Antizionismus und Antisemitismus in der Islamischen Republik Iran


Hausarbeit, 2018

21 Seiten, Note: 1.0


Leseprobe


I Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Begriffsbestimmung
2.1 Der Begriff Antisemitismus
2.1.2 Antisemitismus als antimodeme Weltanschauung
2.2 Der Begriff Antizionismus

3 Antizionismus und Antisemitismus als Teil der iranischen Staatsdoktrin
3.1 Zur Rolle des Antizionismus in der Politik des Iran
3.2 Der iranische Antizionismus als antisemitische Projektion

4 Dimensionen des Antisemitismus
4.1 Die Protokolle und der Iran
4.2 Relativierung und Leugnung des Holocausts

5 Fazit

II Literaturverzeichnis

III Selbstständigkeitserklärung

1 Einleitung

Neben dem Zoroastrismus gilt das Judentum als Zweitälteste Religion, die bis heute im Iran praktiziert wird. Schon die Bibel berichtet vom Los der Juden, die nach der Eroberung Babylons durch den persischen König Kyros aus ihrem Exil befreit und durch ein königliches Edikt die Rückkehr in ihre Heimat ermöglicht wurde. Seit dem Untergang Persiens waren die jüdisch-iranischen Beziehungen jedoch stets volatiler Natur; während jüdisches Leben unter arabischer und mongolischer Herrschaft prosperierte[1], erreichten sie aufgrund der diskriminatorisehen Politik der Safawiden ihren vorläufigen Tiefpunkt[2]. Die Machtübernahme islamisch-konservativer Kräfte um Großayatollah Chomeini im Jahre 1979 markierte indes eine weitere Zäsur, welche die jüdisch-iranischen Beziehungen bis heute maßgeblich prägen. In den beinahe fünfzig Jahren seit dem Sturz des Schahs avancierte die Islamische Republik Iran zum wohl lautstärksten und unerbittlichsten Gegenspieler des jüdischen Staates Israel und des Zionismus[3]. Umso bemerkenswerter scheint daher, dass die ,yAnti-Defamation League“ - eine jüdisch-amerikanische Nichtregierungsorganisation, die gegen Diskriminierung von Juden und anderen Minderheiten eintritt - den Iran im Jahre 2014 zum ״am wenigsten antisemitischen Land im Mittleren Osten“[4] kürte.

Ziel dieser Arbeit ist es, die Rolle von Antizionismus im politischen Diskurs Irans zu eruieren und zu untersuchen, inwiefern antisemitische Ressentiments und Stereotype die Islamischem Republik Iran gesellschaftlich und politisch beeinflussen und bestimmen.

Um den Rahmen der Untersuchung einzuengen, soll im zweiten Kapitel zunächst eine einführende Begriffsbestimmung vorgenommen werden. Das Hauptaugenmerk liegt hier in erster Linie auf der Klärung des Antisemitismusbegriffes und seiner Abgrenzung von anderen Formen der Diskriminierung und Menschenverachtung. Das folgende Kapitel skizziert die politischen und ideologischen Ambitionen der Islamischen Republik und beleuchtet die Stellung resp. Funktion, die der Antizionismus innerhalb der Staatsdoktrin des Iran einnimmt. Insbesondere soll an dieser beleuchtet und diskutiert werden, inwiefern der Antizionismus der Islamischen Republik judenfeindliche Stereotype rekurriert. Im vierten Kapitel der Arbeit soll aufgezeigt werden, wie antisemitische Denkmuster in der Islamischen Republik sich unmittelbar manifestieren; dazu werden die Kontinuitäten zwischen antisemitischem Denken und der Politik des Iran eruiert. Hierzu sollen zwei Beispiele einer genaueren Untersuchung unterzogen werden: die Verbreitung der Protokolle der Weisen von Zion und die öffentliche Wahrnehmung des Holocausts. Beendet wird die Untersuchung durch eine kurze Zusammenfassung der dargelegten Problemstellung und ihrer abschließenden Bewertung.

2 Begriffsbestimmung

An dieser Stelle sollen zunächst für den weiteren Verlauf der Arbeit wesentliche Begrifflichkeiten geklärt werden.

2.1 Der Begriff Antisemitismus

Der Begriff ״Antisemitismus“ ist ein Kompositum, das sich aus dem Präfix ״anti-“ (griech. ״gegen“, ״wider“) und dem Substantiv ״Semitismus“ zusammensetzt und sinngemäß dem Wort ״Judenfeindschaft“ entspricht. Während die Ursprünge historischer Judenfeindschaft bis in die Antike[5] zurückreichen und beispielsweise Ausdruck in Begriffen wie ״Judophobie[6] “ oder ״Antijudaismus“ fanden, entstammt der Begriff ״Antisemitismus“ dem Dunstkreis europäischer Intellektueller des 19. Jahrhunderts, die in ihren Werken erstmalig eine rassisch begründete Judenfeindschaft entwarfen. Daran anknüpfend Stand der aus der historischen Sprachwissenschaft und Völkerkunde entlehnte Begriff ״Semitismus“ - mit dem ursprünglich der ״Geist der semitischen Völker zu erfassen“[7] versucht wurde - in der Diktion moderner Judenfeinde wie Wilhelm Marr im weitesten Sinne für alles Jüdische.[8]

Folgende von der ״International Holocaust Remembrance Alliance“ (IHRA) erarbeitete Arbeitsdefinition wurde 2017 qua Resolution[9] von der EU und zahlreichen Mitgliedsstaaten - darunter auch von der Bundesrepublik[10] - angenommen und soll auch hier als analytischer Rahmen der Arbeit fungieren:

״Antisemitism is a certain perception of Jews, which may be expressed as hatred toward Jews. Rhetorical and physical manifestations of antisemitism are directed toward Jewish or non-Jewish individuals and/or their property, toward Jewish community institutions and religious facilities.”[11]

Neben der Arbeitsdefinition Stehen darüber hinaus insbesondere vier Gesichtspunkte[12], welche die IHRA zur weiteren Konkretisierung und Illustration des Antisemitismus angibt, im Fokus:

1) Calling for, aiding, or justifying the killing or harming of Jews in the name of a radical ideology or an extremist view of religion.
2) Making mendacious, dehumanizing, demonizing, or stereotypical allegations about Jews as such or the power of Jews as collective — such as, especially but not exclusively, the myth about a world Jewish conspiracy or of Jews controlling the media, economy, government or other societal institutions
3) Denying the fact, scope, mechanisms (e.g. gas chambers) or intentionality of the genocide of the Jewish people at the hands of National Socialist Germany and its supporters and accomplices during World War II (the Holocaust).
4) Using the symbols and images associated with classic antisemitism (e.g., claims of Jews killing Jesus or blood libel) to characterize Israel or Israelis.

2.1.2 Antisemitismus als antimoderne Weltanschauung

Erschöpfen sich im öffentlichen Diskurs landläufige Erklärungsansätze meist in der Annahme, Antisemitismus sei als gesonderte und konkrete Form des Rassismus zu betrachten (״Rassismus gegen Juden“), wird im Bereich der Antisemitismusforschung spätestens seit Mitte des 20. Jahrhunderts die Andersartigkeit und Besonderheit des Antisemitismus als antimoderne Protestideologie[13] betont, welche ihn durch dem Antisemitismus spezifische Diskursfiguren und Motive insbesondere vom Rassismus unterscheidet:

״Für die Faschisten sind die Juden nicht eine Minorität, sondem die Gegenrasse, das negative Prinzip als solches; [...] die Neger will man dort halten, wo sie hingehören, von den Juden aber soll die Erde gereinigt werden [... ] “[14]

Während der Rassist sein Hassobjekt als ihm unterlegen, gar als״Untermensch“, konstruiert und ihm dementsprechende Charakteristika - Faulheit, Dummheit, Triebhaftigkeit etc. - konzediert, gelten Juden in der Imagination von Antisemiten als״Übermenschen“, denen man Eigenschaften wie Ränkesucht, Gier oder Abgefeimtheit unterstellt, welche sie in den Dienst stellten, um traditionelle Gesellschaftsstrukturen zu zersetzen und die Herrschaft über die Welt zu erlangen.

Grundlegendstes dem (modernen) Antisemitismus innewohnendes Charakteristikum ist die Dichotomie von Konkretion und Abstraktion, die politisch und ideologisch verschiedenartig verdinglicht wird: Moderne versus Tradition, Autochthonie versus Allochthonie,

Volksgemeinschaft versus Internationalismus, Religion versus Säkularismus bzw. Atheismus etc. Historisch wohl bedeutsamstes Beispiel ist die von den deutschen Nationalsozialisten im Rahmen der״Brechung der Zinsknechtschaft“ gestiftete Unterscheidung von״raffendem und schaffendem Kapital“[15]. Im Anschluss an Postones Überlegungen schreibt Lars Rensmann:

״Das Konkrete und der gesellschaftliche Zusammenhang, in dem es scheint, [werden] so als gesund und ,organische Einheit‘ [...] herausgelöst und verherrlicht: Blut wie Maschine, Rasse, Boden und [... ] Gemeinschaft wie Produktion um der Produktion willen,

Technologie, Industriearbeit und -kapital. Juden werden demnach [...] im antisemitischen Bewusstsein zum abstraktem, ,parasitären‘

Gegenprinzip dieses vermeintlich ,Konkreten‘, als Träger aller negativ erfahrenen Entwicklungen abgespalten [...[16]

Insbesondere werden dergestalt Weltanschauungen oder Ideologien, die der Epoche der Moderne entspringen, als Agenturen des״Weltjudentumes“ ausgewiesen:״Von zwei Seiten wird also die Zerstörung der Gesellschaft betrieben; von Seiten der goldenen und rothen Internationale [sic!].“[17]

2.2 Der Begriff Antizionismus

Unter dem Begriff ״Antizionismus“ wird in der Regel die Opposition zur Leitidee des Zionismus, d.h. der ״Schaffung einer öffentlich-rechtlich gesicherten Heimstätte in Palästina für [...] Juden [.. .]“[18] bzw. gegenüber der kurrenten Politik des Staates Israel verstanden.

An dieser Stelle soll insbesondere auf den potenziell antisemitischen Gehalt des Antizionismus, der den Zionismus bzw. ״Israel [...] in diesem Konstrukt zu einer Projektionsfläche für antisemitische Ressentiments“[19] macht, hingewiesen werden, welcher im weiteren Verlauf dieser Arbeit besondere Beachtung finden wird.

3 Antizionismus und Antisemitismus als Teil der iranischen Staatsdoktrin

Der antisemitische Gehalt des Antizionismus, insbesondere dessen der Islamischen Republik, wird oftmals mit dem Verweis auf eine diskursive Unterscheidung von Zionisten und Juden von der Hand gewiesen. Dieser Distinktion folgt - im Anschluss an Großayatollah Chomeini - auch der Iran; nach den Geschehnissen der Islamischen Revolution soll dieser folgende Worte an Vertreter der jüdischen Gemeinde, die den Revolutionsführer angesichts antisemitischer Ausschreitungen im Iran[20] aufsuchten, gerichtet haben:

“Moses would have nothing to do with these pharaoh-like Zionists who run Israel. And our Jews, the descendants of Moses, have nothing to do with them either. We recognize our Jews as separate from those godless, bloodsucking Zionists.”[21]

Hier und im Folgenden soll die Genese des iranischen Antizionismus ausgearbeitet und seine Stellung innerhalb der Staatsdoktrin der Islamische Republik beleuchtet werden. Daran anknüpfend soll der Frage nachgegangen werden, ob und in welchem Maße der iranische Antizionismus judenfeindliche Denkmuster rekurriert.

3.1 Zur Rolle des Antizionismus in der Politik des Iran

Innerhalb der Staatsdoktrin der Islamischen Republik muss die antizionistische Haltung der iranischen Führung als Teil eines größeren ideologischen Geflechtes betrachtet werden, dessen Ursprünge im Selbstverständnis des schiitischen Islams und seiner Anhänger im Allgemeinen, im Denken Großayatollah Chomeinis im Besonderen liegen.

Der Theologie der Schia folgend, sind nur die Nachkommen des Propheten Mohammed - die sogenannten Imame - dazu befähigt, die islamische Umma zu führen und über religiöse wie politische Angelegenheiten zu walten[22]. Der von der überwiegenden Mehrheit der Schiiten als zwölfter und letzter Imam anerkannte Muhammad al-Mahdi soll jedoch der Überlieferung nach im Lichte der politischen Verfolgung schiitischer Gläubiger durch die sunnitische Mehrheit im 10. Jahrhundert in die sogenannte ״Große Verborgenheit“ entrückt sein und nimmt seit jeher eine messiasähnliche Rolle[23] im Glauben der Schiiten ein, die dessen Rückkehr und die damit verbundene Vorstellung der Errichtung ״Gottes Reich auf Erden“[24] erwarten. Aufgrund des den Imamen zustehendem Prärogativs zur Führung der Muslime gilt jedwede Form menschlicher Herrschaft in Zeiten der ״Großen Verborgenheit“ als tyrannisch und illegitim, gar als Usurpation[25]. Wie nun in der Abwesenheit des Mahdi mit religiösen Angelegenheiten zu verfahren sei, war unter schiitischen Gelehrten seither Gegenstand reger Diskussion. Nach Ansicht einiger Rechtsgelehrter sollte ״das Reich der Gerechtigkeit des Imams [...] vertreten und vorweggenommen werden durch die ,Regierung des Experten‘ [...], d.h. des qualifizierten Kenners der göttlichen Offenbarung und des göttlichen Willens.“[26]

Der angesichts seines Einflusses bedeutsamste Exponent dieser Konzeption ist Großayatollah Chomeini selbst, der die ״Regierung des Experten“ (arab. wiläyat al-faqih, pers. velāyat-e faqîh) im Rahmen der Islamischen Revolution zur Staatsordnung des Iran erhob[27]. Dass die Verfassung der Islamischen Republik den Zwölften Imam als eigentliches Staatsoberhaupt[28] des Iran ausweist, die ״Regierung des Experten“ somit nur als politisches Provisorium fungiert[29], verdeutlicht den eschatologisch-messianischen Gehalt der Staatsdoktrin der

Islamischen Republik, deren Führer in der weltweiten Verbreitung und Propagierung des (schiitisehen) Islams ihre historische Mission wissen: ״We shall export our revolution to the whole world. Until the cry ,There is no god but Allah‘ resounds over the whole world, there will be struggle.”[30]

In einer Reihe von Vorlesungen über ״Islamische Herrschaft“, die er im Frühjahr 1970 im irakischen Nadschaf hielt, diskutierte Großayatollah Chomeini u.a. verschiedene Maßnahmen und Vorgehensweisen, um das Ziel der Errichtung eines globalen islamischen Staates[31] zu beschleunigen. Neben der Propagierung des Islams[32] und der Wichtigkeit von Zusammenkünften und Versammlungen[33] unterstreicht Chomeini insbesondere die Verpflichtung zum Kampf gegen ״die Unterdrücker“:

It is our duty to save the oppressed and deprived. It is our duty to be a helper to the oppressed and an enemy to the oppressor. This is nothing other than the duty that the Commander of the Faithful (upon whom be peace) entrusted to his two great offspring in his celebrated testament: ‘Be an enemy to the oppressor and a helper to the oppressed’.[...] It is the duty of [... ] all Muslims to put an end to this system of oppression and, for the sake of the well-being of hundreds of millions of human beings, to overthrow these oppressive governments and form an Islamic government.”[34]

Im Kampf gegen die ״Unterdrücker“ sieht Chomeini hier die Rolle letzteren insbesondere im “Großem Satan“ und ״Kleinem Satan“, den Vereinigten Staaten und Israel, verkörpert, die er explizit als Feinde des Islams und der Menschheit deklariert[35] [36]:

״We have set as our goal the world-wide spread of the influence of Islam and the suppression of the rule of the world conquerors... We wish to cause the corrupt roots of Zionism [and] capitalism [... ] to wither throughout the world. We wish, as does God almighty, to destroy the systems which are based on these [...] foundations, and to promote the Islamic order of the Prophet [... ]”[37]

Dessen eingedenk ist die Wichtigkeit des Antizionismus zuvorderst im Rahmen dieses Kampfes zu verstehen. Litvak konstatiert: ״Anti-Zionism has become an important pillar of Iranian revolutionary ideology, which encompasses other revolutionary goals: hostility to the West [...] and basic enmity to the Jewish state.”.[38] [39]

3.2 Der iranische Antizionismus als antisemitische Projektion

Dass gerade der jüdische Staat von der iranischen Führung als politisches Obstakel im ״Kampf gegen die Unterdrücker“ wahrgenommen und bekämpft wird, ist kein politisches Akzidens. Die Kaprizierung der iranischen Führung auf Israel rührt in erster Linie aus einer verzerrten Wahrnehmung des Zionismus (״Zionismus als Feind der Menschheit“, siehe 3.1), innerhalb derer klassisch antisemitische Topoi mittels Projektion gegen den Staat Israel gewendet werden; das Wort ״Zionist“ wird so zu einer Chiffre[40], der - bewusst oder unbewusst - dieselben Attribute konzediert werden, wie der Figur ״des Juden“ in klassisch antisemitischen Verschwörungstheorien. Die im 20. Jahrhundert im Mittleren Osten spürbaren Tendenzen der Verweltlichung, Säkularisierung, schrittweisen Demokratisierung - evident beispielsweise in der Türkei Atatürks - und die darauf folgenden teils krisenhaften und abrupten strukturellen Veränderungen in den Gesellschaften des Mittleren Ostens werden von islamischen Fundamentalisten, insbesondere auch im Iran,

״zu Identitätskrisen umgeschrieben und mit islamisch überformten Gegenkonzepten widersprochen: islamische Moral, islamische Gemeinschaft, islamische Wirtschaft, islamische Vernunft, islamisches Regierungssystem. Der wahrgenommene Zerfall sowohl traditioneller Bindungen als auch von politischen und sozialen Systemen in kurzen historischen Zeiträumen erzeugt Gefühle der Auflösung und Ohnmacht.“[41]

Insbesondere seit dem Sturz des iranischen Premierministers Mossadeq durch die Vereinigten Staaten und Großbritannien im Jahre 1953 wuchs der Argwohn gegenüber dem Westen nicht nur unter islamisch konservativen Schichten der iranischen Bevölkerung, sondern auch innerhalb liberalen und nationalistischen Intellegentsia. So wurden die politischen Maßnahmen des autokrati sehen und pro-westlichen Regimes Mohammad-Reża Pahlavīs - wie die Einführung des Frauenwahlrechtes, die Legalisierung der Abtreibung, die Säkularisierung des Rechtes etc. - nicht als Modernisierungsbemühungen der iranischen Regierung, sondern als von Dritten gestiftete Verschwörung gegen den Islam ausgewiesen, die verantwortlich sei für ״the decline of Muslim civilization, the conservative ,distortions‘ of Islam, and the divisions between nation-states, between Sunnis and Shiis, and between oppressors and oppressed. He [Großayatollah Chomeini, Anmerk. d. Verf.] argued that the colonial powers had for years sent Orientalists into the East to misinterpret Islam and the Koran and that the colonial powers had conspired to undermine Islam both with religious quietism and with secular ideologies, especially socialism, liberalism, monarchism, and nationalism.”[42]

Vor diesem Hintergrund besitzt der von Chomeini und anderen Figuren der iranischen Führung beschworene Kampf gegen den ״Großen Satan“ und den ״Kleinen Satan“ neben seinem aktiven Charakter eine zugleich reaktive Seite, in welcher er der Verteidigung der islamischen Umma und der Abwehr des als bedrohlich empfundenen westlichen Einflusses dient. Die von Großayatollah Chomeini kultivierte und an die schiitische Tradition anknüpfende Wahrnehmung von Juden als rituell unreine[43] ״Urfeinde des Islams“[44] wird so Teil eines ״projektiven Abwehrmechanismus“[45], in der die religiös begründete Animosität gegenüber Juden säkularisiert, d.h. aus ihrem ursprünglich religiösen Kontext gelöst, und im zionistischen Staat Israel resp. in deren Bewohnern personifiziert wird; die oberflächlich freundlich wirkenden Beziehungen zwischen dem Schah, den Juden Irans und dem Staate Israel werden so als Beweis für eine gegen den Iran gerichtete ״jüdische Verschwörung“ aufgefasst. An dieser Stelle verschwimmt die Distinktion von Juden und Zionisten: Israel wird in dieser Konstruktion zum ״kollektiven Juden“[46], der dergestalt als ״krebsartiges Geschwür“[47] oder ״blutsaugend“, Drahtzieher imperialistischer Politik westlicher Staaten oder deren Agent[48] nach der Errichtung einer globalen jüdischen Herrschaft trachtete.[49]

4 Dimensionen des Antisemitismus

Der von der Führung der Islamischen Republik kolportierte Antisemitismus lässt die Sphäre der iranischen Gesellschaft nicht unberührt. Da eine vollumfängliche Analyse ebendieser jedoch weit über den Rahmen der Arbeit hinausginge, soll an dieser Stelle anhand zweier Sachverhalte exemplarisch dargelegt werden, wie antisemitischen Denkmuster im Iran zum Ausdruck kommen: während das erste Unterkapitel die Rolle der Protokolle der Weisen von Zion in der iranischen Gesellschaft behandelt, wird das darauffolgende Unterkapitel sich mit dem Umgang des Holocausts befassen; insbesondere soll hier die Funktion staatlicher Holocaustleugnung im Iran thematisiert werden.

4.1 Die Protokolle und der Iran

Das unter dem Namen der ״Protokolle der Weisen von Zion“ reüssierte antisemitische Pamphlet gehört zu den zählebigsten und wirkungsreichsten Einflüssen moderner Judenfeindschaft. Ihrer Entlarvung als Fälschung zum Trotze, zählte die Schrift seit ihrer Verbreitung Ende des 19. Jahrhunderts als ״zentrales Referenzdokument des Antisemitismus“[50] zum Grundrepertoire judenfeindlicher Denker wie Adolf Hitler, Alfred Rosenberg oder Henry Ford. Jeder der vierundzwanzig Abschnitte der Hetzschrift protokolliert die Zusammenkünfte eines Klüngels jüdischer Verschwörer - der ״zwölf Stämme Israels“ - die sich auf dem Friedhof Basels versammelten, um dort Pläne zur Errichtung einer jüdischen Weltregierung zu entwerfen. Während weder Autor noch das genaue Datum ihrer Entstehung geklärt sind, wird jedoch vermutet, dass sie zwischen 1894 und 1906 im Dunstkreis der zaristischen Geheimpolizei entstanden; sicher ist jedoch, dass der oder die Autoren sich anderer Werke - insbesondere damaliger französischen Literatur - bedienten, sie teilweise gar plagiierten.[51]

Anfang des 20. Jahrhunderts fanden die Protokolle schließlich ihren Weg in den Orient, insbesondere in die arabische Welt, in der erste von arabischen Christen übersetzte Ausgaben der Protokolle in Palästina und Syrien erschienen[52]. Im Lichte des steigenden Einflusses nationalsozialistischer Propaganda im Iran wurden die Protokolle in den Vierzigeijahren des 19. Jahrhunderts erstmalig von Sayyed Golam Reża Sa'idī ins Persische übersetzt und abschnittweise in der islamisti sehen Wochenzeitung ״Äym-e Islâm “ veröffentlicht. 1957 publizierte Sa'idī den gesamten Umfang der Protokolle in seinem Buch ״Hatar-e Guhüd baräye Gahān-е Islâm va-Irān “ (pers., ״Die Gefahr der Juden für die Welt des Islam und den Iran“), welches jedoch kurz nach seiner Veröffentlichung verboten wurde und erst nach der Islamischen Revolution 1979 wieder seinen Weg in die iranische Öffentlichkeit fand.

Nach dem Sturz der Schahs und der darauffolgenden Machtergreifung islamisti scher Kräfte gewannen die Protokolle wieder zunehmend an Bedeutung. Erstmalig wurden diese nicht mehr von privaten Verlegern, sondern von Regierungsinstitutionen der Islamischen Republik selbst, wie zum Beispiel von den Revolutionsgarden unterstehenden Verlagshäusern oder der Organisation für Islamische Kultur und Beziehungen, publiziert. Auffällig an denen von der Islamischen Republik publizierten Ausgaben der Schrift ist vor allem deren religiöser Habitus, der die Protokolle in das islamistische Narrativ des Iran einspannen soll. So ist auf Vorderseite einer Ausgabe aus dem Jahre 2002 neben endzeitlich anmutenden Darstellungen und brennenden Totenschädeln ein Bild des Felsendomes in Jerusalem zu sehen, welches an dieser Stelle synekdochisch für das in der Imagination der iranischen Islamisten als ״islamisches Heimatland“ geltende und vom Zionismus besetzte Palästina steht[53]. Indes zeigt eine im gleichen Jahr erschienene Ausgabe der Protokolle eine mit Davidstem versehende Schlange, welche die Welt im Würgegriff hält und droht, diese zu verschlingen. Die Wichtigkeit der Protokolle als von der Islamischen Republik rekurriertes Propagandainstrument im Kampf gegen Israel ist nicht nur angesichts der ״Verstaatlichung“ deren Verbreitungswege, sondern auch und insbesondere an den zahlreichen Annotationen und weiterführenden Erklärungen, mit denen neuere Ausgaben der Schrift versehen sind, erkennbar; auf diese Weise beabsichtigt die Regierung, bildungsfernere und sozial schwächere Schichten zu erreichen und zu mobilisieren, denen der Zugang zum Inhalt der Protokolle zunächst aufgrund sprachlich komplexer Übersetzungen verwehrt blieb.

Der kulturelle und gesellschaftliche Einfluss der Protokolle auf das öffentliche Leben im Iran ist seither ungebrochen. An diese anknüpfend lancierte die Tageszeitung ״Keyhän “ beispielsweise das Gerücht, israelische Streitkräfte und als Soldaten der Schahregierung verkleidete iranische Juden seien an der gewaltsamen Niederschlagung der als ״Schwarzen Freitag“ bekanntgewordenen Anti-Schah Proteste beteiligt gewesen. Die sich im postrevolutionären Iran schlagartig ausbreitende antijüdische Hysterie endete so wenige Monate nach den Umstürzen in einer Welle von Hinrichtungen, die sich vor allem gegen wohlhabende iranische Juden richtete; meist wurde den Opfern Spionage für Israel, zionistische Aktivitäten oder Kollaboration mit dem Schahregime vorgeworfen.[54]

Neben den Printmedien ist der Einfluss der Protokolle auch im iranischen Fernsehen spürbar: so strahlte der iranische Fernsehsender ״Al- Ālam “ im Jahre 2004 die im Stile einer Dokumentation produzierte Serie ״Al-Sämerlwa-al-Säher“ aus, die sich hauptsächlich mit der vermeintlich jüdischen Kontrolle über Hollywood befasste. Deren Erzähler behauptete, dass der US-amerikanische Film ״Operation Eichmann“ den eigentlichen Ablauf des Prozesses um den gleichnamigen Nazi-Kriegsverbrecher verfälsche; Eichmann, so die Serie, wäre in Wahrheit nur den Befehlen ״der Zionisten“ nachgekommen, die ihm auftrugen, die Juden aus Europa zu vertreiben und im Mittleren Osten anzusiedeln; der Holocaust, so die Serie weiter, sei so nur ein Mythos der fabriziert wurde, um die vermeintliche Kollaboration zwischen den Nazis und dem Zionismus zu verschleiern. All dies würde der unter ״zionistischer Kuratel“ entstandene Film vorsätzlich unterschlagen, um das westliche Publikum zu täuschen. Die besondere Wirkungsmacht der Protokolle auf den Diskurs im Iran zeigt sich darüber hinaus auch im Rekurs explizit nichtislamischer Motive; dort gelten Juden als Inkarnation des ״Ahriman“, ein der Mythologie des Zoroastrismus entstammendes dämonartiges Wesen, welches das absolut Böse verkörpert.

Die weitreichende Rezeption der Protokolle der Weisen von Zion markiert so auch in der Islamischen Republik die endgültige Transformation klassisch antij udai sti scher Motive hin zum modernen Antisemitismus.[55]

4.2 Relativierung und Leugnung des Holocausts

Zur Mobilisierung antisemitischer Ressentiments im Iran und darüber hinaus bemüht die Islamische Republik - neben der massenhaften Verbreitung der Protokolle der Weisen von Zion - staatlich organisierte Holocaustleugnung, die als Propagandainstrument im Kampf gegen den Staat Israel eine zentrale Rolle einnimmt.

Wie Litvak festhält, wird der Holocaust in der Islamischen Republik in erster Linie als Machtinstrument einer ״zionistisch-amerikanischen Allianz“ aufgefasst, die den ״Holocaustmythos“ kolportiere, um einen jüdischen Staat im Mittleren Osten zu schaffen. Zur Diskreditierung der nationalsozialistischen Massenmorde greift die iranische Führung in erster Linie auf westliche Quellen zurück; meist handelt es sich dabei um geschichtsrevisionistische Schriften bekannter Holocaustleugner wie David Irving oder Ernst Zündel, welche von iranischen Medien als berühmte Historiker oder Experten ausgewiesen werden[56]. An diese anknüpfend publizierte die englischsprachige Zeitung ״ Tehran Times“ im Jahre 2006 einen Artikel mit dem Titel ״Refutation of the Holocaust Myth in dem die Autorin u.a. die Zahl jüdischer Opfer, die Authentizität der Tagebücher Anne Franks oder Verwendung von Gas zur industriellen Tötung jüdischer Häftlinge in Frage stellt[57]. Ein ähnlicher Artikel erschien im Dezember 2005 in der ״Keyhän in dem der Herausgeber der Zeitung Hossein San'atmadäri folgende Behauptung aufstellte:

״They [Europäische Historiker, Anmerk. d. Verf] have proven by an absolutely scientific method that the affair of the slaughter of six million Jews, the crematoria, the gas chambers, and everything that the Zionists claim in this matter is a complete lie and a fabricated story, whose aim is not purely political but essentially criminal [... ]”[58]

Eine der für die Regimepropaganda zentralsten Persönlichkeiten ist der zum Islam konvertierte Holocaustleugner Roger Garaudy. Dieser wurde im Jahre 1998 nach Veröffentlichung seines Buches ״Les mythes fondateurs de la politique israélienne “ von einem Pariser Gericht wegen Leugnung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit, der Rassendiffamierung sowie der Aufstachelung zum Rassenhass zu neun Monaten Haft auf Bewährung und einer 160.000 Francs hohen Geldstrafe verurteilt[59]. Den Prozess nahmen iranische Medien zum Anlass, um gegen den vermeintlich korrumpierenden Einfluss des ״internationalen Zionismus“ zu polemisieren, der in einem ״juristischen Holocaust“ drohe, Meinungsfreiheit und Demokratie in Europa zu zerstören. Eine Antwort aus iranischen Regierungskreisen folgte prompt: 160 iranische Abgeordnete und 600 Journalisten unterschrieben eine Petition, um ihre Solidarität mit Garaudy zu bekunden, der wenige Zeit später von Revolutionsführer Chamene’i, Staatspräsident Chatami und Parlamentspräsident Nateq-Nuri empfangen wurde[60]. Im Dezember 2006 lud Präsident Mahmud Ahmadī-Nežād zur ,International Conference on Review of the Holocaust: Global Vision” nach Teheran, auf welcher der Holocaust “away from Western taboos and the restriction imposed on them in Europe”[61] diskutiert werden sollte. Zu den Teilnehmern zählten u.a. der ehemalige ״Grand Wizard“ des Ku-Klux-Klans David Duke, einige Funktionäre der ״Nationaldemokratischen Partei Deutschlands“ und Mitglieder der antizionistischen Sekte ״Neturei Karta“[62]. Für einen internationalen Eklat sorgte der im selben Jahr stattfmdene ״Holocaust-Karikaturen Wettbewerb“, der von der iranischen ״Hamshari “ als Reaktion auf die Kontroverse um die von der dänischen ״Jyllands-Posten” publizierten ״Mohammed-Karikaturen“ abgehalten wurde. Ziel dieser Veranstaltung war, wie die New York Times berichtete, ״[to] challenge the West's concepts of freedom of expression by probing one of its own taboos and challenging accounts of the Holocaust.”[63]

Über 200 aus aller Welt inserierten Karikaturen wurden daraufhin bis September 2006 im ״Palestinian Contemporary Art Museum “ in Teheran ausgestellt. Im November 2006 wurden schließlich die Sieger bekanntgegeben. Der mit 12.000$ dotierte erste Platz ging an den Marokkaner Abdellah Derkaoui, dessen Karikatur den von einer Betonmauer umgebenen Jerusalemer Felsendom, auf der das berühmte Torgebäude des Vernichtungslagers Auschwitz abgebildet war, zeigte[64]. Das Preisgeld von rund 8.000$ teilten sich mehrere Zweitplazierte, darunter u.a. Françoise Pichard, die für das dem rechtsextremistischen Spektrum zugeordnete französische Periodikum ״Rivarol“ arbeitet.

Vor diesem Hintergrund wird die Wichtigkeit der Schoah für die Propaganda der Islamischen Republik evident; als vermeintlicher Gründungsmythos und politisches Fundament des Staates Israel gilt der iranischen Führung der Holocaust so als besonders fruchtbares Ziel; einmal entlarvt - so die Ratio der Islamischen Republik - verliere Israel jedwede Form von Legitimation und würde als Staat in sich zusammenfallen.

5 Fazit

Der von der iranischen Führung lancierte Antizionismus ist einer der zentralsten Bestandteile der Staatsdoktrin der Islamischen Republik. Wie gezeigt wurde, rührt die Wichtigkeit des Antizionismus für den Gottesstaat insbesondere aus der im Iran vorherrschenden Spielart des schiitischen Islamismus; im Kontext dieser Ideologie strebt die Islamische Republik in hoffnungsvoller Erwartung des Mahdi die Errichtung eines globalen islamischen Staates an, welcher jedwede Form von Eingerechtigkeit und Elnterdrückung beseitigen und ein neues ״Goldenes Zeitalter“ des Islams einläuten soll. Im Rahmen des ״Kampfes gegen die Unterdrücker“ Stehen vor allem die in der Vorstellung der iranischen Führung als Feinde des Islams geltenden Vereinigten Staaten von Amerika und der Staat Israel im Mittelpunkt, welche - im Bunde mit anderen ״imperialistischen Mächten“ - versuchten, den Iran zu unterwandern, wirtschaftlich auszubeuten, Unmoral zu verbreiten und den Islam schließlich zu zerstören. In den konspirativen Vorstellungen der iranischen Führung kommt insbesondere dem Staat Israel resp. dem Zionismus eine wichtige Rolle zu, der wahlweise in zwei unterschiedlichen Konfigurationen in die von der Islamischen Republik kolportierten Weltanschauung eingebunden wird: als Agent des Imperialismus oder als dessen Drahtzieher und Nutznießer. Im Anschluss an die moderne Antisemitismusforschung wurde daran anknüpfend aufgezeigt, dass die wahnhaft-obsessive Haltung der Islamischen Republik gegenüber Israel - welche in keinen tatsächlichen Konflikte miteinander Stehen - Resultat eines Projektionsmechanismus ist, der die als von Islamisten bedrohlich empfundenen Modemisierungsprozesse in den Gesellschaften des Mittleren Ostens in der Figur des ״Juden“ oder ״Zionisten“ personifizieren. Der Antizionismus der iranischen Führung ist so gemäß der von der ״International Holocaust Remembrance Alliance “ postulierten Arbeitsdeflnition und daran anknüpfenden weiteren Charakteristika des Antisemitismus - welche eingangs eingeführt wurden - als antisemitisch einzustufen; die Vorstellungen einer gegen den Islam und die gesamte Menschheit gerichteten jüdischen Weltverschwörung sind tief im Denken der iranischen Führung und Gesellschaft verankert, wie mittels der Untersuchung der Rolle der sogenannten ״Protokolle der Weisen von Zion“ und der Wahrnehmung des Holocausts dargelegt wurde. In Anbetracht all dessen müssen die Ergebnisse der von der ,/Inti- Defamation League“ durchgeführten Studie revidiert werden; mit Nichten kann die Islamische Republik als am wenigsten antisemitischstes Land im Mittleren Osten gelten.

II Literaturverzeichnis

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[1] Vgl. Netzer, Amnon (1993): Conversion of Persian Jews to other religions, s. 234-236

[2] Vgl. Littman, David (1979): Jews under Muslim rule. The case for Persia, S.3

[3] BBC: Dearden, Lizzie: “Iran's Supreme Leader says Israel ,will not exist in 25 years‘”

[4] BBC: Bastani, Hossein: ״Iranians ,least anti-Semitic in Mid-East‘”

[5] Zum Überblick: Bringmann, Klaus (2005): Geschichte der Juden im Altertum. Vom babylonischen Exil bis zur arabischen Eroberung

[6] Vgl. Pinsker, Leon (1913): Autoemanzipation, S.7

[7] Nipperdey, Thomas (1971): Antisemitismus, s. 414-416

[8] Vgl. Marr, Wilhelm (1879): Der Sieg des Judenthums über das Germanenthum. Vom nicht confessionellen Standpunkt aus betrachtet, s. 32

[9] Europäisches Parlament: Entschließung des Europäischen Parlaments vom L Juni 2017 zur Bekämpfung von Antisemitismus

[10] Tagesschau: Bundesregierung nimmt Definition an: Antisemitismus in zwei Sätzen

[11] IHRA: Working Definition of Antisemitism

[12] Ebd.

[13] Vgl. Gräfe, Thomas (2010): Antisemitismus in Deutschland 1815 - 1918: Rezensionen - Forschungsüberblick - Bibliographie, s. 207

[14] Adomo, Theodor w., Horkheimer, Max (2000): Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente, s. 177

[15] Vgl. Barkai, Avraham (1988): Das Wirtschaftssystem des Nationalsozialismus. Ideologie, Theorie, Politik. 1933-1945, s. 29.

[16] Rensmann, Lars (2004): Demokratie und Judenbild: Antisemitismus in der politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland, s. 154

[17] Marr, Wilhelm (1880): Goldene Ratten und rothe Mäuse

[18] Brenner, Michael (2016): Israel: Traum und Wirklichkeit des jüdischen Staates, S.42

[19] BfV : Antisemitismus im politischen Extremismus: Ideologische Grundlagen und Argumentationsformen

[20] Spiegel: Engel, Philipp Peyman: Was muslimischer Hass auf Juden in deren Alltag bedeutet

[21] Tablet Mag: Hakakian, Roya: How Iran Kept Its Jews

[22] Amirpur, Katajiin (2015): Der schiitische Islam, s. 34

[23] Ebd., s. 33

[24] Ebd., s. 33

[25] Vgl. Halm, Heinz (1994): Der schiitische Islam. Von der Religion zur Revolution, s. 101

[26] Ebd., s. 159

[27] Nachzulesen in: WIPO: Constitution of the Islamic Republic of Iran: Islamic Government

[28] Ebd., Artikel 5

[29] Vgl. Halm, Heinz (1994): Der schiitische Islam. Von der Religion zur Revolution, s. 48

[30] Hiro, Dilip (1990): The Longest War. The Iran-Iraq Military Conflict, s. 32

[31] MEMRI: 1RGC Commanders: Our Main Aim Is Global Islamic Rule

[32] Vgl. Algar, Hamid (1981): Islam and Revolution. Writings and Declarations of Imam Khomeini, s. 125

[33] Ebd.,s. 130

[34] Ebd., s. 5Of.

[33] Ebd., s. 195

[36] The Tower: Daoud, David: How Iran Spreads Its Empire through Terrorist Militias

[37] Shakibi, Zhand (2010): Khatami and Gorbachev: Politics of Change in the Islamic Republic of Iran and the USSR, s. 85

[38] Litvak, Meir (2006): The Islamic Republic of Iran and the Holocaust. Anti-Semitism and Anti-Zionism, s. 267

[39] Litvak sieht die Signifikanz des Antizionismus weiterhin in der Tatsache begründet, dass innerhalb des iranischen Klerus beinahe absolute Einstimmigkeit zu dem Sachverhalt herrscht und mehrere hochrangige Offizielle der iranischen Regierung Bücher über den Konflikt mit Israel veröffentlichten, Ebd., s. 268

[40] Vgl. Rensmann, Lars (2004): Demokratie und Judenbild: Antisemitismus in der politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland, s. 315

[41] Marz, Ulrike (2017): Moderner Antimodemismus. Der antisemitische Hass auf den Westen in der Ideologie der iranischen Islamisten, s. 127

[42] Abrahamian, Ervand (1993): Khomeinism. Essays on the Islamic Republic, s. 130

[43] Vgl. Litvak, Meir (2006): The Islamic Republic of Iran and the Holocaust. Anti-Semitism and Anti-Zionism, s. 269

[44] Vgl. Algar, Hamid (1981): Islam and Revolution. Writings and Declarations of Imam Khomeini, s. 27

[45] Marz, Ulrike (2017): Moderner Antimodemismus. Der antisemitische Hass auf den Westen in der Ideologie der iranischen Islamisten, s. 127

[46] Rensmann, Lars (2004): Demokratie und Judenbild: Antisemitismus in der politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland, s. 311

[47] Algar, Hamid (1981): Islam and Revolution. Writings and Declarations of Imam Khomeini, s. 276-305

[48] Ebet, S. 47

[49] Ebd., S. 127

[50] Benz, Wolfgang (2017): Die Protokolle der Weisen von Zion. Die Legende von der jüdischen Weltverschwörung

[51] Vgl. Webman, Esther (2011): Hate and absurdity. The impact of The Protocols of the Elders of Zion, s. 2f.

[52] Vgl. Webman, Esther (2011): Adoption of the Protocols in the Arab-Israeli conflict, Zionism, and the Jews, s. 175f

[53] Vgl. Algar, Hamid (1981): Islam and Revolution. Writings and Declarations of Imam Khomeini, s. 131

[54] Vgl. Amnesty International (1980): Law And Human Rights in The Islamic Republic of Iran

[55] Vgl. Rahimiyan, Orly R. (2011): The Protocols of the Elders of Zion in Iranian political and cultural discourse, s. 196-209

[56] Vgl. Litvak, Meir (2006): The Islamic Republic of Iran and the Holocaust. Anti-Semitism and Anti-Zionism, s. 275

[57] MEMRI: Tehran Times Article Refuting Holocaust Relies On ‘Protocols of the Elders of Zion’, Well-Known Holocaust Deniers

[58] MEMRI: Iranian Leaders: Statements and Positions (Part 1)

[59] HaGalil: Holocaust-Leugner Garaudy zu Haft auf Bewährung verurteilt

[60] Vgl. Litvak, Meir (2006): The Islamic Republic of Iran and the Holocaust. Anti-Semitism and Anti-Zionism, s. 278f.

[61] New York Times: Fathi, Nažila: Holocaust Deniers and Skeptics Gather in Iran

[62] Ebd■

[63] New York Times: Slackman, Michael: In Tehran, a riposte to the Danish cartoons - Africa & Middle East - International Herald Tribune

[64] FPIF: Combelles Siegel, Paul: Holocaust Cartoon Contest

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Antizionismus und Antisemitismus in der Islamischen Republik Iran
Hochschule
Universität zu Köln  (Orientalisches Seminar)
Note
1.0
Autor
Jahr
2018
Seiten
21
Katalognummer
V440949
ISBN (eBook)
9783668801639
ISBN (Buch)
9783668801646
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Antisemitismus, Antizionismus, Iran, Islam, Islamische Republik, Islamismus, Moderne
Arbeit zitieren
Maurice Ledwinka (Autor:in), 2018, Antizionismus und Antisemitismus in der Islamischen Republik Iran, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/440949

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