Bericht über eine Unterrichtseinheit zum Thema Magnetismus


Praktikumsbericht / -arbeit, 2005

40 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Die Klasse 2a

3 Magnetismus im Sachunterricht
3.1 Sachanalyse
3.2 Didaktische Analyse
3.2 Methodische Analyse

4 Meine Unterrichtseinheit zum Thema Magnetismus
4.1 Ziele der Einheit
4.2 Inhaltlicher und Methodischer Abriss der Einheit
4.3 Kurze Reflektion meines Unterrichts

5 Fazit

Literaturverzeichnis

Anhang

1 Einleitung

Mein Fachpraktikum im Bereich Sachunterricht absolvierte in der Grundschule Johanna-Friesen-Schule Hannover. Für vier Wochen nahm ich hauptsächlich am Unterricht der Klasse 2a von Frau Hentschel teil. In der ersten Praktikumswoche beobachtete ich den Unterricht, um die Klasse kennen zu lernen und bei Gelegenheit kleinere Aufgaben zu übernehmen. In den folgenden drei Wochen übernahm ich den Sachunterricht in dieser Klasse und führte zwei Einheiten durch. Während dieser Zeit arbeitete ich außerhalb des Sachunterrichts gelegentlich mit kleineren Lerngruppen zusammen und führte mit ihnen Aufgaben aus den Bereichen Deutsch und Mathematik durch. Vereinzelt besuchte ich den Unterricht einer anderen 2. Klasse in verschiedenen Fächern und sah mir Sachunterricht in einer 4. Klasse an. Meine Unterrichtseinheiten im Sachunterricht der Klasse 2a bezogen sich auf die Themen „Thermometer“ und „Magnete“. In diesen Einheiten übte ich mit den Schülern das für sie meist unbekannte Durchführen von Versuchen und war darauf bedacht, dass die Schüler Möglichkeiten zum eigenständigen und selbstentdeckenden Handeln bekamen.

Diese Ausarbeitung zu meinem Fachpraktikum beinhaltet zu Beginn eine kurze Darstellung der Schule und eine ausführlichere Beschreibung der Klassensituation der 2a.

Im darauf folgenden Teil werde ich mich näher mit dem Thema der Unterrichtseinheit „Magnete“ auseinandersetzen. Dies beinhaltet eine Sachanalyse, die didaktische Analyse sowie eine methodische Analyse mit dem Schwerpunkt auf das Durchführen von Versuchen im Sachunterricht. Das Thema „Thermometer“ wird in dieser Ausarbeitung nicht näher behandelt.

Der nächste Abschnitt zeigt einen kurzen Abriss meiner durchgeführten Einheit zum Magnetismus mit Verweis auf die Unterrichtsentwürfe im Anhang. Außerdem möchte ich eine kurze Reflektion über die Durchführung der Einheit geben.

Als Abschluss der Ausarbeitung dient ein Fazit, bei welchem ich unter anderem auch auf meine persönlichen Erfahrungen während des Praktikums eingehen möchte.

Der Einfachheit halber verzichte ich in meinen Ausführungen auf die Verwendung der weiblichen und männlichen Personalform. Ich bitte um Beachtung, das regulär beide Geschlechter angesprochen sind.

2 Die Klasse 2a

Die Klasse 2a ist eine der 12 Klasse an der Grundschule. Die Schule befindet sich in der Oststadt Hannovers, ein sozial gesehen eher sicherer Stadtteil. Die Schule findet sich baulich gesehen in einem sehr guten Zustand. Erst vor zwei Jahren wurde das gesamte Schulgebäude renoviert und erscheint daher in einem sehr guten Zustand. Die Verschönerung und Erneuerung des Schulhofes ist seitens des Elternkreises geplant. Die Schule ist neben den Klassenzimmern und den Verwaltungsräumen mit einer Bibliothek für die Schüler, einen Sachunterrichts-Lehrmittelraum, zwei Räume für Betreuungsgruppen am Nachmittag, einer Schulküche sowie einer eigenen Turnhalle ausgestattet. Der Schulhof ist umringt von Gebäuden und eher weniger geräumig. Es gibt einige Spielgeräte, ein Tor, eine Tischtennisplatte und eine Sandgrube. Der Schulhof ist betoniert und verfügt nicht über Grünflächen.

Die Klasse 2a besteht aus 23 Schülerinnen und Schülern, davon 12 Mädchen und 11 Jungs. Vor wenigen Wochen gehörten noch drei weitere Kinder zu der Klasse, eine Schülerin und ein Schüler wurden in die 3. Klasse hochgestuft und eine Schülerin in die 1. Klasse zurückversetzt.

Die allgemeine Situation ist wenig ungewöhnlich. Es gibt Kinder mit ausländischem Elternteil, aber alle Kinder wurden mit deutscher Sprache aufgezogen. Zwei Schüler sind zweisprachig aufgewachsen, welches sich etwas im Fach Deutsch bemerkbar macht. Ansonsten gibt es keine Sprachauffälligkeiten oder medizinisch belegte Lernbeeinträchtigungen wie Legasthenie oder Dyskalkulie.

Das Leistungsniveau der Kinder ist breit gefächert und recht verschieden. Fünf Schülerinnen und Schüler wurden durch die Klassenlehrerin als sehr gut eingeschätzt, welches auch beim Unterrichten häufig bemerkbar war. Häufig haben immer die gleichen Kinder sich bei kniffeligen Fragen zuerst gemeldet und Stärken waren auch im Rechnen und der Rechtschreibung beobachtbar. 15 Kinder befinden sich leistungsmäßig im Mittelfeld, zwei Kinder haben starke Schwierigkeiten und sind in ihrem Lernverhalten schwach.

Ein Kind stellt eine Ausnahme dar, es ist sehr schwach und hat bereits in der ersten Klasse die Ziele nicht erreicht. Nur aufgrund der Forderung der Eltern sitzt der Schüler nun in der zweiten Klasse und seine Lerndefizite sind eigentlich in allen Bereichen erkennbar. Er weist starke Schwächen beim Lesen, Schreiben, Rechnen und auch beim logischen Denken und Textverständnis auf.

Drei Schülern wird Förderunterricht im Fach Deutsch erteilt, jeweils dreimal wöchentlich eine Viertelstunde vor Unterrichtsbeginn. Laut einem universitären Test ist ein Kind der Klasse hochbegabt.

Die soziale Situation bei den Schülern wirkt sehr ähnlich und scheint im Allgemeinen gut behütet. Viele der Schüler leben bei nur einem Elternteil. Ungefähr zehn Kinder der Klasse sind Einzelkinder. Die meisten Schüler gehen nachmittags in einen Hort, entweder in die Betreuungsgruppen oder einem außerhalb der Schule gelegenen Hort.

Das Sozialverhalten hingegen ist eher schwierig. Bedingt ist diese Situation dadurch, dass die Schüler in der 1. Klasse aus gesundheitlichen Gründen der eigentlichen Lehrkraft keinen wirklichen Klassenlehrer hatten. Sie haben ihr erstes Schuljahr hauptsächlich mit Vertretungsunterricht durchbringen müssen, wodurch sich keine Lehrkraft wirklich verantwortlich für die Klasse fühlte. Erst seit Beginn des zweiten Schuljahres leitet die mich im Praktikum betreuende Lehrerin die Klasse, fühlt sich für das Sozialverhalten der Klasse verantwortlich und setzt sich stark für ein gutes Klima ein. Besonders bei vier Kindern ist die soziale Haltung auffällig und bringt oft problematische Situationen mit sich. Auch während meiner Praktikumszeit musste ich heftige Beleidigungen, Gewalttätigkeiten und ähnliches unter den Schülern miterleben. Im Unterricht war dies direkt weniger bemerkbar. Schwierigkeiten ergaben sich nur durch teilweise starkes Unruhestiften mancher Schüler.

Bei der Verteilung der Sitze im Klassenraum wurde darauf geachtet, dass immer Junge und Mädchen zusammensitzen, um das soziale Miteinander zu stärken und Ruhesituationen besser zu ermöglichen. Der Klassenraum ist mit einer Leseecke ausgestattet, in welcher die Schüler häufig bereits vor Beginn der ersten Unterrichtsstunde in den Büchern stöberte. Die Computer in der Klasse sind mit Lernprogrammen ausgestattet, welche teilweise Einbettung in den Unterricht fanden. Die Regale der Klasse waren mit den Materialien der Schüler sowie Büchern, Spielen und allgemeines Bastelmaterial bestückt. Eine Skizze des Klassenraums befindet sich im Anhang Seite 1-2. In meinem Unterricht wirkte die Klasse auf mich interessiert und auch wissbegierig. Die Klasse kannte offene Arbeitsformen wie Stationsarbeit oder Werkstattarbeit aus anderem Unterricht nicht. Ich beschränke die Offenheit meines Unterrichts deswegen auf Partner- und Gruppenarbeiten, wobei ich Wert auf selbstständiges und eigenverantwortliches Arbeiten legte. In meinem Unterricht bettete ich Versuche ein, um die Schüler an selbstständiges Arbeiten heranzuführen. Es war dabei spannend zu beobachten, wie auch leistungsschwächere Kinder ihre Fähigkeiten einsetzen konnten. Aufgrund der unterschiedlichen Leistungssituation baute ich teilweise Differenzierungsaufgaben ein. Schwierigkeiten fielen mir in meiner ansatzweise offenen Unterrichtsweise dort auf, wo die Schüler gefragt waren, selbstständig Aufgaben zu erschließen und dann wirklich verantwortungsvoll an die Aufträge heranzugehen.

Von der Klasse wurde ich als Lehrperson akzeptiert, wobei ich allerdings eine Unterscheidung meiner Person als Fachlehrer gegenüber der Klassenlehrerin wahrnahm. Von den Schülern wurden meine Anweisungen auf ruhiges Arbeiten weniger wahrgenommen und ich hatte Schwierigkeiten, die Ruhe innerhalb der Klasse zu bewahren. Das Arbeiten in teilweise willkürlich gewählten Zweiergruppen erwies sich in meinem Unterricht als nur begrenzt angebracht. Manche Gruppen hatten Schwierigkeiten, sich in ihrer Gruppenkonstellation zu konzentrieren und effektiv zu arbeiten.

3 Magnetismus im Sachunterricht

Während meines Praktikums führte ich im Sachunterricht der 2. Klasse unter anderem eine Einheit zum Thema Magnetismus durch. Im folgenden möchte ich auf die inhaltlichen, didaktischen und methodischen Aspekte eingehen und diese näher erläutern.

3.1 Sachanalyse

Ein Magnet ist ein Gegenstand, der die Fähigkeit besitzt, bestimmte Gegenstände anzuziehen. Maschinell gefertigte Magnete bestehen aus Stahl, aber es gibt sie auch als natürliche Produkte, welche aus Gesteinsmasse bestehen. Es wurden bereits an zahlreichen Orten der Welt Magnetsteine, Magnetit genannt, gefunden.[1]

Zwei unterschiedliche Sagen berichten von der Entdeckung der magnetischen Kraft natürlicher Steine. Aus ihnen heraus begründet sich der Name des Magnetismus. Zum einen wird berichtet, dass Griechen die ersten Mangetite fanden. Thales von Milet soll demnach schon 600 vor Christus entdeckt haben, dass es Steine gibt, die sich gegenseitig oder auch Eisen anziehen. Der Name „Magnet“ kommt nach dieser Sage daher, dass damals bereits viele Magnetsteine nahe der Stadt „Magnesia“ gefunden wurden. Eine andere Legende berichtet davon, dass ein Hirtenjunge auf dem Berg Ida der griechischen Insel Kreta seine Schafe hütete, als er plötzlich Mühe hatte, seine Schuhe und seinen Hirtenstab von dem Stein zu lösen, auf welchem er sich gerade ausruhte. Die Schuhe waren dabei mit Nägeln versehen und die Spitze seines Hirtenstabes bestand aus Eisen. Der Name „Magnet“ wird nach dieser Sage dadurch begründet, dass man glaubt, der Junge hieße Magnes.

Eine Wichtige Persönlichkeit in der Entdeckungsgeschichte der Magnete und der Magnetkraft ist William Gilbert. Er schrieb als Erster ein wissenschaftliches Buch über Magnetkraft und entdeckte diese als natürliche physikalische Kraft. Eine seiner wichtigsten Entdeckungen war dabei die Feststellung, dass die Erde ein Magnet ist und zwei unterschiedliche Pole besitzt

Hauptsächlich werden drei Formen von Dauermagneten unterschieden, der Stabmagnet, der Scheibenmagnet und der Hufeisenmagnet. Diese drei Formen bilden die Grundlage für das Arbeiten mit Magneten. Andere sind durch Dauermagnete oder durch Elektrizität Magnete geworden und verlieren unter bestimmten Unterschieden ihre magnetische Kraft.

Die magnetische Kraft beruht auf ein den Magneten umgebendes magnetisches Feld, welches geräusch- und geruchlos sowie unsichtbar ist. Magnetische Eigenschaften sind bei den Metallen Stahl, Eisen, Kobalt und Nickel zu beobachten, wobei allerdings das Mengenverhältnis entscheidend und die Auswirkung der Magnetkraft unterschiedlich ist.

Es werden drei Arten von Magnetismus unterschieden, der Ferromagnetismus, der Diamagnetismus und der Paramagnetismus. Beim Ferromagnetismus treten der zweiteilige zusammengesetzte Magnetismus aus nichtmagnetischen und magnetischen Bestandteilen und der Dauermagnetismus nur an eisenhaltigen Gegenständen auf. Der Dia- und Paramagnetismus ist sehr schwach und in vielen Fällen gar nicht erkennbar. Diamagnetismus bedeutet, dass ein Dauermagnet ein Kupferstück beeinflusst und dabei das Magnetfeld etwas schwächt. Beim Paramagnetismus kommt es zur geringfügigen Stärkung des Magnetfeldes bei der Beeinflussung eines Platinstückes durch einen Dauermagneten. Bei diesen drei Materialien Kupfer, Platin und Eisen besitzt nur das Eisen die Fähigkeit, auch in Abwesenheit des Dauermagneten magnetisch zu wirken. Die anderen Metalle verlieren dabei hingegen ihre magnetische Kraft.

Magnetische Kraft hat die Fähigkeit, durch andere Stoffe hindurch zu wirken. Besonders ist dieses bei Luft zu beobachten, da das Magnetfeld durch die Luft um den Magneten herum liegt und nicht direkt am Magneten gebunden ist. Aber auch andere Stoffe lassen Magnetkraft durch. Allgemein kann dabei gesagt werden, dass Magnetkraft durch all die Stoffe wirkt, die vom Magneten nicht angezogen, also beeinflusst, werden. Dabei gibt es eine Einschränkung dahingehend, dass Magnetkraft begrenzt ist und nicht unendlich stark durch nichtmagnetische Materialien wirken kann. Magnetische Kraft wird also von magnetischen Stoffen abgeschirmt und durch die Dicke des Materials abgeschwächt bis sie schließlich ganz versiegt.

Magnete bestehen immer aus zwei Polen, dem Nordpol und dem Südpol. Die magnetische Kraft dieser beiden Pole ist unterschiedlich . Wichtig dabei ist, dass sich gleiche Pole abstoßen und nur unterschiedliche Pole eine gegenseitige Anziehung bewirken. Wenn nun ein Eisenstück durch einen Dauermagneten magnetisiert wird, so werden die durcheinander liegenden Kleinstmagnete im Eisenteil sortiert und bauen aus den vielen kleinen Teilen Magnetkraft auf. Auf den Bereich der Erde als Magneten und auf den Elektromagnetismus möchte ich nicht näher eingehen, da ich diesen im Kontext meiner Unterrichtsvorbereitungen der Komplexität halber außer acht gelassen habe.

3.2 Didaktische Analyse

Die didaktische Analyse des Themas Magnetismus werde ich anhand der in den Niedersächsischen Rahmenrichtlinien für den Sachunterricht vorgegebenen Kriterien für die Auswahl von Lerninhalten durchführen.[2]

Das Thema Magnetismus spricht in einigen Bereichen die Lebenswelt der Kinder an. Viele Kinder besitzen Magnetspiele, wie beispielsweise das legendäre Angelspiel, bei welchen man mit einem Magneten Fische angeln muss. Darüber hinaus kennen Kinder Magnete aus dem Haushalt, beispielsweise in Form von Merkwänden mit Magneten oder Magnete für Notizzettel am Kühlschrank. Aber auch in der Schule kommen viele Kinder mit Magneten in Berührung. Das Verwenden von Magneten an der Tafel wird heutzutage immer mehr von Lehrkräften genutzt und dien Kinder sehen dieses Phänomen regelmäßig.

[...]


[1] LÜHRS 1997, Seite 5ff

[2] Der Niedersächsische Kultusminister 1982, Seite 6

Ende der Leseprobe aus 40 Seiten

Details

Titel
Bericht über eine Unterrichtseinheit zum Thema Magnetismus
Hochschule
Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover  (Philosophische Fakultät)
Note
1
Autor
Jahr
2005
Seiten
40
Katalognummer
V46338
ISBN (eBook)
9783638435444
ISBN (Buch)
9783638658652
Dateigröße
743 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Die Arbeit umfasst eine umfangreiche sachliche, didaktische und methodische Analyse einer eigens erstellten Unterrichtseinheit zum Thema Magnetismus. Ansprechende und erprobte Unterrichtsmaterialien zu handlungsorientiertem Arbeiten sowie die Unterrichtsabläufe sind im Anhang enthalten. Die Materialien sind selbstverständlich auch für andere Klassenstufen verwendbar.
Schlagworte
Bericht, Unterrichtseinheit, Thema, Magnetismus
Arbeit zitieren
Christina Lücht (Autor:in), 2005, Bericht über eine Unterrichtseinheit zum Thema Magnetismus , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46338

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Bericht über eine Unterrichtseinheit zum Thema Magnetismus



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden