Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten. Setting Schule


Einsendeaufgabe, 2018

16 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Analyse der Ausgangssituation
1.1 Rahmenbedingungen
1.2 Personengruppen im gewählten Setting
1.3 Analyse gesundheitsbezogener Daten
1.3.1 Gesundheitsbezogene Daten Lehrkräfte
1.3.2 Gesundheitsbezogene Daten der Schüler
1.4 Ableitung von Handlungsschwerpunkten

2 Schwerpunktthema für ein Projekt zur Gesundheitsförderung im gewählten Setting
2.1 Konkrete Zielsetzung

3 Recherche Modellprojekt

4 Literaturverzeichnis

5 Tabellenverzeichnis
5.1 Tabellenverzeichnis

1 Analyse der Ausgangssituation

1.1 Rahmenbedingungen

In dem nachfolgendem Text werden die Rahmenbedingungen für mein gewähltes Setting beschrieben. Hierbei handelt es sich um das Setting Schule. Es geht um das Humboldt Gymnasium in Leipzig. Das Gymnasium sitzt in der Möbiusstraße 8 in 04317 Leipzig-Thonberg. In einer naturwissenschaftlichen bzw. musisch-künstlerischen Richtung werden die Schüler ausgebildet. Lernen können hier alle Schüler aus allen sozialen Richtungen. Da es keine Privatschule ist, kommen keine Kosten auf die Schüler, bzw. ihre Eltern zu.

Im Setting Schule, in dem Fall Gymnasium, sind die Klassen 5-12 vertreten. In der Schule lernen ca. 610 Schüler. Sie werden von ungefähr 54 Lehrern unterrichtet. In den einzelnen Klassen lernen immer ca. 20-26 Schüler.

Die ersten beiden Unterrichtsstunden finden immer als Doppelstunde von 7:45 – 9:15 Uhr statt. Danach folgt eine Pause von 20 min. Im nachfolgenden die Unterrichtszeiten der nächsten Stunden.

3. Stunde: 09:35 – 10:20 Uhr
4. Stunde: 10:30 – 11:15 Uhr
5. Stunde: 11:25 – 12:10 Uhr

Pause: 40 Minuten

6. Stunde: 12:50 – 13:35 Uhr
7. Stunde: 13:45 – 14:30 Uhr
8. Stunde: 14:35 – 15:20 Uhr
9. Stunde: 15:30 – 16:15 Uhr
10. Stunde: 16:25 – 17:10 Uhr

Des Weiteren haben die Schüler der Klassen 5-7 eigene Klassenzimmer. Die anderen Schüler müssen von Unterricht zu Unterricht wandern.

1.2 Personengruppen im gewählten Setting

Tabelle 1: Personengruppen im gewählten Setting

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

In einer Schule gibt es viele Faktoren, die Einfluss auf die Gesundheit haben können. Die folgenden Aussagen beruhen auf einem Gespräch mit einer Lehrerin an dieser Schule. Ich bin mit ihrer Tochter in eine Klasse gegangen und kann so ihr Aussagen weitergeben. Sowohl bei den Lehrern, als auch bei den Schülern gibt es physische Belastungsfaktoren. Bei den Lehrern ist das der Lärm, der ständig vorhanden ist. Nicht nur in den Pausen ist es teilweise laut, sondern auch im Unterricht selber. Viele Lehrer können sich nicht mehr durchsetzen und sind so dem Lärm ausgesetzt. Bei den Schülern ist es ähnlich. Viele vertragen den Lärm ebenfalls nicht und leiden an unruhigen Mitschülern. Da manche Schüler auch aus niedrigeren sozialen Schichten kommen, ist es auch teilweise ein Problem, dass sie es mit der Hygiene nicht so genau nehmen. Dies ist auch ein Faktor, der die Psyche belastet. Ein weiterer belastender Faktor auf die Psyche der Schüler sind die materiellen Dinge. Auf Grund der Gesellschaft werden Dinge vorgelebt, die übertrieben sind und schon bei den kleinsten einen enormen Druck auslösen.

Ein weiterer schwerwiegender Faktor bei den Lehrern ist, dass diese auf Grund des Personalmangels noch mehr zu tun haben. Einzelne Lehrer müssen so noch mehr Schüler betreuen. Da die Klassen generell auch immer größer werden führt dies zu einer sehr großen Überforderung.

Das es zu wenige Lehrer gibt ist gleichzeitig auch wieder ein Problem für die Schüler. Viele Stunden fallen aus und werden zum Teil nicht nachgeholt. Sowohl Lehrer, als auch Schüler schaffen den Unterrichtsstoff nicht. Dies ist im späteren Alter, bzw. auch vor den Prüfungen ein Problem.

Ein weiterer Belastungsfaktor der immer mehr Schüler betrifft, ist der lange Schulweg. Viele versuchen, die beste Schule für sich zu finden und nehmen dann einen langen Weg auf sich. Zunächst erscheint das als machbar, aber zunehmend wird es dann zum Problem. Nicht nur, durch die ständigen Ausfälle von Bus und Bahn, sondern auch durch die dann doch fehlende Zeit zum Lernen. Das alleine sind schon sehr viele Belastungsfaktoren. Vor allem psychische.

Laut dem Gespräch mit der Lehrerin ist auch zunehmend festzustellen, dass die Schüler immer dicker werden. Es ist eines der neuen gesellschaftlichen Probleme, welches auch hier schon die Kleinsten betrifft.

1.3 Analyse gesundheitsbezogener Daten

1.3.1 Gesundheitsbezogene Daten Lehrkräfte

Laut dem Fehlzeitenreport aus dem Jahre 2016 (Badura, Ducki, Schröder, Klose & Meyer, 2016, S. 359) liegt die Arbeitsunfähigkeitsquote bei Lehrkräften in der Sekundarstufe bei 49,8%. Dies bezieht sich auf die Arbeitsunfähigkeit der AOK-Mitglieder nach ausgewählten Berufsgruppen in der Branche Erziehung und Unterricht im Jahr 2015. Auf 100 AOK Mitglieder kommen 129,6 Fälle. Wenn eine Lehrkraft krank ist, dann dauert diese Krankheitsphase durchschnittlich 10,2 Tage. Der Krankenstand in dieser Berufsgruppe liegt somit bei 3,6%.

Im Folgenden wird die Verteilung der Arbeitsunfähigkeitstage nach Krankenarten in der Branche Erziehung und Unterricht im Jahr 2015 der AOK Mitglieder dargestellt.

Der Fehlzeitenreport (Badura, Ducki, Schröder, Klose & Meyer, 2016, S. 365) sagt aus, dass 36,4% der Arbeitsunfähigkeitstage auf sonstige Erkrankungen zurückführt. Hier wurden also keine Angaben über die vorherrschende Krankheit gemacht. Die zweithöchsten Ausfälle sind mit 17,6% Krankheiten, die die Atemwege betreffen. Danach folgen die psychischen Erkrankungen mit 15,4%. An letzter Stelle stehen in dieser Berufsgruppe Krankheiten der Verdauung mit 5,1%.

1.3.2 Gesundheitsbezogene Daten der Schüler

Bei den Schülern kann generell gesagt werden, dass 94% einen guten Gesundheitszustand aufweisen. Ebenso wird die gesundheitsbezogene Lebensqualität positiv bewertet. Bei der KiGGS-Studie wurde jedoch festgestellt, dass der sozioökonomische Status der Familien einen Einfluss auf die Gesundheit der Schüler hat. Dem zu folge ist das Risiko für einen mittelmäßigen bis sogar zu einem sehr schlechten allgemeinen Gesundheitszustand bei Kindern aus Familien mit sozioökonomischen Status um das 3,4-3,7-Fache erhöht (Robert-Koch-Institut, 2014, S. 1-3).

Am häufigsten sind Schüler, wie auch die Lehrer, von Atemwegserkrankungen betroffen. Bei 88,5% der Jugendlichen konnte in den letzten zwölf Monaten ein grippaler Infekt festgestellt werden. Nachfolgend sind oft Magen-Darm-Infekte zu verzeichnen. Mit 46,8% liegt diese Erkrankung an zweiter Stelle (Kamtsiuris, Atzpodien, Ellert, Schlack & Schlaud, 2007, S. 689).

Die Atemwegserkrankungen und auch die Magen-Darm-Infekte lassen sich in Schulen nicht vermeiden. Überall können die Erreger übertragen werden und stellen so ein hohes Risiko dar.

Übergewicht und Adipositas ist auch ein zunehmendes Problem. Schon 15% der 3-17 jährigen sind von Übergewicht betroffen (Kurth &Schaffrath, 2007, S.739). Vor allem bei Kindern mit niedrigerem sozialem Status tritt das Problem öfter auf.

Kinder und Jugendliche im Alter von 3-17 Jahre essen kaum noch genügend Obst oder Gemüse am Tag. Gerade mal 10,7% essen 5 oder mehr Portionen pro Tag. Kinder oder Jugendliche mit niedrigerem sozialen Status essen noch weniger davon (Robert-Koch-Institut, 2015, S.2).

1.4 Ableitung von Handlungsschwerpunkten

Um die Situationen in Schulen zu verbessern sollte der Stress reduziert und darauf geachtet werden, dass eine gesunde Ernährung angeboten wird. Es könnten Entspannungskurse angeboten werden, oder auch Ruheräume eingerichtet werden. Manchmal sind kurze Phasen der Entspannung schon förderlich. Gerade auch vor Arbeiten oder Prüfungen wäre es sicher förderlich, wenn der eine oder andere die Möglichkeit hätte, herunter zu kommen, sich noch einmal zu sammeln und zu entspannen. Auch die Lehrer sollten die Möglichkeiten haben, sich dem Stress entziehen zu können. Ein separater Raum wäre auch hier angebracht, da auch teilweise viel Trubel im Lehrerzimmer herrscht.

Ein weiterer Ansatz ist wie gesagt auch die Ernährung. Dies sollte nicht nur in der Praxis umgesetzt werden, sondern auch in der Theorie. Der theoretische Anteil könnte im Unterricht durchgeführt werden, oder auch in Projektwochen. Ein weiterer Ansatz wäre es, ab und zu ein gesundes Frühstück durchzuführen. Des Weiteren könnte aber auch in der Kantine etwas geändert werden. Wichtig wäre es, dass die Schüler auch teilnehmen und gesundes Essen schätzen lernen, anstatt abgeschreckt zu werden.

Im Folgenden werden die Argumente für eine gesunde Ernährung für die beiden Personengruppen dargestellt.

Argument 1 Lehrer: Eine gesunde Ernährung fördert kurzfristig, aber vor allem auch längerfristig Gesundheit. Somit können vielleicht weniger Ausfälle verzeichnet werden.

Gleichzeitig ist dies auch das erste Argument für die Schüler. Eine verbesserte Gesundheit der Schüler führt dazu, dass diese nicht so oft krank sind. Krank im Sinne einer Infektion, nicht im Sinne von „keiner Lust“.

Das zweite Argument für die Lehrer ist, dass diese teilweise auch keine Zeit haben, sich gesundes Essen für die Schule zu kochen. Somit können sie dadurch Zeit sparen und sich gleichzeitig ausgewogen ernähren.

Das zweite Argument für die Schüler ist, dass sie so auch erfahren, was gesund leben und essen heißt. Heutzutage sind viele Eltern auch nicht so interessiert an der Ernährung der Kinder und leben ihnen es nicht vor.

Das letzte Argument für die Lehrer ist, dass sie durch ein gesünderes Essen schon viel ausgeglichener sind. Der Stresspegel wird gesenkt und der Insulinspiegel sollte auf gleichem Niveau sein. Es gibt doch nichts besseres, also ein hochwertiges Essen. Dies wirkt sich gut auf das Gemüt aus.

Das letzte Argument bei den Schülern ist, dass sie gemeinsam lernen, gesund zu leben und zu essen. Teilweise ist es heute so, dass die Schüler ausgelacht werden, die ein Vollkornbrot mit Salat mit in der Schule haben. Dazu gäbe es keinen Grund, aber ein „Nutellabrot“ ist oftmals viel cooler. Durch gemeinsames gesundes Essen könnten alle miteinander und auch voneinander lernen und am Ende macht es viel mehr Spaß.

[...]

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten. Setting Schule
Hochschule
Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement GmbH
Note
2,3
Autor
Jahr
2018
Seiten
16
Katalognummer
V435365
ISBN (eBook)
9783668780682
ISBN (Buch)
9783668780699
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Setting Schule, Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten
Arbeit zitieren
Michèle Hertzsch (Autor:in), 2018, Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten. Setting Schule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/435365

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