Der Schlieffenplan. Ein militärhistorischer Diskurs

Die militärische Realität 1914, die militärstrategische Planung und Ausführung vor dem Ersten Weltkrieg


Fachbuch, 2018

150 Seiten


Leseprobe


Inhalt

I. Einleitung

II. Die Modernität und die Military Revolution
1. Die dynamische Moderne und das Kriegswesen
2. Der industrielle Faktor als militärisches Fundament
3. Die geostrategische Lage am Beispiel Großbritanniens zwischen Transformation und Modernität
4. Technologische und administrative Strukturveränderungen und das Aufkommen halbhegemonialer Großmächte
5. Rußlands frühe strukturierte Schwächen
6. Die Form des totalen Krieges als Vorbote des 1. Weltkrieges als echte Military Revolution
7. Die geopolitische Frage in Zeiten des aufkommenden multipolaren Systems
8. Die geopolitische Lage zwischen 1890 und 1914 als Ausfluss der strategischen Bündnispolitik im multipolaren System

III. Die theoretische Begriffserklärung von Taktik, Strategie und Operation zum Verständnis des militärhistorischen Diskurses
1. Das operative Denken
2. Der Begriff der Taktik
3. Der Strategiebegriff zwischen Clausewitz und Jomini
4. Die Zusammensetzung von Strategie- Taktik und Operation
5. Raum- Zeit und Kräftezusammenführung als Teil der Operationsführung

IV. Der Schlieffenplan zwischen der Ritter-These und Zuber-These
1. Das strategische Problem des Zweifrontenkrieges aus Sicht Schlieffens
2. Das diskutierte Problem der Westfront zwischen 1885 und 1914 aus der Sicht der deutschen Militärführung um Schlieffen
3. Schlieffen und das Problem militärischen Kräfteaufteilung
4. Moltke und das Bestehen des strategischen Problems des Deutschen Kaiserreiches
5. Die allgemeine Feindlagebeurteilung auf Seiten des Deutschen Kaiserreiches
6. Moltke und die Fortführung des schlieff'schen Gedankens in Ost und West
7. Das Problem der Kartensichtung

V. Das Zarenreich in der strategischen Falle zwischen Stagnation und Fehlplanung
1. Das Fehlen einer russischen Military Revolution
2. Das Zarenreich unter strategischem Zugzwang gegenüber seiner Verbündeter

VI. Die Habsburger-Monarchie als schwacher Verbündeter des Deutschen Kaiserreiches
1. Die Doppelmonarchie zwischen Strukturproblemen und geostrategischer Krise
2. Die K. u. K.- Monarchie und die falsche dogmatisch-militärische Konzentration der Kräfte

VII. Frankreich und der dogmatische Joffre-Plan
1. Der französische Kult der Offensive
2. Die Offensivfrage und die Bündnispartner
3. Das operative Problem der neutralen Staaten Luxemburg und Belgien

VIII. Das lästige Problem der Neutralität Belgiens
1. Die Entstehung des Königreichs Belgien und die Garantie der bewaffneten Neutralität
2. Zwischen geostrategischer Realität und bewaffneter Neutralität
3. Die belgischen Verteidigungsplanungen und Szenarien und die damit verbundenen Probleme

IX. Schlussbetrachtung

X. Literaturangaben

I. Einleitung

Genauso wie die gesellschaftliche Variable nicht unabhängig vom Gewaltapparat analysiert werden kann so kann auch das internationale System nicht unabhängig vom nationalen Militärkonstrukt untersucht werden. Schössler verweist daher zu Recht auf die These Reinhold Niebuhrs das jede Gemeinschaftsform die einst von Individuen gegründet wurde einer klar definierten Vielfältigkeit unterliegt, die jedoch einer ständigen Transformation unterworfen ist. Dies zeige sich vor allem bei Staatsgebilden und Großreichen, die letztlich auch einem ständigen Wandel unterliegen.[1] Die Chronologie ziehe sich vom einfachen Gemeinwesen zum Stadtsaat hin zum Imperium bis zur Nation und zur Weltmacht in der heutigen Zeit. Niehbuhr kommt daher auch zum Entschluss, dass die manifestierten Gemeinwesen einer bestimmten Ordnung folgen und dabei ist es essentiell notwendig zu erkennen, dass moderne Gesellschaften meistens um die Gerechtigkeit buhlen.[2] Die modernen Demokratien erkannten zwar, so Niehbuhr weiter, dass die französische und die kommunistische Revolution versuchten Gleichberechtigung als zementiertes Prinzip für ihre Gesellschaftsform niederzuschreiben, wobei sie natürlich den Irrtum begangen das Gleichheit niemals absolut sein kann. Doch die Demokratien der heutigen Zeit haben das Regulatorium des Gleichheitsgrundsatzes in der Gesetzgebung verortet. Das Resultat dieser Erkenntnis zeigt sich darin, das Ordnung die höchste Stufe einer modernen Gesellschaft darstellt, denn so der Theologe, Anarchie ist gleich bedeutend mit der nicht existierenden Gemeinschaft. Darin liegt auch die Differenz zwischen archaischen und fortschrittlichen Kulturen und darauf hat auch schon Samuel Huntington hingewiesen. Der Grund für diese Diskrepanz liegt wohl auch in den traditionellen-religiösen fundierten Gegebenheiten auf der einen Seite und den technologisch-wissenschaftlichen Denken auf der anderen Seite.[3] Das jakobinische oder in der Folge das utopisch-kommunistische Denken ähnelt demnach auch dem fanatisch- ideologischen Denken unserer Tage, was den Unterschied der fortschrittlichen zur entwicklungsbedingten Diaspora nochmal deutlich hervorhebt. Hierbei verweist Niehbuhr auf ständig wiederkehrende Typen von Entwicklungsstufen die in der Geschichte ständig wiederzufinden sind.[4] Deshalb spricht er auch bei imperialen Entwicklungen von einem historischen Perspektivismus, wobei imperialistische oder ideologische Macht derselben Entwicklungsstufe gleich kommt.[5] Selbst demokratische Gemeinwesen bauen ihr System einerseits auf ihre legitime Autorität auf der einen Seite und auf Gewalt auf der anderen Seite auf. Dabei stellt er die These zur Disposition, dass in einem geordneten Staatswesen die Gewalt eher eine untergeordnete Rolle spielt, weil sich das Gemeinwesen freiwillig gehorsamswürdig verhält.[6] Indes bei revolutionären Veränderungen Gewalt durchaus wieder das Fundament von Autorität sein kann. Bereits 1932 postulierte Niehbuhr in „Moral Men and Immoral Society“ die Frage des Gewalteinsatzes unter der Sichtweise politisch-ethischer Überzeugungen.[7] Dabei unterschied er zwischen individueller und kollektiver Moral, wobei und Schössler verweist ebenfalls darauf, dass der sicherheitspolitische Pazifismus in die Richtung geht das Harmonisierung als Grundfundament der Individualisierung von Moral und dabei zu einer Utopie als gesellschaftliche Determinante gleichkommt.[8] Niehbuhr geht daher in seiner Theorie eher auf die Form der Macht in den zwischenstaatlichen Beziehungen ein. Dabei verwirft er jedoch nicht den Pazifismus als Ganzes, sondern er geht eher gegen die Erscheinungsform des Pazifismus vor, insbesondere dann wenn Krisen im internationalen System deutlich erkennbar sind.[9] Die politische Ethik sei, so der Protestant, verpflichtet sowohl die moralistische als auch die realistische Sichtweise abzuwägen. Hierbei verweist er zu Recht auf die Zeit kurz vor Beginn des Ersten Weltkrieges. Die realistische Politik versuchte hier international das zu zerstören was sie zu schützen vorgab.[10] Indes die moralistische Ebene basierend auf einen überdimensionalen Optimismus der Vernunft, glaubte das internationale System würde die Friedensfundamente erhalten, verkannte die Gegebenheiten der bereits vorherrschenden Ungerechtigkeit und den daraus resultierenden Zwang handeln zu müssen.[11] Der moralistische Idealismus verzerrte letztlich die Wirklichkeit des Jahres 1914.[12] Der Moralismus also ist, meistens nicht im Stande die Ungerechtigkeiten geschweige denn die erkennbaren Aggressionspotentiale zu identifizieren, weil er die Ursachen hierfür verkennt.[13] Signifikant dabei ist, dass der Grund für Gewalthandlungen die immer wieder kehren nicht eindeutig verifiziert wird.[14] Daraus resultiert nun die entscheidende Frage musste das Deutsche Kaiserreich aufgrund der internationalen Isolation und den multipolaren Gegebenheiten vor 1914 einen militärischen Operationsplan aufstellen, dass es ihm erlaubte aus der internationalen Umklammerung zu entgehen, oder gab es den sogenannten Schlieffen-Operationsplan überhaupt nicht? Um dieser Frage näher zu kommen baut sich diese militärhistorische Analyse wie folgt auf:

1. Es wird die Interdependenz zwischen moderner Transformation und Military Revolution vor 1914 betrachtet.
2. Es folgt die Analyse der Bündnispolitik unter den Voraussetzungen der geopolitischen Veränderung um dann
3. Die Begriffe Strategie, Taktik, Operation, Kräfteverwendung, Raum und Zeit werden genauer zu bestimmt, es folgt sodann
4. Die Gegenüberstellung von Zuber-These und der Ritter-Theorie in Bezug auf den Schlieffenplan, es folgen dann
5. Einzelfallbetrachtungen über das russische Zarenreich, die Habsburger-Monarchie, Frankreich und letztlich Belgien. Am Ende wird ein Fazit gezogen.

II. Die Modernität und die Military Revolution

1. Die dynamische Moderne und das Kriegswesen

Wenn der Begriff Modernität als Teil der Military Revolution untersucht wird, so ist auch die Disposition gestellt inwieweit die Modernisierungstheorie der 50er und 60er Jahre neu überdacht werden soll.[15] Modernität bedeutet nach westlichem Verständnis auch ein dynamischer Prozess und für die westliche Hemisphäre begann diese Dynamik mit der industriellen Revolution.[16] Mit dieser fundierte sich auch eine neue Wirtschaftsverfassung, die die gesellschaftliche Basis von der Agrargesellschaft zur Industriegesellschaft und letztlich zur Konsumgesellschaft führte.[17] Bezieht man dies auf die infrastrukturelle Veränderung, so muss auch von einer Verkehrsrevolution ausgegangen werden, nämlich von der Eisenbahn hin zum Jet, genauso wie es ein Wandel in der Sozialstruktur gegeben hat, von der Ständegesellschaft hin zu den marktbedingten Klassen und Schichten, die durch die Urbanisierung sowie Endagrarisierung hervorgebracht wurden.[18] Damit war auch verbunden der Staatsbildungsprozess, der eine Rückkopplung zur Bildungsexpansion, Säkularisierung der Kommunikationsrevolution und des Wandelns des politischen Systems zur Folge hatte.[19] Somit hat die Industrialisierung im Grundsatz immer auch etwas mit Technifizierung zu tun und damit ist der Krieg, wenn wir ihn am Beispiel des amerikanischen Bürgerkrieges von 1861 bis 1865 bemessen auch immer ein mechanisierter Krieg.[20] An diesem mechanisiertem Kriegswesen ist auch die Logistik gekoppelt, sodass die Verkehrsrevolution, die mit der Eisenbahn begonnen hat, immer auch die Grundlage, eines schnellen Nachschubs darstellte und bis heute auch darstellt.[21] Helmuth von Moltke hat dies in Mitteleuropa nach dem Bürgerkrieg in Amerika am besten nicht nur rezipiert, sondern auch in den deutschen Einigungskriegen umgesetzt, indem er die Eisenbahn als das eigentliche Mittel der militärischen Aufmärsche umsetzte.[22] Sein Nachfolger Schlieffen hat das Transportwesen als den eigentlichen Kern der Kriegsplanung angesehen, wie noch genauer zu erläutern sein wird. Auch der Bau moderner Schlachtflotten gehört zu der Technifizierung und Modernisierung des Kriegswesens.[23] Nicht nur Großbritannien, welches als traditionelle Seemacht anzusehen ist, hat sehr früh ihre Flotte modernisiert.[24] Es gab nun auch Mitte des 19. Jh. Staaten, welche zu Seemächten generierten.[25] Dazu zählten unter anderem die USA, Deutschland und Japan.[26] Interessant hierbei ist, dass diese Staaten völlig verschiedene Verfassungen, differenzierte soziökonomische Niveaus hatten. Auch wesentlich bei dieser Betrachtung ist, das grundsätzlich länderspezifische teilweise traditionsabhängige Zustände vorherrschten, die Entwicklungen der bewaffneten Mächte, in den verschiedensten Staaten vor dem 1. Weltkrieg, beeinflussten.[27] Hierzu zählte zum Beispiel Preußen-Deutschland, welches ein Hauptgewicht auf das Heer legte. Die USA ihrerseits bevorzugten die Kavallerie, was auch daran lag, dass sie nach dem Bürgerkrieg die Besiedlung des Westens fortsetzen und die Indianer nur durch Kavallerieeinheiten vertreiben konnten.[28] Großbritannien indes, verlagerte sein Gewicht wie schon in der Vergangenheit auf die Flotte.[29] Wobei das Britische Heer, wie schon in den Kolonialkriegen auf Söldnerheere aufbaute.[30] Für das deutsche Heer gilt, dass nach den Befreiungskriegen das Heer nicht von dem Sieg gegen Napoleon wirklich profitierte. Alle deutschen Staaten hielten ihre bewaffneten Kräfte auf Sparflamme, wobei das Heer, vor allem erst durch Preußen aufgewertet wurde, wobei es im Bürgerkrieg der Revolutionsjahre 1848/49 die Entscheidung für die Korne brachte.[31] Die wirkliche Modernisierung des deutschen Heeres (Preußischen Heeres) begann jedoch erst mit den 60er Jahren des 19. Jh., ohne diese Reformen und die damit einhergehende Modernisierung wären die deutschen Einigungskriege auch nicht zu gewinnen gewesen.[32]

2. Der industrielle Faktor als militärisches Fundament

Somit ist die Zeit zwischen den napoleonischen Kriegen und dem Ersten Weltkrieg mit Sicherheit zu Recht, als Kabinettskriege zu erklären, weil sie nicht nur geringe Opfer im Vergleich zu den Weltkriegen erbracht hatten, dennoch lässt sich schon für den Krimkrieg und das 19. Jh. feststellen, dass die industrielle Überlegenheit gegenüber rückständischen Staaten wie Russland schon damals den entscheidenden Faktor ausmachte, für Sieg oder Niederlage, genauso wie die Bewegung in Raum und Zeit.[33] Je industrialisierter ein Staat war, umso schneller konnte er mobil machen, seinen Nachschub organisieren und seine Truppen, je nach militärischer Lageveränderung schneller verschieben. In den Folgekriegen bis zum 1. Weltkrieg konnte daher ziemlich schnell der Ausgang eines solchen Kampfes vorbestimmt werden.[34] Deshalb war es auch so verheerend, dass gerade die europäischen Mächte, wenig vom amerikanischen Bürgerkrieg gelernt hatten, und den technifizierten Faktor so gut wie unberücksichtigt für eine totalitäre, moderne Kriegsführung, ließen.[35] Hierbei zeigte sich schon während des Krimkrieges, dass die Fortentwicklung der Feuerkraft, durch die Massenanfertigung von Handfeuerwaffen und Artillerie die Kriegsführung taktisch neu auslegte und neben der Eisenbahn wurde auch die strategische Kommunikation durch die Telegrafie neu beeinflusst.[36] Diese Entwicklung zeigte sich eben nicht erst wie häufig behauptet in den 50er Jahren des 19 Jh., sondern schon ab 1840 mussten die europäischen Großmächte erkennen, dass sich die strategische Auslegung für einen Krieg aufgrund des rasanten Modernisierungsprozesses veränderte.[37] Wahr ist allerdings, dass mit Ende des Krimkrieges die Großmächte sehr schnell die Erkenntnisse aus dem technisierten Zermürbungskrieg neu bewerteten und sich militärisch auf ein neues Kriegsszenario in der Zukunft einrichteten, sodass es letztlich zu nationalisiertem Wettrüsten kommen musste.[38] Dies spiegelte sich auch in der Außenpolitik wieder. Es war die Außenpolitik und letztlich auch Kriege, die die Gründe des deutschen Kaiserreiches mit beeinflussten. Die Außenpolitik und die Friedenschlüsse, die zwischen 1864 und 1871 dargelegt wurden, legten die Grundlage für die halbhegemoniale Ordnung des Bismarckreiches auf dem Kontinent fest.[39] Jedoch, mit dieser Ordnung, war auch ein geordnetes Chaos in Europa geboren, denn das Deutsche Reich war bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges in einer labilen, geostrategischen Lage. Dieses Problem mussten, sowohl der Kopf der Außenpolitik Otto von Bismarck und die Militärführung Helmuth von Moltke austradieren.[40]

3. Die geostrategische Lage am Beispiel Großbritanniens zwischen Transformation und Modernität

Diese Problematik die am Beispiel des Deutschen Kaiserreiches dargestellt wird, muss jedoch auch ambivalent betrachtet werden, wenn von geostrategischer Lage gesprochen wird. Es ist schon darauf verwiesen wurden, dass mit den 40er Jahren des 19. Jh. eine stetige industrielle Veränderung in der Welt stattfand.[41] Damit verbunden war sicherlich auch, ein stetig steigendes Wachstum, einer sich protoglobalisierenden Weltwirtschaft, die die Regionen des transozeanischen und transkontinentalen Gebietes, miteinander verband, und dadurch vervielfachte sich der Handel, wie auch sich das Finanzwesen, welches sein Epizentrum in Westeuropa hatte, allmählich über den Atlantik.[42] Wenn von Westeuropa in jener Zeit gesprochen wird und die geostrategische Lage mit einem neuen „Spieler“ versehen wurde, so war das System zu Beginn des 19. Jh. erst auf eine Hegemonie konzentriert, welche in Großbritannien zu suchen ist. Wie schon deutlich wurde, war Großbritannien nicht nur traditionelle Seemacht, welche ihre Seemacht aufgrund der industriellen Entwicklung nicht nur erneuerte, sondern Großbritannien war es, die in den Jahrzehnten des 19. Jh. bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges auch der ökonomische Hegemonie war.[43] Mit dieser ökonomischen Grundlage, konnte das Britische Empire nicht nur seine Infrastruktur schneller verbessern als andere europäische Staaten, sondern es war auch in der Lage einen viel rascheren Transfer, der modernen Technologien zu vollziehen, genauso wie es in der Lage war, das Produktionsvolumen schneller zu steigern, was wiederum bedingte, dass die agrarischen Regionen des Empires für die Rohstoffausnutzung effizienter gemacht wurden.[44] Genauso nutzte es dem Empire und im Laufe des 19. Jh. wie auch anderen Staaten, dass die Zölle aus der merkantilistischen Ära wegfielen und der Freihandel, zwischen 1815 und 1914, eine Phase des friedlichen Zusammenlebens global betrachtet, ermöglichte. Diese wesentlichen Faktoren haben den einen Mächten mehr genutzt, als den Anderen, was sich zu Beginn des ersten globalen Krieges, dann auch zeigen sollte, und dies wird sich im Laufe der Analyse auch noch genauer darstellen.[45]

Tabelle 6. Relative Anteile an der Welt- Industrieproduktion 1750-1900, S. 237

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Betrachtet man nun, den relativen Anteil der Weltindustrieprodiktion der verschiedensten Staaten zwischen 1750 und 1900, so wird auch klar warum der Fortschritt gerade in der Technifizierung gesamter Gesellschaften, gerade den europäische Mächten militärische Vorteile brachten.[46] Beispiel hierfür bietet die Verbesserung der Feuerwaffen für die Infanterie, die mit Hinterladergewehren (Zündnadelgewehren) ausgestattet wurden.[47] Selbiges gilt für die Artillerie, sie wurde ebenfalls mit Hinterladergeschützen ausgestattet.[48] Hinzu kam, das Maxim-Maschinengewehr, das die Feuerkraft grundlegend revolutionierte.[49] Diese Verbesserung des Militärwesens brachte allerdings auch einen technischen wie taktischen Vorteil, gegenüber kolonialisierten Völkern mit sich, die nun nicht an dem Fortschritt mitprosperieren konnten.[50] Daraus folgt nun, dass Modernität, wie bisher erläutert, in Form von Dampfmaschinen und Werkzeugmaschinen durchaus Vorteile für die westliche Hemisphäre mit sich brachte, allerdings zum Nachteil ganzer Kontinente, die dann unterdrückt werden konnten. Diesen Vorsprung nutzte vor allem das Britische Empire aus.[51] Dies lag auch daran, dass sie es verstanden ihre militärische Herrschaft, mit den wirtschaftlichen Komponenten des Kreditwesens, der kommerziellen Expertise und der Allianzpolitik ab 1815 zu verzahnen.[52] Damit war Großbritannien das Handelszentrum der Welt. Dennoch muss man konstatieren, dass der Begriff der Modernisierung im Falle des britischen Hegemon, nicht gleichzeitig bedeutete dass seine Streitkräfte- bis auf die Seestreitkräfte- einen taktischen Vorteil erlangten, weil die Briten seit 1815 es nicht verstanden ihre Landstreitkräfte zur Ausnutzung ihrer Infrastruktur umzuformieren.[53] Daraus resultiert, dass Modernisierung aus ökonomischer Sicht nicht gleichzeitig eine Military Revolution mit sich bringt. Dies zeigt sich auch in den regionalen Konflikten bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges. So wurde aus der Perspektive Großbritanniens der Krimfeldzug, von vielen britischen Politkern, angefangen von Palmerston bis Russel, als Nachteil angesehen.[54] Genauso hielt sich Großbritannien aus dem Konflikt um Italien 1859, wie aus den Deutschen Einigungskriegen 1864, 1866 und 1870/71 heraus.[55] Dies lag eben auch daran, dass die Landstreitkräfte Großbritanniens, nicht in der Weise reformiert worden waren wie die Royal Navy. Und dies obwohl Großbritannien das Ursprungsland der industriellen Revolution war. Das Wettrüsten zur See jedoch, das schon vor dem Jahr 1890 begann, und zwar dadurch, dass sowohl die Russen, wie die Amerikaner, als auch die Franzosen nach 1815 schon sehr früh moderne Fregatten bauten und damit die britische Hegemonie zur See herausforderten, führte dazu, dass die Briten sehr wohl wussten, dass ihr Seereich nur aufrecht erhalten werden konnte, wenn ihre Flotte so mächtig war, dass sie es mit drei Gegnern auf einmal aufnehmen konnte.[56] Dass gelang Großbritannien jedoch nur in der Weise wie die britische Wirtschaft in einem ständigen Wachstum verharrte, also quasi wie eine Luftpumpe für die Imperiale Macht wirkte. Denn, um ihr Imperium, und die Seemachtansprüche befriedigen zu können, konnte es Rohstoffe, Nahrungsmittel, riesige Mengen an Textilien, Eisenwaren und andere Industrieprodukte in großer Menge produzieren.[57] Da das Empire die erste Weltmacht war, die auch Überseeinvestitionen und Dienstleistungen anbieten konnte, war es in der Lage, die Welt wie einen riesigen Markt zu begreifen.[58] Gerade deshalb nutzte die Seemacht, die Friedenszeiten aus, um wirtschaftlich zu gedeihen. So erklärte sich auch warum Großbritannien nach dem Krimkrieg sich in kein weiteres europäisches Kriegsabenteuer mehr stürzen wollte, bis auf die Krisenherde ihrer Kolonien.[59] Damit wurde jedoch auch klar, dass der Hegemon zu abhängig von importierten Waren war.[60] Dies galt insbesondere für das Banken- und Finanzsystem, dass bis 1914 aus London heraus gesteuert wurde. Bei einem langanhaltenden, sich ausbereitenden Krieg musste dieses System zusammenbrechen, denn die internationalen Kapitaltransfers würden gekappt werden.[61] Somit war die britische Wirtschaft angreifbarer als jede andere Wirtschaft, unter den fortentwickelten Nationen.

4. Technologische und administrative Strukturveränderungen und das Aufkommen halbhegemonialer Großmächte

Andererseits war Großbritannien dennoch der modernste Staat unter den damaligen westlichen Nationen, denn je östlicher man nach 1815 blickte, um so agrarischer- und absolutistischer wurde es.[62] Dabei war Preußen beispielsweise in der ersten Hälfte des 19. Jh. einer der unbedeutendsten Großmächte mit einer sehr schlechten Ausgangsposition, sowohl geopolitisch wie auch geografisch.[63] Hinzu kamen noch innerdeutsche Probleme, die Preußen in der internationalen Politik einschränkte.[64] Durch, das Bildungssystem, seine Verwaltung, welche sehr effizient war, als auch, und das ist wesentlich, seine Streitkräfte die durch einen Generalsstab organisiert, aber vor allem reformiert wurden, nicht nur in der Struktur des Armeekörpers, sondern vor allem in Fragen der Taktik und der Strategie, was auch, wie schon deutlich wurde, Rückwirkungen auf die Struktur und Bewaffnungen hatte generierte sich Preußen zu einer halbhegemonialen Macht.[65] Dieses Potential konnte jedoch solange nicht voll zur Geltung kommen, bis die innerpolitischen Kontroversen, die Mitte des 19. Jh. in Preußen ausbrachen, beendet worden waren. Mit der Klärung der Probleme um Friedrich Wilhelm IV. konnten erst Reformen in der Hohenzollernmonarchie durchgeführt werden. Ähnlich sah es mit der Habsburgermonarchie aus, die Schwächen wurden durch den Zusammenschluss der Heiligen Allianz unter der Führung Metternichs überdeckt.[66] Es lag nämlich in dem Grundsatz der metternischen Politik in Europa keine weitere französische Gefahr aufkommen zu lassen.[67] Wobei die Schwächen der Führungsmacht in Kontinentaleuropa nicht sichtbar wurden. Mit dieser ideologischen Grundlage konnte Österreich-Ungarn sich auch immer sicher sein, dass Preußen und Russland im Notfall die österreichische Monarchie schützen würden.[68] Jene Gegebenheit, wird auch bei den Interventionen gegen liberale Bewegungen im Jahre 1821 in Norditalien deutlich, wo es auch auf russisch-preußische Unterstützung zurückgriff.[69] Gleichzeitig jedoch unterstützte Österreich nicht die französischen Militäraktionen in Spanien, sondern Metternich befasste sich lieber mit der Unterdrückung politischer Bewegungen in Form der Karlsbader Beschlüsse.[70] Alle politischen Handlungen, der Habsburgermonarchie durch Metternich zeigen zwar politische Stärke, jedoch auf der anderen Seite auch die militärischen Unzulänglichkeiten der Habsburger Armee. Mit diesen Handlungen verlor jedoch Österreich sehr schnell die Sympathie seines ehemaligen Alliierten Großbritannien, und damit war auch der politische Sieg, der mit Macht erkauft wurde nur ein Pyrussieg, der bis zu Beginn des Ersten Weltkrieges anhalten sollte. Ein weiteres Problem für die Habsburger Monarchie war, dass sie eine multiethnische Streitkraft besaß.[71] Ein Jahr vor dem deutsch-deutschen Krieg bestand die k.u.k. Armee aus folgenden Völkern: 128286 Deutschen, 96300 Tschechen und Slowaken, 52700 Italienern, 22700 Slowenen, 20700 Rumänen, 19000 Serben, 50100 Ruthenen, 33700 Polen, 32500 Ungarn, 27600 Kroaten und 5100 Soldaten anderer Nationalitäten.[72] Diese multiethnische Armee war nicht nur ein zusammengewürfeltes Sammelsurium von Nationen, sondern diese Streitmacht war heterogen und damit ineffizient und dieses Problem sollte sich bis 1914 ziehen.[73] Hinzu kam, dass die K.u.K.- Monarchie ein ineffizientes Finanzwesen hatte, das begann schon damit, dass das Vielvölkerreich Schwierigkeiten hatte Steuern einzutreiben, was dazu beitrug, dass es nicht nur kommerziell rückständig war, sondern den Habsburgern fehlte durch die Einnahmen auch das industrielle Know How.[74] Es ist zwar eine Tatsache, dass Habsburg schrittweise sich zwischen 1760 und 1914 modernisierte, aber genauso ist es ein Fakt, dass in der ersten Dekade des 19. Jh. die K.u.K.- Monarchie nur in Böhmen, den Alpenländern und Wien industrialisiert war.[75] Das heißt also, Österreich entwickelte sich durchaus, das Reich als gesamtes Gebiet fiel im Industrialisierungsniveau pro Kopf in der Eisen- und Stahlproduktion, in der Dampfkraftkapazität hinter Großbritannien, Frankreich und Preußen zurück.[76] Nicht zu vergessen ist, dass durch die französischen Kriege die Habsburger Monarchie finanziell ruiniert war.[77] Was dazu beitrug, dass die Militärausgaben ebenfalls reduziert werden mussten, im Jahre 1830 beispielsweise erhielten die bewaffneten Kräfte gerade einmal 23% der Steuereinnahmen.[78] Im Vergleich dazu waren es 1817 noch 50 %. Im Jahre 1848 war der Militärhaushalt nur noch auf 20 % festgelegt in Krisenzeiten mussten daher außerordentliche Militärausgaben gewährt werden, was Probleme in der strategischen und taktischen Planung mit sich bringen musste.[79] Beispiele hierfür bieten die Jahre 1848 bis 49, 1854 bis 1855, 1859 bis 1860 sowie das Jahr 1864.[80] Jener Umstand zeigte sich dann auch in der Kampfstärke der Streitkräfte die meistens nie auf die volle Einsatzstärke kamen, deshalb musste Österreich-Ungarn auch den Italienkrieg von 1859 verlieren, was der Vorbote für die Niederlage 1866 war und letztlich dann auch für die Niederlage 1918.[81] Dennoch ist es erstaunlich dass trotz all der Niederschläge die diese Monarchie hinnehmen musste, dieses Vielvölkerreich bis 1918 überstand. Denn gerade die komplexe Struktur der Streitkräfte ermöglichte der K.u.K.- Monarchie ihre Regimenter weit zu streuen, was andere Staaten nicht vermochten. Im Gegensatz zu Österreich-Ungarn war Frankreich trotz der Verluste in den neapolitanischen Kriegen signifikant besser aufgestellt als Preußen und Habsburg im Jahre 1815.[82] Durch seine zentralistische Wirtschaft hatte es ein höheres Staatseinkommen, als auch eine höhere Kapitalbasis, zu der es leichter Zugang fand. Hinzu kam, dass es eine größere Bevölkerung hatte und diese Bevölkerung war auch homogener als die von Habsburg.[83] Deshalb konnte sich Frankreich bis zu Beginn des Ersten Weltkrieges auch eine größere Armee und Marine leisten.[84] Das grundlegende Problem für Frankreich war jedoch nach den napoleonischen Kriegen wieder im internationalen Konzert mitspielen zu dürfen. Denn ab 1815 hatte keiner der anderen Großmächte ein Bedürfnis danach den Status Quo der Wiener Schlussakte zu verändern.[85] Hinzu kam, dass Frankreich eine hybride Macht war, genauso wie Russland heute, hin und her gerissen zwischen europäischen und außereuropäischen imperialen Interessen.[86]

5. Rußlands frühe strukturierte Schwächen

Russland indes muss als relative Macht bezeichnet werden. Ab 1815 nahm das Zarenreich in seinem Industrialisierungsprozess massiv ab.[87] Es nutze also die internationale Friedensphase bis 1854 nicht aus. Dies wurde erst offenbar während des Krimkrieges ab 1854 bis 56. Gleichzeitig jedoch wuchs die russische Bevölkerung von 51 Mio. Einwohner im Jahre 1816 auf 76 Mio. im Jahre 1860 bis sie schließlich im Jahre 1880 auf hundert Mio. gestiegen war, die sich nun in den urbanisierten Räumen niederließen.[88] Zugleich nahmen die Eisenproduktion und die Textilproduktion zu. Zwischen 1804 und 1860 stieg die Zahl der industriellen Produktionsstätten von 2400 auf 15000.[89] Es kam auch zu Modernisierung der Infrastruktur was man am Eisenbahnbau und dem Maschinenpark sehen konnte. Allerdings standen diese wesentlichen Güter meist aus dem Westen.[90] Viele Historiker behaupten, dass die industrielle Revolution als Modernisierungsprozess im Zarenreich überhaupt nicht stattgefunden habe, weil die meisten Güter aus dem Westen importiert wurden. Das dennoch das BSP absolut gesehen das größte im 19. Jh. war lag alleine an der Tatsache, dass die Bevölkerung die größte in der Welt darstellte.

Tabelle 9. BSP der europäischen Großmächte 1830-1890

(zu Marktpreisen in US-Dollar von 1960; in Milliarden)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 10. Pro-Kopf-BSP der europäischen Großmächte 1830-1890

(in US-Dollar von 1960)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Wenn man also die wirtschaftliche Stärke der einzelnen Großmächte zwischen 1830 und 1890 ansieht, muss festgestellt werden, dass dieser Modernisierungsprozess eindeutig von Großbritannien ausging, und eben nicht von Russland oder Frankreich. Das Pro-Kopf-BSP macht dies mehr als deutlich. Es wird aber noch deutlicher wenn man das Russische Reich um 1850 betrachtet, zu jener Zeit hatte Russland gerade mal 800 km Eisenbahnstrecke.[91] In den Vereinigten Staaten hingegen lag die Strecke bei 13600 km.[92] Dasselbe gilt beim Zuwachs am Dampfschiffhandel der für Russland so wichtig war, weil es nicht genügend Nahrungsmittel für seine Bevölkerung hatte.[93] Russland musste also Industriegüter importieren, was es mit Getreide bezahlte, welches eigentlich von der russischen Bevölkerung benötigt wurde. Somit kann man festhalten, dass das russische System als gesamtes unfähig war, den industriellen Herausforderungen entgegen zu gehen, was sich letztlich auch bei den Streitkräften niederschlug. Die Führung der russischen Streitkräfte war nicht nur schlecht, sondern sie zerfiel in Rivalitäten.[94] Hinzu kam dass Russland keine wirkliche geostrategische Planung für den Ernstfall hatte. Das spiegelte sich auch im Regierungshandeln wieder. Nicht zu vergessen ist, dass es sehr wenig gebildete Offiziere gab, was beispielsweise in der preußischen Armee als gesetzt galt. Genauso fehlte es an militärischer Eigeninitiative, die bei Schlachten und bei der Schlachtenführung das non plus ultra ist. Hinzu kam, dass es an Reservisten fehlte, und das obwohl die Dienstzeiten bei der Armee ohnehin schon sehr kurz waren.[95] Dies lag auch an der Leibeigenschaft, welche nicht abgeschafft worden war. Dieses System baute also auf eine Berufsarmee auf, die durch überalterte Soldaten übersättigt gewesen ist.[96] Eine weitere fatale Entwicklung bis zum Ersten Weltkrieg war, dass knapp 400000 Rekruten meist keine Ausbildung im militärischen Sinne genossen hatten.[97] Dies lag eben auch daran, dass es nicht genügend Offiziere gab und man konnte keine Offiziere rekrutieren, genauso wenig wie man Rekruten rekrutieren konnte, weil diese der Landwirtschaft gefehlt hätten.[98] Erstmalig zeigte sich das Problem in seiner vollsten Schärfe während des Krimkrieges.

Tabelle 8. Truppenstärke der Mächte 1816-1880

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Zu Beginn dieses Krieges war das untaugliche Eisenbahnnetz für den Transport großer Truppenkontingente nicht geeignet, was zur Folge hatte, dass die meisten russischen Truppen mit Nachschubwaren zu Pferde versorgt werden mussten, welche in Matsch der Krimsteppe steckenblieben.[99] Hinzu kam, dass die Pferde ein immenses Futterreservoir brauchten, dass logistisch nicht verfügbar war. Im Gegensatz dazu konnten die alliierten Truppen Frankreich und England auf dem Seeweg binnen weniger Wochen auf die Krim, nicht nur eine immense Truppenkonzentrierung einsetzen, sondern auch die Versorgung dieser Truppen lief reibungslos.

6. Die Form des totalen Krieges als Vorbote des 1. Weltkrieges als echte Military Revolution

Indes die russischen Streitkräfte aufgrund der russischen Infrastruktur in Gänze nicht in der Lage waren, den militärischen und strategischen Herausforderungen gerecht zu werden.[100] Es war eben nicht nur das Problem des Transports, die die Bewegung der russischen Armee einschränkte. Hinzu kam die Rivalitäten innerhalb der russischen Führung die keine Strategie entwickelt hatten, um den drei Alliierten im Krimkrieg militärisch und taktisch antworten zu können. Damit kann man festhalten, dass das Zarenreich bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges und wie noch zu analysieren sein wird, während des Ersten Weltkrieges bis 1917 die zaristische militärische und politische Führung völlig inkompetent waren. Anders wie der Krimkrieg, der noch zu den Formen des Kabinettskrieges zählte, ist der amerikanische Bürgerkrieg als eine Form des American Way of War, ein totaler Krieg gewesen, der schon alleine deshalb vom Norden gewonnen werden musste, nicht nur weil er eine größere Bevölkerungszahl und eine bessere Ressourcenbasis hatte, sondern weil er auch qualifiziertere Generäle und eine bessere Nachschuborganisation besaß.[101] Hatte der Süden eine Bevölkerung von etwa 6 Millionen Einwohnern, so lag diese Zahl im Norden bei 20 Millionen, hinzu kamen knapp 800000 Immigranten die für den Norden kämpften.[102] Auch die Produktionsdifferenz zwischen Nord und Süd waren immens, hatten die Konföderierten im Jahre 1860 gerade mal 18000 Produktionsbetriebe, besaß die Union 110000.[103] Alleine diese Zahlen machen deutlich in welcher Größenordnung und damit auch die Waffenindustrie organisiert war. Der Norden allein produzierte 1.7 Millionen Gewehre.[104] Hinzu kam, dass der Norden 30000 km Eisenbahnlinie besaß, die in den Süden hineinragten.[105] Der Süden allerdings, hatte sogar Probleme, Lokomotiven und Wagons für die Truppenkonzentration bereitzustellen.[106] Wenn die Komponente der Seestreitkräfte noch hinzugefügt wird, fällt die Bilanz für einen totalen Krieg vor Beginn des Ersten Weltkrieges noch viel deutlicher aus. Hatte die Konföderation nicht einmal Schiffsmaschinen um Schiffe für eine Flotte zu bauen.[107] So besaß der Norden eine Vielzahl solcher Marinewerften. Dadurch konnte der Norden seine maritime Überlegenheit ausspielen und nicht nur das, er konnte seine Marine sogar modernisieren, denn er hatte im Jahre 1864 236 Dampfschiffe unter seiner Flagge.[108] Ein weiteres Problem, dass sich für die Konföderation darstellte, neben den industriellen Diskrepanzen, war die Finanzierung des Krieges, da die Konföderierten kaum Zugriff auf Kapital hatten, mussten sie Geld drucken, was die Inflation im Süden erhöhte.[109] Das heißt, wenn man die Problematik subsumiert, dass die eine Seite des Bürgerkrieges zwischen 1861 und 1865 von Anfang an die Unterlegene war. Man spricht hier also von einem Ungleichgewicht, dass nicht ausgeglichen werden konnte und daher war dies auch der American Way of War, weil er auf die industrielle-technologische Potenz setzte um den Gegner niederzuringen, und dies auch mithilfe von verbrannter Erde und einer Seeblockade um den Süden herum. All dies sind Vorboten wie der Erste Weltkrieg dann auch geführt wurde und auf dem wie noch deutlich zu sehen sein wird, die Mittelmächte in der Form nicht vorbereitet waren. Umso erstaunlicher ist es, dass dieser Bürgerkrieg in Amerika kaum von den Militärtheoretikern und Militäranalysten in Europa beachtet wurde.[110] Obwohl man durch diesen viel hätte lernen können. Die Probleme in Mitteleuropa wurden weniger berücksichtigt als die Krisenherde an den Flanken des europäischen Kernlandes. Der Krimkrieg hatte die Schwächen der Flankenmächte Russlands vor allem, offenbart. Russland konnte bis zur Nahostkrise nicht mehr aktiv in die europäische Politik eingreifen.[111] Großbritannien konzentrierte sich nach dem Krimkrieg mehr auf seine imperiale und koloniale Machtausweitung.[112] Damit war nur noch eine Flankenmacht in die Kernpolitik Europas eingebunden, und dies war Frankreich.[113] Unter Napoleon III. sind sich die Historiker im Unklaren darüber, ob nun Frankreich in dieser Zeit ab 1850 einen Sprung nach vorne gemacht hat, vor allem in den Bereichen des Finanzwesens, des Eisenbahnbaus und der industriellen Entwicklung, oder ob es eher mehr Schein als Sein war. Frankreich war auf alle Fälle ein Spieler in der deutschen und italienischen Frage geworden, spätestens seit dem Jahre 1859. Im Krieg von 1859 gegen Österreich auf Seiten Piemonts hätte man allerdings schon erkennen könne, das Frankreich nicht die militärische Brillanz, wie unter Napoleon I. hatte, sondern die Niederlage der Österreicher, lag eher an der Inkompetenz der Habsburger Führung.[114] Es ist zwar wahr, dass die französischen Streitkräfte viel mehr Streitkräfte besaßen als die Habsburger, was letztlich auch zu der Niederlage der Habsburger beitrug. Bemerkenswert ist, dass die Franzosen sehr große logistische Probleme hatten, die sich im Krieg von 1870/71 noch deutlicher offenbaren sollten.[115] So fehlte es den französischen Streitkräften nicht nur an Medikamenten und Munition, sondern es fehlte auch an einem klaren Mobilisierungskonzept.[116] Auch das sollte auch ein Vorbote, auf französischer Seite für den Ersten Weltkrieg sein, denn hier wurden genau dieselben Fehler gemacht, die 1859 und 1870/71 gemacht wurden. Was ist letztlich militärisch effektiv? Das ist die grundsätzliche Frage, die sich jeder befehlshabende Kommandeur, egal ob General oder Offizier, stellen muss. Für den Krieg von 1859 ist eines klar, die österreichische Generalität war ineffektiv und doch gegenüber den Italienern im deutsch-deutschen Krieg von 1866 effektiv. Das sieht man an den gewonnen Schlachten von Custozza und zur See bei Lessa.[117] Gerade die beiden Beispiele von 1859 und 1866 beweisen, dass der Begriff der Effektivität, relativ ist. Vor allem wenn es um das militärische Konzept geht. Fakt ist auch, die Habsburger Monarchie hätte es auch nicht geschafft gegen drei Großmächte auf einmal in den Krieg zu ziehen. Fakt bleibt daher, dass der Ausgang eines militärischen Konflikts zu Ende des 19 Jh. und vor Beginn des Ersten Weltkrieges auch immer auf den unterschiedlichen Stand der militärischen Führung, der Waffensysteme und der produktiven Basis, lag. Somit ist klar, und das muss noch einmal betont werden, dass die industrielle Revolution zwischen den 1850er und 1860er Jahren, die Kriegsführung beeinflusste. Und bereits hier schon Auswirkungen auf die operative Führung, innerhalb des Konflikts Auswirkungen hatte. Dies bedeutet gleichzeitig, dass der Ablauf einer militärischen Auseinandersetzung auch immer das Problem einer klar koordinierten militärisch-politischen Führung mit sich brachte. Nur wenn die militärisch-politische Führung genau wusste in welche Richtung der Krieg laufen sollte, konnte sie das militärische Instrument (Streitkräfte) auch flexibel einsetzen und auf bestimmte Veränderungen, während der Auseinandersetzung reagieren. Dies zeigt sich insbesondere in der preußisch militärischen Revolution der 1860er Jahre, die quasi als Symbiose zur industriellen und deutschen Revolution zu sehen ist.[118] Diese Revolutionsstrenge bestimmten letztlich die Kernpolitik in Europa in den 60er Jahren des 19. Jh. Es war letztlich, der „Vater“ des deutschen Generalsstabes Erich von Moltke d.Ä. der das Gehirn der Armee wurde, er verstand es, nicht nur logistisch Feldzüge vorzubereiten, sondern auch Operationspläne zu entwickeln, welche lange vor Ausbruch von Konflikten geschmiedet wurden.[119] Manöver und Übungen, sowie die Ausbildung der Armee wurden das Grundbeispiel einer perfekten militärischen Vorbereitung, weshalb die preußisch-deutsche Armee, zu jener Zeit vor dem Ersten Weltkrieg als eine der perfektesten Militärmaschinerien anzusehen ist. Gerade die Aufteilung des Militärs nach dem Stabs- und Hierarchiemodell, sowie die Aufteilung des Armeekörpers in Armeekorps, brachten erst die militärische Revolution einer Schlachtenführung in Form des getrennten Marschierens und gemeinsamen Schlagens, hervor.[120] Die Schlacht entschied sich damit schon lange vor dem Ersten Weltkrieg immer dort wo die einzelnen Armeeabteilungen sich vereinigten, wesentlich bei dieser Revolutionierung der militärisch-operativen Führung ist die Tatsache, dass die einzelnen Generäle an der Front, selbst die operative Initiative ergreifen durften. Dennoch, hatte die preußische Armee und später auch die deutsche Armee Schwächen, so zum Beispiel, dass während des deutsch- deutschen Krieges 1866 einige Befehlshaber zu initiativ wurden und dadurch viele Verluste in Kauf nehmen mussten. Dass bedeutet wiederum, und dies hätte man auch durch den Bürgerkrieg von 1861 bis 65 von Amerika lernen können, das ein Eisenbahnversorgungssystem nicht der grundsätzliche Garant für den militärischen Erfolg ist.[121] Und hier wird wieder die essentielle Disposition gestellt, wie effektiv eine militärische Operation denn nun wirklich ist, wenn die Logistik nur dazu gebraucht wird, um den Nachschub zu stapeln, während die kämpfende Truppe die Nachschubgüter dringend braucht, ist die Gesamtoperation in Gefahr zu Scheitern. Auch kann man feststellen, dass vor dem Ersten Weltkrieg was die deutschen Truppen anbelangte, diese nicht immer die besten Waffen besaßen. So war die österreichische Artillerie der preußischen überlegen und das französische Chassepotgewehr 1870 dem preußisch- deutschen Infanteriegewehr.[122] Auch das ist eine Frage der Effektivität, denn sowohl die Österreicher, wie die Franzosen verloren gegen die Preußen und gegen Preußen-Deutschland. Woran lag das? Dies lag vor allem daran, dass das preußische System fehlerfrei funktionierte und Fehler die in der Vergangenheit schon geschehen waren, revidierte bzw. aus Fehlern der Vergangenheit besser gelernt wurde als bei den Gegnern.[123] Das zeigte sich letztlich dann auch in der Ausbildung, der Organisation und Bewaffnung.[124] Hatte die preußische Artillerie 1866 beispielweise starke Schwächen aufgezeigt, so wurden diese revidiert. Bereits im Jahre 1870 während des deutsch-französischen Krieges waren die Krupp-Hinterladergeschütze den französischen Kanonen wesentlich überlegen.[125] Das flexible Operieren der preußischen und später preußisch-deutschen Truppen, war dem stringenten Führen der Österreicher und später Franzosen weit überlegen, weil die deutschen Truppen einzeln gegen ihre Gegner vorgehen konnten.[126] Dass die französische Armee 1870/71 zusammenbrechen musste, hatte man schon im italienischen Krieg von 1859 eigentlich vorhersehen können, es lag eben nicht an der Effektivität der Bewaffnung, sondern es lag an der Mobilmachung an sich. Die Mobilmachung verlief nicht nach einem Stabsystem wie es die deutsche Armee machte, sondern sie verlief danach, dass jeder einzelne Reservist auf eigene Faust versuchen musste sein Regiment zu erreichen, welches teilweise schon zusammengebrochen war.[127] Hinzu kam, dass der Artilleriepark über Gesamtfrankeich verstreut war. Bis also die gesamte französische Streitmacht versammelt werden konnte, waren auf französisches Territorium binnen 15 Tage drei deutsche Armeen, mit 300000 Mann, vom Saarland aus in das Elsass eingedrungen.[128] Selbst die Infanterie unterlag der preußisch- deutschen Taktik, weil die deutsche Armee ihre Hinterladerartillerie dazu benutzte, die Infanterie komplett auszuschalten. Hinzu kam, dass sich die militärische französische Führung vollkommen als inkompetent herausstellte. Das galt sowohl für Marschall Bazaines, als auch für Napoleon III.[129] Zudem kam hinzu, dass Molke dem gegenüber in seiner militärischen Führung und Planung viel flexibler war.[130] Preußen- Deutschland hatte also wie Michael Howard deutlich macht, ein viel effektiveres Militärsystem als seine Gegner und wesentlich ist diese Erkenntnis, wenn man erkennt, dass dieses System als Teil des Gesellschaftssystems vorherrscht.[131] Dies bedeutet, dass Preußen-Deutschland, als Nation seine Schlagkraft daraus definierte, dass seine Beständigkeit nur aus dem Militärsystem heraus bestehen konnte, dass heißt die Nation konnte einen modernen Krieg besser und schneller zu einem Ende führen als irgendeine andere Nation in Europa.[132] Wurde am Anfang deutlich gemacht, dass Deutschland vor dem Ersten Weltkrieg, eine halbhegemoniale Macht darstellte, so wird klar warum, das deutsche Kaiserreich ab 1879 das europäische Gleichgewicht verändert hatte.[133] Nicht weil es einen deutschen Nationalstaat, durch die drei Einigungskriege hervorgebracht hatte, sondern weil das Militärsystem dieses neuen Nationalstaates Deutschland, als Teil des Gesellschaftssystem begriffen wurde.[134] So ist es auch nicht verwunderlich, dass die Nachfolger von Molke d.Ä. vor allem Schlieffen, wie noch eingehender zu analysieren sein wird seit 1871 KO-Siege zu planen und zu praktizieren, denn bis auf den amerikanischen Bürgerkrieg waren alle Kriege zwischen 1815 und 1885 mit schnellen Siegen verbunden und dies lag zum großen Teil an der effektiven-operativen Führung der militärischen und strategischen Denker. Allerdings lag es auch dran, dass die Staaten zwischen 1815 und 1885 Kriege gewannen, die sich der militärischen Revolution bedient hatten.[135] Sowohl technologisch, wirtschaftlich als auch organisatorisch. Das ab 1871 bis 1914 es zu keinem größeren regionalen Konflikten kam, lag auch daran, dass mit den Kriegen in den 1850er und 1860ern Jahren, ein neues Gleichgewicht geschaffen wurde, welches sich sowohl international wie europäisch austradierte, dies galt sowohl wirtschaftlich als auch auf diplomatischer Ebene.[136]

7. Die geopolitische Frage in Zeiten des aufkommenden multipolaren Systems

Ab 1885 veränderte sich Kerneuropas politisches und militärisches System. Dies galt vor allem für das Deutsche Kaiserreich. Spätestens mit der Thronbesteigung Kaiser Wilhelm II. gab es eine neue Bewertung in der internationalen Politik. Deswegen spricht man auch ab 1885 nicht mehr von Großmächten, sondern von Großmachtsystemen, dass sich gerade auch in der Marinepolitik gerade des Deutschen Kaiserreiches wiederspiegelt.[137] So wollte das Deutsche Kaiserreich Ende des 19. Jh. nicht nur Großmacht sein, sondern es wollte eindeutig zu den Weltmächten zählen.[138] Damit stellte sich die wesentliche Disposition für die alten Mächte Großbritannien, Frankeich und die Habsburger-Monarchie, wie sie den internationalen Status quo überhaupt noch halten konnten.[139] Für die neuen Mächte wie das Deutsche Kaiserreich, das Königreich Italien und Japan stellte sich dagegen die Frage wie man zu einer Weltmacht kommen konnte.[140] Da man nun nicht so einfach geopolitische Annexionen durchgeführt konnte, suchten die meisten modernen Staaten nach Expansion, sodass klar wird warum meistens eine Korrelation besteht, zwischen geografischer Ausdehnung und dem Historismus an sich. Dies bedeutet, dass internationale Machtpolitik nur dann durchgesetzt werden konnte, wenn man Ressourcen generieren konnte, die für die Größe einer Nation von Bedeutung waren, daraus resultiert wiederum die logische Konsequenz, je größer die industrielle und produktive Ebene war, umso moderner war ein Staat und gleichzeitig umso erfolgreicher war eine Macht.[141] Dies galt noch mehr für die sich herauskristallisierende multipolare Welt von 1887.[142] Hinzu kam gerade aus dieser Betrachtung heraus, wie die geografische Lage einer Nation war.[143] Lag ein Staat im Zentrum eines internationalen Krisenherdes war es meistens gezwungen, die entsprechenden operativen und ökonomischen Maßnahmen für den Kriegsfall zu treffen.[144] Lag ein Land allerdings an der Peripherie war es auch eher vor Invasionen sicher. Das heißt Kerngebiete waren in Gefahr, in zukünftigen Konflikten ab 1885 gleich an mehreren Fronten zu kämpfen.[145] Klar wird dadurch, dass wirtschaftliche Macht gleichgesetzt werden musste mit militärischer Macht und klar ist auch, je industrialisierter die Kriegsführung wurde, umso wichtiger war die ökonomische Basis für die militärische Strategie.[146] Die Bevölkerungsgröße ist daher als einzelner Indikator nicht ausreichend, um Macht zu definieren.[147] Betrachtet man vor dem Ersten Weltkrieg das Zarenreich Russland und die USA als demografische Größen so lässt sich feststellen, dass sie eine andere Arte von Großmacht darstellten, als beispielsweise das Deutsche Kaiserreich und später Japan. Wenn man allerdings die Gesamtbevölkerung als Machtindikator betrachten möchte, so sollte man dies mit Blick auf die urbane Bevölkerung tun.[148] Denn hier zeigt sich der wirkliche industriell-kommerzielle Entwicklungsprozess. Eine weitere Möglichkeit den Machtkoeffizienten zu bestimmen liegt im Industrialisierungsniveau pro Kopf.[149] Der Fixpunkt hierbei liegt wie schon deutlich wurde bei Großbritannien, die als eine Globalmacht zur damaligen Zeit angesehen wurde.[150] Dabei sind folgende Indikatoren für die Analyse enorm wichtig.

Tabelle 12. Gesamtbevölkerung der Mächte 1890-1938 (in Mio.)

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Tabelle 14. Industrialisierungsniveau pro Kopf 1880-1938

(im Vergleich zu Großbritannien: 1900 = 100)

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So wird deutlich, dass der Begriff der Modernisierung der als Grundbegriff für jede militärische Operation dargeboten werden muss, durch die Tabellen neu betrachtet werden soll. Korreliert man die Bevölkerungsgröße, und zwar im urbanen Raum mit der Militarisierung, so mag die russische Bevölkerung der damaligen Zeit enorm groß gewesen sein, allerdings fällt Russland in der Position für die Modernisierungsphase zwischen 1885 und 1918 enorm zurück.[151] Russland konnte erst sein volles Potenzial in den 30er Jahren im 20. Jh. entfalten.[152] Indes behauptete GB seine Position als Groß- und Weltmacht, wobei es vom Deutschen Kaiserreich bedrängt wurde. Auch die Vereinigten Staaten generierten sich zu jener Zeit in den Rang der Großmächte.[153] Interessant bei der USA erscheint, dass es sowohl bevölkerungstechnisch, wie auch industriell seit dem Ende des Bürgerkrieges aufgeholt hat und dies galt als Vorbote für den späteren Eintritt der USA auf dem europäischen Kriegsschauplatz 1917.[154] Man darf aber nicht vergessen, dass zum Beginn des Zweiten Weltkrieges und dies wird auch durch die tabellarischen Grafiken deutlich, immense Diskrepanzen zwischen den Groß- und Weltmächten klar wird. Hier sieht man wieder, dass der Begriff Modernität und Modernisierung relativ verortet ist. Daraus entspringt, dass die Modernisierung grundsätzlich einem Prozess unterliegt, der wieder den Begriff der militärischen Macht untermauert. Viel deutlicher sind allerdings die Differenzen in der Modernität die in militärische Macht generiert wird, nämlich in der industriellen Produktivität.

Tabelle 15. Eisen-/Stahlproduktion der Mächte 1890-1938

(in Mio. Tonnen; Roheisen 1890, danach Stahl)

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Gerade bei der Eisen- und Stahl- Produktion wird dies eindeutig sichtbar. Denn dieser Faktor stellt die potenzielle militärische Stärke in den Vordergrund. Hier rangiert schon 1890 die USA vor GB und Deutschland.[155] Was noch einmal deutlich wird, dass die USA in ihrer Modernisierungsexpansion mit Ende des Bürgerkrieges eindeutig erfolgreicher war als die europäischen Großmächte nach dem Status Quo-Kriegen Mitte des 19 Jh. Die USA verstanden es, ihr produktives Know How, welches sie 1865 auf ihrem Höhepunkt hatten, weiter zu duplizieren und bis 1917 auf den ersten Höhepunkt militärisch- operativer Stärke zu führen.[156] Das schafften die europäischen Mächte nicht. Dies wird auch im Industrialisierungsniveau deutlich. GB hatte hier zwar die Nase vorne, dennoch ist festzuhalten, dass hier auch die USA wegweisende Niveausprünge vorlegte die die Europäer nicht vornehmen konnten. Selbiges gilt für den Energieverbrauch. Je mehr fossile Brennstoffe für militärische Zwecke genutzt wurden und nicht nur für die Produktion von industriellen Gütern wird deutlich, dass auch hier die USA wegweisend in der Nutzung von Energie waren.[157] Gerade was die effektive Nutzung von Kohle anbelangte. Gerade der Energieverbrauch macht die Expansion der industriellen Entwicklung in der Welt klar. Deutschland war hier genauso wegweisend wie die USA oder GB, denn gerade von Deutschland ging eine Elektrifizierung als erste Phase der Kommunikationsrevolution voran.[158] Dem hatten die anderen Großmächte in Europa nichts entgegenzusetzen. Somit lässt sich festhalten, dass Länder mit gleicher industrieller produktiver Stärke sehr wohl den Terminus einer Weltmacht verdient haben. Da zu diesen Faktoren der innere Zusammenhalt, die Fähigkeit Ressourcen zu mobilisieren, die geopolitische Position sowie die diplomatischen Fähigkeiten hinzukommen.[159] Hier war Deutschland effektiver als andere Mächte vor 1914. Barrnett verweist deshalb auf folgende wichtige Erkenntnis. Die Macht des Nationalstaates im 19. und zu Beginn des 20. Jh. hängt eben nicht nur von der Stärke seiner Streitmächte und Flotten ab, sondern sie hängt insbesondere von ihren technologischen und ressourcenmäßigen Kräften, sowie von ihrer Geschicklichkeit, dem Weitblick und der Bestimmtheit in der Außenpolitik ab.[160] Dabei spielt der Begriff der Effizienz gerade der sozialen und politischen Institutionen eine wesentliche Rolle. Diese bestimmt sich vor allen Dingen aus der Nation als Sammelsurium aller genannten Faktoren. Dazu zählen eben auch die Fähigkeiten, die Energie, der Ehrgeiz und die Disziplin sowie die Eigeninitiative des Volkes.[161] Aber genauso zählen der Glaube an Mythen und die Illusionen die manchmal fehlschlagen.[162] Genau so ist auch nicht zu vergessen, dass all das was genannt worden ist, miteinander zu verknüpfen ist. Die nationale Macht bedeutet demnach kein Absolutum, sondern sie ist eine Reaktion aus außenpolitischen und imperialen festgesetzten Faktoren, die sich ein Staat selbst gibt. Und diese Faktoren wiederum sind in der Rückkopplung zu sehen, mit ihren festgesetzten Referenzen. Damit ist die strategische Effektivität neu zu betrachten. Nämlich als Neugenerierung des internationalen Systems.[163] In diesem internationalen System spielen nach 1871 Deutschland, Italien und Japan quasi die Rolle der Findung zur Weltmacht.[164] Deswegen werden sie auch als halbhegemoniale Mächte bezeichnet. Und daher wird die Bündnispolitik ab 1902 auch von dieser Stellung der eben drei genannten Mächte getragen.[165] Für Deutschland gilt, dass das Deutsche Kaiserreich immer daran interessiert war, seit dem Ende der Einigungskriege, das Gleichgewicht in der Mitte Europas zu bewahren.[166] Deutschland war daher anders als Japan, von der geopolitischen Isolation bedroht, weil es in der Mitte des europäischen Staatensystems seine Position ausgebaut hatte. Es berührte die Interessen der Habsburger-Monarchie und Frankreichs zugleich.[167] Die Stellung des Deutschen Kaiserreiches war dementsprechend damit verknüpft, inwiefern die Existenz der anderen Großmächte von Europa verändert wurde. Hinzu kam die enorme Geschwindigkeit in dem sich das neue Kaiserreich industriell, kommerziell und militärisch transformierte. Am Vorabend des 1. WK war dieses neue Deutschland 3-4-Mal so stark wie Italien oder Japan.[168] Es besaß einen riesigen Vorsprung gegenüber Frankreich oder Russland und hatte wahrscheinlich GB überholt.[169] Damit war die Deutsche Frage nach 1890 der Kreuzpunkt der Weltpolitik.[170] Betrachtet man allein die Zahl der Bevölkerung des Deutschen Kaiserreiches, so stieg diese bis 1913 auf 66 Mio. Einwohner.[171] Dies wurde in Europa nur durch das Zarenreich übertroffen.[172] Das Bildungsniveau, die soziale Versorgung und das Pro-Kopf Einkommen war weit höher als die des russischen Zarenreiches.[173] Das galt nicht nur für die Quantität, sondern auch für die Qualität. Waren in Italien von 1000 Rekruten in der Armee 330 und in Österreich/Ungarn 220 und in Frankreich 68 Analphabeten, so waren dies in Deutschland nur einer auf Tausend.[174] Davon profitierten eben nicht nur die Armee, sondern auch die Industrie und die Forschung. Sowie auch die Landwirtschaft und alles zusammen machte den enormen Modernisierungsprozess im Deutschen Kaiserreich vor 1914 aus.[175] Dies sieht man gerade auch an der Landwirtschaft, wo die Erträge pro Hektar höher waren als in irgendeiner anderen Großmacht.[176] Was sich aber wirklich gegenüber anderen Nationen auszeichnete war die industrielle Expansion. Die Kohleförderung stieg von 89 Mio. Tonnen im Jahre 1890 auf 277 Mio. im Jahre 1914.[177] Diese Zahl wurde nur von GB übertroffen. Auf dem Stahlsektor war ein spektakulärer Anstieg zu verzeichnen. Hier hatte das Deutsche Kaiserreich eine Tonnenanzahl von 17,6 im Jahre 1914 zu verzeichnen.[178] Wenn man sich nun die Leistungen auf dem Gebiet der neueren Technologien ansieht, so war auch hier ein ungläubiger Qualitätsvorsprung zu sehen. Dies galt insbesondere für den elektrotechnischen, optischen und chemischen Bereich. In jener Zeit kam es zum Aufbau der großen Firmen Siemens und AEG, in denen über 142000 Menschen beschäftigt waren.[179] Die Industrieproduktion lag mit 14,8 % in der Welt höher als die GBs mit 13,6% und Frankreichs mit 6,1%.[180] Und selbst die Kapitalschwäche des Deutschen Kaiserreiches schwächte diese industrielle Qualitätsstärke nicht herab. Es ist daher nicht verwunderlich, wenn der Liberale Friedrich Naumann zu jener Zeit sagte, dass Deutschland das Wachstum in der Welt manifestiert habe und damit die politische Macht in der Welt neu definiert habe.[181] Jenes Wachstum wurde dann auch im Aufbau der Militärmaschinerie deutlich. Keine Großmacht zwischen 1890 und 1914 war so schnell in der Lage, eine riesige Kriegsmaschinerie aufzubauen, wie dies unter Großadmiral Tirpitz der Fall war.[182] Er baute die zweitgrößte Flotte der Welt, nach der Royal Navy, aus. Zu Beginn des WK bestand die deutsche Hochseeflotte aus 13 Schlachtschiffen, aus 16 älteren Schlachtschiffen, aus 5 Schlachtkreuzern.[183] Aufgrund dieser Stärke sah sich die britische Admiralität gezwungen, ihre Kampfverbände aus überseeischen Stützpunkten abzuziehen und in der Nordsee zu konzentrieren.[184] Auf diesen Aspekt muss später noch genauer eingegangen werden, wenn die Frage gestellt wird, warum der militärisch operative Plan nicht die Hochseeflotte mit eingeplant hat. Das Budget des Heeres wuchs zwischen 1910 und 1914 von 204 Mio. Dollar auf 442 Mio. Dollar.[185] Wohingegen das französische Budget von 188 auf 197 Mio. Dollar stieg.[186] Während Frankreich als eine der wesentlichen Kontinentalmächte 89% der infrage kommenden jungen Männer einziehen musste, was dann wieder der Industrie fehlte, musste Deutschland nur 52% einziehen.[187] Russland hatte zwar ein höheres Budgeteinkommen, aber aufgrund ihrer geringen Modernisierung war der Militärhaushalt in dieser Summe mehr Belastung als Segen. Russland beanspruchte für die Verteidigungsausgaben 6,3% des Nationaleinkommens während Deutschland nur 4,6 % beanspruchte.[188] Dies macht noch einmal deutlich welche qualitative Diskrepanz zwischen dem Zarenreich und dem Kaiserreich bestand. Russland hatte auch nicht, wie schon deutlich wurde, das infrastrukturelle und logistische Know How, hinzu kam dass es dem Zarenreich auch an Offizieren fehlte.[189]

Andererseits war das Deutsche Kaiserreich wie schon erwähnt, durch seine geopolitische Lage und seine diplomatischen Fähigkeiten geschwächt.[190] Deutschland war, bzw. das Deutsche Kaiserreich von seiner Geburt an 1871 eingekreist. Hatte Bismarck noch versucht, die Flankenmächte Russland und GB davon zu überzeugen, dass das Deutsche Reich keine weiteren territorialen Ambitionen hatte, war Wilhelm II. der Meinung, dass Deutschland eine wesentlichere Rolle in der Welt spielen sollte. Dementsprechend agierte er in diplomatischen Kreisen auch wesentlich unvorsichtiger als sein Vorgänger.[191] Dabei ist die Charakterschwäche Wilhelm II. nicht der Hauptgrund für die schlechte politische Lage des Zweiten Reiches sondern die Bismarcksche Verfassung ist der eigentliche Dreh- und Angelpunkt für die politische Ausnahmesituation vor 1914.[192] Da es kein Kabinett gab, dass die Regierungspolitik führte, verfolgten verschiedenste Abteilungen und Interessengruppen ihre eigenen Ziele und hier ist vor allem der deutsche Generalstab zu nennen, der spätestens ab 1890 einen Krieg forcierte. Gerade diese Forcierung führte zur Untergrabung des europäischen Gleichgewichts und schließlich des globalen Austradierens sowohl indirekt wie allerdings auch direkt.

8. Die geopolitische Lage zwischen 1890 und 1914 als Ausfluss der strategischen Bündnispolitik im multipolaren System

Daraus resultiert nun auch die Bündnispolitik zwischen 1890 und 1914. Wobei schon kurz nach dem letzten Einigungskrieg 1871 Bismarck versuchte die Außenpolitik Wiens durch den Zweierbund zu kontrollieren und die Außenpolitik Russlands einzuschränken.[193] Der Zweierbund war also von Anfang an gegen eine russische Expansion gerichtet.[194] Gleiches wurde 1882 zwischen Berlin und Rom durchgeführt. Dieses Abkommen war gegen Frankreich gerichtet.[195] Deutschland und Österreich favorisierten ab den 80er Jahren des 19. Jh. eine Allianzpolitik die sowohl gegen Frankreich wie gegen Russland ausgerichtet war, weshalb sie auch 1882 mit Rumänien ein Bündnis eingingen.[196] Um 1894 diesen Bund zu einem Dreierbund zu erweiterten, zwischen sich und Italien, die als Ausgleich gesehen wurde zu der russisch-französischen Militärallianz, die in jenen Jahren ebenfalls stattfand.[197] Diese Bündnispolitik war nicht nur politisch orientiert, sondern auch militärisch. Die Allianzblöcke waren eine multipolare Entwicklung die zunächst einmal das Gleichgewicht der Mächte stabilisierten, aber auf den zweiten Blick war diese Allianzpolitik längerfristig auf einen unberechenbaren Konflikt, der 1914 ausbrechen musste, ausgerichtet.[198] Die Probleme der internationalen Politik wurden nämlich transferiert von Kerneuropa auf den Balkan, den Nahen Osten und nach Afrika, wo gerade die europäischen Machte neue Kolonien erwerben wollten.[199] Diese Entwicklung verlief parallel zur neuen Politik des Navalismus. Sowohl die koloniale Phase als auch der Navalismus führten zu konfliktreichen Situationen, wie zum Beispiel die Panama- oder die Farschadokrise.[200] Mit dem Navalismus begann auch eine Phase der technologischen Erneuerung. Es blieb nicht nur bei Überwasser-Kampfschiffen, es kamen auch technologische Neuerungen wie U-Boote und Torpedo-Boote hinzu, die die Seekriegsführung veränderte.[201] Und jenen Faktor unterschätzten die Admiralitäten in allen Großmächten des beginnenden 20. Jh. Auf jenen Faktor muss noch genauer eingegangen werden. Hinzu kam dass die Koalitionen zwischen 1890 und 1914 dazu führten, dass im Falle eines Kriegsbeginns ein Krieg nicht sofort mit einem schnellen Sieg beendet werden konnte, weil selbst wenn ein Staat ressourcenmäßig erschöpft wurde, er auf seine Koalitionspartner vertrauen konnte, und dies nicht nur militärisch, sondern auch ressourcenmäßig. Dies wird auch noch im Laufe dieser Analyse dargelegt werden. Das Allianzsystem garantierte demnach, dass sich Kriege in die Länge ziehen mussten, und nicht wie im 18. Jh. durch schnelle Entscheidungen beendet werden konnten.

Somit kann man anders wie es der Historiker Ferguson darstellt, dass am Vorabend des Ersten Weltkrieges sich angeblich der Militarismus im Niedergang befunden habe feststellen, dass die Akteure vor 1914 eher sich im Rahmen von Rüstungsgesellschaften bewegten. Dies galt nicht nur für das Deutsche Kaiserreich, die Habsburger-Monarchie oder das Russische Zarenreich, sondern, und dies ist essenziell, für die beiden parlamentarischen europäischen Großmächte Frankreich und GB genauso.[202] Wenn man also von Rüstungsgesellschaft spricht, und dies wurde schon durch den Begriff Navalismus deutlich, ist davon auszugehen, dass sich die Gesellschaftsstrukturen zwischen 1890 und 1914 in ihrer Struktur grundsätzlich in einem quantitativen und stetigen Wettrüsten befanden.[203] Dieses Wettrüsten, dass nicht die Effizienz von operativen militärischen Aktionen darlegt, sondern rein die Zahl an Rüstungsgütern, wie oben bereits dargestellt, musste de facto zu einem Kult der Offensive, bzw. der Offensivplanungen führen.[204] Deshalb ist es auch richtig, davon auszugehen dass Gesamteuropa zunächst einmal einen ständigen Angriffsmythos unterlag. Dies gilt eben dann nicht nur für Deutschland. Frankeich baute auf eine offensive á outrance, was mit implizierte dass GB mit in einen Krieg gegen Deutschland eintreten musste, weil, und das ist entscheidend. Frankreich seine Truppen als Deckungstruppe gegenüber seiner Ostgrenze verstand.[205] Diese Planung der französischen Armeeführung lag auch darin begründet, dass Frankreich Deutschland schon an der Grenze stoppen wollte, während GB allmählich seine Truppenkontingente dem französischen Koalitionspartner zuführen sollte.[206] Letztlich zwangen beide Mächte GB und Frankreich Deutschland hierdurch die belgische Neutralität in ihrer Planung nicht mehr zu beachten, weil Deutschland ahnen musste, dass genau dies Frankreich plante.[207] Hinzu kam zu der Militarisierung der Gesellschaft und der Drang zu einem Kult der Offensive und einem Angriffsmythos die Propagandisierung der Massenpresse hin zu einer militaristischen Gesellschaft. Das Phänomen der Popularisierung begann nicht erst im 21. Jh. unserer Tage sondern schon vor dem Ersten Weltkrieg in allen 5 europäischen Großmächten. Hierdurch kam es erst zum Politikverlust der Regierungen, weil die Handlungsspielräume durch die öffentliche Meinung eingeengt wurde und die Staatskunst ab 1890 von Jahr zu Jahr verloren ging.[208] Gerade bei den Mittelmächten mussten die siegreichen Einigungskriege Mitte des 19. Jh. dazu geführt haben, dass sich jene leicht in ein Kriegsabenteuer rein lenken lassen konnten. Deshalb schrieb auch der damalige österreichische Außenminister Andrássy, dass die Folge der letzten Kriege dazu geführt hätten, dass Macht über Recht gekommen sei.[209] Jene Politik wäre richtig, wenn sie auch strategisch richtig wäre. Dem stimmte der damalige Reichskanzler Georg Leo von Caprivi insofern zu, als er sagte dass jede politische Frage den militärischen Faktoren untergeordnet werden müsste. Genau auf solche Äußerungen bauten der deutsche Schlieffenplan oder der französische Plan 17 auf. Gerade die militärischen Gesichtspunkte verstärkten sich seit der zweiten Marokkokrise 1911 wo die Entscheidungen nicht mehr nur aus politischen oder diplomatischen Elementen getragen wurden, sondern hauptsächlich von den Generalstäben der einzelnen Großmächte.[210] Auch der Plan 19 des Russischen Zarenreiches, zeigt eine strategisch-offensive Ausrichtung gegenüber dem Deutschen Kaiserreich und dies zeigt, dass die Versteifung auf einer offensiv á outrance immer wieder auch das Zarenreich Russland in ein bestimmtes Bündnis drängte, in diesem Fall in das Bündnis mit Frankreich und GB.[211] Gerade die Mystifizierung der Angriffsoperationen vor dem Ersten Weltkrieg führten letztlich auch dazu, dass alle Großmächte Europas kriegsbereiter waren, als sie es Mitte des 19. Jh. gewesen sind. Dass die europäischen Staatsmänner mehr denn je, spätestens seit 1911, strategischen Überlegungen unterlagen, kam der Abtrennung von der Staatskunst, gleich hin zum reinen Kriegshandwerk.[212] Militärisches Denken übernahm das politische Handeln, was letztlich auch die Julikrise des Jahres 1914 ausgezeichnet hat. Denn die militärischen Kategorien hatten schon längst die politischen übernommen.[213] Die Staatsführer der Großmächte Europas handelten, nämlich seit 1911 nach der Devise der Allianzen und Ententen, die nun mächtiger waren als jeder einzelne Nationalstaat für sich. Deshalb stimmt es auch, wenn man festhält, dass die Außenpolitik die eigentlich als das Grundelement von Checks and Balances war, nun abgesetzt wurde durch eine Bündnispolitik welche die Eigenkraft der Staaten ersetzte, weil die Nationalstaaten auch gar nicht mehr in der Lage waren, selbstständig diplomatische Entscheidungen zu fällen.[214] Deshalb war es auch im Falle des Krieges kaum mehr möglich, sich aus den Bündnissen zu befreien, weil sonst die Isolierung drohte. Genau dieser Fakt führte dazu, dass man auf Kosten des Friedens den Krieg riskierte. Das System Otto von Bismarcks, welches schon erwähnt worden ist, war nämlich den Erhalt des Friedens zu sichern, weshalb er auch ein Ausgleichssystem erschaffen hat.[215] Da spätestens ab 1892 zunächst Russland und Frankreich eine Defensivallianz geschlossen haben, die zunächst gegen GB, dann aber ab 1899 gegen Deutschland gerichtet war, führte dies letztlich auch zur Ablösung der bismarckschen Ausgleichspolitik.[216] War der Zweibund zwischen Österreich/ Ungarn und dem Deutschen Kaiserreich, welcher eigentlich dazu gedient hat, den Frieden in Kerneuropa zu sichern, wurde dieser Zweibund im Laufe der 90er Jahre des 19. Jh. abgewandelt zu einem Instrument des Krieges. Das war der erste Fehler welchen die Wilhelminische Regierung nach ihrem Antritt beging, denn dadurch das Wilhelm II. den Zweibund neu definierte von einem Defensivbündnis in ein Offensivbündnis führte er beide Staaten in eine Fremdeinkreisung von den Flankenmächten Russland und Frankreich als auch Großbritanniens.[217] Dies wiederum beförderte das Österreich/Ungarn nicht mehr aus diesem Bündnis aussteigen konnte, weil es nun auf Gedeih und Verderb mit dem Deutschen Kaiserreich verbunden war und auch keinen anderen Bündnispartner fand.[218] Das Deutsche Kaiserreich andererseits hatte keine Möglichkeit mehr außer sich an die Habsburger- Monarchie zu ketten, weil es sonst endgültig isoliert sein musste. Nachdem das Imperialistische Zeitalter angebrochen war und sowohl die USA als auch Japan auf der globalen Weltbühne erschienen waren, wie schon angedeutet worden ist, musste auch die Perspektive noch mehr wechseln und zwar zur Tendenz der Revolutionierung der Staatenwelt.[219] Diese Revolutionierung führte letztlich auch zur Lager- und Blockbildung der Mittelmächte auf der einen Seite und der Ententemächte auf der anderen Seite. Und diese Tendenz dynamisierte sich je mehr die beiden neuen Mitspieler in das Imperialistische Weltgeschehen eingriffen.[220] Deshalb ist zu widersprechen, dass die Revolutionierung des Staatennetzwerkes von Deutschland und der britischen Reaktion ausging, deshalb weil wie schon erläutert worden ist, die USA insbesondere ihr industrielles und bevölkerungsmäßiges Know How in die multipolare Waagschale warf, sodass das Deutsche Reich auf dem europäischen Kontinent eine maßgebliche Größe war, jedoch nicht der Weltmaßstab.[221] Dennoch ist klar, dass die deutsche Hochseeflotte und die Modernisierung der Seestreitkräfte dazu beitrugen, dass die Staatenwelt revolutioniert wurde. Hierbei war nicht so entscheidend, dass das Deutsche Kaiserreich nach einer Seemachtsperspektive strebte, sondern vielmehr war der Faktor ausschlaggebend, dass der Tirpitzplan darauf ausgerichtet war, diese Schlachtenflotte vor der britischen Haustür zu positionieren. Damit hatte Deutschland eine strategische Revolutionierung hervorgebracht, die GB zwang, von seiner isolationistischen Politik abzukehren und sich zu einer Bündnispolitik hinzuwenden.[222] Dies zeigt sich auch in den einzelnen Bündnissen. 1902 vereinbarte Großbritannien mit Japan eine Defensivallianz.[223] 1904 wurde die Entente cordiale aufgebaut mit Frankreich und 1907 kam es zu der Asienkonvention mit Russland.[224] Damit hatte sich England zwar nicht klar positioniert, dennoch kehrte sie von Kerneuropa ab hin zu den Flankenmächten.[225] Dies wurde noch dadurch befeuert, dass sich GB in einem Sicherheitsdilemma befand, was schon in der ökonomischen Analyse angeklungen ist. Denn GB wurde selbst Opfer seiner Allianzpolitik. Es konnte nun nicht mehr, wie nach 1815 seine Open-Door-Politik fortsetzen, sondern sie war gezwungen sich der Bündnispolitik unterzuordnen.[226] Denn militärische Balance ist eben nicht gleichzusetzen mit politischem Gleichgewicht. Wenn die diplomatische Handlungsfreiheit die notwendige Beweglichkeit darstellte, war die strategische Machtpolitik das Gegenteil dessen.

Das bedeutete zugleich, dass die Block- und Bündniszugehörigkeit dazu führte, dass viele Staaten Kerneuropas von einer Art Niedergangsangst heimgesucht wurden, die sich im Laufe des 20. Jh. bis zum Beginn des 1. Weltkrieges zu einer Art Paranoia entwickeln sollte. Daraus entsprang nun ein gewisses Sicherheitsdilemma aller Großmächte, denn diese extreme Furcht vor dem Niedergang einer Macht musste letztlich auch zu imperialen Träumen führen und damit auch zum Wettrüsten auf See und zu Lande.[227] Dabei stellt sich die Frage inwiefern diese Form der politisch-orientierten Abschreckungsmaschinerie wirklich dazu beitrug, dass es bis 1914 nicht zu einem größeren Konflikt kam. Es ist aber unbestreitbar, dass das Streben nach absoluter Sicherheit und Verteidigungsbereitschaft implizierte, dass der gegenüberliegende Staat dies eher als Unsicherheit und Angriffslust interpretierte.[228] Es ist daher klar festzuhalten, dass das Blocksystem anders wie zu Zeiten des Kalten Krieges nicht geprägt war durch Berechenbarkeit, sondern durch die Wahrscheinlichkeit, dass möglicherweise es nicht zu kriegerischen Auseinandersetzungen kommen würde.[229] Anders formuliert, die Rücksichtnahme eines Akteurs, innerhalb einer Allianz, wirkte wie der Blankoscheck gegenüber dem jeweiligen Partner. Dies gilt insbesondere, wenn man auf das Deutsche Kaiserreich blickt, den dieses wurde durch die Britische Global Policy dazu gezwungen Österreich- Ungarn an sich zu binden, genauso wie die Politik Österreich-Ungarns gerade auf dem Balkan dazu führte, das Großbritannien Russland decken musste. Russland lenkte während der bosnischen Annexion 1908/09 ein.[230] Im Jahre 1914 jedoch war Russland so gut von den europäischen Flankenmächten gedeckt, dass es nicht mehr bereit war gegenüber den Mittelmächten einzulenken.[231] Selbiges gilt für Österreich-Ungarn das noch 1912 in der Adria-Krise keine Offensive wagte und 1914 aber auch nicht bereit war sich zu beugen. Die politische Strategie offencive á outrance oder der Kult der Offensive entsprang also aus dem Drang nicht mehr sich beugen zu müssen, weil man genug Partner hatte, um einen Offensivkrieg zu starten.[232] Somit erklärte sich auch warum die deutsche Heeresleitung mit dem Beginn des 20. Jh. immer gewillt war mit einer gewissen Schnelligkeit nach kriegerischen Möglichkeiten zu suchen, um politische Probleme zu lösen. Diese sogenannte diplomatische Vorwärtsstrategie wurde aber nicht ausgelöst aufgrund der Bündnisse der Flankenmächte, sondern weil eben das Deutsche Reich seit 1902 sich selbst in einer strategische Einkreisung manövriert hatte.[233] Die daraus resultierende Furcht bündnisunfähig und damit auch verteidigungsunfähig zu werden entsprang dieser verfehlten diplomatischen Gedankenwelt, nicht nur Deutschlands, sondern Gesamteuropas. Die Angst verstärkte sich noch dadurch bei der Vision er zukünftigen Kriegführung, welche man glaubte nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt zu haben und hierdurch würde man möglicherweise Macht und Einfluss verlieren.[234] Es ist schon wahr, wenn man daher davon ausgeht das niemand einen großen Krieg wollte, aber keiner wollte auch eine diplomatische Niederlage erleiden. Deshalb ist es auch war was Eduard Bernstein zu der Vorkriegsphase geschrieben hat. Nämlich, dass die Zeit des 19. Jh. die Phase der kalten Kriegsführung war. Wenn man also die Phase zwischen 1905 und 1914 betrachtet so muss das in der Theorie der Kriegsvorbereitungen geschehen.[235] Daher ist es auch mit Sicherheit gewiss, dass wie es Holger Afflerbach und Friedrich Kießling deutlich gemacht haben, das nämlich der Dreierbund zwischen dem Deutschen Reich, der Habsburger Monarchie und Italien eben nicht nur eine Erwerbsgemeinschaft war, sondern eher eine Versicherungsgesellschaft, welche auf dem Grundsatz aufbaute den Frieden zu bewahren und das nicht nur als Grundlage der Diplomatie, sondern diese Idee stand im Vordergrund der Staatsräson für das damalige Europa.[236] Somit steht das auch im Widerspruch zu der These, dass angeblich die Generalstäbe zu Ende des 19. Jh. die Politik der Politiker gemacht hätten, sondern genau das Gegenteil ist der Fall, die politische Räson war der Rahmen für diese Bündnispolitik als Teil des Friedenssystems.[237] Moltke d. Ä. allerdings verwies schon sehr früh darauf das ein Waffengang in der Zukunft 30 Jahre dauern würde womit er quasi Recht behielt, denn mit Beginn des Ersten Weltkrieges dauerten die kriegerischen Auseinandersetzungen mit Unterbrechungen in der Tat 30 Jahre, nämlich bis 1945.[238] Konnte man die Schlachten von Solfernio und Königgrätz noch mit einem Friedensvertrag abschließen, so wussten auch die Militärs, dass bei einem modernen Krieg dies kaum mehr möglich war, weil es im Grundsatz eben um die nationale Existenz ging, daher erklärte sich auch warum die kalte Kriegführung immer auch mit dem Blocksystem an sich zu tun hatte. Denn die Blöcke sei es die Entente oder die Mittelmächte handelten eine Konstitution unter sich aus. Die beiden Hauptblöcke produzierten also weitere Blöcke, die gegenseitig ohnehin in vielfacher Hinsicht unter Spannung standen.[239] Es gab also nicht nur bilaterale Austradierungsmechanismen, sondern sich verstetigende Konfliktmechanismen, die zu einem Kult der Offensive führen mussten. Dies bedeutet wiederum, dass die jeweiligen Akteure in diesem System sich durchaus bewusst waren, dass wenn sie einen Entspannungsversuch starteten, dass auch immer mit implizierte, dass die anderen kleinen Blöcke umgehend davon in Mitleidenschaft gezogen wurden. Das heißt die kalte Kriegführung war mit der Machtpolitik verbunden und konnte nicht einfach aufgelöst werden. Spätestens seit der zweiten Marokkokrise 1911 mussten gerade die europäischen Großmächte Kenntnis davon gewonnen haben, dass dieses System mehr Gefahren barg als Chancen. Dieser Kategorische Imperativ des strukturierten unvermeidlichen Krieges versuchte man in einen vermiedenen Krieg umzudefinieren. Daraus resultiert nun auch, dass zwischen 1902 und 1912 verschiedenste Großmächte versuchten aus dem verfestigten Blocksystem zu entfliehen. So zum Beispiel Russland welches versuchte eine Balance zwischen Frankreich und Großbritannien zu erwirken und die Habsburger-Monarchie versuchte die Vormachtstellung Deutschlands im Dreierbund zu minimieren. So lässt sich letztlich festhalten, dass das imperialistische System das zu Beginn des 20. Jh. manifestiert wurde, das Grundproblem des Kults der Offensive darstellt.[240] Denn dieses System war von Unberechenbarkeit geprägt, was den großen Unterschied zu anderen Organisationsformen der internationalen Beziehungen ausmacht. So zum Beispiel zum offenen Gleichgewichtssystem der Bismarck-Ära des 19. Jh. oder das geschlossene Blocksystem des Kalten Krieges des 20. Jh. Was bedeutet das? Das offene Gleichgewichtssystem das kurz angesprochen worden ist, war ein System der kultivierten Staatenwelt, welches eine größtmögliche Flexibilität bot und die die bestrebenden Bindungen der einzelnen Mächte zeitlich befristete.[241] Dies bedeutete wiederum, dass jeder mit jedem Bündnisse schließen und auch jeder mit jedem Allianzen gründen konnte. Dieses System wird im Französischen Reversement de Alliance genannt.[242] Der Begriff Reversement ist hierbei sehr entscheidend, dies bedeutet nämlich, Wechsel nicht nur in den politischen Beziehungen, sondern auch Wechsel in den geopolitischen Betrachtungen der Großmächte im gegenseitigen Verhältnis.[243] Diese Politik war insofern positiv geprägt, weil sie das System offen hielt, obwohl die militärischen Führungsebenen schon im Jahre 1890 feste Bündnisse zu entwickeln forderten. Diese flexible Form der Bündnisse machte gerade einen großen Krieg so gut wie unmöglich. Denn sie veranlasste die Großmachtakteure zur Vorsicht, weil jeder militärische Konflikt andere große Mächte in diesen Konflikt mit hineingezogen hätten, deshalb wurden Kriege Mitte des 19. Jh. ziemlich schnell beendet.[244] Dennoch war das System Bismarcks so fragil, dass im Hinblick auf eine Kriegführung es schon wieder berechenbar wurde. Zusammenfassend bedeutet dass das Gleichgewicht der Militärmaschinerie so lange hielt wie der Frieden nicht gefährdet wurde, aber es hielt auch so lange wie der Ausbruch eines Krieges vermieden wurde. Anders sieht es mit dem geschlossenen System nach 1945 aus. Dieses System fußte auf der technologischen Innovation der Atombombe und Verantwortung der jeweiligen Akteure in den Blöcken, das Risiko einer Totalvernichtung zu vermeiden.[245] In diesem System herrschte nie bilaterale Vertraulichkeit und hieraus resultierte wieder die Entspannungspolitik.[246] Dabei wurde jedoch das Blocksystem des Kalten Krieges nicht aufgelöst, denn an der Peripherie der bipolaren Hemisphäre wurden durchaus regionale Kriege wie beispielweise in Vietnam geführt, welche jedoch gleichzeitig nicht den Status Quo auflösten.[247] Damit ist auch klar, das gesamte Nuklear-System nach 1945 basierte auf dem Fundament den Krieg zu unterlassen und den Frieden zu erhalten.[248] Das imperialistische System des 20. Jh. hatte ganz andere Rahmenbedingungen. Es begründete sich auf gemischte Strukturen, welches wie schon erläutert wurde ein Blocksystem der Kalten Kriegführung darstellte, wobei es aber gleichzeitig dieses in seiner Existenzform zur Disposition stellte. Kriegsvorbereitungen wurden verbunden mit einer stringenten Kriegspolitik, diese politische Form wiedersprach sich in sich selbst, weil man kann den Frieden unmöglich sichern indem man gleichzeitig den Kult der Offensive plant. Die Allianzen und Ententen bauten auf einen künftigen Krieg, um diesen durch eine Offensivplanung zu führen. Gleichzeitig jedoch hofften sie, dass die diplomatischen Bedingungen eine militärische Intervention obsolet machen würden.[249] Das Wettrüsten bedingte dabei auf allen Seiten, dass die militärischen Stäbe die Diplomatie verdrängten und selbst der Primat der Politik zentrierte sein Augenmerk auf die Rüstung, wobei er aber viel zu wenig rüstete, damit die Politik und Diplomatie nicht an Eigengewicht verloren.[250] Der Primat der Politik wurde aber im Laufe des 20. Jh. immer mehr zum strategischen Know How. Insgesamt waren die Verhältniskorrelationen der Großmächte nicht durch Demokratie durchsetzt und dennoch hatten sie in gewisser Weise demokratische Grundzüge, denn waren die Kriege der damaligen Zeit Kabinettskriege so wurden die Kriege des 20. Jh. Volkskriege die vom Volk getragen wurden.[251] Das Gleichgewicht des Schreckens war eben nicht mehr nur ein Austradieren wegen des Friedens. Mit Beginn des 20. Jh. wurde das Gleichgewicht aufgelöst im Sinne einer militärischen Balance.[252] War das bismarkische System noch darauf ausgelegt Gleichgewicht in den Mittelpunkt und das nukleare System auf die Risikominimierung zu stellen, so baute das imperialistische System auf ideologische, gesellschaftliche und organisatorische Unterfütterung auf, welches darauf abzielt den Kult der Offensive zur Volksimplikation zu machen.[253] Dieses System baute auf nichts Ganzes, sondern auf Halbheiten, die zwischen Tradition einerseits und Moderne, zwischen politischer Autokratie und Demokratie, zwischen weltanschaulichem Konservatismus und Sozialismus hin und her pendelte und damit die grundsätzliche Disposition offenlegte, ob man nun der Staatskunst den Vorrang einräumte oder dem Kriegshandwerk. Diese Gegebenheit unterschied das imperialistische System grundsätzlich von den beiden vorhergehenden Systemen, da es auf Unentschlossenheit baute. Damit war diese Struktur eine Struktur des Absurden. Das kognitive Missverständnis das gesamte Gesellschaften in einen Waffengang reingezogen werden könnten, wurde zu Beginn des 20 Jh. nicht erkannt, weil die ideologische Grundbasis auf Vergeltungsethik und Erwiederungsmoral fußte. Der Primat der Politik war es letztlich der 1914 die letzte Grundsubstanz für den Krieg im imperialistischen System faßte. Sicherlich waren die militärischen Instanzen, die vollziehenden Gewalten, die auf die jeweiligen Bündnisse und dem Kult der Offensive bauten.[254] Denn diese Bündnisse waren es dann auch, die den Konflikt des Jahres 1914 anheizten. Mit Sicherheit war das imperialistische System nicht der Hauptgrund für den Ausbruch des 1. Weltkrieges, sondern es waren eben die Akteure der Weltmächte die dieses System nutzten, um den Krieg zu beginnen.[255] Dabei glaubte man, dass der Krieg an sich zur europäischen Normalität gehörte und deshalb war man auch bereit den Tribut für dieses Gemetzel zu bezahlen.

[...]


[1] Dietmar Schößler, Reinhold Niebuhr: Sein Leben und Werk, in: Öffentliche Theologie und Internationale Politik. Zur Aktualität Reinhold Niebuhrs, hrsg. v. Dietmar Schössler und Michael Plathow, S. 20-57, Wiesbaden 2013.

[2] Ebd.

[3] Ebd.

[4] Ebd.

[5] Ebd.

[6] Ebd.

[7] Ebd.

[8] Ebd.

[9] Ebd.

[10] Ebd.

[11] Ebd.

[12] Ebd.

[13] Ebd.

[14] Ebd.

[15] Hans-Ulrich Wehler, der Aufbruch in die Moderne 1860-1890. Armee, Marine und Politik in Europa und Japan, in: Das Militär und der Aufbruch in die Moderne 1860-1890, hrsg. v. Michael Epkenhans und Gerahrd P. Groß, Schriftenreihe des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, S. XXI., München 2003.

[16] Ebd., siehe auch: Christoph Buchheim, Industrielle Revolutionen, München 1994.

[17] Ebd.

[18] Ebd.

[19] Ebd., S. XXII, siehe auch: Hans-Ulrich Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte.

[20] Ebd.

[21] Ebd.

[22] Ebd., S.XXIII.

[23] Ebd., siehe auch: Skagerrakschlacht. Vorgeschichte- Ereignis- Verarbeitung, aus der Schriftenreihe des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, hrsg. v. Michael Epkenhans, Jörg Hillmann und Frank Nägler, München 2011.

[24] Ebd.

[25] Ebd., S.XXIV.

[26] Ebd., siehe auch: Theodor Fuchs, Geschichte des europäischen Kriegswesens, Teil III, Heidelberg 1974.

[27] Ebd.

[28] Ebd., siehe auch: Bernd Stöver , United States of America – Geschichte und Kultur, S.197-231, München 2012.

[29] Ebd.

[30] Ebd.

[31] Ebd., siehe auch: Mommsen: Revolution 1848/49.

[32] Ebd., S.XXV.

[33] Ebd., S.XXVI.

[34] Ebd.

[35] Ebd.

[36] Ebd.

[37] Michael Epkenhans und Gerahrd P. Groß, Das Militär und der Aufbruch in die Moderne, in: Das Militär und der Aufbruch in die Moderne 1860-1890, hrsg. v. Michael Epkenhans und Gerahrd P. Groß, Schriftenreihe des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, S. XVII., München 2003.

[38] Klaus Hildebrand, Staatskunst und Kriegshandwerk. Akteure und System der europäischen Staatenwelt vor 1914, in: Der Schlieffenplan –Analysen und Dokumente, hrsg.v. Hans Ehlert, Michael Epkenhans und Gerahrd P. Groß, Zeitalter der Weltkriege, Bd. 2, S.27 ff., München 2006.

[39] Konrad Canis, Militärführung und Grundfragen der Außenpolitik in Deutschland 1860-1890, , in: Das Militär und der Aufbruch in die Moderne 1860-1890, hrsg. v. Michael Epkenhans und Gerahrd P. Groß, Schriftenreihe des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, S. 10 ff., München 2003

[40] Ebd.

[41] Paul Kennedy, Aufstieg und Fall der großen Mächte, Frankfurt am Main 2000.

[42] Ebd.

[43] Ebd., siehe auch: Das Britische Empire

[44] Ebd., siehe auch: Christoph Buchheim, Industrielle Revolutionen, München 1994.

[45] Ebd., S.236/237.

[46] Ebd.

[47] Hans-Ulrich Wehler, der Aufbruch in die Moderne 1860-1890. Armee, Marine und Politik in Europa und Japan, in: Das Militär und der Aufbruch in die Moderne 1860-1890, hrsg. v. Michael Epkenhans und Gerahrd P. Groß, Schriftenreihe des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, S. XXVIII., München 2003.

[48] Ebd.

[49] Ebd.

[50] Ebd.

[51] Paul Kennedy, S.238, Frankfurt am Main 2000.

[52] Ebd.

[53] Ebd.

[54] Ebd.

[55] Ebd.

[56] William Philpott, Großbritannien: Regierung, Militär und Empire von 1860 bis 1890, in: Das Militär und der Aufbruch in die Moderne 1860-1890, hrsg. v. Michael Epkenhans und Gerahrd P. Groß, Schriftenreihe des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, S. 21/22 ff., München 2003

[57] Ebd.

[58] Ebd.

[59] Paul Kennedy, Aufstieg und Fall der großen Mächte. Ökonomischer Wandel und militärischer Konflikt von 1500-2000, S.344 ff, Frankfurt am Main 2000.

[60] Ebd.

[61] Ebd.

[62] Ebd., S.229 ff.

[63] Ebd., S.332.

[64] Ebd.

[65] Ebd., S.323 ff.

[66] Ebd., S.330 ff.

[67] Ebd.

[68] Ebd., S.251 ff.

[69] Ebd.

[70] Ebd.

[71] Ebd., siehe auch: Günther Kronenbitter, Armeerüstung und wirtschaftliche Entwicklung in Österreich(-Ungarn) 1860-1890, in: Das Militär und der Aufbruch in die Moderne 1860-1890, hrsg. v. Michael Epkenhans und Gerhard P. Groß, Schriftenreihe des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, S. 231 ff., München 2003.

[72] Paul Kennedy, Aufstieg und Fall der großen Mächte. Ökonomischer Wandel und militärischer Konflikt von 1500-2000, S.259 ff, Frankfurt am Main 2000.

[73] Ebd.

[74] Ebd.

[75] Ebd.

[76] Ebd.

[77] Ebd.

[78] Ebd., S. 260/261.

[79] Ebd.

[80] Ebd.

[81] Ebd.

[82] Ebd., S 262.

[83] Ebd.

[84] Ebd.

[85] Ebd.

[86] Ebd.

[87] Ebd., S. 266 ff.

[88] Ebd., S. 267.

[89] Ebd., S. 267 ff.

[90] Ebd.

[91] Ebd., S. 269 ff.

[92] Ebd.

[93] Ebd.

[94] Ebd., siehe auch: Jan Kusper, Die russische Armee als innenpolitischer Ordnungsfaktor in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, in: Das Militär und der Aufbruch in die Moderne 1860-1890, hrsg. v. Michael Epkenhans und Gerhard P. Groß, Schriftenreihe des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, S. 151 ff., München 2003.

[95] Ebd.

[96] Ebd.

[97] Paul Kennedy, Aufstieg und Fall der großen Mächte. Ökonomischer Wandel und militärischer Konflikt von 1500-2000, S.272 ff, Frankfurt am Main 2000.

[98] Ebd.

[99] Ebd., S. 276/277 ff.

[100] Ebd.

[101] Ebd., S. 278 ff.

[102] Ebd., S. 281 ff.

[103] Ebd.

[104] Ebd.

[105] Ebd.

[106] Ebd.

[107] Ebd.

[108] Ebd., S. 282.

[109] Ebd.

[110] Ebd.

[111] Ebd., S. 297 ff.

[112] Ebd.

[113] Ebd.

[114] Ebd., S. 285 ff.

[115] Ebd.

[116] Ebd.

[117] Ebd., S. 287 ff.

[118] Konrad Canis, Militärführung und Grundfragen er Außenpolitik in Deutschland 1860 bis 1890, in: Das Militär und der Aufbruch in die Moderne 1860-1890, hrsg. v. Michael Epkenhans und Gerhard P. Groß, Schriftenreihe des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, S. 9 ff., München 2003.

[119] Ebd., S. 10 ff.

[120] Ebd., siehe auch: Theodor Fuchs, Geschichte des europäischen Kriegswesens, Teil III, München 1977.

[121] Jürgen Angelow, Von Wien nach Königgrätz. Die Sicherheitspolitik des Deutschen Bundes, Potsdam 1996.

[122] Dieter Storz, Modernes Infanteriegewehr und taktische Reform in Deutschland in der Mitte des 19. Jahrhunderts, , in: Das Militär und der Aufbruch in die Moderne 1860-1890, hrsg. v. Michael Epkenhans und Gerhard P. Groß, Schriftenreihe des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, S. 210 ff., München 2003.

[123] Ebd.

[124] Theodor Fuchs, Geschichte des europäischen Kriegswesens, Teil III, München 1977.

[125] Dieter Storz, Modernes Infanteriegewehr und taktische Reform in Deutschland in der Mitte des 19. Jahrhunderts, in: Das Militär und der Aufbruch in die Moderne 1860-1890, hrsg. v. Michael Epkenhans und Gerhard P. Groß, Schriftenreihe des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, S. 210 ff., München 2003.

[126] Ebd.

[127] Jürgen Angelow, Von Wien nach Königgrätz. Die Sicherheitspolitik des Deutschen Bundes, Potsdam 1996.

[128] Theodor Fuchs, Geschichte des europäischen Kriegswesens, Teil III, München 1977.

[129] Klaus Hildebrand, „Staatskunst und Kriegshandwerk“. Akteure und System der europäischen Staatenwelt vor 1914, in: Der Schlieffenplan- Analysen und Dokumente, hrsg. v. Hans Ehlert, Michael Epkenhans und Gerhard P. Groß, S. 21 ff, München 2006.

[130] Ebd.

[131] Frank Becker, Synthetischer Militarismus. Die Einigungskriege und der Stellenwert des Militärischen in der deutschen Gesellschaft, in: Das Militär und der Aufbruch in die Moderne 1860-1890, hrsg. v. Michael Epkenhans und Gerhard P. Groß, Schriftenreihe des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, S. 125 ff, München 2003.

[132] Ebd.

[133] Paul Kennedy, Aufstieg und Fall der großen Mächte. Ökonomischer Wandel und militärischer Konflikt von 1500-2000, S. 284-297, Frankfurt am Main 2000.

[134] Frank Becker, Synthetischer Militarismus. Die Einigungskriege und der Stellenwert des Militärischen in der deutschen Gesellschaft, in: Das Militär und der Aufbruch in die Moderne 1860-1890, hrsg. v. Michael Epkenhans und Gerhard P. Groß, Schriftenreihe des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, S. 125 ff, München 2003.

[135] Paul Kennedy, Aufstieg und Fall der großen Mächte. Ökonomischer Wandel und militärischer Konflikt von 1500-2000, S. 284-297, Frankfurt am Main 2000.

[136] Ebd.

[137] Ebd., S. 300-310.

[138] Ebd.

[139] Ebd.

[140] Ebd.

[141] Ebd.

[142] Ebd.

[143] Ebd.

[144] Ebd.

[145] Ebd.

[146] Ebd.

[147] Ebd.

[148] Ebd.

[149] Ebd.

[150] Ebd.

[151] Ebd., S. 311-368 ff.

[152] Ebd.

[153] Ebd.

[154] Ebd.

[155] Ebd.

[156] Ebd.

[157] Ebd.

[158] Ebd.

[159] Ebd.

[160] Ebd.

[161] Frank Becker, Synthetischer Militarismus. Die Einigungskriege und der Stellenwert des Militärischen in der deutschen Gesellschaft, in: Das Militär und der Aufbruch in die Moderne 1860-1890, hrsg. v. Michael Epkenhans und Gerhard P. Groß, Schriftenreihe des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, S. 125 ff, München 2003.

[162] Ebd.

[163] Paul Kennedy, Aufstieg und Fall der großen Mächte. Ökonomischer Wandel und militärischer Konflikt von 1500-2000, S. 300-310, Frankfurt am Main 2000.

[164] Ebd.

[165] Ebd.

[166] Ebd.

[167] Ebd.

[168] Ebd.

[169] Ebd.

[170] Ebd.

[171] Ebd.

[172] Ebd.

[173] Ebd.

[174] Ebd.

[175] Ebd.

[176] Ebd.

[177] Ebd.

[178] Ebd.

[179] Ebd.

[180] Ebd.

[181] Ebd.

[182] Ebd., siehe auch: Die Skagerrakschlacht. Vorgeschichte- Ereignis- Verarbeitung, aus der der Schriftenreihe des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, hrsg. v. Michael Epenkenhans, Jörg Hillmann und Frank Nägler, München 2011.

[183] Ebd.

[184] Ebd.

[185] Ebd.

[186] Ebd.

[187] Ebd.

[188] Ebd.

[189] Ebd.

[190] Ebd.

[191] Ebd.

[192] Klaus Hildebrand, „Staatskunst und Kriegshandwerk“. Akteure und System der europäischen Staatenwelt vor 1914, in: Der Schlieffenplan- Analysen und Dokumente, hrsg. v. Hans Ehlert, Michael Epkenhans und Gerhard P. Groß, S. 22 ff, München 2006.

[193] Konrad Canis, Militärführung und Grundfragen er Außenpolitik in Deutschland 1860 bis 1890, in: Das Militär und der Aufbruch in die Moderne 1860-1890, hrsg. v. Michael Epkenhans und Gerhard P. Groß, Schriftenreihe des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, S. 9 ff., München 2003.

[194] Ebd.

[195] Ebd.

[196] Ebd.

[197] Ebd.

[198] Ebd.

[199] Ebd.

[200] Ebd.

[201] Andrew Lambert, Wirtschaftliche Macht, technologischer Vorsprung und imperiale Stärke: Großbritannien als einzigartige globale Macht 1860 bis 1890, in: Das Militär und der Aufbruch in die Moderne 1860-1890, hrsg. v. Michael Epkenhans und Gerhard P. Groß, Schriftenreihe des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, S. 243 ff, München 2003.

Siehe auch: Kurt Hackemer, Marinetechnologie und wirtschaftliche Aufschwung in den Vereinigten Staaten von Amerika 1860 bis 1890, in: Das Militär und der Aufbruch in die Moderne 1860-1890, hrsg. v. Michael Epkenhans und Gerhard P. Groß, Schriftenreihe des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, München 2003.

[202] Klaus Hildebrand, „Staatskunst und Kriegshandwerk“. Akteure und System der europäischen Staatenwelt vor 1914, in: Der Schlieffenplan- Analysen und Dokumente, hrsg. v. Hans Ehlert, Michael Epkenhans und Gerhard P. Groß, S. 22-27, München 2006.

[203] Ebd.

[204] Ebd.

[205] Ebd.

[206] Ebd.

[207] Ebd.

[208] Ebd.

[209] Ebd., S. 28.

[210] Ebd., S. 29.

[211] Ebd.

[212] Ebd.

[213] Ebd.

[214] Ebd., S. 31-36.

[215] Ebd., siehe auch: Konrad Canis, Militärführung und Grundfragen er Außenpolitik in Deutschland 1860 bis 1890, in: Das Militär und der Aufbruch in die Moderne 1860-1890, hrsg. v. Michael Epkenhans und Gerhard P. Groß, Schriftenreihe des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, München 2003.

[216] Ebd.

[217] Klaus Hildebrand, „Staatskunst und Kriegshandwerk“. Akteure und System der europäischen Staatenwelt vor 1914, in: Der Schlieffenplan- Analysen und Dokumente, hrsg. v. Hans Ehlert, Michael Epkenhans und Gerhard P. Groß, S. 37-43, München 2006.

[218] Ebd.

[219] Ebd.

[220] Ebd.

[221] Ebd.

[222] Ebd.

[223] Ebd.

[224] Ebd.

[225] Ebd.

[226] Ebd.

[227] Ebd.

[228] Ebd.

[229] Ebd.

[230] Ebd.

[231] Ebd.

[232] Ebd.

[233] Ebd.

[234] Ebd.

[235] Ebd.

[236] Ebd.

[237] Klaus Hildebrand, „Staatskunst und Kriegshandwerk“. Akteure und System der europäischen Staatenwelt vor 1914, in: Der Schlieffenplan- Analysen und Dokumente, hrsg. v. Hans Ehlert, Michael Epkenhans und Gerhard P. Groß, S. 22-27, München 2006.

[238] Ebd., S. 35.

[239] Ebd.

[240] Ebd.

[241] Ebd.

[242] Ebd.

[243] Ebd.

[244] Ebd.

[245] Ebd.

[246] Ebd.

[247] Ebd.

[248] Ebd.

[249] Klaus Hildebrand, „Staatskunst und Kriegshandwerk“. Akteure und System der europäischen Staatenwelt vor 1914, in: Der Schlieffenplan- Analysen und Dokumente, hrsg. v. Hans Ehlert, Michael Epkenhans und Gerhard P. Groß, S. 22-27, München 2006.

[250] Ebd.

[251] Beatrice Heuser, Clausewitz Lesen, München 2005.

[252] Ebd.

[253] Ebd.

[254] Ebd.

[255] Ebd.

Ende der Leseprobe aus 150 Seiten

Details

Titel
Der Schlieffenplan. Ein militärhistorischer Diskurs
Untertitel
Die militärische Realität 1914, die militärstrategische Planung und Ausführung vor dem Ersten Weltkrieg
Hochschule
Universität Mannheim  (Clausewitz-Gesellschaft)
Autor
Jahr
2018
Seiten
150
Katalognummer
V435373
ISBN (eBook)
9783668767140
ISBN (Buch)
9783668767157
Dateigröße
1481 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
1914, Erster Weltkrieg, Militärgeschichte, Kriegsgeschichte, Schliefen, Deutsches Kaiserreich
Arbeit zitieren
Ilya Zarrouk (Autor:in), 2018, Der Schlieffenplan. Ein militärhistorischer Diskurs, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/435373

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