Erhaltung und Steigerung der Lebensqualität durch Prävention in der Diabetesberatung mit dem Schwerpunkt Fußgesundheit


Studienarbeit, 2018

48 Seiten


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung
1.1. Grundlegende Begriffserklärungen
1.2. Beratungsangebote

2. METHODIK DES FORSCHUNGSPROJEKTES
2.1. Literaturrrecherche
2.2. Konzeptualisierung einer Diabetesberatung
2.3. Professionalität und Ziele in der Diabetesberatung
2.4. Kurzfassung relevanter Studien
2.5. Beratungsbedarf von Angehörigen von Menschen mit Demenz und Diabetes

3. Stand der forschung
3.1. Unterstützung von Personen mit Diabeteserkrankung und ihren Angehörigen
3.2. Angehörige von Menschen mit Demenz und Personen mit Diabetes Erkrankung
3.3. Beratungsangebote für Personen mit Diabeteserkrankung und Angehörige

4. Spannungsfelder und Herausforderungen
4.1. Professionelles Angebot von Experten
4.2. Angehörige und deren Ziele in der Gesundheitsberatung
4.3. Grenzen der Beratung
4.4. Die Konzeptualisierung einer Gesundheitsberatung

5. Das „grüne Daumen-Phänomen“ (Caring Moment) als Leitkonzept zur Diabetesberatung
5.1. Das Konzept
5.2. Komponenten des „Grünen-Daumen-Konzeptes“

6. FUSSGESUNDHEIT
6.1. Warum Füße so wichtig sind?
6.2. Gefahren für die Füße des Diabetikers
6.2.1 Inspektion der Füße
6.2.2 Waschen
6.2.3 Schuhe und Einlagen
6.2.4 Kalte Füße und Pflege bei Hühneraugen, Schwielen und Druckstellen
6.3 Ärztliche Fußuntersuchung

7. Was hat der Experte zu berücksichtigen?
7.1. Vernetzung
7.2. Überzeugungsarbeit
7.3 Diabetes und Demenzfreundliche Gesellschaft
7.4 Telemedizinische Betreuung

8. SCHLUSSFOLGERUNGEN

9. LITERATUR

ABSTRACT

Die „Diabeteswelt“ wird zunehmend von Informations- und Kommunikationstechnologien durchdrungen. Mit der fortschreitenden Technisierung verändert sich die Arbeit der Diabetesberatung immer deutlicher. Klassische Diabetesberatung muss sich weiterentwickeln. Es fehlt an flexibler, mobiler Diabetesberatung und neuen Formen der Zusammenarbeit. In diesem Zusammenhang wird aus Sicht von Public Health auch der Frage nachgegangen, welche Beratungsangebote von Gesundheits-und Krankenpflegepersonen geleistet werden. Aufbauend auf den Expertengesprächen werden der Beratungsbedarf und die Beratungsangebote dargestellt.

Der Beitrag stellt eine theoretische und praktische Gesundheitsberatung im Rahmen der Diabetesberatung unter dem Schwerpunkt „Förderung der Fußfürsorge“ dar. Diese Grundlage kann als Aus- und Weiterbildungsprogramm für Experten dienen.

Schlüsselwörter

Diabetesberatung, Förderung der Fußfürsorge, Angehörigenberatung, Gesundheitsberatung.

ABSTRACT

Title: Preserving and Improving the Quality of Life through Prevention in Diabetes Counselling with Emphasis on Foot Health

The “world of diabetes” has been increasingly pervaded by information and communication technologies. With the advances in technologies, also the modus operandi has been changing in diabetes counselling. There is a need for traditional diabetes counselling to evolve further. There is a lack of flexible and mobile diabetes counselling, and of new forms of cooperation. In this context the paper explores from the viewpoint of Public Health the issue how knowledge can be transmitted as a resource in counselling and training offers by healthcare and nursing professionals. Based on expert interviews, the need for counselling and the counselling offers are explored.

The paper outlines theoretical and practical health counselling within the framework of diabetes counselling. This output can serve as a training and education scheme to refer to for experts.

Keywords

diabetes counselling, promotion of foot care, counselling for relatives, health counselling

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht

Unter Patienten verstehen die Autoren den üblichen Begriff in der Sprache der betroffenen Person mit Diabeteserkrankung.

Synonym wird das Wort Patient in der gesetzlich definierten Fachsprache auch als Klient verwendet.

Es besteht in dieser Arbeit kein Interessenskonflikt mit Firmen oder Personen.

1. Einleitung

Die vorliegende wissenschaftliche Arbeit befasst sich mit der Frage, wie Personen bei Diabeteserkrankung mit Fußproblemen und deren Angehörige durch spezifische Beratung unterstützt werden können. In diesem Zusammenhang gehen wir aus der Sicht von Public Health auch der Frage nach, welche Beratungsangebote von Gesundheits-und Krankenpflegepersonen geleistet werden.

Der adäquate Umgang mit der Ressource „Wissen“ ist als Gewinn auch für die Diabetesberatung allgemein anerkannt. „Wissen ist das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt“. Dieses Zitat soll von der österreichischen Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach stammen.

Das Teilen und Austauschen von Wissen ist der wesentliche Bestandteil des Wissensmanagements. Nicht nur, dass damit Wissen anderen zur Verfügung steht. Indem Wissen anderen zugänglich gemacht wird, kann neues Wissen entstehen (Hinkelmann et al., 2012, S.58-59).

Zunächst beschreiben wir das Thema Lebensqualität und Wissen als Ressource basierend auf Erkenntnissen aus der Gesundheitswissenschaft: Wie lässt sich Gesundheitsberatung für Menschen mit Diabetes beschreiben, welche Themenbereiche werden erfasst und wie können diese umgesetzt werden. Vor welchen Herausforderungen stehen die Angehörigen, aber auch welche Erfahrungen können bei der Beratung berücksichtigt werden.

1.1. Grundlegende Begriffserklärungen

Definition Lebensqualität und Wissen als Ressource

Lebensqualität und Wissen bedeuten auch Vernetzungen, Erfahrungen auszutauschen, Synergien und Ressourcen optimal zu nützen und durch die Zusammenarbeit neues Wissen zu schaffen. Weiters ist es aber auch darauf bezogen, durch die Vernetzung der unterschiedlichen Politikbereiche, eine gesundheitsfördernde Gesamtpolitik zu erreichen. Die Relevanz dessen wird im nächsten Begriff festgehalten.

Intersektoralität: Darunter versteht man die Einbindung einer Vielzahl von

Politikbereichen zum Erreichen der Gesundheit - dies hat sich zum „Health in all Policies“ Ansatz weiterentwickelt. Es geht darum, möglichst viele Bereiche hinsichtlich Gesundheit zu sensibilisieren und somit in weiterer Folge einen Paradigmenwechsel in einer Gesellschaft zu bewirken (Hoffmann K. 2010, S.12). In der Ottawa Charta wird darauf hingewiesen: „Gesundheit muss auf allen Ebenen und in allen Politiksektoren auf die politische Tagesordnung gesetzt werden. Politikern müssen dabei die gesundheitlichen Konsequenzen ihrer Entscheidungen und ihre Verantwortung für die Gesundheitsförderung verdeutlicht werden“ (WHO 1986; Franke A. 2010, S.185). Setting: Aus dem Gesundheitsbegriff der Ottawa-Charta, der heutzutage nach wie vor gilt, geht hervor, dass Gesundheit dort entstehen soll, wo Menschen arbeiten, spielen, lieben und leben. Somit werden ganz alltägliche soziale Systeme oder Lebenswelten zu Orten, wo Gesundheit entstehen kann. Solche sozialen Systeme - „Settings“ – sind zum Beispiel der Arbeitsplatz, die Schule, das Wohnumfeld oder die Familie (Schwartz F.W. 2003).

Definition Wissensmanagement

Wissensmanagement zur Steigerung der Lebensqualität beschäftigt sich mit dem Erwerb, der Entwicklung, dem Transfer, der Speicherung sowie der Nutzung von Wissen. Wissensmanagement ist weit mehr als Informationsmanagement (Katenkamp, 2011).

Definition Gesundheitsberatung

Jeder Patient braucht Informationen, fachlichen Rat und Unterstützung, um seine gesundheitliche Situation richtig einzuschätzen und zu verstehen. Nur dann kann er selbstständig und aktiv seine eigene Gesundheit fördern und erhalten. Um dieses Bestreben zu erreichen, bedarf es Patientenschulungen (Klug-Redmann 1996, S.11) Klug definiert den Begriff Patientenberatung folgendermaßen: Patientenberatung ist der Schulungsvorgang, durch den eine Veränderung im Verhalten oder im Wissen von Patienten zu erreichen ist. Die Gesundheitsberatung ist gesetzlich nicht verankert. Es sollen daher die angestrebten Ziele der Gesundheitsberatung u.a. durch eine Verbesserung des Wissens über das Krankheits- und Behandlungsbildes, Ansporn zu Eigenaktivierung, Steigerung der Behandlungsmotivation, Überwachung der Krankheitsaktivität und eine verbesserte Lebensqualität erreicht werden (Hasche 1996, S. 280; Lamparter-Lang 1997, S. 12).

1.2. Beratungsangebote

In den nächsten Abschnitten werden zentrale Fragen zur Beratung beschrieben und die fehlenden Beratungsangebote vorgestellt. In die Beschreibung der in Österreich vorhandenen Beratungsangebote fließen die Ergebnisse von empirischen Studien ein.

Basierend auf den Ergebnissen dieser wissenschaftlichen Arbeit formulieren die Autoren Empfehlungen zur Gestaltung von Beratungsangeboten für Personen mit Diabeteserkrankung. Über die einzelnen Beratungsangebote hinausblickend werden abschließend Empfehlungen diskutiert, die sich auf systemischer Ebene mit der Vernetzung einzelner Angebote und mit dem Weg hin zu einer qualitativ hochwertigen Beratung auseinandersetzten als Antwort auf die Herausforderung, das Wissen als Ressource nicht nur als medizinische, sondern auch als präventive Maßnahme zu sehen.

2. METHODIK DES FORSCHUNGSPROJEKTES

Das „Public Health“ Credo lautet „Das Richtige auch richtig tun“ (Noack H. 2006). Daraus lässt sich folgende Forschungsfrage ableiten:

Welche Faktoren sind wichtig für die Übertragung des Wissens von Expertinnen zu Personen mit Diabeteserkrankung unter dem Aspekt Fußgesundheit und von Wissen zum Handeln?

Die vorliegende wissenschaftliche Arbeit geht der Frage nach, wie Wissen als Ressource in der Diabetesberatung implementiert werden kann Zunächst geben wir einen Überblick über die Methodik des wissenschaftlichen Projekts.

Der nächste Abschnitt beschäftigt sich mit Fragen von Wissensmanagement in der Diabetesberatung. Daran anschließend gehen wir auf die Situation der Angehörigen ein. Die vorhandenen Beratungsangebote werden beschrieben. Den Abschluss bilden Empfehlungen zur richtigen Beratung und Überlegungen zur Beratung als nachhaltige Ressource.

Ziel aller Schulung-und Betreuungsmaßnahmen sollte sein, die Selbstbestimmung der betroffenen Menschen sowohl in ihrem Alltag als auch in ihrem Berufsleben zu ermöglichen und wiederherzustellen. Diese Ziele sind auch von großer volkswirtschaftlicher Bedeutung.

Diese Ziele können erreicht werden, wenn Schulung und Beratung durch qualifizierte, ausgebildete Diabetesberater im Betreuungsteam als wichtige Therapiesäule implementiert werden (Lampartner, 1997).

Die Diabetesberater in Österreichs sind nach einer qualifizierten Weiterbildung in allen Bereichen der Schulung und Beratung tätig und setzen sich nachdrücklich für die Verbesserung der Lebensqualität, der Zukunftsaussichten und der Lebenserwartung der Menschen mit Diabetes ein.

Für uns steht der Mensch im Mittelpunkt, wir sehen unsere Verantwortung in der medizinisch-technischen Führung und der psychosozialen Betreuung der Menschen mit Diabetes. Wir stehen ihnen bei der Bewältigung physischer, psychischer und sozialer Probleme entweder selbst oder durch Vermittlung zur Seite.

Der folgende Abschnitt beschreibt die methodische Vorgangsweise. Zur Erschließung des Themas wurde zunächst eine Literaturrecherche zum Thema Beratung von Angehörigen und eine Suche nach spezifischen Beratungsangeboten durchgeführt. Diese Recherchen wurden im Verlauf der Studie themenspezifisch vertieft. Aufbauend auf den Ergebnissen der Literaturrecherche wurden erste Ziele formuliert, die in einem Gespräch mit Expertinnen validiert wurden. Darüber hinaus dienten diese Kontakte mit Expertinnen auch dazu, Zugang zu Experten aus anderen Bundesländern zu finden. Mit diesen Experten wurden insgesamt fünf Gespräche geführt. Diese Interviews wurden einerseits thematisch ausgewertet, andererseits wurden Informationen aus den Gesprächen dazu genützt, diverse Beratungsangebots darzustellen und zu dokumentieren. Die Auswahl der Beratungsangebote, die im Zuge dieser Studie näher beschrieben werden, folgt einer von Gröning (2006) entwickelten Typologie, die basierend auf den Ergebnissen dieser Studie erweitert wurde. Ein weiterer Workshop diente der Validierung der Ergebnisse aus der Literaturrecherche und den Interviews mit den Experten.

2.1. Literaturrrecherche

Die Literaturrecherche zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde in den Datenbanken CINAHL, Lisk (Carelit), Gerolit, Medline-Pubmed, Subido und DissOnline durchgeführt. Ergänzend erfolgte eine Internetabfrage in Google scholar und bei der Österreichischen und Deutschen Diabetesgesellschaft. Bei der Literatursuche wurden die Suchbegriffe Diabetesberatung, Angehörige, Gesundheitsberatung, Wissen als Ressource in verschiedenen Kombinationen verwendet. In die Suche eingeschlossen wurden Bücher und Artikel im Veröffentlichungszeitraum von 2006 bis 2018.

Interviews mit Experten der Diabetesberatung

Die im Zuge der Literaturrecherche erhobenen Beratungsangebote wurden - zunächst innerhalb der Systematik nach Katharina Gröning (2010), vier Kategorien von Beratung zugeordnet. Als nächsten Schritt wählten die Autorinnen beispielhafte Angebote aus und führten mit Diabetesberaterinnen die Experteninterviews durch (Flick 2010). Die interviewten fünf Pflegeexperten sind alle als Diabetesberater tätig. Drei Personen davon sind in einer Leitungsfunktion tätig. Zwei weitere Personen sind als Lehrende in der Weiterbildung zur Diabetesausbildung tätig. Die Fragen waren auf die Beschreibung der jeweiligen Beratungsmöglichkeit im Rahmen der Diabetesberatung in ihrem Bundesland ausgerichtet.

Die Experten wurden schriftlich bzw. telefonisch kontaktiert und um Zustimmung zu einem Interview gebeten. Alle angefragten Experten reagierten positiv auf dieses Ansuchen. Die Expertengespräche dauerten etwa eine Stunde und wurden dokumentiert.

Auswertung der theoretischen Ergebnisse

Das Experteninterview und der Validierungsworkshop dienten der Diskussion der ersten Erkenntnisse auf Basis der Auswertung der bis zu diesem Zeitpunkt gesichteten Literatur. Beide lieferten wichtige Hinweise zur weiteren Vertiefung der Literaturrecherche. Darüber hinaus wurden diese Kontakte mit den Experten dazu genutzt, die Erfahrungen in Österreich zu vertiefen.

In einem Workshop wurden die Ergebnisse der Gespräche und Erhebungen hinsichtlich der Möglichkeiten von Wissen als Ressource in der Diabetesberatung diskutiert.

Zwei Arten des Wissensaustauschs:

- Impliziertes Wissen haben wir in unseren Köpfen, wobei wir zwischen bewusstem und unbewusstem Wissen unterscheiden. Unbewusstes Wissen darf man nicht vernachlässigen, es kann aber nicht durch Kommunikation weitergegeben und auch nicht dokumentiert werden.
- Explizites Wissen ist externalisiertes Wissen, also nicht mehr nur in den Köpfen von Personen. Es entspricht dem was wir auch als Information bezeichnen. Explizites Wissen können wir anderen kommunizieren, dokumentieren und sogar automatisieren (Hinkelmann et al., 2012 S.58).

2.2. Konzeptualisierung einer Diabetesberatung

Jeder Patient braucht Informationen, fachlichen Rat und Unterstützung, um seine gesundheitliche Situation richtig einzuschätzen und zu verstehen. Nur dann kann er selbstständig und aktiv seine eigene Gesundheit fördern und erhalten. Um dieses Bestreben zu erreichen, bedarf es Patientenschulungen (Klug-Redmann 1996, S.11) Klug definiert den Begriff Patientenberatung folgendermaßen: Patientenberatung ist der Schulungsvorgang, durch den eine Veränderung im Verhalten oder im Wissen von Patienten zu erreichen sind. Die Diabetesberatung ist gesetzlich nicht verankert. Es sollen daher die angestrebten Ziele der Diabetesberatung u.a. durch eine Verbesserung des Wissens über das Krankheits- und Behandlungsbild, Ansporn zu Eigenaktivierung, Steigerung der Behandlungsmotivation, Überwachung der Krankheitsaktivität und eine verbesserte Lebensqualität erreicht werden ( Hasche 1996, S. 280; Lamparter-Lang 1997, S. 12).

2.3. Professionalität und Ziele in der Diabetesberatung

Menschen, die beraten, haben dafür unterschiedliche Motive (Junker 1978,15f). Auch ihr Selbstverständnis, ihre Erfahrungen, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten sind sehr unterschiedlich. In einem Punkt scheint sich jedoch eine große Einigkeit zu zeigen. Berater sollen möglichst „professionell“ beraten. Was ist das: professionelle Beratung? Und wie professionell sind Beratungen, die in der Pflege geleistet werden?

In Anlehnung an Paikert (2000, S. 302) unterscheiden wir alltägliches „Rat-Geben“ (nicht-professionelle Beratung) von semiprofessioneller und professioneller Beratung.

Prävalenz

Weltweit sind circa 366 Millionen Menschen von der Zuckerkrankheit“ Diabetes mellitus betroffen, davon sind alleine in Österreich rund 430.000 Diabetiker ärztlich diagnostiziert. Die Dunkelziffer an nicht ärztlich diagnostizierten Diabetes mellitus wird zwischen 143.000 und 215.000 Personen geschätzt.

(Bundesministerium für Gesundheit – Zivilisationskrankheit Diabetes, 2013, S. II-V).

Berater sind Experten im Anbahnen von Vertrauen, im Aufbauen-und Erhalten von entwicklungsfördernden Beziehungen zu Klienten.

Im Jahr 2011 wurde in Österreich bei rund 2900 Verstorbenen Diabetes mellitus als Todesursache dokumentiert, bei Männern häufiger als bei Frauen. Der Grund dafür sind häufig atherosklerotische Komplikationen wie Herz- oder Hirninfarkte. In 75 % aller Todesfälle, war das Sterbealter bei über 74 Jahre. Früherkennung und Prävention sind dringend notwendig um eine geeignete Therapie ehestmöglich durchführen zu können. Die Bedeutung der Diabetes Prävention nimmt einen fundamentalen Bereich in der Gesundheitsförderung der Pflege ein.

Es gibt derzeit keine weltweit gültigen Richtlinien für ein Diabetes Screening. In Österreich ist es unklar ob ein Massenscreening ab einem bestimmten Alter oder bestimmte Risikogruppen untersucht werden sollen (Bundesministerium für Gesundheit – Zivilisationskrankheit Diabetes, 2013, S. II-V).

ÖDG mobile: Das Update der ÖDG mobile App bietet sowohl die bewährten Funktionen Score-Rechner, Information über Veranstaltungen und Fortbildungen der ÖDG sowie die aktualisierten ÖDG-Leitlinien 2016 in übersichtlicher Darstellung. Auch das Langzeitbetreuungsprogramm für Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 „Therapie aktiv – Diabetes im Griff“ wurde in die neue ÖDG mobile App implementiert.

Die ÖDG-mobile-App ist ausschließlich für die Verwendung durch medizinisches Personal bestimmt und daher passwortgeschützt (Österreichische Diabetes Gesellschaft 2016).

Therapie akitv wird von einigen Hausärzten angeboten. Die Umsetzung ist jedoch noch nicht in allen Bundesländern zur Gänze etablier.

Mikroschulungsmodelle für die extramuralen Pflege werden von geschulten Trainern ausgearbeitet und umgesetzt.

Sprachkompetenz

Im Gesundheitswesen ist die Sprachkompetenz als Einflussfaktor auf das Beratungsverhalten von Patienten interessant. Die Sprachkompetenz ist einerseits entscheidend bei der Weitergabe von Information und Wissen. Andererseits ist die Sprachkompetenz auch ein wesentlicher Bestandteil in der Kommunikationsfähigkeit des Patienten. Des Weiteren vermutet die Kommunikationswissenschaft einen bedeutenden Einfluss der Sprachfähigkeit des Patienten auf seine Gesundheit. Die Sprachkompetenz ist daher ein prägender Teil professioneller Beratungskompetenz, deren Einflussmöglichkeiten innerhalb des Schulungsprozesses als persönliche Ressource wahrgenommen wird.

2.4. Kurzfassung relevanter Studien

Datenextraktion

In Tabelle 1 werden fünf Studien erster Qualität vorgestellt, weitere fünf Studien zweiter Qualität, und im Anschluss werden drei Diabeteskonzepte und Diabetesschulungsprogramme aus ausgewählten Studien werden vorgestellt.

Tabelle 1: Übersicht von fünf Studien zur Erfassung von Diabetesberatung

Abbildung in dieser leseprobe nicht enthalten

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Ende der Leseprobe aus 48 Seiten

Details

Titel
Erhaltung und Steigerung der Lebensqualität durch Prävention in der Diabetesberatung mit dem Schwerpunkt Fußgesundheit
Autoren
Jahr
2018
Seiten
48
Katalognummer
V450343
ISBN (eBook)
9783668840218
ISBN (Buch)
9783668840225
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Diabetesberatung, Förderung der Fußfürsorge, Angehörigenberatung, Gesundheitsberatung.
Arbeit zitieren
Christine Pöschl (Autor:in)Doris Leibetseder (Autor:in), 2018, Erhaltung und Steigerung der Lebensqualität durch Prävention in der Diabetesberatung mit dem Schwerpunkt Fußgesundheit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/450343

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