Hero reloaded. Zur komplementären Konstruktion der Protagonisten im Otnit und Wolf Dietrich A.


Masterarbeit, 2014

73 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Forschungsstand
2.1. Autor-, Datierungs- und Gattungsfragen
2.2. Vorlagen
2.2.1. Historische Vorlagen
2.2.2. Literarische Vorlagen
2.2.3. Sagen
2.3. Formale Aspekte
2.4. Zwischenfazit

3. Inhaltlicher Vergleich
3.1. Familie und Emanzipation
3.2. Religion und göttliche Auserwählung
3.3. rîters muot
3.4. Das Ende nach Handschrift k

4. Der Richtige und der Falsche – ein Fazit

5. Bibliographie

1. Einleitung

Es ward ein buoch funden ze Lunders in der stat, / das het schrift wunder, daran lag manig blat.[1]

Mit diesen Worten beginnt die Geschichte von Otnit, dem König von Lamparten. Otnit ist ein ganz und gar einzigartiger Protagonist, denn der Zwölfmannstarke, dem die gesamte westliche Hemisphäre Untertan ist, den Macht und Heldenmut auszeichnen, der im Namen Gottes gegen die Heiden antritt und sich eine wunderschöne Prinzessin erobert, wird ausgerechnet von den Jungen eines Drachen aus der Rüstung gesaugt wie Milch aus der Flasche und stirbt damit einen wahrhaft unheroischen Tod. Ein merkwürdig inkonsistentes Ende möchte man meinen. Otnit ist der „kinderlos Weggesaugte“[2], der ironischerweise jedoch Beginn einer gänzlich heroischen Genealogie ist, denn seine Rüstung werden keine geringeren als Wolf Dietrich und Dietrich von Bern erben und mit ihr Kämpfe, auch jene gegen Drachen, bestehen.

Gerade zum Wolf Dietrich steht der Otnit in besonders enger Beziehung, denn neben der Tatsache, dass die beiden inhaltlich verwoben sind, werden sie auch fast immer gemeinsam überliefert. In den Handschriften B und D etwa ist die Geschichte bzw. das Ende von Otnit sogar Teil der Wolf Dietrich -Erzählung. Die beiden kämpfen gegen- und miteinander, wodurch es völlig plausibel wird, dass Wolf Dietrich den Tod seines Gefährten rächen will und wird. In diesem Konglomerat sind die beiden Texte untrennbar miteinander verbunden, sie bilden ein Ganzes.

In Handschrift A hingegen verhält es sich anders mit der Beziehung von Otnit und Wolf Dietrich, denn der Erste ist bei der Geburt des Letzten bereits verstorben. Jedoch gibt es am Ende des Otnit einen deutlichen Hinweis, der Wolf Dietrich als seinen Nachfolger und Rächer ankündigt. Im Wolf Dietrich wiederum wird der Protagonist auf die Suche nach Otnit gehen, um ihn um Hilfe zu bitten, denn sein Lehrer Berchtung, nichts vom Tod des Lamparten wissend, sagt ihm (WD A 417): kain künig mag sich im geleichen, so mächtig ist sein heer. / ein fraw mit gewalte nam er einem künige über mer. Dies führt letztendlich dazu, dass Wolf Dietrich nach Lamparten kommt, auf Otnits Witwe trifft und den toten König rächt, indem er die Drachen tötet.

Dies wissen wir, weil diese Tatsache allen Handschriften gemein ist. Jedoch: Handschrift A bricht nach Strophe 606 ab, was zur Konsequenz hat, dass eben dieses Ende, die Verbindung zwischen den beiden Texten, genau genommen nicht erscheint. Zwar heißt es in der ersten Überschrift im Wolf Dietrich: Das ist Wolffdiettrichs buoch, wie er geborn ward und die frauen nam ze weibe, die Otnides was, von einem Drachenkampf erfahren wir hier jedoch noch nichts und beides taucht in der Handlung nicht auf.

Problematisch erscheint also Folgendes: Die Verbindung der beiden Heldenlieder wird ausgerechnet durch diese beiden Punkte, die Heirat der Witwe und die Rache durch das Töten der Drachen, hergestellt. Auch wenn durch die anderen Handschriften eigentlich völlig sicher ist, dass auch Handschrift A so hätte enden müssen, wie schafft man es dennoch, weitreichendere Verbindungen zwischen den Texten herzustellen? Wie kann bewiesen werden, dass Otnit und Wolf Dietrich in dieser Handschrift keine eigentlich unabhängigen Texte sind, die lediglich durch intertextuelle Verweise in loser Verbindung stehen?

In der mediävistischen Forschung hat man über Jahrzehnte versucht, eine solche Verbindung durch Betrachtung formaler Kriterien herzustellen. Dabei wurde der Fokus etwa auf Fragen der Datierung, der Autorschaft oder der historischen und literarischen Vorlagen gelegt. Erst später verlagerte sich die Aufmerksamkeit auf inhaltliche Aspekte, etwa die Figurenkonstellation und deren Beziehungen zueinander[3] oder die Bedeutung einzelner Motive wie der stainwant, der Rüstung oder dem Schlaf von Otnit.[4]

Mit der inhaltlichen Zusammengehörigkeit der beiden Heldenlieder bezogen auf ihre Protagonisten soll sich auch diese Arbeit en détail beschäftigen. Es wird um die Frage gehen, ob und inwiefern Otnit und Wolf Dietrich parallel konzipiert wurden, in welchen Punkten sie Gemeinsamkeiten aufweisen und wo und vor allem warum sie voneinander abweichen. Dies soll anhand dreier Aspekte erfolgen: 1) Es soll ein Augenmerk auf die Familien und die Beziehungen zu den Angehörigen gelegt werden. Dabei wird unter anderem überprüft, ob ein Emanzipationsprozess stattfindet und wie sich dieser gestaltet. 2) Glauben und göttlicher Beistand spielt in beiden Texten eine große Rolle. Daher wird untersucht werden, wie die Gläubigkeit bzw. das religiöse Verständnis der Protagonisten konkret dargestellt wird. 3) Durch das Handeln von Otnit und Wolf Dietrich wird auch ihre ritterliche Gesinnung ausgedrückt. Das Kapitel rîters muot setzt die Eigenschaft der triuwe in das Zentrum der Beobachtung und widmet sich außerdem dem Schlaf der Helden.[5]

Diese Untersuchung soll letztlich dazu dienen, zweierlei zu beantworten: Erstens, gibt es zwischen den beiden Texten doch mehr Gemeinsamkeiten als Heirat der Witwe und Drachenkampf? Zweitens soll dies auch ein Versuch sein, das merkwürdig unheroische Ende von Otnit zu erklären. Selbstverständlich könnte man hierauf einfach antworten, dass der Dichter seinen Tod nun einmal so wollte. Die Frage nach dem „Warum?“ wird auf inhaltlicher Ebene dadurch jedoch nicht erklärt. Hat der Tod Otnits vielleicht einen höheren Zweck in Bezug auf den Wolf Dietrich ? Könnte es womöglich sein, dass Otnit nur eine Art Prototyp sein sollte und Wolf Dietrich somit die bessere Konstruktion, gewissermaßen der „Otnit 2.0“, dieses defizitären Heldenexemplars ist?

Bevor diese Fragen nun im Einzelnen besprochen werden, noch ein paar Anmerkungen zum Vorgehen: Um eine Grundlage für die inhaltliche Analyse zu schaffen, soll zuerst ein Forschungsüberblick dargelegt werden. In diesem werden formale Kriterien besprochen, etwa Autor- und Datierungsfragen oder Diskussionen zu Vorlagen der beiden Texte. Die inhaltliche Interpretation wird sich ihrerseits in einem ersten Schritt lediglich auf die Handschriften A beziehen, was bedeutet, dass im Wolf Dietrich nur jene inhaltlichen Aspekte bis Strophe 606 einbezogen werden. Da in der hier verwendeten Ausgabe das fehlende Ende durch das Dresdner Heldenbuch (Handschrift k) ergänzt wird, soll dieses erst in einem zweiten Schritt näher betrachtet werden.

2. Forschungsstand

Otnit und Wolf Dietrich haben seit Anbeginn der Forschung vielerlei Fragen aufgeworfen. Bis etwa in die 1960er Jahre beschäftigte sich die Mediävistik vielfach damit, inwiefern man für beide Texte den gleichen Autor annehmen könne, oder ob der Wolf Dietrich etwa doch von einem Nachahmer geschrieben wurde, möglicherweise auch von einem Bekannten des Otnit -Autors. Diese Frage stellt sich auch innerhalb des Textes, denn für die Strophen 506 bis 606 des Wolf Dietrich nehmen einige Forscher einen anderen Schreiber an.[6] Des Weiteren fragt man sich, wo dieser Autor / diese Autoren geographisch verortet waren und ob man vom Text auf ihre Bildung und ihre geografische Kenntnis schließen kann. Uneinigkeit herrscht ebenfalls über die Datierungs- und Gattungsfrage sowie über geschichtliche und literarische Vorbilder: Befinden wir uns hier im Bereich der Spielmannsepik oder der Heldendichtung? Gibt es Vorbilder aus der Artusepik, etwa den Iwein ? Ist Wolf Dietrich vielleicht niemand geringeres als die literarische Gestaltwerdung von Theoderich dem Großen? Und gibt es für den Otnit überhaupt eine Vorlage, oder ist er sogar nach dem Wolf Dietrich entstanden, weil man eine Vorgeschichte benötigt hat?

„Standen bis in die 60er Jahre hinein vor allem Fragen der Entstehungsgeschichte im Vordergrund, so nimmt man die Texte heute lieber in ihrer überlieferten Gestalt, um sie unter den verschiedensten Fragestellungen neu zu beleuchten […].“[7] Dazu gehören nach Vollmann vor allem auch Themen wie die wilden Frauen. Ebenfalls in den Fokus gerückt ist die Frage nach dem Tod Otnits, dem möglicherweise inzestuösen Verhältnis zur Mutter, seiner nicht endenden Adoleszenz und der Bedeutung der Rüstung und des Schwerts Rose für beide Kämpfer. Es sind Fragen von Heldentum, Scheitern und Siegen, auch Fragen psychologischer Natur, die die Forschung dieser Zeit beschäftigen.

Da diesen Aspekten noch im dritten Kapitel einige Aufmerksamkeit gewidmet sein wird, soll hier die Gelegenheit genutzt werden, eine erste Übersicht über die ältere Forschung zu bieten und darauf basierend eine Grundlage für diese Arbeit zu schaffen.

2.1. Autor-, Datierungs- und Gattungsfragen

Die Verfasser der beiden Heldendichtungen sind unbekannt, daher kann über den Autor und die Frage, ob beide Texte vom gleichen Dichter stammen, nur spekuliert werden.[8] Dabei werden drei Positionen vertreten: 1) Die Texte stammen vom gleichen Autor ab, 2) die Texte stammen von verschiedenen, einander unbekannten Autoren ab und 3) die Texte stammen von verschiedenen, miteinander bekannten Autoren ab.

Abels etwa plädiert für eine gemeinsame Autorschaft, denn „[d]ie Übereinstimmungen zwischen Ortnit II und WD A und die Tatsache, dass Ortnit II mit der Ortnit-Alberich- und der Brautfahrt-Erzählung des Ortnit I zu einem Gedicht, dem erhaltenen Ortnit-epos, verbunden worden ist […]“[9] würden für diese These sprechen. Mock kommt zum gleichen Ergebnis, wenn auch mit anderer Begründung. Er hat bei beiden Texten Untersuchungen zu Stilistik, Wortstellung, Dialog und Metrik vorgenommen, nachdem durch Amelung die These aufgestellt wurde, „daß der Wolfdietrich das Werk eines Nachfolgers sei, als daß er dem Dichter des Ortnît angehöre.“[10] Dabei kommt Mock zu dem Ergebnis, dass es unwahrscheinlich sei, dass in kurzer Zeit und eng begrenzter Gegend „zwei Dichter geschaffen haben sollen […].“[11] Dieser Eindruck entstehe durch die weitgehende Übereinstimmung in allen von ihm untersuchten Punkten, etwa, dass man manche Sätze und Gedanken aus dem Otnit im Wolf Dietrich wiederfände. Schneider schließt sich dieser Auffassung an, denn „ein schlagendes Argument, das gegen gemeinsamen Verfasser spräche, [ist] nicht aufzufinden.“[12] Vielmehr passe das Gedicht Wolf Dietrich A „in seiner Gesamtheit zu dem gesamten Ortnit in metrischen, syntaktischen und stilistischen Gepflogenheiten […].“[13]

Haferland nimmt für die letzten 200 Strophen des Wolf Dietrich A an, dass sie nicht vom Dichter des Otnit A stammen können, „der auch der Verfasser des ›Wolfdietrich A‹ sein könnte, wenn man in den leichten Unstimmigkeiten zwischen beiden Texten keinen Gegenbeweis sieht […].“[14] Welche Gründe sprechen für diese Annahme? Einer der wohl wichtigsten Aspekte erscheint hier die inhaltliche bzw. zeitliche Diskrepanz zu sein. Diese wird beim Zusammentreffen Wolf Dietrichs mit Otnits Witwe sichtbar, also etwa ab Strophe 524. Auffällig ist, dass die Königin hier zum ersten Mal einen Namen erhält, Liebgart. Dieser wurde weder im Otnit noch in den vorherigen 523 Strophen des Wolf Dietrich erwähnt, obgleich die Witwe selbst nicht unerwähnt blieb. Am Ende vieler Abenteuerkapitel erfährt man über sie (WD A 33, 4): noch lebt auf Garte in sorgen die arme künigein. Diese Tatsache könnte man damit begründen, dass die Witwe erst hier als aktiv handelnde Figur auftritt. Jedoch erscheinen weitere Diskrepanzen im Dialog. Von der letzten Unterhaltung zwischen Otnit und seiner Frau kennt man seine detaillierte Anleitung, wie die Königin erkennen kann, dass er tot und wer sein Rächer ist: Wer den Drachen tatsächlich besiegt hat, der bringt ihr ihren Ring. Außerdem hat er das Haupt des Drachen, in dem noch seine Zunge ist. Auch wenn er nur die Zunge bringt, ist er der wahre Rächer. Wer nur den Kopf ohne Zunge bringt, der ist ein Lügner. Wahrhaft sei jener, der der Königin das Schwert Rose und die Rüstung bringt, dazu den Ring und die abgeschlagene Zunge.[15] Deutliche Instruktionen also, woran man den wahren Rächer oder einen Lügner erkennen kann. Im Wolf Dietrich A2 aber erweitert Liebgart diese Angaben noch, denn sie nennt einen konkreten Namen (WD A 532, 3-4): er [Otnit] jach daz in der welte indert wäre sein geleich, / wan ainer von Salnegge, haisset Wolf herr Diettreich. Nun hat Otnit so genaue Angaben gemacht, dass es doch recht unwahrscheinlich erscheint, dass er ausgerechnet vergessen hat, Wolf Dietrich als seinen Rächer zu nennen. Mehr noch, zeitlich ist diese Nennung völlig unmöglich. Hierzu sei die Schlusspartie des Otnit herangezogen (O 596, 2-4):

dem do die küniginne von Lamparten ward gegeben, und der den wurm todte von dem der Otnit ward verloren, des müsset lange beiten, wan er ist noch ungeboren.

Wie hätte Otnit einen Rächer nennen können, von dem uns der Dichter ganz eindeutig sagt, dass er beim Tod Otnits noch gar nicht geboren war? Hinzu kommt, dass bei Liebgarts Klage an der Burgmauer auch das Geschlecht Wolf Dietrichs genannt wird, von Salnegge, das vorher ebenfalls keine Erwähnung fand.

Die Auffassung, dass die Strophen 506 bis 606, oder A2, das Werk eines anderen Verfassers sind, teilt auch Kofler, der auf die Untersuchungen von Müllenhoff aufbaut: Zwar ist er der Meinung, „daß der (scheinbar unvollendete) Text als Werk des ‚Ortnit‘-Dichters oder eines zur gleichen Zeit arbeitenden Nachahmers zu gelten habe.“[16] Dennoch geht er davon aus, dass A2 auf „einem Text der Version B [basiere]“, aber auch Übereinstimmungen mit den Fassungen C und D ausgemacht werden könnten. Dies macht Kofler an den schon genannten inhaltlichen Diskrepanzen fest. Auch die „Unterredung mit Liebgart an der Stadtmauer […] und sein Zusammentreffen mit der Wöchnerin im Wald […] stimmen dabei weitgehend wörtlich mit D überein.“[17]

Dominant scheint die Auffassung, dass Otnit A und Wolf Dietrich A aus der Feder eines Autors stammen oder der Wolf Dietrich A von einem zweiten Schreiber verfasst wurde, der dem Otnit -Autor entweder sehr nah stand oder sich sehr genau an Stil, Metrik und Konzeption hielt.[18] Aufgrund der inhaltlichen Diskrepanzen geht man in der Forschung mit Sicherheit davon aus, dass die Strophen ab 506 von einem anderen Autor verfasst worden sind.

Es wird angenommen, dass der Autor geografisch in Bayern oder Österreich verortet war, auch Ostfranken erscheint plausibel.[19] Firestone sieht die Unklarheiten in Bezug auf die Herkunft bzw. die Sprache des Autors als Beweis dafür, dass man hier versucht hat, Dialekt zu vermeiden und literarische Sprache zu verwenden.[20]

Im Falle der Datierung geht man davon aus, dass die Epen in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts verfasst wurden. Lange Zeit galt die Datierung um 1230 als relativ sicher. Müllenhoff begründete dies für den Otnit u.a. mit dem Vorkommen der Figuren im Eckenlied, Bezügen zu Friedrich II. und der guten geografischen Kenntnis des Autors über Italien, wo er sich zwischen 1220 und 1230 selbst aufgehalten haben könnte.[21] Mit seiner Eingrenzung des Entstehungszeitraums zwischen 1226 und 1229 sei „damit […] zugleich auch ein anhalt gewonnen um das alter der Wolfdietriche […] zu bestimmen.“[22]

Abels seinerseits bezweifelt dies und behauptet, man könne nur das verlorene Gedicht Otnits Brautfahrt auf 1226 datieren, für die eigentlichen Epen Otnit und Wolf Dietrich A setzt er dagegen eine Datierung um 1240 an. Als Grundlage für diese These sieht er den Rechtsstreit im Wolf Dietrich A gegen Berchtung von Meran wegen der angeblichen Ermordung Wolf Dietrichs. Hier hat nicht der König Huge Dietrich den Vorsitz, sondern der ungetreue Saben.

Der Dichter hat in Italien einen Prozeß beobachtet, der in der von Friedrich II. neu eingeführten Form verlief, daß nämlich der König zwar anwesend war, aber ein Berufsrichter den Vorsitz führte. Er konnte so den Eindruck gewinnen, daß der König für die Dauer des Prozeß abdankte […], daß er dem Richter die Krone verlieh […], und dieser Eindruck veranlaßte ihn, den ungerechten Prozeß gegen Berchtung nach dem neuen Ritual […] führen zu lassen.[23]

Eine genaue Datierung kann also nicht vorgenommen werden und so besteht lediglich Einigkeit darüber, dass die Dichtungen in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts entstanden sind. Jedoch: „Die Geschichte war […] in der ersten Hälfte des 13. Jh. bereits bekannt, was aber nicht bedeuten muss, dass die uns überlieferten Textfassungen damals bereits existierten. Für die Überlieferung wird jedoch relativ klar das 14. und 15. Jahrhundert angesetzt.[24]

Die Datierung betreffend gibt es noch in einem weiteren Punkt Uneinigkeit: Ist Otnit vor Wolf Dietrich oder Wolf Dietrich vor Otnit entstanden? Chronologisch würde zuerst Otnit stehen, Baecker vertritt jedoch die Auffassung, dieser sei aus dem Wolf Dietrich herausgewachsen und begründet dies damit, dass das Schicksal des verstorbenen Königs jenes Landes, das Wolf Dietrich regieren wird, den Dichter beschäftigt haben muss. Wolf Dietrich solle nicht der Nachfolger eines Schwächlings werden, sondern „in eine Herrschaft [einrücken], die von einem heldischen Glanz umgeben war.“[25] Jedoch: Wem, wenn nicht Otnit, fehlt dieser „heldische Glanz“?[26]

Unklarheit gibt es auch bezüglich der Gattung. In der Frage, ob der Otnit eine Heldendichtung sei, zitiert Hoffmann hier Schneider, der treffend formuliert hat „man finde[t] in ihm von ‚heroisch‘ keine Spur.“[27] Hoffmann stellt dagegen heraus, dass der Otnit wohl eher zu den sogenannten Spielmannsdichtungen zu zählen sei. „Spielmannsdichtung und Kreuzzugshintergrund: das ist für die Eigenart und Atmosphäre des ‚Ortnit‘ wesentlich.“[28] Auch im Wolf Dietrich lassen sich Parallelen zur Spielmannsdichtung ausmachen. So weist Schneider auf Ähnlichkeiten etwa im Stil, den Namensnennungen oder bei Motiven hin, etwa zu Orendel und Oswald.[29] Im Wolf Dietrich kann man jedoch ebenfalls eine Motivierung durch den höfischen Roman erkennen. Signifikante Stellen sind wohl der Löwen-Drachen-Kampf aus dem Iwein, der im Wolf Dietrich ab Strophe 600 beginnt, sowie der Drachenkampf im Wigalois: „Der Bericht vom Gefecht gegen den Wurm ähnelt dem des Wolfdietrich sogar so genau, daß direkte Abhängigkeit angenommen werden muß.“[30] Hoffmann sieht den Wolf Dietrich in der Tradition der Heldendichtung und nicht mehr in der der Spielmannsdichtung, denn „das Kolorit und die Atmosphäre der heidnisch-orientalischen Welt fehlen dem ‚Ambraser Wolfdietrich‘.“[31] Außerdem lassen sich unter anderem Parallelen zu Tristan und Lanzelet herstellen. Für wahrscheinlicher als den Einfluss durch höfische Quellen hält Miklautsch „die Beeinflussung durch die Legende und [die] chansons de geste […].“[32] Als legendarische Elemente nennt Kofler etwa „Wolfdietrichs mitwachsendes Taufhemd […] und seine Errettung vor den Wölfen und anderen Gefahren.“[33] Gehrts kommt seinerseits zu der Überzeugung, dass es sich bei Otnit und Wolf Dietrich um ein Zweibrüdermärchen, genauer eine Schwurbruderschaft, handele. Damit sei auch Otnits Tod zu erklären: „[…] ist zugleich klargestellt, daß der eine der Brüder, immer der ältere […], sterben muß. Dadurch erhält der jüngere die Gelegenheit zum Rachekampf […].“[34]

Miklautsch kommt zu dem Schluss, die Texte seien „Hybridformen, sie vereinigen Textmerkmale verschiedener Gattungsherkunft miteinander und sind daher mit traditionellen Gattungsbegriffen nicht mehr adäquat beschreibbar.“[35]

In dieser Arbeit sollen beide Texte jedoch weiterhin als Heldendichtung bzw. Heldenepen bezeichnet werden, ohne den hybridhaften Charakter verkennen zu wollen.[36]

2.2. Vorlagen

Wie bei so vielen mittelalterlichen Texten vermutet man auch bei Otnit und Wolf Dietrich, dass Themen und Figuren nicht der bloßen Erfindung des Verfassers entstammen, obschon es diese These gibt.[37] Vielfach geht man in der mediävistischen Forschung davon aus, dass es gerade für den Wolf Dietrich eine Urquelle gegeben haben muss. Nach Baecker kann auf Grundmotive geschlossen werden, indem man die Fassungen A, B und C untereinander vergleicht und ihr Gemeinsames herausarbeitet.[38] Laut Schneider gehören dazu demnach die Geburt als Sohn des Heidenkönigs Huge Dietrich, der Bastardvorwurf, die Gefangennahme der Dienstmänner, das Hilfegesuch bei Otnit, die Heiden-Aventiure, Otnits Witwe und der Drachenkampf, sowie Heirat, Befreiung der Dienstmannen und Bestrafung der Brüder.[39] De Vries bezweifelt, dass der Otnit tatsächlich von Anfang an zur Wolf Dietrich -Sage gehört hat.[40] Ein Element, das von Schneider nicht aufgenommen wurde, ist die Begegnung mit den Wölfen, die ja immerhin Ursache für den Wolfsnamen des Helden ist. Scheludko sieht gerade dies jedoch als zentrales Element: „Die vorhandenen Versionen sind in bezug auf die Kindheitsgeschichte W.‘s grundsätzlich verschieden. Trotzdem ist in ihnen allen der Zug der Aussetzung des Kindes und seiner Auffindung bei den Wölfen enthalten.“[41] Aus dieser Tatsache und der, dass der Held überall den Namen Wolf trage, könne man schließen, dass die Wolfsthematik Teil der Urgeschichte des Wolf Dietrich gewesen sei.

Nach Baecker gehören zur Quelle des Wolf Dietrich die Themen Wolfsabenteuer, Bastardvorwurf, Beistand der Dienstmannen, Abenteuerfahrt (Drachenkampf, Gewinnung von Lamparten, Meerweibabenteuer), Dienstmannenbefreiung und der Sieg über die Brüder. Ihre Argumentation hinkt jedoch an einer Stelle: Baecker selbst schreibt: „Wir müssen uns darüber im klaren sein, daß ein Motiv für die allen Epen zugrundeliegende Vorstufe nur dann gesichert sein kann, wenn es auch durch A1 bestätigt wird.“[42] Dies würde aber gleichzeitig bedeuten, dass der Drachenkampf und die Heirat mit Otnits Witwe, damit die Übernahme seiner Herrschaft, nicht gesichert sein können, denn all das geschieht ab A2. A2 selbst bricht jedoch ab, bevor Wolf Dietrich den Drachen besiegen kann, damit auch vor der Heirat und dem Sieg über die Brüder.

Sollte es also eine Urfassung geben, so erscheint es plausibel, ihr das Wolfsabenteuer, die Dienstmannensage sowie den Bastardvorwurf bzw. Bruderkonflikt zuzurechnen.

Was den Otnit betrifft, so gibt es hier wesentlich weniger Diskussionen bzw. Diskussionsbedarf. Wahrscheinlich ist, dass der Held bzw. sein Name in Verbindung mit der Brautfahrtepisode stand, sprich: Otnit ist auf der Suche nach einer Frau, er fährt zu diesem Zwecke ins Heidenland und gewinnt die Prinzessin für sich. Ob nun der unrühmliche Drachenkampf schon immer zum Otnit gehört hat, oder ob er lediglich in Bezug auf den Wolf Dietrich dazugedichtet wurde, sowie die Frage, ob auch die Handlung um Alberich schon immer zum Otnit gehört hat, ist völlig unklar.

In den folgenden Kapiteln sollen nun mögliche Vorlagen aus der Geschichte, der Literatur und aus Sagen dargelegt werden.

2.2.1. Historische Vorlagen

Wie schon in Kapitel 2.1. zur Datierungsfrage erwähnt, geht man für die Entstehung von Otnit und Wolf Dietrich von einem Zeitraum in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts aus. Im Jahre 1217 gab es einen Kreuzzug, bei dem die israelische Festung Mt. Tabor angegriffen wurde, die von Sultan Malik al-Adil errichtet wurde. Anlass zu der Annahme, dieses Ereignis habe die Handlung inspiriert, gibt neben der Kreuzzugsthematik im Otnit die Namensähnlichkeit zu Montabur und Nachorel, der vielfach auch als Machorel in den Handschriften überliefert wird.[43] Auch wenn man davon ausgeht, dass die Heirat Friedrich II. mit Isabella von Brienne Anlass zur Niederschrift des Otnit war, so wird nicht behauptet, dass Friedrich eine Art „Vorbild“ für die Figur war.[44] In der Forschungsliteratur scheint man allgemein für den Otnit nicht von einer historischen Vorlage in Bezug auf den Protagonisten auszugehen. Nach einer These von Abels scheint es jedoch möglich, dass nur Otnits Brautfahrt anlässlich der Hochzeit Friedrichs II. gedichtet wurde und dies von einem anderen Dichter: „‚Otnit‘ und ‚Wolf Dietrich A‘ könnten möglicherweise einige Jahre später ohne jeden Bezug zur zeitgenössischen Geschichte gedichtet worden sein.“[45]

Was den Wolf Dietrich betrifft, existieren es in historischer Hinsicht zwei dominante Theorien: Erstens könnte es einen fränkisch-merowingischen Ursprung und zweitens einen ostgotischen Ursprung geben.

Die erste These betreffend wäre das geschichtliche Vorbild für Wolf Dietrich entweder Theuderich I. oder sein Sohn Theudebert. Laut Schneider, der sich hier auf Untersuchungen von Müllenhoff bezieht, könnte mit Theuderich auch Huge Dietrich, der Vater Wolf Dietrichs gemeint sein, denn für diesen sei „tatsächlich der Name Hugo Theodricus überliefert.“[46] Somit wäre Wolf Dietrich selbst mit Theudebert zu identifizieren. Allerdings weist Theuderich selbst signifikante Parallelen zu Wolf Dietrich auf, die eine Identität der beiden ebenfalls wahrscheinlich macht. Dazu gehört, dass Theuderich tatsächlich der Sohn eines Heidenkönigs und einer Christin war, dass ihm der Vorwurf gemacht wurde, ein Bastard zu sein, sowie die Namensgleichheit.[47] Scheludko hingegen ist nicht von diesen Gründen überzeugt. So argumentiert er:

Die Beweiskraft dieser Aehnlichkeiten verliert Gültigkeit, wenn wir in Betracht ziehen, daß erstens der mhd. W. ein ehelicher Sohn ist und die Vorwürfe seines Bastardtums eine besondere Erklärung haben, die in keiner Beziehung zu der Geschichte steht; daß zweitens der Bruderkrieg im W. wirklich vorhanden, jedoch in der fränkischen Geschichte in der entsprechenden Form nicht nachzuweisen ist, sondern erst aus zwei verschiedenen Epochen kombiniert werden muß; und daß drittens die religiösen Unterschiede im W. bei genauer Betrachtung des Textes nicht ins Gewicht fallen können […].[48]

Auch Schneider kommt schließlich zu dem Schluss, dass sich die historischen Ereignisse der Merowingerzeit nicht nachweisbar mit dem Wolf Dietrich in Verbindung setzen lassen.[49] Hoffmann hingegen hält die „Anknüpfung an geschichtliche Verhältnisse und Ereignisse der Merowingerzeit“ am wahrscheinlichsten, obschon die Existenz einer geschichtlichen Vorlage für den Wolf Dietrich vielfach bezweifelt werde.[50]

Miklautsch weist außerdem auf die These hin, Wolf Dietrich sei mit Gundovald, dem Sohn Chlothars I. und Halbbruder Theuderichs I. gleichzusetzen. Dies sei wahrscheinlich, denn Gundovald „wurde von seinem Vater nicht als Sohn anerkannt und wuchs in Konstantinopel auf. Nach seiner Rückkehr ins Frankenreich wurde er vom Vater und von zweien seiner Brüder bekämpft.“[51]

Was den ostgotischen Ursprung angeht, so versucht man hier, Wolf Dietrich mit Theoderich dem Großen gleichzusetzen, der als das historische Vorbild für Dietrich von Bern gilt.[52] Ein Indiz dafür wäre laut de Vries, dass Theoderich „seine Jugend in Konstantinopel verbracht [hat] und schließlich Italien erobert.“[53] Eine Parallele zu Wolf Dietrich also, der Auf Kunstenobl ze Kriechen (WD A 1, 1) geboren wurde und der dann König über Lamparten wird, welches mutmaßlich die Lombardei bezeichnet. Auch findet man hier eine Parallele zum ungetriuwen Saben: Er könnte mit dem Heermeister Sabinianus gleichgesetzt werden, „der Theoderich während seines Aufenthaltes im byzantinischen Reich feindlich gegenübertrat und 481 ermordet wurde.“[54] Bei dieser Theorie ist es laut De Vries auch möglich, ein historisches Vorbild für Otnit zu finden: Er identifiziert ihn mit dem römischen Offizier Odoaker, denn „Wolfdietrich ist Ortnits Nachfolger, wie Theoderich es der Odoakers war.“[55]

2.2.2. Literarische Vorlagen

In dieser Arbeit wurden als potenzielle literarische Quellen für den Wolf Dietrich bereits diverse höfische Quellen genannt, so etwa der Iwein oder der Lanzelet. Die wichtigsten Quellen aus der Literatur scheinen jedoch, geht man nach den Erwähnungen in der Forschungsliteratur, die Dietrichdichtungen zu sein. Diese Verbindung wird nicht nur über die Namensgleichheit Wolf Dietrich / Dietrich hergestellt. Einen wichtigen Grund dafür finden wir in der letzten Strophe des Otnit (O 597, 2-3): ich wil euch sein geschlächte und seinen vater sagen: / secht, das was von Bern herren Dietrichs alter an. Man erfährt hier also von einer verwandtschaftlichen Beziehung zwischen den beiden Dietrichen. Miklautsch macht die Zusammengehörigkeit außerdem am Personal der Epen fest:

Botelung ist der Vater Etzels. Hugdietrichs Gegenspieler Fruote, der König von Dänemark, kämpft etwa in der Rabenschlacht an der Seite Ermenrîchs und wird von Dietrich im Zweikampf besiegt […]. Herzog Saben könnte mit dem gleichnamigen Sohn des ungetriuwen Sibiche in Dietrichs Flucht identisch sein. […] Der Name des treuen Ratgebers, Berchtung, findet sich in Dietrichs Flucht, der Rabenschlacht und im Rosengarten.[56]

Wolf Dietrich wird durch diese Verbindung als der Urgroßvater Dietrichs von Bern angesehen, obschon nie erwähnt wird, dass er jemals Kinder gezeugt hat.[57] Dennoch gibt es ein Erbe, das die beiden und sogar Otnit mit ihnen verbindet: die Rüstung von Alberich. Der Zwergenkönig gibt Otnit die Rüstung, nachdem er ihm offenbart hat, dass er sein biologischer Vater ist (vgl. O 176ff.). Weil dieser Teil in der Handschrift A des Wolf Dietrich nicht mehr vorhanden ist, jedoch Erwähnung in den anderen Handschriften findet, können wir davon ausgehen, dass Wolf Dietrich auch in A die Rüstung Otnits an sich genommen hat, nachdem er von dem Drachen in seine Höhle verschleppt wurde und den Toten gefunden hat. So erzählt das Dresdner Heldenbuch (WD k, 242ff.): was do schin also helle, do wass die brün Orneis. / auf hubs der degen werte und trugs her aus an tag, / […] Er tet das schön begraben. Orneis brünn legt er an. Diese Rüstung gelangt nach Wolf Dietrichs Tod zum Riesen Ecke, den Dietrich tötet, sodass er selbst zum Träger der Brünne wird. Nach Miklautsch reitet Dietrich außerdem auf dem Pferd Falke, das somit den gleichen Namen trägt wie das Pferd Valke, das Wolf Dietrich von seinem Vater erhält.[58]

2.2.3. Sagen

Als eine der zentralen Quellen für Otnit und Wolf Dietrich gilt die Þiðreks saga. Die Verbindung zwischen der Sage und den beiden Heldenepen erschließt sich vor allem durch diverse Namensnennungen. So tauchen dort etwa Hertnið auf sowie dessen Sohn Ilias. Nach Kofler kennen einige Heldendichtungen die Figur Hertnit von Riuzen, so etwa Dietrichs Flucht oder der Rosengarten.[59] Schneider bemerkt hierzu:

Wenn in zwei voneinander ganz unabhängigen Quellen – Ths. [Thidrekssaga] und Ortnit – von zwei nachweislich identischen Helden – Hertnit und Ortnit – zwei ursprünglich kausal nicht verknüpfte, ganz genau entsprechende Abenteuer – Brautfahrt und Drachenkampf – erzählt werden, so hieße es überbedenklich und überkritisch sei, wollte man die Existenz einer oder zweier […] gemeinsamer Vorlagen leugnen.[60]

Baecker jedoch zweifelt an dieser Behauptung, denn in der Thidrekssaga gebe es vier Hertnite und einen Ortnit, „zwischen denen kein rechter Zusammenhang erkennbar wird, und keiner von ihnen kann uns helfen, die Frage nach der oberdeutschen Ortnitsage auch nur annähernd zu beantworten.“[61] In der Literatur gebe es außerdem keinen bekannten Vorläufer für den Otnit. Baecker bezweifelt daher die Existenz einer selbständigen Otnitsage sowie die Abstammung aus der Thidrekssaga und behauptet vielmehr, dass die Otnitfabel aus der Wolfdietrichfabel herausgewachsen sei.[62]

Scheludko hält es für wahrscheinlich, dass der Wolf Dietrich kein historisches Vorbild hat, sondern ein Produkt der Sagen- und Märchentradition darstellt. Dies macht er vor allem auch an der Aussetzung des Kindes und dem Wolfsabenteuer fest: „Es ist klar, dass der Verfasser von Version A eine andere Erzählung von der Kindheit W.‘s im Auge hatte; nämlich die, welche die Auffindung des wirklich von den Wölfen ernährten Kindes enthält.“ Und weiter zur Aussetzungssage: „Nach dieser Sage wächst das ausgesetzte Kind bei fremden Menschen in der Ueberzeugung auf, diese seien seine Eltern, bekommt dann […] einen Verdacht, zwingt seine Erzieher, ihn über seine Abstammung aufzuklären […].“[63]

Die Vielfalt der potenziellen Sagen, die als Quelle gedient haben könnten, zeigt abermals eine große Uneinigkeit und Unsicherheit bezüglich der Vorlagen, ganz so, wie dies sich auch schon für literarische und historische Vorlagen darstellte. Welche der aufgezählten Quellen nun also für den Otnit und den Wolf Dietrich wirklich relevant waren, lässt sich nicht mit Sicherheit erschließen.

2.3. Formale Aspekte

Zu Otnit und Wolf Dietrich sind selbstverständlich auch Forschungen über den Handschriftenbestand, Metrik, Aufbau oder die Fragen nach mündlicher und schriftlicher Überlieferung angestellt worden. Wie schon in den vorausgegangenen Kapiteln herrscht auch hierbei nicht immer Klarheit bzw. Einigkeit.

Miklautsch bezieht sich auf Dinkelackers Ortnit-Studien und schreibt, der Otnit sei in zwölf Handschriften und sechs Drucken überliefert. In fast allen folge auf sie der Wolf Dietrich, der seinerseits in 15 Handschriften und sechs Drucken überliefert sei. Gemeinsam erscheinen sie in elf Handschriften und allen sechs Drucken, nur in Handschrift W erscheint der Otnit allein.[64] Acht Jahre später (2005) schreibt Miklautsch, der Wolf Dietrich sei in 16 Handschriften und sechs Drucken überliefert.[65] Vollmann seinerseits spricht für den Wolf Dietrich von 14 Handschriften und Handschriftenfragmenten,[66] während Kofler für Otnit und Wolfdietrich im Handschriftencensus 2001 für den Otnit zwölf, für den Wolf Dietrich 16 Handschriften zusammenstellt.[67] Danach schreibt er erst von 17 Handschriften und sechs Drucken (2003/4), dann von 17 Handschriften und Fragmenten sowie sieben Druckausgaben (2009).[68]

Für den Otnit unterscheidet Dinkelacker sieben Fassungen: AW, C, Ka, a(bcd), e(fg), y und z.[69] Beim Wolf Dietrich unterscheidet man vor allem die vier Hauptversionen A, B, C und D, die sich in mehrere Unterversionen gliedern. Für diese Arbeit relevant sind jeweils die Versionen A, die aus dem Ambraser Heldenbuch stammen, sowie die (Unter-)Version k des Wolf Dietrich, die aus dem Dresdner Heldenbuch entnommen wurde, und die in der verwendeten Ausgabe den Schlussteil bildet. Man geht davon aus, dass die Fassung A die älteste und kürzeste darstellt.[70] Handschrift D dagegen ist die längste mit mehr als zweieinhalbtausend Strophen und man geht davon aus, dass es sich hierbei um die jüngste Fassung handelt.[71]

Otnit und Wolf Dietrich werden stets gemeinsam überliefert. Von dieser Regel ausgeschlossen sind lediglich Wolf Dietrich B, worin nur Otnits Tod als Teil der eigentlichen Wolf Dietrich -Erzählung überliefert wird, sowie der Otnit W. „Dort ließ der Schreiber nach Beendigung des Otnit den Rest der Seite und sechs weitere Blätter […] frei […]. Das kann darauf hinweisen, dass geplant war, eine in der letzten Strophe des Otnit angekündigte Wolf Dietrich -Erzählung anzuschließen.“[72]

Bezüglich der Metrik geht man davon aus, dass Otnit und Wolf Dietrich im Hildebrandston verfasst worden sind, denn die Strophe „besteht aus vier paargereimten Langversen; die Anverse sind (in der Regel) dreihebig mit weiblichem Versschluss, die Abverse dreihebig mit männlicher Kadenz.“[73] Bei dem Hildebrandston handelt es sich um eine „aus dem 16. Jh. überlieferte Melodie […]. Sie wird so genannt, weil in jener Zeit eine Ballade über den Helden namens Hildebrand (heute bekannt als das Jüngere Hildebrandslied) offenbar sehr bekannt war und zahlreiche neue Lieder diese verbreitete Melodie benutzten […].“[74] Otnit und Wolf Dietrich sind in der gleichen Strophenform verfasst worden wie das besagte Jüngere Hildebrandslied (Vgl. Abb. 1). Die beiden Heldenepen sind außerdem dadurch verbunden, dass die „Sprache formelhaft [ist], die Darstellung überwiegend dialogisch.“[75]

[...]


[1] Zitierte Ausgabe: Otnit. Wolfdietrich. Frühneuhochdeutsch / Neuhochdeutsch. Herausgegeben und übersetzt von Stephan Fuchs-Jolie, Victor Millet und Dietmar Peschel. Stuttgart 2013. Nachfolgend werden die beiden Texte durch „O“ für Otnit und „WD“ für Wolf Dietrich abgekürzt. Die Abkürzungen „WD A“ und „WD k“ verweisen ihrerseits auf die verwendete Handschrift.

[2] Fuchs-Jolie, Stephan: Was bleibt. Otnit, Auberon und die Auferstehung des Buches. In: Vom Verstehen deutscher Texte des Mittelalters aus der europäischen Kultur. Hommage à Elisabeth Schmid. Hrsg. von Dorothea Klein. Würzburg 2011, S. 393 – 409, S. 395.

[3] Beispielsweise bei: Miklautsch, Lydia: Väter und Söhne: ‚Ortnit AW‘ und ‚Wolfdietrich A‘. In: 4. Pöchlarner Heldenliedgespräch. Mittelhochdeutsche Heldendichtung ausserhalb des Nibelungen- und Dietrichkreises (Kudrun, Ortnit, Waltharius, Wolfdietriche). Heldendichtung in Österreich – Österreich in der Heldendichtung. Hrsg. von Klaus Zatloukal. Wien 1997, S. 151-170. Störmer-Caysa, Uta: Ortnits Mutter, die Drachen und der Zwerg. In: Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur 128 (1999), S. 282 – 308.

[4] Beispielsweise bei: Lecouteux, Claude: Des Königs Ortnit Schlaf. In: Euphorion 73 (1979), S. 347-355. Fuchs-Jolie, Stephan: stainwant. König Otnits Tod und die heterotrope Ordnung der Dinge. In: Projektion – Reflexion – Ferne. Räumliche Vorstellungen und Denkfiguren im Mittelalter. Hartmut Kugler zum 65. Geburtstag. Hrsg. von Sonja Glauch [u.a.]. Berlin/Boston 2011, S. 39-59.

[5] Familiäre Strukturen, Religion und ritterliche Gesinnung sind Themen, die auch immer wieder in der Sekundärliteratur aufgegriffen und in Bezug auf immer einen der Texte interpretiert werden. Eine ausführliche vergleichende Interpretation dieser Aspekte zu beiden Texten wurde meines Wissens noch nicht vorgenommen.

[6] Dazu siehe Kapitel 2.1.

[7] Vollmann, Justin: Wolfdietrich und die Wilden Frauen. In: Jahrbuch der Oswald von Wolkenstein Gesellschaft 14 (2003/2004), S. 242-254, S. 243/4.

[8] Vgl. Dinkelacker, Wolfgang: Ortnit. In: Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon. Bd. 7. Berlin 1989. S. 58-67, S. 59.

[9] Abels, Kurt: Germanische Überlieferung und Zeitgeschichte im Ambraser Wolf Dietrich (Wolf Dietrich A). Freiburg 1965, S. 74. Mit „Ortnit I“ und „Ortnit II“ bezeichnet Abels eine Unterteilung des Textes in zwei Hälften: Die erste besteht aus den Strophen 1 bis 483, die zweite aus den Strophen 484 – 597. Abels nimmt diese Unterscheidung deshalb vor, weil Alberich hier jeweils verschiedene Rollen einnimmt – hier ist er der Helfer, dort verweigert er seine Hilfe, siehe dazu Abels 1965, S. 73ff.

[10] Mock, Arnold: Untersuchungen zu Ortnit und Wolfdietrich A. Diss. Bonn 1921, S. 3.

[11] Ebd., S. 14.

[12] Schneider, Hermann: Die Geschichte und die Sage von Wolfdietrich. Untersuchungen über ihre Entstehungsgeschichte. München 1913, S. 21.

[13] Ebd., S. 21.; Vgl. dazu auch Hoffmann, Werner: Mittelhochdeutsche Heldendichtung. Berlin 1974, S. 141. Dinkelacker 1989, S. 59.

[14] Haferland, Harald: Mündlichkeit, Gedächtnis und Medialität. Heldendichtung im deutschen Mittelalter. Göttingen 2004, S. 227. Warum Haferland hier 200 statt 100 Strophen angibt, ist fraglich. Ich gehe hier davon aus, dass es sich um einen einfachen Formfehler handelt und er dennoch nur von den 100 Strophen 506 bis 606 als Fassung A2 ausgeht.

[15] Vergleiche Otnit, Str. 545 – 548.

[16] Kofler, Walter: Aventiure und sorge. Anmerkungen zur Textstruktur von „Ortnit“ und „Wolfdietrich“ A. In: Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur 138 (2009), S. 361-373, S. 361; ebenfalls in Kofler, Walter: Ortnit und Wolfdietrich A. Stuttgart 2009, S. 20.

[17] Kofler 2009: Aventiure und sorge, S.370.

[18] Dazu ausführlich auch Dinkelacker, Wolfgang: Ortnit-Studien. Vergleichende Interpretation der Fassungen. Berlin 1972, S. 28. Scheludko nimmt an, dass die Erzählungen entweder von einem Verfasser stammen oder „von zwei Freunden nach einem gemeinsamen Plan als zwei ergänzende Teile gedichtet worden sind.“ Vgl. Scheludko, Dimitri: Versuch einer neuen Interpretation des Wolfdietrichstoffes. In: Zeitschrift für deutsche Philologie 55 (1930), S. 1-49, S. 38.

[19] Vgl. Dinkelacker 1972, S. 23.

[20] Firestone, Ruth H.: A new Look at the Transmission of Ortnit. In: Amsterdamer Beiträge zur älteren Germanistik 18 (1982), S. 129-142, S. 132.

[21] Vgl. Müllenhoff, Karl: Das Alter des Ortnit. In: Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur 13 (1867), S. 185-192, S. 186 ff.

[22] Ebd., S. 192.

[23] Abels 1965, S. 94. Vgl. auch Ebd., S. 114.

[24] Otnit. Wolf Dietrich. Nachwort. S. 699. Außerdem S. 695: Was die Handschrift A betrifft, so handelt es sich hier um die Überlieferung der Epen im Ambraser Heldenbuch, in dem Otnit und Wolf Dietrich zwei von 25 Texten unterschiedlicher Gattungen darstellen. „Die Handschrift wurde 1504 von Kaiser Maximilian I. in Auftrag gegeben. Ihr Schreiber war Hans Ried, der für die Arbeit an diesem Band von seinen Pflichten als Mitglied der kaiserlichen Kanzlei weitgehend entbunden wurde.“ Vgl. auch Kofler 2009: Aventiure und sorge, S. 361.: „Die frühesten Textzeugen stammen […] erst aus dem frühen 14. Jh. und der Schwerpunkt der Überlieferung liegt im (späten) 15. Jh.“ Dazu auch Haymes, Edward: Ortnit und Wolfdietrich. Abbildungen zur handschriftlichen Überlieferung spätmittelalterlicher Heldenepik. Göppingen 1984, S. 3.

[25] Vgl. Baecker, Linde: Die Sage von Wolfdietrich und das Gedicht Wolfdietrich A. In: Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur 92 (1963), S. 31-82, S. 73 bzw. S. 76.

[26] Obschon man mit Recht zugeben muss, dass Otnit eine heldische Abstammung besitzt. Das Bild trübt sich jedoch im Laufe des Epos – der Held wird zum Antihelden.

[27] Vgl. Hoffmann 1974, S. 136.

[28] Ebd., S. 137.

[29] Schneider 1913, S. 217 ff.

[30] Ebd., 265.

[31] Hoffmann 1974, S. 149.

[32] Miklautsch, Lydia: Montierte Texte – hybride Helden. Zur Poetik der Wolfdietrich-Dichtungen. Berlin / New York 2005, S. 10. Vgl. dazu auch Miklautsch 1997, S. 151/2.

[33] Kofler 2009: Ortnit und Wolfdietrich A, S. 19.

[34] Gehrts, Heino: Der Schlaf des Drachenkämpfers Ortnit. In: Euphorion 77 (1983), S. 342-344, S. 342.; außerdem Haferland 2004, S. 226.

[35] Miklautsch 2005, S. 14.

[36] Vgl. Otnit. Wolf Dietrich. Nachwort. S. 701: Demnach sprechen für die Zuordnung zum Heldenlied die metrische Form sowie die Beziehung Wolf Dietrichs zu Dietrich von Bern.

[37] Vgl. Abels 1965, S. 16: „Gelehrte, die von der Volkskunde herkommen, bewerten die geschichtlichen Züge in den Gedichten des 13. Jahrhunderts gering […]. Sie sehen die WD-Epen als Produkte der kombinatorischen Phantasie ihrer Verfasser an […].“

[38] Vgl. Baecker 1963, S. 32.

[39] Vgl. Schneider 1913, S. 333.

[40] Vgl. Vries, Jan de: Die Sage von Wolfdietrich. In: Germanisch-romanische Monatsschrift 39 (1958), S. 1-18, S. 5.

[41] Scheludko 1930, S. 4.

[42] Baecker 1963, S. 3.

[43] Vgl. Kofler 2009: Ortnit und Wolfdietrich A, S. 18.

[44] Oder viel mehr, dass Otnit eine literarische Gestaltwerdung Friedrichs sein sollte, vgl. Abels 1965, S. 114: „Wenn der Dichter Kaiser Friedrich II. hätte huldigen wollen, indem er aus Anlaß seiner Vermählung ein Gedicht über Ortnits Brautfahrt verfaßte, so hätte er Ortnit ein anderes Ende finden lassen müssen. Ein Vergleich mit dem Ortnit der letzten 100 Strophen des Gedichts wäre für den Kaiser nicht besonders schmeichelhaft gewesen.“

[45] Abels 1965, S. 115.

[46] Schneider 1913, S. 337.

[47] Vgl. Schneider 1913, S. 338 und Miklautsch, Lydia: Dietrich – Thidrek – Wolfdietrich. Internymische Beziehungen in der Heldendichtung. In: Jahrbuch der Oswald von Wolkenstein Gesellschaft 14 (2003/2004), S. 203-216, S. 211.

[48] Scheludko 1930, S. 1. Er vermutet hinter dem Wolf Dietrich viel mehr einen Abenteuerroman, der „in keiner Beziehung zur Theoderichgeschichte“ stehe (S. 45).

[49] Schneider 1913, S. 341.

[50] Vgl. Hoffmann 1974, S. 145.

[51] Miklautsch 2003/4, S. 211.

[52] Die Behauptung ist widersprüchlich bzw. unlogisch, betrachtet man die Genealogie der Dieterichepik: Hier ist Wolf Dietrich ein Vorfahre Dietrichs von Bern.

[53] De Vries 1958, S. 13.

[54] Ebd., S. 12.

[55] Ebd., S. 15. Dazu auch Dinkelacker, Wolfgang: Wolfdietrich. In: Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon. Bd. 10. Berlin 1999. S. 1309-1322, S. 1319: „Diese These kann die Haupthelden, die Schauplätze Konstantinopel und Oberitalien sowie das Wolfsabenteuer […] erklären.“ Obschon dies zutreffend sein mag, würde die Zuordnung inhaltlich nicht mit den Epen korrelieren, da Odoaker von Theoderich ermordet wurde. Wolf Dietrich dagegen ist nicht für Otnits Tod verantwortlich, er rächt ihn sogar.

[56] Miklautsch 2003/4, S. 204.

[57] In der Handschrift k findet sich auf eine Vaterschaft kein Hinweis. Ziehen wir jedoch den Otnit zu Rate, können wir a) darauf schließen, dass WD Nachkommen gezeugt hat und b) mutmaßen, dass es eine solche Voraussage auf die Erben auch bei dem nicht mehr existierenden Ende von A gegeben hat.

[58] Miklautsch 2003/4, S. 209.

[59] Kofler 2009: Ortnit und Wolfdietrich A, S. 19.

[60] Schneider 1913, S. 392.

[61] Baecker 1963, S. 71/2.

[62] Vgl. Ebd., S. 73.

[63] Scheludko 1930, S. 14 bzw. S. 15. Vgl. dazu Wolf Dietrichs Aufwachsen beim Wildhüter (WD A 17ff.) sowie bei Berchtung und das Nichterkennen der Mutter (WD A 280ff.).

[64] Vgl. Miklautsch 1997, S. 151.

[65] Vgl. Miklautsch 2005, S. 30.

[66] Vollmann 2003/4, S. 243.

[67] Vgl. Handschriftencensus ‚Ortnit‘: http://www.handschriftencensus.de/werke/483 und Handschriftencensus ‚Wolfdietrich‘: http://www.handschriftencensus.de/werke/484 [zuletzt gesichtet: 16. Juli 2014].

[68] Vgl. Kofler, Walter: Ortnit/Wolfdietrich und die Dietrichepik. In: Jahrbuch der Oswald von Wolkenstein Gesellschaft 14 (2003/2004), S. 217-232, S. 229. Sowie: Kofler 2009: Ortnit und Wolfdietrich A, S. 13.

[69] Vgl. Dinkelacker 1989, S. 58.

[70] Von Hans Ried zwischen 1504 und 1516 im Ambraser Heldenbuch aufgezeichnet.

[71] Vgl. Miklautsch 2005, S. 35.

[72] Otnit. Wolf Dietrich . Nachwort, S. 695.

[73] Kofler 2009: Ortnit und Wolfdietrich A, S. 14.

[74] Otnit. Wolf Dietrich . Nachwort, S. 679.

[75] Dinkelacker 1999, S. 1318.

Ende der Leseprobe aus 73 Seiten

Details

Titel
Hero reloaded. Zur komplementären Konstruktion der Protagonisten im Otnit und Wolf Dietrich A.
Hochschule
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Note
1,0
Autor
Jahr
2014
Seiten
73
Katalognummer
V441899
ISBN (eBook)
9783668802148
ISBN (Buch)
9783668802155
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Germanistik, Otnit, Wolf Dietrich, Wolfdietrich, Mediävistik, Heldenepik
Arbeit zitieren
Danielle Schwarz (Autor:in), 2014, Hero reloaded. Zur komplementären Konstruktion der Protagonisten im Otnit und Wolf Dietrich A., München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/441899

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