Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Herausforderung des Musiktheaters und das Musical CATS
2.1 Die Branche des Musiktheaters
2.2 Die Geschichte und Fakten zum Musical CATS
2.3 Das Cast von CATS
3 Das Marketinginstrument Personalpolitik
3.1 Bedeutung der Personalpolitik im Dienstleistungssektor
3.2 Personalbeschaffung
4 Anwendung des Marketinginstruments auf das Musical CATS
4.1 Berufsbild Musicaldarsteller
4.2 Personalbeschaffung beim Musical CATS
5 Resümee
II Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Sei es eine Hotelübernachtung, ein Arztbesuch, ein neuer Haarschnitt, Gartenarbeit oder auch der Besuch eines Events. All diese Vorgänge verbindet eines, nämlich die Eigenschaften einer Dienstleistung. Jede Person nimmt fast alltäg- lieh einen Service in Anspruch. Um die Besonderheiten dieses Sektors zu begutachten, wurden im Rahmen der Vorlesung ״Servicemanagement“ im dritten Semester die sieben p des erweiterten Marketing-Mix mit Fokus auf den Dienstleistungssektor betrachtet. Von den klassischen vier P’s Product, Price, Place und Promotion ausgehend, gehören dem Dienstleistungsbereich Personnel, Physical facilities und Processes als weitere drei P’s an.[1]
Die Besonderheiten bei Dienstleistungen wurden anhand von zahlreichen Beispielen erarbeitet und anschaulich dargestellt.
In dieser Hausarbeit soll nun das p der Personalpolitik noch einmal im Einzelnen betrachtet werden, unter Begutachtung des erfolgreichen Musicals CATS.
In die Thematik einleitend soll zunächst im ersten Abschnitt dieser Hausarbeit ein genereller Überblick über das Musiktheater verschafft werden, wozu auch das Musical gehört. Im Anschluss wird speziell das Musical CATS kurz dargestellt, u.a. mit ihrer Geschichte, ihrem Cast und einigen Eckdaten.
Der darauf folgende Abschnitt dieser Hausarbeit widmet sich dem Marketinginstrument der Personalpolitik im Allgemeinen und den Besonderheiten hierbei im Dienstleistungsbereich. Es soll die Personalbeschaffung als ein marktorientierter Einsatz personalpolitischer Instrumente genauer erläutert werden.
Die erarbeiteten Inhalte werden anschließend auf das Musical CATS angewandt, wobei die Umsetzung des p Personnel bei CATS mit Fokus auf dem Aspekt der Personalauswahl, einem Teil der Personalbeschaffung, untersucht wird. Als Personal werden hierbei die Darsteller des Musicals betrachtet.
2 Herausforderung des Musiktheaters und das Musical CATS
In die Thematik einleitend wird in diesem Kapitel ein kurzer Überblick über das Musiktheater gegeben, hierbei bereits mit besonderem Blick auf das Personal.
Im anschließenden Kapitel vier wird anhand des erfolgreichen Musicals CATS als Dienstleistungsunternehmen in dieser Hausarbeit das p der Personalpolitik beispielhaft begutachtet. Hierfür werden zunächst einige Grundinformationen Überdas Musical dargestellt: Die Geschichte, das Cast und einige Eckdaten zu CATS.
2.1 Die Branche des Musiktheaters
Unter den verschiedenen Theaterformen in Deutschland verzeichnete das Musiktheater mit 7,9 Millionen Besuchern in 2008/2009 die meisten Besucher für sich. Mit einem stark differenzierten Publikum in Hinblick auf die Altersklassen, werden sowohl ״alt“ als auch ״jung“ vom Musiktheater begeistert. Zu den musikalischen Bühnengattungen gehören hierbei die Oper, das Ballett, das Musical und die Operette, unterdessen mit 1,4 Millionen rund 20 Prozent aller Auffüh- rungenaufdas Musical entfallend.[2]
Vergleichsweise zu anderen Theaterformen, ist das Musiktheater die kostspieligste Form, wobei ca. drei Viertel der gesamten Ausgaben auf die Personalkosten zurückzuführen sind. 2008 waren es mit 1.973 Millionen Euro knapp 74 Prozent der Ausgaben insgesamt im Bereich der öffentlichen Theater (Sprech- und Musiktheater). Dabei beliefen sich die Aufwendungen nur für das künstleri- sehe Personal im Jahre 2008 auf 875 Millionen Euro, was einem Anteil von über 44 Prozent der Gesamtpersonalausgaben entspricht.[3]
In allen Formen des Musiktheaters stehen die Sänger im Mittelpunkt. Die Bedeutung und vor allem die Auswahl des ״richtigen“ Darstellers in der Gattung des Musicals sollen im Verlauf dieser Hausarbeit in Bezug auf CATS dargestellt werden. Dieses Musical spielte in Deutschland als aller erstes in Hamburg, dem Standort nach Besucherstatistiken auf Rang zwei der europäischen Musicalszene.[4]
2.2 Die Geschichte und Fakten zum Musical CATS
Bei Vollmond versammeln sich die Jellicle Cats zu ihrem alljährlichen Ball auf einem Schrottplatz. In dieser Nacht wird eine der Katzen von ihrem Oberhaupt Alt Deuteronimus zu einer Wiedergeburt in ein neues Leben auserwählt. Alle Katzen stellen sich persönlich vor und erzählen ihre Geschichte.[5] So beginnt die Handlung des Erfolgsmusicals CATS.
Seit der Uraufführung des Stücks im New London Theatre im West End am 11. Mai 1981, gewann CATS über die Jahre hinweg an Popularität und zählt heute zu den weltberühmtesten und beliebtesten Musicals.[6]
1989 wurde CATS derzeit mit 3.358 Aufführungen als ״the longest running musica! in history oft the British theatre“[7] gekührt und 1996 mit6.141 Aufführungen sogar als ״the longest running musical in the history of West End theatre“[8]
Die Geschichte der Katzen basiert auf dem 1939 erschienenen Werk ״Old Possum’s Book of Practical Cats“ von T.s. Eliot’s und die Melodien zu dem Musical wurden von Andrew Lloyd Webber komponiert.
Aufgeführt wurde das Stück bereits in zahlreichen Ländern weltweit, u.a. von Wien bis Buenos Aires und von Alaska bis Seoul und wurde bis dato in zehn verschiedene Sprachen übersetzt: u.a. ins Deutsche, Japanische, Finnische und Französische.[9]
1982 betrat CATS die Bühne des Broadway und wurde 1997 zum Musical mit der längsten Spielzeit am Broadway ernannt und Ende 1991 zuvor mit über sechzehn Jahren bereits zum Musical mit der längsten Spielzeit in der Theatergeschichte von Amerika.[10]
In Wien gab es 1983 die erste deutschsprachige Aufführung zu sehen.
Die deutsche Uraufführung fand 1986 im Operettenhaus in Hamburg statt und das Musical gehört seither mit über 20 Jahren Spielzeit zu den größten Erfolgsmusicals in Deutschland.
Die Aufnahme des Londoner Cast von CATS gewann 1982 die Grammy AusZeichnung für ״Best Cast Album“, womit im Jahr darauf das Broadway Cast des Musicals ebenfalls ausgezeichnet wurde.
Mit bereits mehr als 65 Millionen Zuschauern in knapp 300 Städten und über 20 Ländern weltweit, feierte CATS dieses Jahr ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum. Es ist auf der Welt das am längstengespielte Musical.[11]
Seit Dezember 2010 ist der Klassiker erneut mit eigenem, speziell für CATS angefertigtem Theaterzelt in Europa auf Tour. Das ״Katzen-Zelt“ bietet eine sogenannte Zentralbühne mit Sitzplätzen für das Publikum drum herum, was der Rundbühne der Uraufführung im Londoner Theater nahe kommt.
2.3 Das Cast von CATS
In dem Musical CATS gibt es an die 30 zu besetzende Rollen, wobei auch Mehrfachbesetzungen vorgenommen wurden. Die gesamte Besetzung der deutschen Produktion weist eine hohe Internationalität auf, mit Darstellern u.a. aus der angrenzenden Schweiz und Österreich, wie auch den USA, England und Südafrika.
3 Das Marketinginstrument Personalpolitik
Das p der Personalpolitik ergänzt die vier anderen operativen Market¡nginstru- mente Product (Produkt-), Price (Preis-), Place (Vertriebs-) und Promotion (Kommunikationspolitik) als ein internes Instrument und gehört somit zu dem erweiterten Market¡ng-Mix. Vor allem im Dienstleistungssektor nimmt die Personalpolitik eine besonders wichtige Stellung ein, die sich in die Bereiche der Personalplanung, -beschaffung, -einsatz, -entwicklung, -führung und - freisetzung untergliedern lässt. Zumal die fixen Personalkosten eines Dienstleisters sehr hoch sind, ist eine bestmögliche Auslastung der Mitarbeiterkapazitäten anzustreben.[1213]
In diesem Kapitel werden zunächst die zu berücksichtigenden Besonderheiten eines Dienstleistungsunternehmens bei ihrer Personalpolitik dargestellt und anschließend das Instrument der Personalbeschaffung näher erläutert.
3.1 Bedeutung der Personalpolitik im Dienstleistungssektor
Nach den Autoren Meffert und Bruhn umfasst die Personalpolitik eines Dienstleistungsunternehmens ״die Analyse, Planung, Umsetzung und Kontrolle samtHoher Entscheidungen, die mit der Einstellung von Mitarbeitern, dem Arbeitsplatz und -Umfeld der Mitarbeiter, der Entwicklung der Mitarbeiter, der Kommuni kation mit und zwischen den Mitarbeitern sowe der Freisetzung in Verbindung stehen. “u
Die Mitarbeiter eines Dienstleistungsunternehmens sind diejenigen, die die Leistung erstellen und für diesen einen Qualitätsindikator darstellen. Die zentrale Rolle eines Mitarbeitenden zeigt sich u.a. darin, dass durch den direkten Kundenkontakt bei der Leistungserstellung, der Mitarbeiter aus der Perspektive des Kunden stellvertretend für die gesamte Leistung steht. Das Verhalten des Personals kann dabei sowohl einen positiven als auch einen negativen Eindruck beim Kunden hinterlassen, welches sich wiederum gravierend auf die Kundenzufriedenheit auswirkt.[12] [13] [14] [15] Das Mitarbeiterverhalten ist somit eine direkte Determinante der Kundenzufriedenheit.[16] Sie ist ausschlaggeben dafür, ob ein Kunde die Dienstleistung beim nächsten Mal wieder im gleichen Unternehmen wahrnehmen möchte oder gegebenenfalls sich einen anderen Anbieter sucht. Bei Unzufriedenheit ist es prinzipiell auch vorstellbar, dass ein Kunde die erwünschte Dienstleistung selbst erstellt. Dafür müssen die notwendigen Mittel und Fähigkeiten vorhanden sein.
Charakteristika von Dienstleistungen, die sich auf die Personalpolitik eines Serviceunternehmens auswirken sind somit die Integration des externen Faktors (z.B. Kunde) in den Leistungsprozess und die Immaterialität der Leistung, mit der ebenso eine Nichtlagerfähigkeit und Nichttransportfähigkeit der Leistung einher geht.
Wie bereits erwähnt besteht beim Ersteren ein positiver Zusammenhang zwi- sehen der jeweiligen Zufriedenheit des Mitarbeiters und des Kunden. Durch die Mitgestaltung des Leistungsnachfragers ist eine Standardisierung des Prozesses sehr schwierig, da jeder Kunde individuelle Wünsche hat. Flier ist es vor allem wichtig, dass das Unternehmen eine positive Mitarbeiter-KundenPartnerschaft Beziehung aufbaut, wofür die Kommunikationsfähigkeit des Personáis entscheidend ist.[17]
Die Qualitätsbeurteilung durch den Kunden kann durch die Immaterialität der Leistung nicht wie bei Sachgütern direkt anhand der Qualität des Sachgutes vorgenommen werden. Bei einer Dienstleistung müssen hierfür Indikatoren herangezogen werden, die tangible sind, wodurch das Personal stellvertretend für die Leistung in den Vordergrund rückt.[18]
Eine weitere Eigenschaft von Dienstleistungen ist das ״uno-actu-Prinzip“, die aussagt, dass eine Leistung in dem Moment konsumiert wird, in dem sie auch erstellt wird. Dieses stellt eine zusätzliche Fierausforderung an das Personal dar, da keine Änderungen/Korrekturen der Leistung nachträglich erfolgen kön- nen.[19] Als Beispiel sei hier ein Friseurbesuch genannt: Wünscht ein Kunde einen kürzeren Haarschnitt, so entsteht die neue Frisur während des Schneidens durch den Friseur. Sollte im Nachhinein dem Kunden die Haare zu kurz sein und dieser wieder eine längere Frisur verlangen, so ist es dem Friseur unmög-lich diesem Wunsch nachzukommen.
[...]
[1] Vgl. Homburg, Krohmer2006 s. 1004
[2] Vgl. Arnold Jacobshagen 2010 s. 1
[3] Vgl. Arnold Jacobshagen 2010 s. 3/4
[4] Vgl. Arnold Jacobshagen 2010 s. 13
[5] Vgl. CATS Tournee Produktions GmbH & Co. KG (Düsseldorf)
[6] Vgl. Cats Facts. CATS Tournee Produktions GmbH & Co. KG (Düsseldorf)
[7] CATS Tournee Produktions GmbH & Co. KG (Düsseldorf)
[8] Vgl. Cats Facts. CATS Tournee Produktions GmbH & Co. KG (Düsseldorf)
[9] Vgl. Cats Facts. CATS Tournee Produktions GmbH & Co. KG (Düsseldorf)
[10] Vgl. CATS Tournee Produktions GmbH & Co. KG (Düsseldorf)
[11] Vgl. Veranstaltungspartner HEIDPARK (Lüneburg)
[12] Vgl. Meffert 2009 s. 358
[13] Vgl. Homburg, Krohmer 2006 s. 865ff.
[14] Meffert 2006 s. 623
[15] Vgl. Homburg, Krohmer 2006 s. 358/359
[16] Vgl. Fichtel et al. 2007 s. 548
[17] Vgl. Meffert 2009 s. 359
[18] Vgl. Meffert 2009 s. 360
[19] Vgl. Haller 2010 s. 8
- Arbeit zitieren
- Anonym, 2011, Die Akquise und Auswahl von Personal in einem Kulturbetrieb. Das Musical CATS als Beispiel, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/439417
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