umgebung als kompetenter, im Vergleich zu den „anderen Gleichaltrigen“ (Hervorhebung von mir ) wahrgenommen.

[...]


[1] Wolansky, N. & Siniarska, A. ( 1984 ). Species module and assortative mating in man. S. 247

[2] Beigel, H. B.: Body height in mate selection. S. 257

[3] Ellis, A. ( 1919 ). Die Gattenwahl beim Menschen. S. 239

[4] Ebenda. S. 240

[5] Ellis, A. ( 1919 ). Die Gattenwahl beim Menschen. S. 240

[6] Ellis, A. ( 1919 ). Die Gattenwahl beim Menschen. S. 241

[7] Ellis, A. ( 1919 ). Die Gattenwahl beim Menschen. S. 245

[8] Beigel, H. B. ( 1954 ). Body height in mate selection.

[9] Beigel, H. G.: Body height in mate selection. S. 257f

[10] Beigel, H. B.: Body height in mate selection. S. 257

[11] Susanne, C. & Lepage, Y. ( 1988 ). Assortative Mating for Anthropometric Characters. S. 87

[12] Susanne, C. & Lepage, Y. ( 1988 ). Assortative Mating for Anthropometric Characters. S 87

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Wahrnehmung der Körpergröße unter den Geschlechtern in Bezug auf die Partnerauswahl
Hochschule
Universität Augsburg
Note
1.0
Autor
Jahr
2004
Seiten
13
Katalognummer
V46727
ISBN (eBook)
9783638438629
Dateigröße
358 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Wahrnehmung, Körpergröße, Geschlechtern, Bezug, Partnerauswahl
Arbeit zitieren
Barbara Branca (Autor:in), 2004, Wahrnehmung der Körpergröße unter den Geschlechtern in Bezug auf die Partnerauswahl, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46727

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