Ist Reichtum tatsächlich eine Frage der Leistung und welchen Einfluss hat die Oberschicht auf die Gesellschaft?


Seminararbeit, 2018

20 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung

2. Definitionen und grundlegende Begriffe
2.1. Definition von Armut
2.2. Definition von Reichtum
2.3. Messung von Ungleichheit

3. Einkommensverteilung
3.1. Einkommensverteilung in Europa
3.2. Einkommensverteilung im deutschsprachigen Raum

4. Eliten
4.1. Elitebegriff im Wandel
4.2. Leistungselite
4.3. Bedeutung von sozialer Herkunft
4.3.1. Bedeutung der sozialen Herkunft in Bezug auf Bildung
4.3.2. Bedeutung der sozialen Herkunft in Bezug auf Qualifikation und Sozialkompetenz

5. Auswirkungen der Eliten auf die Gesellschaft
5.1. Lobbyarbeit
5.2. Kartelle
5.3. Steueroasen
5.4. Wahlbeteiligung

6. Fazit

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Multidimensional Poverty Index (Quelle: verändert nach: (United Nations Development Programme 2016)

Abbildung 2: Überblick über die Veränderung des Medianeinkommens und der Armutsgefährdungsquote in Europa 2008 - 2017 (Quelle: verändert nach: (Barie 2017, S. 10)

Abbildung 3: Trends im Haushaltseinkommen ausgewählter EU- Staaten nach Einkommensklassen 1985 - 2008 (Quelle: verändert nach: (OECD 2011, S. 23)

Abbildung 4: Verteilung von Einkommen und Vermögen im deutschsprachigen Raum (Quelle:verändert nach: (Lorenz und Christl 2015, S. 40)

Abbildung 5: Die Bildungsabschlüsse, inklusive Studienfächer der Eliten in Prozent (Quelle: verändert nach: (Hartmann 2013, S. 78)

Abbildung 6: Kosten der Bildung (Quelle: (Becker und Lauterbach 2016, S. 11)

Abbildung 7: Die soziale Rekrutierung der wirtschaftlichen Eliten (Quelle: verändert nach: (Mooslechner und Gnan 2009, S. 48)

Abbildung 8: Soziale Herkunft der Eliten in Prozent (Quelle: verändert nach Hartmann 2013, S. 48)

Abbildung 9: Wahlbeteiligung in ausgewählten EU- Staaten bei Nationalratswahlen oder vergleichbaren Wahlen 1979 - 2009 (Quelle: verändert nach Marschall 2010)

1. Einleitung

Die vorliegende Seminararbeit zur Lehrveranstaltung 335.415 Verantwortungsmanagement und ethische Aspekte globaler Ökonomie, verfasst von Anina Kläy und Maximilian Moll, beschäftigt sich mit der Frage, ob der Zustand arm oder reich zu sein eine Frage der Leistung ist. Und des Weiteren, wie sie sich Eliten im deutschsprachigen Raum rekrutieren und welchen Einfluss sie auf die Gesellschaft nehmen. Nach den obligatorischen Begriffsdefinitionen wird ein kurzer Überblick über den Zustand der Einkommensverteilung, der Armut und der Gerechtigkeit in Europa gegeben. Anschließend wird detaillierter auf die Zusammensetzung und die Rekrutierung der Eliten eingegangen, danach auf die Auswirkungen der Eliten auf die Politik und die Gesellschaft. Abschließend wird im Fazit kurz zusammengefasst, dass der Zugang zu Eliten nicht alleine durch Leistung geschieht.

2. Definitionen und grundlegende Begriffe

In folgendem Kapitel werden kurz die Begriffe Armut, Reichtum und die damit zusammenhängende Ungleichheit definiert.

2.1. Definition von Armut

Armut ist äußerst schwierig zu definieren und noch schwieriger zu messen, denn Armut ist sehr vielschichtig und wird von jedem subjektiv unterschiedlich wahrgenommen. Oft wird nur auf den ökonomischen Aspekt eingegangen. Armut bedeutet dann, dass das Einkommen nicht ausreicht, die Grundbedürfnisse, wie etwa Nahrung, Kleidung und Schutz beziehungsweise Wohnen ausreichend zu befriedigen. Armut kann aber auch der Mangel an geistigen und praktischen Fähigkeiten sein (vgl. Klosa und Auberle 2001, 81 ff.). Dennoch kann man prinzipiell drei Arten der Armut unterscheiden.

Absolute Armut: Menschen, die weniger als 1,90 $ pro Tag zur Verfügung haben, gelten als extrem arm (vgl. The World Bank Group 2018). Dies betrifft vor allem Menschen in Entwicklungsländern etwa in Zentralafrika und Südostasien.

Relative Armut: Menschen, die weniger als die Hälfte des durchschnittlichen Einkommens ihres Landes zur Verfügung haben, können sich in der Regel noch ihre Grundbedürfnisse befriedigen, jedoch können sie nicht mehr in vollem Umfang am sozialen Leben teilhaben, da das nötige Einkommen für Extraausgaben, wie Eintrittskarten, Urlaub und ähnlichem fehlt. Von dieser Art der Armut sind vor allem Menschen in Industriestaaten betroffen (vgl. Gabler Wirtschaftslexikon 2014).

Gefühlte Armut: Diese Armut lässt sich noch weniger als die vorherigen Definitionen an einer Einkommensgrenze bemessen. Es ist vielmehr die gefühlte Armut, sich weniger als sein Umfeld leisten zu können und die Angst in die relative Armut abzurutschen. Treffen aber drei der unten genannten Kriterien zu, kann man von gefühlter Armut sprechen, wobei sich die gefühlte Armut in vielen Bereichen schon mit der relativen Armut überschneidet (Lorenz und Christl 2015, 18 ff.).

- Der Haushalt kann unerwartete Ausgaben in Höhe von 1.000 Euro nicht tätigen
- Der Haushalt kann es sich nicht leisten, einmal im Jahr Urlaub zu machen
- Der Haushalt kann es sich nicht leisten, jeden zweiten Tag Fleisch, Fisch oder eine vergleichbare vegetarische Speise zu Essen
- Der Haushalt ist nicht in der Lage, Miete und Betriebskosten oder Kredite pünktlich zu bezahlen
- Der Haushalt kann sich den Erwerb und Betrieb eines Autos nicht leisten
- Der Haushalt kann es sich nicht leisten, die Wohnung angemessen warm zu halten
- Der Haushalt kann sich den Ankauf eines Farbfernsehers nicht leisten
- Der Haushalt kann sich ein Handy oder Telefon nicht leisten
- Der Haushalt kann sich keine Waschmaschine leisten

Ein weiterer Wichtiger Indikator für Armut ist der MPI (Multidimensional Poverty Index), der von den Vereinten Nationen entwickelt worden ist (vgl. United Nations Development Programme 2016). dieser setzt sich aus den Bereichen Gesundheit, Bildung und Lebensstandard zusammen und zeigt nicht nur den Anteil der armen Bevölkerung auf, sondern auch die Gründe für die Armut (vgl. Abbildung 1: Multidimensional Poverty Index).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Multidimensional Poverty Index (Quelle: verändert nach: United Nations Development Programme 2016)

2.2. Definition von Reichtum

Auch Reichtum ist natürlich vielschichtig und reicht von ökonomischen Aspekten, bis hin zu vielfältigen, bunten Kulturen, die damit einen Reichtum an geistigen Werten besitzen. Ganz allgemein gilt Reichtum aber als Besitz vieler materieller Güter, die zumeist in ihrem monetären Gegenwert bemessen werden (vgl. Klosa und Auberle 2001). Menschen mit einem liquiden Vermögen unter 1 Million US $ gelten als wohlhabend, zwischen 1- 50 Millionen US $ gehört man schon zu den reichen Menschen, darüber hinaus gilt man als sehr reich (vgl. Gottschalck 2014).

2.3. Messung von Ungleichheit

Die Ungleichheit in einer Gesellschaft wird mit dem Gini- Koeffizient gemessen. Ein Wert von 0, wäre dabei die völlige Gleichverteilung aller materiellen Güter in einer Gesellschaft. Also alle würden gleich viel besitzen. Ein Wert von 1 wäre die absolute Ungleichverteilung, also eine Person würde alles besitzen und der Rest gar nichts.

3. Einkommensverteilung

Zusätzlich zu Vermögenswerten, wird am häufigsten die Höhe des Einkommens und die Veränderung des Einkommens als Indikator für Armut oder Reichtum und die Macht der Eliten verwendet. „Die Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums ist in der Regel der beste Indikator für die Macht der Eliten“ (Hartmann 2008, S. 167). Deshalb wird kurz auf die Verteilung des Einkommens und Vermögens in Europa und im deutschsprachigen Raum eingegangen

3.1. Einkommensverteilung in Europa

Folgende Grafik zeigt, wie sich die Armutsgefährdungsquote und die Höhe des Medianeinkommens in den Jahren 2008 bis 2017 verändert haben (vgl. Abbildung 2: Überblick über die Veränderung des Medianeinkommens und der Armutsgefährdungsquote in Europa 2008 - 2017). Die darauffolgende Grafik, gibt einen Überblick, wie stark das durchschnittliche Einkommen gestiegen ist. Einmal wird der durchschnittliche Einkommensanstieg bei der Gesamtbevölkerung ausgewiesen, dann für die untersten 10 % der Bevölkerung und für die obersten 10 % der Bevölkerung. Dabei ist auffallend, dass in den meisten Staaten das durchschnittliche Einkommen bei den obersten 10 % der Bevölkerung schneller ansteigt und somit höher ausfällt, als beim Rest der Bevölkerung (vgl. Abbildung 3: Trends im Haushaltseinkommen ausgewählter EU- Staaten nach Einkommensklassen 1985 - 2008).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Überblick über die Veränderung des Medianeinkommens und der Armutsgefährdungsquote in Europa 2008 - 2017 (Quelle: verändert nach: Barie 2017, S. 10)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Trends im Haushaltseinkommen ausgewählter EU- Staaten nach Einkommensklassen 1985 - 2008 (Quelle: verändert nach: OECD 2011, S. 23)

3.2. Einkommensverteilung im deutschsprachigen Raum

Die Einkommensverteilung und die Verteilung des Vermögens im deutschsprachigen Raum, also in Deutschland, Österreich und der Schweiz, stellen sich wie folgt dar (vgl. Abbildung 4: Verteilung von Einkommen und Vermögen im deutschsprachigen Raum).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Verteilung von Einkommen und Vermögen im deutschsprachigen Raum (Quelle: verändert nach: (Lorenz und Christl 2015, S. 40)

Etwa 50 % der Bevölkerung besitzen gar kein Vermögen oder haben sogar Schulden, wenige Prozent besitzen nahezu das gesamte Vermögen. Beim Einkommen stellt sich die Situation ähnlich, wenn auch etwas besser dar. Circa 60 % der Bevölkerung beziehen in etwa 30 % des gesamten Einkommens, während 10 % der Bevölkerung in etwa 90 % des gesamten Einkommens erhalten.

[...]

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Ist Reichtum tatsächlich eine Frage der Leistung und welchen Einfluss hat die Oberschicht auf die Gesellschaft?
Hochschule
Karl-Franzens-Universität Graz  (Institut für Unternehmensrechnung und Reporting)
Veranstaltung
Verantwortungsmanagement und ethische Aspekte globaler Ökonomie
Note
1,0
Autoren
Jahr
2018
Seiten
20
Katalognummer
V436787
ISBN (eBook)
9783668773660
ISBN (Buch)
9783668773677
Dateigröße
940 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Management, Ethik, Verantwortung, Eliten
Arbeit zitieren
Maximilian Moll (Autor:in)Anina Kläy (Autor:in), 2018, Ist Reichtum tatsächlich eine Frage der Leistung und welchen Einfluss hat die Oberschicht auf die Gesellschaft?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/436787

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