Transkulturelle Aspekte in der Literatur von Emine Sevgi Özdamar und Leïla Sebbar


Hausarbeit (Hauptseminar), 2017

29 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhalt

Einleitung

I. Migrationsliteratur im Kontext von Transkulturalität

II. Zu den Autorinnen
II.1 Emine Sevgi Özdamar
II.2 Leïla Sebbar
II.3 Özdamar und Sebbar: Inszenierungen einer transkulturellen Autorschaft?

III. Textanalyse
III.1 Sprache als essenzielles Element der Identitätssuche
III.2 Grenzerfahrungen als Ausdruck einer transkulturellen Identität

IV. Fazit

V. Literaturhinweise

Einleitung

In der Gegenwartsliteratur zu Zeiten des Postkolonialismus und Postnationalismus finden sich zunehmend AutorInnen, deren Schreiben jenseits eines nationalen Literaturkanons zu verorten ist. Zu ihren Vertretern gehören sicherlich Emine Sevgi Özdamar und Leïla Sebbar. Die interkulturelle Literaturwissenschaft ist angesichts aktueller Debatten über Migration und Globalisierung sichtlich um Konzeptua- lisierungen dieser normwidrigen Literatur bemüht, wobei die unternommenen Kategorisierungsversuche deren Essenz meist nicht gerecht werden. Forschungstermini wie „Gastarbeiterliteratur“, „Exilliteratur“ oder „Migrationsliteratur“ haben in erster Linie eine systematisierende Funktion, verhelfen allerdings kaum zur ästhetischen Erfassung. Vielmehr eignet sich der Terminus der „transkulturellen Literatur“, insoweit dieser das Wesen dieser Literatur zu konkretisieren vermag. Von diesem Ansatz ausgehend, befasst sich diese Arbeit zunächst mit dem Versuch der Kontextualisierung der özdamarschen und der sebbarschen Literatur, um zu verdeutlichen, inwiefern ihre Werke als „transkulturell“ zu verstehen sind. Im weiteren Verlauf widmet sich diese Arbeit der Vorstellung der Autorinnen, da der Zugang zu ihren Erzählungen maßgeblich über autobiographische Gesichtspunkte führt. Begleitet wird dieses Kapitel von einer Erläuterung im Hinblick auf die auktoriale Inszenierung der beiden Autorinnen auf der literarischen Bühne. Im darauffolgenden Kapitel sollen anhand ausgewählter Textpassagen die zentralen Motive „Sprache“ und „Grenzerfahrungen“ beiderseits in ihrem Facettenreichtum veranschaulicht und analysiert werden, um schließlich ein Fazit im Hinblick auf festgestellte Parallelen und Differenzen ziehen zu können.

I. Migrationsliteratur im Kontext von Transkulturalität

Die interkulturelle Literaturwissenschaft sieht sich durch zunehmende Phänomene der Internationalisierung mit der Herausforderung einer Gegenstandserweiterung konfrontiert, da transkulturelle Positionen in der Literatur im heutigen Zeitalter zu einer selbstverständlichen Komponente des Literaturbetriebs geworden sind.

Das traditionelle Modell der Literaturwissenschaft hatte sich lange Zeit einer „monolingualen und kulturell homogenen Nationalliteratur“ 1 verschrieben, was maßgeblich der Idee der nationalen Kulturhoheit geschuldet war. Das trifft sowohl auf das Zeitalter des deutschen Nationalismus, wie auch auf die Blütezeit des französischen Kolonialismus zu. „Das nationale Selbstbewusstsein verbot jede Integration des 'Anderen' in das 'Eigene', mochte das Zusammenleben mit ihm auch seit Jahrhunderten selbstverständlicher Alltag sein“2. In den letzten Jahrzehnten hat sich allerdings ein Paradigmenwechsel vollzogen, der nunmehr zunehmend Formen einer postnationalen Literatur unter dem Einfluss von postcolonial studies, sowie des cultural turn in den Fokus rückt3. Dieser Wandel erklärt den Aufschwung der Migrationsliteratur, die von transkulturellen Aspekten geprägt ist und somit gänzlich von den gängigen kulturessenzialistischen Perspektiven abweicht. Der Terminus der „Transkulturalität“ wurde maßgebend von Wolfgang Welsch geprägt und stellt einen Ansatz dar, das weltweit vernetzte Kulturgefüge im Zeitalter der Globalisierung konkreter zu fassen. Anders als das Konzept der „Interkulturalität“, das von Kulturen als holistischen Entitäten ausgeht, plädiert Welschs Modell für eine Revision des Kulturbegriffs, denn „[h]eute gehen wir zu [...] Denkformen und Metaphoriken des Gewebes, der Verflechtung, der Verkreuzung, der Vernetzung über [...]“4. Diesem Ansatz hat sich auch die transkulturelle Literatur von Emine Sevgi Özdamar und Leïla Sebbar verschrieben, deren Postulat die Dichotomie zwischen den Kulturen reflektiert und in eine kulturelle Hybridisierung zu führen vermag. In diesem Zusammenhang hat sich Tsuchiya um eine Definition transkultureller Literatur bemüht, die deren mannigfaltige Facetten zu konturieren versucht:

Transkulturelle Literatur, das bedeutet nicht nur räumliche Bewegung im Sinn von Reise, Expedition, Pilgerschaft, Ein- und Auswanderung, Exil, Migration, sondern auch zeitlicher bzw. geschichtlicher Übersprung, hybride Erfahrungen der Mischung und Verflechtung unter postkolonialen bzw. postmodernen Bedingungen. Die transkulturelle Literatur stellt diese Erfahrungen als interaktiven Prozess dar und versucht deren Logik als kosmopolitisches Dasein zu beschreiben.5

Das Potenzial der Migrationsliteratur bzw. transkulturellen Literatur liegt hierbei in einem Umdenken angesichts des homogenen Kulturmodells, wobei die Ästhetik einer solchen Literatur sich mit letzterem auseinandersetzt und dessen Abgeschlossenheit unterminiert, indem eine hybride Kultur in den Vordergrund tritt, die sich nur mittels transkultureller Ansätze definieren lässt.

II. Zu den Autorinnen

II.1 Emine Sevgi Özdamar

Die gebürtige Kurdin wurde 1946 in der Stadt Malatya im Osten Anatoliens geboren, aus der ihre Familie nach Istanbul immigrierte. 1965 kam sie erstmals als Gastarbeiterin ohne Deutschkenntnisse in die BRD, kehrte jedoch zwei Jahre später nach Istanbul zurück, um eine Schauspielschule zu besuchen. Als sie sich 1976 in der ehemaligen DDR niederließ, wurde sie Regie-Mitarbeiterin und Schauspielerin an ost- sowie westdeutschen Theaterbühnen, wie die Ostberliner Volksbühne oder das Bochumer Schauspielhaus. 1986 wurde erstmals das Theaterstück Karagöz in Alamania in Frankfurt unter ihrer Regie uraufgeführt. Des Weiteren wirkte sie als Schauspielerin in zahlreichen Filmen mit, wie Y asemin von Hark Bohm, Happy Birthday, Türke von Doris Dörrie und Tödliche Rettung von Matti Geschoneck. Seit 1986 lebt sie als freie Schriftstellerin in Berlin. 1990 veröffentlichte sie einen Erzählband unter dem Titel Mutterzunge, der die Erzählungen Mutterzunge sowie Großvaterzunge, als auch das in Prosa umgeschriebene Theaterstück Karagöz in Alamania: Schwarzauge in Deutschland und den Text Karriere einer Putzfrau: Erinnerungen an Deutschland, enthält. Emine Sevgi Özdamar wurde als erste Autorin nicht-deutscher Herkunft mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis für Textauszüge aus ihrem ersten Roman Das Leben ist eine Karawanserei / hat zwei Türen / aus einer kam ich rein / aus der anderen ging ich raus, der 1992 erschien, geehrt. Im Jahre 1993 wurde ihr der Walter-Hasenclever-Preis verliehen. Nachdem sie von 1997 bis 1998 in Frankreich als Schauspielerin aktiv war, verlagerte sich ihr Wohnsitz wieder nach Deutschland, wo sie 1998 für die Veröffentlichung ihres zweiten Romans, Die Brücke vom Goldenen Horn, mit dem Adalbert-von-Chamisso-Literaturpreis ausgezeichnet wurde.6 Darauf folgten in den Jahren 2001 und 2003, der Erzählband Der Hof im Spiegel und der Roman Seltsame Sterne starren zur Erde. Sie erhielt zudem weitere Auszeichnungen, wie den Kleist- Preis im Jahre 2004, oder den Fontane-Preis im Jahre 2009. Des Weiteren wurde die Autorin 2007 in die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung aufgenommen.7

II.2 Leïla Sebbar

Die algerisch-französische Schriftstellerin Leïla Sebbar wurde 1941 in Aflou (Algerien) geboren. Ihr algerisch-stämmiger Vater wurde unter dem Vichy-Regime in die Region exiliert, wo er seiner Berufstätigkeit als Lehrer nachging. Sebbars Mutter, gebürtige Französin und ebenfalls Lehrerin, wurde im Département Dordogne (Frankreich) geboren. Sebbar wuchs an unterschiedlichen Orten in Algerien auf, unter anderem in Blida, wo sie ein Internat besuchte. Im Jahr 1960 zog sie mit ihren Eltern nach Clos- Salembier, einem Ortsteil von Alger. Dort lebte sie zwei Jahre lang, abgeschirmt von den politischen Umbrüchen des Algerienkriegs, in unmittelbarer Nähe zum Gelände der staatlichen Ecole Française, in der ihre Eltern lehrten. Später verließ sie Algerien auf Drängen ihrer Eltern, um in Frankreich zu studieren. Dies passierte zu einer Periode in der die terroristische Organisation OAS, die der Unabhängigkeitsbewegung entgegengesetzt war, in der Umgebung um Alger gewaltsam gegen Oppositionelle vorging. Ihre Eltern überlebten den Krieg und verließen Algerien ebenfalls 1968, um sich in Nizza niederzulassen. Sebbar studierte zunächst in Aix-En-Provence, bis sie 1963 nach Paris zog, wo sie an der Universität der Sorbonne ihren Doktortitel in französischen Literaturwissenschaften erreichte. Daraufhin widmete sie sich dem Schreiben und lehrte zudem als Professorin in Paris, wo sie bis heute lebt. Die Autorin besucht ihr Heimatland jedoch weiterhin in episodenhaften Abständen. 1976 entstand erstmals eine Ausgabe der Zeitschrift Les Temps modernes unter ihrer Mitwirkung, insofern ihre Doktorarbeit mit dem Titel Le mythe du bon nègre dans la littérature française coloniale au XVIII è m e s iècl e in Form eines Essays in letzterer veröffentlicht wurde. Im gleichen Jahr leitete sie eine Spezialausgabe derselben zum Thema Petites filles en éducation. Sie ist zudem Mitbegründerin der feministischen Zeitschrift Histoires d'elles und hat für weitere politisch-literarische Zeitschriften wie La Quinzaine Littéraire oder auch Magazine Littéraire Aufsätze publiziert.8 Es folgten zahlreiche Novellen, Romane, sowie Sammelbänder und Reiseberichte. Zu nennen wären beispielsweise La Jeune Fille au balcon, die Shérazade-Trilogie, Une enfance O utremer, Mes Algéries en France und zuletzt Je ne parle pas la langue de mon père.

II.3 Özdamar und Sebbar: Inszenierungen einer transkulturellen Autorschaft?

Nachdem auf biographische Daten beider Autorinnen hingewiesen wurde, eröffnet sich nun die Frage nach deren auktorialen Selbstbehauptung hinsichtlich der Inszenierung ihrer eigenen kulturellen Identität. In diesem Zusammenhang scheint es zunächst sinnvoll das Konzept der transkulturellen Autorschaft im Sinne von Wolfgang Welsch zu erläutern, demzufolge nahezu alle Autorschaften transkulturell geprägt seien, sich allerdings in ihrer Inszenierung unterschieden. Das heißt konkret, dass die transkulturelle Verfasstheit einer Autorschaft nicht unbedingt impliziert, dass Transkulturalität offenkundig dargelegt wird, sondern ist es ebenso denkbar, dass diese bewusst verschleiert und untergraben wird, um ein homogenes Kulturverständnis zu suggerieren.9 Was Emine Sevgi Özdamar betrifft, so liefert sie ein Paradebeispiel für eine vielschichtig geprägte Identität, welche sie zudem öffentlichkeitswirksam in Szene setzt, indem sie sich ihrem Publikum als kulturelles „Mischwesen“ offenbart. Ihre Positionierung als transkulturelle Autorin im literarischen Feld wird umso deutlicher, wenn man ihre Preisrede anlässlich der Verleihung des Chamisso-Preises näher betrachtet, sofern sie sowohl die Pose der Orientalin, als auch der Brecht-Schülerin einnimmt. Sie begegnet dem deutschen Publikum einerseits als „Fremde“, indem sie das arabische Gebetswort Bismillahirahmanirrahim in ihrer Rede nennt und somit ihre orientalische Herkunft unterstreicht. Andererseits betont sie ihre Verehrung gegenüber Berthold Brecht mit dem Verweis auf die 1968er-Bewegung in der Türkei, die es ohne dessen Einfluss nie gegeben habe, was ihr eine konkrete ideologische Verortung in der deutschsprachigen Literaturtradition einbringt.10 Folglich sind es diese beiden Posen, die sich durch die Gesamtheit der özdamarschen Poetik hindurchziehen, während die autobiographisch anmutenden Inszenierungen in ihren Erzählungen jener transkulturellen Autorschaft zusätzlich Ausdruck verleihen. Nun folgt Özdamars literarisches Werk durchaus dem Lebensweg der Autorin, doch sind ihre Erzählungen eher der Kategorie der Autofiktion zuzuordnen, sofern sie als orientalische Bildungsromane und als europäische Werke eines „magischen Realismus“ zu lesen sind, wobei „Situationen eines Lebens zur Vorlage für eine zugleich realistische und fantastische literarische Gestaltung [werden]“11. Es scheint als schwinden die Grenzen zwischen autobiographischer und fiktionaler Gestaltung ebenso wie jene ihre eigene kulturelle Identität betreffend.

Der Versuch der Kategorisierung erweist sich als nicht weniger komplex bei der französisch-algerischen Autorin Leïla Sebbar, wenngleich die Unterscheidung zwischen autobiographischen und fiktionalen Texten in ihrem Fall konkreter zu fassen ist. Es ist insbesondere die Korrespondenz mit Nancy Huston in Lettres parisiennes, die vermag Schlüsse hinsichtlich der Inszenierung ihrer Identität zu ziehen. Zu ihrem eigenen métissage schreibt sie folgendes:

Je suis française, écrivain français de mère française et de père algérien..., et les sujets de mes livres ne sont pas mon identité; ils sont le signe, les signes de mon histoire de croisée, de métisse obsédée par sa route et les chemins de traverse, obsédée par la rencontre surréaliste de l'Autre et du Même, par le croisement contre nature et lyrique de la terre et de la ville, de la science et de la chair, de la tradition et la modernité, de l'Orient et de l'Occident.12

Der vorliegende Abschnitt liefert ein exemplarisches Beispiel für die Inszenierung einer transkulturellen Autorschaft, indem die Autorin ihre hybride Identität offenkundig darlegt. Dieser Spaltung sieht sie zudem positiv entgegen, was folgende Aussage bezeugt: „Je m'aperçois que cette division, dont j'ai pu souffrir, aujourd'hui j'y tiens et je veux la préserver“13. Es wirkt zunächst als lehne Sebbar dichotomische Modelle, ebenso wie die Zugehörigkeit an eine spezifische Kultur kategorisch ab. Sie inszeniert sich dem Anschein nach als Autorin die zwischen der arabischen und der französischen Kultur steht und sich gleichzeitig von beiden distanziert. Scheint ihre transkulturelle Identität noch so evident, so lässt sich bei näherer Betrachtung allerdings mutmaßen, dass sie sich stärker der Identifikation mit der französischen als mit der arabischen Kultur verschrieben hat, was sich erstens an der Tatsache festmachen lässt, dass sie sich explizit als Französin und französische Autorin manifestiert. Des Weiteren betonte sie unmissverständlich während eines Gastvortrags: „La France, c'est le seul pays que j'aime“14. Noch verwirrender scheint diese Aussage wenn sie bemerkt, „je n'ai pas une vision dichotomique“. Es ließe sich demzufolge annehmen, dass Sebbars Exilerfahrungen vermeintlich dazu geführt haben, dass sie nach einer „Leitkultur“ gesucht haben mag und diese wohl implizit in der französischen gefunden habe. Diese Annahme lässt sich dadurch bekräftigen, dass sie sich als „une croisée qui cherche une filiation“15 definiert und das Erlernen der arabischen Sprache mehrfach ablehnte. Anders als Özdamars Ablehnung einer Hierarchisierung zwischen der deutschen und der türkischen Kultur, lässt sich bei Sebbar gewiss in vielerlei Hinsicht eine auktoriale Inszenierung ablesen, die die französische Kultur über die arabische erhebt. Erscheint Sebbars Positionierung als ebenso ambig wie paradox, lässt sich doch nicht ausschließen, dass dies Teil einer bewussten Inszenierung ist, deren Autorschaft sich jeglichen literarischen Klassifizierungen und kulturellen Konventionen zu entziehen und zu widersetzen versucht.

III. Textanalyse

III.1 Sprache als essenzielles Element der Identitätssuche

Die Auseinandersetzung mit Sprache und deren künstlerische Ausgestaltung ist in Özdamars Texten ein zentrales Element der Identitätssuche und -bildung. Die Eigenart der özdamarschen Prosa manifestiert sich sowohl in einer Verflechtung zweier gänzlich unterschiedlicher Sprachen, nämlich dem Deutschen und dem Türkischen, als auch in einer Ästhetik, die das Intendieren grammatikalischer und syntaktischer Fehler als Stilmittel erhebt. Im folgenden Verlauf soll der sprachliche Aspekt in den Erzählungen Mutterzunge, Das Leben ist eine Karawanserei und Die Brücke vom Goldenen Horn näher erläutert werden. So zeugt bereits der erste Abschnitt der Erzählung Mutterzunge von eben dieser spezifischen Poetik, die auch für ihr weiteres Schreiben bestimmend bleibt.

In meiner Sprache heißt Zunge: Sprache.

Zunge hat keine Knochen, wohin man sie dreht, dreht sie sich dorthin. Ich saß mit meiner gedrehten Zunge in dieser Stadt Berlin. [...] Wenn ich nur wüßte, wann ich meine Mutterzunge verloren habe. Ich und meine Mutter sprachen mal in unserer Mutterzunge [...] Ich erinnere mich jetzt an Muttersätze, die sie in ihrer Mutterzunge gesagt hat, nur dann, wenn ich ihre Stimme mir vorstelle, die Sätze selbst kamen in meine Ohren wie eine von mir gut gelernte Fremdsprache.16

[...]


1 Karl Esselborn: Neue Zugänge zur inter/transkulturellen deutschsprachigen Literatur. In: Helmut Schmitz (Hg.): Von der nationalen zur internationalen Literatur. Transkulturelle deutschsprachige Literatur und Kultur im Zeitalter globaler Migration. (Amsterdamer Beiträge zur Neueren Germanistik, Band 69) Amsterdam 2009. S. 43-58, hier S. 43

2 Jürgen Joachimsthaler: „Undeutsche“ Bücher: Zur Geschichte interkultureller Literatur in Deutschland. In: Helmut Schmitz (Hg.): Von der nationalen zur internationalen Literatur. Transkulturelle deutschsprachige Literatur und Kultur im Zeitalter globaler Migration. (Amsterdamer Beiträge zur Neueren Germanistik, Band 69) Amsterdam 2009. S. 19-39, hier S. 20

3 Vgl. Esselborn (2009): S. 43

4 Wolfgang Welsch: Transkulturalität. Lebensformen nach der Auflösung der Kulturen. In: Kurt Luger/Rudi Renger (Hg.): Dialog der Kulturen: Die multikulturelle Gesellschaft und die Medien. Wien 1994. S. 147-169, hier S. 165

5 Masahiko Tsuchiya: Von der Migrationsliteratur zur „interkulturellen Weltliteratur“. In: Studies in humanities and cultures. Nr. 10/2008. S. 301-314, hier S. 302 https://ncu.repo.nii.ac.jp/? action=repository_uri&item_id=235&file_id=25&file_no=1 (Zugriff: 07.03.17)

6 Vgl. Kader Konuk: Identitäten im Prozeß. Literatur von Autorinnen aus und in der Türkei in deutscher, englischer und türkischer Sprache. Essen 2001. S. 84

7 Vgl. Unbekannter Autor: Emine Sevgi Özdamar: Porträt http://www.goethe.de/ins/es/bar/prj/lit/aoz/oez/deindex.htm (Zugriff: 27.02.17)

8 Vgl. Unbekannter Autor: Biographie de Leïla Sebbar http://clicnet.swarthmore.edu/leila_sebbar/biographie.html (Zugriff: 27.02.17)

9 Vgl. Welsch (1994): S. 156

10 Vgl. Alexander M. Fischer: „Brecht hätte gerne eine Mitarbeiterin wie dich gehabt“. Zur Inszenierung transkultureller Autorschaft und auktorialem Traditionsverhalten bei Emine Sevgi Özdamar. In: Sabine Kyora (Hg.): Subjektform Autor. Autorschaftsinszenierungen als Praktiken der Subjektivierung. Bielefeld 2014. S. 247-266, hier S. 251-252

11 Martina Wagner-Egelhaaf: Autofiktion oder: Autobiographie nach der Autobiographie. Goethe – Barthes – Özdamar. In: Ulrich Breuer/Beatrice Sandberg (Hg.): Autobiographisches Schreiben in der deutschen Gegenwartsliteratur. Band 1: Grenzen der Identität und der Fiktionalität. München 2006. S. 353-368, hier S. 362

12 Nancy Huston/Leïla Sebbar: Lettres parisiennes: Histoires d'exil. Paris 1986. LP 134

13 LP 27-28

14 Leïla Sebbar in einem Gastvortrag im Institut Français in Saarbrücken am 14.12.2016

15 LP 147

16 Emine Sevgi Özdamar: Mutterzunge. Berlin 1993. S. 7

Ende der Leseprobe aus 29 Seiten

Details

Titel
Transkulturelle Aspekte in der Literatur von Emine Sevgi Özdamar und Leïla Sebbar
Hochschule
Universität des Saarlandes
Veranstaltung
Kulturelle GrenzgängerInnen: Konvertiten und Transvestiten als Mittler zwischen den Kulturen
Note
1,0
Autor
Jahr
2017
Seiten
29
Katalognummer
V456207
ISBN (eBook)
9783668885257
ISBN (Buch)
9783668885264
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Interkulturelle Literatur, Emine Sevgi özdamar, Leïla Sebbar
Arbeit zitieren
Nathalie Wagner (Autor:in), 2017, Transkulturelle Aspekte in der Literatur von Emine Sevgi Özdamar und Leïla Sebbar, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/456207

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