Erfolg und Misserfolg von Start-Ups. Unternehmensgründung in Deutschland


Masterarbeit, 2018

92 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkurzungsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Ausgangssituation und Problemstellung
1.2 Zielsetzung der Arbeit
1.3 Vorgehensweise

2 Begriffsklarung
2.1 Entrepreneurship
2.2 Unternehmens- beziehungsweise Existenzgrundung
2.3 Start-up

3 Start-ups in Deutschland
3.1 Grundungsformen und Beweggrunde
3.2 Der Standort Deutschland

4 Die Person des Unternehmers - der subjektive Faktor
4.1 Die Unternehmerperson im wissenschaftlichen Kontext
4.2 Unternehmerpersonlichkeit - psychologische Aspekte
4.3 Personlichkeitsmerkmale - Charaktereigenschaften
4.4 Personliche, soziale und fachliche Kompetenzen

5 Rahmenbedingungen
5.1 Das Grunderokosystem
5.2 Inkubatoren
5.3 Eigenkapitalfinanzierung
5.4 Business Angel
5.5 Venture Capital-Gesellschaften
5.6 Der Businessplan
5.7 Finanzierungsphasen in der Unternehmensentwicklung
5.8 Weitere Faktoren

6 Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren bei Start-up-Unternehmen
6.1 Modellansatze zur Erfassung von Erfolgsfaktoren
6.2 Die Bedeutung der Unternehmerpersonlichkeit in Bezug auf Erfolg
6.3 Weitere Erfolgsfaktoren
6.4 Beispiele erfolgreicher Start-ups
6.5 Misserfolgsfaktoren - warum Existenzgrundungen haufig scheitern

7 Kritische Reflexion der Ergebnisse

8 Schlussbetrachtung

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 Das Business Model nach Canvas. Quelle: BMWi

Abkurzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

1.1 Ausgangssituation und Problemstellung

Im Jahr 2017 wurden in Deutschland seitens des Statistischen Bundesamtes 676.977 Gewerbe- neuanmeldungen registriert. In dieser Zahl sind samtliche neu gegrundeten Unternehmen be- rucksichtigt. Im Vergleich zu den Vorjahren 2016 und 2015 bedeutet dies einen Ruckgang von

1.2 Prozent bzw. 4,2 Prozent.1 Die Zahl der Gewerbeanmeldung allein sagt noch nichts uber die Erfolgsquote neugegrundeter Unternehmen aus. Unter Erfolgsquote sind diejenigen neugegrun- deten Unternehmen zu verstehen, denen nicht nur der Markteintritt gelungen ist, sondern die sich in dem jeweiligen Markt langfristig etablieren konnten. Demgegenuber stehen pro Jahr durchschnittlich 30.700 Insolvenzverfahren von Unternehmen in der Bundesrepublik Deutsch­land (BRD) bezogen auf den Zeitraum von 1999 bis 2015.2 Die Zahl der Insolvenzverfahren ermoglicht es nicht, eine konkrete Aussage uber den Kapitalumfang dieser Unternehmen oder das AusmaB des entstandenen volkswirtschaftlichen Schadens insgesamt zu treffen. Allein die Hohe der Glaubigerforderungen gegenuber den betreffenden Unternehmen schwankte in der Zeit von 1999 und 2015 jahrlich zwischen 15,7 und 51,7 Milliarden Euro. Zudem waren von den UnternehmensschlieBungen die Arbeitsplatze von durchschnittlich 428.000 Mitarbeitern pro Jahr betroffen.3

Nach dem Erfolg von US-amerikanischen Unternehmen wie der Internet-Suchmaschine Google LLC. (Alphabet), das soziale Netzwerk Facebook Inc. oder das Technologieunternehmen Apple Inc. mit Sitz in Kalifornien (sog. Silicon Valley) wurde versucht, die damit verbundene Grun- derkultur in andere Lander zu ubertragen. Der Versuch, die Philosophie des Silicon Valley an- dernorts nachzuahmen, scheiterte allerdings durchweg.4 5 6 So stellte auch Isenberg im Jahr 2010 fest, dass eine Kopie des Silicon Valley wenig erfolgversprechend scheint. Seiner Auffassung nach musste sich eine Grunderszene an bestimmten Kriterien (z. B. lokale Kultur, Markte, Un- terstutzung, Humankapital, Finanzierungsmoglichkeiten und Regulierungen) orientieren, um eine ahnliche Erfolgsgeschichte schreiben zu konnen.5/6 Angesichts dieser These von Isenberg ist zu fragen, welche spezifischen Erkenntnisse in der wissenschaftlichen Forschung uber den Erfolg oder Misserfolg einer Unternehmensgrundung vorliegen.

Mit der Frage nach moglichen Ursachen des Unternehmenserfolges insbesondere auch des Grundungserfolgs befasst sich die einschlagige Entrepreneurship-Literatur7 seit vielen Jahr- zehnten auch in Deutschland. Wie groB das Interesse an der Grundungsforschung hierzulande ist, belegt die steigende Anzahl der an deutschen Universitaten eingerichteten Lehrstuhle fur Unternehmensgrundungen und Unternehmertum sowie Publikationen namhafter Verlage und privatrechtlich organisierter Stiftungen. Uber die Ursachen des Grundungserfolges gibt es ver- schiedene Erklarungsansatze und insofern keine einheitliche Theorie. Ahnlich ist die Situation in Bezug auf das Scheitern von Unternehmensgrundungen. In diesem Kontext stellt sich die Frage, warum einige Grundungsvorhaben scheitern, wahrend andere erfolgreich verlaufen und die Unternehmen stetig groBer werden.

Grob gesagt differenzieren sich die Forschungsansatze in zwei Richtungen. Dabei befasst sich ein Teil der wissenschaftlichen Arbeiten mit inneren Faktoren, wahrend ein anderer Teil auBere Kriterien fokussiert. Dementsprechend wird zwischen internen und externen Erfolgsfaktoren unterschieden. Bei den externen Erfolgsfaktoren geht es vorwiegend um Kunden, Produkt und Markt sowie Kapitalgeber, Mitarbeiter und Grundungsumfeld bzw. Unternehmensstandort. Die hierzu vorfindbaren Erklarungsansatze basieren uberwiegend auf wirtschaftswissenschaftlichen Annahmen. Aus der Perspektive der internen Faktoren geht es vor allem um den Unternehmer selbst. Mit der Personlichkeit des Unternehmers befasst sich im Wesentlichen die Psychologie (Psychologie des Entrepreneurship).8 Auf Grundlage verhaltenspsychologischer Annahmen werden sog. „traits“ Charaktereigenschaften/Personlichkeitsmerkmale systematisch in Bezug auf Unternehmens- bzw. Grundungserfolg untersucht. Von Interesse ist es deshalb, im Rahmen dieser Arbeit herauszufinden, warum Personen imstande sind, erfolgreich ein Unternehmen zu grunden sowie am Markt zu halten und dies anderen nicht gelingt. Zu Beginn einer Unterneh­mensgrundung steht fur den Entrepreneur selbst und mogliche Kapitalgeber die Frage, ob die Grundung erfolgreich und der Erfolg steuerbar sein wird. Auch interessiert es Personen im ex­ternen Umfeld, ob die Idee markttauglich und realisierbar sowie die Grunderperson dafur uber- haupt geeignet ist.

1.2 Zielsetzung der Arbeit

Angesichts der zuvor aufgeworfenen Fragen, ist es Ziel dieser Arbeit, Faktoren zu ermitteln, die fur den Erfolg oder Misserfolg eines neu gegrundeten Unternehmens bzw. Start-ups von Bedeu- tung sind. Im Mittelpunkt steht dabei die Personlichkeit des Unternehmers. Um spezifische, erfolgswirksame Charaktereigenschaften einer Person herausarbeiten zu konnen, sind insbeson- dere auch psychologische Erkenntnisse mit in Betracht zu ziehen.

1.3 Vorgehensweise

In den hier infrage kommenden Fachwissenschaften gehen - wie gesagt - die Meinungen aus- einander, welche Faktoren bei der Grundung und Entwicklung eines Unternehmens allgemein fur Erfolg oder Misserfolg entscheidend sind. Um in der Lage zu sein, ein Urteil uber sog. Er- folgs- bzw. Misserfolgsfaktoren fallen zu konnen, mussen zunachst alle potentiell entscheiden- den Faktoren der Unternehmensgrundung, insbesondere in Bezug auf die Person des Grunders, analysiert werden. Dazu werden zunachst im folgenden Kapitel zwei die relevanten wissen- schaftlichen Begriffe zur Unternehmensgrundung definiert. AnschlieBend ist im dritten Kapitel, der gegenwartige Stand von Unternehmensgrundungen in Deutschland darzustellen und rele- vante Eckdaten der nationalen Start-up-Entwicklung zu nennen. Nach dieser allgemeinen Ein- ordnung wird in Kapitel vier als ersten potentiell entscheidenden Faktor fur Erfolg oder Miss- erfolg die Bedeutung der Person des Grunders analysiert. Dazu werden die Person des Grunders und ihre Personlichkeitsmerkmale bzw. Charaktereigenschaften aus psychologischer Sicht un- tersucht. Neben den Personlichkeitsmerkmalen werden dabei auch die Kompetenzen bezuglich ihrer Einflussmoglichkeiten analysiert. Im darauffolgenden Kapitel funf werden alle Rahmen- bedingungen der Unternehmensgrundung erfasst und auf ihren Einfluss hin uberpruft. Nachdem zuvor unternehmensinterne Faktoren dargestellt wurden, werden nun externe Kriterien in Bezug auf das Unternehmensumfeld betrachtet sowie deren Einfluss erforscht. Im sechsten Kapitel folgt eine modellgestutzte Erfassung aller entscheidenden Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren be- zuglich einer Unternehmensgrundung. In Erganzung dazu sind einige Beispiele erfolgreicher Start-ups in Deutschland aufzuzeigen. Ebenso werden die erfolgreichen bzw. nicht erfolgrei- chen Unternehmensgrundungen quantitativ erfasst. AnschlieBend folgt in Kapitel sieben eine kritische Reflexion der Ergebnisse. Abgeschlossen wird diese Arbeit mit einer Schlussbetrach- tung im letzten Kapitel acht.

2 Begriffsklarung

2.1 Entrepreneurship

Laut Duden wird unter dem Begriff Entrepreneurship Unternehmergeist oder Unternehmertum verstanden.9 In der wirtschaftswissenschaftlichen Fachsprache beschreibt Entrepreneurship ei- nerseits das Ausnutzen unternehmerischer Moglichkeiten sowie samtliche kreativen oder ge- stalterischen unternehmerischen Tatigkeiten innerhalb einer Wirtschaftsorganisation. Anderer- seits ist diesbezuglich eine wissenschaftliche Teildisziplin der Wirtschaftswissenschaften zu verstehen, die sich unter dem Begriff der sog. Grundungsforschung etabliert hat.10 Der etymo- logische Ursprung dieses Wortes geht auf die lateinischen und franzosischen Begriffe „prehen- dere“ bzw. „entreprendre“ zuruck, welche „unternehmen“ oder „anstrengen“ bedeuten.11 Seit dem 17. Jahrhundert taucht das zunachst fur franzosische Soldner verwendete Wort in oko- nomischen Schriften auf und wurde fur wirtschaftlich tatige Akteure (sog. Projektemacher) ver- wendet. Diese schlossen Vertrage fur offentliche Auftrage ab, setzten eigenes Kapital in den Anfangen der Industrialisierung ein oder initiierten neue landwirtschaftliche Techniken.12 Ab dem 18. Jahrhundert tauchten die Begriffe „unternehmen“ bzw. „entreprenieren“ auch in der deutschen Sprache fur wirtschaftlich tatige Personen auf. Bezuglich jener, die an GroBprojekten beteiligt waren, wurde der Terminus Entrepreneur gewahlt.13 Die Bedeutung dieses Begriffes in der heutigen Zeit geht vor allem auf die Definition von Schumpeter aus den 1920er/1930er- Jahren zuruck. Demnach wird der Entrepreneur weniger als ein Risikotrager (wie es im 17. und 18. Jahrhundert der Fall war), sondern mehr als ein Innovator bzw. Erfinder im unternehmeri­schen Sinne verstanden.14 Fur Schumpeter gilt nur derjenige als Entrepreneur, welcher auf sei- nem Gebiet oder in seiner Branche eine Pionierrolle einnimmt und dazu das entsprechende Po­tential besitzt. Demgegenuber fasst Israel M. Kirzner den Begriff Entrepreneur deutlich weiter. Fur ihn sind auch Kleingewerbetreibende und Unternehmensgrunder als Entrepreneure zu be- zeichnen, ohne gleichzeitig Pioniere in ihrer Branche zu sein.15 Obwohl es keine eindeutige Ubersetzung des infrage stehenden Begriffes in die deutsche Sprache gibt, werden in der deutschsprachigen wirtschaftswissenschaftlichen Fachliteratur die Vorstellungen von Schum­peter und Kirzner verwendet. Vor diesem Hintergrund definiert Fritsch Entrepreneurship sinn- gemaB als „Unternehmertum“, worunter er jede Art einer unternehmerischen Tatigkeit bzw. be- ruflicher Selbststandigkeit - losgelost von Innovations- und Grundungsgedanken - versteht.16

2.2 Unternehmens- beziehungsweise Existenzgrundung

Die Begriffe Unternehmens- bzw. Existenzgrundung werden in der wirtschaftswissenschaftli­chen Fachliteratur vorwiegend unter dem Wort Grundung zusammengefasst. In Gablers Wirt- schaftslexikon wird darunter die Errichtung eines arbeitsfahigen, erwerbsmaBig ausgerichteten Wirtschaftsbetriebes sowie der Aufbau einer inneren und auBeren Organisation verstanden.17 Nach Szyperski und Nathusius bestehen allerdings Unterschiede zwischen einer Existenz- und Unternehmensgrundung.18 Von einem Existenzgrunder wird ihrer Auffassung nach haufig in Bezug auf das Handwerk oder den Einzelhandel gesprochen, da es ich hierbei weder um einen Pionier handelt noch ein Innovationswettbewerb19 vorliegt. Mit dem Ausscheiden des Grunders bestehen Existenzgrundungen zumeist in ihrer bis dahin vorliegenden Form nicht weiter oder werden gar geschlossen, wie es bei Handwerksbetrieben, „Imbissbuden“ oder Gebrauchtwagen- handlern normalerweise der Fall ist.20 Bei Unternehmensgrundungen stehen ein Produkt und eine damit verbundene Innovation - wie es auch Schumpeter definiert hat - im Vordergrund, welche einem bestimmten Produktlebenszyklus21 und Innovationswettbewerb unterliegt, was bei Existenzgrundungen eine untergeordnete Rolle spielt.22

2.3 Start-up

In der einschlagigen wirtschaftswissenschaftlichen Fachliteratur werden unter Start-up oder Start-up-Unternehmen alle noch nicht am Markt etablierte Firmen verstanden. Laut Pott und Pott sind unter dem Begriff Start-up prinzipiell Unternehmen zu verstehen, die sich im Stadium der Unternehmensentwicklung in der Fruh- oder Expansionsphase befinden.23 Im Regelfall be- steht bei diesen Unternehmen ein (hoher) Finanzierungsbedarf. Zudem sind sie noch nicht aus- reichend am Markt etabliert. Neumann dagegen fasst den Begriff Start-up-Unternehmen etwas enger. Er versteht darunter Unternehmen, deren Produkt schon entwickelt ist. AuBerdem verfu- gen sie bereits uber ein festes Mitarbeiterteam und haben den potentiellen Markt fur ihr Produkt ermittelt.24 Wie sich zeigt, ist der Begriff Start-Up(-Unternehmen) in der einschlagigen Fachli- teratur nicht spezifisch definiert. Je nach Sichtweise werden darunter samtliche neuen (innova- tiven) Unternehmen zusammengefasst. Gemeinsam sind ihnen die Kriterien Finanzierungsbe­darf und bestehende Wachstumschancen. Allerdings ist das zu vermarktende Produkt selbst noch nicht am angestrebten Markt etabliert bzw. wurde dieser noch gar nicht erschlossen. In- nerhalb dieser Arbeit wird der Begriff Start-up eher im allgemeingultigen Sinne verwendet.

3 Start-ups in Deutschland

3.1 Grundungsformen und Beweggrunde

Potentielle Grunder von Unternehmen mussen neben vielen Fragen auch fur sich klaren, ob sie eine Voll- oder Nebenerwerbsgrundung durchfuhren wollen. Bei einer Nebenerwerbsgrundung ubt der Grunder noch einen anderen Beruf als Haupteinnahmequelle zu seiner Existenzsiche- rung aus. Anders ist dies bezuglich einer Vollerwerbsgrundung. In diesem Fall ist der Grunder hauptberuflich in dem jeweiligen Unternehmen tatig.25 Unabhangig von der jeweiligen Grun- dungsform ist die Frage nach der Intention fur die Unternehmensgrundung zu beurteilen. Haufig entstehen Grundungen mehr oder weniger unfreiwillig, z. B. aufgrund von drohender oder tat- sachlicher Arbeitslosigkeit, allgemeiner Unzufriedenheit mit der Arbeitstatigkeit oder dem Ar- beitgeber sowie Mangel an alternativen Beschaftigungsmoglichkeiten. Die aufgrund derartiger Situationen durchgefuhrten Unternehmensgrundungen werden als „neccessity-driven“ (zu Deutsch: notgedrungen) bezeichnet, also durch eine gewisse Notwendigkeit vorangetriebene Entscheidung.26 Das Pendant betrifft Unternehmensgrunder, die eine eigene Geschaftsidee ent- wickelt haben und deren Umsetzung sie - ohne in einer Notsituation zu sein - konsequent ver- folgen. In der Fachliteratur ist hier die Rede von „opportunity-driven“ (zu Deutsch: initiierte, angetriebene bzw. durch Chancen/Moglichkeiten gesteuert). Die meisten Start-ups entstehen aufgrund dieser Grundungsidee.27 Insofern liegen den meisten Neugrundungen Innovationen zugrunde und es finden mehr Mitarbeiter in einem solchen Unternehmen einen Arbeitsplatz.28 Des Weiteren haben Untersuchungen gezeigt, dass sog. Chancengrunder (opportunity-driven founders) eine erheblich hohere Erfolgswahrscheinlichkeit besitzen, sich dauerhaft als Unter- nehmer zu etablieren. Insofern kommt diesen Unternehmensgrundungen weit mehr Bedeutung zu als Existenzgrundungen, die aufgrund einer Notsituation vollzogen wurden.29 Neben diesen Aspekten wird in der Fachliteratur zwischen originaren und derivativen Intentio- nen zur Unternehmensgrundung und die Form der Grundung in selbststandig und unselbstandig differenziert. Zu den derivativen (aufbauenden) Beweggrunden zahlen in der unselbstandigen Form beispielsweise Unternehmensfusionen oder -umgrundungen und in der selbststandigen Form Existenzgrundungen. Infolge originarer Beweggrunde entstehen Betriebsgrundungen wie z. B. Tochterunternehmen (unselbststandig) oder selbststandig gegrundete Firmen.30 Insofern lassen sich Start-ups als Unternehmensneugrundungen klassifizieren, zumal sie selbststandig gegrundet wurden und eigenstandige Unternehmen sind. Zumeist werden sie aufgrund der Her- stellung und Vermarktung neuer Technologien (oft auch alternative Geschaftsmodelle) als in- novativ und wachstumsorientiert eingestuft. Start-up ist keine Erfindung des Silicon Valley, da es innovative, wachstumsorientierte Unternehmen auch innerhalb Deutschlands in der Vergan- genheit schon immer gegeben hat. Im vergangenen Jahrzehnt starten junge, internationale Grun- der jedoch seltener in Berlin oder Munchen als in Singapur oder Stockholm.31 Trotzdem liegt die BRD im internationalen Vergleich immer noch auf einem der vorderen Platze bezuglich des Innovationsgrades innerhalb der heimischen Volkswirtschaft.

3.2 Der Standort Deutschland

Existenzgrunder entwickeln zumeist infolge von Problemlosungen Geschaftsmodelle und tra- gen dadurch zur Weiterentwicklung und Beschleunigung des strukturellen Wandels einer Volkswirtschaft bei. Durch neue, innovative Technologien und originelle Geschaftsmodelle werden bestehende Wirtschaftsstrukturen innerhalb einer Gesellschaft modernisiert, neue Ar- beitsplatze erschaffen und langfristig die Wettbewerbsfahigkeit eines Landes verbessert.32 Der Fokus richtet sich dabei auf stark innovative Unternehmen mit groBen Wachstumspotentialen, die - im Falle sie sich am Markt behaupten - binnen kurzer Zeit viele neue Arbeitsplatze bereit- stellen konnen. Laut einer reprasentativen Studie des Bundesverbandes Deutsche Start-ups er­schaffen Grunder in den ersten drei Jahren durchschnittlich 17,6 Arbeitsplatze.33 Einem jeden Start-up geht eine Unternehmensgrundung voraus. Bezogen auf Deutschland ist bezuglich der Neugrundungen von Unternehmen in den letzten Jahren eine fallende Tendenz zu beobachten. Seit dem Jahr 2004 geht die Zahl der Haupterwerbsgrundungen kontinuierlich zuruck.34 Dies gilt fur Grundungen allgemein sogar seit dem Jahr 2001. Wahrend zu diesem Zeitpunkt der Anteil von Existenzgrundern an der Bevolkerung (sog. Grundungsquote) noch bei etwa 2,9 Pro- zent lag, ist er seitdem stetig rucklaufig und betrug im Jahr 2017 lediglich 1,08 Prozent.35 Um sich als Volkswirtschaft moglichst schnell an die dynamischen, globalen Rahmenbedingungen der Weltwirtschaft anpassen zu konnen, sind Unternehmensgrundungen unabdingbar.36 Diese These stutzt sich auf Zahlen des jahrlich erhobenen Global Innovation Index. Mithilfe dieser Erhebung wird versucht, die Innovationskraft von Landern im internationalen Vergleich abzu- bilden. Deutschland belegte innerhalb dieses Rankings im Jahr 2008 noch den zweiten Platz hinter den Vereinigten Staaten von Amerika.37 20 1 8 hingegen bestatigen die Zahlen es Global Innovation Indexes, die Tendenz eines stetigen Rucklaufs an Unternehmensgrundungen inner- halb Deutschlands. In diesem Jahr ist die BRD nur noch auf Platz neun gelistet und wurde von zahlreichen europaischen Nachbarlandern wie z. B. der Schweiz (Platz 1), den Niederlanden (Platz 2) oder Schweden (Platz 3) uberholt.38

Um Start-up-Unternehmen von sonstigen Unternehmensgrundungen besser abgrenzen und eine genauere Einordnung des Standortes Deutschland vornehmen zu konnen, ist es notwendig, spe- zifische, representative Merkmale von Start-ups zu definieren. Der Bundesverband deutscher Start-ups legt daher folgende Merkmale fur Start-ups fest:39 40 41

- Das Unternehmen ist junger als 10 Jahre.
- Der Innovationsgrad der Technologie oder des Geschaftsmodells sind (sehr) hoch.
- Gleiches gilt fur das Wachstumspotential bezuglich Mitarbeiter oder Umsatz.

Fur viele Start-ups ist daher nicht nur der potentielle Markt und die Wachstumsmoglichkeiten entscheidend, sondern auch das Okosystem, in dem sie sich entwickeln. Isenberg spricht in die­sem Zusammenhang von „Entreprneurship Ecosystem“ (zu Deutsch: Grunderokosystem). Die­ses Entreprneurship Ecosystem ist seiner Auffassung nach von entscheidender Bedeutung fur die nachhaltige Entwicklung einer Grunderkultur und damit einer kontinuierlich wachsenden Zahl an hoch innovativen Start-ups.40/41 Auf das Grunderokosystem wird in Kapitel funf naher eingegangen.

Worin die okonomisch messbaren Unterschiede zwischen Start-up-Grundungen und dem allge- meinen deutschen Grundungsgeschehen liegen, verdeutlichen die Studien des Bundesverbandes deutscher Start-ups und den Aussagen von Metzger zur Grundungsforderung.42 Die Untersu- chungen zeigen, dass es gerade im Bereich des Innovationsgrades, dem Verhaltnis von Team- grundungen zu Sologrundungen und in Bezug auf Mitarbeiterwachsums erhebliche Unter- schiede existieren. Wahrend 2017 etwa 84 Prozent der Start-up-Grunder ihre Dienstleistungen oder Produkte als „Marktneuheit“ bezeichnen, liegt dieser Wert auf die Gesamtheit aller Grun- dungen betrachtet lediglich bei 14 Prozent.43 Deutliche Unterschiede zwischen Start-ups und allgemeinen Grunderzahlen zeigen sich allerdings nicht nur beim Innovationsgrad. So sind Teamgrundungen mit 73 Prozent bei Start-ups mehr als dreimal so haufig der Fall, wie im ge- nerellen Grundergeschehen. Diesbezuglich bestehen nur 20 Prozent der angemeldeten Unter- nehmen aus mehr als einer Person. Wahrend also allgemein die Sologrundungen in einem Ver­haltnis von 4:1 uberwiegen, zahlen Start-ups durchschnittlich 2,3 Grunder.44 Noch deutlichere Unterschiede sind in Bezug auf das Geschlecht des Grunders festzustellen. So werden nur 15 Prozent der Start-ups von Frauen gegrundet, wohingegen deren Anteil im Allgemeinen Grun- dergeschehen bei 40 Prozent liegt. Damit ist deren Anteil nur unwesentlich niedriger als der von Mannern. Wahrend die Quote der weiblichen Personen im Bereich der Start-up-Grundungen seit Jahren stetig steigt, ist sie im generellen Grundergeschehen leicht rucklaufig. 2015 lag der Anteil der Frauen bei Start-ups noch bei lediglich 10,7 Prozent der Grundungen, wohingegen sich die allgemeine Quote mit 43,3 Prozent knapp (3,3 %) uber dem Wert des Jahres 2017 be- fand.45 Entscheidende Unterschiede zeigt auch die Finanzierungsstatistik. Wahrend im bundes- weiten Durchschnitt uber drei Viertel (76 %) der Grunder auf externe Finanzmittel (Fremdka- pital) verzichten, ist es bei Start-up-Grundungen das Verhaltnis nahezu umgekehrt. So gaben 64 Prozent dieser Grunder an, Fremdkapital bezogen zu haben, wahrend nur 36 Prozent der Start­ups eigenfinanziert wurden.46 Die Zuruckhaltung des allgemeinen Grundergeschehens im Ver­haltnis zu den Start-ups hinsichtlich eines Finanzierungsbedarfs auf externes Kapital zuzugrei- fen, lasst Ruckschlusse auf das geplante Wachstum zu. Versuchen, die meisten Unternehmen organisch zu wachsen und sich ohne externe Finanzierungshilfen am Markt durchzusetzen, ist dies bei vielen Start-up-Grundern ganz anders. Entsprechend der hohen Eigenbewertung des Innovationsgrades steht fur viele Start-ups der Wachstumsgedanke im Vordergrund. 2018 stieg die Quote jener Start-ups, die ihre Produkte oder Dienstleistungen als innovativ bezeichnen, im Vergleich zu den zuruckliegenden Jahren nochmals an und erreichte einen Wert von 93 Pro- zent.47 Bei Start-ups wird daher haufig von einer Skalierbarkeit der Geschaftsidee gesprochen. Mit anderen Worten: Dem Geschaftsmodell wird ein hohes Wachstumspotential vorausgesagt. Das fuhrt nicht nur zu einem Anstieg der wirtschaftlichen Ertrage, sondern auch zu steigenden Mitarbeiterzahlen, die fur dieses Wachstum benotigt werden. Bestatigung findet dieser Trend auch in den Zahlen uber aktuelle beziehungsweise geplante Anstellungen bei Start-up-Unter- nehmen. Wahrend 2018 in einem Start-up innerhalb Deutschlands im Durchschnitt 12,3 Mitar- beiter beschaftigt sind, werden fur das kommende Jahr 6,5 Neueinstellungen geplant.48 Dadurch wird die Bedeutung neugegrundeter Unternehmen fur die Entwicklung der Volkswirtschaft in Deutschland sichtbar. Jedoch kann dieser Effekt nur nachhaltig und dauerhaft sein, wenn sich die Unternehmen langfristig am Markt etablieren und gegenuber der Konkurrenz durchsetzen. Dabei stellt sich die Frage, inwieweit dies lediglich vom Produkt bzw. der Dienstleistung ab- hangt und welchen Anteil die Personlichkeit des Grunders an dem langfristigen Erfolg des Un- ternehmens hat. Um dies zu klaren, wird im folgenden Kapitel die erfolgsbezogene Bedeutung der Grunderperson mit psychologischer Akzentuierung untersucht.

4 Die Person des Unternehmers - der subjektive Faktor

4.1 Die Unternehmerperson im wissenschaftlichen Kontext

In wissenschaftlichen Publikationen uber die Person des Unternehmers allgemein wird vorwie- gend zwischen volkswirtschaftlichen, soziologischen und psychologischen Ansatzen unter- schieden.49 Der volkswirtschaftliche Ansatz ist gepragt durch Arbeiten des Okonomen Schum­peter aus den 1930er-Jahren.50 Seine Auffassung vom Unternehmer als Schlusselfigur wirt- schaftlicher Entwicklung pragt auch heute noch die Entrepreneurship-Forschung.51 Nach Schumpeter werden Innovationen und okonomischer Wandel nicht durch externe Faktoren wie technologischer Fortschritt oder Kriege maBgeblich vorangetrieben, sondern seitens des Unter­nehmers. Dieser nimmt sozusagen die Rolle des Motors ein, indem er neue Ideen initiiert und zielorientiert umsetzt. Somit kommt dem Unternehmer eine Art okonomische Fuhrungsfunktion zu. Er ubernimmt Koordinationsaufgaben, verringert vorhandene Unsicherheiten in der Gesell- schaft, entdeckt neue Gewinnmoglichkeiten und setzt Innovationen durch.52 Schumpeter hebt einerseits die Bedeutung der Unternehmerperson hervor, schrankt deren Stellenwert anderer- seits wieder ein. Deutlich wird dies in seiner Auffassung uber den Markt. Ihm zufolge erzeugt der Markt, was er braucht. Das heiBt, der Markt findet die entsprechende Person zur richtigen Zeit.

Der soziologische Ansatz geht uberwiegend auf die Arbeiten des Okonomen und Soziologen Max Webers aus den 1920er-Jahren zuruck.53 In Analogie zu Schumpeter ist - seiner Auffas­sung nach - ein Unternehmer durch die Zwanghaftigkeit zur ubersteigerten Selbstverausgabung gekennzeichnet. Weber assoziiert dabei das Bild von einem puritanischen Protestanten des mo- dernen Kapitalismus, der von religiosen und kulturellen Kraften getrieben wird. Dahinter ver- birgt sich die idealtypische Vorstellung von einer unermudlichen, rastlosen Person, die perma­nent auf der Jagd nach neuen Geschaften ist.54 Fur Weber bilden Selbststandigkeit und Leistung die hochsten Maxime eines Unternehmers. Diese Auffassung pragt auch in der heutigen Zeit noch weitgehend die Vorstellung von einem Unternehmer oder dem Unternehmertum innerhalb der Gesellschaft.55

Aus psychologischer Sicht wird der Unternehmer als eine handelnde Person mit bestimmten Charaktereigenschaften, Verhaltensmustern, Fahigkeiten und Fertigkeiten betrachtet.56 Diesbe- zuglich gibt es zahlreiche Ansatze in der Fachliteratur, worauf hier nicht im Detail eingegangen werden kann. SchlieBlich gibt es auch nicht die „Psychologie“, sondern ganz unterschiedliche Auffassungen uber den Menschen als eine Personlichkeit mit individuellen Verhaltensmustern.

4.2 Unternehmerpersonlichkeit - psychologische Aspekte

Nach sinngemaBen AuBerungen von Sir Winston Churchill ist ein selbststandig bzw. unterneh- merisch tatiger Mensch vergleichbar einem Pferd, das einen Karren zieht.57 Diese simple Auf- fassung von einem Unternehmer wird weder dessen Personlichkeit noch spezifischen Fahigkei- ten als auch individuellen Leistungen gerecht. Ein wesentlich differenziertes Bild ergibt sich bei einem Blick in die psychologische Fachliteratur. Dabei fallt auf, dass dort eine Vielzahl von Theorien und Modellen existieren, die alle versuchen, menschliches Verhalten, emotionale Re- aktionen, Entwicklung der Personlichkeit oder das innere Wesen einer Person zu erklaren.58 Je nach Forschungsausrichtung geht es dabei beispielsweise um entwicklungs-, verhaltens-, sozial- und motivationspsychologische Ansatze, mit deren Hilfe versucht wird, ein Individuum als han- delndes Subjekt (respektive Unternehmer) zu erfassen. In Anlehnung an Gutenberg spricht Hese vom Unternehmer als einem schopferisch handelnden Subjekt. Demnach ist „der Mensch das bewegende und schaffende Element des Unternehmens, das er mit seinem Willen, seiner Ent- schlusskraft und seinem Blick fur okonomische Dinge in seiner Individualitat pragt.“59 Warum ein Mensch in bestimmter Weise handelt oder sich verhalt, wie seine Personlichkeit entsteht, spezifische Charaktereigenschaften und Fahigkeiten herausgebildet werden, wird mit- hilfe vers. psychologischer Ansatze zu erklaren versucht. Ausgangspunkt ist zumeist die psy- chische Entwicklung des Menschen im Rahmen eines Sozialisationsprozesses und der daraus resultierenden personlichkeitspragenden Einflusse. Dabei spielen u. a. motivationale, emotio­nale und kognitiver Faktoren eine Rolle, welche durch die Interaktion mit der Umwelt in ihren Auspragungen beeinflusst werden.

Mit Fragen der psychischen und sozialen Identitatsbildung befasst sich beispielsweise die Selbstpsychologie. Dabei geht es um die Entwicklung der eigenen Person und Wahrnehmung als etwas identisch Ganzes verbunden mit spezifischen, individuellen Eigenschaften und Fahig- keiten. Erkenntnisse zur Identitats- oder Subjektbildung liefert neben anderen Theorien die psy- choanalytisch orientierte Entwicklungspsychologie. Im Fokus dieses Ansatzes steht das Erleben und die pragende Erfahrung aus der Eltern-Kind-Beziehung. Alle im weiteren Sozialisations- prozess entwicklungsfordernd wirkenden Einflusse, werden auf der Grundlage der fruhkindli- chen Pragungsmuster verarbeitet und zum Kern der Personlichkeit verdichtet. Die so erworbene Pragungsstruktur bildet eine Basis fur Entscheidungen, die Menschen in ihrem weiteren Lebens- verlauf treffen. Demzufolge konnen die Beweggrunde fur eine mogliche berufliche Selbststan- digkeit bereits in der Kindheit angelegt sein.

In zahlreichen Interviews mit Unternehmern fand Kets de Vries60 heraus, dass insbesondere Fehlentwicklungen (unzureichende emotionale Zuwendung oder Ablehnung) in der Beziehung eines Kindes zu seinem Vater eine Identifikation mit diesem erschwert bis unmoglich wird. Dieses Vakuum fullte bei den befragten Personen zumeist die Mutter aus und ubernahm den mannlichen Teil als Bezugsperson. In dieser Rolle agierte sie gegenuber dem Kind stark kon- trollierend, dominierend oder uberbehutend.61 Aufgrund dieser fruhkindlichen Erfahrungen kann ein Betreffender den Wunsch nach Trennung von der Mutter entwickeln. Diese Erfah- rungssituation konnte im spateren Leben eine Grundlage fur den Weg in die berufliche Selbst- standigkeit eines Kindes ebnen. Andererseits kann aber auch eine gelungene Identifikation mit dem Vater dazu fuhren, es ihm gleich zu tun und sich als Unternehmer selbststandig zu machen. Dies ist bei Kindern, deren Vater Selbststandig sind (z. B. Familienunternehmen) oft zu be- obachten.

Des Weiteren kam Goebel62 aufgrund der mit Entrepreneuren gefuhrten Tiefeninterviews zu der Erkenntnis, dass gerade die Sozialisationserfahrung innerhalb schwieriger Eltern-Kind-Bezie- hungen zur Entwicklung einer sog. Ambiguitatstoleranz (d. h. die Fahigkeit, widerspruchliche Situationen zu ertragen) beitragen. Diese Erfahrungen konnen dann im positiven Sinne die Ent­wicklung von Einfallsreichtum und Kreativitat begunstigen. Nach Muller finden sich bei vielen unternehmerisch tatigen Personen im Gegensatz zu unselbststandig Beschaftigten zahlreiche mit diesen fruhkindlichen Erlebnissen.63

Neben solchen psychisch pragenden Einflussen seitens der Eltern konnen diese aber auch als Vermittler gesellschaftlicher Werte oder Vorbild fur ein Kind fungieren. Durch ihr Erziehungs- verhalten fordern sie Individualitat und Eigenverantwortung, indem das Kind darin belohnt wird, eigene Aktivitaten zu entfalten und Initiativen zu ergreifen. Kinder mit solchen Erfahrun- gen verfugen oft uber ein ausgepragtes Leistungsvermogen und tendieren dazu, anspruchsvolle Tatigkeiten im Berufsleben auszuuben oder streben eine berufliche Selbststandigkeit an.64 Einen psychologischen Erklarungsansatz zur Entstehung menschlichen Verhaltens liefern bei- spielsweise Nolting/Paulus.65 Im Zentrum ihres Modells werden Ablaufe psychischer Prozesse und der damit verbundenen Empfindungen - gemessen an physiologischen Erregungszustanden - beschrieben. Nach Auffassung beider Wissenschaftler liegen jedem menschlichen Verhalten innere Prozesse bzw. durch auBere Reize ausgeloste Reaktionsmuster zugrunde. Diese inneren Prozesse werden als Emotionen bezeichnet, weil der Mensch bei allem, was er tut, etwas emp- findet. Emotionen werden als „psychische Kategorien“ beschrieben, die von korperlichen Re- aktionen und biochemischen Vorgangen begleitet werden. Meist fallt es einem Menschen schwer, zu verstehen, warum er innerhalb einer bestimmten Situation so und nicht anders rea- giert. Ein Ansatz dies zu erklaren liefert die Motivationspsychologie.

Aus Sicht der Motivationspsychologie werden Gefuhlszustande (Emotionen) auch als aktivie- rende Krafte (Antriebe) verstanden, die ein bestimmtes Verhalten initiieren. Eng verbunden mit einer Betrachtung des Zustandekommens von Emotionen ist das Entstehen der Motivation eines Menschen zu sehen. Motivation bedeutet in Anlehnung an das lateinische Wort „movere“ be- wegen oder beeinflussen. In dem Begriff Motivation ist das Wort Motiv (Beweggrund) enthal- ten. Beide Termini beziehen sich vornehmlich auf die inneren Beweggrunde des Handelns und Verhaltens eines Menschen. Motiv oder Motivation als Grundlage menschlichen Verhaltens tra- gen dazu bei, ein bestimmtes Ziel zu erreichen. In der Fachliteratur wird dabei zwischen ver- schiedenen Motiven unterschieden. Vorwiegend geht es hier um das Motiv nach Macht oder Leistung.66

Die Motivation zu einer Handlung ist nicht unmittelbar zu beobachten, sondern stellt ein hypo- thetisches Konstrukt zur Erklarung des Antriebes fur ein bestimmtes Verhalten dar. Der Anreiz oder Ausloser zu einem beobachtbaren Verhalten oder Handeln liegt entweder im Umfeld einer Person oder in dessen Personlichkeitsstruktur. Die Fachbegriffe dafur sind extrinsisch oder intrinsische Motivation.67 In Bezug auf die Personlichkeit ist eher der Aspekt der intrinsischen Motivation von Bedeutung. Also die Motivation, bestimmte subjektive Interessen zu verfolgen respektive Wunsche oder Bedurfnisse zu befriedigen.

In Bezug auf das Berufsleben oder den Sport wird in der psychologischen Fachliteratur der Be- griff Leistungsmotivation gebracht.68 Ein namhafter Vertreter des Modells der leistungsbezoge- nen Motivation ist Heckhausen.69 Seiner Auffassung nach ist die Motivation eines Menschen, eine bestimmte Leistung zu erbringen, von der Bewertung eines Zieles oder einer zu losenden Aufgabe, Arbeitsanforderung bzw. Lebenssituation abhangig. Dabei unterscheidet Heckhausen zwischen Menschen, die erfolgszuversichtlich sind und jenen, die misserfolgsmeidend agieren. Je nachdem, um welche Personlichkeit es sich handelt, werden zielbezogene Leistungen ver- mieden oder Anforderungssituationen gesucht.

In Bezug auf Menschen, die eine berufliche Selbststandigkeit anstreben, liegt - Muller zufolge - eine hohe Leistungsmotivation vor.70 Fur sie stellt die Grundung eines Unternehmens einen groBen Anreiz dar. Ihr Erfolgsgefuhl korreliert wesentlich mit ihren beruflichen Leistungen, ahnlich wie bei Hochleistungssportlern, deren Glucksgefuhle enorm ansteigen, im Falle sie ein gestecktes Ziel erreicht haben. Leistungsmotivierte Personen sind standig bemuht, neue, hohere Ziele zu erreichen, um ihr eigens Selbstwertgefuhl zu steigern und ihre Fahigkeiten bestatigt zu sehen. Heckhausen zufolge besteht ein enger Zusammenhang zwischen der Hoffnung auf Erfolg und der Furcht vor Misserfolg. Die Hoffnung auf einen Erfolg wirkt als positive, treibende Kraft, die es betreffenden Personen ermoglicht, an ihre eigenen Fahigkeiten und Leistungsmoglichkei- ten zu glauben, ein gestecktes Ziel zu erreichen.71

Neben der Leistungsmotivation ist vor allem in Bezug auf Entrepreneure auch der Begriff Machtmotiv innerhalb der Fachliteratur zu finden. Dabei handelt es sich um ein Bedurfnis, mog- lichst viel Einfluss auf andere Menschen durch eigenes Handeln auszuuben. Uberwiegend geht es in dieser Hinsicht um Beeinflussen, Kontrollieren oder Fuhren. Nach Rheinberg steht dabei nicht ausschlieBlich die reale Machtausubung im Vordergrund, sondern vorwiegend das Erleben des „Sich-groB-und-machtig-Fuhlens“.72 Im Vergleich zu anderen Personen tendieren Men­schen mit einem hohen Machtmotiv auch zu aggressivem und risikoreichem Verhalten.73 Nach Winter haben machtmotivierte Menschen eine ausgepragte kommunikative und kampferische

Fahigkeit. Zudem fuhlen sie sich stark und besitzen eine charismatische Ausstrahlung.74 Das Wort Charisma entstammt dem griechischen „charis“ im Sinne von Gnade, Gabe oder Ge- schenk.75 Menschen, die ein solches „Gnadengeschenk“ erhalten haben, verfugen uber auBer- gewohnliche Fahigkeiten und besitzen eine besondere Ausstrahlung oder Anziehungskraft.

In der Fachliteratur wird im Zusammenhang mit religiosen und politischen Anfuhrern, diktato- rischen Herrschern, erfolgreichen Sportlern und Unternehmern meist der Begriff Charisma ver- wendet. Vor allem ertont der Ruf nach charismatischen Fuhrungspersonlichkeiten in politischen oder wirtschaftlich schwierigen Situationen. Diesen Charismatikern wird zugetraut, eine be- klagte Situation zum Besseren zu wenden. So gelang es z. B. Lee Iacocca, der in den 1970/80er- Jahren in der Automobilbranche (Ford Motor Company und Chrysler Motor Corporation) tatig war, durch seine Visionen und Leistungen groBe Erfolge fur beide Unternehmen zu erzielen. Zingerle zufolge erbrachten zahlreiche Personen groBartige Leistungen fur ihr Land oder Un­ternehmen. Beispielgebend sind hier Nelson Mandela, Bill Gates oder Steve Jobs zu nennen.76 Mit zwei weiteren Personen grundete Jobs im Jahr 1976 das US-amerikanische Technologieun- ternehmen Apple Inc., welches er 1985 aufgrund einer schlechten Wirtschaftslage verlies. Zwolf Jahre spater kehrte Jobs zuruck und bewahrte das Unternehmen vor dem Bankrott. Bis zu seinem Tod im Jahr 2011 entwickelte sich Apple Inc. zu einem weltweit agierenden, absolut erfolgrei­chen Betrieb.77 Als Mensch trat Jobs gegenuber Mitarbeitern und Kunden oft „gereizt“ und „provozierend“ auf. Aber er war auch sehr leidenschaftlich, ungeduldig und „zah“. Jobs arbei- tete immer hoch motiviert und akribisch mit all seinem Wissen sowie Konnen an der Entwick- lung neuer Produkte.78

Kohut hingegen verbindet mit dem Begriff Charisma vorwiegend negative Assoziationen.79 Er bezieht sich dabei auf politische Fuhrer der vergangenen Jahrhunderte wie Josef Stalin, Adolf Hitler oder Napoleon Bonaparte, deren diktatorischer Gewaltherrschaft unzahlige Menschenle- ben zum Opfer gefallen sind. Aus Sicht der Psychoanalyse handelt es sich diesbezuglich um Menschen mit narzisstischen Defiziten, die durch ihr Handeln und ihre charismatische Aus­strahlung Minderwertigkeitsgefuhle kompensierten. Oft wird derartiges narzisstisches Verhal- ten auch Personen zugeschrieben, die ein Bedurfnis nach erhohter Bewunderung und Anerken- nung hinsichtlich ihrer eigenen Leistung haben. Sie wollen fur ihre Leistungen und Visionen bewundert werden.80

Ein weiteres Motiv, besondere Leistungen zu erbringen - beispielsweise ein Unternehmen zu grunden - ist in der Suche nach dem eigenen Selbst im Sinne von Selbstverwirklichung zu se- hen. In dieser Hinsicht geht es um das Motiv, die eigene Personlichkeit, das eigene Wesen zu erkennen.81 Damit verbunden ist die Frage, nach dem Warum. Oder anders gefragt, warum tue ich das, was ich tue. Was sind meine Personlichkeitseigenschaften, welche besonderen Fahig- keiten, Gefuhle und Verhaltensmuster charakterisieren mich als Selbst. Der Begriff des Selbst ist gleichzusetzen mit der eigenen Person als Ganzes, so wie sich ein Mensch erlebt und sich seiner bewusst ist.82 Sich selbst als etwas Wertvolles zu erleben, ist eine wesentliche, emotionale Eigenschaft, die im Leben jedes Menschen eine zentrale Rolle spielt. Diese Annahme beruht auf dem Selbstkonzept83, das im Sinne eines psychologischen Konstrukts kognitive, emotionale, motivationale und wertbezogene Bestandteile des Menschen im Sinne einer eigenen Identitat umfasst. Mit Selbst ist auch die eigene Person in Abgrenzung gegenuber anderen gemeint. Das, was ein Mensch von sich wahrnimmt, wird in diesem Modell zusammengefasst. Bewusstsein und kognitives Wissen uber all diese Aspekte entstehen erst, wenn diese wahrgenommen und als feste Bestandteile der Personlichkeit im Gehirn abgespeichert werden. Das Selbstkonzept bildet den essentiellen Teil menschlicher Identitat und beeinflusst wesentlich das Denken, Fuh- len und Verhalten einer Person. Menschen streben ihr Leben lang danach, ein positives und stabiles Selbstkonzept zu entwickeln und aufrechtzuerhalten. Ein essentieller Bestandteil des Selbstkonzeptes ist das Selbstwertgefuhl.84 Menschen sind bestrebt, ihr Selbstwertgefuhl zu steigern und sich als etwas Positives zu sehen. Mit dem Streben nach einem positiven Selbst- wertgefuhl verstarkt ein Mensch seine Wertigkeit, Fahigkeiten, Fertigkeiten und Kompetenzen.

Ein relatives hohes Selbstwertgefuhl vermittelt das Erleben innerer Zufriedenheit, also das Ge- fuhl, gut und wertvoll zu sein. Das Selbstwertgefuhl korreliert sehr stark mit den eigenen Leis- tungen und Fahigkeiten.

Menschen mit einem gut entwickelten Selbstwertgefuhl sind imstande, Risiken einzugehen und uberdurchschnittliche Leistungen zu erbringen. Um ein stabiles koharentes, d. h. Zusammenge- horigkeitsgefuhl (Koharenz) von sich selbst zu haben, bedarf es einer standigen Selbstbestati- gung. Dies fuhrt zu der Motivation, sich selbst durch entsprechendes Handeln zu bestatigen. Menschen mit einem geringen Selbstwertgefuhl zweifeln dagegen an sich und leiden eher unter Minderwertigkeitsgefuhlen. Ihre Motivation zur Selbstbestatigung dient uberwiegend dazu, ein Defizit zu kompensieren, damit ein Koharenzgefuhl des Selbst eintritt. Insofern unterscheiden sich die Handlungsziele beider Personengruppen erheblich voneinander. Menschen mit einem schwachen Selbstwertgefuhl zweifeln eher an ihren eigenen Fahigkeiten und haben wenig Ver- trauen in die eigene Leistung.85 Ein weiterer, zu beachtender Aspekt ist das Verhalten von Men­schen mit einer unrealistischen, (ubertriebenen) hohen Auffassung von sich selbst, aber einem fragilen (bruchigen) Selbstwertgefuhl. Diese Menschen neigen im Falle fehlender Selbstbesta­tigung oder Krankung zu aggressivem, wenig empathischem Verhalten sowie Uberschatzung der eigenen Person und des eigenen Leistungsvermogens.86

Nach Beschreibung der psychologischen Facetten bezuglich der Person des Entrepreneurs ist im Weiteren zu klaren, welche Personlichkeitsmerkmale und Kompetenzen besonders fur die erfolgreiche Grundung eines Unternehmens/Start-ups in der Fachliteratur hervorgehoben wer- den.

4.3 Personlichkeitsmerkmale - Charaktereigenschaften

Die Begriffe Charakter und Personlichkeit werden in der psychologischen Fachliteratur oft sy­nonym gebraucht.87 Im Grunde geht es um die Typisierung der Eigenschaften und Verhaltens- muster hinsichtlich des Wesens eines Menschen. Demzufolge werden in der weiteren Diskus- sion beide Begriffe wahlweise verwendet. In Bezug auf Personen, die ein Unternehmen grunden oder grunden wollen, werden uberwiegend Faktoren wie z. B. psychische Stabilitat, Frustrati­ons- und Widerspruchstoleranz (Ambiguitat), Durchhaltevermogen, ausgepragter Leistungswil- len, Risikobereitschaft, Improvisations-, Team-, Fuhrungs-, Kontakt- und Kommunikationsfa- higkeit sowie Verantwortungsbewusstsein erwahnt.88 Angesichts der Vielzahl der genannten Attribute uber die ein Mensch verfugen sollte, um als Start-up-Grunder erfolgreich zu sein, ent- steht die Vorstellung von einer nahezu omnipotenten Personlichkeit. Innerhalb der psycholo- gisch orientierten Entrepreneurship-Forschung wird deshalb versucht, Belege fur einzelne Per- sonlichkeitsmerkmale und Kompetenzen zu finden, die mit einer erfolgreichen Unternehmens- grundung korrelieren.

Von den zahlreichen - oben genannten - Personlichkeitsmerkmalen werden nachfolgend einige exemplarisch aufgefuhrt und intensiver betrachtet.

In nahezu allen verhaltenspsychologischen Studien89 wird die Leistungsmotivation des Unter- nehmers als wesentliche Charaktereigenschaft angesehen. Um den Zusammenhang von Leis­tungsmotivation und Unternehmenserfolg erfassen zu konnen, wurden Unternehmer mit ande- ren Berufsgruppen bzw. nicht selbststandig tatigen Personen verglichen.90 Die Untersuchungs- ergebnisse bestatigen die groBe Bedeutung dieses Personlichkeitsattributs. Inwieweit dieser As- pekt allein den Erfolg eines Unternehmers entscheidend beeinflusst, konnte bisher nicht eindeu- tig belegt werden.91 Demgegenuber ist auf die Aussage von Furtner/Baldegger zu verweisen, die aufgrund der Ergebnisse einer Studie aus den 1980er-Jahren feststellen, dass sich die Karri- ere von Fuhrenden mit einem hohen Leistungsmotiv schneller als bei anderen Fuhrungskraften entwickelt.92 Insofern sollte die Bedeutung des Leistungsmotivs fur den Erfolg einer Unterneh- mensgrundung nicht unterschatzt werden.

Als weiteres untersuchtes Personlichkeitsmerkmal ist die Risikoneigung bzw. -bereitschaft eines Unternehmers zu nennen.93 Diese Eigenschaft gewinnt vor allem an Bedeutung, wenn ein Unternehmer Entscheidungen in „unsicheren“ Situationen treffen bzw. die Folgen von zu tref- fenden Entscheidungen abwagen muss. Koetz zufolge neigen Personen, die moglichst personli- che Risiken zu vermeiden versuchen, in fraglichen Situationen dazu, Entscheidungen zu ver- schieben bzw. nach Kompromisslosungen zu suchen. Durch ihr zogerndes Verhalten glauben sie, moglichst unternehmerische Risiken vermeiden zu konnen.94

[...]


1 Vgl. Statistisches Bundesamt. https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesamtwirtschaftUmwelt/Unterneh- menHandwerk/Gewerbemeldungen/Tabellen/TabellenGewerbemeldungen.html;jsessio-

nid=60A6336467BC94C554BDD6F72ABCDCDE.InternetLive 1. (Abfrage 17.12.18).

2 Vgl. Neumann, M. (2017): Wie Start-ups scheitern, S. 1.

3 Vgl. Neumann, M. (2017): ebd. S. 1.

4 Vgl. Zehrfeld, A./Funke, T. (2014): Abseits von Silicon Valley: Beispiele erfolgreicher Grundungsstandorte. S. 7-9.

5 Vgl. Isenberg, D. J. (2010): How to Start an Entrepreneurial Revolution. S. 41-50.

6 Vgl. Isenberg, D. J. (2011): Introducing the Entrepreneurship Ecosystem: Four Defining Characteristics.

7 Vgl. z. B. Buchreihe „Entrepreneurship“, herausgegeben vom international fuhrenden Wissenschaftsverlag Springer. Vgl. auch: Institut fur Mittelstandsforschung (IfM) Bonn: Schriften zur Entwicklung von neu gegrunde- ten Unternehmen.

8 Vgl. Rauch, A./Frese, M. (2007). Let's put the person back into entrepreneurship research: A meta-analysis on the relationship between business owners' personality traits, business creation, and success. S. 353-385.

9 Vgl. Duden: https://www.duden.de/rechtschreibung/Entrepreneurship (Abfrage 17.12.18).

10 Vgl. Gabler Wirtschaftslexikon https://wirtschaftslexikon. gabler.de/definition/entrepreneurship-51931 (Ab­frage 17.12.18).

11 Vgl. Fritsch, M (2015): Entrepreneurship, S. 6.

12 Vgl. Martinelli, A. (1994): Entrepreneurship and Management, S. 476-503.

13 Vgl. Fallgatter, M. J. (2002): Theorien des Entrepreneurship, S. 12.

14 Vgl. Schumpeter, J. A. (1928): Unternehmer, S. 476-487.

15 Vgl. Kirzner, I. M. (1978): Wettbewerb und Unternehmertum.

16 Vgl. Fritsch, M. (2015): Entrepreneurship, S. 6.

17 Vgl. Gabler Wirtschaftslexikon https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/gruendung-34792. (Abfrage

18 Vgl. Szyperski, N.& Nathusius, K. (1999): Probleme der Unternehmungsgrundung: Eine betriebswirtschaftli- che Analyse unternehmerischer Startbedingungen. S. 27.

19 Als Innovationswettbewerb ist ein wirtschaftlicher Leistungswettstreit zwischen Wirtschaftssubjekten am Markt auf der Grundlage des Hervorbringens und der Diffusion von Innovationen zu verstehen. Siehe Gabler Wirtschaftslexikon: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/innovationswettbewerb-38549. (Abfrage

20 Vgl. Fallgatter, M. J. (2004): Entrepreneurship: Konturen einer jungen Disziplin.

21 Der Produktlebenszyklus beschreibt ein Konzept, das davon ausgeht, dass die zeitliche Entwicklung eines Ob- jektindikators in charakteristische Phasen eingeteilt werden kann und einem glockenformigen Verlauf folgt. Vgl. Gabler Wirtschaftslexikon: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/lebenszyklus-39913. (Abfrage

22 Vgl. Fallgatter, M. J. (2004): a. a. O.

23 Vg. Pott, O./Pott, A. (2012): Entrepreneurship. S. 232.

24 Vgl. Neumann, M. (2017): a. a. O., S. 7.

25 Vgl. Vogelsang et al. (2015): Existenzgrundung und Businessplan: ein Leitfaden fur erfolgreiche Start-ups. S. 25ff.

26 Vgl. Kraus, S. (2008): Entrepreneurship: Theorie und Fallstudien zu Grundungs-, Wachstums- und KMU-Ma- nagement. S. 54.

27 Vgl. BVDS/KPMG (2015): Deutscher Start-Up Monitor. S. 12.

28 Vgl. KfW-Grundungsmonitor (2016): Arbeitsmarkt trubt Grundungslust deutlich - innovative Grunder behaup- ten sich.

29 Vgl. Global Entrepreneurship Monitor (2015): Unternehmensgrundungen im weltweiten Vergleich: Landerbe- richt Deutschland 2015.

30 Vgl. Szyperski, N./Nathusius, K. (1999): a. a. O., S. 27.

31 Vgl. Global Innovation Index 2018 https://www.globalinnovationindex.org/gii-2018-report S. XLI. (Abfrage

32 Vgl. BVDS/KPMG (2015): Deutscher Start-Up Monitor. S. 3.

33 Vgl. BVDS/KPMG (2015): ebd. S. 5.

34 Vgl. Piegeler, M./Rohl, K.-H. (2015): Grundungsforderung in Deutschland: Ein Aktionsplan gegen sinkende Grunderzahlen. S. 6.

35 Vgl. Statista https://de.statista.com/statistik/daten/studie/183866/umfrage/entwicklung-der-gruendungsquoten- in-deutschland/ Quelle: KfW-Grundungsmonitor 2018. (Abfrage 17.12.18).

36 Vgl. Piegeler, M./Rohl, K.-H. (2015): a. a. O., S. 4.

37 Vgl. Global Innovation Index 2008. S. 9.

38 Vgl. Global Innovation Index 2018. S. XX.

39 Vgl. BVDS/KPMG (2015): Deutscher Startup Monitor. S. 12.

40 Vgl. Isenberg, D. J. (2010): a. a. O., S. 41-55.

41 Vgl. Isenberg, D. J. (2011): a. a. O.

42 Vgl. BVDS/KPMG (2018): Deutscher Startup Monitor. S. 17f. Und: Metzger, G. (2018): KfW-Grundungsmo- nitor.

43 Vgl. BVDS/KPMG (2017): Deutscher Startup Monitor. S. 17. Und Metzger, G. (2017): KfW-Grundungsmoni- tor.

44 Vgl. ebenda.

45 Vgl. BVDS/KPMG (2015): Deutscher Startup Monitor. S. 11f.

46 Vgl. BVDS/KPMG (2017): Deutscher Startup Monitor. S. 17. Und Metzger, G. (2017): KfW-Grundungsmoni- tor.

47 Vgl. BVDS/KPMG (2018): Deutscher Startup Monitor. S. 18.

48 Vgl. BVDS/KPMG (2018): ebd. S. 18.

49 Vgl. Koetz, E. (2006): Personlichkeitsstile und unternehmerischer Erfolg von Existenzgrundern. S. 24.

50 Vgl. Schumpeter, J. A. (1934): Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung. S. 476-487.

51 Vgl. Nerdinger, F. W. (1999): Perspektiven der Erforschung des Unternehmertums. S. 3-21.

52 Vgl. Bruderl, J. et al. (1996): Der Erfolg neugegrundeter Betriebe.

53 Vgl. Weber, M. (1981): Die protestantische Ethik I.

54 Vgl. Koetz, E. (2006): Personlichkeitsstile und unternehmerischer Erfolg von Existenzgrundern. S. 24f.

55 Vgl. Nerdinger, F. W. (1999): Perspektiven der Erforschung des Unternehmertums. S. 3-21.

56 Vgl. Koetz, E. (2006): a. a. O. S. 13.

57 Vgl. Muller, G. F. (2007): Berufliche Selbstandigkeit, S. 380 ff.

58 Vgl. Dorsch, Lexikon der Psychologie: https://portal.hogrefe.com/dorsch/de/startseite/, (Abfrage 17.12.18). Vgl. auch: Springer, Lehrbuch der Psychologie: https://lehrbuch-psychologie.springer.com/. (Abfrage 17.12.18).

59 Neise, R. (2017): Die Kompetenz des Unternehmers. S. 5.

60 Vgl. Kets de Vries, M. F. R. (1985): The dark side of entrepreneurship. S. 160-167. Vgl. auch: Kets de Vries, M. F. R. (1996): The anatomy of the entrepreneur: Clinical observations. S. 853-883.

61 Vgl. Koetz (2006): a. a. O., S. 24 f.

62 Vgl. Goebel, P. (1991): Kreativitat und kreative Personlichkeiten - eine Untersuchung uber erfolgreiche Unter- nehmensgrunder. S. 146-156.

63 Vgl. Muller, G. F. (2007): a. a. O., S. 382.

64 Vgl. Muller, G. F. (2007): a. a. O., S. 382

65 Vgl. Koetz (2006): a. a. O., S. 24 f. Und Vgl. Nolting, H.-P./Paulus, P. (2012): Psychologie lernen - Eine Ein- fuhrung und Anleitung.

66 Vgl. Comelli, G./v. Rosenstiel (2009): Fuhrung durch Motivation. Mitarbeiter fur Unternehmensziele gewin- nen. S. 20 ff

67 Vgl. Rheinberg, F. (2008): Motivation. S. 149 ff.

68 Vgl. Muller. G. F. (2007): a. a. O., S. 382 f.

69 Vgl. Heckhausen, H. (1989): Motivation und Handeln.

70 Vgl. Muller. G. F. (2007): a. a. O., S. 382 f

71 Vgl. Heckhausen, J./Heckhausen, H. (2010): Motivation und Handeln: Einfuhrung und Uberblick. S. 1-10.

72 Vgl. Rheinberg, F. (2008): Motivation. S. 112.

73 Vgl. Furtner, M./Baldegger, U. (Hg.) (2016): Self-Leadership und Fuhrung. Theorien, Modelle und praktische Umsetzung. S. 25 ff.

74 Vgl. Winter, D. G. (2002): Motivation and political leadership. S. 25-47.

75 Vgl. Steyrer, J. (2004): Charismatische Fuhrung. S. 131-137.

76 Vgl. Zingerle, A. (1981): Max Webers historische Soziologie. Aspekte und Materialien zur Wirkungsge- schichte. S. 136.

77 Vgl. Isaacson, W. (2012): Think different. Der Jobs-Code. S. 24.

78 Vgl. Isaacson, W. (2012): ebd., S. 32

79 Vgl. Kohut, H. (1973): NarziBmus. Eine Theorie der psychoanalytischen Behandlung narziBtischer Person- lichkeitsstorungen. S. 19 ff.

80 Vgl. Zingerle, A. (1981): Max Webers historische Soziologie. Aspekte und Materialien zur Wirkungsge- schichte. S. 136.

81 Vgl. Morf, C. C./Koole, S. L. (2014): Das Selbst. S. 167.

82 Vgl. Lexikon der Psychologie: https://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/selbstkonzept/13932 (Abfrage 17.12.18).

83 Vgl. Morf, C. C./Koole, S. L. (2014): a. a. O.; S. 152. Beide Autoren verstehen unter Selbstkonzept sinngemab „[...] ein Netz von Uberzeugungen, die wir uber uns selbst haben. Es ist eine Sammlung von Inhalten unserer Selbsterfahrung, einschlieblich unserer charakteristischen Merkmale, unserer sozialen Rollen, unserer Werte, un­serer Ziele und sogar unserer Angste [...].“

84 Vgl. Leary/MacDonald 2003 in Jonas Marsh 1990 in Bezug auf die Leistung oder Rosenberg hat in den 1970er- Jahren ein Konzept zur Erfassung des Selbstwertes durch die eigene Beurteilung entwickelt, die - inzwischen ak- tualisierte - sog. Self-Esteem-Scala. v. Collani, G./Herzberg, P. Y. (2003): Eine revidierte Fassung der deutsch- sprachigen Skala zum Selbstwertgefuhl von Rosenberg. S. 3-7.

85 Vgl. Baumeister, R. F./Tierney, J. (2011): Willpower: Rediscovering the greatest human strength.

86 Vgl. Morf, C. C./Mischel, W. (2012). The self as a psycho-social dynamic processing system: Toward a con­verging science of self-hood. S. 21-49.

87 Vgl. Konig, K (2004): Charakter, Personlichkeit und Personlichkeitsstorungen. S. 13.

88 Vgl. Schinnerl, R. (2018): Erfolgreich in die Selbststandigkeit. Von der Geschaftsidee uber den Businessplan zur nachhaltigen Unternehmensgrundung. S. 8 ff.

89 Die meisten hier angefuhrten wissenschaftlichen Untersuchungen liegen fast 20 Jahre zuruck. Das hat aber in Bezug auf die Bedeutung der Faktoren keine unmittelbare Auswirkung, da in neueren Publikationen auf diesem Gebiet diese Personlichkeitsmerkmale nicht infrage gestellt werden.

90 Vgl. Utsch, A. (1998): Ein minimales Gesamtmodell von Erfolgsfaktoren: Ein Mediationsmodell. S. 136 ff.

91 Vgl. Koetz (2006): a. a. O., S. 33.

92 Vgl. Furtner, M./Baldegger, U. (2013): Self-Leadership und Fuhrung. Theorien, Modelle und praktische Um- setzung. S. 33 ff.

93 Vgl. Frese, M./Rauch, A. (2002): The psychology of entrepreneurship. S. 4552-4556.

94 Vgl. Koetz (2006): a. a. O., S. 34.

Ende der Leseprobe aus 92 Seiten

Details

Titel
Erfolg und Misserfolg von Start-Ups. Unternehmensgründung in Deutschland
Hochschule
SRH Hochschule Heidelberg
Note
1,7
Autor
Jahr
2018
Seiten
92
Katalognummer
V464685
ISBN (eBook)
9783668913769
ISBN (Buch)
9783668913776
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Unternehmensgründung, Faktoren, Erfolg, Misserfolg, Startup, Motivation, Gründer
Arbeit zitieren
Till Burschel (Autor:in), 2018, Erfolg und Misserfolg von Start-Ups. Unternehmensgründung in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/464685

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