"Ziemlich schlechte Freunde". Fachwissenschaftliche Analyse der Textstelle Sallust, Cat. 14,1–6

Catilinas Freundeskreis


Masterarbeit, 2018

112 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Sallust: Der Autor und sein Werk
2.1. Römische Geschichtsschreibung als literarische Gattung
2.2. Sprache und Stil
2.3. Quellen und Vorbilder
2.4. Überlieferungsgeschichte

3. Zeilenkommentar zu der Textstelle Sall. Cat. 14,1–6
3.1. Übersetzung der Textstelle
3.2. Einordnung der Textstelle in den Werkkontext
3.2. Inhalt der Textstelle
3.4. Kommentierung

4. Didaktische Aufarbeitung der Textstelle Sall. Cat. 14, 1–6
4.1. Einbettung Sallusts in den Kernlehrplan des Landes Nordrhein-
Westfalens (NRW)
4.2. Didaktische Überlegungen zur Textstelle Cat. 14,1–3
4.3. Konzeption einer Unterrichtseinheit
4.4. Konzeption der Unterrichtsreihe

5. Fazit – Chancen und Probleme

Anhang

Quellen- und Literaturverzeichnis

Eigenständigkeitserklärung

1. Einleitung

„Die Erfahrung bestätigt sich immer wieder; der Schüler ist ebenso fasziniert von seiner (=Sallusts) Darstellung wie der reife Leser, der, vertraut mit dickleibigen Bänden über die Geschichte, sich in die Geheimnisse einer knappen sallustischen Formulierung vertieft, die unendliche Perspektiven eröffnet.“[1]

So wie es schon Karl Büchner treffend formulierte, hat Sallust seinen festen Platz im Lektürekanon des heutigen Lateinunterrichts zurecht, auch wenn eine Schwierigkeit darin liegt, seine tiefgründigen und auch schwierigen Schriften den Lernenden verständlich zu machen und gleichzeitig dem lateinischen Autor gerecht zu werden.[2] Die Bewunderung Sallusts hat schon antike Wurzeln, überdauerte das Mittelalter und trägt sich bis in die heutige Zeit. Die Catilinarische Verschwörung, aus der die hier zu untersuchende Textstelle stammt, gehört seit dem Mittelalter zur schulischen Pflichtlektüre und die Beschäftigung mit dieser erfreut sich auch heutzutage noch reger Beliebtheit bei Lateinlehrenden. Sallust weist dabei elementare Unterschiede zu den meisten prosaischen Schriftstellern seines Jahrhunderts auf, da seine politische Karriere im Gegensatz zu der eines Cicero oder seines römischen Vorbilds Cato dem Älteren ziemlich erfolglos verlief und es ihm nach Caesars Tod nicht vergönnt war, den Zeitpunkt für den Rückzug aus dem politischen Geschehen selbst zu bestimmen.

Doch auch in einem anderen Metier kann Sallust mit Recht als wenig schulmäßiger Autor gelten: In seinem Stil. Denn dieser bildet wohl genau das Pendant zur ciceronisch ausschweifenden Wortfolge und dessen oftmals beobachtbaren Hang zum parallelen Aufbau, indem Sallust durch seine Kürze und seine Variation stark pointiert. Bei Sallust gibt es „keinen gnädigen Überfluss in (seiner) Prosa“ und zurecht wurde, so Jessen, darauf hingewiesen, dass man aus Sallusts Sätzen kein Wort streichen könne, ohne dabei den Sinn zu verändern oder gar zu verlieren.[3] Sallust gelingt es wie keinem Zweitem, Personen und Ereignisse herauszugreifen und sie mit knappen und prägnanten Strichen zu zeichnen. Durch diese literarische Technik erlangte er posthum bis in die heutige Zeit große Anerkennung und sie hielt sein Werk über all die Jahrhunderte hinweg lebendig.[4] Sallusts Prosa ist demnach zusammen mit Ciceros besonders gut dazu geeignet, den Lernenden das breite Spektrum der unterschiedlichen Stile innerhalb der römischen Prosa des 1. Jahrhunderts v. Chr. zu versinnbildlichen. Sie ist in Form der Historiographie dabei mehr als bloße Kürze, Variation und bissige Pointierung. An erster Stelle eine Kunstform bildet sie neben den Gattungen der Rhetorik und der Philosophie die dritte Säule der römischen Kunstprosa. Quintilian bezeichnet sie daher folgerichtig als proxima poetis et quondam modo carmen solutum[5] und macht die römische historia zu einer Schwester der Poesie. Cicero zählt die Geschichtsschreibung zur Rhetorik, indem er sie als opus oratorium[6] betitelt. Sallusts wesentliches Bedürfnis bei der Konzipierung seiner Catilinarischen Verschwörung ist es, den Stoff künstlerisch zu gestalten. Dies forciert er hauptsächlich mit Hilfe der Sprache, worauf im weiteren Verlauf dieser Arbeit noch intensiver eingegangen werden wird, und dem Bauprinzip seines Werkes. Für die Unterrichtspraxis folgt daraus, dass „der künstlerische Aspekt in Sprache und Form, die Aufdeckung der Aussage und der Ansichten des Autors und, damit verbunden, die behutsame Vermittlung politischer und anthropologischer Grundkenntnisse, die in der kritischen Auseinandersetzung mit dem Text gewonnen werden“[7], das didaktische Ziel bei der Beschäftigung mit Sallust und seinen Werken in der Schule bilden muss.

Ein weiteres didaktisches Augenmerk gilt dem Gegenwartsbezug, den die Catilinarische Verschwörung aufweist. Der deutsche Journalist und Publizist Jens Jessen wagt die diskussionswürdige These, dass von Lucius Sergius Catilina zu Donald Trump (der seinen Wahlkampf gegen das sogenannte „Establishment“ ausrichtete und wohl ähnlich wie Catilina in wirtschaftliche Probleme geraten war) nur ein kleiner Schritt führe. Darüber hinaus sei „seine Anklage gegen die Korruptheit von Gesellschaft und Staat, auch seelische Korruptheit der Akteure, nicht nur der Mächtigen, auch eines verkommenen Volkes (…) unerhört und erschütternd und fast zeitlos.“[8] Der bekannte Altphilologe Thorsten Burkard wagt sogar einen Vergleich zwischen Catilina und Adolf Hitler, indem er die Rede Catilinas vor seinen Anhängern (Cat. 20), deren rhetorische Strategie oftmals als demagogisch bezeichnet wurde, mit der nationalsozialistischen Propaganda in Beziehung setzt. Der Fachdidaktiker Friedrich Maier hat diesbezüglich ein Unterrichtsprojekt skizziert, in dem der Vergleich dieser Catilina-Rede vor einem kleinen Kreis ausgewählter Sympathisanten mit einer Hitler-Rede vor der Gesamtheit deutscher Soldaten im Jahr 1941 gezogen werden soll.[9]

Dass sich Sallust auch heute noch als Schulautor eignet, macht zum einen diese Einleitung deutlich, zum anderen wird an späterer Stelle zu dieser Fragestellung nochmalig Bezug genommen. Das Ziel dieser Arbeit besteht darin, zu untersuchen, ob sich auch die Textstelle Sall. Cat. 14,1–6 dazu eignet, von Lernenden in der Unterrichtspraxis gewinnbringend, d.h. lernförderlich, behandelt zu werden. Die Arbeit ist dabei in drei Teile gegliedert: Diesem einleitenden Teil folgen allgemeine Hintergrundinformationen zur Person Sallust und zu dessen Werk, zur Gattung der Geschichtsschreibung, zur Sprache und zum Stil, zu seinen literarischen Vorbildern und zur Überlieferungsgeschichte der Catilinarischen Verschwörung. Danach folgt die fachwissenschaftliche Analyse der Textstelle in Form eines Zeilenkommentars, im dessen Rahmen eine deutsche Übersetzung der Textstelle, eine Einordnung der Textstelle in den Werkkontext und eine Übersicht über den Aufbau dieser Textstelle erfolgt. Den vorletzten Teil dieser Masterarbeit bilden die didaktischen Überlegungen in Hinsicht auf die Textstelle. Es wird untersucht, ob sich Sallust noch immer als moderner Schulautor eignet und wie sich sein Werk der Catilinarischen Verschwörung unter den Kernlehrplan des Landes Nordrhein-Westfalen (Latein, Sekundarstufe II) subsumieren lässt. Ferner erfolgt anhand eines Ausschnitts aus der Textstelle die Konzeption einer Stunden- und einer Reihenplanung. Das Fazit, in dem über Chancen und Probleme Auskunft gegeben wird, die sich bei der Beschäftigung mit dieser ausgewählten Textstelle im Unterricht ergeben können, bildet den Abschluss.

Für interessierte Leser[10] der Sallust-Lektüre halten die Bibliotheken ganze Regalwände mit weiterführender Sekundärliteratur bereit, vor allem weil Autor und Werk in den vergangenen 150 Jahren zu immensen Auseinandersetzungen geführt haben, sei es über den politischen Standort des Verfassers, sei es über die „Echtheit“ der Invektive und Briefe, die viele Sallust zuschreiben wollten. Es würde zu weit führen an dieser Stelle eine ausschweifende Forschungsübersicht des letzten Jahrhunderts darzubieten. Diesbezüglich soll es reichen auf das entsprechende Kapitel „Forschung“ Stephan Schmals zu verweisen, der wiederrum auf weiterführende Literatur verweist.[11]

Ein herzlicher Dank gilt Frau Dr. Johanna Nickel für die Übernahme der Betreuung und Korrektur meiner Masterarbeit und für Ihre stete Hilfsbereitschaft und Erreichbarkeit. Ein weiterer Dank gilt Herrn Prof. Dr. Alfred Breitenbach für die Übernahme der Zweitkorrektur.

2. Sallust: Der Autor und sein Werk

Bevor diese Arbeit zu ihrem Herzstück, der Analyse der Textstelle gelangt, erscheint es für ein tieferes Verständnis des Lesers förderlich, dass dieser mit Sallust als Urheber der zu untersuchenden Zeilen vertraut gemacht wird. Dies soll zum einen in biographischer Hinsicht, indem sein Leben und sein politischer und literarischer Werdegang vorgestellt werden, zum anderen in literarischer Hinsicht erfolgen, indem Informationen über Sallusts Sprache und Stil, literarische Technik, literarischen Vorbilder und Quellen und über die Überlieferungsgeschichte seines Erstlings[12], der Catilinarischen Verschwörung, an die Hand gegeben werden. Bevor jedoch zum literarischen Hintergrund übergeleitet wird, bietet es sich an, den Blick zunächst auf die Gattung der Geschichtsschreibung im Allgemeinen und die historische Monographie im Besonderen zu richten, da der Historiker Sallust seine uns vollständig erhaltenen Werke als historische Monographie verfasste. Aufgrund der Tatsache, dass der Fokus dieser Arbeit auf der fachwissenschaftlichen Analyse und deren didaktischer Aufarbeitung liegt, sollen in diesem Kapitel lediglich die für das Verständnis der untersuchten Textstelle bedeutsamen Hintergrundinformationen erwähnt werden. Für Leser, die darüberhinausgehende Auskünfte erhalten wollen, bieten sich die Monographien von Stephan Schmal (2014), Ronald Syme (1964), Karl Büchner (1960) sowie das entsprechende Kapitel zu Sallust aus der Literaturgeschichte der republikanischen Zeit Michael von Albrechts an.[13] Eine knappe, aber aktuelle und übersichtliche Darstellung über die Sallust-Forschung bietet ebenfalls Stephan Schmal.[14]

Der heute gewöhnlich verwendete Titel De coniuratione Catilinae oder De Catilinae coniuratione ist nirgends überliefert, sondern ist aus dem Werk selbst übernommen.[15] Im Gegensatz zu diesem existierten in der lateinischen Literatur und in den Handschriften anderslautende Werktitel. Ungefähr in den ersten drei Jahrhunderten wurde die Schrift meistens schlicht „Catilina“ genannt, bis im 4. Jahrhundert in Analogie zu Bellum Iugurthinum die Überschrift Bellum Catilinae auftrat und bisweilen sogar ebenfalls zu Bellum Catilinarium ausgeweitet wurde. In der Handschrift P (Parisinus latinus 16024) findet sich darüber hinaus in der Praescriptio Bellum Catulinarium, während in der Subscriptio bekanntes Bellum Catilinae geschrieben steht.[16]

Gaius Sallustius Crispus wurde wohl 86 v. Chr.[17] in Amiternum, einer Stadt im Sabinerland, in eine kleinstädtische Adelsfamilie hineingeboren, gehörte demnach nicht dem römischen Senatsadel an. Das 1. Jahrhundert v. Chr., das den Rahmen seines Lebens bildete, war durch viele gewaltsame Konflikte gekennzeichnet und die alte Ordnung der römischen Republik stand durch den starken Machtgewinn einzelner politischer Akteure schon zum Zeitpunkt seiner Geburt auf dem Prüfstand. Sullas Militärdiktatur (82–79 v. Chr.) und die während dieser Zeit erfolgten Proskriptionen, wirtschaftliche und soziale Spannungen und die durch die außenpolitischen Erfolge stetig wachsende Macht der Feldherren, der Bürgerkrieg zwischen Caesar und Pompeius (49–46 v. Chr.) und Caesars anschließende diktatorische Herrschaft führten schließlich dazu, dass die republikanischen Institutionen kontinuierlich an Macht einbüßten und die Bürger den Glauben an eine funktionierende staatliche Ordnung verloren.[18] Nach dem Tod Caesars (44 v. Chr.), dem „Diktator auf Lebenszeit“, ging es schließlich nur noch darum, wer diesem nachfolgen sollte. Den anschließenden Bürgerkrieg gewann Caesars Adoptivsohn Gaius Octavius, der spätere Kaiser Augustus, letztendlich für sich. Damit beendete er gleichzeitig die Epoche, die Mommsen als „Zeitalter der römischen Revolution“ bezeichnete.[19] Sallust lebte bis 35 v. Chr., war demnach bei der Schlacht bei Aktium bereits vier Jahre tot.

Im Anschluss seiner Jugendzeit wurde er zu einem unbekannten Zeitpunkt Quaestor und im Jahr 52 v. Chr. Volkstribun. Es folgte im Jahr 50 v. Chr. der Ausschluss aus dem Senat, wohl vor allem aufgrund seiner Parteiergreifung für Caesar, gegen den die „Senatsfraktion“ ein Jahr vor Ausbruch des Bürgerkrieges mobil machte. Er schloss sich dem Heerlager Caesars an, wurde durch diesen politisch rehabilitiert und übernahm erste (erfolglose) militärische Missionen. Nach Caesars Sieg im Bürgerkrieg wurde Sallust als Prätor mit der Provinz Africa Nova betraut, aus der er 45 oder Anfang 44 v. Chr. nach Rom zurückkehrte. Dort entging er nur mit Caesars Hilfe einer Anklage wegen Bereicherung. Der Tod seines politischen Gönners bedeutete für Sallust gleichzeitig das Ende seiner politischen Laufbahn und leitete den Beginn seines literarischen Schaffens ein.[20] Dass Sallust sich der Schriftstellerei freiwillig widmete und seiner politischen Karriere ohne Wehmut Lebewohl sagte, ist nicht ganz glaubhaft. Der moralische Rigorismus, der sich in seinen Werken widerspiegelt, zeugt eher von den Enttäuschungen eines aktiven Politikers.[21] Obwohl aktive Politik und Schriftstellerei für republikanische Römer keinen Widerspruch bildeten, wie die Karrieren und Werke des älteren Cato, Sullas Autobiographie oder Caesars literarisches Wirken beweisen, so bildete Sallust doch dahingehend eine Ausnahme, dass seine politische Karriere keinesfalls ruhmvoll endete (er schied mit gerade einmal 41 Jahren aus der Politik aus) und er sich nicht in Form eines elders statesman der Schriftstellerei verpflichtete, sondern eher aus Mangel an (politischen) Möglichkeiten. Folglich zielte er in beiden Proömien seiner historischen Monographien darauf ab, die historische Schriftstellerei gegenüber der Politik aufzuwerten.[22]

Wie bereits erwähnt gilt die Urheberschaft Sallusts bei drei Werken als unstrittig, die Invektive gegen Cicero und die zwei Briefe an Caesar werden an dieser Stelle nicht weiter berücksichtigt. Neben der Monographie über die catilinarische Verschwörung schrieb Sallust eine weitere über den Krieg Roms mit Jugurtha (111–105 v. Chr.), dem König Numidiens. In dieser Monographie, die um das Jahr 40 v. Chr. entstanden ist[23], schildert er zum einen die Feldzüge verschiedener römischer Konsuln gegen Jugurtha (u.a. die von Metellus und Marius), zum anderen benutzt er dieses Werk dazu, um erneut die innenpolitischen Verhältnisse (u.a. Korruption) in Rom, den Gegensatz zwischen Nobilität und Plebejern und die Fehden zwischen Optimaten und Popularen aufzuzeigen und anzuprangern. Das Werk endet zwar mit der Gefangennahme Jugurthas, doch steht der Krieg für kein ruhmvolles Kapitel der römischen Herrschaftszeit.[24]

Seine letzten Jahre widmete Sallust dem Verfassen der Historien (wohl 35 oder 34 v. Chr.), die uns heute leider nur fragmentarisch erhalten sind (erhalten sind vier Reden und zwei Briefe, dazu etwa 500 unvollständige Fragmente). Trotz der hohen Wertschätzung, die dieses Werk bei anderen antiken Autoren genoss (500 aus den Historien übernommene Zitate zeugen davon) „überlebte“ keine Handschrift das Mittelalter. Sie stellen sein umfangreichstes Werk dar und behandeln die Zeit nach dem Tod Sullas im Jahr 78 v. Chr. und reichen bis in das Jahr 67 v. Chr.. Gedacht als Fortführung des Geschichtswerks Sisennas sind die Historien in fünf Bücher untergliedert und folgen keinem monographischen Leitthema mehr, sondern bilden ein annalistisch konzipiertes Geschichtswerk. Aufgrund des Umstands, dass vom letzten Buch viel weniger Fragmente erhalten sind als von den übrigen und dass sich das Jahr 67 v. Chr. für das thematisches Ende dieses Werkes nicht besonders gut eignet, geht die Forschung allgemein davon aus, dass das Werk unvollendet blieb.[25] Von Albrecht formuliert den Grund dafür sehr poetisch: „Der Tod hat Sallust die Feder aus der Hand genommen.“[26]

2.1. Römische Geschichtsschreibung als literarische Gattung

Die Geschichtsschreibung erfreute sich als literarische Gattung in Rom seit jeher eines hohen Ansehens und war diesbezüglich der Dichtkunst, deren Autoren anfangs häufig Freigelassene oder Auswärtige und nach römischer Wertvorstellung daher minderwertig waren, übergeordnet.[27] Im Gegensatz dazu war Geschichtsschreibung lange Zeit ausschließlich senatorisch, der ältere Cato, der als erster Römer Geschichte in lateinischer Prosa verfasste[28], Cincius Alimentus und Fabius Pictor sind Beispiele dafür. Unter ihnen war der Historiker, Redner und Jurist Coelius Antipater, der als erster Römer eine historische Monographie verfasste und damit große Beachtung gefunden hat[29], der einzige nicht-senatorische Schriftsteller. Obwohl sich diese Entwicklung in sullanischer Zeit etwas abschwächt, betreten mit Sisenna und Sallust abermals viel beachtete Historiker aus dem Senatorenstand die literarische Bühne.[30] Die Wurzeln dieser Gattung sind umstritten, doch lassen sich unter Vorbehalt drei Traditionslinien rekonstruieren. Die erste bildete sich vermutlich aus den Aufzeichnungen der Priester, die kultische und administrative Aufgaben zu erfüllen hatten und wohl äußerst spröde und inhaltsarm waren. Aus ihnen zogen die Römer den Stil der Kürze, der auch bei Sallust zu Tage tritt, und das annalistische Ordnungsprinzip.[31] Die zweite Traditionslinie bildet die –nur mündlich existierende– gentilizische Perspektive, die die Ursache dafür bildet, dass die römische Geschichtsschreibung größtenteils ab urbe condita beginnt. Den bedeutenden römischen Adelsfamilien war es im Konkurrenzkampf mit anderen einflussreichen Familien sehr daran gelegen, die Taten der Vorfahren herauszustellen und deren Existenz bis auf die fiktive Stadtgründung selbst zurückzuführen, um sich selbst als „Urgestein der Stadt zu legitimieren“.[32] Aus diesem Strang zog die spätere Geschichtsschreibung vermutlich ihr apologetisches Wesen und ihren rühmenden Charakter, zudem ihre belehrende Art, da die Vorfahren stets die moralische Instanz der gegenwärtigen Gesellschaft ausmachte.[33]

Der dritte Strang, der wie seine beiden Vorgänger den griechischen Einfluss nicht verhehlen kann, bildet die Wurzel für die narrative Tradition der Geschichtsschreibung, die von den Zwängen des annalistischen Ordnungsprinzips losgelöst ist. In dieser Tradition sucht sich der Geschichtsschreiber einen beliebigen Ausschnitt aus der Vergangenheit heraus und untersucht ihn nach gewissen Kriterien. Sallust tat dies in seinen beiden historischen Monographien, die man zu diesem dritten Strang zählt, mit der Intention eines Künstlers, der das Interesse seiner Leserschaft am Lesen und an dem künstlerischen Aspekt eines Geschichtswerks befriedigen wollte, auch wenn er dabei gewisse zeitliche Abläufe (bewusst) durcheinanderbringt.[34]

Die Geschichtsschreibung hat die empirische Tatsachenforschung zum Inhalt und unterscheidet sich darin vom poetischen Dramenstoff (argumentum), der nicht beschreibt, was ist, sondern lediglich, was sein könnte, und von der Fabelei (fabulae), die der Realität gänzlich entbehrt. Die Geschichtsschreibung ist in besonderer Weise an den Grundsatz der Wahrheitsfindung geknüpft und verfolgt den (nie restlos erfüllbaren) Anspruch nach Unparteilichkeit.[35] Gerade die römische Geschichtsschreibung tut sich mit diesen Prinzipien oftmals schwer: Zum einen ist sie patriotisch und demnach nicht unparteiisch, zum anderen ist sie moralisierend, folglich nicht rein empirisch. Darüber hinaus verfolgt sie teils fabulöse Traditionen und genügt somit nicht dem Wahrheitsanspruch und besitzt einige Elemente des Dramas, ersetzt also häufig das historisch Wahre mit dem literarisch Wahrscheinlichen.[36] Der stark moralisierende Stil sticht bei Sallust besonders hervor, ebenso die Zentrierung auf Rom und die innenpolitischen Krisen, die in römischer Geschichtsschreibung eine Konstante bildet. Eine weitere Komponente spiegelt sich in dem Umstand wider, dass die Geschichtsschreibung als Form der Auseinandersetzung im Innern der römischen Gesellschaft auf senatorischer Ebene eine Art Kommunikationsmittel zwischen älteren Politikern und der Nachfolgegeneration darstellt.[37] Die Vergangenheit und die Beschäftigung mit dieser ist für den vornehmen Römer von enormer Bedeutung, da die ruhmvollen Taten der Verstorbenen ihre eigene Stellung legitimieren und die maiores als moralischer Wegweiser fungieren.[38] Diese gentilizische Funktion der Geschichtsschreibung ist in Sallusts Catilina nur bedingt erfüllt, bei ihm steht Geschichtsschreibung als Kunstform im Vordergrund.

2.2. Sprache und Stil

Beschäftigt man sich mit Sprache und Stil Sallusts, stößt man zwangsläufig auf griechischer Seite auf Thukydides, auf römischer Seite auf den älteren Cato. Der Stil der römischen Geschichtsschreiber ist keinesfalls einheitlich, sondern äußerst variantenreich. Sallust selbst ist es, der durch seine starke Anlehnung an Cato diesen zur stilbildenden Institution der römischen Geschichtsschreibung erhebt.[39] Der durch Sallust bewusst geschaffene schmucklose und sachorientierte Stil ist der eines römischen Thukydides, der um das Jahr 50 v. Chr. herum von einigen Kennern dem üppigen und oft als affektiert empfundenen Stil der hellenistischen Prosa vorgezogen wurde.[40] Gerade die sogenannten Attizisten, die sich athenische Vorbilder aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. suchten, pflegten in Anlehnung an diese einen knappen Stil und vermieden die breite, wortreiche Satzperiode der Asianer. Man kann Sallust demnach auch als „Anti-Ciceronianer“ (Cicero bevorzugte die breite Satzperiode) bezeichnen, und zwar sowohl in der Satzstruktur als auch hinsichtlich seines Wortschatzes.[41]

Sallusts Stil lässt sich in die verschiedenen Elemente Archaismus, brevitas, variatio, gravitas und Gräzismus unterteilen, wobei letzteres an dieser Stelle ausgeklammert werden soll.

Der Archaismus verlieh dem geschriebenen Wort seit jeher Würde und Bedeutung und wurde von den Römern daher geschätzt.[42] Sallust ließ sich, so soll es ihm der Historiker und Literat Asinius Pollio vorgeworfen haben, von seinem Freigelassenen Lucius Ateius sowohl historisches Material als auch eine eigene Archaismensammlung besorgen, um diese in sein Werk einfließen lassen zu können. Ein anderer zeitgenössischer Vorwurf, Sallust habe Cato, den Vorreiter der römischen Archaisierer kopiert, zielt in dieselbe Richtung. Tatsächlich lassen sich diesbezüglich zwischen beiden starke Parallelen verzeichnen.[43]

Auf unsere Textstelle bezogen lassen sich ebenfalls Archaismen beobachten und zwar in Bezug auf morphologische Besonderheiten wie eine altertümliche Vokalisation oder eine unterlassene Assimilation.[44] Als archaisierend gilt ferner Sallusts Vorliebe für Alliterationen. Von Albrecht verweist ferner auf den Umstand, dass man in Bezug auf archaisierende Schreibarten modernen Textausgaben nicht allzu sehr vertrauen sollte, da sie teilweise in der Reproduktion altertümlicher Formen allzu ausgiebig vorgingen.[45]

Die brevitas als Stilmerkmal der Geschichtsschreibung lobt schon Cicero, die er als sehr angenehm empfinde.[46] Schon Caesar verfolgte dieses attizistische Ideal infolge seines Bemühens um eine bessere Lesbarkeit.[47] Das auffälligste syntaktische Merkmal der Kürze bildet das Asyndeton, sprich die Aneinanderreihung von Wörtern, Satzteilen oder gar ganzen Sätzen ohne Bindeglied (auch dies ist teilweise ein archaisierendes Merkmal).[48] Dieses Stilmittel tritt in dieser Textstelle ebenfalls vielfach in Erscheinung und zwar sogar einmal in Form zweier miteinander unverbundener Trikola-Reihen: inpudicus adulter ganeo manu ventre pene.[49] Ferner findet sich noch parricidae sacrilegi convicti iudiciis[50] und flagitium egestas conscius animus.[51] Ein weiteres Merkmal der brevitas ist der historische Infinitiv, der zusammen mit elliptischen Formen wie dem häufigen Verzicht auf esse eine schnelle Übersicht über die Satzstruktur erschwert, obwohl die brevitas in ihrem Ursprung das genaue Gegenteil bewirken möchte, nämlich schnelle Erfassbarkeit und Prägnanz. Sie führt jedoch schlussendlich dazu, dass der Leser eine Menge an Eigenleistung aufbringen muss, da er vieles „zwischen den Wörtern und Zeilen lesen muss“[52], was jedoch wiederrum den Assoziationsraum und den Interpretationsrahmen erweitert und dem Gelesenen fast schon einen mystischen Anstrich verleiht. Beinahe skurril mutet es an, dass Sallust aufgrund seines Eifers nach Kürze und Prägnanz so viele künstlerische Mittel verwendet, dass sein Stil bisweilen affektiert und asianisch wirkt, obwohl Sallust versucht, seinem attizistischen Vorbild Thukydides nachzueifern.[53] In der brevitas, die es ihm erlaubt, mit wenigen Worten viel auszudrücken, sieht Quintilian einen bedeutenden Unterschied zur Redekunst, in der es hauptsächlich auf Verständlichkeit und Klarheit ankommt.[54]

Ein weiteres Hauptmerkmal seiner Schreibart ist die variatio oder varietas. Vergleicht man jedoch Sallust mit Tacitus, fällt auf, dass ein deutlich höheres Maß an Konzinnität aufweist.[55] Das hohe Maß an Varietät verhindert ebenso wie die Kürze den Lesefluss, was beim Leser für eine gesteigerte Aufmerksamkeit sorgen soll.[56] Besonders stark äußert sich dieses Stilelement in ihrer Inkonzinnität, die das Bemühen beschreibt, Satzglieder von gleicher stilistischer Funktion unterschiedlich zu formen.[57] Sallust verwendet bei Gegenüberstellungen häufig anstatt gängigerem aliialii (das in unserem Kapitel steht, aber unüblich ist) lieber aliipars[58] oder schreibt modo ad urbem, modo Galliam vorsus[59] anstatt dem üblicheren modo adversus urbem, modo adversus Galliam. Ein weiteres Merkmal ist überdies der häufige Wechsel zwischen historischem Infinitiv und finiter Verbform, der sich in dieser Textstelle ebenfalls zeigt.[60] Auch ungewöhnlich anmutende Wortstellungen wie alienum aes fallen unter diese Rubrik.

Die gravitas des Sallust äußert sich in der seria et severa oratio, der ernsten und strengen Rede, die laut Varro das Herausragende am sallustischen Stil sei.[61] In Anlehnung an Thukydides ist es auch Sallusts Anliegen, seinen Wörtern ein besonderes Gewicht zu verleihen, auch wenn dieses Bemühen bisweilen dem Stilelement der brevitas widerspricht. Auffallende Synonymverbindungen von Substantiven oder Adjektiven unserer Textstelle (flagitium aut facinus, proxumi familiaresque, par similisque), die innerhalb des folgenden Zeilenkommentars der Textstelle noch ausführlicher erläutert werden, sind fester Bestandteil der gravitas. Eine ähnliche Funktion übernehmen besonders starke Partikel wie verum enim vero oder atque, das gegenüber et und –que um einiges stärker ist.[62]

Dieser knappe Überblick über diejenigen Stilelemente, die Sallust in unserer Textstelle verwendet, soll genügen, um den Leser über Sallusts stilistische Eigenheiten in Kenntnis zu setzen. Welche Absicht Sallust mit diesem Schreibstil verfolgte, den er zudem von Werk zu Werk weiterentwickelt und verfeinert hat, auch wenn man seine stilistische Entwicklung nicht so klar verfolgen kann wie die eines Tacitus[63], kann nur vermutete werden: Die Forschung geht davon aus, dass Sallust mit seinem archisierenden Stil, der weit über die Verwendungsweise der römischen Tradition hinausgeht, die inhaltliche Forderung zu untermauern beabsichtigte, sich an einem früheren, moralisch höherrangigem Rom zu orientieren.[64] Richter stellt darüber hinaus die These auf, dass der sparsame und schnörkellose Stil Sallusts als Protest gegen die Dekadenz der Adelsclique seiner Zeit interpretiert werden kann.[65] La Penna ist zudem davon überzeugt, dass diese stilistischen Merkmale dem Historiker Sallust einen Anstrich von Glaubwürdigkeit und Ehrlichkeit verleihen sollen.[66]

Was auch immer Sallust mit seinem Stil bezwecken wollte, die Nachahmer und Bewunderer seines Stils waren zahlreich. Selbst Friedrich Nietzsche, selbst Altphilologe, hat sich einige Jahrhunderte später noch als Sallust-Fan geoutet und zugegeben, dass ihn dessen Stil geprägt habe.[67]

2.3. Quellen und Vorbilder

Sallust ließ sich das Material für seine Schriften von seinen gelehrten Freigelassenen beschaffen, was darauf hindeutet, dass es ihm weniger um Tatsachenforschung als um die kunstvolle literarische Ausgestaltung ging. Darüber hinaus kannte er einige Zeitgenossen (wie z. B. Crassus, P. Sulla und Caesar) persönlich und stützte sich auch auf Senatsprotokolle[68] und Briefe. Ciceros Reden und seine Schriften im Allgemeinen bildeten (wie in der folgenden Textanalyse deutlich wird) ein starkes Fundament an Quellenmaterial.[69] Pellegrini vertritt sogar die Meinung, dass Sallust das Catilinabild Ciceros für sein Werk adaptiert habe, auch wenn er Cicero an sich kaum Auftritte in der coniuratio Catilinae zugesteht.[70]

Eine bisweilen vernachlässigte Quelle und Inspiration Sallusts findet sich in Platon. Mac Queen führt hierzu aus: „The primary source and inspiration for Sallust’s historical thought is Plato’s Republic.“[71] Auch wenn MacQueen den Einfluss Platons auf Sallust laut Schmal zu hoch ansetzt, kommt man nicht umhin festzustellen, dass Sallust zu Beginn des Catilina-Proömiums zwei Platon-Stellen verwendet, um sein politisches Scheitern zu rechtfertigen.[72]

Die Gattung der historischen Monographie ist im griechischen Sprach- und Kulturraum durch Thukydides vorgeprägt. An diesen lehnte sich Sallust sprachlich und inhaltlich soweit an, dass Quintilian beide in einem Zuge nannte und der römische Historiker Velleius Paterculus Sallust gar als aemulus, einen Nacheiferer, bezeichnete.[73] Sallust und Thukydides weisen tatsächlich in ihrer Beziehung zum Gegenstand viele Parallelen auf, sei es, dass beide in ihren Werken persönliche Erfahrungen und Kenntnisse verarbeiten, sei es, dass beide verständlicherweise einen Grund besitzen, den politischen Zuständen und Cliquen kritisch gegenüberzustehen. Während Sallust diese Kritik sprachlich klar und deutlich formuliert, verpackt Thukydides diese jedoch eher unterschwellig. Eine weitere Gemeinsamkeit ist ihr Glaube an die Unveränderlichkeit der „Menschennatur“ (ingenium humanum), die egoistische Züge aufweist und folglich gebändigt werden muss. Aus dieser Einstellung resultiert beiden ein stark ausgeprägter Pessimismus und ein kritischer Blick auf das Menschengeschlecht, den Tacitus einstmals aufnehmen wird.[74] Betrachtet man die Gestaltungsweise, erhebt Sallust den Anspruch, „der römische Thukydides zu sein.“[75] Er findet beim Nachahmen hellenistischer Vorbilder, wie es noch Caesar (mit Xenophon) oder Cicero (mit den Isokrateern Ephoros und Theopomp) taten, keine Befriedigung, sondern misst sich mit den klassischen Mustern.[76] Dabei liegt der Vergleich zwischen Größe und Verfall Roms mit Athen im Peloponnesischem Krieg sehr nahe.

Richtet man den Blick auf den lateinischen Sprachraum, so sieht man in dem älteren Cato das größte römische Vorbild für Sallust, da Sallust in Rückgriff auf diesen den Stil seiner eigenen Geschichtsschreibung prägte. Andere römische Geschichtsschreiber orientierten sich noch nicht so stark an Cato. Ein besonders starkes Band der Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Persönlichkeiten besteht in ihrer moralisierenden Kritik an den politischen Zuständen in Rom, zum Nutzen der res publica. [77] Auch wenn sich Sallust stark an Catos Wortwahl angelehnt hat und ebenso sprachlich archaisiert, geht die Nachahmung doch nicht allzu weit und beschränkt sich hauptsächlich auf die Wortwahl, die Sallust bei Cato abgeschaut hat. Es bestehen ferner große Unterschiede zwischen beiden: Cato unterlässt es als stolzer homo novus bewusst, in seinen Werken Namen zu nennen, damit er den Ruhm der großen römischen Adelsfamilien und deren Nachfolgern nicht mit Hilfe der Literatur fördere. Sallusts Werke dagegen sind allesamt stark personenorientiert und romzentriert. Schmal sieht ferner in dem Umstand, dass Sallust die knechtischen Bedingungen des Landlebens aufs Schärfste kritisiert, den Gegenbeweis dafür, dass Cato als Sallusts Vorbild fungierte.[78] Es besteht folglich in der Forschung bis heute eine kontroverse Diskussion über die Beziehung zwischen Sallust und Cato.

Wie unsere Textstelle aufzeigt, hat sich Sallust ebenfalls (so wie schon Cicero) an Theopomp orientiert. Dessen Schilderung des Kreises um König Philipp soll Sallust für seine Schilderung des Kreises um Catilina adaptiert haben.[79] Es könnten an dieser Stelle noch unzählige weitere Vorbilder genannt werden, die für unterschiedliche Textstellen aus Sallusts Werken Pate gestanden haben könnten, doch würde dies den Rahmen sprengen. Übersichtliche Ausführungen zu dem Thema bieten u.a. Schmal, von Albrecht, Büchner und Patzer.[80]

[...]


[1] K. Büchner, Das verum in der Darstellung des Sallust, in: Gymnasium 70 (1963), S. 231–252, hier S. 231.

[2] K. Karl, C. Sallustius Crispus. Sallusts Coniuratio Catilinae im Unterricht, in: A. Städele u.a. (Hrsg.), Die großen römischen Historiker Livius–Sallust–Tacitus, Bamberg 1996, S. 50–105, hier S. 50.

[3] Vgl. J. Jessen, Sallust. Glitzernd, prickelnd, eisig, in: Die Zeit (53) 2016, S. 52.

[4] Vgl. S. Schmal, Sallust, Hildesheim 32014, S. 7.

[5] Quint. inst. 10,1,31.

[6] Cic. leg. 1,5.

[7] K. Karl, C. Sallustius Crispus. Sallusts Coniuratio Catilinae im Unterricht S. 51.

[8] J. Jessen, Sallust. Glitzernd, prickelnd, eisig, S. 52.

[9] Vgl. T. Burkard, Forschung aktuell: Sallust. Ein Forschungsbericht, in: Pegasus–Onlinezeitschrift IV/1 (2004), S. 1–21, hier S. 8.

[10] Im weiteren Verlauf der Arbeit wird nur die maskuline Sprachform verwandt. Dies dient ausschließlich der besseren Lesbarkeit.

[11] Vgl. Schmal, Sallust, S. 168–181.

[12] Die Urheberschaft der Frühschriften (die Invektive gegen Cicero und die zwei Briefe an Caesar) ist in der Forschung bis heute umstritten. Michael von Albrecht, Stephan Schmal und Ronald Syme bestreiten die Echtheit, Karl Büchner und Karl Vretska sprechen sich für Sallust als Urheber aus. Einen guten Überblick über diese Debatte liefern u.a. S. Schmal, Sallust, Hildesheim 32014, S. 24–30 und R. Syme, Sallust, Berkeley (Cal.) 1964 (dt. Übersetzung v. U. W. Scholz, Darmstadt 1975), S. 302–339.

[13] Vgl. S. Schmal, Sallust; R. Syme, Sallust, Berkeley (Cal.) 1964 (dt. Übersetzung v. U. W. Scholz, Darmstadt 1975); K. Büchner, Sallust, Heidelberg 1960; M. von Albrecht, Geschichte der römischen Literatur, Bd. 1, München u.a. 21994, S. 367–391.

[14] Vgl. Schmal, Sallust, S. 168–181.

[15] Vgl. Sall. Cat. 4,3: „ Igitur de Catilinae coniuratione quam verissume potero paucis absolvam.“

[16] Vgl. K. Vretska, C. Sallustius Crispus, De Catilina coniuratione, 1. Halbband, Heidelberg 1976, S. 23.

[17] Die Lebensdaten sind ungenau durch die Chronik des Hieronymus überliefert, der sich auf die uns heute verlorene Schrift des Sueton, de viris illustribus, stützte. Bzgl. dieser Problematik vgl. G. Funaioli, in RE 1 A2, 1920, Sp. 1914, s.v. Sallustius. Ebenfalls dazu, vgl. Syme, Sallust, S. 11 f.

[18] Vgl. Schmal, Sallust, S. 9.

[19] Der Ausdruck ist durch Mommsen geprägt worden. Näherführende Informationen hierzu finden sich bei A. Heuss, Der Untergang der römischen Republik und das Problem der Revolution, in: Historische Zeitschrift (Hz.) 182, 1956, S. 1–28.

[20] Vgl. v. Albrecht, Römische Literatur, S. 367. Tiefergehende Informationen zu Sallusts politischer Laufbahn liefern u.a. Syme, Sallust, S. 28–41 und Schmal, Sallust, S. 12–20.

[21] Vgl. K. Christ, Krise und Untergang der römischen Republik, Darmstadt 82013, S. 417.

[22] Vgl. Schmal, Sallust, S. 21–23.

[23] Vgl. v. Albrecht, Römische Literatur, S. 367.

[24] Für weiterführende Informationen zu diesem Krieg und Werk empfehlen sich u.a. K. Büchner, Der Aufbau von Sallusts Bellum Jugurthinum, Wiesbaden 1953 (= Hermes Einzelschriften 9) und K. Vretska, Studien zu Sallusts Bellum Jugurthinum, Wien 1955.

[25] Vgl. Schmal, Sallust, S. 77–79.

[26] Vgl. v. Albrecht, Römische Literatur, S. 368.

[27] Vgl. F. Klingner, Römische Geisteswelt, München 51965, S. 67.

[28] Vgl. D. Flach, Einführung in die römische Geschichtsschreibung, Darmstadt 21992, S. 57.

[29] Vgl. Schmal, Sallust, S. 144.

[30] Vgl. v. Albrecht, Römische Literatur, S. 56.

[31] Vgl. D. Timpe, Memoria und Geschichtsschreibung bei den Römern, in: H.-J. Gehrcke/A. Möller (Hrsg.), Vergangenheit und Lebenswelt. Soziale Kommunikation, Traditionsbildung und historisches Bewusstsein, Tübingen 1996, S. 277–299, hier S. 283f; vgl. J. Rüpke, Fasti. Quellen oder Produkte römischer Geschichtsschreibung?, in: Klio 77, 1995, S. 184–202, hier S. 198.

[32] Vgl. Schmal, Sallust, S. 143 f.

[33] Vgl. ebd., S. 144.

[34] Vgl. ebd.

[35] Vgl. v. Albrecht, Römische Literatur, S. 305.

[36] Vgl. ebd.

[37] Vgl. v. Albrecht, Römische Literatur, S. 309.

[38] Vgl. Klingner, Römische Geisteswelt, S. 69.

[39] Vgl. v. Albrecht, Römische Literatur, S. 310.

[40] Vgl. Schmal, Sallust, S. 128; v. Albrecht, Römische Literatur, S. 310; W. Avenarius, Die griechischen Vorbilder des Sallust, in: Symbolae Osloenses 33, 1957, S. 48–86, hier S. 55.

[41] Vgl. Syme, Sallust, S. 251.

[42] Vgl. ebd.

[43] Vgl. Schmal, Sallust, S. 129 f.; ausführliche Informationen zu Sallusts Archaismen bietet W. D. Lebek, Verba prisca. Die Anfänge des Archaisierens in der lateinischen Beredsamkeit und Geschichtsschreibung, Göttingen 1970, S. 291.

[44] Beispiele für altertümliche Vokalisationen vgl. Sall. Cat. 14,1: facillumum erat; 14,4: proxumi, 14,5: maxume; 14,6: quoiusque; Beispiele für eine unterlassene Assimilation vgl. Sall. Cat. 14,2: inpudicus; 14,4: inlecebris; 14,5: adpetebat.

[45] Vgl. v. Albrecht, Römische Literatur, S. 376.

[46] Vgl. Cic. Brut. 262.

[47] Vgl. Schmal, Sallust, S. 131; weiterführende Informationen zur brevitas finden sich u.a. bei W. Richter, Der Manierismus des Sallust und die Sprache der römischen Historiographie, in: ANRW I 3, 1973, 755-780, hier S. 758 f.

[48] Vgl. Schmal, Sallust, S. 132.

[49] Vgl. Sall. Cat. 14,2.

[50] Vgl. ebd., 14,3.

[51] Vgl. ebd.

[52] Schmal, Sallust, S. 133.

[53] Vgl. ebd.

[54] Vgl. Quint. inst. 4,2,45; 1,1,32.

[55] Vgl. v. Albrecht, Römische Literatur, S. 377.

[56] Vgl. K. Latte, Sallust, Leipzig 1935 (Nachdr. Darmstadt 1973), S. 10 f.

[57] Vgl. Schmal, Sallust, S. 133.

[58] Vgl. Sall. Cat. 2,1.

[59] Vgl. ebd., 56,4.; vgl. Richter, Manierismus, S. 757.

[60] Vgl. Sall. Cat. 14,6: „(…) ex aetate flagrabat, aliis scorta praebere, aliis canes atque equos mercari (…)“.

[61] Vgl. Gell. 17,18.

[62] Vgl. Schmal, Sallust, S. 135.

[63] Vgl. Syme, Sallust, 240–273. Syme und Skard plädierten beide für eine genetische Betrachtung von Sallusts Stil und fanden hinsichtlich dieser These vielfach Zustimmung, vgl. Schmal, Sallust, Fn. 66.

[64] Vgl. ebd. S. 139.

[65] Vgl. Richter, Manierismus, S. 756.

[66] Vgl. A. La Penna, Sallustio e la „rivoluzione“ romana, Milano 1968, S. 391.

[67] Vgl. Schmal, Sallust, S. 163. Zur Rezeption Sallust, vgl. ebd., S. 154–167; vgl. Büchner, Sallust, S. 356–382; vgl. Syme, Sallust, S. 266–292.

[68] Z. B. war die Rede Catos im Senat aufgezeichnet worden. Vgl. Plut. Cato min. 23.

[69] Vgl. v. Albrecht, Römische Literatur, S. 369.

[70] Vgl. V. Pellegrini, Cicerone e Sallustio di fronte alla congiura di Catilina, in: Atti del Convegno di studi virgiliani 1981, Pescara 1982, Bd. 2, S. 251–277.

[71] B. D. MacQueen, Plato’s Republic in the Monographs of Sallust, Chicago 1981.

[72] Vgl. Schmal, Sallust, S. 142.

[73] Vgl. Quint. inst. 10,1,101; Vell. 2,36,2. Mit dem Einfluss des Thukydides auf Sallust beschäftigt sich ausführlich die Monographie von T. F. Scanlon, The Influence of Thucydides on Sallust, Heidelberg 1980.

[74] Vgl. Schmal, Sallust, S. 150; vgl. v. Albrecht, Römische Literatur, S. 371.

[75] Vgl. v. Albrecht, Römische Literatur, S. 370.

[76] Vgl. ebd., S. 307.

[77] Vgl. ebd., S. 372.

[78] Vgl. Schmal, Sallust, S. 145 f.

[79] Nähe Informationen zu dieser Parallele folgen bei der Analyse der Textstelle, speziell bei 14,4.

[80] Vgl. Schmal, Sallust, S. 140–153; vgl. Römische Literatur, S. 369–372; vgl. Büchner, Sallust, S. 326–356; vgl. H. Patzer, Sallust und Thukydides, in: V. Pöschl (Hrsg.), Sallust, Darmstadt 1970 (=Wege der Forschung 94), S. 102–120.

Ende der Leseprobe aus 112 Seiten

Details

Titel
"Ziemlich schlechte Freunde". Fachwissenschaftliche Analyse der Textstelle Sallust, Cat. 14,1–6
Untertitel
Catilinas Freundeskreis
Hochschule
Universität zu Köln  (Institut für Altertumskunde)
Note
2,0
Autor
Jahr
2018
Seiten
112
Katalognummer
V444949
ISBN (eBook)
9783668824164
ISBN (Buch)
9783668824171
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Latein, Fachdidaktik, Catilina, Sallust, Rom, Geschichtsschreibung, Schule Textkritik Unterricht
Arbeit zitieren
Henning Isenberg (Autor:in), 2018, "Ziemlich schlechte Freunde". Fachwissenschaftliche Analyse der Textstelle Sallust, Cat. 14,1–6, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/444949

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