War E. M. Remarque ein Erfolgsautor ?


Hausarbeit, 2001

20 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


I N H A L T

0 Einleitung

1 Biographie
1.1 Kindheit und Jugend
1.2 Krieg
1.3 Nachkriegszeit

2 Werke vor dem großen Durchbruch
2.1 Erste Werke
2.2 Themen, Helden
2.3 Einfluss der Erlebnisse auf seine Werke

3 Durchbruch
3.1 Im Westen nichts Neues
3.2 Wie ist der Erfolg von Im Westen nichts Neues zu erklären
3.3 Vergleich zu früheren Werken

4 Leben mit dem Erfolg
4.1 Schreibstil vor dem Erfolg und danach
4.2 Auswirkungen seiner Werke auf Gesellschaft, Umfeld und Politik

5 Zusammenfassung
5.1 Remarques Ziel, Motto
5.2 Kritiker, Leser
5.3 Bleibt Remarque unvergessen?
5.4 Erfolgsautor

6 Bibliographie

0 Einleitung

Der Titel meiner Hausarbeit lautet: „War E. M. Remarque ein Erfolgsautor?“ Mein Ziel ist es darzulegen, was Remarque für ein Mensch war, wie er gefühlt hat, was er vermitteln wollte und warum er mit der Bezeichnung ‚Erfolgsautor’ nicht einverstanden war.

Dieses Thema habe ich mir aufgrund der großen Bedeutung des Autors für die Literatur und aus eigenem Interesse ausgesucht.

Bisher wurde viel über R. geschrieben, aber keiner hat sich damit auseinander gesetzt, warum Remarque das Gütezeichen ‚Erfolgsautor' zeitlebens kränkte. Ich möchte in meiner Arbeit darauf näher eingehen und herauszufinden versuchen, warum dem so war.

Ich beginne mit der Biographie des Autors, beschreibe seinen Durchbruch und das Leben mit dem Erfolg, stelle seine Gedanken und Meinungen vor und werde zum Schluss darlegen, ob Remarque wirklich ein ‚Erfolgsautor’ war oder nicht.

1 Biographie

E. M. Remarque - Nazigegner und Pazifist, Emigrant im Millionärslook, Dichter der verlorenen Generation, internationaler Schriftsteller, Erfolgsautor und Gourmet erlesener Weine. Sein ‚besonderer Charme’ waren sein sehr gepflegtes Äußeres, ein wenig markanter Humor und ein Hauch von Traurigkeit.

1.1 Kindheit und Jugend

E. M. Remarque wurde am 22. Juni 1898 in Osnabrück geboren. Er war französischer Abstammung und kam aus einer sozialen Schicht, die weder bildungs- noch besitzmäßig privilegiert war. Als Sohn des Buchbinders Peter Franz Remark und seiner Frau Anna Maria stammte er aus einfachen Verhältnissen. Remarque fühlte sich mehr zu seiner Mutter hingezogen, die er bereits mit 19 Jahren verlor.

Er hatte einen älteren Bruder, der aber schon mit sechs Jahren starb, und zwei jüngere Schwestern. Eine von ihnen wurde von den Nazis zum Tode verurteilt.

Remarque besuchte die ‚Katholische Präparande', eine kostenlose Ausbildungsstätte für Begabte, weil seine Familie nicht genügend Geld für eine Mittelschule hatte. Er wurde auf den Beruf eines Lehrers vorbereitet und galt in der Klasse stets als einer der Besten.

Remarque erlebte zwar eine unbeschwerte, glückliche Kindheit, aber als Jugendlicher wurde er schwermütig und trug sich oft mit Selbstmordgedanken. Er litt sehr darunter, dass ihm niemand einen geistigen Rat oder Fingerzeig geben konnte.

In seiner Jugendzeit faszinierten ihn Musik und Literatur, er las sehr viel und legte sich eine eigene Bibliothek zu.

In Büchern, Musik und Malerei suchte er einen Ausweg aus der kleinbürgerlichen Enge seiner Familie.1

Durch die Freundschaft zum Maler und Literaten Fritz Hörstemeier und einem Kreis Gleichgesinnter erfährt Remarque die Ermunterung zu eigenen schriftstellerischen Versuchen. Sein erster Roman Die Traumbude spiegelt seine Erfahrungen aus dieser Zeit wider.

1.2 Krieg

Seine ‚Idealwelt’ brach 1916 mit der Einberufung zum Militär zusammen. Nach der Ausbildung wurde er an die Westfront geschickt, wo er 1917 verletzt wurde. Die Verwundung war so schwer, dass er seine Musikkarriere an den Nagel hängen musste. Im Lazarett lernte er das Grauen des Krieges aus nächster Nähe kennen. Der Anblick jener schrecklichen Kriegsverstümmelungen ließ ihn einfach nicht mehr los, das zeigte sich auch in seinen späteren Werken.

1.3 Nachkriegszeit

Als nach dem Krieg seine Mutter und sein Freund Hörstemeier starben, erlebte Remarque eine persönliche Krise. Er beendete seine begonnene Lehrerausbildung, gab diesen Beruf aber später wieder auf, da er als Lehrer gezwungen war, sich vorwiegend konservativ geprägten Hierarchien und Lehrplänen unterzuordnen.

Um sich eine neue, freiere Existenz aufzubauen, versuchte er sich statt dessen in den verschiedensten Berufen: als Verkäufer für Grabsteine, Organist in einem Irrenhaus, Redakteur, Reporter, Autorennfahrer, Buchalter...

Nach seiner Kriegs- und Soldatenzeit begann Remarque großen Wert auf auffällige Kleidung zu legen. Einerseits wollte er auf diese Weise den Schock, den der Krieg in ihm ausgelöst hatte, leichter überwinden; sich andererseits aber auch von der sozialen Schicht seiner Familie lösen. Er kaschierte damit seinen verletzlichen Kern. Hinter all dem verbarg sich seine Verzweiflung über den Zusammenbruch seiner Ideale und Wertvorstellungen, den der Krieg verursacht hatte.

1922 wurde Remarque Redakteur der Zeitschrift Echo Continental und ab dem Jahr 1925 arbeitete er für Sport im Bild. Er veröffentlichte u.a. Reiseskizzen und Kurzgeschichten.

Remarque litt nach dem Krieg unter heftigen Verzweiflungsanfällen. Er versuchte sie zu überwinden, indem er nach den Ursachen forschte. Bis er durch gezielte Analyse darauf kam, dass die Depressionen mit jenen grauenvollen Bildern zusammenhängen mussten, die er vom Krieg zurückbehalten hatte. Sechs Wochen lang schrieb er jeden Abend, wenn er von der Arbeit kam, seine Kriegserlebnisse auf und verarbeitete auf diese Weise die schrecklichen Erinnerungen.

Zwei Tage nach dem Vorabdruck von Im Westen nichts Neues in der Vossischen Zeitung wurde Remarque bei Sport im Bild fristlos gekündigt. Ein Verlust, den er freilich verschmerzen konnte, weil er durch seinen Roman für den Rest seines Lebens finanziell abgesichert war.

Mit diesem Buch sprach er Millionen an, die ähnliche Gefühle wie er hegten. Briefe von Kriegsteilnehmern bestätigten ihm, dass er damit vielen aus dem Herzen gesprochen hatte. Der Roman brachte Remarque allerdings nicht nur Erfolg als Schriftsteller, Weltruhm und finanzielle Unabhängigkeit, sondern auch Anfeindungen. Obwohl die Verfilmung des Romans 1933 verboten wurde und er Angriffen auf seine Person ausgesetzt war, nahm er dazu nicht öffentlich Stellung und schrieb statt dessen einen weiteren Roman, Der Weg zurück.

Remarque lebte seit 1929 vorwiegend im Ausland, 1933 wurden seine Bücher öffentlich verbrannt. Er verließ Deutschland und ging vorerst in die Schweiz, wo er 1970 nach einer längeren Herzkrankheit starb. Als er gehen musste, sagte er:

Es war so ein Schock für mich, Deutschland verlassen zu müssen [ ... ]. Ich war ohne eigenes Land wie ein Tier, das nichts mehr zu fressen bekam.2

Nachdem ihm 1938 die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt wurde, suchte er in den USA Zuflucht. Später wurde er zwar mit Ehrungen überhäuft, die deutsche Staatsbürgerschaft wurde ihm jedoch nicht wieder zugesprochen. Er sollte einen Antrag stellen und um Wiedereinbürgerung bitten, doch dazu war er zu stolz.

Über seine Ausbürgerung war er sehr verbittert und hat diese auch nie so recht verwunden:

Soviel ich weiß, ist keiner der Massenmörder des Dritten Reiches ausgebürgert worden. Die Emigranten stehen also tiefer.3

1947 wurde er US-Bürger und lebte seitdem abwechselnd in New York und Porto Ronco. In den USA erschienen weitere Romane und Theaterstücke von ihm. Auch wenn Remarque’s Heimat nun die USA waren, die Themen seiner Werke haben sich nicht verändert. Er schrieb über sich und seine Erlebnisse, die aufs engste mit dem Schicksal seiner deutschen Heimat verknüpft waren. Über dreißig Jahre lang war er, bis auf kurze Besuche, nicht wieder nach Deutschland zurückgekehrt. Und doch hat er niemals ein Buch geschrieben, das nicht von Deutschland oder von Deutschen handelt.

1970 starb Remarque nach einer längeren Herzkrankheit in Tessin.

All die Jahre hatte er sich danach gesehnt, noch einmal nach Osnabrück zu kommen, es aber nie geschafft. Immer wenn er in Europa war, ging die Zeit so schnell vorbei, dass sie für einen Besuch nicht ausreichte. Als er diese Reise dann doch einmal ‚richtig' in Angriff nehmen wollte, hielt er die damit verbundenen Anstrengungen jetzt, am Ende seines Lebens, für ein zu großes Risiko, nicht nur in physischer Hinsicht. Der Besuch Osnabrücks würde eine Menge Emotionen aufrühren, deshalb wollte er lieber noch ein Jahr damit warten. Doch als er dann 1970 in Tessin starb, hatte er seine Heimat nicht noch einmal sehen können.

[...]


1 http://www.remarque.de

2 Baumer, Franz; Köpfe des 20. Jahrhunderts ... ; S. 65,66

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
War E. M. Remarque ein Erfolgsautor ?
Hochschule
Friedrich-Schiller-Universität Jena  (Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät)
Veranstaltung
Wirtschaftsbezogene Kulturgeschichte der Bundesrepublik Deutschland'
Note
2,0
Autor
Jahr
2001
Seiten
20
Katalognummer
V4376
ISBN (eBook)
9783638127127
Dateigröße
421 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Remarque
Arbeit zitieren
Petra Sedlackova (Autor:in), 2001, War E. M. Remarque ein Erfolgsautor ?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/4376

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