Entwurf eines Epilepsie Zentrums in Leipzig

Beratung, Freizeitgestaltung, Fortbildungskurse und Schulungsprogramme unter einem Dach


Projektarbeit, 2018

25 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Management Summary

2. Geschäftsidee

3. Marketingplan
3.1 Marktsituation
3.1.1 Analyse des gesellschaftlichen, kulturellen und sozialen Umfelds
3.1.2 Analyse der Problemlage, des Bedarfs und der Nachfrage
3.1.3 Analyse der Konkurrenten
3.1.4 Bewertung der Marktchance
3.2 Marketingziele
3.2.1 Ergebnisse der Analyse, Definition der Aufgaben und der angestrebte Marktpositionierung
3.2.2 Finanzwirtschaftliche Ziele
3.2.3 Sozial-kulturelle Ziele
3.3 Marketingstrategie
3.4 Operatives Marketing
3.4.1 Allgemein
3.4.2 Abteilung Fortbildung
3.4.3 Abteilung Beratung
3.4.4 Abteilung Schulung
3.4.5 Abteilung Freizeit
3.4.6 Kommunikationspolitik

4. Organisationsplan
4.1 Aufbauorganisation
4.2. Ablauforganisation

5. Personalplan

6. Investitionsplan

7. Wirtschaftlichkeitsberechnungen
7.1 Erlöse und variable Kosten
7.1.1 Abteilung Fortbildung
7.1.2 Abteilung Beratung
7.1.3 Abteilung Schulung
7.1.4 Abteilung Freizeit
7.2 Unternehmensfixe Kosten
7.3 Ergebnisrechnung
7.4 Deckungsbeitragsrechnung
7.5 Liquiditätsrechnung

8. Finanzierungsplan

9. Chancen und Risiken

10. Rechtsform

11. Literaturverzeichnis

1. Management Summary

Das Epilepsie Zentrum Leipzig soll für Menschen mit Epilepsie und deren Angehörigen ein kompetenter Ansprechpartner werden. Das Herz des Zentrums wird die kostenlose Beratung sein. Diese soll den Betroffen bei der Bewältigung ihres Alltags unterstützen. Des Weiteren sind verschiedene Schulungsprogramme ein Teil des Angebots. In diesen Programmen steht die Verbesserung der Lebensqualität der Betroffen und deren Angehörigen im Vordergrund. Darüber hinaus wird die Angebotsstruktur durch verschiedene Freizeitangebote abgerundet. Besonders Kinder und Jugendliche mit Epilepsie profitieren von den vielfältigen Freizeitangeboten im Zentrum, da sie sich dort, in der Regel ohne ihre Eltern, ausprobieren können und somit an Selbstständigkeit gewinnen. Währenddessen können die Eltern entspannt anderen Tätigkeiten nachgehen, da unser Personal epilepsiespezifisch geschult ist und im Notfall professionell handeln kann. Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Zentrums sind Fortbildungskurse für Fachkräfte und Ehrenamtliche, welche mit dem Thema Epilepsie in Kontakt kommen. Auf diese Weise gibt es nach und nach mehr geschultes Personal, welches wiederrum Betroffenen helfen kann und zur Aufklärungsarbeit in der Gesellschaft beiträgt.

Das Zentrum wäre in Leipzig und der näheren Umgebung eine einzigartige Einrichtung. Im Gegensatz zu Arztpraxen bietet das Zentrum eine gemütliche Atmosphäre mit vielfältigen Hilfsangeboten, welche lebensweltorientiert und niedrigschwellig sind. Die Konkurrenz in Leipzig im Bereich professionelle Beratung abseits von klinischen Strukturen ist eher gering, deswegen wird die Annahme getroffen, dass eine hohe Marktchance für das Epilepsie Zentrum Leipzig besteht. Und auch wenn das Zentrum sich gegenüber anderen Einrichtung abgrenzt, so wird jedoch ein umfangreiches Kooperationsnetzwerk angestrebt.

Zur Erfüllung der Aufgaben werden vier Sozialarbeiter 1, ein Neurologe und eine Reinigungskraft eingestellt. Es wird einen Zentrumsleiter geben, welcher gleichzeitig die Leitung einer Abteilung übernimmt. Alle Sozialarbeiter fungieren als Leiter von einer der vier Abteilungen und erledigen darüber hinaus auch Aufgaben aus anderen Abteilungen. Es wird keine zusätzliche Bürokraft benötigt, da Sozialarbeiter qualifiziert sind Verwaltungstätigkeiten auszuüben. Jedoch sind Sozialarbeiter keine Ärzte und somit wird für die Durchführung der Schulungsprogramme ein Neurologe benötigt.

Das Epilepsie Zentrum Leipzig soll kostendeckend arbeiten. Dafür wird eine Außenfinanzierung mit Fremdkapital in Höhe von 65.500 € benötigt, welche sich aus minimalen Spenden, Stiftungsgeldern und öffentlicher Förderung durch die Stadt zusammensetzt. Um öffentliche Förderungen beantragen zu können entscheiden wir uns einen Verein zu gründen. Außerdem besteht so die Möglichkeit das Angebotsspektrum stetig zu erweitern. Des Weiteren können über den Verein zusätzliche Einnahmen erzielt werden, denn das Zentrum bedarf einer Außenfinanzierung mit Eigenkapital vom Verein in Höhe von 10.000 €.

2. Geschäftsidee

Epilepsie ist eine Krankheit mit vielfältige Ausprägungen und Formen, welche in jedem Lebensalter auftreten kann und dabei je nach Lebensalter verschiedenste Schwierigkeiten mit sich bringt. Für andere problematische Lebensabschnitte gibt es passende Beratungs- und Unterstützungsangebote (z.B. Familienberatung, Trennungsberatung usw.), doch für Schwierigkeiten die durch eine Epilepsie entstehen können, gibt es nur wenig Angebote oder kein epilepsiespezifisches geschultes Personal in den allgemeinen Beratungsstellen.

Das Epilepsie Zentrum Leipzig bietet den Betroffenen eine Angebotsstruktur, welche auf die Angelegenheiten der Erkrankten abgestimmt ist, und speziell geschulte professionelle Berater, welche die Klienten bei den alltäglichen Problemen im Umgang mit der Erkrankung unterstützen können. Das Epilepsie Zentrum Leipzig soll, seinem Namen nach, ein Zentrum für Menschen mit Epilepsie und für ihre Angehörigen sein und darüber hinaus auch eine Anlaufstelle für Menschen, die beruflich oder ehrenamtlich mit betroffenen Menschen arbeiten.

Die Angebotsstruktur des Epilepsie Zentrums Leipzig gliedert sich in Beratung, Schulungsprogramme, Freizeitangebote und Fortbildungen. Die professionelle Beratung der Klienten betrifft besonders soziale Fragen, die mit der Epilepsie zusammenhängen: z.B. Berufswahl, Bewerbung, Gefährdungsbeurteilung am Arbeitsplatz, Partnerschaft, Kinderwunsch, Erziehung, Schule und Sport. Desweitern gibt es zwei Arten von Schulungsprogrammen. Moses ist ein interaktives modulares Programm, das die Schulung von Erwachsenen mit Epilepsie ermöglicht. Famoses ist ebenfalls ein interaktives modulares Programm, doch es unterteilt sich in einen Erwachsenen- und einen Kinderkurs. Das heißt Famoses ist, im Gegenteil zu Moses, ein familiäres Schulungsprogramm. Durch die Seminare sollen die Klienten und die Angehörigen über die Erkrankung informiert und zu einer aktiven Lebensweise angeregt werden. Wohingegen sich die Freizeitabteilung voll und ganz dem Motto: „Freude und Spaß am Leben“ widmet. Es werden in diesem Bereich begleitete Ausflüge, Kochangebote, Kinoabende oder Nachmittagstreffs angeboten. Darüber hinaus richtet sich das Fortbildungsangebot im Epilepsie Zentrum Leipzig an Menschen, die beruflich oder ehrenamtlich mit Betroffenen arbeiten, welche an Epilepsie erkrankt sind. Angeboten werden Tagesfortbildungen zu verschieden epilepsiespezifischen Thematiken.

In den Beratungen und Schulungsprogrammen sollen den Klienten lebensweltorientierte Hilfsangebote, sowie soziale und rechtliche Kompetenz vermittelt werden. Unsere offenen Freizeitangebote dienen der Kontaktaufnahme und der Vernetzung zwischen den Klienten. Somit sind die Angebote bei der Stärkung der Community und der damit einhergehenden Stärkung des Klienten behilflich. Außerdem bietet das Zentrum den Betroffenen eine zeitliche Aufwandsentlastung, da sich viele Angebote unter einem Dach befinden und es eine ausgeprägte Kooperation mit anderen epilepsiespezifischen Einrichtungen gibt. Das Zentrum soll in Leipzig eröffnet werden und somit erstreckt sich das Zielgebiet über die Grenzen der Stadt Leipzig hinaus bis hin zu den angrenzenden näheren Örtlichkeiten.

3. Marketingplan

3.1 Marktsituation

3.1.1 Analyse des gesellschaftlichen, kulturellen und sozialen Umfelds

Das Informationszentrum Epilepsie der Deutschen Gesellschaft für Epileptologie e.V. hat im März 2016 eine Metastudie veröffentlicht, der zufolge 400.000 bis 800.000 Menschen in Deutschland an Epilepsie erkrankt sind und pro Jahr etwa 30.000 Neuerkrankten hin zu kommen (vgl. Brandt 2016 S. 1 f.). Damit tritt Epilepsie so häufig auf wie die Zuckerkrankheit oder Gelenkrheuma. Es wird die Annahme getroffen, dass in Sachsen etwa 40.000 Menschen von Epilepsie betroffen sind. Als Grundlage dieser Annahme nehmen wir die Häufigkeit der Krankheit und beziehen diese auf die Bevölkerung Sachsens. Weiterhin kann man feststellen, dass es im Bundesland Sachen nur eine professionelle Epilepsie-Beratungsstelle ohne klinische Strukturen gibt. Und in den anliegenden Bundesländern Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg gibt es keine epilepsiespezifischen Beratungsstellen (vgl. Bühler 2018).

3.1.2 Analyse der Problemlage, des Bedarfs und der Nachfrage

Die Klienten haben aufgrund der unterschiedlichen Formen und Verläufe ihrer Krankheit, sowie den unterschiedlichen Schwierigkeiten je nach Alter, stark unterschiedliche Problematiken zu bewältigen. Im Kindesalter sind zu einem mit Entwicklungshemmnisse und den damit verbundenen späteren Folgen zu rechnen, wenn diese nicht ihrem Krankheitsbild und ihrer entsprechenden Entwicklung gefördert werden. Im Jugendalter sind häufig die Führerschein-, Ausbildungs- bzw. Berufswahlproblematik und die damit einhergehende eingeschränkte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu benennen. Diese Problematiken können einen eingreifenden Einschnitt in das Leben eines Erwachsenden bedeuten und zu weiteren multidimensionalen Problemen führen. Im Leben von erwachsenen Epileptikern häufen sich zudem die Probleme von Arbeitsangelegenheiten und den damit verbundenen Kündigungsschutz. Und darüber hinaus ist die Anerkennung vom Behindertenstatus ein wichtiges Thema. Natürlich sind auch die Angehörigen von der Krankheit des Klienten betroffen, sein es die Eltern des epileptischen Kindes, die Freunde des Jugendlichen oder die Kollegen des Erwachsenen. Oft haben die Angehörigen einen höheren Informationsbedarf als die Betroffen, da sie bei den Anfällen nicht bewusstlos und damit handlungsfähig sind.

3.1.3 Analyse der Konkurrenten

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

3.1.4 Bewertung der Marktchance

Es wird die Annahme getroffen, dass aufgrund der geringen Anzahl an professionellen Konkurrenten und den nicht immer gegebenen Schwerpunkt Epilepsie, uns hohe Marktchancen auszurechnen sind. Das Epilepsie Zentrum Leipzig grenzt sich gegenüber Arztpraxen und Krankenhäusern darin ab, dass es eben nicht in klinischen Strukturen arbeitet, sondern sozialarbeiterisch und damit lebensweltorientiert arbeitet. Somit hat das Epilepsie Zentrum Leipzig ein Alleinstellungsmerkmal, denn es bündelt viele Angebote unter einem Dach, verlässt klinische Strukturen, arbeitet professionell und kooperiert mit anderen Einrichtungen, welche sich ebenfalls mit dem Thema Epilepsie beschäftigen.

3.2 Marketingziele

3.2.1 Ergebnisse der Analyse, Definition der Aufgaben und der angestrebten Marktpositionierung

Die Analyse zeigt, dass es eine Lücke im Netzwerk der Einrichtung gibt, welche sich mit Epilepsie und den Betroffen beschäftigen. Aus diesem Grund wird die Eröffnung eines Zentrums für Epileptiker mit den folgenden inhaltlichen Schwerpunkten angestrebt:

- Beratung und Unterstützung von Epileptikern und deren Angehörigen
- Gestaltung und Durchführung von Schulungsprogrammen
- Gestaltung und Durchführung von offenen Freizeitangeboten
- Gestaltung und Durchführung von Fortbildungen für Menschen, die beruflich oder ehrenamtlich mit Betroffenen arbeiten, welche an Epilepsie erkrankt sind

Eine enge Kooperation mit Selbsthilfegruppen wird angestrebt, damit die Kurse und deren Angebote auf den Bedarf der jeweiligen Gruppen angepasst werden können und zudem die Teilnehmer der Selbsthilfegruppen weitere Angebote des Zentrums in Anspruch nehmen. Weiterhin soll eine Kooperation mit den Landesverbänden geschlossen werden, um über deren Vernetzung weitere Klienten zugewinnen. Der Kontakt mit Kliniken und neurologischen Praxen, soll den Klienten zeigen, dass das Zentrum ein professioneller Ansprechpartner außerhalb von klinischen Strukturen ist.

Angebote der Fortbildung und vielfältige Nachmittagstreffs sollen Nichtbetroffene und die kommunale Politik stärker an das Thema binden und damit das Zentrum zu dem Ansprechpartner im Bereich Epilepsie machen.

3.2.2 Finanzwirtschaftliche Ziele

Es soll kostendeckend gearbeitet werden. Gewinne laufen wieder in das Zentrum hinein.

3.2.3 Sozial-kulturelle Ziele

Unsere Arbeit soll zur Entstigmatisierung- und Enttabuisierung des Themas Epilepsie beitragen. Dies soll durch Weiterbildung von Fachkräften, aber auch Aufklärungsarbeit in der Allgemeinheit erreicht werden. Zudem sollen die Betroffenen und deren Angehörige einen Anlaufpunkt für sämtlich Informationen und Unterstützungen an einem Ort haben, sowie einen Treffpunkt zum Kennenlernen von anderer Betroffenen. Darüber hinaus sollen allgemeine soziale Beratungsstellen durch unsere Arbeit entlastet werden, da sie bei Fragen zum Thema Epilepsie ihr Klientel an das Epilepsie Zentrum Leipzig weiter vermitteln können.

3.3 Marketingstrategie

Die erste strategische Geschäftseinheit stellt die Beratung der Betroffenen und der Angehörigen dar. Die Beratung ist ein umfassendes und an die Bedürfnisse der Klienten angepasstes Angebot. Die zweite strategische Geschäftseinheit besteht darin Schulungsangebote anzubieten, welche in Gruppenstärke stattfinden. Freizeitangebote bilden unsere dritte strategische Geschäftseinheit. Unsere vierte strategische Geschäftseinheit bildet die Fortbildung von professionellen und ehrenamtlich tätigen Menschen, welche mit Betroffenen arbeiten.

Diese vier strategischen Geschäftseinheiten bilden das Epilepsie Zentrum Leipzig, welches am 01.01.2019 eröffnet werden soll. Da das Epilepsie Zentrum Leipzig insgesamt drei Zielgruppen anspricht erfolgt die genauere Beschreibung dieser Gruppen im operativen Marketing.

3.4 Operatives Marketing

3.4.1 Allgemein

Das Epilepsie Zentrum Leipzig soll an einem gut erreichbaren Ort im Herzen Leipzigs entstehen. Alle unsere Angebote sollen an einem Ort stattfinden. Wie bereits erwähnt, grenzt sich das Zentrum gegenüber Praxen und Kliniken darin ab, dass es eben nicht in klinischen Strukturen arbeitet,2 sondern lebensweltorientiert. Das spiegelt sich auch in den Räumlichkeiten des Epilepsie Zentrums Leipzig wieder. Durch große, helle und einladend gestaltete Räume soll eine einladende Atmosphäre geschaffen werden, denn der Klient steht im Mittelpunkt unserer Arbeit.

3.4.2 Abteilung Fortbildung

In der Abteilung Fortbildung geht es um die Gestaltung und Durchführung von Fortbildungsseminaren für Fachkräfte und Ehrenamtliche, die in verschiedenen Handlungsfeldern mit von Epilepsie betroffenen Menschen arbeiten. Die Teilnehmeranzahl ist auf 20 begrenzt. Jeder Kurs findet einmal im Monat statt und hat einen zeitlichen Umfang von ca. 6 Stunden. Im ersten Geschäftsjahr gibt es zunächst ein grundlegendes und ein aufbauendes Fortbildungsseminar. Die Themenvielfalt soll ab dem zweiten Geschäftsjahr erweitert werden.

Der Einführungskurs-Epilepsie vermittelt grundlegende Informationen über das Krankheitsbild (Definition, Ursachenklärung, Anfallsformen, Diagnostik und Behandlung) und informiert über Erste Hilfe Maßnahmen beim Auftreten von epileptischen Anfällen. Der Aufbaukurs-Epilepsie vermittelt weiterführende Kenntnisse über Krankheiten, die in Kombination oder in Folge einer Epilepsie auftreten können. Darüber hinaus sind folgende Themen Bestandteile des Kurses: Anfallsselbstkontrolle, die Ketogene Diät, soziale und arbeitsrechtliche Aspekte der Erkrankung.

Die durchschnittlichen Kursgebühren anderer Anbieter liegen bei etwa 150 Euro pro Teilnehmer. Die Höhe der Gebühren ist abhängig von den Inhalten, Qualifikation des Kursleiters und dem Umfang des Seminars. Außerdem liegen die anderen Anbieter außerhalb des Zielgebiets und sind so keine direkte Konkurrenz. Um die Kosten dieser Abteilung zu decken müsste der Preis bei 25 Euro pro Teilnehmer liegen. Jedoch muss man alle Abteilungen im Blick haben. Darüber hinaus liegt die Preisakzeptanz bei 150 Euro pro Teilnehmer, wie man an den länger etablierten Anbietern3 erkennen kann. Somit betragen die Kosten für die Fortbildungsseminare im Epilepsie Zentrum Leipzig 120 Euro pro Teilnehmer.

3.4.3 Abteilung Beratung

In der Abteilung Beratung geht es um die Gestaltung und Durchführung von kostenlosen Beratungsgesprächen im Einzel- oder Kleingruppensettings für Menschen mit Epilepsie und deren Angehörigen. Die Gespräche mit den professionellen und speziell geschulten Beratern finden von Montag bis Freitag statt. Die Terminvergabe erfolgt in der Regel telefonisch. Ein Termin soll maximal eine Stunde andauern. Thematisch kann die Beratung sehr verschieden sein. Inhalte können beispielsweise Berufswahl, Kündigungsschutz, Partnerschaft, Kinderwunsch, Erziehung oder die Anerkennung des Behindertenstatus sein. Es können aber auch Themen in der Beratung besprochen werden, die nicht die Erkrankung betreffen, denn die Klienten sollen deswegen nicht eine andere Beratungsstelle aufsuchen müssen. Die Beratungsgespräche sollen sich auch nach dem Motto „Alles unter einem Dach“ richten.

3.4.4 Abteilung Schulung

In der Abteilung Schulung geht es um die Gestaltung und Durchführung von Schulungsprogrammen. Interaktive Schulungsangebote nach Moses werden in Gruppen von bis zu 10 Leuten gegeben und stehen Erwachsenen und deren Angehörigen offen. Die Schulung beinhaltet 9 Module, die zu je ca. 90 Minuten angelegt sind. Das Schulungsprogramm möchte die Betroffenen und ihren Angehörigen dabei unterstützen die Erkrankung besser zu verstehen und so einen aktiven und offenen Umgang mit der Erkrankung fördern. Im Einzelnen bedeutet das, dass die Betroffenen sich mit ihrer Diagnostik und den Behandlungsmöglichkeiten ihrer Erkrankung auseinandersetzten.

Famoses ist ein Kurs für Kinder mit Epilepsie im Alter von 8 bis 12 Jahren. Der zeitliche Umfang beträgt ca. 15 Stunden, welcher auf 2-3 Seminartage verteilt wird. Im Seminar lernen die Kinder verschiedenes über ihre Erkrankung. Folgende Thematiken werden im Kurs besprochen: Veränderungen im Leben durch die Epilepsie, notwendige und nicht notwendige Regeln in Bezug auf die Erkrankung, Gespräche mit anderen über die Krankheit und vieles mehr. Parallel zum Kinderkurs findet der Elternkurs statt. Weitere Themen, die besonders die Eltern ansprechen, sind z. B. Entwicklungsrisiken, Fördermöglichkeiten und Auswirkungen der Erkrankung auf das Zusammenleben. Die Gruppenstärken der Kinder- und Elternkurse beträgt jeweils bis zu 10 Teilnehmer.

Das Ziel ist es die Kosten für die Teilnehmer beider Schulungsprogramme 3 so gering wie möglich zu halten und deswegen wird eine Kostübernahme durch die Krankenkassen angestrebt. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten nur, wenn die Kurse bestimmte Bedingungen erfüllen (vgl. Dennig; Pfäfflin 2011, S. 2). Diese Bedingungen beziehen sich auf den zeitlichen Umfang der Kurse, die Teilnehmeranzahl und die Teilnehmergebühren. Daraus entstehen die oben genannten Angaben und eine Teilnehmergebühr von 470 Euro. Die Teilnehmergebühren entfallen bei Famoses für die Kinder. Dafür werden im Schulungsprogramm Famoses zusätzlich Materialkosten von 20 Euro pro Teilnehmer erhoben (vgl. Reimnitz, Denise 2018). Jeweils einmal im Monat finden das Schulungsprogramm Moses und Famoses statt. In den Erwachsenenkursen muss einer von zwei Trainern immer ein Neurologe sein.

3.4.5 Abteilung Freizeit

In der Abteilung Freizeit geht es um die Gestaltung und Durchführung von Freizeitangeboten. Die Freizeitaktivtäten stehen den Betroffen und je nach Angebot auch den Angehörigen offen. Die Teilnehmeranzahl ist auf 30 bei Ausflügen, Kinoabenden und Nachmittagstreffs beschränkt. An den Kochangeboten können bis zu 15 Personen teilnehmen, welche zweimal im Monat stattfindet. Die Kinoabende und Nachmittagstreffen finden ebenfalls zweimal im Monat statt. Wohingegen nur einmal im Monat, aufgrund von hohen Aufwandskosten, ein Ausflug organsiert werden kann. Die verschiedenen Freizeitangebote haben einen ungefähren zeitlichen Umfang von jeweils 3-4 Stunden. Die Ausnahmen sind die Ausflüge, welche je nach Ausflugsziel bis 8 Stunden dauern.

Der Zweck der Freizeitaktivitäten wurde weiter oben bereits grob beschrieben. Die Aktivitäten sollen das Epilepsie Zentrum Leipzig zu einem Ort machen, an dem die Betroffen Kontakte knüpfen und Spaß haben können. Außerdem bieten die Angebote Kindern und Jugendlichen die Möglichkeiten, abseits von ihren Eltern, eigene Erfahrungen zu machen. Denn oft gibt es bei Eltern von Kindern mit Epilepsie eine Überbehütungsproblematik.

Die Teilnahmegebühren für die verschiedenen Freizeitangebote ergeben sich aus den Aufwandskosten. Außerdem versuchen wir die Gebühren gering zu halten, um eine höhere Nachfrage zu erreichen. Die jeweiligen Preisfestlegungen sind im Abschnitt 7.1.4 zu finden.

[...]


1 In dieser Arbeit wird aus Gründen der sprachlichen Vereinfachung und der besseren Lesbarkeit hauptsächlich die männliche Form verwendet. Die Ausführungen beziehen sich gleichermaßen auf weibliche und männliche Personen.

2 Die Inhalte zur Produktpolitik, Preispolitik und Distributionspolitik wurde aufgrund der vier Geschäftseinheiten anderes strukturiert. Die Informationen wurden passend zu den Geschäftseinheiten verarbeitet.

3 CJD Offenburg (vgl. Dortisch 2018) und das Institut für Epilepsie (vgl. Pfeffer 2018)

Ende der Leseprobe aus 25 Seiten

Details

Titel
Entwurf eines Epilepsie Zentrums in Leipzig
Untertitel
Beratung, Freizeitgestaltung, Fortbildungskurse und Schulungsprogramme unter einem Dach
Hochschule
Hochschule Merseburg
Note
1,0
Autor
Jahr
2018
Seiten
25
Katalognummer
V431793
ISBN (eBook)
9783668746497
ISBN (Buch)
9783668746503
Dateigröße
632 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Epilepsie, Businessplan, Marketing, Finanzplan, Management
Arbeit zitieren
Manuela Merbach (Autor:in), 2018, Entwurf eines Epilepsie Zentrums in Leipzig, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/431793

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Entwurf eines Epilepsie Zentrums in Leipzig



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden