Die 5 Säulen des Islam. Unterrichtsentwurf


Unterrichtsentwurf, 2017

15 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Sachanalyse

2. Analyse der Lernvoraussetzungen

3. Didaktische Analyse

4. Methodische Analyse

5. Tabelle der Unterrichtseinheit

6. Verlaufsplan

7. Literaturverzeichnis

1. Sachanalyse

Der Islam bildet nach dem Christentum die größte Religion der Welt und ist mit ca. 1,8 Milliarden Mitgliedern im stetigen Wachstum. Genauso wie das Judentum und das Christentum ist der Islam eine abrahamitische Religion. Diese drei Religionen sind demnach miteinander verbunden, da sie den gleichen Ursprung in Abraham haben und monotheistische Religionen sind.1

Im Islam wird Gott als allmächtig, allgegenwärtig und personal dargestellt. Islam bedeutet Hingabe oder Unterwerfung unter Allah und seinen im Koran offenbarten Willen.2 Als Muslim werden die Gläubigen bezeichnet, wörtlich übersetzt bedeutet Muslim „der sich Hingebende“.3 Mohammed gilt im Islam nicht als Religionsgründer, sondern mehr als Überbringer der Botschaft Gottes. Darüber hinaus hatte er nicht den Anspruch mehr als ein Mensch zu sein.4 Der Koran wurde durch den Erzengel Gabriel an Mohammad übermittelt. Die Botschaft offenbarte er ihm in einer Höhle, in der Mohammed sich befand um Schutz zu suchen. Mohammed erhielt demnach eine göttliche Eingebung und wurde zu dem Propheten des Islam.

Das Gotteshaus der Muslime wird Moschee genannt. In der Moschee befindet sich der Gebetsraum, in dem sich Muslime überwiegend zum Freitagsgebet treffen. Die Moschee verfügt ebenfalls über Minarette, von dem aus der Muezzin den Gebetsruf ausführt. Das Gebet nimmt im Islam eine tragende Rolle ein. Das 5-malige Beten am Tag bildet eine der 5 Säulen des Islam. Die Gebetsrichtung nach Mekka, sowie das Wiederholen der arabisch vorformulierten Gebete, gelten als maßgeblich für die Akzeptanz Gottes.5 Nur Gebete die richtig ausgeführt werden, werden von Gott angenommen und akzeptiert. In der Unterrichtsstunde wird neben den Vorerfahrungen der Schülerinnen und Schüler6 vor allen Dingen auf die 5 Säulen des Islam eingegangen. Das Einhalten der 5 Säulen ist unabdinglich für das Leben im Islam.

Die erste Säule ist das Sprechen des Glaubensbekenntnisses (Schahada). Diese beinhaltet die Bezeugung, dass es keinen Gott außer Allah gibt und das Mohammed der von ihm gesandte Prophet ist.7 Die Schahada ist ebenfalls Teil des Gebetsrufs und somit unabdinglich für jeden Muslim. Die zweite Säule bildet das vorgeschriebene Gebet, welches 5 Mal täglich ausgeführt werden muss. Die Gebetsrichtung ist Mekka und es gibt vorgeschriebene Gebete, welche alle auf Arabisch aufgesagt werden müssen, um von Gott anerkannt zu werden.8 Darüber hinaus nimmt der betende Muslim eine bestimmte Körperhaltung ein, die ebenfalls vorgeschrieben ist.

Die dritte Säule des Islam ist das Almosengeben (Zakat). Das sich Sorgen um die Armen gilt als eines der ersten Gebote des Islam.9 Almosen sollen im Verborgenen verteilt werden. Als Richtlinie gelten 2,5% des Jahreseinkommens.10

Die vierte Säule ist das Fasten (Saum). Die größte Bedeutung hat das 30-tägige Fasten im Fastenmonat Ramadan, dem neunten Monat des islamischen Mondkalenders.11 Die letzte Säule des Islam bildet die Pilgerfahrt nach Mekka. Mindestens einmal im Leben, sollte ein gläubiger Muslim den Weg nach Mekka machen. Es gibt 2 Arten von Pilgerfahrten einmal die kleine und die große Pilgerfahrt. Die Große Pilgerfahrt ist mit deutlich mehr Riten verbunden und kann nicht zu jeder Zeit des Jahres durchgeführt werden. Der Muslim macht sich auf den Weg nach Mekka, um zu der Kaaba zu gelangen und diese nach streng geordneten Regeln zu umkreisen. Die Kaaba ist der heilige Ort im Islam der noch aus der vorislamischen Zeit stammt und von Abraham errichtet worden ist. 12

Das Thema Islam bzw. die Einführung in den Islam lässt sich in das Inhaltsfeld 5: Religionen und Weltanschauungen im Dialog verorten. Der inhaltliche Schwerpunkt dieses Inhaltsfeldes bildet „Der Glaube an Gott in den abrahamitischen Religionen und seine Konsequenzen für den Alltag“.13 Durch das Einführen der einzelnen fremden Religionen kann diesem Auftrag nach Verknüpfung der abrahamitischen Religionen nachgekommen werden. Durch das Einführen der einzelnen Religionen und das abschließende Vergleichen unter den Religionen wird der Dialog zwischen den Religionen hergestellt, sodass dem Hauptauftrag des Inhaltsfeldes entsprochen wird.

2. Analyse der Lernvoraussetzungen

Die Unterrichtseinheit ist für eine 5 bzw. 6 Klasse einer Realschule konzipiert. Die SuS sollen den Umgang mit fremden Religionen und Kulturen kennenlernen. Die SuS lernen wie man sich Informationen zu fremden bzw. neuen Themen beschafft und vor allen Dingen den respektvollen, toleranten Umgang mit Gegenständen fremder Kulturen kennen.

In dieser Phase der frühen Jugend ist es bedeutsam das Interesse der SuS für neues zu nutzen. Die Neugierde ist in dem Alter noch hoch und die SuS sind besonders begeisterungsfähig. Vor allen Dingen sollen Kinder aus christlichen Haushalten lernen, wie wichtig es ist sich mit anderen Religionen auseinanderzusetzen und in Kontakt mit fremden Kulturen zu kommen. Der respektvolle Umgang in der Stunde mit den Gegenständen, soll sich auch im Verhalten der Kinder im Alltag widerspiegeln. In der Schule gibt es einige muslimische Kinder, die auch als Experten in der Unterrichtsstunde funktionieren können. Die Klasse besteht aus 10 Jungs und 8 Mädchen. 15 Kinder kommen aus einem protestantischen Haushalt, wobei 3 in einem muslimischen Haushalt leben und dieser Religion auch angehören.

Die SuS haben in der letzten Stunde bereits das Judentum und den Vater der 3 Weltreligionen Abraham kennengelernt und sind mit der Methode der Stationsarbeit vertraut. In der letzten Stunde wurden wichtige Regeln im Umgang mit den religiösen Gegenständen festgelegt, sodass ein respektvoller Umgang als Grundlage für die Unterrichtsstunde dient. Das Lernklima in der Klasse ist gut, sodass eine Partnerarbeit problemlos möglich sein sollte.

3. Didaktische Analyse

In der Schule herrscht eine Vielfalt der Religionen. Die christlichen Kinder kommen jeden Tag in Kontakt mit muslimischen Kindern und anders herum. Durch fehlende Information über die verschiedenen Kulturen und die fremden Religionen kann es zu Ausgrenzung und Vorurteilen kommen. Durch eine schulische Auseinandersetzung mit den verschiedenen Religionen soll diesen Vorurteilen und Ausgrenzungen entgegengewirkt werden, sodass die SuS einen respektvollen Umgang untereinander hegen und für selbstverständlich halten. Darüber hinaus kann das Kennenlernen einer fremden Religion zu einer eigenen religiösen Identität führen. Dadurch, dass die SuS sich mit fremden und der eigenen Religion befassen, werden zwangsläufig Parallelen und Unterschiede offenbart die für die Entwicklung einer eigenen Identität entscheidend sind.

Die SuS sollen durch den Unterricht verstehen, warum Menschen aus einem anderen Kulturkreis in manchen Situationen anders handeln als man selbst und sich gegenseitig wertschätzen. „Jeder Weg zum Verstehen von Fremden beginnt mit Wahrnehmung einer Differenz. Wo keine Differenz wahrgenommen wird, (...), dort kann auch Fremdes nicht als solches verstanden werden.“14

Durch das Stundenthema: “Die Kinder sollen den Islam anhand einer Stationsarbeit über die 5 Säulen des Islam kennenlernen und wichtige Erfahrungen herausstellen“ soll die erste Brücke zum respektvollen Miteinander geschlagen werden. Durch den Kontakt mit fremden Religionen und durch das sich Hineinversetzen in das Fremde, lernen die SuS aus welchen Gründen die „Anderen“ handeln und letztendlich, dass man sich nicht in dem Maße unterscheidet wie man ursprünglich gedacht hat.

Die SuS sollen demnach erkennen, wie ähnlich sich die Religionen sind und dass es keinen Grund gibt, jemanden wegen seiner Herkunft auszuschließen bzw. anders zu behandeln. Im kognitiven Bereich erwerben die SuS Wissen über die 5 Säulen des Islams und wie wichtig das 5-malige Beten am Tag für einen Muslim ist. Sie verstehen warum die Muslime in einer vorgegebenen Form beten und warum man dazu aufgefordert wird zu spenden. Die SuS erkennen das Glaubensbekenntnis als elementar für den muslimischen Glauben an und wissen um die Besonderheiten des Fastens im Fastenmonat Ramadan.

Im pragmatischen Bereich erwerben die SuS kommunikative Kompetenzen, die es ihnen ermöglichen sich mit anderen über den fremden Glauben auszutauschen und die eigenen Erfahrungen vorzustellen. Des Weiteren sind die SuS in der Lage ihren Standpunkt deutlich zu machen und sich auf andere Meinungen einzulassen.

Im affektiven Bereich lernen die SuS, dass ein respektvoller Umgang untereinander unabdinglich ist und dass man Niemanden aufgrund seiner Herkunft diskriminieren darf. Die SuS entwickeln Verständnis und Achtung vor der islamischen Religion und vor Muslimen und entwickeln eine eigene religiöse Identität.

4. Methodische Analyse

Die SuS finden den Raum bereits fertig geschmückt vor. Sie kommen aus der Pause, sodass sie mit Betreten des Raums in eine andere Welt eingeführt werden. Ein Stuhlkreis ist bereits aufgebaut und die Lehrkraft bittet die SuS sich ruhig einen Platz zu suchen. Auf dem Boden ist ein rotes Tuch ausgelegt auf dem einige Gegenstände aus dem Islam platziert werden. Der Koran, sowie ein Koranständer sind symbolisch in der Mitte platziert. Im Hintergrund läuft der Ruf des Muezzins.

[...]


1 Vgl. Tworuschka, Udo u. Monika 1993 „Vorlesebuch fremde Religionen.Judentum-Islam.Bd.1“,S. 225

2 Schirrmacher, Christine 2005 „Der Islam eine Einführung“, S.12

3 Ebd.

4 Ebd., S.13

5 Ebd., S.56

6 Im weiteren Verlauf mit SuS abgekürzt

7 Vgl. Schirrmacher, Christine 2005 „Der Islam eine Einführung“, S.55 3

8 Vgl. Ebd., S.56

9 Vgl. Ebd., S.59

10 Vgl. Ebd., S.60

11 Ebd.,S.57

12 Schirrmacher, Christine 2005 „Der Islam eine Einführung“, S.61

13 https://www.schulentwicklung.nrw.de/lehrplaene/lehrplannavigator-s-i/realschule/evangelische- religionslehre/kernlehrplan/kompetenzen/kompetenzen.html

14 Friedrich Verlag 2002 „Begegnungen mit anderen Religionen“. In: Entwurf. Religionspädagogische Mittelungen, S. 9

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Die 5 Säulen des Islam. Unterrichtsentwurf
Hochschule
Universität Bielefeld
Note
2,0
Autor
Jahr
2017
Seiten
15
Katalognummer
V465771
ISBN (eBook)
9783668942417
ISBN (Buch)
9783668942424
Sprache
Deutsch
Schlagworte
säulen, islam, unterrichtsentwurf
Arbeit zitieren
Marc Dyck (Autor:in), 2017, Die 5 Säulen des Islam. Unterrichtsentwurf, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/465771

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