Thukydides - der Geschichtschreiber des Peloponnesischen Krieges


Seminararbeit, 2005

12 Seiten, Note: sehr gut


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Thukydides- Der Geschichtsschreiber des Peloponnesischen Krieges

Einleitung

1. Sein Leben

2. Das Werk

3.Die Leichenrede des Perikles
3.1. Die Einleitung (II, 36)
3.2. Die Verfassung und Gesellschftsordnung (II, 37)
3.2.1. Rechtsgleichheit
3.2.2. Freiheit
3.2. Freizeit und Arbeitswelt (II, 38)
3.3. Athens militärische Leistungen in Gegenüberstellung zu Sparta (II, 39)
3.4. Die Qualitäten und Vorzüge der Bürger Athens (II, 40)
3.4.1. Philosophie
3.4.2. Das Verhältnis zum Geld
3.4.3. Politikbewusstsein
3.4.4. Entscheidungsfindungen
3.4.5. Opferbereitschaft
3.4.6. Gemeinschaftssinn
3.5. Zusammenfassung
3.6.Die Aussagen des Perikles vor dem Hintergrund des Peloponnesischen Krieges

4. Schlussbemerkung

Literaturverzeichnis

Thukydides- Der Geschichtsschreiber des Peloponnesischen Krieges

Einleitung

. . the first page of Thucydides is, in my opinion, the commencement of real history. All preceding narrations are so intermixed with fable, that philosophers ought to abandon them, to the embellishments of poets and orators. (David Hume, "Of the Populousness of Ancient Nations")

Das erste Blatt im Thukydides ist nach Hume[1] der einzige Anfang aller wahren Geschichte. Dieses Zitat lässt bereits den Wert des Werkes von Thukydides erahnen.

Thukydides dokumentierte die Geschichte des Peloponnesischischen Kriege in einer bis dazumal noch nie da gewesen Objektivität. Aufgrund dieses Werkes wird er auch heute noch als Begründer der politischen Geschichtsschreibung gefeiert. Als erster versuchte er die Ereignisse seiner Zeit anhand äußerer Anlässe und tieferen Ursachen zu analysieren und zu interpretieren.

Diese Semesterarbeit soll zum einen groben Abriss über das Leben und das Werk des Thukydides wiedergeben, insbesondere werde ich aber auf die Leichenrede des Perikles eingehen. Diese Rede ist die berühmteste der vier von Thukydides überlieferten Reden des Perikles, die „den Athenern die Grundlagen und das Wesen ihrer gesellschaftlichen und individuellen Existenz bewusst […] machen“[2] sollte.

1. Sein Leben

Über das Leben des Thykydides ist nur sehr wenig bekannt. Er wurde etwa um 460 im athenischen Demos Halimus geboren. Sein Vater war Oloros, der zu einer vornehmen, aristokratischen athenischen Familie gehörte. Vermutlich bestanden verwandtschaftliche Beziehungen zu Miltiades und Kimon. In einigen Quellen wird auch über eine verwandtschaftliche Beziehung nach Thrakien berichtet. Die Familie soll dort Goldbergwerke besessen haben[3].

Politisch ist seine Familie eher den Konservativen, Perikles fern stehenden, zuzuordnen.

Thukydides studierte bei Anaxagos und bei Antiphon Rhetorik. Schon früh wendet er sich dem Studium der Geschichte zu, was für einen jungen Mann zur damaligen Zeit etwas ungewöhnliches war, da antike Historiker normalerweise erst nach Beendigung ihrer Kariere in diesem Bereich tätig wurden. Bei Ausbruch des Peloponnesischen Krieges war er etwa 25 Jahre alt. „Nach eigenen Angaben begann er bagan er gleich bei Kriegsausbruch mit Aufzeichnungen über die Vorgänge, „in der Erwartung, der Krieg werde bedeutender werden und denkwürdiger als alle früheren“(1,1)[4]

Im Frühjahr 424 wurde er zu einem der zehn Strategos gewählt und vermutlich mit Rücksichtnahme auf seine verwandtschaftlichen Beziehungen nach Thrakien entsandt.

Dort kommandierte er ein Flottendetachement, das in die Kämpfe um Amphiplios eingreifen sollte. Er kam jedoch zu spät und Athen verlor somit die strategisch wichtige Stadt an Sparta. Für diesen Verlust wurde Thukydides persönlich verantwortlich gemacht, seines Postens enthoben und aus Athen verbannt. Daraufhin lebte er 20 Jahre lang im Exil in Thrakien und schrieb dort vermutlich den größten Teil seines Werkes nieder. Hinweise in seinem Werk lassen aber darauf schließen, dass er sicherlich viele Schauplätze des Krieges auch selbst bereist hatte, da er teilweise über detaillierte Ortskenntnisse verfügte.

Nach dem Krieg kehrte er vermutlich nach Athen zurück und starb dort etwa um 400.[5]

2. Das Werk

Berühmt wurde Thukydides vor allem durch sein Werk über den Peloponnesischen Krieg. Es war das erste Werk in attischer Sprache. Er ist stets bemüht, die Quellen nach ihrem Wahrheitsgehalt zu sichten und zu analysieren. Sein Werk kennzeichnet sprachliche und gedankliche Durchformung aus einer gründlichen Kenntnis des Menschen und der Staatsgeschäfte.

Sein Werk ist streng chronologisch aufgebaut und definiert das Geschehen als erster in jahreszeitliche Abschnitte und datiert dadurch für die antike zeit relativ genau. Dafür nimmt er jedoch in Kauf, dass Vorgänge, die sich über längere Zeiträume erstrecken, zerstückelt werden.

Als erster Historiograph bemüht er sich um strenge Objektivität und versuchte die Ereignisse seiner Zeit anhand äußerer Anlässe und tieferen Ursachen zu analysieren und zu interpretieren, was ihn zum Begründer der modernen Geschichtsschreibung macht.

Seine Monographien über die Geschichte des Peloponnesischen Krieges sind in acht Bücher chronologisch unterteilt.

Buch I analysiert die Vorgeschichte und Ursachen des Krieges. Er geht hier vor allem auf die Geschichte Athens und Sparta seit dem Ende der Perserkriege ein.

Die Bücher II bis IV beschreiben die erste Phase des Krieges, auch bekannt als „Archidamischer Krieg“(431- 421 v. Chr.).

Das V. Buch behandelt die Zeit des „faulen Friedens“, den Nikiasfrieden[6] zwischen Athen und Sparta (421- 415 v. Chr.), die Bücher VI und VII befassen sich mit der gescheiterten Sizilianischen Expedition[7] der Athener (415- 413 v. Chr.).

Buch VIII schließlich berichtet über die letzte Phase des Krieges , den dekeleisch- ionische Krieg bis zum Fall Athens im Jahre 404 v. Chr. Das Buch bricht im Jahre 411 v. Chr unvermittelt und unvollendet ab. Vermutlich starb Thukydides bevor er sein Werk vollenden konnte.

[...]


[1] David Hume, (1711-1776), schottischer Philosoph, Ökonom und Historiker. In seiner Erkenntnistheorie vertrat er einen extremen Empirismus und führte alle Vorstellungen auf Sinneseindrücke und deren Abbilder zurück.

[2] http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/27261.html

[3] Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Thukydides#Leben

[4] Raabflaub, S. 326, Z. 11 ff

[5] Vgl. Raabflaub

[6] Der Nikiasfrieden war ein Friedensvertrag von zwischen Athen und Sparta, der 422 v. Chr. geschlossen wurde. Er beendete den Peloponnesischen Krieg aber nur vorläufig.

[7] Die sizilianische Expedition (415 bis 413 v. Chr.) und die Belagerung von Syrakus durch die athenische Streitmacht 415 bis 413 v. Chr. endete mit einer vernichtenden Niederlage für Athen und ein tragischer Höhepunkt des Peloponnesischen Krieges. Sie war für Athen der Anfang vom Ende.

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Thukydides - der Geschichtschreiber des Peloponnesischen Krieges
Hochschule
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg  (Institut für Geschichte - Alte Geschichte)
Veranstaltung
Athens klassische Zeit
Note
sehr gut
Autor
Jahr
2005
Seiten
12
Katalognummer
V42684
ISBN (eBook)
9783638406680
Dateigröße
531 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Leben und Werk des Thukydides, besonderer Schwerpunkt die Leichenrede des Perikles
Schlagworte
Thukydides, Geschichtschreiber, Peloponnesischen, Krieges, Athens, Zeit
Arbeit zitieren
Nicola Kerschbaum (Autor:in), 2005, Thukydides - der Geschichtschreiber des Peloponnesischen Krieges, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/42684

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