Unterschiede zwischen regionaler und überregionaler Wirtschaftsberichterstattung


Wissenschaftlicher Aufsatz, 2001

14 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis:

1 Einleitung

2 Untersuchungsgegenstand
2.1 Anteil/Umfang
2.2 Themen der Beiträge
2.3 Autoren/Urheber
2.4 Tendenz

3 Resümee

Abbildungsverzeichnis:

Abbildung 1: Anteil regionaler/lokaler und überregionaler Artikel

Abbildung 2: Umfang der Beiträge

Abbildung 3: Hauptthemen der Artikel

Abbildung 4: Autoren /Urheber der Beiträge

Abbildung 5: Tendenz der Artikel

Abbildung 6: Tendenz der Artikel nach Autor und Regionalität

1 Einleitung

Pressearbeit ist nach wie vor eines der wichtigsten Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit von Unternehmen. Durch sie wird ein „heißer Draht“ zwischen Massenmedien und dem Unternehmen geschaffen. Diese gezielte Kommunikation zwischen beiden soll ein einheitliches Bild des Unternehmens zur Öffentlichkeit „transportieren“, das mit dem Selbstverständnis des Unternehmens übereinstimmt. Dieser Teil der integrierten Kommunikation eines Unternehmens ist bereits als kritischer Erfolgsfaktor erkannt worden, da durch ihn die Beziehung zu einer Gruppe der Unternehmensumwelt beeinflußt werden kann.

Somit stammt nicht nur die Werbung, die von Marketingabteilungen geschaltet wird, direkt aus den Unternehmen sondern auch Teile des Inhalts der Artikel. Public Relations Abteilungen geben Pressemappen heraus oder halten Pressekonferenzen, die teilweise in den Artikeln der Unternehmensberichterstattung verarbeitet, zitiert oder direkt übernommen werden. Damit ist das Bild der deutschen Wirtschaft, das über Unternehmensberichterstattung der Zeitungen vermittelt wird, auch von den Unternehmen selber stark geprägt.

Dieses Bild der Unternehmen in der Presse sollte durch eine Inhaltsanalyse der Unternehmensberichterstattung von vier deutschen Tageszeitungen untersucht werden. Im Folgenden werden die Daten dieser Analyse auf den Unterschied zwischen lokaler/regionaler und überregionaler Unternehmensberichterstattung ausgewertet und die Ergebnisse gedeutet.

2 Untersuchungsgegenstand

Gegenstand der Inhaltsanalyse sind Artikel der Süddeutschen Zeitung (SZ), der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), der Nürnberger Nachrichten (NN) und der Nürnberger Zeitung (NZ) die Unternehmensberichterstattung zum Inhalt hatten. Der Untersuchungszeitraum war Oktober und November 2000, das umfaßt jeweils 52 Ausgaben der genannten Zeitungen.

Da die Inhaltsanalyse auf Unternehmensberichterstattung beschränkt war, wurden nur die Artikel aufgenommen, in deren Überschrift oder Unterüberschrift ein Unternehmen namentlich genannt wurde. Kurzmeldungen wurden nicht bearbeitet. Durch diese Auswahlverfahren ist eine Gesamtzahl von 3808 Artikeln codiert worden.

Eine sinnvolle Auswertung der Daten ist nur bei Kenntnis einiger Basis- Informationen zu den betrachteten Tageszeitungen möglich.

Süddeutsche Zeitung

Die Süddeutsche Zeitung wird vom Verlagshaus Süddeutsche Zeitung GmbH in München herausgegeben. Sie erscheint als Tageszeitung in ganz Deutschland mit einer Auflage von ca. 410.000 und wird von ca. 1.150.000 Menschen gelesen. Der größte Teil der Leser lebt in Süddeutschland. Die Süddeutsche Zeitung erscheint bundesweit mit einem Münchner Lokalteil. Der täglich mitgelieferte Wirtschaftsteil umfaßt ca. 12 Seiten.

Frankfurter Allgemeine Zeitung

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung ist ebenfalls eine überregionale Tageszeitung. Sie wird von der Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH verlegt. Mit einer Auflage von ca. 400.000 erreicht sie täglich ca. 890.000 Leser. Der Wirtschaftsteil umfaßt ca. 16 Seiten. Allerdings beinhaltet die tägliche Ausgabe zusätzlich 16 Seiten Finanzteil. Damit trägt sie den Anforderungen ihres Erscheinungsortes Frankfurt, als Finanzzentrum der Bundesrepublik, Rechnung.

Nürnberger Nachrichten

Die Nürnberger Nachrichten erscheinen in 12 Ausgaben in Nürnberg, der Region Mittelfranken, Teilen Oberfrankens und der Pfalz. In dieser Region ist sie mit ca. 305.000 Exemplaren täglich die auflagestärkste Tageszeitung. Sie wird vom Verlag Nürnberger Presse, Druckhaus Nürnberg GmbH & Co. veröffentlicht. Ihr Wirtschaftsteil umfaßt ca. 3 Seiten.

Nürnberger Zeitung

Die Nürnberger Zeitung ist in der Region Nürnberg nach den NN der Zweitanbieter. Trotz der offensichtlichen Konkurrenz bilden sie eine Verlagseinheit. Die Redaktionen sind jedoch getrennt. Die Nürnberger Zeitung erscheint mit einer Auflage von 30.000 und beinhaltet einen ca. 2 Seiten starken Wirtschaftsteil.

NN und NZ erreichen gemeinsam täglich ca. 3.600.000 Leser. (Auflagezahlen aus IVW-Auflagenliste IV/2000 und Mediaperspektiven 1/2000; Reichweiten aus Media-Analyse 2000T).

In der Auswertung werden Artikel, die im Regionalteil oder Lokalteil einer Zeitung erschienen sind, als regionale Berichterstattung angesehen. Artikel aller anderen Ressorts wurden der überregionalen Berichterstattung zugeordnet. Dies ist geschehen, da regionale und überregionale Themen nicht explizit unterschieden wurden.

2.1 Anteil/Umfang

Wie zu erwarten war, liegt der Umfang der regionalen Unternehmensberichterstattung in den regionalen Blättern deutlich höher als in den überregionalen. So macht in der FAZ, da sie keinen Regionalteil beinhaltet, die regionale Unternehmensberichterstattung auch 0% aus, in der SZ liegt der Anteil der regionalen/lokalen an der gesamten Unternehmensberichterstattung im betrachteten Zeitraum bei 7,5% Sowohl NN als auch NZ liegen hier bei ca. 17% (NN 16,7%, NZ 17,9%).(vgl. Abbildung 1)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Das macht deutlich, daß auch im Bereich der Wirtschaftsberichterstattung Regionalität eine wichtige Rolle spielt. Also spielen die regionalen Tageszeitungen auch hier ihren Vorteil aus, von Dingen berichten zu können, die den Leser auch räumlich unmittelbar betreffen.

Bei der gesamten Stichprobe wurden 6,3 Prozent der Beiträge lokalen oder regionalen und 93,7 % überregionalen Ressorts zugeordnet. Es wird also vorwiegend überregional über Unternehmen berichtet. Hier spiegelt sich auch wider, daß große Unternehmen meist bundesweit oder sogar weltweit tätig sind und genau diese Unternehmen sich eine aufwendige Öffentlichkeitsarbeit leisten können und an dieser auch interessiert sind.

Der Umfang der Artikel wurde in cm2 ausgewiesen. Um die Daten verarbeiten zu können, wurden sie in fünf Kategorien (0-250cm2, 250-500cm2, 500-750cm2, 750-1000cm2, ab 1000 cm2) zusammengefaßt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Der durchschnittliche Umfang der Artikel beträgt 184 cm2. Von diesem Mittelwert weicht die überregionale Berichterstattung leicht nach unten (Mittelwert: 180 cm2) ab und die regionale etwas stärker nach oben (Mittelwert: 243 cm2). Wenn man 5% Extremwerte, die Ausreißer, heraus gerechnet ergibt sich für das 5% getrimmte Mittel einen Wert von 166 cm2. Alle diese Werte liegen in der ersten Kategorie.

Dennoch läßt sich zusammenfassend sagen, daß über regionale Themen zwar weniger berichtet wird, aber wenn berichtet wird, dann ausführlicher als über überregionale Themen. Dies ist so auch in Abbildung 2 zu erkennen. Es ist allerdings anzumerken, daß die größten Artikel in den überregionalen Ressorts zu finden sind.

2.2 Themen der Beiträge

Zur Betrachtung dieser Variablen wurde das Datenmaterial stark gestrafft. So wurden die Einzelthemen in logischen übergeordneten Kategorien zusammengefaßt. Zusätzlich wurden alle Kategorien unter dem Punkt Sonstige subsummiert, die nicht mindestens 1,5 Prozent der Artikel betreffen. Nach dieser Einschränkung des Datenmaterials ergibt sich für das Hauptthema der Artikel die in Abbildung 3 dargestellte Verteilung.

Abbildung 3: Hauptthemen der Artikel

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Unter die Kategorie Ziele fällt auch der Bereich Standort, was dieses Thema auch interessant für regionale Presse macht.

Die starke Präsenz des Themenbereichs Jahresabschluß in der überregionalen Unternehmensberichterstattung hat wohl zwei Ursachen. Zum einen sind eher große, überregional tätige Unternehmen in der Rechtsform „Aktiengesellschaft“ organisiert oder als solche börsennotiert. Als Aktiengesellschaft müssen diese Unternehmen die Bilanzen also den Jahresabschluß offen legen. Und börsennotierte Unternehmen sind natürlich von besonderem Interesse, da sie die Öffentlichkeit als Anleger betreffen können, was auch die Stärke des Themas Börse Aktien erklärt.

Zum anderen fällt die Zeit der Jahresabschlußpräsentationen genau in den Untersuchungszeitraum, was die Präsenz zusätzlich verstärken könnte. Aber um hierüber genauere Aussagen zu treffen, bedürfte es Datenmaterials aus anderen Quartalen.

Auffällig ist, daß Produkte als Gegenstand der Berichterstattung häufiger in Artikeln mit regionalem als mit überregionalem Bezug zu finden sind. Eine mögliche Erklärung hierfür wäre, daß die Öffentlichkeitsarbeit kleiner, regionaler Unternehmen aus Kostengründen sehr gezielt Aufgaben übernimmt, die schon fast dem Produktmarketing zuzurechnen sind. Also könnte hier eine Motivation sein, daß sich PR auch rechnen muß. Diese Erklärung ist natürlich ohne weiteres nicht zu halten. Wenn sie sich allerdings bewahrheitet, müßten sich regionale Zeitungen fragen, ob sie mit ihrer Berichterstattung zum Werbekanal für Unternehmen werden.

[...]

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Unterschiede zwischen regionaler und überregionaler Wirtschaftsberichterstattung
Hochschule
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg  (Wirtschaft und Sozialwissenschaftliche Fakultät)
Veranstaltung
Unternehmen in der Presse
Note
2,0
Autor
Jahr
2001
Seiten
14
Katalognummer
V4521
ISBN (eBook)
9783638127882
ISBN (Buch)
9783638819565
Dateigröße
539 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Eigene Erhebung, ohne Sekundärliteratur - Inhaltsanalyse der Unternehmensberichterstattung von vier deutschen Tageszeitungen (FAZ, SZ, Nürnberger Nachrichten, Nürnberger Zeitung). Die Daten dieser Analyse werden auf den Unterschied zwischen lokaler/regionaler und überregionaler Unternehmensberichterstattung ausgewertet.
Schlagworte
Inhaltsanalyse, Wirtschaftsberichterstattung, Sz, Faz, Nürnberger Nachrichten, Nürnberger Zeitung, Unternehmen in der Presse
Arbeit zitieren
Dr. Michael Krupp (Autor:in), 2001, Unterschiede zwischen regionaler und überregionaler Wirtschaftsberichterstattung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/4521

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