Wie kann Experimentieren in Hinblick auf Sprachfördermöglichkeiten im Sachunterricht der Grundschule am Beispiel "Was schwimmt, was sinkt" aussehen?


Hausarbeit, 2013

30 Seiten

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Experimentieren
2.1 Begriffsdefinition
2.2 Experimentieren im Sachunterricht

3. Experiment: „Was schwimmt, was sinkt?“
3.1 Der Weg zum Experiment
3.2 Fachwissenschaftliche Aspekte
3.3 Reflexion
3.4 Verbesserungsvorschläge zum Experiment und Arbeitsblatt

4. Sprachliche Fördermöglichkeiten
4.1 Allgemein im Sachunterricht
4.2 Sprachförderung anhand des Beispielexperimentes

5. Fazit

Literaturverzeichnis

Anhang

1. Einleitung

„Alles klare und sichere Erkennen der Jugend geht nur aus Anschauungen hervor, sowohl das Erkennen äußerer Dinge, als das Erkennen innerer Zustände des Geistes selbst. – Gehe vom Äußerlichen aus und schreite von da aus zum Begrifflichen fort, vom Einzelnen zum Allgemeinen, vom Konkreten zum Abstrakten, nicht umgekehrt“ (Diesterweg, 2013, online).

Der deutsche Schulreformer Adolph Diesterweg (1790-1866) hatte schon zu seiner Zeit erkannt, was einen guten Unterricht ausmacht. Die Anschaulichkeit der Inhalte ist der Schlüssel zum Erfolg und kann dem Lehrer dazu verhelfen, nachhaltige Lernziele bei den Kindern zu erbringen.

Der Sachunterricht in der Grundschule ermöglicht mit Experimenten das Veranschaulichen konkreter naturwissenschaftlicher Gegebenheiten und geht dem menschlichen Phänomen der „Neugierde, Wissensdurst und Experimentierfreudigkeit“ (vgl. Thiesen, 2001, S.153) nach, welches schon seit Jahrhunderten die Menschheit bestimmt. Diese sind fast unbegrenzt und ermöglichen den Kindern eine genaue und realistische Wahrnehmung der Umwelt und wecken neues Interesse, da sie überwiegend nur durch Tun und Erfahren lernen (vgl. ebd., S. 153). So bietet sich der vorliegende praxisbezogene Unterricht an, das Element Wasser vorzustellen und mittels des Experiments „Was schwimmt, was sinkt“ zu skizzieren.

Dieses wird in der vorliegen Arbeit näher erläutert und mit allgemeinen, sowie konkreten sprachlichen Fördermöglichkeiten im pädagogischen Alltag abgerundet. Schließlich bildet Sprache die „Basis der mitmenschlichen Kommunikation“ (vgl. Schlösser, 2010, S. 6). So wird der Frage nachgegangen „Wie kann Experimentieren in Hinblick auf Sprachfördermöglichkeiten im Sachunterricht der Grundschule am Beispiel „Was schwimmt, was sinkt“ aussehen?

2. Experimentieren

2.1 Begriffsdefinition

Der Begriff des «Experimentierens» ist von dem lateinischen Wort «Experimentum» abzuleiten, was so viel bedeutet wie Versuch, Beweis, Prüfung, Probe oder Erfahrung (vgl. Pons, 2013, online) und erahnen lässt um was es beim Experimentieren geht. Zu Beginn eines jeden Experimentes steht eine (echte) Fragestellung, sowie Vermutung (vgl. Grygier, 2009, S. 25) und setzt somit eine Hypothese beziehungsweise Erkenntnis voraus, die es nachzuweisen und zu bestätigen gilt (vgl. Muckenfuß, 1995, S. 335). Zudem sollen soziale Phänomene veranschaulicht werden (vgl. Bartnitzky, 2009, S. 642). Folglich kann das Experiment als eine der wichtigsten Forschungsmethoden der modernen Naturwissenschaften gesehen werden, das planmäßige Vorbereitung, Wiederholbarkeit zu beliebiger Zeit und an beliebigen Ort im Sinne der allgemeinen Nachprüfbarkeit sowie die Variierbarkeit der Bedingungen fordert (vgl. Brockhaus, 1983, S. 295). Dabei geht es nicht nur um die reine Erkenntnisgewinnung, sondern darum den Erkenntnissen etwas Nützliches zu entnehmen und dadurch Neues hervorzubringen (vgl. Hellmich, 2010, S. 2).

Das bedeutet, dass zuvor aufgestellte Anfangsfragen fixiert werden, sowie ein Untersuchungs- beziehungsweise Versuchsplan aufgestellt wird. Daraufhin werden Verlauf und Ergebnisse beobachtet, dokumentiert und festgehalten (vgl. Bartnitzky, 2009, S. 642).

Was dies nun konkret für den Sachunterricht1 im Umgang mit Grundschülern2 bedeutet, wird im nächsten Kapitel vorgestellt und näher analysiert.

2.2 Experimentieren im Sachunterricht

Es stellt sich die Frage, welche Kriterien des naturwissenschaftlichen Unterrichts für das Fach Sachunterricht erfüllt werden müssen, damit das Experimentieren mit Kindern in der Grundschule funktionieren kann. Bevor jedoch spezifisch auf das Experimentieren im Sachunterricht eingegangen wird, wird zunächst die Stellung und Zielsetzung des Sachunterrichts in der Grundschule vorgestellt.

Naturwissenschaftliche Themen und Inhalte sind deutschlandweit im Bereich des Sachunterrichts verordnet, wodurch sich für deren Didaktik eine Kombination von gesellschaftlichen, sozialen oder historischen Fragestellungen im Unterricht ergibt (vgl. Grigyier, 2009, S. 7). Der Sachunterricht ist zu einem zentralen Kernfach der Grundschule geworden, da es zum einem um die direkte Erschließung der natürlichen, sozialen und technischen Lebenswirklichkeit der Kinder geht, sodass das Fach eine besondere Rolle in deren Gegenwart in Bezug auf Fragen und Interessen einnimmt. Zum anderen ermöglicht und fordert der Sachunterricht die Zusammenführung verschiedener fachlicher Zugänge und schafft eine Grundlage für ein zunehmend eigenverantwortliches Handeln und weiterführendes Lernen (vgl. Bartnitzky, 2009, S. 599; 612). In diesem Zusammenhang ist es notwendig, dass sich die Ziele des naturwissenschaftlichen Lernens an den allgemeinen Grundsätzen des sachunterrichtlichen Lernens orientieren (vgl. Grigyier, 2009, S. 7) und der Sachunterricht aus historischer Perspektive in der Entwicklung spezifisch grundschulpädagogischer Unterrichtskonzeptionen einzuordnen gilt (vgl. Bartnitzky, 2009, S. 599).

Die Aufgaben des Sachunterrichts, wie sie bereits im Perspektivrahmen der Gesellschaft für Didaktik des Sachunterrichts (kurz: GDSU) festgehalten werden, sind demnach nicht nur das Verständnis von Allgemeinbildung, was die Mitbestimmungs-, Selbstbestimmungs- und Solidaritätsfähigkeit meint (vgl. ebd., S. 599), sondern zielen wie es Joachim Kahlert bereits 2005 formuliert hat, auf die Unterstützung des Verstehens, der Förderung, der Sachlichkeit und der Eröffnung sinnvoller Zugangsweisen zum selbstständigen Aufbauen und Erweitern von Wissen, den Auf- und Ausbau von Interessen und die Ermutigung zum Handeln ab (vgl. Kahlert, 2005, S. 27). Aufgrund des begrenzten Umfangs dieser Arbeit, wird im Folgenden auf die zuvor genannten Aspekte nicht näher eingegangen. Nichts desto trotz dürfen die zuvor genannten fünf Aspekte nicht getrennt voneinander, sondern als gegenseitige Beeinflussung und Unterstützung gesehen werden (vgl. Bartnitzky, 2009, S. 605).

Daraus ergibt sich die Frage was Experimentieren konkret im Sachunterricht der Grundschule bedeutet und welche Effekte sich daraus ergeben.

Beim Experimentieren im Umgang mit Grundschülern steht eine Fragestellung zu einem bestimmten Thema bzw. Inhalt im Raum. Da das Aufstellen einer Hypothese von Kindern im Grundschulalter zu viel verlangt wäre, kann eher von Vermutungen ausgegangen werden, die die Kinder selbstständig aufstellen, bearbeiten und beantworten. Oft werden diese Vermutungen mit folgenden Sätzen begründet: „Das habe ich schon einmal in der Sendung mit der Maus gesehen.“ Oder „Meine Mama hat mir gesagt, dass das so ist!“ (vgl. Grygier, 2001, S. 13). Somit steht für die Kinder die Frage des Wies im Raum, die es zu klären gilt und nicht mehr länger nur das Warum (vgl. ebd., S. 13; 154). Darüber hinaus sollen sich die Schüler3 selbsttätig mit einem Phänomen auseinandersetzen, was das konkrete Versuchen, Ausprobieren, Erkunden und Explorieren meint, wodurch die Kinder eine Form des entdeckenden Lernens erfahren und Experimentieren als Problemlösestrategie und Erkenntnisgewinnung in den Mittelpunkt rückt (vgl. Hellberg-Ronde, 1999, S. 146-155).

Es ergeben sich verschiedene Chancen und Ziele für die Kinder, da das praxisbezogene Experimentieren im Sachunterricht deren Neugierde und Motivation weckt. Abgesehen davon werden Ansprüche der Fachwissenschaft mit kindlichen Bedürfnissen, Fragen und Interessen verknüpft. Auf naturwissenschaftliches Denken und Arbeiten wird hingearbeitet und Ordnungsstrukturen gefunden (vgl. Hartinger, S. 2007. S. 444). Es werden Erfahrungen gesammelt und erweitert, sowie Funktionszusammenhänge erkannt (vgl. Thiesen, 2001, S. 154). Diese Aspekte setzen voraus, dass das Kind in der Lage ist, aufmerksam wahrzunehmen, denn die Beobachtungen und Deutungen sind von Vorwissen, Vorstellungen und Theorien der Kinder geprägt (vgl. Bartnitzky, 2009, S. 642). Vorerfahrungen oder Vorwissen sind für die Einordnung und Interpretation wahrgenommener Reize unabdingbar, um Vergleiche neuer Sachverhalte anstellen zu können (vgl. Köster, 2010, S. 62).

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Experimentieren im Sachunterricht mit Grundschulkindern, die didaktische Aufgabe der Steigerung kognitiver, methodischer, fachlicher, epistemischer4 und wissenschaftstheoretischer Kompetenzen verfolgt und somit den Erwerb von umfassenden Primärerfahrungen, Wissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten ermöglicht. Außerdem wird eine solide Basis für intuitives Handeln, Kreativität und Improvisationstalent geschaffen (vgl. ebd., S. 61f).

Um dies besser veranschaulichen zu können, wird im nächsten Kapitel das Beispielexperiment „Was schwimmt, was sinkt“ vorgestellt.

3. Experiment: „Was schwimmt, was sinkt?“

3.1 Der Weg zum Experiment

Bevor wahllos ein Experiment ausgesucht wird, sollte sich die Lehrkraft (in diesem Fall die Arbeitsgruppe) für eine Dimension des Rahmenplans Sachunterrichts (GSDU) entscheiden, um das zu behandelnde Thema einordnen zu können.

Das hier bearbeitete Experiment: „Was schwimmt, was sinkt“, ist der Dimension Natur mit dem Thema der Dichte in Bezug des Wassers zuzuordnen. Besonders im Sachunterricht ist es hilfreich, sich auf die Lebenswelt der Kinder zu beziehen, weswegen die Entscheidung der Kursteilnehmer auf das Thema der Wasserdichte während der jetzigen Sommerzeit fiel. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass es zu häufigeren Schwimmbadbesuchen oder Wasserspielen der Kinder kommt, wo das Phänomen des Schwimmens und Sinkens und somit der Wasserdichte bereits beobachtetet werden kann. Da es für Zweitklässler zu komplex wäre, die Wasserdichte physikalisch zu verstehen, muss diese kindgerecht und möglichst einfach erklärt werden.

Als ein täglicher und nützlicher Begleiter in der Umwelt, stellt Wasser und seine Eigenschaften ein interessantes Themengebiet dar. Hinzukommend lassen sich zum Thema einige gute und kindgerechte Arbeitsmaterialien finden, sodass eine gewisse Vielfalt geboten wird, um auch ein eigenes Arbeitsblatt (siehe Anhang, S. XIV) gestalten zu können. Dies muss in Bezug auf die Klassenstufe gesehen werden, in der das Experiment stattfinden soll.

Das hier vorgestellte Wasserexperiment fällt in die Unterrichtseinheit „Natürliche Phänomene und Gegebenheiten“, sowie „Wasser und Temperaturen“ und eignet sich für die zweite Klassenstufe einer Grundschule. Es handelt sich um ein Demonstrationsexperiment, welches den Schülern die Möglichkeit bietet, eine bedeutende Experimentieranordnung kennen zu lernen, wissenschaftliche Experimente nachzustellen und möglichst exakt zu dokumentieren (vgl. Hellmich, 2010, S. 2). Sicherheitshinweise müssen bei diesem Experiment nicht beachtet werden.

Zu Beginn erfolgt der Aufbau einer Schüssel mit Wasser. Die zu verwendenden Materialien wie Bleistift, Nagel, Holzstück, Korken, Stein, Styroporstück, Schlüssel, Geldstück, Streichholz, und einer Murmel, sowie Knete werden bereit gelegt. Um das Thema einzuleiten, wird gefragt, was die Kinder5 unter Schwimmen verstehen und was das Gegenteil dazu sein könnte. Wenn mehrere Antworten gesammelt worden sind, wie beispielsweise: „Schwimmen ist das, was man im Schwimmbad tut“, „Schwimmen meint das auf dem Wasser liegen“, „Das Gegenteil von Schwimmen ist Tauchen“, oder „Das Gegenteil von Schwimmen ist Sinken“, erfolgt eine kurze Erklärung durch die Lehrkraft, dass leichte Sachen schwimmen, schwere hingegen untergehen. Da dies jedoch nicht immer der Fall ist, sollen die Kinder in Dreier- bis Vierergruppen, je nach Größe der Klasse bzw. des Kurses, Überlegungen anstellen. Daraufhin erhält jedes Kind ein Arbeitsblatt (siehe Anhang, S. XIV) und jede Gruppe einen roten und blauen Karton (siehe Anhang, Abb. 1; 2), sowie einlaminierte Kärtchen mit den Abbildungen der unterschiedlichen Gegenstände (siehe Anhang, Abb. 3).

An dieser Stelle wird das vorbereitete Experiment erklärt und das Thema „Was schwimmt, was sinkt“ vorgestellt. Als nächstes sollen die Kinder in ihrer Gruppe Vermutungen über das Schwimmverhalten der Materialien aufstellen und dies mittels des Legens der Kärtchen auf die beiden Kartonfarben veranschaulichen. Rot steht hier für das Sinken eines Gegenstandes und Blau für das Schwimmen. Hat sich die Gruppe darauf geeinigt, welches Kärtchen zu welchen Karton zugeordnet wird, sollen die Kinder entweder alleine oder in der Gruppe, die Vermutungen auf dem Arbeitsblatt mittels gesetzter Kreuze an vorgegebener Stelle kennzeichnen. Ist die Gruppe mit dem Arbeitsauftrag fertig, nehmen die Kinder die sogenannte „Brezelhaltung“ ein, was das Überkreuzen der Arme vor den Oberkörper meint, sodass die Lehrkraft die Beendigung der Aufgabe erkennt.

Nach weiteren fünf bis zehn Minuten, werden die Vermutungen der einzelnen Gruppen mittels eines „Sprachwürfels“ (siehe Anhang, Abb. 4) vorgestellt. Auf diesem Würfel stehen Satzanfänge wie „Ich denke, dass…“, „Ich glaube, dass…“ und „Ich vermute, dass…“, um den Kindern eine Hilfestellung für die Satzbildung zu geben. Dies kann beispielsweise lauten: „Ich vermute, dass der Bleistift schwimmen wird“. Dabei sollen die Kinder versuchen ihre Vermutungen zu erklären. Sollte bei einer weiteren Gruppe eine andere Meinung vorliegen, sollte die Gruppe versuchen, diese zu begründen. Wird sich auf eine Vermutung geeinigt, kann das Experiment durchgeführt werden und der erste Gegenstand, der Bleistift, in das Wasser gelassen werden.

So werden die unterschiedlichen Gegenstände nacheinander auf ihre Wasserdichte hin untersucht, sodass beobachtet werden kann, was auf der Wasseroberfläche schwimmt und was nicht. In diesem Fallbeispiel schwimmen folgende Gegenstände: der Bleistift, das Holzstück, der Korken, das Styropor und das Streichholz. Auf den Boden der Schüssel sinken wiederum der Nagel, der Stein, der Schlüssel, die Murmel und das Geldstück. Dabei sollen die Kinder stets einen Blick auf ihr Arbeitsblatt haben und vergleichen, ob sie die Kreuze richtig gesetzt haben. Die entsprechenden Beobachtungen, ob etwas schwimmt oder sinkt tragen sie in einer weiteren Spalte auf dem Arbeitsblatt mit Kreuzen ein. Der Lehrer6 erklärt dann, dass das Schwimmverhalten eines Stoffes von seinem Material (leichter/schwerer) im Gegensatz zum Wasser abhängt. Ein Körper schwimmt, wenn das von ihm verdrängte Wasser so viel „wiegt“ wie der Körper selbst. Dies bedeutet, dass das Masse-Volumen-Verhältnis kleiner ist, als das des Wassers. Die Dichte gibt somit an, wie schwer ein Gegenstand im Vergleich zum Inhalt ist.

Knete stellt eine gesonderte Form dar, da sie als Kugelfigur direkt unter geht, aber in Gestalt eines Bootes, also einer Form mit einem Hohlraum an der Wasseroberfläche schwimmen kann ohne zu sinken.

Daraus ergibt sich die Frage, wie sich das Phänomen des Schwimmens und Sinkens fachwissenschaftlich und somit physikalisch erklären lässt. Dies soll im nächsten Kapitel näher erläutert werden.

3.2 Fachwissenschaftliche Aspekte

Wie bereits erwähnt, handelt das Thema von der Dichte des Wassers, doch was genau wird darunter verstanden.

Dichte definiert allgemein das „Masse-Volumen-Verhältnis eines Stoffes“ (Harenberg, 1996, S. 639). Das heißt, die Dichte gibt an, ob ein Körper hinsichtlich seiner Größe leicht oder schwer ist und somit schwimmen oder sinken kann. Je mehr Masse im gleichen Volumen ist, desto höher ist folglich die Dichte und umgekehrt. Wasser ist eine chemische Verbindung, die sich aus zwei Atomen Wasserstoff (H) und einem Atom Sauerstoff (O) zusammensetzt (H2O) (vgl. Harenberg, 1996, S. 3167). Wasser hat somit bei 4 Grad Celsius die größte Dichte mit 1000,00 kg/m3 (vgl. Boysen, 1995, S. 452). Demnach schwimmen alle Gegenstände, die eine geringere Dichte als Wasser haben an der Wasseroberfläche, während Gegenstände mit einer höheren Dichte zu Boden sinken.

Des Weiteren kann die fachliche Hintergrundinformation gegeben werden, dass die Oberfläche des Wassers stets unter Spannung steht (vgl. Haider, 2010, S. 22), gegeben werden und sich die Oberfläche der Gefäßform anpasst (vgl. Anders, 1990, S. 14). Wird die Oberfläche verletzt, sinken die Körper ohne weiteres bis auf den Boden der Schüssel (vgl. ebd., S. 15).

3.3 Reflexion

Die Auswertung der Reflexionsbögen der Kursteilnehmer hat ein recht eindeutiges und positives Ergebnis in Bezug auf das Vorzeigebeispiel ergeben. Verbesserungsvorschläge werden im nächsten Kapitel genannt.

Der Anlass des Experiments mit dem Thema „Was schwimmt, was sinkt“ war für fast alle Kursteilnehmer erkennbar, nur wenige hielten das Thema „Wetter“ für ausschlaggebend. Der Arbeitsauftrag wurde richtig erfasst und auch die Präsentation als solche wurde als positiv bewertet. Der Einstieg des Experimentes erfolgte passend zur Sommerzeit mit dem Beispiel von Schwimmbadbesuchen, sodass schnell ein Alltagsbezug hergestellt und auf das Thema „Schwimmen und Sinken“ eingegangen werden konnte. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass das Experiment für die zweite Klassenstufe geeignet ist und gegebenenfalls schon in der ersten Klasse verwendet werden könnte. Da „kurze und prägnante Sätze mit Bildergänzungen“ benutzt wurden und es „kindgerecht erklärt“ wurde, war die Umsetzung klar beschrieben, leicht und gut durchführbar. Es wurde als vorteilhaft gesehen, dass alltägliche und somit sinnvoll ausgewählte und günstige beziehungsweise kostenlose Materialien verwendet wurden, die von den Kindern auch mitgebracht werden können. Die angebotene Methode erschien den Teilnehmern als anschaulich und sehr gut für die Erreichung des Ziels geeignet. Insbesondere da sich „praktische Übungen“ stellen für Kinder eine angemessene Vorgehensweise dar. Durch die Interaktion der Kinder innerhalb der Gruppe, ergibt sich ein weiterer positiver Effekt. Sie haben die Möglichkeit es selbst auszuprobieren, auch wenn dies zu einem späteren Zeitpunkt zu Hause geschieht. Das ausgewählte Experiment führte dank der Anschauungsmaterialien und der Versuche selbst zum gewünschten Ergebnis. Dieses war für jeden klar ersichtlich und logisch nachvollziehbar. Die meisten Versuchsteilnehmer haben das Lernziel über die Erklärung „Was schwimmt, was sinkt“ abhängig von Größe, Beschaffenheit, Form und Schwere nachvollziehen können. Außerdem wurde das Thema an das Alltagswissen über das Element Wasser in Bezug auf Gegenstände angeknüpft. Die Wortschatzerweiterung und das Formulieren von Satzstrukturen konnte zudem geübt werden. Nur wenige Personen waren der Meinung, dass kein Lernziel formuliert wurde. Demnach konnte „phänomenologisch das Prinzip vom Schwimmen und Sinken erkannt werden“. Fachwissenschaftlich werden nicht alle Kinder den Bezug zur Dichte verstehen können, aber dies wurde zu Beginn des Experiments bereits erwähnt.

Bis auf zwei Teilnehmer, die keine Angabe gemacht haben, konnte das Experiment eine wirklich hohe und zustimmende Resonanz hervorrufen. Es wurde als positiv erachtet, dass die Schüler beziehungsweise Kursteilnehmer aktiv mitarbeiten und so ein schneller und deutlicher Effekt beobachtet werden konnte. Abgesehen davon war das Experiment leicht durchführbar, sodass es sich für die Grundschule eignet und somit ein „relevantes Thema“ behandelt werden konnte. Das Arbeiten in Gruppen bietet sich besonders für diese Versuchsreihe an und ermöglicht ein eigenes Ausprobieren mittels unterschiedlicher Gegenstände in der Schule oder zu Hause. Außerdem spielte die sprachliche Förderung eine wichtige Rolle, die mittels des Sprachwürfels erfolgen konnte. Die Hälfte des Kurses erachtete dieses Vorgehen als sehr gut, da „zunächst Vermutungen aufgestellt wurden“, um diese anschließend ausformulieren zu können.

Das Experiment und der Würfel stellten eine anschauliche Methode für die Behandlung des Themas Schwimmen und Sinken im Sachunterricht dar, die klar strukturiert war und so „den Ablauf des Vermutens, Würfelns, Sprechens und Beobachtens“ unterstütze. Die gute und intensive Vorbereitung durch die zur Verfügung gestellten ansprechenden Materialien, wurde von den Kursteilnehmern sehr geschätzt. Folglich wurde das Experiment als anschaulich, gut ausgearbeitet und wissenswert gesehen.

[...]


1 Oder wie es in anderen Bundesländern heißt: Heimat- und Sachkunde, Heimat- und Sachunterricht, Heimatkunde/ Sachunterricht, Sachkunde, Fachverbund Mensch, Natur und Kultur. In dieser Arbeit wird von Rheinland-Pfalz und somit vom Sachunterricht ausgegangen.

2 Es ist stets von Grundschülern und Grundschülerinnen die Rede.

3 Hier ist von Schülern und Schülerinnen die Rede.

4 Oder auch epistemologisch meinte wirtschafts,- erkenntnistheoretisch (vgl. Duden, 2013, online).

5 In diesem Fall sind die Kursteilnehmer und Kursteilnehmerinnen gemeint.

6 Es sind Lehrer und Lehrerinnen darunter zu verstehen.

Ende der Leseprobe aus 30 Seiten

Details

Titel
Wie kann Experimentieren in Hinblick auf Sprachfördermöglichkeiten im Sachunterricht der Grundschule am Beispiel "Was schwimmt, was sinkt" aussehen?
Hochschule
Universität Koblenz-Landau
Jahr
2013
Seiten
30
Katalognummer
V455337
ISBN (eBook)
9783668888340
ISBN (Buch)
9783668888357
Sprache
Deutsch
Schlagworte
experimentieren, hinblick, sprachfördermöglichkeiten, sachunterricht, grundschule, beispiel
Arbeit zitieren
Anonym, 2013, Wie kann Experimentieren in Hinblick auf Sprachfördermöglichkeiten im Sachunterricht der Grundschule am Beispiel "Was schwimmt, was sinkt" aussehen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/455337

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