Unterrichtsfeinplanung zum Thema "Arbeit und Arbeitssuche/ Neu in Deutschland" in einem Integrationskurs und Analyse des Lehrwerks "Linie1" unter dem Aspekt der Heterogenität und Binnendifferenzierung


Unterrichtsentwurf, 2018

37 Seiten, Note: 140 von 150 Punkten


Leseprobe


Hauptteil

1. Arbeitsblatt/Unterrichtsfeinplanung

Unterrichtsfeinplanung zu einer auszuwählenden Fertigkeit oder zu kombinierten Fertigkeiten und zu einem auszuwählenden Thema:

Erstellen Sie eine Unterrichtsfeinplanung in Form einer Lehrskizze für eine Unterrichtseinheit von 90 Minuten zu einem auszuwählenden Thema: Arbeit und Arbeitssuche/Neu in Deutschland.

Zielgruppe:

Die Zielgruppe ist ein heterogener Integrationskurs mit 15 Teilnehmern zwischen 20 und 62 Jahren, die aus verschiedenen Ländern kommen. In der Teilnehmergruppe gibt es 3 Frauen und 12 Männer. Im Hinblick auf das Herkunftsland und die Muttersprache setzt sich die Teilnehmergruppe wie folgt zusammen: 2 Teilnehmer kommen aus Eritrea, 2 aus dem Irak und 11 aus Syrien. Hinsichtlich der Sprachkenntnisse befinden sich die Teilnehmer auf der Niveaustufe A1. Vor dem Beginn des normalen Integrationskurses auf Niveaustufe A1 haben die Teilnehmer einen Alphabetisierungskurs durchlaufen müssen. Fast alle TeilnehmerInnen leben in Deutschland seit mindestens 1 Jahr. In Bezug auf die Kommunikation können sich alle TeilnehmerInnen einigermaßen mündlich ausdrücken und sich in alltäglichen Situationen verständigen, aber einige von ihnen haben immer noch Probleme mit der Aussprache und der grammatischen Korrektheit. Die meisten von ihnen haben keine schulische Vorbildung absolviert, aber sie sind kooperationsfähig und sehr motiviert zum Lernen.

Lehrwerk und weiteres Unterrichtsmaterial:

Kaufmann, Suzan; Moritz, Ulrike; Rodi, Margret; Lutz Rohrmann; Sonntag, Ralf: Linie 1. Deutsch in Alltag und Beruf. Kurs – und Übungsbuch A1. 1. Aufl. Klett-Langenscheidt, München 2015.

Harst, Eva: Linie 1. Deutsch in Alltag und Beruf. Lehrerhandbuch. 1. Aufl. Klett-Langenscheidt, München 2015.

Kaufmann, Suzan; Moritz, Ulrike; Rodi, Margret; Rohrmann; Lutz: Linie 1. Deutsch in Alltag und Beruf. Intensivtrainer A1. 1. Aufl. Ernst Klett-Verlag, Stuttgart 2017.

Tafel, Marker, CD zum Kursbuch, Bild aus dem KB, S. 143 als ausgeschnittenes Kärtchen und Arbeitsblatt (Übung 1a, S. 58: Intensivtrainer)

Kursbuch, Lektion 10, Seite: S. 143–148

Lehrerhandbuch – Methodische Hinweise zu Lektion 10, S. 51–55

Übungsbuch: S. 150–160.

Intensivtrainer: S. 58–63.

Lernziele: Teilnehmer können über Tätigkeiten in der Vergangenheit sprechen; Verständnisfragen stellen/nachfragen, Arbeitsaufträge formulieren, wesentliche Informationen aus Arbeitsaufträgen verstehen, Gesprächen am Arbeitsplatz folgen, Auskünfte über berufliche Erfahrungen geben, einen Bericht über die Stellensuche verstehen, einem Wegweiser wichtige Informationen entnehmen, kurze Porträts lesen.

Lerninhalte: Wortschatz zum Thema Arbeit und Arbeitssuche (Tätigkeiten) und Jahreszahlen beherrschen; Redemittel: W-Fragewörter (Wo, wann, woher, was). Grammatik: Das Perfekt.

2. Arbeitsblatt/Unterrichtsfeinplanung

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abkürzung:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Arbeitsblatt/ Analyse von Lehrwerken

Analyse von Lehrwerken

Wählen Sie einen Analyseschwerpunkt aus und erläutern Sie, warum Sie diesen gewählt haben.

- Heterogenität und Binnendifferenzierung

oder

- Interkulturelles Lernen

oder

- Handlungsorientiertes Lernen

Die im Rahmen der Zusatzqualifizierung angebotenen drei Analyseschwerpunkte halte ich für wichtig für die Vermittlung des DaZ-Unterrichts. Auf dieser Basis wäre es angebracht und fruchtbar gewesen, die drei Aspekte in diesem Beitrag in Betracht zu ziehen, aber eine solche Initiative würde den restriktiven Rahmen dieser Arbeit sprengen und müsste verständlicherweise Gegenstand einer speziellen Untersuchung sein. Deswegen habe ich mich für den Aspekt der Heterogenität und Binnendifferenzierung entschieden. Die Auswahl dieses Schwerpunktes erklärt sich dadurch, dass die Teilnehmergruppen in den Integrationskursen sehr heterogen sind. Außerdem zeichnen sie sich durch Uneinheitlichkeit und Verschiedenheit aus. Diese starke Heterogenität der Integrationskurse lässt sich durch mehrere Aspekte wie den Grad der Alphabetisierung, die Herkunftsländer, die Schul – und Berufsbildung, die gesellschaftliche und kulturelle Sozialisation, Bildungssozialisation, die Lernvoraussetzungen sowie die Leistungsniveaus und Lebensbedingungen, den Aufenthaltsstatus, die Migrationserfahrung, die Lernerfahrung etc. beobachten. Auf dieser Grundlage ist der Umgang mit den verschiedenen Momenten der Heterogenität für eine DaZ/DaF-Lehrkraft eine große Herausforderung, insofern ihr die Aufgabe in den Integrationskursen zukommt, die negativen Aspekte der Heterogenität durch die Bildung möglichst homogener Gruppen – unter Berücksichtigung des Leistungsniveaus – auszugleichen bzw. abzuschwächen und so die positiven Einflüsse der Heterogenität zu fördern. Um dieser Zielvorgabe gerecht zu werden, wird in den Integrationskursen der Versuch unternommen, Unterrichte binnendifferenziert zu erteilen. Binnendifferenzierung umfasst alle didaktisch-methodischen Maßnahmen, die innerhalb einer Teilnehmergruppe darauf abzielen, die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen, individuellen Begabungen, Lernfähigkeiten einer Lerngruppe zu berücksichtigen, um so den Unterricht für verschiedene Lernende unterschiedlich zu gestalten und die Bildung homogener Lerngruppen zu erzielen.[1] Daher gibt es im DaZ-Unterricht verschiedene Möglichkeiten der Binnendifferenzierung. Innere Differenzierung kann nach Leistungsniveau vorgenommen werden, indem beispielsweise Aufgaben mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad angeboten werden. Binnendifferenzierung ist nach geschlossenen oder offenen Aufgaben möglich (Wahl der Aufgabe, Umfang und Menge, Komplexität und Konzeption von Rollen mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad). Des Weiteren kann Binnendifferenzierung auf der Basis der Sozialformen (Einzelarbeit, Gruppenarbeit, Partnerarbeit, Plenum), Themen und Textsorten durchgeführt werden etc.[2] Der unschätzbare Vorteil eines binnendifferenziert erteilten Unterrichts ist, dass die Teilnehmer durch eine lebendige Interaktion und Kommunikation voneinander profitieren und lernen können. Allein eine binnendifferenzierte individuelle Förderung der Fähigkeiten jedes Teilnehmers im Lernprozess trägt dazu bei, mehr Lernfortschritt und Erfolg zu erzielen. Deshalb sind Lehrwerke, die in ihrer Konzeption, Möglichkeiten der inneren Differenzierung bieten, eine große Hilfe für DaZ-KursleiterInnen. Für die Lehrwerksanalyse habe ich Linie 1 Niveaustufe A1, Kursbuch und Übungsbuch[3] ausgewählt.

2. Arbeitsblatt/Analyse von Lehrwerken

Welche Angaben wurden im Lehrwerk gemacht zu:

1. Zielgruppe

Linie 1. Deutsch im Alltag und Beruf, Niveaustufe A1 ist ein Lehrwerk, das für Jugendliche und Erwachsene bestimmt ist, die alltagsbezogenes Deutsch lernen.[4] Es wurde für Lernende ohne Vorkenntnisse konzipiert. Das Lehrwerk Linie 1 ist besonders für Lerngruppen geeignet, die im Inland und Ausland leben und in alltagsbezogenen Situationen Deutsch lernen möchten.[5] Des Weiteren ist das Lehrwerk Linie 1 für Erwachsene im Inland und Ausland bestimmt, die Deutsch für den Beruf brauchen und lernen wollen. Weitere Zielgruppen sind Deutschlernende in Integrationskursen und heterogene Teilnehmergruppen und Klassen im DaZ/DaF-Unterricht.

2. Zielsetzung

Das Lehrwerk Linie 1 entspricht den Zielvorgaben des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens (GER) für Sprachen und den Vorgaben des Rahmencurriculums für Integrationskurse „Deutsch als Zweitsprache“. Alle Lehrwerke aus der Reihe Linie 1 führen zu den Niveaustufen A1, A2 und B1 und in einem Gesamtband zur Niveaustufe B2. Die einzelnen Lehrwerke aus dieser Reihe bereiten auf alle wichtigen Prüfungen wie Start Deutsch 1 (Niveau A1), Start Deutsch 2 (Niveau A2), den Deutsch-Test für Zuwanderer (Niveau B1), das Goethe-/ÖSD-Zertifikat[6] B1, telc Deutsch B1+ Beruf, telc Deutsch Beruf B2 und Goethe-/ÖSD-Zertifikat B2[7] vor. Das Lehrwerk zielt darauf ab, den Lernenden aus verschiedenen Kulturen sowie unterschiedlichen Herkunftsländern und mit unterschiedlichen Sprachen, Lernerfahrungen, Erwartungen, Lernvoraussetzungen und Zielen im DaZ-Unterricht bzw. in den Integrationskursen die deutsche Sprache sowohl näher zu bringen als auch beizubringen.[8] Ein weiteres Ziel von Linie 1 ist, lernungewohnten TeilnehmerInnen durch Übersichtlichkeit, Transparenz und einen klar bestimmten Lernweg, den Einstieg in die deutsche Sprache und Kultur zu ermöglichen.[9] Des Weiteren werden schneller Lernenden auch die Herausforderungen geboten, welche im Zusammenhang mit ihren Lernwünschen stehen. Um den Bedürfnissen der Teilnehmer gerecht zu werden und sie fit für den Alltag und Beruf zu machen, sind alle Themenkomplexe aus der Reihe des Lehrwerkes handlungsorientiert.[10] Die Handlungsorientierung von Linie 1 befähigt die TeilnehmerInnen, alltagsrelevante Themen im Alltag und Berufsleben mittels der deutschen Sprache erfolgreich bewältigen zu können, wie z.B. Arztgänge, Einkäufe, Wohnungs – und Arbeitssuche, Gespräche am Arbeitsplatz, Verkehr und Mobilität.

3. Aufbau

Die Struktur des Lehrwerkes Linie 1 ist klar und überschaubar, insofern jeder Band eine feste Struktur besitzt. In Bezug auf die Angaben zum Aufbau des Lehrwerkes beziehe ich mich in meinen Ausführungen auf das gesamte Lehrwerk (das Kursbuch, das integrierte Arbeitsbuch und das Lehrerhandbuch).

3.1. Das Kurs– und Übungsbuch

Die Informationen zum Aufbau des Kurs – und Übungsbuchs beginnen mit dem Inhaltsverzeichnis auf der dritten Seite jedes Bandes. Das Inhaltsverzeichnis bietet einen allgemeinen Überblick über den Aufbau des Lehrwerkes mit den verschiedenen Kapiteln und erstreckt sich auf drei Seiten. Diese Informationen sind ebenfalls im Lehrerhandbuch mit jeweiligen Seitenangaben zu finden. Der Gesamtband von Linie 1 umfasst 16 Kapitel, 8 Haltestellen (A–H) und 6 Testtrainings. Zwei Halbbände bestehen jeweils aus 8 Kapiteln, 4 Haltestellen und Testtrainings, die auf die gängigen Prüfungen der Niveaustufe A1 mit DVD-ROM, Audios und Video-Clips vorbereiten.[11] Am Ende jedes zweiten Kapitels des Lehrwerkes gibt es Haltestellen und Testtrainings. Die Haltestellen dienen dazu, den Lernstoff der vorangegangenen Kapitel spielerisch zu wiederholen. Typische Beispiele sind spielerische Aufgaben wie Einkaufsspiele und Verkaufsdialoge der Haltestelle B im Kapitel 4 oder spielerische Laufdiktate der Haltestelle D im Kapitel 8 des Kursbuchs.[12]

Die eindimensionale Gestaltung der Aufgaben der Haltestellen trägt dazu bei, den Lernprozess für jeden Teilnehmer nach seinen individuellen Voraussetzungen, Interessen und Lerntempi entweder zu verlangsamen oder zu beschleunigen, zu vertiefen, zu differenzieren und zu optimieren. In den Haltestellen sind auch kreative und spielerische Themen zur Landeskunde der deutschsprachigen Länder (Deutschland, Schweiz und Österreich) sowie zum Wortschatz aus den jeweiligen Ländern enthalten.[13] Im Anschluss an die verschiedenen Haltestellen sind auch Testtrainings ab Kapitel 6 zu finden, welche die Teilnehmer auf die Prüfungen nach den Zielvorgaben des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen vorbereiten. Hierbei werden den Lernenden unterschiedliche Prüfungsformen angeboten, in denen sie wichtige Hinweise zur Vorbereitung und Durchführung der Prüfung bekommen.[14]

Jeder Band des Lehrwerkes umfasst ein Kursbuch, an das sich das Übungsbuch unmittelbar anschließt. Der Kursbuchteil hat 7 Seiten, die eine Einstiegsseite und 3 Doppelseiten enthalten. Die Einstiegsseite führt die Teilnehmer ins globale Thema ein. Jedes Kapitel ist handlungsorientiert und behandelt alltagsbezogene und berufliche Themen. Darin werden beispielsweise Themen wie Arbeits – und Wohnungssuche, Alltagstätigkeiten, Stellenanzeigen, Alltagsaufgaben (Kapitel 7: Meine Familie und ich, Kapitel 10: Neu in Deutschland und Kapitel 14: Was kann ich für Sie tun?), Verkehr und Mobilität (Kapitel 12: Unterwegs), Freizeitaktivitäten (Kapitel 9: Endlich Freizeit) etc. Darüber hinaus bietet jedes Kapitel Wortschatz, Redemittel und grammatische Strukturen in zahlreichen Lernsequenzen, die kleinschrittig und progressiv angelegt sind. Hinzu kommen auch die kombinierten rezeptiven und produktiven Fertigkeiten wie Lesen, Hören, Schreiben und Sprechen. Jedes Kapitel enthält phonetische Trainings, deren Ziel es ist, die korrekte Aussprache und Intonation zu fördern. Dem Inhaltsverzeichnis folgen allgemeine Informationen über die Ziele, die Struktur des Kurs – und Übungsbuches, den Aufbau der Seiten sowie über die didaktische Konzeption des Lehrwerkes und die darin verwendeten Symbole bzw. Piktogramme. Am Ende der 16 Kapitel jedes Bandes, also im Anhang des Lehrwerkes gibt es einen summarischen Überblick über die Grammatik, eine didaktische Wortschatzliste, Hinweise zu Kardinalzahlen, den Zeiten sowie zu Gewichten, zur Masse sowie zu Quellen und zum Scannen des QR-Codes, um die Video-Clips zu den jeweiligen Kapiteln anzuschauen. Schließlich bietet Linie 1 Niveaustufe A1, wie auch die anderen Niveaustufen, Hinweise zu Links für Online-Übungen an.

Dem Kursbuch folgt unmittelbar das integrierte Übungsbuch, bestehend aus 6 Seiten. Der Übungsteil enthält verschiedene Übungstypologien zu Wortschatz, Grammatik, Phonetik sowie zu Fertigkeiten wie Lesen, Hörverstehen, Sprechen und Schreiben[15] mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, also binnendifferenziert strukturiert und angeboten werden, um das Lerntempo, die Leistungsfähigkeit und Lernbedürfnisse aller Lernenden mit einzuschließen bzw. zu berücksichtigen. Ein typisches Merkmal des Übungsbuchs ist, dass die Seitennummerierung der des Kursbuchs folgt, wobei jede Aufgabe im Kursbuch einer Aufgabe im Übungsbuch entspricht. Im Übungsbuch des Lehrwerkes wird die Aufmerksamkeit auf die rezeptiven und produktiven Fertigkeiten gerichtet. Transparent wird dies in der Förderung der Rechtschreibung, der Schreibkompetenz, des Hörverstehens mit Höraufgaben[16] und Lesekompetenz mit vielen Dialogen in den Aufgaben. Die Übungen zur Phonetik spielen auch eine nicht minder wichtige Rolle im Übungsbuch.[17] Im Übungsbuch wird der Lernprozess auf die individuellen Voraussetzungen zugeschnitten, verlangsamt oder vertieft, d.h. nach dem Grundsatz der Binnendifferenzierung organisiert. Das Übungsbuch wird durch den Intensivtrainer unterstützt, der wiederum Übungen der jeweiligen Kapitel umfasst. Ziel des Intensivtrainers ist es, das Gelernte (Wortschatz und Grammatik) zu sichern und zu festigen. Dazu gehören auch mehrere Wiederholungsübungen im Übungsteil des Lehrwerkes.

3.2. Das Lehrerhandbuch

Ähnlich wie das Kurs – und Übungsbuch zeichnet sich das Lehrerhandbuch von Linie 1 durch eine klare und feste Struktur aus. Das Lehrerhandbuch enthält ein Inhaltsverzeichnis und einen Anhang bestehend aus einem didaktischen Glossar und einer Liste der Lernziele des Rahmencurriculums für Integrationskurse „Deutsch als Fremdsprache“ (DaF). Das Inhaltsverzeichnis des Lehrerhandbuches gibt einen Überblick über die verschiedenen Kapitel und Haltestellen des Kursbuchs. Im Lehrerhandbuch werden allgemeine Informationen über das Konzept und die Verbindung der Lehrwerkselemente vermittelt. Es beinhaltet Hinweise und zusätzliche Materialien für die Vorbereitung, Gestaltung und Erteilung des Unterrichts sowie Erläuterungen zu den Aufgaben im Kursbuch. Darüber hinaus wird darin der Ablauf der einzelnen Aufgaben beschrieben und erläutert. Gleichzeitig werden auch Vorschläge für die Erweiterungen und Varianten gemacht.[18] In jedem Kapitel des Lehrerhandbuchs werden die Lernziele und Lerninhalte verdeutlicht, die sich an dem Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GER) orientieren und den Zielvorgaben des Rahmencurriculums für Integrationskurse gerecht werden.

Das Lehrerhandbuch gibt Tipps und Vorschläge zum methodisch-didaktischen Verfahren im DaZ-Unterricht. Beispielsweise werden zu jeder Aufgabe im Kursbuch Vorschläge zum Unterricht gemacht. Des Weiteren bietet das Lehrerhandbuch ausführliche Informationen zu Möglichkeiten der Binnendifferenzierung. Dazu gehören Hinweise zur Benutzung digitaler Medien sowie zur Berücksichtigung interkultureller Aspekte im Unterricht. Darin gibt es auch Lösungen für die jeweiligen Aufgaben und zwei Kopiervorlagen pro Kapitel im Anhang.[19]

4. Methodische Schwerpunkte

Im Lehrwerk Linie 1 wird die grammatische Progression kleinschrittig und eindimensional dargestellt, also von einfachen bis zu schwierigen Strukturen, um den Lernenden ohne Vorkenntnisse und Lernerfahrungen ungehindert den Zugang zur deutschen Sprache zu erleichtern. Die Grammatik wird kontextuell und kommunikationsrelevant sowie in zahlreichen Widerholungsübungen angeboten. Diese Wiederholungsübungen dienen dazu, die bereits gelernten grammatischen Phänomene zu vertiefen und zu festigen. Im Lehrwerk werden grammatische Terminologien mehr oder weniger ausgespart. Um Teilnehmer im Anfangsunterricht nicht zu verwirren und vom Lernen nicht abzuschrecken, werden grammatische Regeln nicht ausführlich erläutert, sondern vereinfacht erklärt. Deshalb wird anstelle von Regelgrammatik, Erklärungsgrammatik bzw. deskriptive Grammatik Lernergrammatik bzw. Übungsgrammatik eingesetzt und induktiv gelernt.[20] Die Übungen und Lernsequenzen sind abwechslungsreich, sie variieren von Einführen, Erkennen, von mehr oder weniger gesteuerten Übungen bis hin zu freien und individuellen Anwendungen, um den Lernerfolg und die Lernautonomie der Teilnehmer zu fördern.[21] Daher werden den Übungen in Linie 1 Vorrang gegenüber Tests gegeben. Grammatische Strukturen sowie neue Wörter und Redemittel werden in den Kapiteln meistens farbig markiert, um das Augenmerk der Teilnehmer darauf zu richten und somit die Visualisierung zu ermöglichen. Das Lehrwerk Linie 1 operiert mit dem Paradigma des selbstentdeckenden Lernens. Durch das Modell des selbstentdeckenden Lernens werden die Lernenden angeregt, grammatische Regelmäßigkeiten und Aufgaben selbst zu entdecken, zu erarbeiten und zu lösen, was aus kognitionspsychologischen Erfahrungen zu einem autonomen Zugang zum Erlernten führt und zugleich durch die selbst erarbeitete Erfahrung dazu beiträgt, das Selbstbewusstsein zu stärken und im Teilnehmer das Interesse für weitere Erfahrungen zu wecken. Sowohl im Kursbuch als auch im Übungsbuch werden zahlreiche Aufgaben und Übungen nach dem Prinzip des selbstentdeckenden Lernens konzipiert.

Wie die grammatische Progression ist auch die Wortschatzprogression einfach angelegt und kontextuell angeboten. Im Wortschatzrepertoire wird darauf verzichtet, zu viele komplizierte Wörter bzw. Fachausdrücke zu verwenden, um ungeübte und leistungsschwache Teilnehmer nicht zu entmutigen und so alle Lernenden zu erfassen. Neue Wörter werden mit den bereits erlernten grammatischen Strukturen eingeführt, um die Teilnehmer nicht zu belasten. Im Lehrwerk Linie 1 beziehen sich der Wortschatz und die Redemittel auf Alltagssituationen und bereiten die Lernenden auf konkrete alltägliche Sprachsituationen vor. Verschiedene Textsorten wie E-Mails, Foren, Chats, Blogs und alltagsbezogene Themen sowie lernerorientierte Themenkomplexe wie Alltag, Hobby, Familie, Arbeits – und Wohnungssuche, Verkehr und Mobilität, Gesundheit etc. sind konstitutive Momente eines handlungsorientierten Unterrichts.[22]

In Linie 1 werden auch viele Lernsequenzen in Form von kleinen Szenarien organisiert und strukturiert, in denen die Übung alltäglicher Kommunikationssituationen gefördert wird. Des Weiteren wird im Lehrwerk der Phonetik eine besondere Beachtung geschenkt, weil die Ausspracheschulung im Mittelpunkt aller Kapitel von Linie 1 steht und dadurch die richtige Aussprache geübt wird, was gleichwohl eine unabdingbare Voraussetzung einer gelungenen Kommunikation ausmacht. Ausspracheübungen werden durch ein Wechselspiel bestehend aus imitativem und kognitivem Lernen wie Hören, Erkennen und Nachsprechen durchgeführt. Darüber hinaus richtet das Lehrwerk Linie 1 einen besonderen Fokus auf die kombinierten rezeptiven und produktiven Fertigkeiten, Lesen, Hören, Schreiben und Sprechen. Zudem enthält es zusätzliche Materialien, um das Gelernte zu vertiefen, zu wiederholen oder binnendifferenziert zu bearbeiten. Aufgrund ihrer Vielfalt, Natur und spezifischen Konzeption können diese Materialien entsprechend der Leistungsfähigkeit, Lernbedürfnissen und den Interessen der Lernenden eingesetzt werden, um auf diese Weise ein individualisiertes Lernen zu ermöglichen und zu fördern.[23] In Linie 1 werden Sozialformen wie Gruppenarbeit, Partnerarbeit und Plenum in allen Aufgaben – und Übungstypologien eingesetzt, um den Teamgeist, die Kooperationsbereitschaft der Lernenden und das Voneinander-Lernen sowie die lebendige Kommunikation und Interaktion zu fördern.

[...]


[1] Vgl. Suzan Kaufmann: Heterogenität und Binnendifferenzierung im DaZ-Unterricht. In: Fortbildung für Kursleitende. Deutsch als Zweitsprache. Bd. 1. Migration und Interkulturalität. DaZ. Hrsg. von Suzan Kaufmann, Erich Zehnder; Elisabeth Vanderheiden; Wilfried, Frank. 1. Aufl. Ismaning 2007, S. 192. (Nachfolgend zitiert: In: Fortbildung für Kursleitende. Deutsch als Zweitsprache. Bd. 1. Hrsg. von Suzan Kaufmann; Erich Zehnder u.a.)

[2] Ebenda, S. 191-197.

[3] Suzan Kaufmann; Ulrike Moritz; Margret Rodi; Lutz Rohrmann; Ralf, Sonntag: Linie 1. Deutsch in Alltag und Beruf Kurs – und Übungsbuch A1 mit Video und Audio auf DVD-ROM. 1. Aufl. München 2015. (Nachfolgend zitiert: Linie 1. Kurs- und Übungsbuch. A1. 1. Aufl. Hrsg. von Suzan Kaufmann; Ulrike Moritz u.a.)

[4] Vgl. Eva Harst: Linie 1. Deutsch in Alltag und Beruf. Lehrerhandbuch. A1. 1. Aufl. München 2015, S. 4. (Nachfolgend zitiert: Eva Harst: Linie 1. Lehrerhandbuch. A1)

[5] Vgl. ebd.

[6] ÖSD-Zertifikat ist deutsch Zertifikat für Österreich, Schweiz und Deutschland.

[7] Vgl. Eva Harst: Linie 1. Lehrerhandbuch. A1. S. 4. Und Linie 1 Kursbuch, siehe Rückumschlagsseite.

[8] Vgl. ebd.

[9] Vgl. ebd.

[10] Vgl. ebd., S. 8.

[11] Vgl. ebd., S. 5.

[12] Vgl. Suzan Kaufmann; Ulrike Moritz u.a.: Linie 1. Kurs – und Übungsbuch. A1. S. 63; S. 125.

[13] Vgl. Eva Harst: Linie 1. Lehrerhandbuch. A1. S. 6.

[14] Vgl. ebd., S. 7.

[15] Vgl. ebd., S. 6.

[16] Vgl. Hier Übungen 1, 2a, 3, b, 5a und 5b. S. 8 f. und ÜB 6a und 6b. S. 10, nur, um diese einzelnen Übungen zu erwähnen.

[17] Vgl. Hier Übungen 2d; 3b. S. 23; Übungen 7a und 7b. S. 27: ÜB 7a. S. 43; ÜB 3b. S. 49; ÜB 5. S. 54 etc.

[18] Vgl. Eva Harst: Linie 1. Lehrerhandbuch. A1. S. 10.

[19] Vgl. ebd., S. 7.

[20] Vgl. Barbara Spannhake; Agnieszka Bogacz-Groß: Grammatik im DaZ-Unterricht. In: Fortbildung für Kursleitende. Deutsch als Zweitsprache. Bd. 2. Didaktik und Methodik. Hrsg. von Suzan Kaufmann; Erich Zehnder u.a. 1. Aufl. Ismaning 2008, S. 236 f.

[21] Vgl. Eva Harst: Linie 1. Lehrerhandbuch. S. 4.

[22] Vgl. ebd., S. 8.

[23] Vgl. ebd., S. 6.

Ende der Leseprobe aus 37 Seiten

Details

Titel
Unterrichtsfeinplanung zum Thema "Arbeit und Arbeitssuche/ Neu in Deutschland" in einem Integrationskurs und Analyse des Lehrwerks "Linie1" unter dem Aspekt der Heterogenität und Binnendifferenzierung
Veranstaltung
Zusatzqualifierung für Lehrkräfte im Bereich Deutsch als Zweitsprache
Note
140 von 150 Punkten
Autor
Jahr
2018
Seiten
37
Katalognummer
V429470
ISBN (eBook)
9783668737631
ISBN (Buch)
9783668737648
Dateigröße
682 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Portfolio im Rahmen Deutsch als Zweitsprache. BAMF-Zusatzqualifizierung für Lehrkräfte in Integrationskursen. Unterrichtsentwurf
Schlagworte
unterrichtsfeinplanung, thema, arbeit, arbeitssuche/, deutschland, integrationskurs, analyse, lehrwerks, linie1, aspekt, heterogenität, binnendifferenzierung, portfolio, rahmen, deutsch, zweitsprache, bamf-zusatzqualifizierung, lehrkräfte, integrationskursen, unterrichtsentwurf
Arbeit zitieren
Paulin Daniel Sou (Autor:in), 2018, Unterrichtsfeinplanung zum Thema "Arbeit und Arbeitssuche/ Neu in Deutschland" in einem Integrationskurs und Analyse des Lehrwerks "Linie1" unter dem Aspekt der Heterogenität und Binnendifferenzierung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/429470

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