Kommunale Wirtschaftsförderung


Seminararbeit, 2005

21 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Gliederung

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Die „klassische“ Wirtschaftsförderung
2.1 Abgrenzung und Ziele kommunaler Wirtschaftsförderung
2.2 Traditionelle Aufgabenfelder
2.3 Instrumente der Wirtschaftsförderung
2.4 Organisationsformen kommunaler Wirtschaftsförderung

3 Vorstellung einer Wirtschaftsförderungsgesellschaft (Praxisbeispiel)
3.1 Kurzporträt der WFG
3.1.1 Der Standort
3.1.2 Geographische Lage
3.2 Ziele und Aktivitäten der WFG
3.2.1 Strategien zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes
3.2.2 Strategien zur Stärkung der Attraktivität durch Realisierung des integrativen Innenstadtmarketings

4 Modell zur Effizienzsteigerung vom IfM Bonn
4.1 Aufgaben und Organisationsstruktur
4.2 Örtliche Netzwerkarbeit
4.3 Regionale Zusammenarbeit

5 Abschließende Bemerkungen

Literaturverzeichnis

Erklärung

Abbildungsverzeichnis

Abb.1: Kontinuum der harten und weichen Standortfaktoren

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

In Folge der zunehmenden schweren Wirtschaftssituation ist die Wirtschaftsförderung vermehrt in das Blickfeld der Öffentlichkeit und der Politiker insbesondere auf kommunaler Ebene gerückt. Oft werden an die Wirtschaftsförderung (Wifö) große Erwartungen hinsichtlich der Schaffung von Arbeitsplätzen und der Generierung von Steuereinnahmen geknüpft. Diese Seminararbeit soll einen groben Überblick über die Aufgaben und Möglichkeiten der kommunalen Wirtschaftsförderung geben.

Zunächst wird im 2. Kapitel die Wifö in ihrer „klassischen“ Form so vorgestellt, wie sie auch in der aktuelleren Literatur beschrieben wird. Kapitel 3 soll das Thema der kommunalen Wirtschaftsförderung anhand eines realen Praxisbeispiels einer Wirtschaftsförderungsgesellschaft beschreiben und verdeutlichen. Im 4. Kapital wird ein Modell zur Effizienzsteigerung vom IfM Bonn vorgestellt, dass sich kritisch mit der aktuellen Handhabung kommunaler Wirtschaftsförderung beschäftigt und Handlungsempfehlungen aufzeigt. Ein paar abschließende Bemerkungen spannen im 5. Kapitel einen Bogen vom Praxisbeispiel (Kapitel 3) zum Model des IfM Bonn (Kapitel 4).

2 Die „klassische“ Wirtschaftsförderung

Wirtschaftsförderung bedeutet, einen Standort im Wettbewerb mit anderen Standorten zu platzieren und entsprechend zu verkaufen. Dabei spielen besonders die Standortbedingungen eine große Rolle. Diese sollen dahingehend aktiv gestaltet werden, dass Gründung, Wachstum und Ansiedlung von mittelständischen Unternehmen gefördert wird. Dies ist eine Aufgabe der kommunalen Institutionen.

Die kommunale Wirtschaftsförderung fungiert hier meistens als Mittler zwischen kommunaler Verwaltung und Unternehmen. So sollen neben den klassischen materiellen Standortbedingungen, wie Infrastruktur, Gewerbeflächen etc. auch die klimatischen Bedingungen, wie Bearbeitungsgeschwindigkeit von Anträgen und Genehmigungen innerhalb einer Verwaltung oder auch das Herstellen von Kontakten und Beziehungen berücksichtigt werden. Neben den „harten“ Standortfaktoren gewinnen also auch die „weichen“ Faktoren immer mehr an Bedeutung. Eine nähere Erläuterung der beiden Begriffe folgt unter 2.3.[1]

2.1 Abgrenzung und Ziele kommunaler Wirtschaftsförderung

„Das Grundgesetz sichert im Art. 28 den Gemeinden zu, alle Angelegenheiten der örtlichen Gemeinschaft eigenverantwortlich zu regeln.“[2] Demnach fällt auch die kommunale Wirtschaftsförderung in die Zuständigkeit der Gemeinden. Durch Abtretung von Kompetenzen ist es aber auch möglich, dass Landkreise, gemeindliche Zweckverbände oder auch Unternehmen der Gemeinden in Privatrechtsform Aufgaben der kommunalen Wifö wahrnehmen.[3]

Primärziel der kommunalen Wifö ist die Sicherung und Verbesserung der allgemeinen Lebensbedingungen in einer Gemeinde.[4] Ein aus diesem Primärziel abgeleitetes Zielsystem mit Haupt- und Teilzielen ist in der Praxis allerdings selten zu finden. Vielmehr wird ein ganzes Zielbündel, das von Verwaltung und Politik vorgegeben wird, verfolgt. Die größte Bedeutung haben folgende Hauptziele: Sicherung und Verbesserung des Arbeitsplatzangebots, Erhöhung der Finanzkraft der Gemeinde und Stärkung der Krisenfestigkeit der ansässigen Wirtschaft durch Diversifikation (Branchenmix). Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte hat sich die Bedeutung der Hauptziele verändert. Stand früher eine krisensichere Wirtschaftsstruktur im Mittelpunkt, so ist inzwischen der Ausbau bzw. die Sicherung des Arbeitsplatzangebots in den Vordergrund gerückt.[5]

2.2 Traditionelle Aufgabenfelder

Bis Mitte der 70er Jahre stand die klassische Akquisition von Unternehmen im Mittelpunkt der Wirtschaftsförderungsaktivitäten. Basis waren Überlegungen aus den so genannten Exportbasismodellen. Diese besagen, dass Wirtschaftswachstum entscheidend vom Export abhängt. Daher wurden besonders Großunternehmen mit einem hohen Exportanteil umworben. Durch die Größe erhofften sich die Standorte zusätzliche Arbeitsplätze und eine Stärkung ihrer Finanzkraft.

Seit Mitte der 70er Jahre hat sich der Schwerpunkt hin zur Bestandspflege verlagert. Das lag besonders daran, dass Unternehmen, die sich vergrößern wollten, zunehmend ihre Produktion in Länder mit niedrigeren Lohn(neben)kosten verlagerten. Deswegen richteten sich die Standorte zunehmend auf kleine und mittlere Unternehmen aus.

Weitere Gründe für die neue Ausrichtung waren Erkenntnisse aus der Theorie der endogenen Potentiale einer Region. Diese sollten bspw. durch die Nutzung regionsspezifischer Fähigkeiten[6] oder durch den Aufbau interregionaler Kreisläufe mobilisiert werden.[7]

2.3 Instrumente der Wirtschaftsförderung

Alle Maßnahmen, die ansässigen bzw. potentiellen Unternehmen zu einer positiven Entwicklung verhelfen sollen, kann man als Instrumente der Wifö zusammenfassen. Dabei sind direkte Maßnahmen und indirekte Maßnahmen zu unterscheiden.

Unter direkten Maßnahmen versteht man Maßnahmen, die auf einzelne Unternehmen abzielen und sich direkt auf deren Vermögenslage auswirken. Dazu zählen bspw. Bürgschaften, Garantien, Finanzhilfen (Subventionen) oder auch gezielte Beschleunigung von behördlichen Genehmigungsverfahren. Indirekte Maßnahmen zielen auf die Entwicklung von Rahmenbedingungen ab, die Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung der Standortfaktoren haben.[8]

Standortfaktoren werden in weiche und harte unterschieden. Dabei ist festzuhalten, dass die Grenzen ineinander übergehen. Eine strikte Trennung ist also nicht möglich. Eine Übersicht bietet die Abbildung 1. Eine zentrale Bedeutung für die Standortwahl haben sicherlich harte Standortfaktoren, wie die Flächenverfügbarkeit, Infrastruktur oder Lage zu den Absatzmärkten. Mit der Zeit hat die Bedeutung der weichen Standortfaktoren stark zugenommen. Eine unternehmerfreundliche Verwaltung oder auch das Image einer Region sind für die Standortwahl immer relevanter.

[...]


[1] vgl. A. Icks und M. Richter, Jahrbuch zur Mittelstandsforschung 2/2001, Wiesbaden 01, S. 87

[2] ima komm, Wirtschaftsförderung im 21. Jahrhundert, Aalen 2001, S. 9

[3] vgl. ima komm, Wirtschaftsförderung im 21. Jahrhundert, Aalen 2001, S. 10

[4] vgl. A. Icks und M. Richter, Jahrbuch zur Mittelstandsforschung 2/2001, Wiesbaden 01, S. 88

[5] vgl. ima komm, Wirtschaftsförderung im 21. Jahrhundert, Aalen 2001, S. 14

[6] Bsp: Regionsspezifische Fähigkeit im Ruhrgebiet: Kohle und Stahlindustrie

[7] vgl. A. Icks d M. Richter, Jahrbuch zur Mittelstandsforschung 2/2001, Wiesbaden 01, S. 89f

[8] vgl. ima komm, Wirtschaftsförderung im 21. Jahrhundert, Aalen 2001, S. 17

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Kommunale Wirtschaftsförderung
Hochschule
Hochschule Bochum
Note
1,3
Autor
Jahr
2005
Seiten
21
Katalognummer
V45535
ISBN (eBook)
9783638429245
Dateigröße
633 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Kommunale, Wirtschaftsförderung
Arbeit zitieren
Sebastian Schlüter (Autor:in), 2005, Kommunale Wirtschaftsförderung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/45535

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