Pädagogisches Lebenswerk: Friedrich Schleiermacher


Seminararbeit, 2004

17 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Geschichtlicher Hintergrund

3. Lebenslauf von Friedrich Schleiermacher

4. Schleiermachers pädagogische Praxis
4.1. Ein Überblick
4.2. Definition von Pädagogik
4.3. Die Bildungsbereiche Schule und Universität
4.4. Zukunft versus Gegenwart
4.5. Die vier Kultursphären
4.6. Das Generationenverhältnis und ihren Bezug zur Erziehung
4.7. Pädagogische Wissenschaft

5. Resümee

6. Literatur

1. Einleitung

Friedrich Schleiermachers Theorien und sein Gedankengut erlangen heutzutage wieder ungeahnte Aktualität, vor allem wenn es um die Bildungsbereiche Schule und Hochschule geht. Aber auch sonst gibt es eine ganze Reihe an Gründen sich wieder mit diesem großen Denker des 19. Jahrhunderts auseinander zu setzen. Schleiermacher dachte besonders tief und gründlich über alle Fragen der Erziehung und des Schulwesens nach. Hieraus entwickelte er Theorien, die er in seinen Vorlesungen und Veröffentlichungen kund tat und so auch Zeit seines Lebens berühmt wurde. Er begründete die Pädagogik als eine Notwendigkeit in politischem und gesellschaftlichem Leben. Aber Schleiermacher war nicht nur ein Theoretiker, er entwarf auch konkrete Struktur-, Organisations- und Curricularpläne zur Umsetzung für allerlei Schularten, ganz zentral auch für die Universität in Berlin.

All dies soll im Folgenden näher erläutert und dargebracht werden.

Doch zunächst ist es notwendig Schleiermachers Lebenswerk in einen konkreten geschichtlichen Zusammenhang einordnen zu können. Es soll ein gewisser Zeitgeist wiedergespiegelt werden um so sein Werk besser zu dokumentieren.[1]

2. Geschichtlicher Hintergrund

„Das 18. Jahrhundert hat weitgehend die aufklärungspädagogischen Anregungen für eine Neugestaltung des Schul- und Erziehungswesens aufgenommen.“[2] Diese Zeit war ebenfalls geprägt von der industriösen Gesinnung des Bürgertums, neuen Arbeits- und Produktionsmethoden, sowie auch vom Kampf gegen die Armut, Faulheit und Verwahrlosung. Auch die Schulpflicht wurde zu einer öffentlichen Forderung.

Doch ab etwa Mitte dieses Jahrhunderts, auf dem Höhepunkt der Aufklärung, kam der Humanismus zum Vorschein, der die meisten „Gesetzmäßigkeiten“ der Aufklärung in Frage stellte. Sie bezogen sich hauptsächlich auf die Reform der Bildung. Dieser Humanismus war eine europaweite Erscheinung und rückte die alten Griechen wieder in den Blickwinkel der Gelehrten. In diesem Klima entwickelte sich die neue Altertumswissenschaft, von der auch Schleiermacher erfasst wurde und so seine Platonübersetzungen anfertigte. Dies erklärt auch “ … , dass zu Beginn des 19. Jahrhunderts, also an der Schwelle zum industriellen Zeitalter, die Reform des Bildungswesens nicht philanthropisch, sondern humanistisch erfolgte, nicht an den aufklärungspädagogischen zubereiteten modernen Disziplinen orientiert war, sondern an einer erneuten Rückwendung zur Antike.“[3] Immer lauter wurde der Ruf nach Bildung für jedermann.

So stellt sich der Neuhumanismus dar, als die Pädagogik, eine Theorie der Bildung des Menschen, der Deutschen Klassik.[4]

3. Lebenslauf

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Lebenslauf des

Friedrich Daniel Ernst

Schleiermachers

(1768 – 1834)

* 21. November 1768 geboren in Bresslau als Sohn eines

reformierten Feldpredigers

1783 – 1785 Besuch der Internatsschule Herrnhuter

Pädagogiums zu Niesky bei Görlitz

(Ausbildung künftiger Prediger und Lehrer

der Brüdergemeinde)

1785 – 1787 Teilnahme am Seminar zu Barby,

einer Theologischen Hochschule der

Brüdergemeinde

1787 – 1789 Theologie- und Philosophiestudium an der

liberalen Universität Halle

1790 - 1793 1. theologisches Examen, Anstellung als

Hauslehrer bei dem Grafen Dohna zu Schlobitten in Ostpreußen.

In der dreijährigen Tätigkeit sammelt er viel päda-gogische Erfahrung

1794 kurze Anstellung als Lehrer in Berlin, Ablegung

des 2. theologischen Examens,

Hilfsprediger in Landsberg an der Warthe

1796 Prediger einer Charité in Berlin, Einführung in

Berliner Salons und somit in Romantikerkreise

1799 Berühmtheit durch sein epochemachendes Werk

„Reden über die Religion an die Gebildeten unter ihren Verächtern“

1802 – 1804 Berufung zum Hofprediger nach Stolp in

Pommern, Platon Übersetzung

1804 – 1807 Professor der Theologie in Halle

1807 Leben in Berlin als zunächst

privatisierender Gelehrter in einfachen

Verhältnissen

1808 Verfassung u.a. eines Gutachtens für die

preußische Regierung über Universitäten

im deutschen Sinn

1809 Feste Anstellung als Prediger in der

Dreifaltigkeitskirche in Berlin, Heirat der Witwe

Henriette von Willich

ab 1810 vielfältige Tätigkeiten als Prediger, Bildungspolitiker und –organisator in der Gründungskommission der Universität Berlin, Professor der Universität Berlin mit dreimaligem Dekanat, Staatsrat und Mitglied der Sektion des Kultus und öffentlichen Unterrichts im Ministerium des Inneren (1810 – 1815), Direktor der wissenschaftlichen Deputation für den öffentlichen Unterricht (1810 – 1811)

† 12. Februar 1834 starb Friedrich Schleiermacher im Alter von 66 Jahren an einer Lungenentzündung in Berlin[5]

Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher wurde am 21. November 1768 als Sohn eines reformierten Feldpredigers in Bresslau geboren. Seine Mutter stammte aus einem Salzburger Emigrantengeschlecht und war als Tochter eines Hofpredigers erzogen worden.

Vier Jahre lang besuchte Schleiermacher eine Internatsschule in Görlitz, die vor allem die Ausbildung künftiger Prediger und Lehrer zum Ziel hatte. In diesen Jahren erkannte Schleiermacher, dass diese Art der Ausbildung wenig zu seiner eher wissenschaftlich orientierten Bildung beitrug.

Somit begann er 1787 ein Philosophie- und Theologiestudium an der Universität in Halle. Mit dem ersten theologischen Examen in der Tasche wurde er als Hauslehrer bei dem Grafen Dohan zu Schlobitten in Ostpreußen angestellt. In dieser dreijährigen Tätigkeit machte er vielfältige pädagogische Erfahrungen. Es waren für ihn prägende Ereignisse.

1794 war er für kurze Zeit als Lehrer in Berlin beschäftigt. Nach der Ablegung seines zweiten theologischen Examens nahm er jedoch die Stelle eines Hilfspredigers in Landsberg an der Warthe an. Zwei Jahre später trieb es ihn nach Berlin, wo er als Prediger in der Charité tätig war.

Der Umzug nach Berlin war für Schleiermacher sehr bedeutend, da er nun in Romantikerkreise Zugang bekam und neue Erfahrungen in den Berliner Salons machte. Diese Erfahrungen spiegelten sich später in seinen Vorlesungen über Pädagogik im Themengebiet „Lebensgemeinschaften“ wieder.

Auch schriftlich verarbeitete er diese neuen Ereignisse in seinem Werk „Reden über die Religion an die Gebildeten unter ihren Verächtern“, welches ihn 1799 berühmt machte. Mit dieser Veröffentlichung stieß Schleiermacher auf kirchliches Unverständnis, was ihn dazu veranlasste 1802 einer Berufung als Hofprediger nach Stolp in Pommern zu folgen, die er zwei Jahre lang ausübte. Hier trieb er auch seine Platon Übersetzung voran, die die deutsche Platonforschung weit über sein Leben hinaus anregte.

1804 – 1807 wohnte er in Halle und war dort in der Universität Professor der Theologie. Doch bald darauf zog es ihn wieder nach Berlin, wo er bis zu seinem Tod in vielerlei Hinsicht tätig war. Als privatisierender Gelehrter hielt er zunächst Vorträge über Politik und verfasste unter anderem im Jahre 1808 für die preußische Regierung ein Gutachten über die geplante Universitätsgründung mit dem Titel „Gelegentliche Gedanken über Universität im deutschen Sinn“. 1809 wurde er in der Dreifaltigkeitskirche fest als Prediger angestellt und heiratete im gleichen Jahr die Witwe Henriette von Willich.

Vor allem ab 1810 begann die Welle der vielfältigsten Tätigkeiten Schleiermachers. Er arbeitete als Prediger, er unterstützte die preußische Regierung in der Erneuerung des Bildungssystems und er war Bildungspolitiker und –organisator in der Gründungskommission der Universität Berlin. Außerdem war er dort, ab 1810, Professor mit dreimaligem Dekanat. Aber auch auf politischer Ebene engagierte sich Friedrich Schleiermacher sehr. Vor allem als „ … Staatsrat und Mitglied der Sektion des Kultus und öffentlichen Unterrichts im Ministerium des Inneren (1810 – 1815) und als Direktor der wissenschaftlichen Deputation für den öffentlichen Unterricht (1810 – 1811) … .“[6] Unter anderem war er auch Mitglied in entscheidenden Ausschüssen für die Bildungsreform, die z.B. die Neuordnung des Abiturs beschloss oder die Ordnung für die Lehramtsprüfung der Gymnasiallehrer neu entschied.

Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher starb am 12. Februar 1834 im Alter von 66 Jahren in Berlin an einer Lungenentzündung. Viele tausend Menschen zogen in einem großen Trauermarsch durch Berlin, um ihm und seinem Schaffen zu gedenken.[7]

[...]


[1] Knopp 1981, S.106

[2] Blankertz 1982, S.89

[3] Herbartz 1982, S.92

[4] Vgl. Herbartz 1982, S.95

[5] Vgl. Knopp 1981, S.107f

[6] Knopp 1981, S.108

[7] Vgl. Knopp 1981, S.107f

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Pädagogisches Lebenswerk: Friedrich Schleiermacher
Hochschule
Universität Augsburg
Veranstaltung
Seminar Personen- und Ideengeschichte der Pädagogik
Note
1,0
Autor
Jahr
2004
Seiten
17
Katalognummer
V45900
ISBN (eBook)
9783638432221
Dateigröße
428 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Pädagogisches, Lebenswerk, Friedrich, Schleiermacher, Seminar, Personen-, Ideengeschichte, Pädagogik
Arbeit zitieren
Stefanie Heimann (Autor:in), 2004, Pädagogisches Lebenswerk: Friedrich Schleiermacher, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/45900

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