Reiseland Neuseeland: Wie begegnet das Land "Downunder" den Vorstellungen der Rucksacktouristen?

Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einführung
1.1 Problemstellung
1.2 Abgrenzung des Themas

2 Vertiefende Bearbeitung der Fragestellung
2.1 Vorstellung des Reiselandes
2.1.1 Daten und Fakten
2.1.2 Vielfalt des Landes
2.2 Definition des Rucksacktouristen
2.3 Analyse und kritische Beurteilung der Segmente, in denen besonders auf Belange derRucksacktouristen eingegangen wird
2.3.1 Transport
2.3.1.1 Flug
2.3.1.2 Eisenbahn
2.3.1.3 Bus
2.3.1.4 Mietwagen
2.3.1.5 Kauf eines Autos
2.3.2 Unterkunft
2.3.2.1 Hostels
2.3.2.2 Campingplätze
2.3.3 Aktivitäten
2.3.3.1 Wandern
2.3.3.2 Wildwasserfahren (Rafting)
2.3.3.3 Black-Water Rafting (Unterirdische Flussfahrten)
2.3.3.4 Bungy Jumping

3 Fazit

Anhang

Quellenangaben

1 Einleitung

1.1 Problemstellung

Neuseeland, ein Land, mit dem zahlreiche Menschen nur Schafe und Kiwis in Verbindung bringen. Doch das Land „Down under", viele tausend Kilometer von Deutschland und Europa entfernt, bietet viel mehr als diese Klischees vermuten lassen, worauf im Laufe dieser Arbeit näher eingegangen werden soll.

Über die Jahre hinweg haben die Neuseeländer ein System entwickelt, mit dessen Hilfe sowohl Pauschaltouristen als auch Individualreisende die Besonderheiten dieses Landes bequem erkunden können.

Mit der vorliegenden Arbeit soll untersucht werden, wie der Inselstaat im besonderen Maße auf die Bedürfnisse und Vorstellungen der Individualreisenden, in diesem Fall der Rucksacktouristen, eingeht.

1.2 Abgrenzung des Themas

Um den Leser mit der Thematik dieser Arbeit vertraut zu machen, wird zu Beginn die Vorstellung des Reiselandes „Neuseeland" erfolgen. Innerhalb dieses Bereiches werden sowohl topographische als auch klimatische und kulturelle Aspekte erörtert.

Nach der Definition des heutigen Rucksackreisenden folgt schließlich die Untersuchung des Schwerpunktes dieser Arbeit, die Analyse und kritische Beurteilung der Segmente, in denen in Neuseeland besonders auf die Belange der Rucksacktouristen eingegangen wird.

Im abschließenden Teil der Arbeit werden die Untersuchungsergebnisse noch einmal zusammengefasst und die daraus resultierende Antwort auf die Fragestellung präsentiert.

2 Vertiefende Bearbeitung der Fragestellung

2.1. Vorstellung des Reiselandes

Die folgende Präsentation der Destination Neuseeland soll vor allem dazu dienen, dem Leser einen tieferen Einblick in die Gegebenheiten und Besonderheiten dieses Landes zu gewähren.

2.1.1 Daten und Fakten

Das Land Neuseeland liegt im Südpazifik, ca. 1.600 km südöstlich von Australien. Zu diesem Inselstaat gehören vor allem die zwei Hauptinseln – Nord- und Südinsel - sowie zahlreiche kleinere Inseln und Inselgruppen, von denen besonders Stewart Island, an der südlichen Spitze der Südinsel gelegen, als drittgrößte Insel erwähnenswert ist.

Neuseeland erstreckt sich vom südlichsten Punkt bis zur Nordspitze der Nordinsel auf einer Länge von ca. 1.700 km, wobei keine Ortschaft weiter als 110 km vom Meer entfernt ist.

Flächenmäßig betrachtet ist Neuseeland mit ca. 268.676 km² etwa ein Viertel kleiner als Deutschland. Auf diese Gesamtfläche entfallen ca. 114.500 km² auf die Nord- und ca. 150.700 km² auf die Südinsel.

Mit seiner geographischen Lage von 35° - 47° südlicher Breite liegt der Inselstaat in den Mittelbreiten der südlichen Hemisphäre. Ähnlich wie in den höheren Regionen der Nordhalbkugel gibt es auch in jenen südlichen Breiten der Südhalbkugel die vier Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Allerdings ergibt sich aufgrund des unterschiedlichen Sonnenstandes auf Nord- und Südhalbkugel die Tatsache, dass z. B. in Neuseeland Sommer herrscht, wenn in Europa Winter ist und umgekehrt.

Dementsprechend kristallisieren sich für viele Europäer die Monate November bis März als beste Reisezeit heraus.

Neuseeland hat eine Population von ca. 4 Millionen Einwohnern, von denen ca. 296.000 zu den Ureinwohnern Neuseelands, den Maoris, gehören. Die Maoris haben ihren Ursprung in einer polynesischen Völkergruppe, die ca. 900 nach Christus aus dem Gebiet des heutigen Französisch-Polynesien einwanderten. Die weiße Bevölkerung hat dagegen zum größten Teil europäische, vor allem britische, Vorfahren, was wiederum geschichtlich bedingt ist, da Neuseeland bis 1947 britische Kolonie war und auch heute noch Mitglied des Commonwealth ist.

Als Amtssprachen gelten in Neuseeland sowohl Englisch als auch Maori.

Die Hauptstadt Neuseelands ist Wellington, welches sich an der Südspitze der Nordinsel befindet, und mit ca. 205.000 Einwohnern zu den größten Städten Neuseelands zählt.^[1]

2.1.2 Vielfalt des Landes

Um Neuseeland kurz und prägnant zu beschreiben, eignet sich besonders das folgende Zitat:

„Reine Luft, abwechslungsreiche, herrliche Landschaften und Gelegenheit zu vielen Aktivitäten in der Natur sind die Hauptattraktionen Neuseelands. Besucher, die ein grünes, ursprüngliches und zugleich gut organisiertes Land erwarten, werden nicht enttäuscht. Neuseeland ist ein Mikrokosmos der großartigsten Landschaften der Welt."^[2]

Hier kann man durch aktive Vulkan- und Thermalgebiete wandern, Gletscher und subtropischen Regenwald erkunden, aber auch am Strand liegen oder sich von der faszinierenden Kultur der Maoris beeindrucken lassen.

Es besteht die Möglichkeit, Wale und Robben zu beobachten, freilebende Pinguine zu bewundern oder nachts einem Kiwi über den Weg zu laufen.

Für besonders Erlebnishungrige bietet sich die Gelegenheit zum Wildwasserfahren, Fallschirmspringen, Bungy Jumping und vielem mehr.

Neuseeland ist ein Land für jedermann, und deshalb sind sich viele Neuseelandreisende in einem Punkt einig: „Sie haben für ihre Reise nicht genug Zeit eingeplant."^[3]

2.2 Definition des Rucksacktouristen

Der Rucksacktourismus oder auch Turnschuh-Rucksacktourismus, wird als Form des Alternativtourismus verstanden, der sich aus der Abneigung gegenüber dem traditionellen Pauschaltourismus entwickelt hat. Im Gegensatz zum Rucksacktourismus werden bei einer Pauschalreise die diversen Teilleistungen der Leistungsträger letztendlich von einem Reiseveranstalter zu einem neuen Produkt, der sog. Pauschalreise, zusammengestellt.^[4] Im Laufe der Jahre entstand durch diese Abneigung gegenüber letztgenannter Reiseart schließlich eine „individuelle, andere, neue, alternative, sanfte, einsichtige"^[5] Reiseform, die sich vom Massentourismus absetzt und dessen Anhänger sich zum größten Teil als Nicht-Touristen bezeichnen. Üblicherweise werden mit dieser Reiseform ausschließlich junge Leute assoziiert. Mittlerweile hat sich der Alternativtourismus aber auch einem breiteren Klientel als durchaus ansprechende Reiseform erschlossen.

Alternativ- bzw. Rucksacktouristen ziehen die selbstorganisierte Individualreise allein oder in der Kleingruppe vor. Ihnen steht i. d. R. mehr Zeit als den „Normaltouristen" zur Verfügung, und viele von ihnen meiden die Hochburgen des Pauschaltourismus' innerhalb des Reiselandes.

Darüber hinaus verfügt die Mehrheit der Rucksacktouristen nur über ein begrenztes Budget, welches zum großen Teil für Transportkosten, z. B. den Flug, verwendet wird. Dementsprechend kostengünstig wird im Reiseland gelebt. Es werden preiswerte einheimische Verkehrsmittel oder preisgünstige landestypische Unterkünfte gewählt oder sein eigenes Zelt mitgebracht.

Nach seinem Selbstverständnis sieht sich der Rucksackreisende als überdurchschnittlich an Land und Leuten interessiert und empfindet sich im Vergleich zu den zahlreichen Pauschaltouristen des Massentourismus nicht als Störenfried, sondern als jemand, der sich den Gepflogenheiten des Reiselandes besonders gut anpassen kann.

Doch auch zwischen den Alternativtouristen gibt es unterschiedliche Erscheinungsformen:

Als erstes sollte man den sogenannten typischen Polit-Touristen nennen, der sich vorab bestens über Land, Leute, Gesellschaft und Kultur informiert und mit einer Fülle an Fragen im Gepäck den direkten Kontakt zu den Einheimischen sucht.

Eine weitere Form des Alternativ- bzw. Rucksacktouristen stellt der Globetrotter dar. Er bewältigt große Entfernungen und lässt die Eindrücke der fremden Länder und Kulturen auf sich wirken, um somit seine Weltanschauung zu relativieren.

Eine weitere Form des Alternativtouristen ist der sog. Abhauer, der dem Alltag sowie der Enge seines Zuhauses entfliehen möchte, und während seiner Reise neue Kräfte schöpft.^[6]

Generell lassen sich die Reisewünsche und Zielvorstellungen der Rucksacktouristen aus alternativen Bestimmungsfaktoren wie Autonomie, Selbstverwirklichung und Solidarität ableiten. Überträgt man diese Punkte etwas abgewandelt auf das Reiseverhalten, so ergeben sich als Grundsätze für alternatives Reisen die folgenden Punkte:

- Reisen auf eigene Faust, frei und individuell
- das Erleben von ursprünglichem Leben
- mit möglichst wenig Geld möglichst lange unterwegs sein
- Leben wie die Einheimischen
- Anti-Massentourismus, kleine Gruppen oder alleine^[7]

Zusammenfassend muss man also unter dem Rucksacktourismus eine Reiseform verstehen, die sich nicht in vorgefertigte und fremdorganisierte Bahnen zwängen lässt, sondern jedem Einzelnen die Chance bietet, sich individuell, weitab vom Massentourismus, mit dem Reiseland vertraut zu machen und der somit oftmals einen besseren Eindruck von Land und Leuten bekommt als die meisten Pauschaltouristen.

[...]

^[1] Vgl. www.neuseeland.de.

^[2] J. Williams, C. Niven, P. Turner, 2000, S. 9.

^[3] Ebenda, S. 9.

^[4] Vgl. W. Freyer, 2001, S. 150.

^[5] Ebenda, S. 385.

^[6] Vgl. Ebenda, S. 385ff.

^[7] Vgl. Ebenda, S. 387.