Trumps Handelspolitik. Eine Analyse der Folgen


Hausarbeit, 2018

23 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

TABELLENVERZEICHNIS

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

1 EINLEITUNG

2 HANDELSPOLITIK DER VEREINIGTEN STAATEN
2.1 Protektionismus unter Trump
2.1.1 Theoretische Grundlagen
2.1.2 Maßnahmen
2.2 Aktuelle Wirtschaftslage und wichtige Handelspartner
2.3 Derzeitiger Kurs der US-Regierung

3 KONSEQUENZEN FÜR HANDELSABKOMMEN
3.1 Freihandelszone NAFTA und Grund für einen Austritt
3.2 Mögliche Folgen eines Austritts

4 FAZIT UND AUSBLICK

LITERATUR- UND QUELLENVERZEICHNIS

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 : Anzahl der protektionistischen Maßnahmen der USA seit 2009

Abbildung 2: Veränderung der Wachstumsrate des Bruttoinlandprodukts

Abbildung 3: Handelsanteile Mexikos und Kanadas am Gesamthandel der USA

Abbildung 4: USA Güterhandel mit Mexiko und Kanada

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1 : Veränderung des Handels zu Kanada und Mexiko

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

״Make America great again.“

Donald Trump, 12.04.2015

Mit diesem Wahlkampfslogan begann die politische Karriere Trumps als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Er polarisiert die Massen und beherrscht die Medien mit seiner schroffen Art. Was er bereits in sei­nem Wahlkampf ankündigte, will er nun in die Tat Umsetzen. Unter seinen überstürzten Vorhaben leidet vor allem auch der Wirtschaftssektor. Mit der Handelsstrategie des Protektionismus bleibt Trump bei weitem nicht der einzige Sympathisant der ״Abschottungspolitik“. Die Aufkündigung sämtlicher Handelsabkommen ist dabei nur eine der vielen protektionisti­schen Maßnahmen, die Trump durchsetzen will. Diese politischen Ent­Scheidungen werden jedoch nicht ohne Konsequenzen bleiben. Für die Globalisierung und somit den grenzüberschreitenden Handel ist der Ab­bau von Handelsbarrieren von elementarer Bedeutung. Der Austritt aus bestehenden Handelsabkommen und die damit verbundene erneute Er­richtung von Handelshemmnissen wirft das globale Handelssystem stark in seiner Fortschrittlichkeit zurück.

Die folgende Seminararbeit befasst sich mit dem aktuellen politischen Kurs der US-Regierung unter der Führung des jüngst gewählten Präsi­denten Donald Trump. Es werden zunächst wesentliche theoretische Grundlagen erläutert und auf die Strategie des Protektionismus einge­gangen. Weiterhin werden wirtschaftspolitische Maßnahmen der Han­delsstrategie und deren Ziele betrachtet. Abrundend dazu wird auf die durchgeführte Maßnahme der Neuverhandlung des NAFTA-Abkommens eingegangen. Dabei wird vor allem eine Studie des IFO- Forschungsinstituts über mögliche wirtschaftliche Auswirkungen, die ein

Austritt aus der Freihandelszone mit Mexiko und Kanada mit sich bringen könnte, hervorgehoben. Zum Schluss gibt diese Seminararbeit einen Ausblick in die Zukunft.

2 Handelspolitik der Vereinigten Staaten

Die immer weiter voranschreitende Globalisierung hat zur Folge, dass inländische Unternehmen nicht mehr nur mit Unternehmen aus dem glei­Chen Land, sondern auch mit ausländischen Anbietern konkurrieren müs­sen. Dadurch befindet sich die Welt durch die Öffnung der Märkte und dem immer stärker werdenden Abbau von Handelsbarrieren in einer in­ternationalen Wettbewerbssituation. Dieser Konkurrenzdruck bringt die Regierungen vieler Länder dazu, sich Gedanken darüber zu machen, ob sie nicht ihre eigenen Anbieter vor der ausländischen Konkurrenz schüt­zen sollten. Auch Trumps letzte Amtshandlungen zeigen, dass der neue Präsident in seiner Handelspolitik stark auf protektionistische Maßnahmen setzt.

2.1 Protektionismus unter Trump

Obwohl die aktuellen Ergebnisse des 139. World Economic Survey (WES) für das erste Quartal 2018 des Institut für Wirtschaftsforschung (IFO) zei­gen, dass sich das Weltwirtschaftsklima und auch die amerikanische Wirtschaftslage nach der Wirtschaftskrise 2009 stark verbessert hat[1], wettert der jüngst gewählte US-Präsident Donald Trump zunächst nur in seinem Wahlkampf und dann weiterhin nach seinem Amtsantritt gegen den Freihandel. Weiter vertritt er die Aussage, die amerikanische Wirt- schaft leide unter dem globalen Handelssystem und das Wirtschafts­Wachstum stagniere aus diesem Grund.[2]

In Zeiten, in denen das Wirtschaftswachstum abgeschwächt ist, scheint es aus wirtschaftlicher Sicht von hoher Priorität zu sein, die eigene Volks­Wirtschaft zu stärken. Um diesen Schutz zu gewährleisten, schotten sich viele Länder gegen die Konkurrenz ab. Die gesamtwirtschaftliche Politik bewegt sich immer zunehmender in Richtung Protektionismus. Die USA sind ein sehr nennenswertes Exemplar für einen hochentwickelten Indust­riestaat, der immer mehr auf Protektionismus setzt.[3] Die folgenschwersten Veränderungen der Politik unter Trump sind die der Handelsabkommen. Trump leitete als eine seiner ersten wirtschaftspoliti- sehen Entscheidungen einen Prozess zum Austritt und später zur Neu­Verhandlung des regionalen Handelsabkommen NAFTA ein.[4] Die Gründe für den Austritt und welche makroökonomischen Konsequenzen diese Entscheidung nach sich ziehen könnte, wird in Kapitel 3 beschrieben.

2.1.1 Theoretische Grundlagen

Der Begriff ״Protektionismus“ steht für die Zusammenfassung zahlreicher Maßnahmen der Wirtschaftspolitik, die getroffen werden um eine Volks­Wirtschaft oder auch einzelne inländische Wirtschaftszweige vor ausländ¡- sehen Konkurrenten zu schützen.[5]

Protektionistische Maßnahmen erfolgen in Form von Handelshemmnis­sen. Sie werden unterteilt in tarifare und nichttarifäre Handelshemmnisse. Durch diese Maßnahmen kann in den internationalen Handel eingegriffen werden, sodass sich die gesamtwirtschaftliche Wohlfahrt reduziert.[6] Dabei kann es sich unter anderem um die Erhebung zusätzlicher Zölle auf den Import von Gütern, die Einführung von Mengenbeschränkungen oder den Einsatz von Subventionen handeln. Protektionismus schränkt nicht nur den Freihandel ein, sondern schadet letztlich sowohl der eigenen Volkswirtschaft als auch dem globalen Handelssystem.[7]

2.1.2 Maßnahmen

In den vergangenen Jahren ist die Anzahl an protektionistischen Maß­nahmen weltweit dramatisch angestiegen.[8] Obwohl die Globalisierung so weit fortgeschritten ist und sich internationale Verflechtungen flächende­ckend ausgebreitet haben, kommt es zwischen den einzelnen Ländern immer wieder zu Konflikten. Folge dieser Handelskonflikte ist, dass die Regierungen stärker auf die Handelsstrategie des Protektionismus zu­rückgreifen. Vorreiter der Protektions-Politik ist Amerika. Wie in Abbildung 1 erkennbar ist, verzeichnet die USA eine Zunahme an protektionistischen Maßnahmen um das zehnfache der Anzahl von 2009.

Abbildung 1 : Anzahl der protektionistischen Maßnahmen der USA seit 2009

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Global Trade Alert Data

Bevor es zahlreiche internationale Verhandlungen mit der Welthandelsor­ganisation WTO gab, die zur Folge hatten, dass die Anzahl an Einfuhrzöl­len weltweit reduziert wurde, galten die tarifären Handelshemmnisse als effizientestes Mittel des Protektionismus. Als klassische Maßnahmen zählen neben den Importzöllen auch die Erhebung von Steuern und Sub­ventionen auf Exportgüter.[9] Je höher der angesetzte Zollsatz ist, desto geringer wird der Anteil an importierten Gütern. Der Warenaustausch zwischen den Ländern wird somit vermindert, was zu einer Verminderung der Wohlfahrt führt.[10]

Bei nichttarifären Handelshemmnissen handelt es sich hauptsächlich um ״Schranken“. Es werden zum einen Quoten eingesetzt, die festlegen, wie viel maximal von einem Gut importiert werden darf. Zusätzlich werden technische und rechtliche Vorschriften veranlasst, welche beinhalten, dass unterschiedliche Güter in verschiedenen Ländern den jeweiligen technischen Anforderungen gerecht werden müssen. Um dennoch Waren zu exportieren, müssten die Güter erst mühsam umgerüstet werden, um den technischen Vorschriften des Importlandes gerecht zu werden. Diese Umrüstung ist dann im schlimmsten Fall so teuer, dass sich der Handel nicht mehr lohnt. Diese technischen Handelshemmnisse werden als sehr kritisch betrachtet, da die Handelsschranken als schwer abbaubar gel- ten.[11]

2.2 Aktuelle Wirtschaftslage und wichtige Handelspartner

Um am Ende der Seminararbeit mögliche ökonomische Auswirkungen des Austritts der USA aus dem NAFTA-Abkommen analysieren und be­werten zu können, wird zunächst die aktuelle wirtschaftliche Lage der Vereinigten Staaten, Kanadas und Mexikos betrachtet.

Amerika steht nicht nur geografisch, sondern auch was die Bevölkerungs­zahl angeht an dritter stelle aller Länder weltweit. Mit einem Bruttoin­landsprodukt von 18,6 Billionen USD im Jahr 2016 bildet die USA die größte Wirtschaftsmacht der Welt. Schaut man sich die Entwicklung des BIP seit dem Jahr 1970 an, so erkennt man einen stetigen Aufwärts- trend.[12] Das Pro-Kopf Einkommen der Amerikaner erfährt seit der Euro­krise 2009 einen Anstieg bis auf 57.638 USD (2016). Im Gegenzug dazu erreicht die Arbeitslosenrate bei einer Bevölkerungszahl von 324 Millionen Einwohnern nach über 15 Jahren einen Tiefstwert von 4,1 % (Dez. 2017). Dennoch ist die Wachstumsrate des BIP auf 1,49 % gesunken.[13] Das aktuelle Wirtschaftswachstum der USA stagniert (vgl. Abb. 2). Die Top­Exportziele der Vereinigten Staaten sind Kanada (266 Milliarden USD) und Mexiko (229 Milliarden USD).

Das BIP Kanadas liegt mit 1,54 Billionen Dollar (2016) deutlich unter dem der USA.[14] Auch das Pro-Kopf Einkommen mit 42.349 USD (2016) liegt seit 2013 wieder weit unter dem amerikanischen Wert. Kanada weist trotz der geringsten Bevölkerungszahl von 36 Millionen Einwohnern die höchs­te Arbeitslosenrate von 6,34 % (2017) auf. In den Jahren nach der Schließung des NAFTA-Abkommens weist Kanada ähnlich wie die USA eine relativ hohe Wachstumsrate des BIPS von bis zu 5,2 % auf. Der Wert der Wachstumsrate ist auf 1,4 % (2016) gesunken (vgl. Abb. 2).

Auch Mexikos BIP ist im Vergleich mit dem der USA sehr gering. Mit nur 1,05 Billionen Dollar (2016) bildet Mexiko das Schlusslicht in dem Ver­gleich, obwohl die Bevölkerungszahl Mexikos (127 Millionen Einwohner) deutlich über der Kanadas liegt. Das weit unter den Werten der Vereinig­ten Staaten oder Kanadas liegende Pro-Kopf Einkommen Mexikos beläuft sich seit Jahrzehnten auf durchschnittliche 8.533 USD. Trotz des niedri­gen Einkommens weist Mexiko eine im Vergleich zu den USA oder Kana­da sehr geringe Arbeitslosenrate von nur 3,42 % (2017) auf. Die Wachs­tumsrate des BIPS hat in den Jahren nach der Schließung des NAFTA- Abkommens einen Höchstwert von knapp 7 % erreicht. In 2016 beläuft sich dieser Wert nur noch auf 2,3 % (vgl. Abb. 2).

Abbildung 2: Veränderung der Wachstumsrate des Bruttoinlandprodukts

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: World Development Indicators - World Bank

Durch das NAFTA-Abkommen von 1994 sind Kanada und Mexiko zu den zwei wichtigsten Handelspartnern der USA geworden. Die Vereinigten Staaten tragen einen großen Teil an den Importzahlen Kanadas und Me­xikos bei.

2016 gingen 18,39 % aller Exporte der USA nach Kanada und 15,84 % nach Mexiko. Auch für die Importzahlen sind die beiden Länder von hoher Bedeutung für die USA. Der Anteil an Importen aus Kanada belief sich 2016 auf ca. 13 % und Mexiko lieferte einen Anteil von knapp 14 % an den Gesamtimporten Amerikas.

Kanadas Exporte gingen zu 76,23% und Mexikos zu 81,03 % nach Arne- rika.[14] Für beide Länder ist Amerika der größte Abnehmer an Exporten.

[...]


[1] Vgl. Boumans (2018), s. 48 ff.

[2] Vgl. Spiegel Online (2018), S.1.

[3] Vgl. Schmieg (2017), s. 1 ff.

[4] Vgl. Sachverständigenrat (2017), s. 328.

[5] Vgl. Wildmann (2016), s. 115.

[6] Vgl. Brunetti, Großer (2016), s. 137.

[7] Vgl. Yalcin et. AI. (2017), s. 29 ff.

[8] Vgl. Sommer (2013), S.1.

[9] Vgl. Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft GmbH (2018).

[10] Vgl. Brunetti, Großer (2016), s. 137 ff.

[11] Vgl. Brunetti, Großer (2016), s. 137 ff.

[12] Vgl. The World Bank (2018).

[13] Vgl. The World Bank (2018), GDP growth (annual %).

[14] Vgl. World Integrated Trade Solution (2018), Export Partners.

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Trumps Handelspolitik. Eine Analyse der Folgen
Hochschule
Hochschule Aschaffenburg  (Fakultät WR)
Veranstaltung
Fall- und Projektstudien Wirtschaftspolitik
Note
2,0
Autor
Jahr
2018
Seiten
23
Katalognummer
V445435
ISBN (eBook)
9783668820814
ISBN (Buch)
9783668820821
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Trump, NAFTA Austritt Handelsabkommen Auswirkungen Anrainerstaaten Handelspolitik
Arbeit zitieren
Franziska Faschingbauer (Autor:in), 2018, Trumps Handelspolitik. Eine Analyse der Folgen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/445435

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