"Lieber ein unzufriedener Sokrates als ein glückliches Schwein"? Eine Kritik an der Orientierung am Glück


Essay, 2008

10 Seiten, Note: 2,3


Inhaltsangabe oder Einleitung

Was ist Lebenskunst? Sind die Fragen nach dem gelingenden Leben die Fragen nach dem guten Leben oder danach, gut zu leben? Streben wir tatsächlich alle nach dem Glück? Und was ist mit dem Begriff des Glücks gemeint? Ein Artikel in dem Magazin der Süddeutschen Zeitung über den Gebrauch von Medizin als „Lifestyle-Doping“, welcher über den Missbrauch von Psychopharmaka völlig gesunder Menschen berichtet, gab den Anstoß zu diesem Essay. Die Pille passt perfekt zu unserer Gesellschaft, in der dem Konsumenten ein falsches Verständnis von Glück vorgegaukelt wird und dieser sich im Zuge dessen, sei es durch Entertainment der Kulturindustrie, oder durch Psychopharmaka, betäubt.

10 mg Cipralex gegen Angst, und ein bisschen Mirtapazin, um aktiver zu sein. Was real ist wird ausgeblendet und betäubt, weil es nicht zu der modernen Vorstellung von Glück passt. Längst gibt es Checklisten und Tests auf den Internetseiten der großen Psychopharmakakonzerne: Wie depressiv bist du? Es werden neue sogenannte „Schwächen“ und „Krankheiten“ entdeckt, wie z.B. Schüchternheit oder Schlaflosigkeit, die es als ernstzunehmende Krankheiten zu behandeln gilt. Allgemein wird für ein glücklicheres Leben plädiert. Das Gemüt soll aufgehellt, die Persönlichkeit optimiert werden. Die Schulmedizin glaubt heutzutage an das Anrecht des Menschen auf Schmerzfreiheit und kann sie oft auch bewirken. Deshalb verliert der Schmerz im heutigen Zeitalter jeden Sinn und gilt als „Entgleisung der Natur, die […] eines Tages durch die Wissenschaft eliminiert werden kann“ . Psychopharmaka haben so in unserer Gesellschaft mittlerweile das „Image der Glückspille“. Aber ist die Ausrichtung am Glück überhaupt ein erstrebenswertes Gut?

Details

Titel
"Lieber ein unzufriedener Sokrates als ein glückliches Schwein"? Eine Kritik an der Orientierung am Glück
Hochschule
Universität Münster
Veranstaltung
Die Kunst zu leben – Texte zur Ethik eines gelingenden Lebens
Note
2,3
Autor
Jahr
2008
Seiten
10
Katalognummer
V429521
ISBN (eBook)
9783668734982
ISBN (Buch)
9783668734999
Dateigröße
515 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Psychopharmaka, Betäubungsgesellschaft, Lebenskunst, Genussorientierung, Selbstgenügsamkeit, Glücksbegriff, Eudaimonia, Kulturindustrie, Wilhelm Schmid, Adorno, Kant, Horkheimer
Arbeit zitieren
Marieke Jochimsen (Autor:in), 2008, "Lieber ein unzufriedener Sokrates als ein glückliches Schwein"? Eine Kritik an der Orientierung am Glück, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/429521

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