Analyse von Friedrich Nietzsches "Also sprach Zarathustra"


Hausarbeit, 2013

12 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Inhaltliche Darstellung der Vorrede

3 Darstellung zentraler Thesen
3.1 Der Übermensch
3.2 Der letzte Mensch
3.3 Die drei Verwandlungen des Geistes

4 Schlussbetrachtung

1 Einleitung

Denkt man an Friedrich Nietzsche, so wird einem zwangsläufig sein Hauptwerk „Also sprach Zarathustra“ einfallen. Das Werk besteht aus insgesamt vier Teilen und Nitzsche selbst bezeichnet sein Buch als „das fünfte Evangelium“1. Er verleiht in diesem Werk vielen seiner philosophischen Gedanken Ausdruck.

Nietzsches Grundannahme ist der Tod Gottes, aus dessen sich die Freiheit entwickelt, dass der Mensch selbst Schöpfer wird und sich stetig selbstüberwindet. Diese Selbstschöpfung, die gleichzeitig eine Selbstvernichtung voraussetzt, ist Nietzsches Auffassung nach zentral für die Entwicklung zum Übermenschen. Zarathustra, die Hauptfigur seines Werkes „Also sprach Zarathustra“, bringt Nietzsches philosophischen Gedanken zum Ausdruck. Zarathustra selbst wird zwar als „Erwachter“2 gesehen, dennoch verkörpert er nicht den Übermenschen. Zarathustra ist Lehrender, er möchte den Menschen den Übermenschen lehren, um ihnen den Sinn der Erde3 aufzuzeigen.

In der folgenden Hausarbeit werde ich zunächst den Inhalt Zarathustras Vorrede darstellen. Die zentralen Aspekte dieser Vorrede, wie die Lehre des Übermenschen, die Darstellung des letzten Menschen und die drei Verwandlungen des Geistes, werde ich in einem anschließenden Abschnitt vertieft erläutern. Sie spiegeln die wesentlichen Gedanken Nietzsches wieder und finden im Werk „Also sprach Zarthustra“ vielfältigen Ausdruck.

2 Inhaltliche Darstellung der Vorrede

Im Alter von dreißig Jahren verlässt Zarathustra seine Heimat und steigt in das Gebirge, wo er in Einsamkeit lebt und sich sein Geist frei entfalten kann. Nach zehn Jahren beschließt er jedoch, dass es nicht gut sei, seine Weisheiten weiter für sich zu behalten, sondern er den Menschen ein Geschenk bringen möchte, indem er ihnen den Übermenschen lehrt. Er sieht, dass er „untergehen“4 und „wieder Mensch werden“5 muss, da er nur so seine Erkenntnis weitergeben kann.

Beim Abstieg vom Gebirge begegnet Zarathustra einem Greis, einem Heiligen, der Gott liebt. Dieser nimmt wahr, dass Zarathustra sich verwandelt hat. Auch auf seine Erläuterung hin, dass er den Menschen durch seinen Abstieg ein Geschenk bringen möchte, kann der Heilige nicht verstehen, weshalb Zarathustra als Erwachter zu den Schlafenden zurückkehren möchte6 und er bezweifelt, dass die Menschen seine Lehre annehmen werden. Der Heilige selbst möchte lieber in der Einsamkeit bleiben und Gott weiter loben. Zarathustra ist erstaunt, dass der Heilige noch „Nichts davon gehört (hat), dass Gott todt ist“. 7

Die Begegnung zwischen Zarathustra und dem Heiligen ist ausgesprochen interessant, da Nietzsche hier zwei Figuren nebeneinander stellt, die sich beide von den normalen Menschen abheben, indem sie beide reflektieren und sich die Frage des Sinnes stellen, jedoch beide in gegensätzlicher Weise. Der Heilige, der sein Leben auf Gott hin ausrichtet und dessen Lebenssinn im Jenseits liegt und als Gegensatz hierzu Zarathustra, der durch sein Wissen vom Tod Gottes erkennt, dass das Ziel nicht im Jenseits liegt, sondern in der Immanenz und in der stetigen Überwindung des Selbst.

In der folgenden Handlung kommt Zarathustra zum versammelten Volk und beginnt dem Volk in einer Rede den Übermenschen zu lehren. Das Volk jedoch versteht Zarathustra nicht und verspottet diesen. Auch ein weiterer Versuch Zarathustras, indem er ihnen vom letzten Menschen erzählt, der in Nietzsches Augen das „Verächtlichste“8 und somit das Gegensätzliche zum Übermenschen ist, scheitert. Er möchte den Menschen die Gefahr aufzeigen, dass die Zeit kommen wird, in der nur noch dieser letzte Mensch da ist, jedoch nimmt das Volk seine Lehre nicht an. Zarathustra erkennt, dass er „nicht der Mund für diese Ohren“9 ist.

In der weiteren Handlung kommt schließlich der vom Volk erwartete Seiltänzer, der jedoch abstürzt. Vor seinem Tod kann Zarathustra ihm die Angst vorm Sterben nehmen, da er ihm erklärt, dass es weder Teufel noch Hölle gibt und dass sein Leben keineswegs verachtenswert sei, da er „aus der Gefahr (seinen) Beruf gemacht“10 hat.

Der Seiltänzer ist ebenfalls eine von Nietzsche interessant gewählte Figur. Es scheint, als sei der Seiltänzer eine Art Übergang zwischen Mensch und Übermensch, der jedoch in der letzten Konsequenz abstürzt. Der Seiltänzer ist zunächst einmal Mensch, jedoch versucht erüber einen Abgrund zu gehen und hat aus der Gefahr seinen Beruf gemacht, er geht das Risiko der Selbstvernichtung ein. Damit wendet er sich vom letzten Menschen ab, da dieser Gefahren meidet und kein Bestreben hat, Abgründe zuüberwinden.

Zarathustra, der würdigt, dass der Seiltänzer an seinem Beruf, das heißt letztlich an der Gefahr zugrunde geht, sieht diesen als „Gefährten“11 und möchte ihn selbst begraben. Mit ihm unterwegs begegnet Zarathustra einzelnen Menschen und kommt am nächsten Morgen zu einer neuen Erkenntnis. Er sieht, dass zwar das Volk als große Masse ihn nicht versteht, aber dass einzelne Gefährten, das heißt Menschen, die ihm freiwillig folgen und selbst Schaffende sind, seine Lehre annehmen können. Denen möchte er „den Regenbogen (...) zeigen und alle die Treppen des Übermenschen“12 um ihnen den Sinn des Lebens aufzuzeigen.

3 Darstellung zentraler Thesen

Wie in der inhaltlichen Darstellung der Vorrede bereits deutlich wird, ist die zentrale These des Werkes, dass der Menschüberwunden werden muss und der Sinn des Daseins in der Entwicklung zum Übermenschen besteht. Dieser ist das Gegenstück zum sogenannten letzten Menschen. Beide werden im folgenden Abschnitt näher erläutert. In der Entwicklung zum Übermenschen muss der Mensch seinen Geist wandeln und sich stets neuüberwinden. Dies findet in Zarathustras erster Rede nach der Vorrede Ausdruck durch die Beschreibung der drei Verwandlungen des Geistes. Auch diese werden im folgenden Abschnitt näher betrachtet.

[...]


1 http://www.friedrichnietzsche.de/

2 Zarathustra’s Vorrede 2, S.12 Z.26

3 Zarathustra’s Vorrede 3, S.14 Z.29-30

4 Zarathustra’s Vorrede 1, S.12 Z.1

5 Zarathustra’s Vorrede 1, S.12 Z.9

6 Zarathustra’s Vorrede 2, S.12 Z.26-27

7 Zarathustra’s Vorrede 2, S.14 Z.6-7

8 Zarathustra’s Vorrede 5, S.19 Z.6

9 Zarathustra’s Vorrede 5, S.20 Z.29-30

10 Zarathustra’s Vorrede 7, S.22 Z.16-17

11 Zarathustra’s Vorrede 7, S.23 Z.11

12 Zarathustra’s Vorrede 9, S.26 Z.33-34

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Analyse von Friedrich Nietzsches "Also sprach Zarathustra"
Hochschule
Universität Ulm
Note
1,0
Autor
Jahr
2013
Seiten
12
Katalognummer
V429579
ISBN (eBook)
9783668731721
ISBN (Buch)
9783668731738
Dateigröße
511 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
analyse, friedrich, nietzsches, also, zarathustra
Arbeit zitieren
Katrin Gehlhaar (Autor:in), 2013, Analyse von Friedrich Nietzsches "Also sprach Zarathustra", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/429579

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