Studien zu einer neuen Konzeption des Adverbs im Französischen


Examensarbeit, 2005

177 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Die Adverbdeskription und ihre Bedeutung für die deutsche und französische Sprache

3. Kritik an den traditionellen französischen Schul- und Lerngrammatiken deutscher und französischer Autoren für deutsche und französische Lerner

4. Eine neue Konzeption des Adverbs 4.1 Ad-Formen/Ad-Verben versus Adverbien: Anmerkungen zur Terminologie und zur Reihung der Ad-Formen
4.2 Die Kennzeichnung der Ad-Formen
4.2.1 Unveränderliche Formen und Adjektive als Ad-Formen
4.2.2 Die Kennzeichnung mittels – ment
4.2.3 Die Neutrumendung als Ad-Formenkennzeichnung
4.2.4 Die unregelmäßige Ad-Formenkennzeichnung
4.3 Die Ad-Formen-Typen und ihre Kennzeichnung
4.3.1 Das Ad-Verb und die unregelmäßigen Formen bien, mal, mieux und pis
4.3.2 Übereingestimmtes Adjektiv statt Ad-Form
4.4 Das Ad-Verb mit Ad-Formenkennzeichnun
4.4.1 Das Suffix - ment als Ad-Verbkennzeichnung
4.4.2 Die neutrale Adjektivendung als Ad-Verbkennzeichnung
4.4.3 Adjektive mit ausschließlich neutraler Kennzeichnung
4.4.4 Die unregelmäßige Ad-Verbkennzeichnung
4.4.5 Das Ad-Ad-Verb (Ad-2-Verb)
4.4.6 Das Ad-Adjektiv
4.4.7 Das Ad-Ad-Adjektiv (Ad-2-Adjektiv)/ Ad-Ad-Ad-Adjektiv (Ad-3-Adjektiv)
4.4.8 Die Ad-Nominalphrase (Ad-NP)
4.4.9 Die Ad-Präpositionalphrase (Ad-PP)/ Ad-Ad-Präpositionalphrase (Ad-2-PP)
4.4.10 Die Ad-Satz-Formen (Ad-S)/ Ad-Ad-Satz-Formen (Ad-2-S)
4.4.11 Die Ad-Konjunktion oder Ad-Nebensatz-Form (Ad-K/Ad-NS)
4.4.12 Die limitativen Ad-Formen

5. Schlussbetrachtung

Anhang

Systematisch geordnete Beispielsätze

Vorkommenssammlung aus

Georges Simenon, 45° à l’ombre

Vorkommenssammlung aus

Georges Simenon, Oncle Charles s’est enfermé

Bibliographie der benutzten und zitierten Literatur

1. Einleitung

Die vorliegende Hausarbeit trägt den Titel Studien zu einer neuen Konzeption des „Adverbs“ im Französischen und wurde im Rahmen der Ersten Staatsprüfung für die Lehrämter für die Sekundarstufe II/I angefertigt.

Sie behandelt ein viel diskutiertes linguistisches Thema und umfasst formal gesehen vier Teile, die wie folgt benannt werden können: die Sensibilisierung deutschsprachiger Lerner für die so genannten ‚Adverbsprachen’, die Kritik an der semantischen Klassifi­zierung in aktuellen Grammatiken für die französische Sprache, die Vorstellung einer neuartigen Adverbkonzeption und Überlegungen zu einer schüler- bzw. lernerorientierten Adverbdeskription.

Besonders die desolate Situation der gegenwärtigen Adverb­deskription war für mich ausschlaggebend, eine bereits vor ungefähr zehn Jahren entwickelte Adverbdeskription hinsichtlich ihrer logi­schen Beschaffenheit und ihrer Lernerleichterung genauer zu unter­suchen. Im Rahmen der schulpraktischen Studien für das Fach Fran­zösisch konnte ich bei den jungen Schülern tatsächlich eine gewisse Verwirrtheit bezüglich des Adverbgebrauchs feststellen. Dies hat mich umso mehr dazu bewogen, nach sinnvollen und umfassenden Kon­zepten für die Vermittlung des Phänomens Adverb zu suchen und mich schließlich der Adverbdeskription H. Krenns anzuschließen.

Eingangs wird es notwendig sein, die Problematik des Phäno­mens Adverb in der Grammatik der deutschen sowie vornehmlich der französischen Sprache dem Lerner bewusst zu machen. In dem Kapi­tel Die Adverbdeskription und ihre Bedeutung für die deutsche und französische Sprache beschäftige ich mich zum einen damit, was heutzutage gemeinhin unter dem Begriff Adverb verstanden wird und möchte zum anderen gleichzeitig die Aufmerksamkeit auf die ursprüngliche lateinische Bedeutung dieses Terminus lenken (adver­bium = Zu-Wort). In der herkömmlichen Grammatik werden unter Adverbien meist jene unveränderlichen Formen gefasst, die keiner anderen Wortklasse wie beispielsweise Präpositionen, Konjunktionen etc. angehören. Auch wenn die traditionellen Grammatiker - darunter Klein/Kleineidam, Reumuth/Winkelmann, Confais, Grevisse u.a. - erkannt haben, dass Adverbien andere Wortarten semantisch näher bestimmen können, vernachlässigen sie ganz und gar die syntakti­schen Prozesse, die beim Hinzutreten eines so genannten Adverbs zu einer anderen Wortart ausgelöst werden. Neben den unveränderlichen Formen hier, aujourd’hui, désormais, demain etc. kennt das Französi­sche Formen mit der Endung -ment, die in der Funktion als Adverb - im Sinne von Zu - Wort gebraucht - andere sprachliche Elemente eines Satzes semantisch modifizieren können. Zu diesen Formen zählen unter anderem: (mal-)heureusement, suffisamment, clairement, évi­demment etc. Der deutschsprachige Lerner muss erst für den korrekten Adverbgebrauch sensibilisiert werden, da der deutschen Sprache - bis auf wenige Ausnahmen - keine separaten Endungen bzw. Kennzeich­nungen für Adverbien zur Verfügung stehen: z.B. Er ist fröhlich. vs. Er lacht fröhlich. In der deutschen Sprache wirken sich die verschie­denen syntaktischen Funktionen der Form fröhlich nicht auf das Erscheinungsbild des Adverbs aus; in beiden Sätzen sind die Formen fröhlich identisch. Diese Problematik wird in Kapitel 2 ausführlich unter Heranziehung des Kapitels über das Adverb in der Duden-Grammatik aufgegriffen und im Hinblick auf die Erarbeitung einer Anwendungsregel beleuchtet. Zudem wird es bereits in diesem Zusammenhang Überlegungen zu einer lernerorientierten Behandlung des Phänomens Adverb geben.

Mit dieser Arbeit habe ich mir zum Ziel gesetzt, eine Abwendung von der traditionellen, semantisch geprägten Adverbdeskription zu bedenken und mir Wege zu einer neuen Adverbkonzeption zu öffnen, die auch im Schulalltag bedenkenlos einsetzbar ist. Dies ist selbstver­ständlich nur möglich, wenn die Schwächen und Nachteile der herkömmlichen Adverbdeskription kritisch untersucht werden. Ich möchte im Rahmen meiner Arbeit besonders den Sinn und Nutzen einer semantischen Klassifizierung von Adverbien hinsichtlich der Lernerorientierung in Frage stellen. Anhand einer Untersuchung von ausgewählten Grammatiken soll nachgewiesen werden, dass die Verfasser der gängigen Schulgrammatiken für die französische Sprache sich bis zum heutigen Tage an der antiken Einteilung der Adverbklassen orientieren und damit vielmehr einen Beitrag zur Sprachphilosophie als zur Linguistik leisten. An anderer Stelle wird sich zeigen, dass die Linguisten sich besser auf die lateinische Grammatik hätten berufen sollen, um zu erkennen, dass Syntagmen wie parler français, parler haut / fort / bas, tourner rond etc. keine idiomatischen Wendungen sind, sondern Überbleibsel der beim Über­gang in die französische Sprache geschwundenen Neutrumform des lateinischen Adjektivs.

Es soll darauf hingewiesen werden, dass der Terminus Grammatik in dieser Arbeit in zweifacher Bedeutung gebraucht wird. Als Grammatik bezeichne ich zum einen Publikationen, die zu Lern­zwecken konzipiert und herausgegeben wurden: z.B. Reumuth, Wolf­gang; Winkelmann, Otto: Praktische Grammatik der französischen Sprache. Wilhelmsfeld, 1994. Zum anderen steht Grammatik als Oberbegriff für die linguistischen Teildisziplinen im schulischen Unterricht, unter dem auch die Syntax berücksichtigt wird.

Kapitel 4 wird letztlich die Adverbkonzeption vorstellen, die im Jahre 1995 mit der Monographie Französische Syntax von Herwig Krenn erschienen ist. Sie bildet gewissermaßen nicht nur die Basis für dieses Kapitel, sondern auch für die gesamte Arbeit und versucht, ihre Gültigkeit und Übertragbarkeit auf andere Vorkommen zu beweisen. Dies soll anhand von Beispielen aus zwei Romanen Georges Sime­nons sowie zahlreichen Beispielen aus der französischen Tagespresse erfolgen.

Abschließend möchte ich ein Resümee meiner gewonnen Erkenntnisse präsentieren. Dabei sollen nochmals speziell die Schwachpunkte der herkömmlichen Adverbdeskription aufgegriffen werden und vor dem praktischen Nutzen der neuen Adverbkonzeption erörtert werden. Dabei soll der Blick weiterhin auf die fremdspra­chendidaktische Leistung gerichtet bleiben.

Der Arbeit sind im Anhang drei Beispielsammlungen beigefügt. Die erste Sammlung ergänzt systematisch nach bestimmten Phänomenen geordnet die Beispiele aus dem laufenden Text. Die anderen beiden sind die Vorkommenssammlungen aus den jeweiligen Romanen. Sie stellen sämtliche Ad-Formen-Beispiele in der Reihen­folge zusammen, in der sie vorkommen.

Auf der hinteren Umschlagseite befindet sich eine CD-ROM mit der kompletten Arbeit, so dass für alle Leser die Beispiele auch in digitali­sierter Form verfügbar sind.

2. Die Adverbdeskription und ihre Bedeutung für die deutsche und französische Sprache

In diesem Kapitel soll zunächst die Problematik der ursprünglichen Adverbdeskription erläutert werden, bei der von einem eindeutigen Verständnis der Wortart Adverb ausgegangen wird. Es soll eine klare Trennung zwischen den unveränderlichen Formen wie aujourd’hui, hier, ici etc. und den von Adjektiven abgeleiteten und speziell gekennzeichneten Formen erfolgen. Da Adverbien bzw. Ad-Verben nach meinem Verständnis ausschließlich als nähere Bestimmung von Verben fungieren, wird zur Beschreibung jener Formen, die unter anderem auch Adjektive oder ganze Sätze näher bestimmen können, eine neue Terminologie einzuführen sein[1]. Die neuen Begrifflichkeiten sind Teil einer Adverbkonzeption, die eine Abwen­dung von der traditionellen Grammatik fordert und somit ein Umdenken hin zu einer lernerorientierten Adverbdeskription zwin­gend notwendig macht. Näheres dazu ist im nächsten Kapitel zu lesen.

Im Rahmen dieses Kapitels wird eingangs der Bedeutung des Adverbs und seines Gebrauchs in vornehmlich solchen Sprachen nachgegangen, denen für dieses Vorkommen keine spezielle Kenn­zeichnung zur Verfügung steht. Daher ist es eine unerlässliche Auf­gabe dieser Arbeit, vorab die Eigenschaften des Adverbs und seine Verwendung in der deutschen Sprache unter Zuhilfenahme eines grammatischen Standardwerkes in einem kurzen Überblick darzustellen. Im Rahmen dieses Exkurses sollen von meiner Seite aus besonders die Unterschiede zur französischen Sprache, die zu den so genannten romanischen ‚Adverbsprachen’ zählt, und die daraus für den deutschsprachigen Lerner resultierenden Schwierigkeiten beim Fremdsprachenerwerb berücksichtigt werden. Als Adverbsprachen werden jene Sprachen bezeichnet, die die Verwendung von Adjektiven als Adverbien an der Form kenntlich machen müssen. Dazu gehören das Französische, Italienische, Spanische und Portugie­sische.

Die folgenden Ausführungen stammen aus dem Kapitel Das Adverb der Duden-Grammatik (im folgenden DG abgekürzt) und dienen als exemplarische Bestandsaufnahme über die Behandlung des grammatischen Phänomens Adverb in Grammatiken der deutschen Sprache[2].

Der Begriff Adverb ist ein grammatischer Ausdruck und bezeichnet seinem lateinischen Wortsinn nach ein Beiwort oder Nebenwort. Im engeren Sinne wird ein Adverb auch als Beiwort, das ein Verb modifi­ziert, oder als Umstandswort, das den Inhalt der Aussage präzisieren soll, betrachtet. Die Bezeichnung Beiwort / Nebenwort drückt die syntaktischen Beziehungen aus, während der Begriff Umstandswort auf die semantische Ebene bezogen ist. Folglich gehört das Adverb als Wortart in die Kategorie der Lexik und als mit einem Verb verbundene Umstandsangabe wird es der Syntax zugeordnet. Diese im zweifachen Sinne gebrauchte Bezeichnung stellt Lerner oftmals vor schwerwiegende Probleme. Der Verfasser des Kapitels Das Adverb, Hermann Gelhaus, beschränkt sich hingegen eindeutig auf die Beschreibung des Adverbs als Wortart und vollzieht somit eine strikte Trennung zwischen Adverb und adverbialer Bestimmung. Des Weiteren schließt er dadurch die Wortart Adjektiv aus dem Bereich des Adverbs aus. Obwohl das Adjektiv die Funktion einer adverbialen Bestimmung im Satz übernehmen kann und in diesem Fall unflektiert auftritt, zählt es seiner Ansicht nach nicht zur Wortklasse der Adver­bien.[3]

Beispiel:

„Die Musik tönt laut.“

(aus: DG, S. 362)

Laut ist ein Adjektiv, das in diesem Beispiel als adverbiale Bestim­mung verwendet wird und somit im Deutschen die Bezeichnung ad­verbial verwendetes Adjektiv erhält. Genau an diesem Satz zeigt sich ein Schwachpunkt der Adverbdeskription. Gelhaus erwähnt einerseits im weiteren Verlauf seiner Ausführungen, dass das adverbial gebrauchte Adjektiv, das ein Verb modifiziert, im Vergleich zu anderen Sprachen keine einheitliche Kennzeichnung erfährt, schließt andererseits laut in diesem Satz als Adverb eindeutig aus, obwohl gerade dieses Vorkommen und seine Verwendung für die vorliegende Untersuchung von größtem Interesse sind. Demzufolge beschränkt sich die Adverbbeschreibung der Duden-Grammatik lediglich auf die unveränderlichen Formen, ohne eine grundsätzliche Sensibilisierung für das Phänomen Ad-Verb bzw. Beiwort beim Lernenden zu erreichen.

Wie bereits der oben angeführte Beispielsatz andeutet, grenzen sich ‚echte’ Adverbien offenbar durch ihre äußere Form von Adjektiven ab. Anders als in der französischen und englischen Sprache sind Ad­verbien im Deutschen nicht einheitlich gekennzeichnet, was deutsch­sprachige Lerner oftmals vor große Schwierigkeiten bezüglich der richtigen Verwendung und dem Erkennen von Adverbien stellt. Im Vergleich zu Muttersprachlern romanischer Sprachen oder des Engli­schen müssen sich deutschsprachige Lerner einer romanischen Adverbsprache ein Gefühl für den richtigen Gebrauch der Adverbien aneignen. Die Entwicklung eines „Adverb-Gefühls“ beim Schüler sollte daher zu einem wichtigen Bestandteil des fremdsprachlichen Unterrichts werden.

Obwohl das Deutsche als Suffixe für die adverbielle Wortbildung - s (dienstags, abends, eingangs), - weise (glücklicherweise, üblicher­weise), - dings (allerdings, schlechterdings), - mals (abermals, noch­mals), - lings (blindlings, rücklings), - orts (allerorts, andernorts), - seits (einerseits), - wärts (rückwärts, seitwärts) kennt, müssen Lerner der französischen Sprache stets auf die Adverb-Kennzeichnung aufmerk­sam gemacht werden. Während das französische Adverb gesonderte Formmerkmale aufweist, besteht für deutsche Lerner des Französischen die Schwierigkeit einerseits in der Anwendung mit - ment gekennzeichneter Adverbien im Allgemeinen sowie andererseits in der korrekten Ver­wendung augenscheinlich nicht bzw. neutral gekennzeichneter Adver­bialadjektive.[4]

Beispiele:

dtsch.: eine Sache, die ihm selten passierte

frz.: une chose qui lui arrivait rarement

frz.: Il le faisait exprès.

Die besondere Schwierigkeit, die meines Erachtens darin besteht, zu erkennen, ob im Deutschen ein adverbial verwendetes Adjektiv oder ein Prädikatsadjektiv vorliegt, wird in der Duden-Grammatik nicht erläutert. Zur Verdeutlichung der Problematik im oben genann­ten Satz Die Musik tönt laut. kann der Satz Die Musik ist laut. ange­führt werden. Beide Male erscheint das Wort laut in der gleichen grammatischen Form, wobei es im ersten Beispiel als adverbial ver­wendetes Adjektiv vorliegt und im zweiten Fall als Prädikatsadjektiv. Tatsache ist, dass die Formen nicht voneinander zu unterscheiden sind. Der Leser erfährt in diesen Beispielen auch nicht, unter welchen Voraussetzungen ein Adjektiv als Adverb verwendet werden kann. Verständlicher wird es, wenn man sich das lateinische Satzpaar

Iulius beatus est.

Iulius beate vivit.

vor Augen führt. Die von H. Krenn so bezeichnete „Iulius -Regel“, die auf dieses Satzpaar angewendet werden kann, verdeutlicht, dass im Lateinischen das Prädikatsadjektiv beatus mit dem Subjekt des Satzes Iulius übereinstimmen muss, während das Adverb beate eine eigen­ständige Form annimmt, weil es das Verb näher bestimmt. Lange Zeit war diese Regel in den Lateingrammatiken präsent und vermittelte den Lernenden, dass es im Zusammenhang mit der Adverb-Problematik darauf ankommt, ob das Verb des Satzes eine flektierte Form des Infinitivs „esse“ ist oder der Satz mit einem anderen Verb gebildet wird.[5] Diese Regel lässt sich jedoch nicht ohne weiteres auf die romanischen Adverbsprachen - insbesondere das Französische - übertragen. Eine erste Ausnahme von der Regel bildet sicherlich der geläufige Satz C’est bien. Außerdem lassen sich für das Französische weitere Infinitive aufzählen, die sich wie être verhalten und ein mit dem Subjekt übereingestimmtes Adjektiv verlangen: Elle reste seule. Elle se montre inquiète. (Vgl. dazu Kap. 4.3.2.) Die von dieser Aus­nahme betroffenen Verben könnten in einer Sammlung überblicksartig zusammengestellt werden und somit zur Modifizierung der „Iulius -Regel“ beitragen.

Für die moderne Deskription des Adverbgebrauchs müsste die „Iulius -Regel“ noch weiter modifiziert werden und unbedingt auch Sätze auf­greifen und erklären, die nach dem folgenden Muster konstruiert sind:

Fabien est probablement à la maison. Pierre est entièrement d’accord. Mon père est gravement malade. Valerie est facilement fâchée.

In allen Sätzen ist das Verb von être abgeleitet und dennoch enthalten alle auch eine Form auf - ment. In diesem Zusammenhang muss genauer untersucht werden, welche Form oder welches weitere Satz­glied durch die Form auf - ment näher bestimmt werden soll. Im ersten Satz gibt die Form probablement der Gesamtaussage eine Bedeu­tungsnuance, während im zweiten Satz die Form entièrement den Ausdruck être d’accord näher bestimmt. In den letzten beiden Sätzen sind die - ment -Formen auf das Adjektiv bezogen. Die Adjektive erfah­ren dadurch eine semantische Modifizierung. Diese Beispiele zeigen deutlich, dass das Verb des Satzes être sein kann und gleichzeitig eine Form auf -ment auftritt. Demzufolge muss die „Iulius -Regel“ dahin­gehend für die französische Sprache erweitert werden.

Die Übernahme einer der französischen Sprache angepassten „Iulius -Regel“ in die zeitgenössischen, lehrwerkbegleitenden Schulgrammatiken ist bislang nicht einmal ansatzweise zu beobachten.

Das gängige Französisch-Lehrwerk an nordrhein-westfälischen Gym­nasien trägt den Titel Découvertes und stammt aus dem Klett-Verlag . Es umfasst vier Bände für die Klassenstufen 7-10. Die Schüler arbei­ten mit einem Schülerbuch, einem Arbeitsheft (Cahier d’activités) sowie einem grammatischen Beiheft. Die Einführung der Adverbien ist für die 9. Klasse vorgesehen. Das gleichnamige Lehrerbuch hält zwar didaktisch-methodische Hinweise für die Unterscheidung zwi­schen Adverb und Adjektiv im Deutschen bereit, geht jedoch in keiner Weise auf die oben erwähnte Problematik des Adverb- bzw. Adjektiv­gebrauchs bei so genannten Vollverben bzw. dem Auxiliarverb être ein.[6] Der Paragraph Adjektiv und Adverb des grammatischen Beihefts erklärt die attributive und prädikative Verwendung von Adjektiven und erläutert, welche Wortarten durch ein Adverb näher bestimmt werden können, eine Aussage über den Gebrauch des Adverbs im Sinne der „Iulius -Regel“ wird jedoch nicht getroffen.[7]

Weitere Unterkapitel der Duden-Grammatik beschäftigen sich mit der semantischen Klassifizierung von Adverbien. Auch wenn die Klassifizierung von Adverbien in der deutschen Grammatik an dieser Stelle nicht weiter verfolgt, sondern erst im Rahmen der Kritik an französischen Grammatiken wieder aufgegriffen wird, so möchte ich dennoch anmerken, dass nach Gelhaus in der deutschen Sprache streng genommen insgesamt vierzehn (!) semantische Adverbkate­gorien aus sechs übergeordneten Adverbklassen unterschieden werden[8]. Damit ist Gelhaus nicht weit von dem antiken Grammatiker Charisius entfernt, der für das Lateinische 21 semantische Kategorien eruiert hat[9]. (Vgl. dazu Kap. 3)

3. Kritik an den traditionellen französischen Schul- und Lerngrammatiken deutscher und französischer Autoren für deutsche und französische Lerner

Dieses Kapitel soll aufzeigen, dass die Behandlung des Adverbs sowohl in der neueren Grammatik von U. Dethloff/H. Wagner aus dem Jahre 2002 als auch in den altbewährten Schulgrammatiken von H.-W. Klein/H. Kleineidam, W. Reumuth/O. Winkelmann und J.-P. Confais sehr dürftig ausfällt. Neben den deutschsprachigen Standardwerken sollen drei französischsprachige Werke der Autoren M. Grevisse, M. Riegel/J.-C. Pellat/R. Rioul und R.-L. Wagner/J. Pinchon zur Analyse herangezogen werden[10]. Diese Grammatiken richten sich an französische Muttersprachler, werden aber auch von deutschen Lernern während des Französischstudiums zu Lernzwecken eingesetzt.

Bevor ich zur Analyse der aufgeführten Grammatiken über­gehen werde, möchte ich erwähnen, dass der Terminus Adverb in den jeweiligen Grammatiken sowohl unveränderliche Formen als auch Formen auf -ment einbezieht und in diesem Kontext beide Verstehensweisen des Adverbs immer wieder vermengt werden. Wenn schon der Begriff Adverb (zum Verb gehörig) in der traditio­nellen Grammatik nicht wörtlich genommen wird, so hätte wenigstens eine strikte Trennung zwischen unveränderlichen und gekennzeichneten Formen erfolgen müssen, da ausschließlich letzt genannte durch Hinzutreten zu einer anderen Wortart syntaktischen Prozessen unterliegen. Keiner der genannten Grammatiker hat in seiner Beschäftigung mit dem Phänomen Adverb die syntaktischen Prozesse auf diese Art und Weise begriffen und ein Umdenken hin­sichtlich dieser syntaktischen Prozesse als notwendig erachtet.

Im Kontext der Adverbdeskription wirft bis zum heutigen Tage vor allem die semantische Kategorisierung ein großes Problem auf. Die Adverbien stellen in allen untersuchten Grammatiken vorrangig eine Gruppe von Wörtern dar, die aufgrund fehlender Flexion oder typischer Kennzeichnung keiner anderen Wortart zugeordnet werden kann. Somit mehrt sich die Zahl der „formlosen“ Wörter und Grammatiker versuchen sich durch allerlei Einteilungen einen Zugang zu ihnen bzw. einen Überblick über sie zu verschaffen.

Die ersten grammatischen Zuordnungsversuche dieser Art rühren aus der Antike. Bereits der berühmte antike Grammatiker Flavius Sosipa­ter Charisius, der stellvertretend für sämtliche Grammatiker seiner Epoche genannt werden kann, kristallisierte im 4. Jahrhundert n. Chr. 21 Adverbtypen nach Bedeutungen geordnet heraus.[11] Die Aufrechter­haltung dieser sehr umfangreichen Einteilung ist bis in die Gegenwart bei zahlreichen Grammatikern der deutschen, französischen und ita­lienischen Sprache zu beobachten[12]. Zur Zeit des Charisius mag diese Klassifizierung durchaus ihren Zweck erfüllt haben; unter modernen Gesichtspunkten zeigt sie lediglich, dass die Grammatikbeschreibung und speziell die Deskription der Adverbien seit dem Wirken Chari­sius’ keine Fortschritte gemacht haben.

Im Folgenden ist mit dem Begriff modernes Grammatikver­ständnis einerseits die Ablehnung der vorhandenen Einteilung in die semantischen Adverbkategorien gemeint sowie andererseits die Befürwortung der rein syntaktischen Betrachtungsweise, wie sie in Kapitel 4 dargestellt ist.

Wie ich am Beispiel der ausgewählten Grammatiken der französi­schen Sprache zeigen möchte, wurden die Adverbtypen lediglich je­weils auf durchschnittlich fünf bis elf Typen minimiert[13]. In keiner der genannten Grammatiken wird jemals die Frage aufgeworfen, welche Vorteile sich für den Lerner aus dieser Einteilung nach semantischen Aspekten ergeben. Es fehlt jedwede Rechtfertigung für die überaus penible Einteilung. Die großen Bemühungen um eine semantische Kategorisierung wirken vielfach sehr gezwungen und scheinbar nur um der Kategorisierung willen angefertigt. Meiner Meinung nach gleicht eine semantische Kategorisierung der Adverbien aus linguisti­scher Sicht einer mühseligen und überflüssigen Beschäftigung, da sie keinerlei Aussage über die richtige Verwendung dieser Wortart trifft. Diese Methode stellt allenfalls Wortfelder zusammen und versucht mittels der semantischen Herangehensweise an die Wortart Adverb, die Sprache auf philosophische Art und Weise zu erklären und zu er­fassen. Auch aus sprachphilosophischer Betrachtungsweise mag eine semantische Unterscheidung mitunter ihre Berechtigung finden; unter Berufung auf die im Anschluß vorgestellte Adverbkonzeption zeigen diese Einteilungen in den zeitgenössischen „modernen“ Grammatiken jedoch nur, dass sie sich noch keineswegs von dem antiken Schema gelöst haben.[14]

Ich möchte an dieser Stelle ein Zitat von H. Nølke einfügen, der sich ebenfalls ausgiebig mit der Klassifizierung von Adverbien beschäftigt hat und sich die Frage stellte, warum Wortarten wie Adverbien klassi­fiziert werden müssen:

„[…] pourquoi classifier? Idéalement, on doit exiger d’une classification non seulement qu’elle soit une taxinomie, qu’elle soit exhaustive, qu’elle contienne des classes homogènes et qu’elle contienne un nombre limité de classes, mais aussi qu’elle soit intéressante. Or, l’intérêt d’une classification dé­pend de son objectif. Plus précisément, la classification doit nous permettre de poser des règles intéressantes concernant les unités classifiées.“[15]

Auch wenn in der vorliegenden kritischen Untersuchung die Klassifi­zierung von Adverbien generell in Frage gestellt wird, soll im weiteren Verlauf stets berücksichtigt werden, ob die Grammatiker dem von Nølke geforderten Idealfall der Adverbklassifizierungen ent­sprechen; besonders die Forderungen nach Sinn und Zweck der Klassifizierung sowie nach einer überschaubaren Anzahl von Klassen werden strengstens verfolgt.

Das Autorenpaar U. Dethloff/H. Wagner führt in seinem Werk Die französische Grammatik ein eigenständiges Kapitel mit dem Titel Die Funktion des Adverbs und die Adverbklassen an. Bei der Aufzäh­lung der insgesamt sechs Adverbklassen machen die Autoren kennt­lich, dass es sich um eine semantische Klassifizierung handelt.[16] Ihre Auflistung von Beispielen enthält die folgende Unterscheidung nach:

1. Adverbien des Ortes (adverbes de lieu) ® ici, là, là-bas, par­tout
2. Adverbien der Zeit (adverbes de temps) ® hier, aujourd’hui, demain, maintenant, longtemps, bientôt
3. Adverbien der Art und Weise (adverbes de manières) ® bien, mal, correctement, exprès
4. Mengen-/Gradadverbien (adverbes de quantité/de degré) ® beaucoup, trop, peu, très, énormément
5. Adverbien der Verneinung (adverbes de négation) ® non, ne … jamais, ne … guère
6. Frageadverbien (adverbes d’interrogation) ® combien, com­ment, où, pourquoi[17]

Die Übersicht liefert dem Lerner keinerlei Erläuterung oder Anmer­kung dazu, welchen Zweck die Klassifizierung nach semantischen Grundsätzen erfüllen soll. An dieser Stelle kann ich keine Notwendig­keit zur Beibehaltung der antiquierten Darstellung erkennen. In den Punkten 3 und 4 erkennt man sehr deutlich, dass eine Vermischung unveränderlicher und gekennzeichneter Formen stattfindet. Das Wort c orrectement (Punkt 3) ist in erster Linie ein Adjektiv, das in einem bestimmten Kontext das Suffix - ment erhält und in diesem als Ad-Verb (als nähere Bestimmung eines Verbs) dienen kann. Die Gefahr dieser Kategorisierung besteht darin, dass sie von Lernern unreflek­tiert übernommen wird und dabei Sätze wie *Il chante correctement. entstehen können. Eine semantische Kategorisierung von unveränder­lichen und veränderlichen Formen ohne Angaben von Verbgruppen, mit denen diese Formen verwendet werden dürfen, ist für den moder­nen Fremdsprachenunterricht praktisch unbrauchbar.

Die Autoren H.-W. Klein und H. Kleineidam der Grammatik des heutigen Französisch unterscheiden sowohl die syntaktische Funktion der Adverbien als auch deren Bedeutung und fassen ihre Erkenntnisse unter dem Obertitel Die grammatischen Eigenschaften des Adverbs zusammen[18] . Sie teilen die Adverbien in die drei syntaktischen Funktionen Verbergänzung, freie Angabe sowie nähere Bestimmung von Adjektiven und weiteren Adverbien auf. Dabei kommen sie zu dem Ergebnis, dass Adverbien in der Funktion von Verbergänzungen Adverbien des Ortes, der Zeit und der Art und Weise sein können:

1. Adverbien des Ortes (adverbes de lieu):
Paul n’habite plus ici. Allons ailleurs.
2. Adverbien der Zeit (adverbes de temps):
La réunion a duré longtemps.
3. Adverbien der Art und Weise (adverbes de manière):

Il se comporte correctement.[19]

Klein/Kleineidam berücksichtigen immerhin, dass Adverbien Verben ergänzen können (von semantischer Modifizierung ist dabei nicht die Rede), machen jedoch keine Angaben darüber, unter welchen Bedin­gungen nur eine bestimmte Form auftreten kann. Beispiele, in denen ein Verb oder ein komplexer Satz von einer unveränderlichen Form modifiziert wird, können vollständig aus der Betrachtung herausge­nommen werden, da ohnehin keine syntaktischen Vorgänge ausgelöst werden. Es müsste dem Lerner zu verstehen gegeben werden, dass er in erster Linie berücksichtigen sollte, ob das Verb des Satzes eine Form von „être“ oder ein anderes Verb ist und daraufhin entscheiden, ob dem Verb ein in Genus und Numerus mit dem Subjekt des Satzes übereingestimmtes Adjektiv folgt oder ein Adjektiv, das beispiels­weise die Endung -ment erhalten muss.

Des Weiteren kategorisieren die Autoren jene Adverbien, die freie Angaben sind und zudem als Satzergänzungen in Erscheinung treten können. Sie bilden für diese Adverbien fünf Gruppen:

1. Adverbien des Ortes:

Cette personne ne travaille plus ici.

2. Adverbien der Zeit:

Je l’ai rencontré hier.

3. Adverbien der Art und Weise:

Il l’a fait exprès.

4. Adverbien der Menge und des Grades

(adverbes de quantité et d’intensité):

Il souffre beaucoup.

5. Adverbiale Ausdrücke des Grundes

(locutions adverbiales de cause):

J’ai refusé pour plusieurs raisons.[20]

Auffällig zeigt sich in diesen Beispielen das äußerst intensive Bemühen der beiden Grammatiker, die syntaktische Funktion der Ad­verbien in einen bestimmten Zusammenhang mit ihrer Bedeutung zu bringen; d.h. tritt ein Adverb als Verbergänzung auf, kann es sich bedeutungsmäßig lediglich um ein Adverb des Ortes, der Zeit oder der Art und Weise handeln. Der Leser erfährt dennoch nicht, warum diese Einteilung vorgenommen wird und welche Erleichterung sie im Fremdsprachenlernprozess darstellen soll. Ebenso bleibt unklar, in­wiefern dies einen sinnvollen linguistischen Beitrag zur Adverb­beschreibung darstellt.

Der Kategorisierungen nicht überdrüssig, wird die Liste um die Modal- und Verknüpfungsadverbien ergänzt. Diese Adverbtypen wer­den ebenfalls zur Gruppe der freien Angaben gezählt. Da sie von den Verfassern Klein/Kleineidam nicht wie Satzergänzungen, die durch Fragewort + Verb des Satzes erfragt werden können, gehandhabt werden, bilden sie demnach wieder eine eigenständige Untergruppe. Modaladverbien drücken die Position eines Sprechers zur Gesamtaus­sage des Satzes aus, während Verknüpfungsadverbien Sätze logisch oder zeitlich in Verbindung bringen:

Modaladverbien (adverbes de modalité):

Malheureusement, il a plu.

Verknüpfungsadverbien (adverbes de liaison):

J’ai fait mes courses, puis je suis rentrée.

L’eau de la rivière monte encore. Ainsi, on a dû barrer la route.[21]

In beiden Beispielen geht es wieder nur um die Bedeutung der Adver­bien, die meiner Ansicht nach bei der Adverbdeskription lediglich eine untergeordnete Rolle spielen sollte.

Im letzten Absatz gehen die Verfasser auf Adverbien ein, die Adjektive oder wiederum andere Adverbien näher bestimmen. Auch in diesem Fall nehmen sie wieder eine Einteilung der Adverbien nach semantischen Gesichtspunkten vor und präsentieren in diesem Zusammenhang die folgenden drei Klassen:

1. Adverbien der Art und Weise:

un travail bien/mal fait

2. Adverbien der Menge und des Grades:

une femme si jolie; manger beaucoup trop

3. Adverbien der Zeit:

un problème déjà/enfin résolu; un homme toujours content[22]

Leider erwähnen die Verfasser nicht, dass es sich bei den genannten Beispielen mit Ausnahme des Syntagmas manger beaucoup trop um attributive Adjektive und Partizipien handelt, die näher bestimmt werden. Anstelle der semantischen Einteilungen wären hier Überle­gungen zu den syntaktischen Beziehungen der Formen untereinander sowie eventuell zur Änderung der Terminologie – wie es bei den Satzadverbien erfolgt ist - durchaus sinnvoll.

Insgesamt zeigt die Analyse des Kapitels Die grammatischen Eigenschaften des Adverbs, dass das Autorenpaar Klein/Kleineidam sich sehr der antiken und für ein modernes Grammatikverständnis überholten Adverbdeskription verpflichtet fühlt, den zeitgenössischen Ansprüchen trotzdem in keiner Weise gerecht wird. Anzeichen für eine Anlehnung an die antike Adverbdeskription sind die stets wiederkehrenden Bestrebungen, die Adverbien zu ordnen, und sie nach ihren Bedeutungen zusammenzufassen. Diese Vorgehensweise ist einer Adverbbeschreibung nach modernen Vorstellungen ganz und gar hinderlich.

Um eine möglichst breite Basis für eine neuartige Adverbkonzep­tion und –deskription zu schaffen, ziehe ich zwei weitere Grammatiken zur Kritik heran.

Die Verfasser W. Reumuth/O. Winkelmann führen in ihrem Werk Praktische Grammatik der französischen Sprache einen eigenstän­digen Paragraphen über die Einteilung in Adverbklassen auf, der los­gelöst vom Gesamtkontext des Adverbkapitels in die Beschreibung eingefügt wurde.[23] Sie stellen dabei sechs Adverbklassen heraus und haben bei der Reduzierung der 21 antiken Adverbtypen dennoch keinen Fortschritt hinsichtlich der Linguistik im Allgemeinen und der Lernerleichterung im Speziellen errungen[24]. Auch in diesem Fall besteht keine Notwendigkeit zur Aufzählung der einzelnen Adverb­kategorien, da der Nutzen für den Lerner nicht erkennbar ist. Der Lerner gewinnt vielmehr den Eindruck, dass die Kategorisierung nach Bedeutungen die herkömmliche Adverbbeschreibung aufrechterhalten und lediglich der Vollständigkeit im Sinne antiker Adverbbeschrei­bungen dienen soll.

Das Werk Grammaire explicative wurde von dem französischen Grammatiker J.-P. Confais für deutschsprachige Französischlerner entwickelt. Da Confais französischer Muttersprachler ist, könnte man davon ausgehen, dass er auf eine semantische Klassifizierung ver­zichtet und seinen eigenen Lösungsweg zum Umgang mit den Adver­bien gefunden hat. Im Vergleich zu den bisher behandelten Gramma­tiken stellt Confais deutlich heraus, dass die semantische Bedeutung eines Adverbs und seine syntaktische Funktion eine wichtige Rolle bei der Stellung des Adverbs spielen, weshalb verschiedene Adverbtypen exakt unterschieden werden müssen.[25] Da er nicht weiter auf die syntaktische Funktion von Adverbien eingeht, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, ob diese auch Auswirkungen auf die Kennzeichnung dieser Formen hat. Confais’ Versuch, über die Position von Adverbien ihre syntaktischen Funktionen herauszuarbeiten, misslingt spätestens dann, als er verschiedene semantische Adverbtypen unterschieden wissen will; d.h. er macht ihre Position von der Bedeutung abhängig.

Confais unterscheidet die Adverbien der Art und Weise und des Grades, die Modaladverbien und die Umstandsadverbien[26]. Zu den Adverbien der Art und Weise gehören seiner Ansicht nach „bien, mal, mieux, correctement, prudemment, violemment …und die «Umschrei­bungen»: d’une façon naturelle, d’un ton irrité, avec soin, en vain, par mégarde, sans peine, comme cela (so) …“, während er „assez, beau­coup, davantage (mehr), moins, peu, plus, tant, autant, tellement, guère (als Verneinung), suffisamment, énormément …“[27] den Adver­bien des Grades zuordnet. Confais spricht bei diesen Adverbtypen auch von „echten“ Adverbien, die das Verb ergänzen, somit seine Be­deutung einschränken und eine Sinneinheit mit ihm bilden (vgl. con­duire vite, manger trop). Seine Vorstellung von einer Sinneinheit bleibt sehr vage. Die Verbindungen conduire + unveränderliches Ad­verb oder manger + unveränderliches Adverb sind deshalb nicht von Interesse und Gegenstand meiner Untersuchung, da an ihnen keine formalen Änderungen stattfinden.

Als weitere Kategorie führt Confais die Modaladverbien an, die sich auf einen kompletten Satz beziehen und als Verbindung zwischen Subjekt und Verb fungieren:

Beispiele:

certainement, certes, vraiment, effectivement, manifeste­ment, probablement, peut-être, sans doute, sans aucun doute, bien sûr, évidemment, heureusement
ne … pas, point, plus, guère, jamais[28]

Da beispielsweise die Wörter certes, évidemment, probablement, bien sûr und peut-être auch am Satzanfang stehen können, lässt sich die von Confais konstatierte Verbindung zwischen Subjekt und Verb nur schwer nachvollziehen. Bemerkenswert erscheint mir bei dieser Auf­listung die Ansammlung unveränderlicher Formen und Formen auf -ment. Confais hätte einen größeren Beitrag zur Linguistik und Adverbdeskription geleistet, wenn er wenigstens erklärt hätte, dass z.B. das feminine Adjektiv heureuse in dem Satz Heureusement, il n’avait pas d’accident. eine Kennzeichnung auf -ment erhalten muss. Außerdem stellt sich die Frage, warum Confais nicht über einen anderen Terminus nachdenkt, wenn die Modaladverbien sich seiner Ansicht nach auf einen ganzen Satz beziehen können.

Die Rubrik der Umstandsadverbien ist abermals in drei Unter­gruppen aufgeteilt. Der Verfasser nennt in diesem Bereich die Adver­bien der Zeit (bestimmte und unbestimmte Zeitadverbien), des Ortes und des Grundes, von denen er den meisten unter ihnen zwei Funk­tionen zuschreibt – die Objektfunktion und die rein situative Funktion. Confais setzt das Adverb, das sich ausschließlich auf ein Verb bezieht mit einem Präpositionalobjekt gleich, indem es eng mit dem Verb verbunden ist und es wie ein Objekt ergänzt. Das Adverb übernimmt eine rein situative Funktion, wenn es nicht das Verb ergänzt, sondern sich auf den kompletten Satz bezieht und einen Begleitumstand des Vorgangs bezeichnet. Die folgende Übersicht zeigt die Einteilung der Umstandsadverbien nach Confais und Beispiele für die Funktionen der Adverbien:

Die Umstandsadverbien:

- Zeit: bestimmte Zeitadverbien: aujourd’hui, hier, demain …; unbestimmte Zeitadverbien: bientôt, ensuite, alors («damals» od. «daraufhin»), toujours, jamais (positiv od. verneinend), sou­vent, parfois, tôt, tard … und adverbiale Ausdrücke wie: de tous temps, tous les jours, l’an dernier

- Ort: ici, , là-bas, là-dessus, dedans, dehors, devant, derrière, ailleurs, quelque part, nulle part, partout, loin

- Grund (im weitesten Sinne): par conséquent, aussi (mit Inver­sion, im Sinne von «deshalb»), alors («in diesem Fall»), pour­tant, cependant, toutefois, pour cette raison

Beispielsätze, in denen das Adverb

die Objektfunktion die rein situative Funktion

übernimmt:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

J’arriverai demain. Demain, nous irons au cinéma.[29]

Anstelle dieser mehr als umständlichen und verwirrenden Klassifizie­rungen nach semantischen Aspekten, hätte man sich eine klare Aus­sage über die korrekte Verwendung der gekennzeichneten Formen gewünscht.

Auch wenn Confais eingangs von drei Adverbtypen ausgeht, läuft es letztlich doch auf sechs Typen hinaus, die er in dem betreffenden Kapitel beschreibt. Mit dieser Einteilung folgt er seinem Verständnis vom Gebrauch und der Stellung der Adverbien und hält dennoch an der Einteilung der Adverbien, die seit der Antike besteht, fest.

Seiner Argumentation, dass die Bedeutung und die syntaktische Funktion von Adverbien eine ausschlaggebende Rolle für die Stellung des Adverbs spielen, wird gleichwohl Folge geleistet, ist meiner Mei­nung nach - besonders was die von ihm erwähnte Objektfunktion von Adverbien anbelangt - äußerst spekulativ. Zudem wird damit beim Lerner große Verwirrung gestiftet. Neben den Bedeutungen des Ad­verbs muss der Lerner zusätzlich die Funktionen unterscheiden, was den Lernvorgang erheblich komplizierter gestaltet.

Ein weiterer Nachteil der Adverbdeskription Confais’ liegt in der durchgehenden Bezugnahme auf die Nominalgruppe. Confais schreibt den Adverbien Objektfunktionen zu, die üblicherweise nur für Substantive gelten. Unveränderliche Formen, die Confais als Adver­bien bezeichnet, dienen nach meinem Verständnis höchstens als adverbielle Ergänzung.

In dem sehr umfangreichen Standardwerk Le bon usage des fran­zösischen Grammatikers M. Grevisse findet der Leser zu Beginn des Kapitels L’adverbe eine Definition über die Erscheinungsform und die Funktion von Adverbien. Nach Grevisse’ Erkenntnis ist das Adverb eine unveränderliche Wortform, die Verben, Adjektiven und anderen Adverbien zu deren semantischen Modifizierung hinzugefügt werden kann. Zur Erläuterung führt er folgende Beispiele an:

Il parle bien. Un homme très pauvre. Il écrit fort mal.[30]

Bereits an dieser Stelle kann ein wesentlicher Kritikpunkt angesprochen werden. Grevisse berücksichtigt nicht, dass auch ganze Sätze durch Adverbien semantisch näher bestimmt werden können und stellt fest, dass lediglich unveränderliche Wortformen zur seman­tischen Modifizierung anderer sprachlicher Elemente eines Satzes herangezogen werden können. Wahrscheinlich zählt Grevisse die -ment -Formen ebenso zu den unveränderlichen Formen, ohne zu beachten, dass Adverbien entweder ausgehend von der femininen Adjektivform gebildet werden (z.B. fortement) oder eine neutrale Endung erhalten können, wie es bei fort der Fall ist. (zur Neutrumen­dung vgl. Kapitel 4.2.3)

Des Weiteren führt der Verfasser in einer Art Annotation oder Randbemerkung an, dass Adverbien auch zu Präpositionen und Kon­junktionen hinzutreten und diese modifizieren können[31]:

Beispiele für Adverbien, die Präpositionen näher bestimmen:

LONGTEMPS avant la nuit. (Littré)

Il est TOUT en haut de maison. (Dictionnaire de l’Académie fran­çaise, 8e éd., 1932-1935.)

Il travaille TOUT le long de la semaine. (Dictionnaire de l’Académie française, 8e éd., 1932-1935.)

AUSSITÔT après votre départ. (Dictionnaire de l’Académie fran­çaise, 8e éd., 1932-1935.)

Presque toutes ses actions (…) ont été BIEN au-delà du vraisemblable. (Voltaire, Ch. XII, 8)

Placer un objet EXACTEMENT au-dessus d’un autre, UN PEU au-dessus d’un autre.[32]

Dass das Adverb gewisse Präpositionen semantisch modifizieren kann, führt Grevisse einerseits auf ihre gemeinsame Herkunft sowie andererseits auf die Verwendung von Präpositionen als Adverbien zurück. Seinen Beobachtungen zufolge werden die Präpositionen après, avant, avec, contre, depuis, derrière, devant, entre, hors, outre, parmi, proche, sans, selon in der französischen Umgangssprache mehr und mehr als Adverbien benutzt. Die Präpositionen dans, sur, sous haben ihre Entsprechungen in den adverbial benutzten Formen dedans, dessus dessous gefunden.[33] Trotz dieser Feststellung, dass Adverbien Präpositionen semantisch näher bestimmen können, führt Grevisse keine Änderung der traditionellen Terminologie herbei.

Grevisse arbeitet ebenfalls Beispiele für Adverbien heraus, die Kon­junktionen näher bestimmen, wiederum ohne sich dabei Gedanken über die syntaktischen Beziehungen dieser beiden Formen zueinander zu machen:

EXACTEMENT quand on sonnera, appelez-moi.Il s’endort à un spectacle et il ne se réveille que LONGTEMPS après qu’il est fini. (La Bruyère, Car. De Théophr., XIV)

L’auteur (…) présente son livre comme étant écrit BIEN après que notre génération aura disparu. (J. Green, Journ., 22 mars 1943)[34]

Wie aus dem einleitenden Kapitel Définition hervorgeht, be­schäftigt sich Grevisse mit den Wortarten, die durch ein Adverb näher bestimmt werden können, liefert dennoch keinen Kommentar dazu, welche Form diese Adverbien in welchem Kontext aufweisen müssen.

Einen großen Teil seiner Ausführungen widmet Grevisse der sprach­geschichtlichen Entwicklung der unveränderlichen Formen. Er unter­scheidet diese nach Formen lateinischen Ursprungs sowie nach solchen aus Zusammensetzungen zweier französischer Wortarten.[35] Ich möchte jedoch nicht weiter auf diesen Aspekt eingehen, da auch hier nicht erkennbar ist, welche fremdsprachendidaktische Leistung mit dieser Auflistung erreicht werden soll.

Nach diesem recht ausführlichen, historischen Abriss muss der Leser/Lerner leider zu der Feststellung gelangen, dass auch Grevisse eine semantische Klassifizierung der Adverbien (classification des adverbes) vornimmt. Er unterteilt die Adverbien nach den sieben semantischen Gesichtspunkten: 1. les adverbes de manière (Art und Weise), 2. les adverbes de quantité ou d’intensité (Quantität und Ausmaß), 3. les adverbes de temps (Zeit), 4. les adverbes de lieu (Ort), 5. les adverbes d’affirmation (Bestätigung), 6. les adverbes de négation (Verneinung), 7. les adverbes de doute (Zweifel).[36]

Auf ungefähr 90 Seiten breitet der Verfasser schließlich seine Kommentare zu den jeweiligen Adverbklassen aus. Ich habe mich gegen eine Auflistung von Beispielen entschieden, da Grevisse’ Liste einerseits sehr umfangreich und detailliert ausfällt, aber andererseits kein ersichtlicher Nutzen für den Lerner daraus hervorgeht.[37] Alle Zusatzinformationen können im Rahmen sprachgeschichtlicher sowie sprachphilosophischer Arbeiten und Diskussionen ausgewertet werden. Einen praktischen Nutzen seiner Vorgehensweise kann ich nicht erkennen, was mich umso betroffener stimmt, weil Le bon usage den Ruf eines Standardwerkes, das jeder Lerner im Laufe seines Studiums einmal zu Rate gezogen haben sollte, genießt. Selbstver­ständlich beziehen sich meine Aussagen lediglich auf das Kapitel der Adverbdeskription.

Wie ich bereits in Fußnote 13 vermerkt habe, lehnen Riegel/Pellat/Rioul eine Kategorisierung nach semantischen Aspekten aufgrund des fehlenden praktischen Nutzens strikt ab. Deshalb gilt es zu untersuchen, ob dieses Autorenkollektiv eine eigene Adverbdeskription konzipiert hat. Ferner bleibt festzustellen, ob diese Konzeption dem Lerner Vorteile bieten kann.

Die Autoren fassen als Adverbien all jene unveränderlichen Worte auf, die weder zu den Präpositionen noch zu den Konjunktionen oder den Interjektionen gezählt werden können. Sie nennen drei Kriterien zur Bestimmung von Adverbien. Adverbien zeichnen sich vor allem durch ihre Unveränderlichkeit, ihren fakultativen Charakter und ihre Abhängigkeit von anderen sprachlichen Elementen des Satzes aus. M. Riegel et al. gelangen zu der Schlussfolgerung, dass das Adverb als Bestimmung des Verbs mit dem attributiven Adjektiv vergleichbar ist (mourir lentement vs. une morte lente) und auf den ganzen Satz bezo­gen sogar den Status einer Objekt- oder Nebensatzfunktion (Il partira bientôt / après le repas / quand il aura fini son travail annehmen kann. Obwohl man über die Objekt- oder Nebensatzfunktionen strei­ten kann, würde ich den Begriff der adverbiellen Ergänzung aufrecht­erhalten, wenn es sich um unveränderliche Formen (=Adverbien) han­delt, die einen ganzen Satz näher bestimmen.

Es wird eine konkrete Unterscheidung zwischen den unveränderlichen Formen, die ein Verb modifizieren (soigneusement, probablement, oui, ne… pas), den Formen, die ein Verb oder ein Adjektiv modifi­zieren können (très) sowie letztlich den nominal verwendeten Formen (demain) getroffen. Den größten Einfluss auf die syntaktischen Bezie­hungen und die Bedeutung eines Satzes übt laut Riegel et al. jedoch die Position eines Adverbs aus, was sich an den folgenden Beispielen nachvollziehen lässt:

a) Ce poème n’est pas franchement [=tout à fait] mauvais.
b) Pierre a parlé franchement.
c) Franchement [Pour parler en toute franchise], ce poème n’est pas mauvais.[38]

Die Beispiele verdeutlichen die inhaltliche Modifizierung eines Satzes in Abhängigkeit von der Anordnung eines Adverbs. In Sätzen wie Il écrit bien., in denen der modifizierende Teil bien keine andere Stelle einnehmen darf, erkennen die Verfasser eine doppeldeutige Aussage. Dieser Satz kann bedeuten, dass der Handelnde gut im Sinne von sorgfältig schreibt, oder dass er überhaupt etwas schreibt.[39] Im Deut­schen kann die Form bien mit wohl im Sinne von generell, im Allge­meinen, überhaupt übersetzt werden. Wichtig in diesem Zusammen­hang ist vielmehr die Bemerkung, dass im ersten Fall das Verb näher bestimmt wird und in der zweiten Bedeutung eine Aussage über die Handlung im Allgemeinen getroffen wird. Riegel et al. kommen zu dem Ergebnis, dass Adverbien als Marker fungieren, die ihre Klassifi­zierung auf ihre Abhängigkeit von anderen Satzgliedern gründen oder die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Adverbklasse von der Bedeu­tung der Gesamtaussage abhängig machen. Sie präsentieren in diesem Kapitel ihre eigene Herangehensweise an die Adverbproblematik, die generell zwei Kriterien hervorbringt: a) Les constructions syntaxiques de l’adverbe und b) L’interprétation sémantique des constructions adverbiales.[40] Für die Kategorie a) unterscheiden sie Adverbien in der Funktion von Objekten, von satzeinleitenden Elementen, als eigen­ständige Satzglieder nach Verben, vor Adjektiven, weiteren Adver­bien, Pronomen oder Nebensätzen. Trotz der Vorstellung, dass Ad­verbien als Objekte fungieren, wurde offensichtlich dennoch keine neue Sichtweise auf die Adverbproblematik eröffnet sowie keine Aus­sage darüber getroffen, in welchen Kontexten ein Adverb verwendet wird und mit welcher Kennzeichnung es auftreten muss.

Das französische Autorenpaar Wagner/Pinchon hat ebenfalls ein sehr umfassendes Kapitel zur Adverbdeskription verfasst, das Bestandteil seines Werkes Grammaire du français classique et moderne ist. Die Verfasser definieren Adverbien als unveränderliche Wörter und stellen sie bezüglich der Kategorie mit der Gruppe der Konjunktionen und Präpositionen gleich. Sie stellen heraus, dass Ad­verbien im Unterschied zu den anderen beiden genannten Wortarten eine Funktion im Satz übernehmen können. Damit ist gemeint, dass Konjunktionen und Präpositionen stets nur als Teil eines Syntagmas in Erscheinung treten, wohingegen Adverbien zumindest als Satz­adverbien eine eigenständige Funktion erfüllen.

Es findet eine Differenzierung nach jenen Adverbien statt, die kein charakteristisches Merkmal aufweisen und aus dem Lateinischen in die französische Sprache übergegangen sind (Bsp.: bien, en, hier, loin, mal etc.) und solchen, die ebenfalls aus älteren Sprachstufen hervor­gegangen sind, ehemals Komposita waren, aber nicht mehr als solche zu identifizieren sind. Zu dieser Gruppe gehören: après, avant, beau­coup, cependant, dedans, dehors etc.

In ihrer Unterscheidung gehen Wagner/Pinchon auch auf die zusam­mengesetzten adverbialen Wendungen ein, die im Neufranzösischen entstanden sind und ihre Schreibweise nicht variieren (Bsp.: ci-dessus, avant-hier, en bas, au fur et à mesure).

Die Adverbien mit der Kennzeichnung - ment teilen sie in zwei Gruppen ein. Es gibt unter ihnen die von Adjektiven abgeleiteten Formen (Bsp.: bon – bonnement; claire – clairement) und die von lateinischen Adverbien abgeleiteten Formen (Bsp.: lat.: quasi – frz.: quasiment; lat.: impune – frz.: impunément).[41]

Ein weiteres umfangreiches Unterkapitel widmen sie der semanti­schen Einteilung der Adverbklassen (classement des adverbes), deren Zahl sie auf zehn beziffern: 1. adverbes de négation, 2. adverbes de quantité, 3. adverbes d’intensité, 4. adverbes de manière, 5. adverbes de temps, 6. adverbes de lieu, 7. adverbes de cause, 8. adverbes d’opinion, 9. adverbes de liaison, 10. adverbes de comparaison.[42]

Die noch so kleinschrittige semantische Einteilung erfüllt keinen Nutzen, wenn aus ihr nicht hervorgeht, welchen linguistischen und fremdsprachendidaktischen Wert sie für die Lerner hat. So gelingt es auch Wagner/Pinchon nicht, über eine reine Auflistung der Adverb­klassen hinauszukommen, auch wenn sie ihre Vorstellung über eine Adverbdeskription an zahlreichen Beispielen exerzieren. Die ent­scheidende Frage, wann ein Adjektiv eine so genannte Ad-Formen­kennzeichnung (z.B. -ment) erhalten muss und wann nicht, wird im Rahmen ihrer Untersuchung nicht behandelt (zum Terminus Ad-Form und zur Ad-Formenkennzeichnung vgl. Kap. 4.1 u. 4.2.)

Die Untersuchung der Adverbdeskription an sieben ausgewählten Grammatiken für die französische Sprache konnte bestätigen, dass alle Autoren in mehr oder minder ausgeprägtem Maße an der antiken Ein­teilung der Adverbien nach semantischen Kategorien festhalten. Dabei zeichnet sich ab, dass die Grammatiken französischer Autoren sogar tendenziell mehr Adverbklassen eruieren als die ihrer deutschen Kollegen. Diese Einteilung würde nicht kritisiert, wenn sie sowohl den linguistischen Nutzen als auch die fremdsprachendidaktischen Vorteile kommentieren und deutlich in den Vordergrund stellte. Da eine entsprechende Kommentierung der Vorgehensweise nicht erfolgt, ist sie als unfortschrittlich und sinnlos zu betrachten und als Lehr- bzw. Lernmethode für den modernen Fremdsprachenunterricht völlig ungeeignet.

Ein weiterer Nachteil der traditionellen Adverbdeskription liegt in dem Verständnis und der Vorstellung davon, welche Formen zu den Adverbien gerechnet werden müssen und welche syntaktische Auf­gabe sie übernehmen bzw. welchen syntaktischen Prozess sie auslö­sen. Die Beschreibung der Adverbien beginnt grundsätzlich mit den unveränderlichen Formen wie hier, demain, ici, bientôt, alors, aussi etc., die - im Gegensatz zu den von Adjektiv abgeleiteten Formen - durch Hinzutreten zu einem Satz keinen syntaktischen Prozess auslö­sen und niemals einer Formänderung unterliegen. Besonders für den deutschsprachigen Lerner sind aber weder die semantischen Katego­rien noch die unveränderlichen Formen von Bedeutung, sondern viel­mehr die mit - ment gekennzeichneten Adjektive, die zur semantischen Modifizierung zu verschiedenen Wortarten und Sätzen hinzutreten können und dabei einen syntaktischen Vorgang auslösen.

Bei der Beschäftigung speziell mit den französischsprachigen Grammatiken zeichnete sich im Allgemeinen eine größere Bereit­schaft zur Erläuterung sprachgeschichtlicher Zusammenhänge aus dem Lateinischen ab. Grevisse liefert fast zu jeder Adverbform eine Erklärung über ihre lateinische Abstammung sowie zu ihren Ent­wicklungsstufen über das Altfranzösische bis hin zum modernen Französisch. Der Bezug zur lateinischen Sprache liegt sehr nahe, aber für die Adverbdeskription werden dadurch keine neuen Erkenntnisse erschlossen.

Bezüglich der noch vorzustellenden „neutralen Ad-Formen“ wird die Nähe zur lateinischen Sprache meines Erachtens nicht genutzt. Keiner der erwähnten Grammatiker stellt einen Zusammenhang zwischen den lateinischen Neutrumformen des Adjektivs und den Formen her, die als ‚unveränderliche Formen in adverbialer Verwen­dung’ bzw. als ‚ mit einer neutralen Endung gekennzeichnete Ad-Formen’‚ auftreten: Il parle haut / fort / bas. (Vgl. dazu Kap. 4.2.3)

4. Eine neue Konzeption des Adverbs

4.1 Ad-Formen/Ad-Verben versus Adverbien: Anmerkungen zur Terminologie und zur Reihung der Ad-Formen

Der lateinische Terminus Adverb bzw. adverbium ist etymologisch auf die griechische Bezeichnung epìrrhēma (Ad-Verb, Zu-Verb) zurück­zuführen und brachte in der griechischen Grammatik ursprünglich eine sehr enge Betrachtungsweise zum Ausdruck.[43] Das Adverb galt lange Zeit als eine Wortart, die lediglich dem Verb zu dessen inhalt­licher Modifizierung hinzugefügt werden konnte. Dabei wurde keineswegs in Betracht gezogen, dass ein Adverb ebenso Zu-Wort zu anderen Wortarten zu sein vermochte. In der heutigen Zeit haben die meisten Grammatiker eingesehen, dass Adverbien auch andere Wort­arten wie Adjektive, Nomina, weitere Adverbien und sogar ganze Sätze semantisch modifizieren können. Trotz dieser Erkenntnis hat in der herkömmlichen Grammatik bis auf einige wenige Ausnahmen keine Begriffsänderung stattgefunden. Der französische Grammatiker Grevisse beschreibt in Le bon usage immerhin sehr ausführlich, welche Position die mit - ment gekennzeichnete Form je nach dem zu bestimmenden Wort einnehmen kann, leitet daraus dennoch keine spezielle Terminologie ab.[44] Obwohl Klein/Kleineidam die Adverbien hauptsächlich aus semantischer Sichtweise betrachten, eruieren sie in dem Satz J’ai bien téléphoné, mais vous n’étiez pas là. die Form bien als verstärkendes Satzadverb[45]. Der Begriff Satzadverb impliziert eine syntaktische Betrachtungsweise, wird jedoch in keiner Weise erläu­tert, auf andere Formen ausgeweitet oder an weiterführenden Beispielen nachgewiesen. Abermals zeigt die Adverbdarstellung dieses Autorenpaares ihre Schwächen in der mangelnden Lerner­orientierung.

Auf den Terminus Satzadverb trifft man auch in der Grammatik von Reumuth/Winkelmann. Sie kommen in ihrer Darstellung zu dem Ergebnis, dass die so genannten Satzadverbien ihre Position am An­fang oder Ende eines Satzes, bei zusammengesetzten Zeitformen zwischen Hilfsverb und Partizip, zwischen dem Subjekt und dem Verb oder in der Satzmitte einnehmen können:

Beispiele:

Heureusement , mon père a trouvé un emploi.

Mon père a trouvé un emploi, heureusement.

Mon père a heureusement trouvé un emploi.

Mon père, heureusement, a trouvé un emploi.[46]

Der Vorteil einer terminologischen Änderung besteht in der leichteren Handhabung dieser komplexen Wortart für alle Französischlerner.

In der vorliegenden Arbeit soll der fest seit der antiken Grammatik verankerte Begriff Adverb ausschließlich als nähere Bestimmung von Verben verstanden werden. Der Überlegung, dass Adverbien nicht nur Verben semantisch näher bestimmen können, folgte die Einführung einer sehr lernerorientierten und praxisnahen Terminologie. Aus diesem Grunde sind die Begrifflichkeiten in dieser Arbeit an die bereits von H. Krenn geprägte Terminologie des Ad-Verbs bzw. des Oberbegriffs der Ad-Form angelehnt. Der Terminus Ad-Form variiert je nach der Wortart, die näher bestimmt wird, so dass bei den jeweiligen Vorkommen von Ad-Verben, Ad-Adjektiven, Ad-Nominalphrasen etc. die Rede sein wird.[47] Der Begriff Ad-Verb bedeutet demnach, dass eine wie auch immer geartete Form zur semantischen Modifizierung des Verbs hinzutritt. Gleiches gilt für die übrigen oben genannten Formen. Diese Termini sind deshalb zu bevorzugen, weil sie sehr präzise ausdrücken, welche Wortart durch eine bestimmte Form modifiziert wird. Auch aus fremdsprachen­didaktischer Sicht erleichtert die neue Konzeption den Lernprozess, da dem Lerner bewusst gemacht wird, dass es sich um ein Adjektiv in besonderer Verwendung handelt, das in Verbindung mit einem Verb, mit Adjektiven oder anderen syntaktischen Einheiten einen syntak­tischen Prozess auslöst und demzufolge in der Regel eine Kennzeich­nung erforderlich macht. (Bsp. siehe unten; zur Kennzeichnung vgl. Kap. 4.2; Ausnahmen vgl. 4.3.2.)

Die nachfolgende Auflistung verschafft einen systematischen Überblick darüber, welche Ad-Formen für diese Konzeption in Frage kommen. Da die Arbeit mit möglichst wenigen Sprachkonstrukten - d.h. von mir selbst konstruierten Sätzen - auskommen soll, führe ich Beispiele aus zwei Romanen von Georges Simenon, 45° à l’ombre (im Folgenden SG1 abgekürzt) und Oncle Charles s’est enfermé (im Fol­genden SG2 abgekürzt) an. Des Weiteren belege ich meine Aussagen und Vorschläge zur Ad-Formkonzeption mit Beispielen aus den Tageszeitungen Le Monde vom 27./28. April 2005 inklusive der Beilage Le Monde Radio-Télévision (im Folgenden LM bzw. LMT abgekürzt) und aus zwei Ausgaben Le Figaro vom 26. November 2004 (im Folgenden LF1 abgekürzt) und 4. April 2005 (im Folgenden LF2 abgekürzt) sowie aus einer Ausgabe Le Figaro Entreprises vom 17. Januar 2005 (im Folgenden LFE abgekürzt).[48] Es ist stets zu bedenken, dass es sich hier nicht um eine normative Beschreibung der Syntax handelt, sondern um eine deskriptive Behandlung eines syn­taktischen Phänomens – nämlich der Ad-Formen – d.h., dass alle Erkenntnisse anhand der Vorkommen in der Literatur ausgewertet und zu Gesamtaussagen zusammengefasst wurden. Überlegungen zu einer normativen und schülerorientierten Syntax finden sich in der Schluss­betrachtung.

Die unten angeführten Sätze zeigen eindeutig, dass Ad-Formen nicht isoliert vorkommen können, sondern immer andere sprachliche Elemente bzw. andere Wortarten - so genannte syntaktische Partner - hinzugefügt werden müssen, damit eine Berechtigung zur Verwen­dung von Ad-Formen vorliegt. Es gilt an dieser Stelle ebenfalls der Tatsache auf den Grund zu gehen, in welcher Reihenfolge die Ad-Form zu ihrer Bezugsform auftritt, d.h., ob der syntaktische Partner der Ad-Form vorausgeht oder folgt.[49] Die betroffenen Formen wurden jeweils durch Unterstreichungen kenntlich gemacht.

1. Ad-Verb:

Das Ad-Verb ist die am häufigsten vorkommende Ad-Form und wird deshalb sehr ausführlich zu behandeln sein. Im Normalfall folgt das Ad-Verb im direkten Anschluss auf das Verb oder nach der Verb­ergänzung.

[...]


[1] Ein Beispiel der neuen Terminologie sei hier bereits genannt: Bei dem Ad-Verb handelt es sich um ein speziell gekennzeichnetes Adjektiv, das zur näheren Bestimmung eines Verbs diesem hinzugefügt wird: Elle regarda machinalement. / Il parle haut. In beiden Fällen liegt eine Kennzeichnung vor, auf die an anderer Stelle ausführlich eingegangen wird.

[2] Duden. Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. Bd. 4. Hg. v. der Dudenredaktion (Annette Klosa et. al.). Mannheim u.a.O., 61998, S. 361-377.

[3] Ebd., S. 361f.

[4] Im weiteren Verlauf dieser Arbeit wird sich zeigen, dass das Suffix – ment im Französischen nicht die einzige Kennzeichnung für adverbial gebrauchte Adjektive ist. An dieser Stelle sei bereits darauf hingewiesen, dass für das vom Adjektiv abgeleitete Ad-Verb die so genannte neutrale Kennzeichnung und die unregelmäßige Kennzeichnung existieren.

[5] Krenn, Herwig: Vom Lateinischen zum Romanischen Adverb. Vorschläge für eine synchron und diachron orientierte Beschreibung. In: Schmitt, Christian (Hrsg.): Grammatikographie der romanischen Sprachen. Akten der gleichnamigen Sektion des Bamberger Romanistentages (23.-29.9.1991). Bonn, 1993, S. 306.

[6] Bauer, Hans G.; Graef, Roland; Krühler, Manfred: Découvertes 3. Série verte. Lehrerbuch. Stuttgart u.a.O., 1996, S. L5.

[7] Göller, Alfred; Spengler, Wolfgang: Découvertes 3. Série verte. Grammatisches Beiheft. Stuttgart u.a.O., 1996, S. 6.

[8] Duden, Bd. 4, S. 365-372: Die Adverbtypen lauten: Lokal-, Temporal-, Modal- (Adverbien der Qualität u. Quantität), Konjunktional- (kausale, logische, konditionale, konsekutive, konzessive, restriktive u. adversative Adverbien), Kommentar- (Adverbien d. Stellungnahme u. Bewertung) u. Pronominaladverbien.

[9] Krenn, Herwig, S. 303f. In: Schmitt, Christian (Hrsg.), 1993.

[10] Die vollständigen bibliographischen Angaben aller Grammatikwerke lauten:

Dethloff, Uwe; Wagner, Horst: Die französische Grammatik: Regeln-Anwendung-Training. Tübingen und Basel, 2002.- Klein, Hans-Wilhelm; Kleineidam, Hartmut: Grammatik des heutigen Französisch für Schule und Studium. Stuttgart, 1994.- Confais, Jean-Paul: Grammaire explicative. Schwerpunkte der französischen Grammatik für Leistungskurs und Studium. Ismaning, 1993.- Reumuth, Wolfgang; Winkelmann, Otto: Praktische Grammatik der französischen Sprache. Wilhelmsfeld, 1994.- Grevisse, Maurice: Le bon usage. Grammaire française avec des remarques sur la langue française d’aujourd’hui. Paris, 111980.- Riegel, Martin; Pellat, Jean-Christophe; Rioul, René: Grammaire méthodique du français. Paris, 1994.- Wagner, Robert-Léon; Pinchon, Jacqueline: Grammaire du français classique et moderne. Paris, 1991.

[11] Barwick; C.(Hrsg.): Flavii Sosipatri Charisii Artis Grammaticae Libri V. Leipzig, 1964, S. 233ff.- Dihle, A.: Die griechische und lateinische Literatur der Kaiserzeit. München, 1989, S. 332 u. S. 450.- Zitiert nach: Krenn, Herwig, S. 303f. In: Schmitt, Christian (Hrsg.), 1993:

Charisius legt seinen 21 Adverbarten folgende Bedeutungen (significationes) zugrunde:

1. Tempus; 2. Locus; 3. Numerus; 4. Negatio; 5. Adfirmatio; 6. Demonstratio; 7. Hortatio; 8. Optatio; 9. Ordinatio; 10. Interrogatio; 11. Similitudo; 12. Dubitatio; 13. Invocatio; 14. Responsio; 15. Prohibitio; 16. Communicatio; 17. Separatio; 18. Comparatio; 19. Eventus; 20. Qualitas; 21. Quantitas

[12] Wie H. Krenn in seinem Aufsatz schreibt, unterscheiden W. Reumuth/O. Winkelmann auch in ihrem Werk Praktische Grammatik der italienischen Sprache (Wilhelmsfeld, 1989) gegenwärtig immer noch sechs Adverbklassen nach ihrer Bedeutung. Vgl. Krenn, Herwig, S. 304. In: Schmitt, Christian (Hrsg.), 1993.

[13] Riegel et al. sind die einzigen Autoren, die keine klassische Adverbeinteilung vornehmen. Sie erwähnen sogar, dass die sehr detaillierten Einteilungen der Schulgrammatiken in „adverbes de temps, de lieu, de manière, de quantité, d’affirmation, de négation, d’interrogation etc.“ keinen Aufschluss über die Verwendung des Adverbs liefern. Vgl. Riegel, Martin et al., 1994. S. 375.

[14] Krenn, Herwig: S. 303ff. In: Schmitt, Christian (Hrsg.), 1993.

[15] Nølke, Henning: Les adverbiaux contextuels: Problèmes de classification. In: Nølke, Henning (Hrsg.): Langue française. Classification des adverbes. Heft 88, Paris, 1990, S. 22.

[16] Dethloff, Uwe; Wagner, Horst, 2002, S. 86.

[17] Ebd.

[18] Klein, Hans-Wilhelm; Kleineidam, Hartmut, 1994, S. 149.

[19] Ebd.

[20] Ebd.

[21] Ebd.

[22] Ebd.

[23] Reumuth, Wolfgang; Winkelmann, Otto, 1994, S. 436.

[24] Reumuth/Winkelmann unterscheiden die Adverbien nach folgenden Bedeutungen: Ort, Zeit, Art und Weise, Menge und Grad, Verneinung sowie Frageadverbien.

[25] Confais, Jean-Paul, 1993, S. 222.

[26] Der Terminus „Umstandsadverbien“ scheint mir unglücklich gewählt, da im Deutschen die Bezeichnung „Umstandswort“ als Übersetzung für „Adverb“ geläufig ist, so dass in diesem Fall von einem *Umstandsumstandswort die Rede sein müsste.

[27] Confais, Jean-Paul, 1993, S. 222.

[28] Ebd.

[29] Ebd., S. 223.

[30] Grevisse, Maurice, 111980, S. 993.

[31] Ebd.

[32] Alle Beispielsätze zitiert nach: Grevisse, Maurice, 111980, S. 993.

[33] Ebd., S. 1105.

[34] Alle Beispielsätze zitiert nach: Grevisse, Maurice, 111980, S. 993f.

[35] Ebd., S. 995.

[36] Ebd., S. 1108.

[37] Henning Nølke vermerkt, dass bei Grevisse bezeichnenderweise die semantische Klassifizierung der Adverbien von Auflage zu Auflage variiert. Dies legt wiederum die Schlussfolgerung nahe, dass in der heutigen Zeit trotz der Forderungen nach einer modernen Adverbdeskription immer noch rege Bestrebungen nach einer ‚abgeschlossenen’ semantischen Klassifizierung der Adverbien im Sinne antiker Vorstellungen existieren. Vgl.: Nølke, Henning, S. 12. In: Nølke, Henning (Hrsg.), 1990.

[38] Riegel, Martin et al., 1994, S. 375.

[39] Ebd.

[40] Ebd., S. 376f.

[41] Wagner, Robert-Léon; Pinchon, Jacqueline, 1991, S. 403f.

[42] Ebd., S. 416.

[43] Schmöe, Friederike: Das Adverb – Zentrum und Peripherie einer Wortklasse. Wien, 2002, S. 7.

[44] Grevisse, Maurice, 111980, S. 1006f.

[45] Klein, Hans-Wilhelm; Kleineidam, Hartmut, 1994, S. 154.

[46] Reumuth, Wolfgang; Winkelmann, Otto, 1994, S. 442.

[47] Krenn, Herwig: Französische Syntax. Berlin, 1995, S. 74.

[48] Simenon, Georges: 45° à l’ombre. Saint-Amand, 2003.- Ders.: Oncle Charles s’est enfermé. Mesnil-sur-l’Estrée, 2003.- Le Monde, Dimanche, 27 avril/lundi, 28 avril 2005, Edition Paris. - Le Figaro, Vendredi, 26 novembre 2005, Edition Paris. - Le Figaro, Lundi, 4 avril 2005, Edition Paris.- Le Figaro Entreprises. Supplément hebdomadaire du Figaro, Lundi, 17 janvier 2005, Edition Paris.

[49] Krenn, Herwig, 1995, S. 28.

Ende der Leseprobe aus 177 Seiten

Details

Titel
Studien zu einer neuen Konzeption des Adverbs im Französischen
Hochschule
Ruhr-Universität Bochum
Note
2,0
Autor
Jahr
2005
Seiten
177
Katalognummer
V46414
ISBN (eBook)
9783638436113
Dateigröße
1069 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
umfangreiche Beispielsätze des Französischen, sehr viele Internetquellen, neuartige Konzeotion zur einfacheren Vermittlung eines schweren Grammatikkapitels
Schlagworte
Studien, Konzeption, Adverbs, Französischen
Arbeit zitieren
Daniela Weingartz (Autor:in), 2005, Studien zu einer neuen Konzeption des Adverbs im Französischen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46414

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