Der Igel - Unterrichtsentwurf


Unterrichtsentwurf, 2005

31 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Lerngruppenanalyse
1.1 Innerschulische Bedingungen:
1.2 beobachtender teil:

2 Didaktische Profilierung
2.1 Sach-Analyse
2.1.1 Lehrer-Sach-Analyse
2.1.1.1 Überwinterungsstrategien
2.1.1.2 Der Igel
2.1.2 Schüler-Sach-Analyse
2.1.2.1 Retrospektiver Aspekt:
2.1.2.2 Aktueller Aspekt:
2.1.2.3 Prospektiver Aspekt:
2.2 Didaktische Analyse
2.2.1 Lernvorraussetzungen nach piaget
2.2.2 Vorgaben des Bildungsplans:
2.2.3 Stellung der Stunde in der Unterrichtseinheit
2.2.4 Didaktische Reduktion
2.2.5 Lernziele
2.2.5.1 Grobziele:
2.2.5.2 Feinziele:
2.2.5.2.1 soziales Lernen
2.2.5.2.2 kognitives Lernen
2.2.5.2.3 psychomotorisches Lernen

3 Methoden
3.1 Unterrichtsphasen
3.1.1 Vorphase und Einleitende Maßnahme
3.1.2 Einstiegsphase
3.1.3 Erarbeitungsphase
3.1.4 Abschlussphase
3.2 Unterrichtsprinzipien
3.3 Mögliche Problemstellen des Unterrichts
3.4 Mögliche anfgangsphasen und Alternative Möglichkeiten der Unterrichtsgestaltung

4 Strukturskizze

5 Literaturverzeichnis

6 Anhang
6.1 Folie „Der Igel“
6.2 Verworfener Arbeitstext „Mensch und Tier im Winter“

1 Lerngruppenanalyse

1.1 Innerschulische Bedingungen:

Der Unterricht findet in einer vierten Klasse in Mannheim statt. Die Grundschule besitzt ein eher sozial schwaches Einzugsgebiet. Sie besuchen jedoch, trotz des hohen Anteils an Aussiedlerfamilien aus Russland, Polen, Rumänien und Albanien, nicht viele ausländische Schüler. Aus diesem Grund werden auch keine zusätzlichen Stunden zur Förderung der deutschen Sprache angeboten, obwohl viele Schüler mit ihren Eltern zu Hause in ihrer Muttersprache sprechen.

Die Sporthalle befindet sich in der Schule, was im Winter den erheblichen Vorteil besitzt, dass die Schüler nicht verschwitzt den Weg zurück durch die Kälte laufen müssen und sich so das Erkältungsrisiko verringert.

Die Klassenlehrerin, Frau K., unterrichtet die Klasse seit dem letzten Schuljahr in den Fächern Deutsch, Mathematik sowie Heimat- und Sachunterricht. Die Klasse besteht aus 23 Schülern, welche sich aus 10 Jungen und 13 Mädchen zusammensetzt. Bis auf ein Kind sind alle Schüler in Deutschland geboren. In der Klasse sind insgesamt 5 Nationalitäten vertreten. Zu nennen sind hier neben Deutschland die Türkei, die USA, Pakistan und Albanien.

Vier Gruppentische, die aus je drei zusammengestellten Tischen bestehen, bilden die alltägliche Sitzform. Fünf Kinder sitzen an Einzeltischen, von denen vier an der Fensterseite hintereinander stehen und ein Mädchen neben der Tafel ihren Sitzplatz hat. Allen Tischen sind Farben zugewiesen, sodass sich beim Aufrufen der jeweiligen Farbe die Schüler des jeweiligen Tisches in der Gruppe angesprochen fühlen. Dies hat auch zum Vorteil, dass z. B. im Sportunterricht tischweise Sportgeräte auf- und abgebaut werden können und keine Zeit durch unnötiges Abzählen verloren geht.

Die Klasse besitzt u. a. einen Overhead-Projektor und Magnete, so dass ein Wechsel der Medien jederzeit gegeben ist. Das Klassenzimmer ist sehr lernfördernd gestaltet und mit Selbstgebasteltem geschmückt.

Das Schulgebäude ist mit hellen und leuchtenden Farben angemalt sowie mit Selbstgebasteltem der Schüler geschmückt. Im Erdgeschoss, nicht weit vom Lehrerzimmer entfernt, befindet sich ein Kopierraum, indem neben den beiden Kopierern auch viele Lehr- und Lernmittel sowie BK-Material in Form von farbigen Bögen aus Pappe jederzeit für den Unterricht zur Verfügung stehen.

1.2 beobachtender teil:

Die Klasse ist die Zusammenarbeit mit Studenten gewöhnt und ihnen gegenüber sehr aufgeschlossen. Es herrscht allgemein eine rege Beteiligung am Unterricht. Die Lernbereitschaft der meisten Schüler ist sehr hoch. Sie sind motiviert etwas zu lernen, wobei es einigen Schülern ein paar Schwierigkeiten bereitet dem Unterricht zu folgen.

Der Leistungsstand der Klasse ist heterogen, was sich in den Unterschieden der mittleren bis schwachen Leistungen der Schüler zeigt. Einige setzen das Gelernte schneller um, während andere bereits bei der Einführung eines neuen Themas/einer neuen Regel Probleme haben zu folgen. Dies konnte besonders beim Lesen und in der Einzelarbeit sowie beim Abstrahieren von Aufgaben beobachtet werden. Somit ist eine Differenzierung der Arbeitsaufträge erforderlich. In dieser Arbeitszeit kann noch einmal explizit auf die langsameren Lerner eingegangen und individuell Hilfestellungen gegeben werden.

Einzelarbeit, aber auch Partner- und Gruppenarbeit sowie Stationenarbeit sind als gemeinsame Arbeitsformen bekannt. Um Ruhe einkehren zu lassen, ertönt ein akustisches Signal durch eine Triangel. Innerhalb der Stunden wird verstärkt auf die Einhaltung von Ruhe und der Regel, sich zu melden, geachtet. Soll die Klasse einen Stuhlkreis bilden, wissen die Schüler selbstständig, dass sie tischweise in den Kreis kommen sollen.

Die Schüler verfügen über ein gutes Sozialverhalten ihren Klassenkameraden, der Lehrerin und den Studenten gegenüber. Innerhalb der Klasse herrscht eine gute Gemeinschaft.

2 Didaktische Profilierung

2.1 Sach-Analyse

2.1.1 Lehrer-Sach-Analyse

Das Thema der Unterrichtseinheit im Bereich Heimat- und Sachunterricht beschäftigt sich allgemein mit dem Titel „Tiere im Winter“. In meiner Unterrichtsstunde möchte ich speziell auf das Verhalten des Igels im Winter eingehen.

2.1.1.1 Überwinterungsstrategien

Da die Erdachse nicht senkrecht auf der Bahn der Erde um die Sonne steht, sind im Winter bei uns die Tage kürzer und der Einfallwinkel der Sonnenstrahlen kleiner. Dies führt zu niedrigen Temperaturen, Schneefall und Gefrieren von Oberflächen und Bodenwasser. Bei uns sind die typischen Wintermonate Dezember, Januar und Februar, jedoch wird es schon ab Anfang November merklich kühler und die Temperaturen erreichen erst wieder ab Anfang März angenehmere Höhen (vgl. KNOLL, 1979, S. 2).

Es gibt zwei Probleme, die Tiere im Winter bewältigen müssen:

1. Es wird im Winter weniger organische Substanz erzeugt. Das bedeutet, dass Nahrung knapp, energiearm, schlecht zugänglich oder gar nicht vorhanden ist. Im Gegensatz dazu steht ein hoher Energieaufwand, um die Lebensfunktionen in der Kälte aufrecht zu erhalten.
2. Niedrige Temperaturen können zum Kältetod führen.

Um ihr Überleben in dieser schwierigen Zeit zu sichern, haben alle Lebewesen Strategien entwickelt, um sich an die erschwerten Bedingungen im Winter anzupassen.

Die einfachste Strategie ist sicherlich, im Winter einfach in ein klimatisch günstigeres Gebiet zu ziehen, in dem es keinen Nahrungsmangel und die Gefahr durch Kältetod gibt. Hierzu muss ein Tier allerdings weite Strecken zurücklegen können, um von einer kalten Klimazone in eine warme zu gelangen. Deshalb ist diese Art der Überwinterung nur für Vögel geeignet, da sie im Flug solche Strecken überwinden können (z. B. Störche oder Enten).

Für die Tiere, denen diese Flucht nicht möglich ist, gibt es zwei Alternativen der Überwinterung: Die aktive und die passive.

Die aktive Überwinterungsstrategie trifft auf die meisten Tiere zu. Sie überstehen den Winter dadurch, dass sie sich gut gegen Wärmeabfluss isolieren. Hierzu gehören ein Winterfell oder -gefieder, sowie das vorherige Anfressen einer dicken Fettschicht. Diese Tiere suchen aktiv im Winter nach Nahrung, schränken jedoch energieverzehrende Aktivitäten stark ein.

Die passive Überwinterung beinhaltet Tiere, die dem Winter nicht „aktiv“ gegenübertreten können, sondern ihn teilweise zu „überspringen“ versuchen. Es gibt drei Arten der passiven Überwinterung:

Wechselwarme Tiere, wie Reptilien und Amphibien, halten Winterstarre. Bedingt durch die kalten Temperaturen und die Unfähigkeit, die eigene Körpertemperatur unabhängig von der Außentemperatur zu regulieren, verlangsamen sich die Stoffwechselprozesse im Körper, so dass sie schließlich in einen todesähnlichen Zustand verfallen. Erst wenn im Frühling eine wärmere Außentemperatur auch wieder für eine wärmere Körpertemperatur sorgt, erwachen die Tiere wieder (z. B. Eidechsen oder Schnecken).

Bei der Winterruhe handelt es sich um längere Ruhe- und Schlafphasen, die durch Nahrungsaufnahmen (meist bei günstiger Witterung) aus einem im Spätsommer und Herbst angelegten Vorrat mehrfach unterbrochen werden. In den Ruhe- und Schlafphasen kann die Körpertemperatur auf bis zu 15 Grad absinken. Die Herzfrequenz und der Stoffwechsel werden verlangsamt, wodurch Energie gespart wird. Beispiele hierfür sind das Eichhörnchen oder die Feldmaus.

Beim Winterschlaf bereitet sich das Tier (z. B. Igel oder Fledermaus) bereits im Herbst durch das Anfressen einer Fettschicht und das Anlegen eines frostsicheren Überwinterungsbaus auf seine durchgängige Schlafphase vor (vgl. GRIMM, 1996, S. 11-12). Während des Winterschlafs ist der Herzschlag verlangsamt, Atmung und Stoffwechsel sind stark herabgesetzt (vgl. Brockhaus, 2000, S. 994). Die Körpertemperatur sinkt dabei auf wenige Grade über Null ab (vgl. MEYERS JUGEND-LEXIKON, 1989, S. 656).

Der Igel gehört zu den Winterschläfern. Er ist ein bis 30cm langes, nachtaktives Säugetier mit aufrichtbarem Stachelkleid, das an Waldrändern, Hecken und in Gärten lebt. Er ist als Schädlingsvertilger nützlich, da er sich von Schnecken, Würmern und Insekten ernährt. Bei Gefahr rollt sich der Igel zusammen (vgl. MEYERS JUGEND-LEXIKON, 1989, S. 270-271).

Von November bis Ende März hält er in einem selbstgebauten Nest aus Moos und Blättern seinen fünfmonatigen Winterschlaf. Igel stehen unter Naturschutz.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Systematische Darstellung der Überwinterungsstrategien

2.1.1.2 Der Igel

Der europäische Igel kommt in ganz Europa, außer in Nordskandinavien vor und gehört zu den ältesten Säugetieren auf der Erde. Da sich der Igel gerne eine Behausung an dicht bewachsenen Zäunen, in Laub- und Reisighaufen oder in Heuschobern sucht, kann man sogar im Gartenland in den Randgebieten größerer Siedlungen oder Städte auf ihn stoßen. Daraus folgt wohl auch die große Sympathie, die er bei den Menschen genießt.

Der Igel zählt zu den „Insectivora“ (Insektenfressern), jedoch frisst er auch Pilze und überreifes Obst. Auf die Jagd nach seiner Nahrung begibt er sich überwiegend in der Dämmerung, da er zu den nachtaktiven Tieren zählt.

Das auffälligste Merkmal am Igel ist sicherlich sein Stachelkleid. Junge Igel besitzen ca. 2000 bis 3000 Stacheln, bei ausgewachsenen Igeln können es bis zu 9000 werden. Die Stacheln sind zwei-drei cm lang und können weiß und braun gefärbt sein. Bei Gefahr rollt sich der Igel zusammen und stellt die Stacheln auf anstatt wegzulaufen - was ihm leider auch zum Verhängnis wird, wenn die Gefahr vom Menschen ausgeht.

Wollen Igel eigene Reviere aufsuchen, müssen sie dazu teilweise die Straße überqueren. Viele Insekten genießen im Herbst auch noch den warmen Asphalt der Fahrbahn und werden so zu einer Gefahr für den Igel. Dieser spürt die Insekten mit seinem Geruchssinn auf und gelangt so auf die Fahrbahn. Viele Igel sterben folglich auf Straßen, da sie überfahren werden.

Von den Sinnen sind beim Igel das Riechen und das Hören am besten ausgebildet. Die Augen sind dementsprechend klein und das Sehvermögen sehr schlecht. Die Ohren jedoch sind breit und gut geformt, allerdings in seinem dichten Fell kaum zu erkennen. Die Nase ist wie bei allen Insektenfressern ein vorzügliches Tast- und Schnüffelorgan. Zuerst erschnüffelt und beschnuppert der Igel alles ehe er aktiv wird. Mit Hilfe des Geruchsinns erkennen die Igel ihre Umwelt, andere Igel, ihre Jungen, Feinde und finden ihre Nahrung. Die spitze Schnauze eignet sich gut dazu Würmer aus dem Boden herauszupicken.

Der Igel hält Winterschlaf. Er bereitet sich schon ab dem Spätsommer darauf vor, indem er mehr Nahrung zu sich nimmt, als er unmittelbar verarbeiten kann, um sich eine Reserve (Fettpolster) anzulegen. Sein warmes Winternest besteht zum größten Teil aus Laub, Gräsern und Moos. Diese „Behausung“ schützt den Igel vor Regen und Kälte. Wenn die Temperatur unter 10 Grad Celsius sinkt (gegen November), bleibt er dauernd in seinem Winternest. Dort liegt er dann bewegungslos eingerollt, seine Körpertemperatur sinkt von ca. 37 Grad auf zwei bis fünf Grad Celsius ab, sein Herz schlägt statt 280 mal nur noch 10-20 mal pro Minute und die Atmung reduziert sich von 50 Atemzüge pro Minute auf einen. So braucht sein Körper wenig Energie, um den Winter zu überleben, denn er würde ja auch kein Futter mehr finden.

Ohne Probleme übersteht der Igel den Winterschlaf allerdings nur, wenn er das nötige Gewicht zum Überwintern (mindestens 800 g) aufweist. Igelkinder können den Winter nicht überleben, wenn sie Ende Oktober, Anfang November unter 200 g wiegen. Wenn die Temperatur jedoch unter ein Grad Celsius sinkt, wacht der Igel auf, fängt an zu zittern und bewegt sich.

Dies hat zur Folge, dass seine Körpertemperatur steigt, damit er nicht erfriert. Im April/Mai erwacht der abgemagerte Igel aus seinem Schlaf. Er läuft dann tapsig herum und sucht nach Nahrung. In dieser Zeit begegnet man ihm auch oft im Garten (vgl. SCHMIDT, 1989, S. 7-8, 12, 14 + 17; NABER/LATORRE, 1998, S. 6- 8, 10 + 14).

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Details

Titel
Der Igel - Unterrichtsentwurf
Hochschule
Pädagogische Hochschule Heidelberg
Veranstaltung
Blockpraktikum
Autor
Jahr
2005
Seiten
31
Katalognummer
V45001
ISBN (eBook)
9783638424875
Dateigröße
649 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Igel, Unterrichtsentwurf, Blockpraktikum
Arbeit zitieren
Verena Starowiecki (Autor:in), 2005, Der Igel - Unterrichtsentwurf, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/45001

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