Die Bedeutung der sozialen Beziehungen als Ressource zur Verringerung des Stresspotentials bei Solo-Selbstständigen


Hausarbeit (Hauptseminar), 2018

24 Seiten, Note: 2,0

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Selbstständige und Solo-Selbstständige
2.1 Theoretische Einbettung: Der Arbeitskraftunternehmer
2.2 Definition Selbständige und Solo-Selbstständige
2.3 Strukturelle Merkmale Solo-Selbstständiger Tätigkeiten

3 Stress und Stressoren bei Solo-Selbstständigen

4 Soziale Beziehungen als Ressource
4.1 Subtypen sozialer Unterstützung
4.2 Effekte sozialer Unterstützung
4.3 Transaktionales Stressmodell
4.4 Belastende Aspekte sozialer Unterstützung

5 Fazit

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeiclmis

Abbildung 1: Wirkung sozialer Unterstutzung

Abbildung 2: Transaktionales Stressmodell

1 Einleitung

Technische und organisationale Veränderungen folgen in immer kürzeren Abständen aufei- nander. Beschäftigte müssen darauf mit erhöhter Flexibilität reagieren, sich dabei allerdings auch der zunehmenden beruflichen Unsicherheit bewusst werden (vgl. Junghanns & Morschhäuser, 2013, S. 10). Auf die Marktunbeständigkeit, die aufgrund dieser Veränderun- gen zunimmt muss nicht nur jeder Beschäftigte, sondern auch jedes Unternehmen reagieren können. Ist man jedoch Unternehmer und Beschäftigter in einem, so begegnen einem diese Diskontinuitäten unmittelbar auf zwei Ebenen. Solo-Selbstständigen fällt es aufgrund fehlen- der finanzieller und personeller Ressourcen besonders schwer, zukünftige Entwicklungsten- denzen abzuschätzen, was sich negativ auf die Einnahmen und den Arbeitsaufwand auswirkt. Sie sind unter anderem wechselnder Auftragslagen und starkem Konkurrenzverhalten ausge- setzt und müssen darauf reagieren. Dies geschieht dann durch die Anpassung ihres Leistungs- spektrums, des Preises oder der Leistungsqualität. Nicht zu Unrecht kann man sagen, dass Solo-Selbstständige aufgrund von prekären Erwerbslagen und sozialen Risiken Momente ei- ner prekären Beschäftigungsform aufweisen und der Unbeständigkeit der Märkte unterliegen (vgl. Pongratz & Bührmann, 2018, S. 53).

Aufgrund dieser zunehmenden Verdichtung und Beschleunigung der Arbeitsanforderungen ist es nicht verwunderlich, dass arbeitsbedingter Stress immer stärker verbreitet ist (vgl. Bögel & Frerichs, 2011, S. 94). Der am häufigsten genannte Auslöser für Stress ist Zeitdruck. Auch das Gefühl von Überforderung, sowie hohe Autonomie sind alltägliche Leistungsstressoren auf der Arbeit (vgl. Kaluza, 2012, S. 8). Strukturelle Anforderungen und Gegebenheiten von (Solo-) Selbstständigen bringen einige potentielle Stressoren mit sich.

Bereits im Jahre 2002 wurden Beschäftigte in flexiblen Arbeitsformen im Rahmen eines Pro- jektes der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin zu ihren Ressourcen der Ge- sundheit bei flexibler Arbeit befragt. Dabei gaben fast alle an, dass soziale Unterstützung aus dem privaten Bereich mindestens sehr hilfreich oder sogar unverzichtbar für den Erhalt und die Förderung der Gesundheit in flexiblen Arbeitsformen seien (vgl. Pröll & Gude, 2003, S.157). Auch weitere Fachliteratur weist darauf hin, dass soziale Kontakte eine Ressource zur Stressbewältigung sein können (vgl. Betzelt & Gottschall, 2007, S. 284f; vgl. Kaluza, 2012, S. 99).

In der folgenden Hausarbeit beschäftige ich mich mit der Frage, ob und wie soziale Bezie- hungen eine Ressource zur Stressbewältigung für Solo-Selbstständige darstellen können. Dazu werde ich zuerst die Entgrenzungsdiskussion aufgreifen, indem ich den Wandel hin zum Idealtypus Arbeitskraftunternehmer exzerpiere. Bevor die strukturellen Merkmale von Solo- Selbstständigen erklärt werden, definiere ich die Begriffe „Selbstständige“ und „Solo- Selbstständige“. Danach wird das Thema Stress und die Stressoren behandelt, für die Solo- Selbstständige prädestiniert scheinen. Kapitel 4 widmet sich dann der Ressource der sozialen Beziehungen. Eingangs wird vorgestellt, durch welche Handlungen soziale Beziehungen un- terstützend und stresslindernd wirken können. Anschließend werden die drei Effekte (Direkt- effekt, Puffereffekt und Präventionseffekt) sozialer Unterstützung thematisiert und veran- schaulicht. In Kapitel 4.3 wird das Thema Stress erneut aufgegriffen und mit sozialen Unter- stützungsmaßnahmen in Verbindung gebracht. Hier soll das transaktionale Stressmodell von Lazarus und Folkman (1984) vorgestellt und aufgezeigt werden, zu welchen Zeitpunkten der Stressbewertung soziale Beziehungen positiv einwirken können. Vor dem Schlusswort sollen allerdings noch negative und belastende Aspekte sozialer Unterstützung berücksichtigt werden.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht.

2 Selbstständige und Solo-Selbstständige

Beschäftigt man sich heutzutage mit dem Arbeitskraftunternehmer, ist eine der ersten Überle- gungen, ob sich die Theorie bewahrheitet hat und wo der Idealtyp der entgrenzten neuen Ar- beitswelt in der Realität zu finden ist. Bei dem Vergleich der strukturellen Merkmale des Ar- beitskraftunternehmers mit denen der (Solo)-Selbstständigen können starke Gemeinsamkeiten festgestellt werden (vgl. Leicht, 2003, S. 251). Um die Analogien zwischen Solo- Selbstständigen und dem Idealtypus Arbeitskraftunternehmer deutlich zu machen, soll im ersten Schritt der Idealtypus „Arbeitskraftunternehmer“ als theoretische Einbettung dienen, woraufhin die Begriffe „Selbstständige“ und „Solo-Selbstständige“ definiert werden. An- schließend sollen deren strukturelle Charakteristika des Arbeitsalltags aufgezeigt werden.

2.1 Theoretische Einbettung: Der Arbeitskraftunternehmer

Zu Zeiten der Frühindustrialisierung war der proletarisierte Lohnarbeiter der gesellschaftlich vorherrschende Idealtyp zur Beschreibung von Arbeitskraft. Die Arbeiter werden direkt kon- trolliert und das rohe Arbeitspotential wird durch Zwang zur Leistungserbringung hart ausgebeutet. Es gibt noch keinen sozialen Schutz um die Arbeitsfähigkeit dauerhaft aufrecht erhal- ten zu können (vgl. Pongratz & Voß, 2004b, S. 14).

Mit zunehmender Industrialisierung und dem Aufbau sozialer (Arbeits-)Sicherungen hat sich auch ein neuer Idealtyp von Arbeitskraft herausgebildet. Der verberuflichte Arbeitnehmer erlangt standardisierte Qualifikationen und erlernt dabei die wichtigsten Arbeitstugenden. Statt dominanter Führung und strenger Überprüfung der Arbeit wird zu Fords Zeiten auf strukturelle und technische Kontrolle gesetzt (vgl. Pongratz & Voß, 2004, S. 27). Die Inter- valltaktung des Fließbands garantiert so die optimale quantitative Ausschöpfung der Ware Arbeitskraft (vgl. Felfe, 2012, S. 7).

Auf die Stagnation der Produktionsquantität und -qualität und den verstärkten Wettbewerb der Betriebe, reagieren viele Unternehmen in den 90er Jahren mit Kostenabbauten und der Steigerung der Leistungskapazitäten der Mitarbeiter (vgl. Voß & Pongratz, 1998, S. 133; vgl. Pongratz & Voß, 2004, S. 21). Um wettbewerbsfähig zu bleiben soll vermehrt das komplette Leistungsspektrum der Arbeitnehmer ausgeschöpft werden. Für das Unternehmen bedeutet das den Abbau der direkten Kontrollen und das Auflösen von detaillierter Steuerung des Ar- beitsablaufs, da diese zunehmend als Entwicklungshindernis angesehen werden. Dem Arbeit- nehmern werden dadurch neue Fähigkeiten abverlangt (vgl. Voß & Pongratz, 1998, S. 131). Die Typen von Arbeitskraft bauen aufeinander auf und beinhalten Attribute des Vorgängers, was als Prämisse für die Weiterentwicklung der Arbeitskraft angesehen wird (vgl. Pongratz, 2003, S. 140).

Voß und Pongratz beschreiben drei idealtypische Merkmale des Arbeitskraftunternehmers. Durch den Wegfall der direkten personellen und technischen Kontrolle, ist der Arbeitskraftun- ternehmer gezwungen sich selbst zu kontrollieren (1), damit geforderte Leistungen auch tat- sächlich erbracht werden können. Das beinhaltet die selbstständige Planung, Steuerung und Überwachung der auszuführenden Tätigkeiten. Außerdem muss aufgrund der betrieblichen Veränderung eine Selbstökonomisierung (2) stattfinden (vgl. Pongratz & Voß, 2004, S. 24). Diese findet auf zwei Ebenen statt. Zum einen muss sich der Arbeitskraftunternehmer Pro- dukte, Fertigkeiten und Arbeitsfähigkeit selbstständig aneignen und diese auch ausüben. Das nennt man auch Produktökonomie. Zum anderen muss er auch marktökonomisch handeln das heißt, dass die erlangten Kompetenzen und Potentiale vom Arbeitskraftunternehmer selbst auf dem Markt angeboten werden müssen. Zum erfolgreichen Vertrieb dieser Fähigkeiten muss sichergestellt werden, dass sie auf dem Markt auch gebraucht und genutzt werden. Dadurch, dass der Arbeiter nun sein eigener Unternehmer ist, lässt sich auch die Bezeichnung „Arbeits-kraftunternehmer“ erklären. Das dritte entscheidende Merkmal ist die Selbstrationalisierung (3). Alltag und Lebenslauf müssen nun selbstständig geplant und organisiert werden, wodurch eine Verbetrieblichung der Lebensführung zustande kommt. Damit die zur Verfügung stehen- den Ressourcen optimal genutzt werden, ist eine Umstrukturierung des gesamten Lebenszu- sammenhangs und eine Erreichbarkeit in jeder Lebenslage gefordert: Aufgrund der Tatsache, dass der Arbeitskraftunternehmer seine Arbeitskraft als Produkt vertreiben muss, bildet er so gesehen seinen eigenen Betrieb (vgl. ebd., S. 25).

Die Auftraggeber werden zunehmend ergebnisorientiert, was den Arbeitskraftunternehmer zu einem „veredelten Halbfertigprodukt“ (vgl. Pongratz & Voß, 2004, S. 26) macht. Dadurch, dass Arbeitspotential nun eigenverantwortlich in Arbeitsleistung übersetzt werden muss, ver- schiebt sich das Transformationsproblem1 nun auf die Seite des Arbeitnehmers (vgl. ebd., S.24f). Allerdings bringt die eigenständige Regulierung der Arbeit nicht nur Freiheiten mit sich. Es entsteht auch ein immenser Leistungsdruck, da Arbeitnehmer und Arbeitgeber nun in einer marktähnlichen Auftragsbeziehung zueinander stehen (vgl. ebd., S. 22).

Es gibt aber auch Kritik an der Theorie des Idealtypen des Arbeitskraftunternehmers. Denn die Verbetrieblichung des Lebens ist keineswegs ein Phänomen, welches erst in den letzten Jahren aufgetreten ist. Betrachtet man die Arbeitsweise von Selbstständigen der letzten Jahr- hunderte, so fällt auf, dass damals Wohn-, Arbeits- und Wirtschaftsbereich einen Raum teilen mussten. Die Trennung von Betrieb und Privatsphäre wurde erst in späteren Jahren typisch. Auch Weber thematisiert in der „rationalen Lebensführung“ die Berufspflicht, welche rastlo- ses Erwerbsstreben sowie die Servilität des Individuums erfordern (vgl. Leicht, 2003, S. 243)

2.2 Definition Selbständige und Solo-Selbstständige

Selbstständig arbeitend ist, wer in eigener Verantwortung und in eigener Regie eine Erwerbs- tätigkeit ausübt. Dabei besteht keine Weisungsgebundenheit, sie gestalten und bestimmen ihre Arbeitszeit und ihren Arbeitsort selbst. Selbstständige sind außerdem nicht in die Organisati- on eines Unternehmens eingebunden (vgl. Brenke, 2011, S. 2).

Von der Gruppe der Selbstständigen grenzt man noch die Gruppe der Solo-Selbstständigen ab. Als solo-selbstständig bezeichnet man die Selbstständigen, die keine Angestellten beschäftigen (vgl. Hanemann, 2014, S. 213; vgl. Brenke, 2011, S. 2; vgl. Koch, Rosemann, & Späth, 2011, S. 9). Der Grad der Freiheit und der Selbstbestimmung ist bei den Solo- Selbstständigen erhöht, da sie für die Organisation und den Erhalt ihrer Tätigkeit selber ver- antwortlich sind (vgl. Koch, Rosemann, & Späth, 2011, S. 9). Sie sind Arbeitskraft, Betrieb und Unternehmer in einer Person, weswegen sie auch als entgrenzt bezeichnet werden können (vgl. Egbringhoff, 2003, S. 149ff.).

2.3 Strukturelle Merkmale Solo-Selbstständiger Tätigkeiten

Die Gruppe der (Solo-)Selbstständigen ist äußerst heterogen, weswegen die folgenden Merk- male nicht für alle Solo-Selbstständigen gelten müssen (vgl. Leicht, 2003, S. 252). Vielmehr soll der „typische“ Solo-Selbstständige beschrieben werden.

Der Solo-Selbstständige entscheidet sich bei dem Eintritt in die Selbstständigkeit gegen die institutionalisierten Karrieremuster und somit für eine individuelle Professionalisierung, die sich nicht standardisierter Berufsrollen und Ausbildungsabschlüssen zuordnen lässt (vgl. Pröll & Gude, 2003, S. 78). Typische Motive für diesen Beschluss sind vor allem der Autonomie- zugewinn und die Unabhängigkeit, die die Selbstständigkeit mit sich bringt. Außerdem erhof- fen sich viele Solo-Selbstständige die Möglichkeit auf Selbstverwirklichung und Selbstentfal- tung (vgl. Egbringhoff, 2003, S. 154; vgl. Leicht, 2003, S. 236; vgl. Pröll & Gude, 2003, S.77). Durch das Streben nach Selbstentfaltung wird besonders die intrinsische Motivation2 angeregt. Attraktiv ist zudem die freie Einteilung der Arbeitszeit sowie die Absenz von Hie- rarchien und Machtspielen.

Die meist projektförmige Arbeit erfordert hinsichtlich der eigenständigen Aufgabenplanung ein hohes Maß an Selbstorganisation, Zeitmanagement und Selbstkontrolle. Diese Fähigkeiten sind außerdem für eine reibungslose Terminkoordination mit den Kunden notwendig. Dabei gilt: je größer der Kundenstamm, desto schwerer die Planung (vgl. Pröll & Gude, 2003, S. 71). Außerdem geschieht die Strukturierung der Arbeit durch den Solo-Selbstständigen, also der Arbeitskraft selbst. Dazu gehören nicht nur die zeitliche und räumliche Koordination der Arbeit, sondern der Alleinunternehmer darf und muss auch die inhaltliche und die soziale Strukturierung übernehmen und deren Konsequenzen verantworten (vgl. Egbringhoff, 2003, S. 153). Diese Fähigkeiten sind vergleichbar mit der geforderten Selbstrationalisierung und Selbstkontrolle des Arbeitskraftunternehmers, bei der die selbstständige Grenzziehung zwischen der Arbeit und der Privatsphäre im Vordergrund steht (vgl. Pongratz & Voß, 2004, S.24f.; vgl. Leicht, 2003, S. 250).

Ein weiteres Attribut, welches sich Solo-Selbstständigen und dem Idealtypus Arbeitskraftun- ternehmer zuordnen lässt, ist die Selbstökonomisierung. Denn auch Solo-Selbstständige müs- sen sich ihre Fähigkeiten und Kenntnisse meist autodidaktisch aneignen. Zum einen aufgrund der hoch individualisierten Professionalisierung des Solo-Selbstständigen, zum anderen, da- mit sie auf dem Arbeitsmarkt konkurrenzfähig bleiben (vgl. Pröll & Gude, 2003, S. 72). Zu- sätzlich zu der eben beschriebenen Produktökonomisierung betreiben sie auch eine Marktökonomisierung durch die Vermarktung und Regulierung ihres Produktes und ihrer Leistungen.

Alles in allem ist erkennbar, dass die Solo-Selbstständigen als ein Konstrukt der voranschrei- tenden Entgrenzung der Arbeitswelt bezeichnet werden können (vgl. Leicht, 2003, S. 231). Außerdem tragen sie viele Momente des Idealtypen des Arbeitskraftunternehmers in sich. Selbstkontrolle, Selbstökonomisierung sowie Selbstrationalisierung sind wichtige Bestandtei- le ihrer Arbeitsstrukturierung.

3 Stress und Stressoren bei Solo-Selbstständigen

Stress ist ein vergleichsweise junges soziales Phänomen, welches erst in den 1940er Jahren aus dem Bereich der Physik in die Medizin adaptiert wurde. Damals noch als psychische und physische Belastung auf einen lebenden Körper definiert, ist das Stressempfinden in der heu- tigen Zeit von großer Bedeutung und zählt zu einer der wichtigsten gesundheitlichen Risiko- faktoren (vgl. Kaluza, 2012, S. 4).

Äußere Anforderungen, deren erfolgreiche Bewältigung vom Individuum als bedeutsam an- gesehen wird, nennt man Stressoren (vgl. Kaluza, 2012, S. 10). Mit 50-80% der Beschäftigten (zielgruppenabhängig), die angeben zu wenig Zeit für die geforderten Anforderungen zu ha- ben, ist Zeitdruck der am häufigsten genannte Stressor (vgl. ebd., S. 48). Stressoren sind dem- nach Faktoren und Anforderungsbedingungen, die zur Stressreaktion führen, die umgangs- sprachlich als empfundener Stress bekannt ist (vgl. Lohmann-Haislah, 2012, S. 13). Stress wird gegenwärtig als Diskrepanz zwischen objektiven (Arbeits-)Anforderungen und den vor- herrschenden Anpassungsressourcen eines Individuums definiert (vgl. Bruns, 2013, S. 37; vgl. Kaluza, 2012, S. 9). Von den Betroffenen wird dies als unangenehmer Spannungszustand wahrgenommen, bei dem die Befürchtung entsteht, ein Ziel nicht oder nur schwer erreichen zu können (vgl. Felfe, 2012, S. 798q). Stress, beziehungsweise die physische und psychische Reaktion auf den Stressauslöser ist also immer eine Folgereaktion und nie der Auslöser selbst (vgl. Lohmann-Haislah, 2012, S. 13). Da Stresserleben subjektiv und individuell erlebt wird, spielt auch die Persönlichkeit des Individuums eine große Rolle. Persönliche Motive und Ein- stellungen tragen demnach stark zur erlebten Stressintensität bei und können diese entweder erhöhen oder verringern (vgl. Kaluza, 2012, S. 7).

[...]


1 Das Transformationsproblem entstammt der Unbestimmbarkeit des Arbeitsvertrags, in dem die Art und Wei- se der Arbeitsausführung nicht festgelegt werden kann. Ein Beispiel dafür ist die Motivation bei der Arbeit. Das Transformationsproblem beschreibt also die Differenz zwischen Leistungsfähigkeit und tatsächlicher Arbeits- leistung. Vergleiche hierzu (Mikl-Horke, 2007, S. 65).

2 intrinsische Motivation ist der Anreiz eine Aufgabe zu erledigen, der aus der Aufgabe selbst heraus entsteht (Rosenstiel, Molt, & Rüttinger, 2005)

Ende der Leseprobe aus 24 Seiten

Details

Titel
Die Bedeutung der sozialen Beziehungen als Ressource zur Verringerung des Stresspotentials bei Solo-Selbstständigen
Hochschule
Georg-August-Universität Göttingen
Note
2,0
Jahr
2018
Seiten
24
Katalognummer
V462091
ISBN (eBook)
9783668918245
ISBN (Buch)
9783668918252
Sprache
Deutsch
Schlagworte
bedeutung, beziehungen, ressource, verringerung, stresspotentials, solo-selbstständigen
Arbeit zitieren
Anonym, 2018, Die Bedeutung der sozialen Beziehungen als Ressource zur Verringerung des Stresspotentials bei Solo-Selbstständigen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/462091

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