Förderung der Windenergie


Seminararbeit, 2002

21 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Überblick über den Energiemarkt

3. Gründe für eine staatliche Förderung von erneuerbaren Energien
3.1 Warum staatliche Förderung?
3.2 Knappheit fossiler Energieträger
3.3 Externe Kosten
3.4 Unabhängigkeit
3.5 Informationsasymmetrien
3.6 Arbeitsplätze
3.7 Gegenmeinungen

4. Energiepolitik
4.1 Ziele der Regierung
4.2 Politische Maßnahmen
4.3 Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)
4.3.1 Zielsetzung des EEG
4.3.2 Bestimmungen des EEG
4.4 Erfolge der Förderungsmaßnahmen

5. Ausblick

6. Fazit

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Inhaltlich thematisiert diese Arbeit die Förderung von Windenergie, die in der öffentlichen Diskussion der letzten Jahre eine zunehmend wichtige Position einnimmt.

Die Energieversorgung gehört zu den Grundbedürfnissen der Menschheit. Welche Energiequellen dafür zur Verfügung stehen, wie sich diese entwickeln, wie die Zukunft der Versorgung aussehen mag und welche Rolle der Staat dabei spielt soll Thema dieser Arbeit sein.

Um einen Einblick in die Energieversorgung zu gewähren, wird zunächst die Aufteilung der Energiequellen und dessen Entwicklung kurz beschrieben. Anschließend wird erklärt warum ein stärkerer Einbezug von erneuerbaren Energien, bzw. der Windenergie auf dem Energiemarkt von Nöten erscheint und es werden Pro- und Contra-Argumente dargestellt, ob der Staat diese alternativen Technologien fördern sollte. Daraufhin wird die Energiepolitik und diesbezügliche Maßnahmen der Regierung beschrieben, wobei im Speziellen auf das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) eingegangen wird. Die Auswirkungen des Gesetzes werden daraufhin kurz aufgezeigt. Auf die Darstellung aufbauend findet ein Ausblick auf die Zukunft der erneuerbaren Energien statt.

Abschließend wird die Arbeit wird mit einem Fazit abgerundet.

2. Überblick über den Energiemarkt

Die Energiequellen setzen sich im Jahr 2003 wie folgt zusammen: Erdöl 36,7%, Braun-/Steinkohle 25,2%, Erdgas 22%, Kernenergie 12,5% und weitere Energiequellen 3,6% (Hamm 2004, S. 38). Die Energiemix besteht demnach zu 96,4% aus fossiler und Kernenergie.

Die Entwicklung des Energiemarktes verläuft sehr dynamisch. Im Jahr 1971 betrug der globale Primärenergieverbrauch etwa 5500 Millionen Tonnen Öleinheiten (Mtoe) und stieg bis 2002 auf über 10.000 Mtoe an.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: IEA 2004, S. 6

3. Gründe für eine staatliche Förderung von erneuerbaren Energien

3.1 Warum staatliche Förderung?

Warum werden Sachmittel, Humankapital, Staatsgelder – also letztendlich Abgaben der Bürger – und viel Zeit aufgewendet um gewisse Initiativen zur Unterstützung von ausgewählten Personengruppen oder Aktionen ins Leben zu rufen, die auf natürliche Art und Weise nicht zustande kommen würden? …[1]

Die Antwort dazu lautet, dass es die Aufgabe des Staates ist Grundbedürfnisse seiner Mitglieder zu garantieren und bestimmte Rahmenbedingung für eine gewisse Lebensqualität zu schaffen. Eine der Hauptaufgaben besteht in der stetigen Grundversorgung der Bürger. Zur Erfüllung dieser Aufgaben ist der Staat auch gesetzlich verpflichtet: „Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen ...“ Grundgesetz, Artikel 20 A. Der Einsatz von Fördermitteln wird auf Grund folgender Argumente unabdinglich.

3.2. Knappheit fossiler Energieträger

Der weltweite Energieverbrauch wird vor allem durch die Größe der Weltbevölkerung und dem durchschnittlichen Energiekonsum bestimmt. Beide Einflussfaktoren hängen wiederum wesentlich vom Wohlstand und Industrialisierungsstadium der jeweiligen Bevölkerungsgruppen ab. Mit dem Beginn des Industrialisierungsprozesses im 18. Jahrhundert hat das Bevölkerungswachstum in den betroffenen Nationen exponentiell zugenommen. Das Wachstum kommt erst mit fortgeschrittenem Industrialisierungsgrad zum erliegen, bzw. wird gegebenenfalls rückläufig. Auf Grund dessen, dass sich die meisten Länder dieser Erde noch am Anfang oder im Gange des Industrialisierungsprozesses befinden, wird sich die äußerst starke Bevölkerungszunahme zumindest nicht in den nächsten drei Jahrzehnten bremsen (UN 2002). Aber noch einflussreicher wirkt sich der durchschnittliche Energiekonsum auf den Energieverbrauch aus, denn in der historischen Perspektive ist der Gesamtenergieverbrauch noch schneller als das Bevölkerungswachstum angestiegen. Demzufolge sind dem Pro-Kopf-Energieverbrauch noch ausgeprägtere Zuwächse zuzuschreiben (Rebhan 2002, S. 42).

Daraus ergibt sich einer Studie der Internationalen Energieagentur (IEA) zu Folge, dass sich der Energieverbrauch bis zum Jahr 2030 auf über 16 Milliarden Tonnen Öleinheiten (toe) erhöhen wird. Dies ist ein Zuwachs von über 100% im Vergleich zum Referenzjahr 1997 (IEA 2004, S.46).

Bei Betrachtung der fossilen Energiereserven von 824 Mrd. toe wird deutlich, dass diese Menge in absehbarer Zeit erschöpft sein wird. Geht man von einem Jahresenergieverbrauch von 9,4 Mrd. toe, wie im Jahr 2002, aus, so werden die Reserven noch weitere 91 Jahre halten. Die wichtigsten Energiequellen, wie die Erdöl- und Erdgasreserven, können allerdings nach dynamischen Berechnungen[2] nur noch 30, bzw. 36 Jahre lang exploriert werden. Werden die Ressourcen, also die potentiell zur Verfügung stehenden Quellen, miteinberechnet so erhöhen sich die Werte auf 41 Jahre für Erdöl und 52 Jahre für Erdgas (BGR 1998, S. 11). Diese Studien weisen darauf hin, dass zumindest mittelfristig auf andere Energiequellen umgestellt werden muss. Dazu bieten sich zwei Strategien an. Einerseits kann wieder Kohle, welche noch weitaus größere Reserven als Erdöl und Erdgas bereitstellt exploriert werden. Oder andererseits können regenerative Energien vermehrt eingesetzt werden, die auf Grund ihrer Unerschöpflichkeit eine fortwährende Energiequelle für die Bedürfnisse der Menschheit bedeuten.

Verstärkte Investitionen in regenerative Energien oder Backstop-Technologien bewirken einen sanfteren Preisanstieg von Erdöl und würden einen zukunftsfähigen Energiemix garantieren. Durch das Einläuten einer Energiewende hin zu unerschöpflichen Energiequellen könnte das Problem der Ressourcenverknappung auf Dauer gelöst werden. Eine allmähliche Implementation der Ersatztechnologien ist außerdem imstande zukünftige Preisschocks und folglich ganze Wirtschaftskrisen abzufangen.

3.3 Externe Kosten

Kosten, die durch den Energieverbrauch entstehen und von der Gesellschaft getragen werden, jedoch nicht in den Marktpreisen enthalten sind, werden externe Kosten genannt. Sie liegen außerhalb des den Markt regulierenden Preissystems. Dennoch stellen sie einen hohen Anteil der realen Marktpreise dar und sind insbesondere bezüglich der Zukunft unseres Planeten nicht vernachlässigbar. Zu diesen Kosten werden soziale, politische, nukleare[3] und vor allem Umweltkostengerechnet, die letztendlich von der Allgemeinheit und dem Staat getragen werden müssen. Das Verursacherprinzip ist somit komplett außer Kraft gesetzt.

Die externen Kosten fossiler Energieträger und der Kernenergie liegen etwa in der selben Höhe wie die ihrer Marktpreise, so dass die Preise, in welchen die externen Kosten internalisiert sind, letztendlich in Parität zu denen der unerschöpflichen Energien stehen. Die externen Kosten der erneuerbaren Energien fallen im Verhältnis, wie in der Grafik deutlich veranschaulicht ist, wesentlich geringer aus

(BWE 2003, S. 7).

[...]


[1] Die Aufgabe der Arbeit ist es die Förderung der Windenergie zu analysieren. Die Argumente für solch eine Förderung ist größtenteils Deckungsgleich mit denen für eine Förderung aller regenerativer Energien. Insofern werden sich im Folgenden die Argumente hauptsächlich auf alle regenerativen Energien beziehen. Dennoch wird der Versuch unternommen die Windenergiebranche speziell herauszustellen.

[2] D.h. es werden die jährlichen Wachstumsraten des Energiekonsums berücksichtigt

[3] Mit nuklearen Kosten sind die Kosten der Endlagerung von Atommüll, die Verbreitung spaltbaren Materials und die Gefahr atomarer Unfälle gemeint (BWE 2003, S. 4)

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Förderung der Windenergie
Hochschule
Friedrich-Schiller-Universität Jena  (Universität)
Veranstaltung
Aktuelle Probleme der Wirtschaftspolitik
Note
2,3
Autor
Jahr
2002
Seiten
21
Katalognummer
V45724
ISBN (eBook)
9783638430777
Dateigröße
606 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Kernthemen: - staatl. Förderung (Public Choice Analyse) - externe Kosten (Internalisierung) - Informationsasymmetrien - Analyse des Erneuerbare-Energien-Gesetz(EEG)
Schlagworte
Förderung, Windenergie, Aktuelle, Probleme, Wirtschaftspolitik
Arbeit zitieren
Christoph Heimer (Autor:in), 2002, Förderung der Windenergie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/45724

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