Arnold Schönberg: Gurrelieder


Hausarbeit (Hauptseminar), 2003

20 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Die Dichtung
2.1 Jens Peter Jacobsen
2.2 Gurrelieder
2.2.1 Der erste Teil
2.2.2 Der zweite Teil
2.2.3 Der dritte Teil

3. Das musikalische Werk
3.1 Entstehung der Gurrelieder
3.2 Musikalische Betrachtung
3.2.1 Der erste Teil
3.2.2 Der zweite Teil
3.2.3 Der dritte Teil

4. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Diese Hausarbeit über Schönbergs Gurrelieder ist in zwei Teile geteilt.

Der erste Teil beschäftigt sich mit der Dichtung der Gurrelieder. Ich möchte einen kurzen Überblick geben, wer Jens Peter Jacobsen war und werde dann davon berichten, wie seine Gurrelieder entstanden sind. In den Unterkapiteln gehe ich noch etwas näher auf die einzelnen Teile der Dichtung ein.

Der zweite Teil der Hausarbeit beschäftigt sich mit dem musikalischen Werk Schönbergs. Auch hier werde ich wieder auf die Entstehung der Gurrelieder eingehen, dieses mal jedoch ist die Komposition Schönbergs gemeint und nicht die Entstehung des Gedichts von Jacobsen. Es fügt sich eine musikalische Betrachtung an und auch diesen Teil habe ich im Sinne der Übersichtlichkeit wieder in drei Unterkapitel aufgeteilt, um auf jeden Teil des Werkes gesondert eingehen zu können.

2. Die Dichtung

2.1 Jens Peter Jacobsen

Der dänische Schriftsteller Jens Peter Jacobsen, nach Andersen und Kierkegaard der Autor mit internationaler Resonanz, wurde am 07.04.1847 in Thisted/Nordjütland geboren und verstarb dort am 30.04.1885. Er wuchs als Sohn eines wohlhabenden Kaufmanns in Thisted auf und blieb der Gegend am Westende des Limfjords zeitlebens verbunden.

Mit 16 Jahren siedelte er nach Kopenhagen über, um dort das Abitur zu machen und ab 1867 Botanik zu studieren. Er machte nie ein Examen, gewann aber mit einer Untersuchung über Grünalgen 1873 einen Universitätspreis. Ferner übersetzte er zwei wichtige Werke von Charles Darwin (On the Origin of Species und The Descent of Man) ins Dänische und förderte damit die Popularität von dessen Lehren in Nordeuropa.

Jacobsens Erstlingsnovelle Mogens (1872) skizzierte ein der Natur immanentes Ordnungsprinzip, in das der Mensch sich einfügen muß, erregte vor allem aber Bewunderung wegen der impressionistischen Sprache. Auch der Roman Fru Marie Grubbe (1876) präsentierte eine historische Figur aus dem 17. Jahrhundert, die der Liebe wegen einen Abstieg von der Prinzengattin zur Frau eines Kutschers vollzieht, dabei aber gerade ihr Glück findet. Seinen zweiten Roman Niels Lyhne veröffentlichte er nach einer Reise nach Frankreich und Italien im Jahre 1880. Es ist ein Entwicklungsroman, der den Durchbruch des Helden zum Atheismus nachzeichnet. Im Mittelpunkt stehen die Phantasien und die unerfüllte Sexualität des jugendlichen Titelhelden, die Jacobsen mit großem psychologischen Einfühlungsvermögen schildert. Den Bezugsrahmen bilden die Theorien von Darwin und Kierkegaard. Dargestellt werden ausgewählte Abschnitte aus Niels Lyhnes Leben von der Geburt, über die Begegnung mit fünf Frauen (Edele, Tema Boye, Fennimore, Madame Odéro, Gerda), die jeweils eine Entwicklungsstufe im Leben des Helden prägen, bis zu seinem Tod.

Vor allem dieses Werk begründete Jacobsens Ruhm als Vorläufer des Symbolismus und Neuromantizismus der Fin-de-Siècle-Epoche, der im deutschsprachigen Raum zeitweise noch größere Anerkennung fand als in seiner Heimat. Rilke pries ihn als seinen geistigen Mentor: „Er war mir ein Begleiter im Geiste und eine Gegenwart im Gemüt.“

Jacobsen war aber schon lange von Tuberkulose gezeichnet und konnte außer einigen Erzählungen keine weiteren Werke vollenden. Die später von Arnold Schönberg vertonten Gurrelieder wurden postum veröffentlicht.[1]

2.2 Das Gedicht

Jacobsen schrieb seinen Gedichtzyklus in den Jahren 1868/69 und gestaltet damit einen in dänischen Volksliedern überlieferten Sagenstoff. Im Nachlaß fand sich die Fragment gebliebene Novelle Ein Kaktus erblüht in deren Rahmenhandlung fünf junge Dichter dem Gastgeber und seiner hübschen Tochter aus ihren Manuskripten vorlesen, während man auf das Aufblühen eines Kaktus wartet, der nach neunjähriger Pflege eine Blüte bekommen hatte, die sich im Laufe der Nacht erschließen würde.

In einer Episode wird in Versen wie in Prosa die Geschichte des dänischen Schlosses Gurre erzählt, eine mittelalterliche Legende, die einen historischen Kern hat: Die heimliche Liebe des Dänenkönigs Waldemar IV. Atterdag zu dem Mädchen Tovelille, übersetzt „kleine Taube“. Die eifersüchtige Königin Helvig soll den Tod des Mädchens verschuldet haben.

Bei Jacobsens Gedicht handelt es sich um eine Historien- und Legendendichtung, durchsetzt mit wunderlich-nordischer Atmosphäre und der für Jacobsen typischen Verherrlichung des „leisen Lebens“.

1899 erschienen die Gurrelieder in Wien in einem Band Gedichte von Jens Peter Jacobsen, übersetzt von dem Wiener Philologen und Kritiker Robert Franz Arnold. Diese Übersetzung Arnolds benutzte Schönberg als textliche Vorlage für seine Gurre-Lieder, durch die dieser Zyklus Jacobsens in den Konzertsälen der Welt berühmt wurde.

Die Legende vom Dänenschloß Gurre gliedert sich in drei Abschnitte. Jeder dieser Abschnitte ist wiederum unterteilt in erweiterte Liedformen und symphonische Zwischenspiele. Im ersten Teil wird über König Waldemars Liebe zu Tove berichtet und endet mit dem Lied der Waldtaube, das vom Tod Toves berichtet. Der kurze zweite Teil enthält nur das Lied, in dem Waldemar mit Gott hadert. Der dynamische Höhepunkt der Partitur erfolgt im dritten Teil. Er schildert die „Wilde Jagd“, die Ausfahrt der toten Mannen Waldemars. Am Ende stehen Gedanken von Erlösung und Auferstehung.

2.2.1 Der erste Teil

Ich möchte in diesem und den beiden folgenden Unterkapiteln einen kurzen Überblick über die drei Teile der Gurrelieder geben. Auf das musikalische Gefüge des Werkes werde ich an späterer Stelle noch einmal genauer eingehen.

Naturstimmungen schaffen den Untergrund der lyrisch-dramatischen Komposition. Das Orchestervorspiel zu Waldemars erstem Lied malt die „Dämm’rung“.

An Waldemars Lied schließt sich die Stimmung einer Mondnacht und Toves Gesang an. Gewonnen wird diese Stimmung aus weichen Holzbläserklängen und imitierenden Umspielungen der Melodie durch Solostreicher.

[...]


[1] http://www.bautz.de/bbkl/j/jacobsen_j_p.shtml

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Arnold Schönberg: Gurrelieder
Hochschule
Universität Karlsruhe (TH)  (Institut für Musikwissenschaft)
Veranstaltung
Arnold Schönberg
Note
1,0
Autor
Jahr
2003
Seiten
20
Katalognummer
V44513
ISBN (eBook)
9783638420990
Dateigröße
1458 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Arnold, Schönberg, Gurrelieder, Arnold, Schönberg
Arbeit zitieren
Corinna Schumann (Autor:in), 2003, Arnold Schönberg: Gurrelieder, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/44513

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