Sozialpädagogische Analyse von Biografieverläufen


Hausarbeit, 2016

38 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1.Einleitung

2.Rekonstruktive Sozialpädagogik
2.1.Ursprung
2.2.Ethnografische Kompetenz und Bildung
2.3.Fazit

3.Untersuchungsdesign
3.1.Das Narrative Interview
3.2.Zeitplan
3.3.Aufbau des Interviewkontaktes
3.4.Untersuchungsverlauf
3.5.Auswertungsverfahren

4.Ergebnisse
4.1.Einführung in die Biografie
4.1.1.Borderline Persönlichkeitsstörung
4.1.2.Fallbericht
4.2.Analyse des Zeitstrahls
4.3.Interventionen Sozialer Arbeit und anderer Systeme
Therapieformen
4.4.Kontrolle und Kontrollverlust
4.5.Synthese

5.Kommentar

6.Literaturverzeichnis

7.Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung

„Biografiearbeit ist eine strukturierte Form zur Selbstreflexion der Biografie in einem professionellen Setting. Die Reflexion einer biografischen Vergangenheit dient ihrem Verständnis in der Gegenwart und einer möglichen Gestaltung der Zukunft. Dabei wird die individuelle Biografie in einem gesellschaftlichen und historischen Zusammenhang gesehen. Aus dieser Sichtweise lassen sich zukünftige Handlungspotenziale entwickeln.“[1]

Ziel der vorliegenden Arbeit ist die beispielhafte Darstellung der Biografiearbeit als Instrument der Sozialen Arbeit mittels der Fragstellung: Wie konstruieren Menschen ihre Lebensgeschichte ? Die Reflexion der eigenen Lebensgeschichte kann Menschen dazu befähigen autobiografische Kompetenzen zu stärken, ein ganzheitliches Verständnis für die eigene Biografie zu erwerben und gewonnene Erkenntnisse als Ressourcen für die Zukunft zu nutzen. Im Kontext der Sozialen Arbeit führt ein Besseres Verstehen der Lebenswelt betroffener Individuen zur Herleitung von neuen Handlungskonzepten. So wird die Erfahrung des Besonderen in die Erkenntnis des Allgemeinen überführt.

Zu Beginn der Arbeit soll eine kurze Darstellung der Rekonstruktiven Sozialarbeit mitsamt ihrem Ursprung erfolgen. Darauf basierend wird im Untersuchungsdesign das Narrative Interview als Datenerhebungsmethode erläutert. Des Weiteren werden der Aufbau des Interviewkontaktes, Zeitplanung und verwendete Auswertungsverfahren beschrieben. Unter dem Punkt Untersuchungsergebnisse findet eine Einführung in die Biografie des Interviewpartners und deren Analyse statt. Zentrale Ergebnisse werden aufgezeigt und zur weiteren Verarbeitung offen gelegt. Den Abschluss bildet ein Kommentar welcher der Reflexion von Seminar und Projekt dient.

Um in der Sozialen Arbeit effektiv Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten ist es essentiell Lebenswelten und soziale Interaktionen aus der Sicht der Betroffenen heraus zu verstehen. Nur so lassen sich Handlungsstrategien entwerfen welche von unseren Klienten auch effektiv umgesetzt werden können.

2. Rekonstruktive Sozialpädagogik

2.1. Ursprung

Ihren Ursprung findet die Rekonstruktive Sozialpädagogik Ende der 60er Jahre in der Diskussion um Professionalisierung und Disziplinentwicklung der Sozialpädagogik. Eine zunehmende Verwissenschaftlichung dieses Feldes führte zu dem Wunsch nach Selbstevaluation und Selbstvergewisserung. Sozialpädagogisches Handeln sollte als Prozess verständlich gemacht und so in die Ausbildung und Qualifizierung der Handelnden eingebunden werden. Zu diesem Zweck bemühte man sich vorhandene Kenntnisse aus der Praxis der Sozialen Arbeit mit den Grundlagen des ethnografischen Fremdverstehens aus der Sozialforschung zu kombinieren. Es folgte die Etablierung eines intermediären Feldes zwischen Wissenschaft und pädagogischer Praxis.

Zur optimalen Reflexion der pädagogischen Praxis und der daraus resultierenden theoretischen Gewinnerzielung, bedient sich die Rekonstruktive Sozialpädagogik folgender Traditionslinien:

1. Psychoanalytische Pädagogik,
2. Sozialpäd. und sozialarb. Fallanalyse,
3. Aktions- und Handlungsforschung,
4. Strömungen des sog. Interpretativen Paradigmas (Bündel theoretischer Leitsätze, Fragestellungen und Methoden) welches im Kern besagt, das jede Interaktion auch gleichzeitig ein interaktiver Prozess ist, in welchem sich die Handelnden durch sinngebende Deutungen aufeinander beziehen.

Der Zusammenschluss dieser Traditionen führt zu einem besseren Verständnis für die Lebenswelt des betroffenen Klientels und ermöglicht die Herleitung von Handlungskonzepten. So können Leerstellen während der Ausbildung und in der Durchsetzung sozialer Fachlichkeit gefüllt werden. Die Erfahrung des Besonderen wird in die Erkenntnis des Allgemeinen überführt. Die Rekonstruktive Sozialpädagogik bildet also einen „[…] Zusammenhang all jener methodischen Bemühungen im Bereich der Sozialen Arbeit, denen es um das Verstehen und die Interpretation der Wirklichkeit als einer von handelnden Subjekten sinnhaft konstruierten und intersubjektiv vermittelten Wirklichkeit geht.“[2]. Erhoben werden diese Daten u.a. durch die Analyse von Dokumenten, Teilnehmende Beobachtungen, Experteninterviews oder Narrative Interviews.

2.2. Ethnografische Kompetenz und Bildung

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[3]

Die Ethnografie bemüht sich das Zusammenleben, soziale und politische Organisationen, sowie kulturelle Ausprägungen einer Gesellschaft aus der Sichtweise ihrer Angehörigen wertfrei zu beschreiben und zu verstehen. Die Rekonstruktive Sozialpädagogik bedient sich drei verschiedener Ebenen denen die Ethnografie zu Grunde liegt:

1. Wissenschaft / Qualitative Forschung: Rekonstruktion und Sinnverständnis von strukturellen Voraussetzungen, Verfahren, Regeln und Konstitutionsbedingungen mit denen Menschen in sozialen Situationen und Interaktionen Wirklichkeit herstellen und behaupten,
2. Praxis: Mikroanalysen von sozialen Interaktionsprozessen – Verständnis der sozialen Wirklichkeit als Prozess von subjektiven (Individuum) und sozialen (Gesellschaft) Sinnkonstruktionen in der alltäglichen Lebenswelt,
3. Selbstreflexion / Praxisreflexion: Reflexion sozialpäd. Felder und sozialpäd. Handelns.

Es gilt zu beachten, dass jede Gruppe von Individuen ihre Wirklichkeit selbst bildet (konstruiert) und weiter vermittelt. Um effektiv für eine Gruppe handeln zu können gilt es an deren Lebenserfahrungen anzuschließen und deren Lebenssituation zu verstehen (Hermeneutik). Zu diesem Zweck bedienen wir uns der Rekonstruktion der sozialen Räume, Handlungen und Prozesse einzelner Gruppen oder Individuen. Innerhalb dieser Mikroanalysen lassen sich subjektive Sinnbildungsprozesse, lebensweltliche Prozessualität und Konstruktionen von Interaktionsprozessen herausfiltern welche zusammengefasst zur biografischen Identität eines Individuums führen.

2.3. Fazit

Rekonstruktive Sozialpädagogik zeigt sich als „Eine Soziale Arbeit, die sich als Profession versteht, welche lebensgeschichtliche Erfahrungen und Selbstdarstellungen produktiv nutzt, um Menschen "ganzheitlich" wahrzunehmen und ihnen darüber hinaus ein Selbstverstehen und ein selbstverantwortliches Handeln zu erleichtern; und die schließlich nicht nur Expertin in Fremdreflexion sein will, sondern auch systematisch und methodisch kontrolliert die Selbstreflexion der eigenen professionellen Praxis betreibt.“[4]

Rekonstruktive Sozialpädagogik arbeitet lebensweltorientiert und nimmt Grenzen der einzelnen Gestaltungsmöglichkeiten durch soziale Problemlagen und Leidensprozesse wahr. Außerdem ist sie sensibel für subjektive Handlungs- und Denkmuster sowie Handlungspotenziale. Sie dient der Reflexion des eigenen professionellen Handelns, bildet eine Rückkoppelung an die Praxis und bedient sich einzelner Fälle zur Theorieentwicklung. Zu beachten ist jedoch immer, dass der Mensch pflegt seiner rekonstruierten Geschichte stets eine persönliche Note aufgrund von Erfahrungen und Einstellungen zu geben und so ggfs. Ereignissen eine Färbung zu geben, welche jene unter Umständen von der Realität entrücken.

3. Untersuchungsdesign

In der Untersuchung soll folgende Fragestellung behandelt werden: Wie konstruieren Menschen ihre Lebensgeschichte? Die Eingangsfrage ist bewusst allgemein gehalten um einen ersten Einblick in die Biografiearbeit und die Verwendung des Narrativen Interviews zu erlangen. Besondere Kriterien bei der Auswahl des Interviewpartners sind dabei, dass es sich um einen Erwachsenen handelt und es innerhalb der Lebensgeschichte zu einer maßgeblichen Involvierung von Helfersystemen kam. Dabei kann es sich z.B. um Heimaufenthalte, Begleitung durch Sozialarbeiter/ -pädagogen, oder therapeutische Maßnahmen handeln.

3.1. Das Narrative Interview

Diese Form des Interviews wurde erstmalig von Fritz Schütze in den 1970er Jahren als Erhebungsinstrument vorgestellt. Mittlerweile gehört es in Deutschland im Bereich der qualitativen Sozialforschung, insbesondere der Biografiearbeit, zu einem der bekanntesten Verfahren. Es „[…] zielt auf die Hervorlockung und Aufrechterhaltung von längeren Erzählungen zunächst ohne weitere Interventionen von Interviewseite ab.“[5] Zu beachten ist, dass man hierbei auf eine hypotesengeleitete Datenerhebung verzichtet, eine Orientierung erfolgt anhand der alltagsweltlichen Konstruktion des Interviewpartners. Diese Art der Gesprächsführung bietet größtmöglichen Raum zur Selbstgestaltung bei der Erzählweise der Erfahrungen und der Wahl der Themenperspektive. Auf diese Art und Weise lassen sich Handlungsabläufe bestmöglich nachvollziehen und gewährleisten so eine „[…] profunde Basis zur Entwicklung von empirisch geerdeten handlungstheoretischen Konzeptionen.“[6]

In der Regel wird der Gesprächspartner zur Erzählung der gesamten Lebensgeschichte aufgefordert, ein solches Gespräch kann mehrere Stunden in Anspruch nehmen und muss ggfs. an zwei oder drei Terminen stattfinden. Zu Auswertungszwecken werden Interviews mit einem Tonbandgerät aufgezeichnet und im Anschluss transkribiert. Vorteil dieser offenen Erzählsituation ist, dass die Regie der Erzählgestaltung komplett dem Interviewten überlassen wird und sich so Themen im Erzählfluss oft mit verschiedensten Elementen verknüpfen, welche aber alle zur Lebenssituation gehören. Daraus resultierend erfährt der Interviewer oft mehr als wenn er gezielt eine Frage stellen würde. Der Interviewte kann sich außerdem während des Erzählens einzelne Prozesse verständlich machen, bzw. sie verarbeiten. Da diese Art des Gespräches sehr intensiv ist, ist es wichtig für den Interviewten eine angenehme Atmosphäre ohne Druck zu schaffen, evtl. sind auch Nachgespräche zur Verarbeitung von Nöten.

Nach Schütze wird der Interviewte durch Erzählzwänge geleitet die dazu führen, dass er auch über Krisensituationen sprechen kann. Unterschieden wird dabei zwischen folgenden Auslösern:

1. Gestaltschließungszwang: Ereignisse werden mitsamt Teilereignissen erzählt um dem Zuhörer den Gesamtkontext begreiflich zu machen,
2. Kondensierungszwang: Die Erzählung wird an für den Erzählenden unwichtigen Stellen gerafft und an wichtigen Stellen ausgeschmückt. Ereignisse lassen sich so nach Relevanz sortieren,
3. Detaillierungszwang: Schilderungen erfolgen möglichst detailreich, damit sich der Zuhörer ein Bild von den Geschehnissen machen kann.

Während des Gesprächs ist es für den Interviewer wichtig darauf zu achten, dass der Erzählfluss nicht ins Stocken gerät und der Interviewte möglichst in der Erzählform bleibt. Diese Form der Schilderung ist dem Erlebten und den damit verbundenen Emotionen am nächsten. Dagegen zeigen sich Beschreibungen und Argumentationen häufig sehr sachlich oder sind durch Fremdmeinungen gefärbt. Zwar sind sie für eine abschließende Analyse ebenso von Bedeutung, jedoch nur die Erzählform ermöglicht eine genaue Vorstellung dessen wie die erzählten Ereignisse heutige Deutungsmuster bestimmen. Folgend einige narrative Auszüge aus dem Interview von 06.03.15:

„Unnd, ich hatte einmal eine Therapeutin in einer Klinik die meinte so ähh (.) sollte ich doch nen Brief schreiben. (.) Ich sag: Das ist ein guter Witz, haben sie die Adresse von dem oder was? //mhm// Weil sie beharrte auch darauf das ist ja mein Vater. Ich sag: Nein, das ist nur mein Erzeuger. Mein Vater ist mein Papa. Den habe ich mir nämlich selber ausgesucht. //mhm// Das war meine Entscheidung ob ich mich da adoptieren lasse └Ja, klar. ┘ von ihm oder nicht. (.) Und sie meinte so: Jaa, um Abschieds äh um das mal abzuschließen, und die mal mit allen Fragen zu (.) zu löchern, und so. (.) Ich sag: Toll, was nutzt es mir diese ganzen Fragen aufzuschreiben oder diese ganzen Vorwürfe, (.) wenn ich keine Antwort darauf bekomme.“[7]

„Und ich war (.) ein Stück auch perplex, über dieses, über diese Lobe, //mhm// praktisch. (.) Und ähm, (.) konnte das dann aber auch annehmen. (.) Und konnte sagen: Hey: Das ist super //mhm// Das war für mich ähm, (.) schon ne ähm, (.) das war auch wieder ein Stück Arbeit. //mhm// Wo ich meine Mutter anrufe und sag: (leise:) Mama, (.) (leise:) hör mal, (.) dann habe ich ihr das vorgelesen und dann (.) sagt sie: Ist doch super. Ich sag: Ich kann das noch nicht so ganz glauben, aber das steht da wirklich.“[8]

„Dann muss man Essen, (.) ach ja, Kochgruppe gabs da noch. Da durfte man (.) musste man einkaufen mit der Ergotherapeutin. Ja. Und dann sollte man erzählen warum man halt, warum man jetzt denn die Kartoffeln jetzt so schneidet. //mhm// Und dann habe ich gesagt: Wissen sie was? Ich schneide Kartoffeln seitdem ich 12 bin. Ich Sag: Meine Mutter hat mir das jetzt so beigebracht, und so schon mache ich das. //mhm// Und warum ich denn da jetzt äh äh die Schnitzelsahnesauce und dazu noch Schmand packe. Ich sag: Weils mir gut schmeckt. //mhm// Und das ist für mich keine (.) aussagekräftige Therapie sag ich jetzt mal. //mhm// In W.Stadt war es beispielsweise so weil ich hab dann auch (.) hier noch vom von der von der Klinik aus: Ja, machen sie weiter Ergotherapie. Ich sag: Ja gut, mach ich. Meine Mutter hat auch mal eine Ausbildung als Ergotherapeutin gemacht. Ich kenne den ganzen Quatsch. //mhm// Ich weiß was die von mir wollen. Oder was sie sehen möchten. Und ich bin zum Herr J. hin in W.Stadt gesagt: Herr J.? Sag: Meine Mutter ist Ergotherapeutin, sie hat alles an uns ausp ausprobiert was sie gelernt hat. Ich sag: Und ich habe so und soviel Ergotherapie-Jahre in M.Stadt hinter mir. //mhm// Mit ambulant und sonstigem. (.) Haste en Buch dabei? Ja. Gut. Ne? da habe ich es nur gemalt wenn ich es wollte.“[9]

Zu Eingang des Gespräches steht die Erzählaufforderung. Sie kann gänzlich offengehalten werden, aber auch Vorgaben zu Thema und Zeit enthalten. Darauf folgt die Selbststrukturierte Haupterzählung. Sie ist die biografische Selbstdarstellung des Interviewten und wird grundsätzlich nicht unterbrochen. Es ist möglich währenddessen Notizen zu machen um sich nicht in den Details zu verlieren und im Nachgang noch Fragen stellen zu können. Es sollte nur in die Erzählung eingegriffen werden falls der Interviewte nicht weiterkommt und einer erneuten Erzählaufforderung bedarf. Ansonsten zeichnet sich der Interviewer durch aktives Zuhören aus. Nach Abschluss der Haupterzählung durch den Interviewten kann mit Hilfe Erzählinterner Nachfragen noch einmal auf verschiedene Zeitpunkte oder Ereignisse der Geschichte eingegangen werden die dem Interviewer noch unklar sind. Erzählexterne Nachfragen dienen schließlich der eigenen Forschungsfrage und können durch abschließende Datenerhebungen und grafische Darstellungen ergänzt werden. Zum Abschluss sollte dem Interviewten für seine Offenheit gedankt und die Möglichkeit zu einem Nachgespräch gegeben werden. Dies dient auch der Vermeidung von Retraumatisierung und kann der Gewinnung weiterer Informationen dienen. Innerhalb der Auswertungsphase dienen sowohl die gewonnen Eindrücke während des Gesprächs (Begrüßung, Räumlichkeiten, etc.) wie auch die Transkription als Grundlage zur Bearbeitung der Forschungsfrage.

3.2. Zeitplan

Aufgrund meiner Berufstätigkeit mit 20 Stunden im Kliniksozialdienst und 6 Stunden als Sozialpädagogische Begleitung bei einer Berufsvorbereitung für junge Menschen verläuft mein Studium in Teilzeit. Der Freitag steht mir als komplett freier Tag für Studienangelegenheiten zur Verfügung während ich Seminare nach der Arbeit oder an Wochenenden besuche.

Nach dem ersten Forschungspraxisseminar vom 30.01. - 31.01.15 war das Ziel bis Ende März einen Interviewpartner zu finden. Dies erfolgte am 06.03.15. Die Transkription des Interviews soll bis Ende April erledigt werden. Nach dem zweiten Teil des Forschungspraxisseminares (10.04.15 - 11.04.15 sowie 26.06.15 - 27.06.15) und dem Erlernen der notwendigen Auswertungsverfahren, kann im Anschluss an die Transkription mit der Auswertung begonnen werden. Diese soll bis zum Ende der Vorlesungszeiten am 17.07.15 abgeschlossen sein um nicht mit etwaigen Hausarbeiten und der Abschlussarbeit zum Seminar zu kollidieren.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

3.3. Aufbau des Interviewkontaktes

Zur Gewinnung von potentiellen Interviewpartnern nutzte ich nach Beendigung des Seminares vorranging mein privates Netzwerk. Dabei ist darauf zu achten, dass engere Freunde nur bedingt als Interviewpartner fungieren können, da eine persönliche Bindung den Interviewverlauf beeinflussen kann. Dementsprechend war das Ziel die Freundes- und Bekanntenkreise meiner Freunde zu nutzen und durch Mund zu Mund Propaganda Interessenten für mein Vorhaben zu gewinnen. Meine Freunde hatten die Vorgabe nur Personen anzusprechen von denen sie wussten, dass sie kein „0815 Leben“ haben und diese zu fragen ob sie im Rahmen eines Studienprojektes für ein Interview zur Verfügung ständen. Für meinen ersten Einblick in die Biografiearbeit war es mir wichtig mich von meinem Interviewpartner überraschen zu lassen und mich nicht explizit nach einer bestimmten Lebensproblematik zu orientieren. So konnte ich für mich persönlich gewährleisten ohne eine Erwartungshaltung, ganz offen, in das Interview zu gehen. Hätte sich auf diese Art und Weise kein Partner gefunden war angedacht, sich an die Oberbergischen Suchthilfen zu wenden und mich dort als Sozialarbeiterin auf der Suche nach Interviewpartnern vorzustellen.

[...]


[1] Ingrid Miethe: Biografiearbeit. Lehr- und Handbuch für Studium und Praxis. Juventa, Weinheim 2011, S. 24

[2] Gisela Jakob, Hans-Jürgen von Wensierski: Rekonstruktive Sozialpädagogik. Juventa, Weinheim 1997, S.9

[3] Bettina Völter, Forum: Qualitative Sozialforschung Vol.9, No 1, Art.56. 2008

[4] Bettina Völter, Forum: Qualitative Sozialforschung Vol.9, No 1, Art.56. 2008

[5] Ulrike Loch, Gabriele Rosenthal: Qualitative Gesundheits- und Pflegeforschung. Hans Huber Verlag, Bern, Göttingen, Toronto, Seattle, 2002, S.221

[6] Ulrike Loch, Gabriele Rosenthal: Qualitative Gesundheits- und Pflegeforschung. Hans Huber Verlag, Bern, Göttingen, Toronto, Seattle, 2002, S.221

[7] Auszug aus dem Interview mit Sarah vom 06.03.15, S.12, Z.25-32

[8] Auszug aus dem Interview mit Sarah vom 06.03.15, S.21, Z.11-16

[9] Auszug aus dem Interview mit Sarah vom 06.03.15, S.33, Z.11-24

Ende der Leseprobe aus 38 Seiten

Details

Titel
Sozialpädagogische Analyse von Biografieverläufen
Hochschule
Universität Siegen
Note
2,0
Autor
Jahr
2016
Seiten
38
Katalognummer
V452241
ISBN (eBook)
9783668850743
ISBN (Buch)
9783668850750
Sprache
Deutsch
Schlagworte
sozialpädagogische, analyse, biografieverläufen
Arbeit zitieren
MA Sozialpädagogik Nina Hamberger (Autor:in), 2016, Sozialpädagogische Analyse von Biografieverläufen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/452241

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