Die Akquise und Auswahl von Personal in einem Kulturbetrieb. Das Musical CATS als Beispiel


Seminararbeit, 2011

18 Seiten, Note: 1,0

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Herausforderung des Musiktheaters und das Musical CATS
2.1 Die Branche des Musiktheaters
2.2 Die Geschichte und Fakten zum Musical CATS
2.3 Das Cast von CATS

3 Das Marketinginstrument Personalpolitik
3.1 Bedeutung der Personalpolitik im Dienstleistungssektor
3.2 Personalbeschaffung

4 Anwendung des Marketinginstruments auf das Musical CATS
4.1 Berufsbild Musicaldarsteller
4.2 Personalbeschaffung beim Musical CATS

5 Resümee

II Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Sei es eine Hotelübernachtung, ein Arztbesuch, ein neuer Haarschnitt, Garten­arbeit oder auch der Besuch eines Events. All diese Vorgänge verbindet eines, nämlich die Eigenschaften einer Dienstleistung. Jede Person nimmt fast alltäg- lieh einen Service in Anspruch. Um die Besonderheiten dieses Sektors zu be­gutachten, wurden im Rahmen der Vorlesung ״Servicemanagement“ im dritten Semester die sieben p des erweiterten Marketing-Mix mit Fokus auf den Dienst­leistungssektor betrachtet. Von den klassischen vier P’s Product, Price, Place und Promotion ausgehend, gehören dem Dienstleistungsbereich Personnel, Physical facilities und Processes als weitere drei P’s an.[1]

Die Besonderheiten bei Dienstleistungen wurden anhand von zahlreichen Bei­spielen erarbeitet und anschaulich dargestellt.

In dieser Hausarbeit soll nun das p der Personalpolitik noch einmal im Einzel­nen betrachtet werden, unter Begutachtung des erfolgreichen Musicals CATS.

In die Thematik einleitend soll zunächst im ersten Abschnitt dieser Hausarbeit ein genereller Überblick über das Musiktheater verschafft werden, wozu auch das Musical gehört. Im Anschluss wird speziell das Musical CATS kurz darge­stellt, u.a. mit ihrer Geschichte, ihrem Cast und einigen Eckdaten.

Der darauf folgende Abschnitt dieser Hausarbeit widmet sich dem Marketingin­strument der Personalpolitik im Allgemeinen und den Besonderheiten hierbei im Dienstleistungsbereich. Es soll die Personalbeschaffung als ein marktorientier­ter Einsatz personalpolitischer Instrumente genauer erläutert werden.

Die erarbeiteten Inhalte werden anschließend auf das Musical CATS ange­wandt, wobei die Umsetzung des p Personnel bei CATS mit Fokus auf dem Aspekt der Personalauswahl, einem Teil der Personalbeschaffung, untersucht wird. Als Personal werden hierbei die Darsteller des Musicals betrachtet.

2 Herausforderung des Musiktheaters und das Musical CATS

In die Thematik einleitend wird in diesem Kapitel ein kurzer Überblick über das Musiktheater gegeben, hierbei bereits mit besonderem Blick auf das Personal.

Im anschließenden Kapitel vier wird anhand des erfolgreichen Musicals CATS als Dienstleistungsunternehmen in dieser Hausarbeit das p der Personalpolitik beispielhaft begutachtet. Hierfür werden zunächst einige Grundinformationen Überdas Musical dargestellt: Die Geschichte, das Cast und einige Eckdaten zu CATS.

2.1 Die Branche des Musiktheaters

Unter den verschiedenen Theaterformen in Deutschland verzeichnete das Mu­siktheater mit 7,9 Millionen Besuchern in 2008/2009 die meisten Besucher für sich. Mit einem stark differenzierten Publikum in Hinblick auf die Altersklassen, werden sowohl ״alt“ als auch ״jung“ vom Musiktheater begeistert. Zu den musi­kalischen Bühnengattungen gehören hierbei die Oper, das Ballett, das Musical und die Operette, unterdessen mit 1,4 Millionen rund 20 Prozent aller Auffüh- rungenaufdas Musical entfallend.[2]

Vergleichsweise zu anderen Theaterformen, ist das Musiktheater die kostspie­ligste Form, wobei ca. drei Viertel der gesamten Ausgaben auf die Personalkos­ten zurückzuführen sind. 2008 waren es mit 1.973 Millionen Euro knapp 74 Prozent der Ausgaben insgesamt im Bereich der öffentlichen Theater (Sprech- und Musiktheater). Dabei beliefen sich die Aufwendungen nur für das künstleri- sehe Personal im Jahre 2008 auf 875 Millionen Euro, was einem Anteil von über 44 Prozent der Gesamtpersonalausgaben entspricht.[3]

In allen Formen des Musiktheaters stehen die Sänger im Mittelpunkt. Die Be­deutung und vor allem die Auswahl des ״richtigen“ Darstellers in der Gattung des Musicals sollen im Verlauf dieser Hausarbeit in Bezug auf CATS dargestellt werden. Dieses Musical spielte in Deutschland als aller erstes in Hamburg, dem Standort nach Besucherstatistiken auf Rang zwei der europäischen Musicalszene.[4]

2.2 Die Geschichte und Fakten zum Musical CATS

Bei Vollmond versammeln sich die Jellicle Cats zu ihrem alljährlichen Ball auf einem Schrottplatz. In dieser Nacht wird eine der Katzen von ihrem Oberhaupt Alt Deuteronimus zu einer Wiedergeburt in ein neues Leben auserwählt. Alle Katzen stellen sich persönlich vor und erzählen ihre Geschichte.[5] So beginnt die Handlung des Erfolgsmusicals CATS.

Seit der Uraufführung des Stücks im New London Theatre im West End am 11. Mai 1981, gewann CATS über die Jahre hinweg an Popularität und zählt heute zu den weltberühmtesten und beliebtesten Musicals.[6]

1989 wurde CATS derzeit mit 3.358 Aufführungen als ״the longest running mu­sica! in history oft the British theatre“[7] gekührt und 1996 mit6.141 Aufführungen sogar als ״the longest running musical in the history of West End theatre“[8]

Die Geschichte der Katzen basiert auf dem 1939 erschienenen Werk ״Old Possum’s Book of Practical Cats“ von T.s. Eliot’s und die Melodien zu dem Mu­sical wurden von Andrew Lloyd Webber komponiert.

Aufgeführt wurde das Stück bereits in zahlreichen Ländern weltweit, u.a. von Wien bis Buenos Aires und von Alaska bis Seoul und wurde bis dato in zehn verschiedene Sprachen übersetzt: u.a. ins Deutsche, Japanische, Finnische und Französische.[9]

1982 betrat CATS die Bühne des Broadway und wurde 1997 zum Musical mit der längsten Spielzeit am Broadway ernannt und Ende 1991 zuvor mit über sechzehn Jahren bereits zum Musical mit der längsten Spielzeit in der Theater­geschichte von Amerika.[10]

In Wien gab es 1983 die erste deutschsprachige Aufführung zu sehen.

Die deutsche Uraufführung fand 1986 im Operettenhaus in Hamburg statt und das Musical gehört seither mit über 20 Jahren Spielzeit zu den größten Er­folgsmusicals in Deutschland.

Die Aufnahme des Londoner Cast von CATS gewann 1982 die Grammy Aus­Zeichnung für ״Best Cast Album“, womit im Jahr darauf das Broadway Cast des Musicals ebenfalls ausgezeichnet wurde.

Mit bereits mehr als 65 Millionen Zuschauern in knapp 300 Städten und über 20 Ländern weltweit, feierte CATS dieses Jahr ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum. Es ist auf der Welt das am längstengespielte Musical.[11]

Seit Dezember 2010 ist der Klassiker erneut mit eigenem, speziell für CATS angefertigtem Theaterzelt in Europa auf Tour. Das ״Katzen-Zelt“ bietet eine so­genannte Zentralbühne mit Sitzplätzen für das Publikum drum herum, was der Rundbühne der Uraufführung im Londoner Theater nahe kommt.

2.3 Das Cast von CATS

In dem Musical CATS gibt es an die 30 zu besetzende Rollen, wobei auch Mehrfachbesetzungen vorgenommen wurden. Die gesamte Besetzung der deutschen Produktion weist eine hohe Internationalität auf, mit Darstellern u.a. aus der angrenzenden Schweiz und Österreich, wie auch den USA, England und Südafrika.

3 Das Marketinginstrument Personalpolitik

Das p der Personalpolitik ergänzt die vier anderen operativen Market¡nginstru- mente Product (Produkt-), Price (Preis-), Place (Vertriebs-) und Promotion (Kommunikationspolitik) als ein internes Instrument und gehört somit zu dem erweiterten Market¡ng-Mix. Vor allem im Dienstleistungssektor nimmt die Per­sonalpolitik eine besonders wichtige Stellung ein, die sich in die Bereiche der Personalplanung, -beschaffung, -einsatz, -entwicklung, -führung und - freisetzung untergliedern lässt. Zumal die fixen Personalkosten eines Dienst­leisters sehr hoch sind, ist eine bestmögliche Auslastung der Mitarbeiterkapazi­täten anzustreben.[1213]

In diesem Kapitel werden zunächst die zu berücksichtigenden Besonderheiten eines Dienstleistungsunternehmens bei ihrer Personalpolitik dargestellt und an­schließend das Instrument der Personalbeschaffung näher erläutert.

3.1 Bedeutung der Personalpolitik im Dienstleistungssektor

Nach den Autoren Meffert und Bruhn umfasst die Personalpolitik eines Dienst­leistungsunternehmens ״die Analyse, Planung, Umsetzung und Kontrolle samt­Hoher Entscheidungen, die mit der Einstellung von Mitarbeitern, dem Arbeits­platz und -Umfeld der Mitarbeiter, der Entwicklung der Mitarbeiter, der Kommu­ni kation mit und zwischen den Mitarbeitern sowe der Freisetzung in Verbindung stehen. “u

Die Mitarbeiter eines Dienstleistungsunternehmens sind diejenigen, die die Leistung erstellen und für diesen einen Qualitätsindikator darstellen. Die zent­rale Rolle eines Mitarbeitenden zeigt sich u.a. darin, dass durch den direkten Kundenkontakt bei der Leistungserstellung, der Mitarbeiter aus der Perspektive des Kunden stellvertretend für die gesamte Leistung steht. Das Verhalten des Personals kann dabei sowohl einen positiven als auch einen negativen Ein­druck beim Kunden hinterlassen, welches sich wiederum gravierend auf die Kundenzufriedenheit auswirkt.[12] [13] [14] [15] Das Mitarbeiterverhalten ist somit eine direkte Determinante der Kundenzufriedenheit.[16] Sie ist ausschlaggeben dafür, ob ein Kunde die Dienstleistung beim nächsten Mal wieder im gleichen Unternehmen wahrnehmen möchte oder gegebenenfalls sich einen anderen Anbieter sucht. Bei Unzufriedenheit ist es prinzipiell auch vorstellbar, dass ein Kunde die er­wünschte Dienstleistung selbst erstellt. Dafür müssen die notwendigen Mittel und Fähigkeiten vorhanden sein.

Charakteristika von Dienstleistungen, die sich auf die Personalpolitik eines Ser­viceunternehmens auswirken sind somit die Integration des externen Faktors (z.B. Kunde) in den Leistungsprozess und die Immaterialität der Leistung, mit der ebenso eine Nichtlagerfähigkeit und Nichttransportfähigkeit der Leistung einher geht.

Wie bereits erwähnt besteht beim Ersteren ein positiver Zusammenhang zwi- sehen der jeweiligen Zufriedenheit des Mitarbeiters und des Kunden. Durch die Mitgestaltung des Leistungsnachfragers ist eine Standardisierung des Prozes­ses sehr schwierig, da jeder Kunde individuelle Wünsche hat. Flier ist es vor allem wichtig, dass das Unternehmen eine positive Mitarbeiter-Kunden­Partnerschaft Beziehung aufbaut, wofür die Kommunikationsfähigkeit des Per­sonáis entscheidend ist.[17]

Die Qualitätsbeurteilung durch den Kunden kann durch die Immaterialität der Leistung nicht wie bei Sachgütern direkt anhand der Qualität des Sachgutes vorgenommen werden. Bei einer Dienstleistung müssen hierfür Indikatoren her­angezogen werden, die tangible sind, wodurch das Personal stellvertretend für die Leistung in den Vordergrund rückt.[18]

Eine weitere Eigenschaft von Dienstleistungen ist das ״uno-actu-Prinzip“, die aussagt, dass eine Leistung in dem Moment konsumiert wird, in dem sie auch erstellt wird. Dieses stellt eine zusätzliche Fierausforderung an das Personal dar, da keine Änderungen/Korrekturen der Leistung nachträglich erfolgen kön- nen.[19] Als Beispiel sei hier ein Friseurbesuch genannt: Wünscht ein Kunde ei­nen kürzeren Haarschnitt, so entsteht die neue Frisur während des Schneidens durch den Friseur. Sollte im Nachhinein dem Kunden die Haare zu kurz sein und dieser wieder eine längere Frisur verlangen, so ist es dem Friseur unmög-lich diesem Wunsch nachzukommen.

[...]


[1] Vgl. Homburg, Krohmer2006 s. 1004

[2] Vgl. Arnold Jacobshagen 2010 s. 1

[3] Vgl. Arnold Jacobshagen 2010 s. 3/4

[4] Vgl. Arnold Jacobshagen 2010 s. 13

[5] Vgl. CATS Tournee Produktions GmbH & Co. KG (Düsseldorf)

[6] Vgl. Cats Facts. CATS Tournee Produktions GmbH & Co. KG (Düsseldorf)

[7] CATS Tournee Produktions GmbH & Co. KG (Düsseldorf)

[8] Vgl. Cats Facts. CATS Tournee Produktions GmbH & Co. KG (Düsseldorf)

[9] Vgl. Cats Facts. CATS Tournee Produktions GmbH & Co. KG (Düsseldorf)

[10] Vgl. CATS Tournee Produktions GmbH & Co. KG (Düsseldorf)

[11] Vgl. Veranstaltungspartner HEIDPARK (Lüneburg)

[12] Vgl. Meffert 2009 s. 358

[13] Vgl. Homburg, Krohmer 2006 s. 865ff.

[14] Meffert 2006 s. 623

[15] Vgl. Homburg, Krohmer 2006 s. 358/359

[16] Vgl. Fichtel et al. 2007 s. 548

[17] Vgl. Meffert 2009 s. 359

[18] Vgl. Meffert 2009 s. 360

[19] Vgl. Haller 2010 s. 8

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Die Akquise und Auswahl von Personal in einem Kulturbetrieb. Das Musical CATS als Beispiel
Hochschule
International School of Management, Standort Hamburg
Note
1,0
Jahr
2011
Seiten
18
Katalognummer
V439417
ISBN (eBook)
9783668789678
ISBN (Buch)
9783668789685
Sprache
Deutsch
Schlagworte
akquise, Kultur, CATS, PErsonal, Auswahl, HRM
Arbeit zitieren
Anonym, 2011, Die Akquise und Auswahl von Personal in einem Kulturbetrieb. Das Musical CATS als Beispiel, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/439417

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