Lernen und Gedächtnis. Speichertypen und die Informationsübertragung im Gehirn


Hausarbeit, 2018

16 Seiten, Note: 2,0

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1. Lernen und Gedächtnis
1.1 Das Lernen
1.2 Das Gedächtnis

2. Speichertypen

3. Das Gehirn und die Informationsübertragung
3.1 Das Gehirn
3.2 Die Informationsübertragung im Gehirn

4. Speicherung im Gedächtnis

5. Schluss

6. Literaturverzeichnis

Einleitung

Das Ziel dieser Arbeit ist es, Informationenüber die Aufnahme, die Weiterleitung und der Speicherung von Sinneseindrücken zu geben.

Im ersten Kapitel wird der Begriff des Lernens und des Gedächtnisses erläutert. Im zweiten Kapitel werden die einzelnen Speichertypen (Lang-, Kurz- und Ultrakurzzeitgedächtnis) erklärt. Im dritten Kapitel wird das menschliche Gehirn und die Informationsübertragung im Gehirn nähergebracht. Das vierte und letzte Kapitel handelt von der Gedächtnisspeicherung. Im Schlussteil erfolgt eine persönliche Schlussfolgerung.

1. Lernen und Gedächtnis

1.1 Das Lernen

„Lernen ist jede auf Erfahrung und Informationsverarbeitung beruhende Verhaltensänderung.“1

Es gibt zwei Definitionen für Lernen. In der Psychologie ist Lernen eine „Aneignung von Wissen, beinhaltet jedoch auch Veränderungen im Verhalten, in Einstellungen, Fertigkeiten, Gewohnheiten und Gefühlen.“2 Hierbei gibt es zwei unterschiedliche Sichtweisen: Zum einen die behavioristische Sichtweise, die das Lernen als Aufnehmen von Wissen oder Verhaltensveränderungen definiert und zum anderen die konstruktivistische Sichtweise, die diese als Konstruktion von Wissen betrachtet.3

Es gibt verschiedene Lerntheorien bzw. verschiedene Formen des Lernens.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten4

Assoziatives Lernen

Dies bedeutet, dass es zwischen bestimmten Ereignissen bestimmte Beziehungen gibt und durch diese eine Ordnungsstruktur bzw. Zusammenhänge gebildet werden können.

Das assoziative Lernen wird in klassische und operante Koordinierung unterteilt. Zur klassischen Koordinierung gibt es als Beispiel „Pawlow und der Hund“.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten5

Hier erfolgte die Fütterung mit einem Glockenton. Als der Hund die Glocke hörte, reagierte er mit vermehrtem Speichelfluss. Bei der operanten Koordinierung zeigt die Person das gleiche Verhalten, wenn ihr Verhalten in einer konkreten Situation positive Folgen hatte.6

Nicht-assoziatives Lernen

Zum Beispiel wird eine Katze durch laute Geräusche beim Fressen gestört. Daraufhin unterbricht sie ihre Futteraufnahme. Später reagiert sie nicht mehr auf diese Störung, da ein Gewöhnungsprozess (Habituation) eintritt.7

Kognitives Lernen

Beim Kognitiven lernen geht es um die Aneignung von Wissen, ihrer Speicherung und dem Abruf. Hierbei taucht ein Problem auf. Es werden neue oder bekannte Lösungswege einbezogen und danach gehandelt. Bei Erfolg wird diese Lösung auf weitere Situationenübertragen.8

Sozial-kognitives Lernen

Bei dieser Theorie erfolgt das Lernen durch Beobachtung von Vorbildern.9

Implizites Lernen

Hier erfolgt die Aneignung von Wissen unbewusst und spielerisch. Dies ist zum Beispiel bei Kindern der Fall.10

In der Pädagogik werden zwei Grundformen des Lernens unterschieden: Explizites bzw. deklaratives Lernen, bei der Informationenüber Personen, Orte und Dinge erfasst werden. Das implizite bzw. nicht-deklarative Lernen ist zum Beispiel das Sprachenlernen bei Kleinkindern. Das schulische Lernen von Fakten und Zusammenhängen ist explizites Lernen, da dies bewusst geschieht.11

1.2 Das Gedächtnis

Das Gedächtnis ist eine sehr wichtige Grundlage des Lernens, denn das Gehirn nimmt Sinne auf, speichert sie und gibt sie bei Bedarf wieder. Das Wahrgenommene wird vom Gehirn gespeichert und bei Bedarf wiedergegeben. Falls dies nicht geschehen würde, müsste man von Neuem Erkenntnisse machen und die Informationen und Fertigkeiten immer wieder erlernen.

2. Speichertypen

Das Langzeitgedächtnis

Im Langzeitgedächtnis werden alle Informationen aus dem Kurzzeitgedächtnis gespeichert. Daher ist es der wichtigste Speicher. Es hat eine unbegrenzte Kapazität und kann Informationenüber viele Jahre behalten. Hier werden zum Beispiel Adressen, Telefonnummern, Wörter, Zahlen und sogar Freunde und Bekannte gespeichert.

Informationen, die mit anderen verknüpft und reorganisiert werden, können besser gespeichert werden. Das Erinnern wird durch häufigen Abruf erleichtert. Einige Erinnerungen wandern mit der Zeit in den unbewussten Teil, doch können diese zum Beispiel durch Hypnose wieder in Erinnerung gerufen werden.12

Das Kurzzeitgedächtnis

Im Kurzzeitgedächtnis oder auch im Arbeitsgedächtnis werden die Informationen verarbeitet. Dabei werden die Informationen unter diesen zwei Gesichtspunkten bewertet: Welche Bedeutung hat dieser Reiz? Wie hängt er mit anderen Informationen zusammen? Da der Speicher klein ist, können die Informationen nur bis zu mehreren Stunden gespeichert werden. Diese Informationen werden wieder gelöscht, falls sie nicht ins Langzeitgedächtnis gespeichert werden.13

Das Ultrakurzzeitgedächtnis

Die Informationen, die aufgenommen werden, können etwa 10 bis 20 Sekunden gespeichert werden. Können sie nicht mit den vorher gespeicherten Informationen verknüpft werden oder besteht kein Interesse mit den neueren Informationen, dann werden sie wieder gelöscht, ansonsten wird sie ins Kurzzeitgedächtnisübertragen. Trotz allem ist das Ultrakurzzeitgedächtnis sehr wichtig. Dadurch können gesprochene und gelesene Sätze zu einer Einheit zusammengestellt werden.14

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten15

3. Das Gehirn und die Informationsübertragung

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten16

3.1 Das Gehirn

Das Gehirn ist eines der wichtigsten Organe. Das Gewicht beträgt ca. 1,5 Kilogramm. Es besteht aus zwei Hälften, diese sindüber einen Balken verbunden. In der Medizin werden die als Hemisphären bezeichnet. Das Gehirn wird noch vier Bereiche unterteilt. Diese sind

- Großhirn
- Kleinhirn
- Zwischenhirn
- Hirnstamm.17

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten18

Das Großhirn umfasst ca. 80 Prozent der Hirnmasse. Die Oberfläche ist aufgrund der aufgefalteten Rinde stark vergrößert. Im Großhirn finden etwa 23 Milliarden Nervenzellen Platz. Hier werden Gedächtnis, Lernen und Emotionen integriert. Es ist in zwei Hemisphären unterteilt: Beide bestehen aus der Großhirnrinde (Cortex) und den Basalganglien. Für die Verschaltung von Signalen sind die Basalganglien zuständig.19

Das Kleinhirn befindet sich unter dem Großhirn. Für den Spracherwerb und für das Gleichgewicht ist dieser Bereich zuständig und ebenfalls für Motorik und Lernen.20

Das Zwischenhirn steuert den Biorhythmus und befindet sich zwischen dem Hirnstamm und dem Großhirn. Es besteht aus mehreren Teilbereichen:

- Thalamus → ist wichtig für die Aufmerksamkeit und enthält Gebiete für die einzelnen Sinnesorgane

- Epithalamus → Die Epiphyse im Epithalamus ist für Tag-Nacht-Rhythmus verantwortlich

- Hypothalamus → ist für Atmung, Herzschlag, Kreislauf und Wärmehaushalt verantwortlich und steuert auch den Hormonhaushalt21

Der Hirnstamm ist derälteste Teil des Gehirns und besteht aus vier Bereichen: Mittelhirn, Nachhirn, Brücke und verlängertes Rückenmark. Die Übertragung der Daten zwischen Rückenmark und Großhirn ist die Aufgabe des Mittelhirns. Für Atmung, Herzschlag und den Stoffwechsel ist das Nachhirn zuständig.22

Das limbische System

Das limbische System ist für Gedächtnis und Emotionen zuständig. Sie beinhaltet Teile des Thalamus, Hypothalamus und des Großhirns. Das limbische System legt sich wie ein Saum um den Hirnstamm (limbus lateinisch = saum). Zum limbischen System gehört der Hippocampus und die Amygdala. Im deklarativen Langzeitgedächtnis werden Fakten gespeichert. Dafür ist der Hippocampus zuständig. Für die Emotionen ist die Amygdala zuständig. Es spielt eine erhebliche Rolle, mit welchen Gefühlen wir die Sachverhalte aufnehmen, weil diese Gefühle das Abrufen und Speichern von Informationen beeinträchtigen.23

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten24

[...]


1 Sinz, Rainer (1974), S.7.

2 Kröninger, Karin/Pietzsch, Thomas (2014), S.9.

3 Vgl. ebd. S.9.

4 Kröninger, Karin/Pietzsch, Thomas (2014), S.10.

5 Gluck, M.A. (2010), S.251.

6 Vgl. ebd. S.10-11.

7 https://www.abiweb.de/biologie-verhalten/verhaltensbiologie-begriffe-und-handlungen/handlungen-und-begriffe-aus-der-verhaltensbiologie/aenderung/nicht-assoziatives-und-assoziatives-lernen.html (letzter Zugriff: 29.03.2018 18:00 Uhr)

8 Kröninger, Karin/Pietzsch, Thomas (2014), S.13.

9 Vgl. ebd. S.13.

10 Vgl. ebd. S.14.

11 Vgl. ebd. S.14.

12 Kullmann, Heide-Marie (2005), S.27.

13 Vgl. ebd. S.28.

14 https://www.brain-effect.com/magazin/dr-karsten-das-kurzzeitgedaechtnis (letzter Zugriff: 30.03.2018 15:00 Uhr)

15 Kröninger, Karin/Pietzsch, Thomas (2014), S.21.

16 Vester, Frederic (2009), S. 21.

17 Kullmann, Heide-Marie (2005), S.13.

18 Kröninger, Karin/Pietzsch, Thomas (2014), S.52.

19 Kullmann, Heide-Marie (2005), S.15.

20 Vgl. ebd. S. 15.

21 Vgl. ebd. S. 14-15.

22 http://www.lernpsychologie.net/gehirn/aufbau-des-gehirns (letzter Zugriff: 30.03.2018 13:15 Uhr)

23 Kullmann, Heide-Marie (2005), S.17.

24 Gluck, M.A. (2010), S.49.

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Lernen und Gedächtnis. Speichertypen und die Informationsübertragung im Gehirn
Hochschule
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
Note
2,0
Jahr
2018
Seiten
16
Katalognummer
V429519
ISBN (eBook)
9783668731899
ISBN (Buch)
9783668731905
Dateigröße
2076 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
lernen, gedächtnis, speichertypen, informationsübertragung, gehirn
Arbeit zitieren
Anonym, 2018, Lernen und Gedächtnis. Speichertypen und die Informationsübertragung im Gehirn, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/429519

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