Wellness-Tourismus in Bayern. Erfolgreiche Konzepte in der Hotellerie

Eine Angebotsanalyse


Diplomarbeit, 2005

131 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Vorwort

1 Einleitung
1.1 Zielsetzung der Arbeit
1.2 Aufbau und Inhalt der Arbeit

2 Theoretische Grundlagen
2.1 Definition Gesundheit
2.2 Definition Wellness
2.3 Definition Wellness-Tourismus

3 Wellness-Tourismus-Markt
3.1 Historische Entwicklung des Wellness-Tourismus
3.2 Umfeldfaktoren des Wellness-Tourismus-Marktes
3.2.1 Wirtschaft
3.2.2 Gesellschaft
3.2.3 Natürliche Umwelt
3.2.4 Technologie
3.2.5 Politik und Recht
3.2.6 Würdigung des Wellness-Tourismus-Marktes anhand der Umfeldfaktoren
3.3 Wellness-Tourismus-Markt in Zahlen
3.3.1 Interessenten-Potenzial an Wellnessurlaub
3.3.2 Marktanteile
3.3.3 Wellness-Reiseveranstalter

4 Wellness-Tourismus-Angebot
4.1 Strukturen im Bayerischen Wellness-Tourismus
4.1.1 „WellVital in Bayern“
4.1.2 „Alpine Wellness“
4.1.3 „Wellnesshotels Deutschland“
4.1.4 „Relax Guide“
4.2 Bedeutung von Wellness in der Hotellerie: Ergebnisse der Hotel-Befragung
4.2.1 Methodisches Vorgehen
4.2.2 Angaben zur Stichprobe und Betriebsmerkmale
4.2.3 Angaben über die Bedeutung von Wellness in der Hotellerie
4.2.4 Wellness-Angebote in der Hotellerie
4.2.5 Investitionsabsichten in den Wellnessbereich
4.2.6 Entwicklung des Wellness-Tourismus aus Sicht der Hotellerie
4.3 Typologie des Angebots
4.4 Beispiele für erfolgreiche Konzepte in der Wellnesshotellerie
4.4.1 Fallstudie: Analyse „Hotel Hubertus“ in Balderschwang
4.4.2 Fallstudie: Analyse „Sonnenalp Hotel & Resort“ in Ofterschwang
4.5 Fazit

5 Wellness-Tourismus-Nachfrage
5.1 Bedeutung und Interessenpotenzial
5.2 Allgemeine Merkmale der Wellnessgäste
5.3 Motive und Ziele der Wellnessgäste
5.4 Drei Typen von Gesundheitsgästen
5.5 Gästesegmente
5.6 Beanspruchung von Wellness-Angeboten
5.7 Fazit

6 Wellness-Anlagen und Wellness-Behandlungen
6.1 Wellness-Infrastruktur
6.2 Wellness-Behandlungen
6.3 Drei Phasen zur Realisierung von Wellness-Angeboten
6.4 Finanzielle Aspekte von Wellness-Anlagen

7 Qualitätsmanagement für die Wellness-Hotellerie
7.1 Besonderheiten des Wellness-Tourismus
7.1.1 Besonderheiten touristischer Leistungen
7.1.2 Besonderheiten der Wellness-Hotellerie
7.2 Qualitätsmanagement in Wellnesshotels
7.2.1 Das GAP-Modell
7.2.2 Der Serviceketten-Ansatz
7.2.3 Das EFQM-Modell

8 Empfehlungen für eine erfolgreiche Angebotsgestaltung
8.1 Situationsanalyse
8.2 Wellnesshotel-Philosophie & -Konzept
8.2.1 Definition einer Wellnesshotel-Philosophie
8.2.2 Das stimmige Konzept als Basis
8.3 Konkrete Angebotsgestaltung
8.3.1 Durchdachte Planung und Bau von Wellnessbereichen
8.3.2 Mitarbeiterqualifikation auf höchstem Niveau
8.3.3 Wellness als Erlebnis inszenieren
8.3.4 Kompetenter Service und kostenlose Zusatzleistungen
8.3.5 Systematische Analyse von Qualität und Kundenzufriedenheit
8.4 Wellness-Marketing
8.4.1 Zielgruppenorientierte Werbung und Packaging
8.4.2 Erfolgreicher Vertrieb und Distribution
8.4.3 Gezielte Wellness-Kommunikation

9 Trends und Ausblick
9.1 Wellness – einer der Megatrends des 21. Jahrhunderts
9.2 Trends für die Hotellerie & Entwicklung der Marktsituation
9.3 Chancen und Gefahren für den Wellness-Tourismus-Markt

10 Zusammenfassung

Anhang A: Fragebogen

Anhang B: Checkliste zur Stärken-Schwächen-Analyse für Wellnessbetriebe

Wellness-Glossar: Die wichtigsten Wohlfühlmethoden und Therapien kurz erklärt

Literaturverzeichnis

Verzeichnis der sonstigen Quellen

Erklärung

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Einflussfaktoren auf die Gesundheit

Abbildung 2: Gestiegenes Gesundheitsbewusstsein

Abbildung 3: Zusammensetzung des Begriffs "Wellness" nach Dunn

Abbildung 4: Wellness-Kontinuum nach Travis

Abbildung 5: Wellness-Elemente nach Lanz Kaufmann in Anlehnung an Ardell 1977

Abbildung 6: Marktpotenzial 2004-2006

Abbildung 7: Interessenzunahme gesundheitsorientierter Urlaube von 1999 bis 2004 mit Trendlinie nach Ergebnissen der Reiseanalyse

Abbildung 8: Interessenten-Potenzial für 2004 bis 2006

Abbildung 9: Wachstumsmarkt Wellness: Geschätztes Marktvolumen

Abbildung 10: Zusammensetzung von Grundgesamtheit und Response nach Klassifizierung

Abbildung 11: Anteil der Stammgäste in den Hotels

Abbildung 12: Bedeutung von Wellness in den WellVital-Hotels

Abbildung 13: Wellness in Abhängigkeit von der Zimmeranzahl

Abbildung 14: Mengenverhältnis Gästezimmer zu Wellness-Mitarbeitern

Abbildung 15: Größe des Wellnessbereichs in Quadratmetern

Abbildung 16: Wellness-Dienstleistungen

Abbildung 17: Fachkräfte im Wellnessbereich

Abbildung 18: Fachkräfte im Wellnessbereich 2

Abbildung 19: Wellness-Investitionsabsichten in der Hotellerie

Abbildung 20: Investitionsbereiche im Wellnesshotel

Abbildung 21: Entwicklung des Wellness-Tourismus aus Sicht der Hotellerie

Abbildung 22: Wellness-Investitionsabsichten in der Hotellerie mit Bezug auf die Entwicklungseinschätzung des Wellness-Tourismus

Abbildung 23: Angebotstypen im Gesundheitstourismus nach Lanz Kaufmann

Abbildung 24: Die Nachfrage nach Wellnessurlauben

Abbildung 25: Wellnessurlaub: Frauensache?

Abbildung 26: Vergleich ausgewählter Urlaubsmotive

Abbildung 27: Was gehört zum Wellnessurlaub?

Abbildung 28: Gästesegmente in Wellnesshotels nach Lanz Kaufmann

Abbildung 29: Stark verbreitete Behandlungen

Abbildung 30: Bisher eher wenig verbreitete Behandlungen mit Wachstumspotentialen

Abbildung 31: Kennzahlenvergleich Traditionelle Ferienhotellerie - Wellnesshotellerie

Abbildung 32: Qualitätsentwicklung durch Qualitätsmanagement

Abbildung 33: Das GAP-Modell der Service-Qualität

Abbildung 34: Muster-Servicekette eines Wellnesshotels

Abbildung 35: Das EFQM Excellence Modell

Abbildung 36: Wellness-Philosophie des Hotels Auerhahn am Schluchsee (Schwarzwald)

Abbildung 37: Die zwei Stufen der Wellness

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Marktvolumen der Gesundheitsreisen 2001 und 2010

Tabelle 2: Anteile Gesundheitsreisen an Urlaubsreisen 2003

Tabelle 3: Marktanteil Bayerns 2003

Tabelle 4: Wellnessangebot der Veranstalter im Überblick

Tabelle 5: Zusammensetzung von Grundgesamtheit und Response nach Klassifizierung (Datentabelle)

Tabelle 6: Wellness-Infrastruktur in den WellVital-Hotels

Tabelle 7: Die wichtigsten Urlaubsmotive für Wellness

Tabelle 8: Entscheidungskriterien für die Wahl des Urlaubsdomizils

Tabelle 9: Chancen und Gefahren für den bayerischen Wellness-Tourismus-Markt

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Vorwort

Der Zugang zum Thema Wellness eröffnete sich mir im Februar 2002, als ich die Gelegenheit hatte, im Rahmen eines Praktikums bei der Bayern Tourismus Marketing GmbH im Produktmanagement der Wellness-Qualitätsmarke „WellVital in Bayern“ mitzuwirken. Durch mehrere Pressereisen und „Fam Trips“ wurde es mir ermöglicht, das bayerische Wellnessangebot auch „hautnah“ zu erleben. Von der Praktikantin zur Werksstudentin „avanciert“, habe ich die für mich sehr spannende Tätigkeit während des Studiums weitergeführt. Die Arbeit in den letzten drei Jahren mit dem Thema „Wellness“ hat mich sehr interessiert und auch persönlich beeinflusst. So lag es nahe, die bereits gewonnenen Einblicke in den bayerischen Wellnessmarkt für meine Diplomarbeit zu nutzen.

Maßgebliche Unterstützung fand ich bei dieser Arbeit durch Isabel Hirt von der Bayern Tourismus Marketing GmbH, die mich stets mit der neuesten Literatur zum Thema versorgt hat, mir die Teilnahme am Wellness & Hotel Zukunftsforum 2004 ermöglichte und mir immer mit Rat und Tat zur Seite stand. Tausend Dank, Isabel!

Ganz herzlich bedanken möchte ich mich für die freundliche Kooperationsbereitschaft auch bei allen Experten, die mir mit ihrem wirtschaftlichen Hintergrund offen Rede und Antwort gestanden und die mich bei meinen Recherchen tatkräftig unterstützt haben. Besonderer Dank gilt meinen Interview-Partnern, Michael Fäßler vom Sonnenalp Hotel & Resort in Ofterschwang, Walter Traubel vom Hotel Hubertus in Balderschwang und Gaby Meister von der Firma Schletterer Wellness & Spa Design.

Für die Betreuung der Arbeit und die zahlreichen Anregungen danke ich Prof. Dr. Thomas Bausch.

Den Hauptanteil meines Dankes widme ich an dieser Stelle meinen Eltern, da sie mir stets tatkräftig bei der Betreuung und Erziehung meines Sohnes Timo nach allen Kräften zur Seite standen und mir so den Abschluss meines Studiums ermöglichten.

Danke!!!

Lauterbach, im März 2005 Sabine Weinhardt

1 Einleitung

Das Thema „Wellness“ ist aktueller denn je. Das Bedürfnis nach innerer Balance und ganzheitlichem Wohlbefinden, der Wunsch nach körperlicher und geistiger Entspanntheit – der Wellnessgedanke als Ausdruck positiven Lebensgefühls hat sich längst von einer Modeerscheinung zu einem beachtlichen Markt entwickelt.

Auch in der Tourismusbranche ist das Thema Wellness ein Megatrend: Ob Relax-Wochenende, Fitness-Wochen oder längere Wellnessurlaube – die Nachfrage nach Wohlfühlangeboten wächst kontinuierlich und verspricht ein langfristig attraktiver Wachstumsmarkt zu bleiben, denn ein Ende ist nicht abzusehen.

Die Zahl der Wellnesshotels ist in den vergangenen Jahren sprunghaft angestiegen. Mittlerweile schmücken sich in Deutschland mehr als 1200 Hotels mit dem Begriff „Wellness“. Im Zuge der Wellness-Euphorie der vergangenen Jahre wurde in einer Art Wellness-Wettrüsten eine unüberschaubare Angebotsvielfalt errichtet, denn Wellness galt für viele Hotels als die Zauberformel zur Auslastungs- und Zimmerpreissteigerung. Doch oft wurden unreflektierte Investitionen seitens der Hoteliers getätigt, indem Wellnesskonzepte anderer Hotels einfach kopiert und schlecht nachgebaut wurden. Die Folge: Überkapazitäten und ein verwässertes Angebot ohne gelebtes Konzept.

Doch Überkapazitäten führen zu einer Verschärfung des Wettbewerbs. Mit einer Sauna im Keller und einem kleinen Schwimmbad aus den 70ern ist längst kein Wellnessgast mehr zufrieden. Der anspruchsvolle Gast erwartet in einem Wellnesshotel komfortable Bade- und Saunalandschaften mit qualifizierten Massage- und Beauty-Angeboten sowie zusätzlich Sport- und Fitness-Angebote.

Der zunehmende Wettbewerb verlangt also nach neuen, professionellen Wellnesskonzepten, um nicht der drohend bevorstehenden Marktbereinigung zum Opfer zu fallen. Im „Survival of the fittest“ werden jene Hotels die Nase vorn haben, die sich frühzeitig über die Potenziale des Wellnessmarktes informieren, die die Bedürfnisse ihrer Zielgruppe und wichtige Trends erkennen und die zielsicher, marktnah und innovativ ihre eigenen Konzepte umsetzen.

1.1 Zielsetzung der Arbeit

Durch Angebots- und Nachfrageanalysen soll die vorliegende Studie Wellnesshotels Orientierungshilfen im unübersichtlichen Wellness-Tourismus-Markt vermitteln sowie Anregungen und Empfehlungen zur Entwicklung professioneller Wellnesskonzepte geben, die dem zunehmenden Wettbewerb standhalten können. Anhand zweier Hotel-Fallstudien werden exemplarisch erfolgreiche - aber dennoch ganz unterschiedliche - Konzepte in der Wellness-Hotellerie vorgestellt.

Die Vorgehensweise dieser Studie ist an die Studie der Schweizerin Eveline Lanz Kaufmann angelehnt, die in ihrer Dissertation aus dem Jahr 1999 den Schweizer Wellness-Markt beleuchtete. Analog dazu soll die vorliegende Arbeit den bayerischen Markt analysieren.

Die Arbeit ist auf die Informationsbedürfnisse von Wellnesshotels zugeschnitten, ohne auf die wissenschaftliche Untermauerung zu verzichten.

1.2 Aufbau und Inhalt der Arbeit

In Kapitel 2 wird zunächst ein eingehender Blick auf die theoretischen Grundlagen geworfen. Die Begriffe Gesundheit, Wellness und Wellness-Tourismus werden definiert und von einander abgegrenzt.

Im dritten Kapitel wird der Wellness-Tourismus-Markt im Hinblick auf historische Entwicklung, Umweltfaktoren und aktuelle Markt-Zahlen beleuchtet.

Im Anschluss daran wird im vierten Kapitel das bayerische Wellness-Tourismus-Angebot unter die Lupe genommen. Zuerst werden die wichtigsten Institutionen, Kooperationen und Verbände, die für Wellness-Anbieter in Bayern relevant sind, dargestellt. Dem folgt eine empirische Analyse des bayerischen Wellness-Tourismus-Angebots, in der die Erkenntnisse aus einer eigens durchgeführten Erhebung ausführlich dargelegt werden. Abschließend sollen einzelne Hotels, die besonders erfolgreiche Konzepte zu bieten haben, näher analysiert werden.

Kapitel 5 beleuchtet anhand Sekundärforschung die Wellness-Tourismus-Nachfrage.

Wellness-Anlagen und Wellness-Behandlungen werden in Kapitel 6 beschrieben. Ferner wird dargestellt, welche finanziellen Aspekte beim Bau und Betrieb einer Wellnessanlage zu berücksichtigen sind.

Spezielles Augenmerk wird in Kapitel 7 auf das Qualitätsmanagement der Wellness-Hotels gerichtet, da dies für die Erfüllung der hohen Erwartungen der Wellness-Gäste essentiell ist.

In Kapitel 8 werden Experten-Empfehlungen für eine erfolgreiche Angebotsgestaltung vom ersten Konzept bis hin zum Marketing dargelegt.

Einen Blick in die Zukunft wirft Kapitel 9 und analysiert Trends, Entwicklung, sowie Chancen und Gefahren des Wellness-Tourismus-Marktes.

Im Anhang befinden sich einerseits der Fragebogen, der für die Hotelbefragung eingesetzt wurde sowie eine Checkliste zur Angebotsgestaltung in der Hotellerie. Da häufig wellnessspezifische Begriffe genannt werden, die nicht jedem Leser geläufig sind, befindet sich im Anhang ferner ein kleines Wellness-Lexikon zur Erläuterung von Anwendungen, Entspannungstechniken und Sportarten.

2 Theoretische Grundlagen

In der vorliegenden Arbeit sind die Begriffe Gesundheit, Wellness und Wellness-Tourismus von zentraler Bedeutung. Im Sinne eines einheitlichen Verständnisses werden sie daher näher ausgeführt.

2.1 Definition Gesundheit

Gesundheit wird im allgemeinen Sprachgebrauch vorwiegend mit der Abwesenheit von Beschwerden oder Symptomen in Verbindung gebracht und als Gegensatz zu Krankheit und Gebrechen verstanden. Die wissenschaftliche Auffassung von Gesundheit geht jedoch einen Schritt weiter.

Bereits im Jahr 1948 beschreibt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Gesundheitsbegriff in einer weiter gefassten Dimension: „Health is a state of complete physical, mental and social well-being and not merely the absence of disease or infirmity.“[1] Die Gesundheit ist also der Zustand eines vollkommenen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur die Abwesenheit von Krankheit und Gebrechlichkeit.

Für Faltermaier besteht Gesundheit aus mindestens vier Dimensionen: Abwesenheit von Krankheit, funktionale Leistungsfähigkeit, Reservoir an Energie und Stärke sowie Gleichgewicht/Wohlbefinden.[2]

Nach Lanz Kaufmann geht heute das moderne sozialmedizinische Verständnis von Gesundheit von einem dynamischen Prozess aus, in welchem der Einzelne stets versucht, in Harmonie mit seiner Umwelt zu leben und somit sein persönliches Wohlbefinden zu optimieren.[3] Demnach beeinflussen vier Faktoren den Gesundheitszustand des Individuums: Biologisch-genetische Gegebenheiten, medizinisch-technische Möglichkeiten des Gesundheitswesens, der persönliche Lebensstil und Umweltfaktoren (vgl. Abbildung 1).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Einflussfaktoren auf die Gesundheit[4]

Durch die zunehmende Bedeutung von Krankheitsbildern, die durch eine gesündere Lebensweise vermieden werden können und durch die breite öffentliche Diskussion der entsprechenden Risikofaktoren verbreitet sich ein neues Gesundheitsbewusstsein, also die Erkenntnis der eigenen Verantwortung für den persönlichen Gesundheitszustand (vgl. Abbildung 2). Wenn auch Bequemlichkeit und Willensschwäche beim Einzelnen grundlegende Verhaltensänderungen verhindern, so lässt sich doch ein Trend zu gesünderer Lebensweise bzw. zu weniger gesundheitsschädlichem Verhalten in der Bevölkerung feststellen, was sich auch im Freizeit- und Urlaubsverhalten widerspiegelt.[5] So wollen 64% Prozent der Deutschen wollen im Urlaub etwas für die Gesundheit tun.[6]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Gestiegenes Gesundheitsbewusstsein[7]

Dennoch war nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2003 fast jeder zweite Deutsche (49%) übergewichtig und die Warnungen vor den gesundheitlichen Risiken des Rauchens werden nach wie vor von vielen Bürgern ignoriert. Dies zeigt sich an dem konstant hohen Anteil von Rauchern unter den Deutschen (27%).[8]

Eine Folge des wachsenden Gesundheitsbewusstseins ist nicht nur die alleinige Vermeidung von Gesundheitsrisiken, sondern auch ein verändertes Körperbewusstsein, bei dem die Pflege des körperlichen wie seelischen Wohlbefindens im Mittelpunkt steht.[9] Ein Bewusstsein an dem der Wellnessgedanke ansetzt.

2.2 Definition Wellness

Der Begriff „Wellness“ ist seit Jahren in aller Munde und wird inflationär für fast alles verwendet. Deshalb versteht jeder Einzelne etwas anderes unter Wellness. Sogar in der wissenschaftlichen Literatur existiert eine verwirrende Vielzahl von Definitionen. Für das weitere Verständnis von Wellness im weiteren Verlauf der Arbeit ist es also wichtig, den Begriff genauer zu definieren.

Nach dem Oxford English Dictionary Second Edition lässt sich das Wort „Wellness“ bis in das Jahr 1654 zurückverfolgen und bedeutete bereits damals Wohlbefinden und gute Gesundheit. Zitiert wird dort ein Eintrag des Engländers Sir A. Johnston in sein Tagebuch: „I … blessed God … for my daughter’s wealnesse“ (dt.: Ich dankte Gott für die gute Gesundheit meiner Tochter.)[10]

Nachdem der Ausdruck über 300 Jahre lang in Vergessenheit geraten schien, kreiert der amerikanische Arzt Halbert Dunn 1959 den Begriff „Wellness“ durch eine Zusammensetzung der beiden Begriffe well-being und fitness neu. Er greift somit den von der WHO im Zusammenhang mit Gesundheit genannten Ausdruck well-being auf und kombiniert ihn mit dem neuen Schlagwort der „sport-for-all“-Bewegung der fünfziger Jahre fitness.[11] In seiner Publikation „High Level Wellness“ schreibt er über „einen speziellen Zustand von hohem menschlichen Wohlbefinden, welches den Menschen bestehend aus Körper, Seele und Geist und abhängig von seiner Umwelt versteht".[12] Damit brachte er ein neues Lebensgefühl zum Ausdruck, das persönliche und ganzheitliche Zufriedenheit bedeutete und prägte einen Begriff, der in den Folgejahren von vielen Autoren aufgegriffen, neu definiert und interpretiert wurde.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Zusammensetzung des Begriffs "Wellness" nach Dunn[13]

1977 überarbeitete Ardell Dunns Ansatz und legte folgende fünf Komponenten von Wellness fest:[14]

- self-responsability (Selbstverantwortung)
- nutritional awareness (Ernährungsbewusstsein)
- physical fitness (körperliche Fitness)
- environmental sensibility (Umweltsensibilität)
- Stressmanagement

Für Travis ist der dynamische Aspekt von Wellness besonders wichtig. Er definiert Wellness als „a state of being, an attitude and an ongoing process, not a static state which we reach and never have to consider again. (…) There are degrees of Wellness as there are degrees of illness”.[15] Dem zu Folge ist Wellness Teil eines Gesundheitskontinuums (vgl. Abbildung 4).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Wellness-Kontinuum nach Travis[16]

Beim Neutralen Punkt sind keine Anzeichen von Krankheit oder Beschwerden erkennbar. Treten Krankheiten auf, versucht die Schulmedizin lediglich, den Patienten zum Neutralen Punkt zurückzubringen (medizinische Behandlung). Im Gegensatz dazu kann eine Wellness-Behandlung auf jedem Punkt des Kontinuums ansetzen und ein Individuum über den Neutralen Punkt hinaus in Richtung persönliche Entfaltung bis hin zum Zustand High Level Wellness führen, also dem Zustand von hochgradiger Wellness und Lebensfreude. Sowohl die medizinische Behandlung als auch die Wellness-Behandlung haben nach Travis ihre Existenzberechtigung, da die eine Behandlung die andere nicht ersetzen kann. Allerdings fördert die Wellness-Orientierung im Gegensatz zur Schulmedizin die Verbesserung des Lebensstils statt Probleme und Risiken zu thematisieren.

Aus den bisher angeführten Ansätzen, die bereits einen guten Eindruck in das moderne Wellnessverständnis ermöglichen, soll Folgendes festgehalten werden: Wellness ist mehr als nur Gesundheit und mehr als nur Wohlbefinden. Wellness verfolgt das Ziel einer nachhaltigen Gesunderhaltung. Als gültige Definition für diese Arbeit soll der Ansatz von Lanz Kaufmann gelten, die Wellness in Anlehnung an Ardell folgendermaßen beschreibt:

Wellness ist ein Gesundheitszustand der Harmonie von Körper, Geist und Seele. Wesensbestimmte Elemente sind Selbstverantwortung, Fitness und Körperpflege, gesunde Ernährung, Entspannung, geistige Aktivität/Bildung sowie soziale Beziehungen und Umweltsensibilität.[17]

Die wichtigsten Elemente werden durch diese Definition zusammengefasst und klar dargestellt. Nachfolgende Abbildung soll die Zusammensetzung der Wellness-Elemente visuell verdeutlichen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 5: Wellness-Elemente nach Lanz Kaufmann in Anlehnung an Ardell 1977[18]

Im Mittelpunkt der in Abbildung 5 dargestellten Wellness-Auffassung steht die Selbstverantwortung, da der Mensch selbst etwas dazu beitragen muss, um Wellness zu erreichen.

Besonders relevant für touristische Anbieter sind nach Lanz Kaufmann die vier Elemente gesunde Ernährung, geistige Aktivität/Bildung, Fitness/Beauty und Entspannung, da zu jeder einzelnen Kategorie konkrete Angebote geschaffen werden können. Schwierig umzusetzen seien hingegen die Komponenten Selbstverantwortung und natürliche/soziale Umwelt und spielen aus diesem Grund für Touristiker nur eine nachgeordnete Rolle.[19]

2.3 Definition Wellness-Tourismus

Wellnesstourismus und Gesundheitstourismus treten in der Literatur sowohl als Synonym als auch als zwei eigenständige Begriffe auf. Um eine eventuelle Abgrenzung vorzunehmen, muss daher erst auf die Definition des Gesundheitstourismus eingegangen werden. Kaspar beschreibt Gesundheitstourismus als:

„Gesamtheit der Beziehungen und Erscheinungen, die sich aus der Ortsveränderung und dem Aufenthalt von Personen zur Förderung, Stabilisierung und gegebenenfalls Wiederherstellung des körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens unter der Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen ergeben, für die der Aufenthaltsort weder hauptsächlicher noch dauernder Wohn- und Arbeitsort ist“.[20]

Diese Definition zeigt die nahe Verwandtschaft des Gesundheitstourismus mit dem Wellnessgedanken. Die Wiederherstellung der Gesundheit fällt allerdings eher in den Bereich des kurativen Tourismus. Wellness-Tourismus kann als Form des Gesundheitstourismus verstanden werden, welcher von gesunden Menschen zur Erhaltung und Förderung der Gesundheit betrieben wird und nicht zu deren Wiederherstellung.

In Anlehnung an Kaspars Definition von Gesundheitstourismus legt Lanz Kaufmann folgende Definition von Wellness-Tourismus fest:

„Wellness-Tourismus umfasst Reise und Aufenthalt von Personen mit dem Hauptmotiv der Erhaltung oder Förderung ihrer Gesundheit. Der Aufenthalt erfolgt in einem spezialisierten Hotel mit entsprechender Fachkompetenz und individueller Betreuung, wobei ein umfassendes Leistungsbündel bestehend aus folgenden Elementen angeboten wird:

- Fitness/Körperpflege
- gesunde Ernährung
- Entspannung
- geistige Aktivität/Bildung.“[21]

3 Wellness-Tourismus-Markt

Nachdem im vorangegangenen Kapitel der Begriff Wellness-Tourismus definiert wurde soll nun der bayerische Wellness-Tourismus-Markt aus verschiedenen Blickwinkeln durchleuchtet werden. Zuerst soll auf die allgemeine historische Entwicklung dieser Urlaubsform eingegangen werden und im Anschluss werden die Umfeldfaktoren, die auf den Wellness-Tourismus-Markt einwirken beschrieben. Obwohl es schwierig ist, den unübersichtlichen Wellness-Tourismus-Markt in konkreten Zahlen auszudrücken, da die Zahl der Anbieter und deren Umsätze offiziell nicht verfügbar sind[22], soll in diesem Kapitel zudem versucht werden, den Markt in Zahlen zu fassen. Dies soll durch Analyse der Marktanteile und Interessenten-Potenziale für Wellnessreisen geschehen sowie durch eine Kataloganalyse der wichtigsten Wellness-Reiseveranstalter.

3.1 Historische Entwicklung des Wellness-Tourismus

Wellness-Tourismus ist eine relativ junge eigenständige Tourismusform, die in Deutschland erstmals zum Ende der 80er Jahre auftauchte.[23]

Die Anfänge der Wellness-Bewegung hingegen führen bis ins 4. Jahrhundert v. Chr., zur so genannten "Alten Heilkunst", zurück. Sie verfolgte ähnliche Prinzipien wie der Wellnessgedanke. So standen bei ihr neben einer gesunden und bewussten Lebensführung auch richtige Ernährung, Bewegung und Entspannung im Mittelpunkt. Bereits in der Antike wurden Bäder und Massagen als sehr angenehm und gesundheitsfördernd empfunden und somit auch reichlich betrieben. Nach dem Untergang des Römischen Reiches geriet die damals dort aufgebaute Bäderkultur zunächst in Vergessenheit, bevor sie im Mittelalter wiederentdeckt wurde. Paracelsus (1494-1541) bescheinigte in jenen Tagen einigen Thermen spezielle Heilkräfte und war einer der Wegbreiter des späteren Heilbäder- und Kurortwesens.[24]

Im 18. und 19. Jahrhundert wurden Kuren fast ausschließlich von den oberen Schichten der Bevölkerung wahrgenommen, was dieser Reiseform und den betroffenen Fremdenverkehrsorten auch lange Zeit ein dementsprechendes Prestige und ein gehobenes Flair verschaffte. "Kuren" war demnach nicht nur eine rein therapeutische sondern in erster Linie auch eine gesellschaftliche Angelegenheit. Im 20. Jahrhundert änderte sich dies durch die modernen Erkenntnisse der Medizin sowie mit der Aufnahme der Kur in die Kataloge der Sozialversicherungsträger. Sie wurde zu einer Regelbehandlung degradiert, die von nun ab hauptsächlich von den unteren Schichten zur Regeneration und Prävention wahrgenommen wurde. Die Folge war ein Strukturwandel, weg vom Elitären, hin zum Massentourismus.[25]

In den USA war, wie in Kap. 2.2 beschrieben, bereits in den 60er Jahren der Begriff „Wellness“ aufgetaucht, der das ganzheitliche Wohlbefinden des Menschen und den Einklang von Körper, Geist und Seele in den Mittelpunkt stellte. Zuerst erkannten amerikanische Unternehmen in der 70er Jahren, dass Wellness zur Motivation und Ausgeglichenheit der Mitarbeiter beiträgt und deren Krankenstand reduziert. Ab ca. 1980 wurde der Wellness-Trend auch von der breiten Fitnessbewegung gestützt, die den Körperkult in den Vordergrund stellte.[26] So wurde Wellness in den USA zum Schlagwort und gewann immer mehr an Bedeutung.

Ende der 80er Jahre schwappte die Wellness-Welle erstmals nach Europa und ergriff auch den Tourismus und insbesondere die Hotellerie. Doch auch der leidgeschüttelte deutsche Kurbereich war wegen der zunehmenden Deregulierung des Sozialstaates und den damit verbundenen stagnierenden Übernachtungszahlen auf der Suche nach einem zweiten Standbein. Viele Heilbäder, Kurorte und Kurhotels Anfang der 90er Jahre suchten laut Hertel „ihr Heil in der Mutation zur Wellness-Destination“.[27] Der sich rasch ausbreitende Trend Wellness aus den USA fiel somit auf fruchtbaren Boden und etablierte sich rasant in der deutschen Tourismusbranche. Mittlerweile gibt es in Deutschland fast 1.200 Hotels, die auf den Wellness-Zug aufgesprungen sind. Darunter befinden sich jedoch auch viele Trittbrettfahrer, die sich nur des trendigen Begriffes „Wellness“ bedienen, um ihr verstaubtes Kur-Image aufzupolieren oder um die alte Sauna im Keller besser vermarkten zu können.[28]

3.2 Umfeldfaktoren des Wellness-Tourismus-Marktes

Die von außen auf den Wellness-Tourismus-Markt einwirkenden Umfeldfaktoren lassen sich in die Bereiche Wirtschaft, Gesellschaft, ökologische Umwelt, Technologie sowie Politik und Recht einteilen. Sie können von der einzelnen Unternehmung nur schlecht beeinflusst werden und müssen als betriebsexterne Rahmenbedingungen akzeptiert werden.[29] Im Nachfolgenden sollen diese marktbestimmenden Faktoren einzeln beleuchtet werden, um im Anschluss eine Würdigung des Wellness-Tourismus-Marktes vornehmen zu können.

3.2.1 Wirtschaft

Die Nachfrage nach Wellness-Reisen wird von mehreren wirtschaftlichen Faktoren beeinflusst.

Im Zuge der Globalisierung steigen in Deutschland bei stagnierenden Realeinkommen die Lebenshaltungskosten, gleichzeitig sinken die Beschäftigungszahlen. Die Nachfrager reagieren zunehmend preissensibel, was sich beispielsweise am steilen Marktwachstum im Billig-Flug-Segment oder an der deutlich gewachsenen Rabatt-Nutzung bei Urlaubsreisen zeigt.[30]

Das Ausmaß der Nachfrage nach Reisen erscheint trotz denkbar schlechter Rahmenbedingungen in den Eckdaten erstaunlich stabil. Diese Stabilität der Nachfrage erklärt sich die „Deutsche Reiseanalyse“[31] vor allem durch den hohen Grad der Reisegewöhnung der Deutschen. Demnach sind Urlaubsreisen heute ein „normales“ Konsumgut, auf das sie nur unter extremen Umständen zu verzichten bereit sind.[32]

Mit verstärktem Personalabbau und Leistungsdruck ergibt sich aber auch gesteigerter Druck auf die Arbeitskräfte. Berufsbedingter Stress entsteht und endet nicht selten in einem schlechten Arbeitsklima oder sogar Mobbing, das schwere körperliche und seelische Krankheiten hervorrufen kann. Hierin sieht Lanz Kaufmann ein steigendes Nachfrage-Potenzial für Wellness-Reisen.[33]

Flexible Arbeitszeitmodelle, wie z.B. gleitende Arbeitszeit, sowie der anhaltende Trend zu mehreren Kurzurlauben pro Jahr eröffnet für Wellness-Anbieter ebenfalls Absatzchancen, da Wellness-Aufenthalte immer noch den Stellenwert eines Zweit-, Dritt- oder Vierturlaubs besitzen.[34]

Aber auch die Anbieter von Wellness in Deutschland geraten zunehmend unter Druck. Vor allem in Osteuropa und in Asien werden qualitativ hochwertige Wellness-Leistungen zu Tiefstpreisen angeboten. Die Nachfrager verfügen über einen hohen Grad an Mobilität und Reiseerfahrung und nehmen für ein besseres Preis-Leistungsverhältnis auch gerne Fernreisen in Kauf.[35]

3.2.2 Gesellschaft

Der Wellness-Tourismus-Markt wird ebenfalls durch verschiedene Gegebenheiten in der Gesellschaft beeinflusst.

Die soziodemographischen Daten der Bundesrepublik zeigen eine ständige Erhöhung der Lebenserwartung der Bevölkerung. Aus der „Alterspyramide“ wurde mittlerweile ein „Pilz“. Die über 60jährigen stellen heute etwa 24% der Bevölkerung. Im Jahr 2050 wird mehr als jeder Dritte (36,7%) 60 Jahre und älter sein. Der Anteil der über 80jährigen wird sich in diesem Zeitraum sogar verdreifachen.[36] Mit zunehmendem Alter wächst auch das Bedürfnis der Menschen, sich um ihre Lebensqualität und Gesundheit zu kümmern.

In der deutschen Bevölkerung herrscht generell ein hohes Maß an Gesundheitsbewusstsein vor. Immer mehr Menschen erkennen und betonen die Wichtigkeit von Gesundheit und Wohlbefinden und zeigen zunehmendes Interesse am eigenen Körper und dessen Wohlergehen.[37] Beispielhaft hierfür ist die am Markt herrschende Vielzahl von Gesundheitszeitschriften, die sich mit den Themen Gesunderhaltung, Lebensverlängerung, richtiger Ernährung und Wohlbefinden beschäftigen. Allein für Wellness und Wohlbefinden wurden nach Angaben des Deutschen Wellnessverbandes 2003 in Deutschland ca. 65 Mrd. € ausgegeben.[38]

Durch einen Wandel der Wertvorstellungen in den letzten Jahrzehnten hat die Arbeit erheblich an Bedeutung verloren. Die Freizeit wird immer mehr zu einem Hauptbestandteil der Lebensführung.[39]

Der zunehmende Grad an Individualisierung in der Bevölkerung kommt dem Wellness-Tourismus ebenfalls zugute. Noch vor wenigen Jahrzehnten war der Mensch in einen Halt gebenden sozialen Rahmen eingebettet, doch durch die zunehmende Auflösung der Familienstrukturen und die Anonymität der Massengesellschaft fühlt sich das Individuum gestresst, verunsichert und verliert sein natürliches, seelisches und körperliches Gleichgewicht.[40] Als Konsequenz sucht der Mensch nach „Reparatur-Werkstätten“ und findet in Form von Gesundheits- oder Wellnessurlaub die perfekte Antwort.[41]

Immer mehr Menschen entwickeln außerdem im Zuge der Individualisierung ein Interesse an Selbstentfaltung bzw. –verwirklichung.[42] Die Erfüllung eigener Bedürfnisse und Wünsche kann nach Lanz Kaufmann in Wellness-Ferien besonders gut verwirklicht werden. Das Streben nach Gesundheit und Wohlbefinden wird abgerundet mit dem Mythos Schönheit, Jugendlichkeit und Natürlichkeit sowie dem Bedürfnis nach Spaß, Abwechslung und Erlebnis.[43] Hinzu kommt der anhaltende Trend zum Hedonismus[44], wonach alles Tun mit den Gefühl der Lust (Freude, Lebensgewinn, Lebensqualität) verbunden sein soll: Gesund sein ja, aber mit Freude und Lust. Dettmer stellt fest: „Die Sehnsucht nach Harmonie, Genuss, Verwöhnen, Erleben, Entspannung und Ruhe, verbunden mit der Möglichkeit, in dieser Kombination zugleich Wesentliches für die Gesundheit tun zu können, liegt also im Trend.“[45]

3.2.3 Natürliche Umwelt

Die Nachfrage nach Wellness-Ferien lässt sich auch auf die zunehmend schlechten Umweltbedingungen zurückführen. Luftverschmutzung und Lärmbelastung in Großstädten und Ballungsräumen bestärken den Menschen in seinem Wunsch nach Ruhe und Erholung in der Natur.[46]

Dabei sind Wellness, Natur und Umwelt Begriffe, die ohnehin inhaltlich viel miteinander zu tun haben und einander bedingen. Die Natur gilt als Balsam für die Seele, wird als „Sportgerät“ genutzt und dient als Lebensmittel-Lieferant. Viele Wellnessanwendungen basieren auf Erfahrungen aus und mit der Natur, wie z.B. die Thalasso-Therapie, die mit der Kraft des Meeres arbeitet, oder zahlreiche Wärme-Anwendungen mit alpinem Heu. Zimmer stellt fest: „Insgesamt ist unter Gesundheitsurlaubern das Gesundheits- und Umweltbewusstsein stark ausgeprägt. Sie suchen Lebensqualität in intakter Umwelt, schätzen ein gutes Klima, gesunde Ernährung sowie Wohlfühlkombinationen von Sport mit Naturerlebnis. Das ist nur in einer intakten Natur und Umwelt möglich.“[47]

3.2.4 Technologie

Das Internet ist ein Hauptbestandteil der modernen Informations- und Kommunikationstechnologie. Als Buchungsmedium gewinnt es immer mehr an Bedeutung und bietet vor allem Wellness-Hotels eine Reihe von Vorzügen. Einerseits sind im Vergleich zu klassischen Werbewegen Darstellungen im Web entschieden kostengünstiger, andererseits ist das Hotel von jedem Rechner der Welt rund um die Uhr erreichbar. Drittens kann die emotionsbeladene Seite von Wellness dank multimedialer Darstellungsmöglichkeiten wie z.B. „hautnahe“ optische Bebilderung, Sound, und Interaktivität hervorragend über das Internet verkauft werden und wird zum virtuellen Erlebnis. Die Bandbreite der technologischen Möglichkeiten des Internets wird in Zukunft noch zunehmen. Die Nutzung und Akzeptanz dieses Mediums steigt ebenfalls stetig.[48]

Trotz des großen Potenzials der Vermarktung im Internet gelingt es laut Blank erst wenigen Anbietern von Wellness, die multimedialen Möglichkeiten für ihr Haus voll auszuschöpfen und ihr Haus dadurch von anderen Anbietern abzugrenzen.[49]

Aktuelle Internet-Nutzungs- und Buchungs-Zahlen liefert die Reiseanalyse 2004. Die Schar der Internet-Nutzer (privat oder am Arbeitsplatz) hat sich vom Jahr 2001 bis zum Januar 2004 drastisch von 31% auf 47% erhöht. 62% der 30 Mio. Deutschen mit Internet-Zugang haben das Internet im Zusammenhang mit einer Reise schon einmal zur Informationsbeschaffung genutzt. 23% der Internet-Nutzer haben bereits eine Urlaubsreise ganz oder teilweise über das Internet gebucht. Weitere 36% können sich vorstellen, dies in Zukunft zu tun.[50]

Die Fachzeitschrift FVW schätzt derzeit das Marktvolumen von Reisen, die über das Internet gebucht werden auf 1,7 Mrd. €.[51]

Neben dem Internet ist aber auch der medizinische Fortschritt ein technologischer Umfeldfaktor, der starken Einfluss auf die Wellness-Tourismus-Branche ausübt. Die Übergänge zwischen Medizin und Wellness sind fließend; es gibt Überschneidungen und Synergien – und zwar umso mehr, je seriöser der Wellnessbereich konzipiert und personell besetzt ist.[52] Es gilt also für die Wellness-Anbieter, die Angebote professionell mit dem medizinischen Fortschritt weiter zu entwickeln, d.h. für Personalfortbildungen auf medizinischer Seite zu sorgen wie beispielsweise die Anwendung von Laserbehandlungen in der Kosmetik.

3.2.5 Politik und Recht

Der Wellness-Sektor wird auf politisch-rechtlicher Ebene insbesondere von der aktuellen Gesundheitspolitik beeinflusst. Durch neue Strukturen in der gesetzlichen Versicherungspflicht werden die Versicherten in Zukunft erheblich mehr Zuzahlungen zu leisten haben. Die private Finanzierung tritt vor öffentliche Finanzierung für Gesundheitserhaltung und Prävention. Nach einer Studie von Arthur Anderson sollen sich die privaten Ausgaben für Gesundheit im Zeitraum von 2000 bis 2010 sogar verfünffachen.[53]

3.2.6 Würdigung des Wellness-Tourismus-Marktes anhand der Umfeldfaktoren

Durch die schlechte Wirtschaftslage reagieren die Deutschen hinsichtlich Reisen zunehmend preissensibel, zeigen aber trotzdem eine stabile Nachfrage. Anbieter von Wellness sollten deshalb auf ein angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis wert legen und trotzdem einen hohen Standard an Qualität erbringen.

Abgesehen von der derzeit schlechten Wirtschaftslage beeinflussen die genannten Umfeldfaktoren den Wellness-Tourismus-Markt durchaus sehr positiv. Selbst die Tatsache, dass die privaten Ausgaben für Gesundheit steigen werden, lässt sich für den Wellness-Tourismus positiv deuten. Denn durch die gesteigerte Selbstverantwortung für die eigene Gesundheit werden in Zukunft vermehrt Präventionsmaßnahmen in Form von Wellness-Dienstleistungen in Anspruch genommen werden, sei es durch gezielten Sport, durch vernünftige Ernährung oder durch Entspannungsprogramme zur Stressbewältigung.

3.3 Wellness-Tourismus-Markt in Zahlen

Wie bereits erwähnt ist es schwierig den unübersichtlichen Wellness-Tourismus-Markt in konkreten Zahlen auszudrücken, da die Zahl der Anbieter und deren Umsätze offiziell nicht verfügbar sind. Durch eine Analyse der Marktanteile und Interessenten-Potenziale für Wellnessreisen sowie durch eine Kataloganalyse der wichtigsten Wellness-Reiseveranstalter soll im Folgenden der Wellness-Tourismus-Markt in Zahlen festgehalten werden.

3.3.1 Interessenten-Potenzial an Wellnessurlaub

Wellnessurlaub liegt im Aufwind. Die Reiseanalyse 2004 belegt, dass das Marktpotenzial von Wellness derzeit nur noch von den etablierten Urlaubsformen All-inclusive-Reisen, Städtereisen, Busreisen und Winterurlaub in der Sonne übertrumpft wird (vgl. Abbildung 6).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 6: Marktpotenzial 2004-2006[54]

Das noch relativ junge Urlaubssegment Gesundheit und Wellness konnte in den letzten Jahren erhebliche Zuwachsraten verbuchen. Am besten verdeutlichen lässt sich dies über das rasant gestiegene Potenzial an Wellness-Interessenten. deren Anzahl hat sich innerhalb kurzer Zeit mehr als verdoppelt, nämlich von 6% der Deutschen im Januar 1999 auf 13,5% im Januar 2002.[55] Dies entspricht einer Steigerung von 125%. Im Januar 2004 waren schon 16% der Deutschen an einem Wellnessurlaub interessiert.[56] Doch auch die anderen gesundheitsorientierten Urlaubsformen verzeichnen gute Zuwächse (vgl. Abbildung 7).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 7: Interessenzunahme gesundheitsorientierter Urlaube von 1999 bis 2004 mit Trendlinie nach Ergebnissen der Reiseanalyse[57]

Das große Interesse der Deutschen an Wellness ist Lohmann zufolge nicht verwunderlich, denn „kaum eine andere Urlaubsform sonst verspricht besser, grundlegende Ferienmotive zu erfüllen“.[58] Doch nicht jeder fühlt sich vom Thema Wellness im Urlaub angesprochen. 57% wollen auf keinen Fall einen solchen Urlaub machen. Gesundheitsurlaub allgemein scheint im Vergleich zu Wellnessurlaub breitere Schichten der Bevölkerung anzusprechen, denn hierfür zeigen 22% Interesse und nur 50% lehnen Gesundheitsurlaub kategorisch ab (vgl. Abbildung 8).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 8: Interessenten-Potenzial für 2004 bis 2006[59]

3.3.2 Marktanteile

Der Wellness-Tourismus ist eine Querschnittsbranche. Dies bedeutet, dass die Umsätze aus vielen anderen Branchen auch in den Wellness-Tourismussektor hinein reichen, so dass eine Abgrenzung schwierig ist. Exakte Umsatzzahlen lassen sich somit für die gesamte Tourismusbranche nicht ermitteln. Daher wird das Marktvolumen für den Tourismus meist in Abhängigkeit von den Beschäftigten in der Branche und dem daraus erwirtschafteten Anteil des Bruttoinlandsprodukts (BIP) angegeben. Dem Deutschen Tourismusverband e.V. (DTV) zufolge können der Tourismuswirtschaft mittelbar und unmittelbar 2,8 Mio. Beschäftigte zugeordnet werden, was etwa 8% aller Beschäftigten in Deutschland entspricht. Damit erwirtschaftet der Tourismus einen Umsatz von ca. 140,6 Mrd. Euro (entspricht 8% des BIP).[60] Bayerns Tourismusbranche erwirtschaftet davon rund 27 Mrd. Euro pro Jahr und ist damit „unangefochten das Tourismusland Nummer 1 in Deutschland“.[61]

Wie viel vom gesamten Reisegeschäft auf den Sektor Gesundheits-Tourismus bzw. Wellness-Tourismus fällt, lässt sich nur schwer einschätzen. Aus verschiedenen Studien liegen Marktvolumen-Schätzungen zum Wellness-Tourismus sowie Prognosen vor. Durchweg alle Studien stellen erhebliche Steigerungen im Urlaubssegment Gesundheit und Wellness fest, doch die Abweichungen bezüglich des eigentlichen Marktvolumens sind eklatant und die Ergebnisse scheinen sich teilweise zu widersprechen. Zur Verdeutlichung werden nachfolgend exemplarisch die Ergebnisse von drei verschiedenen Studien zum Wellness-Marktvolumen dargestellt.

Das Münchener Institut für Freizeitforschung (iff) bezifferte in seiner Untersuchung „Marktchancen im Gesundheitstourismus“ aus dem Jahr 2003 das Marktvolumen von Gesundheitsreisen für das Jahr 2001 auf 2,13 Mrd. €, wovon Wellnessreisen im speziellen ein Volumen von ca. 490 Mio. € einnahmen. Der Studie zufolge soll sich die Ausgaben für Gesundheitstourismus bis 2010 auf 3,65 Mrd. € erhöhen, was einem Zuwachs von 71% entspricht. Das Marktvolumen von Wellnessreisen soll sogar bis 2010 um 88% zunehmen, also auf ca. 920 Mio. € steigen (vgl. Tabelle 1).

Tabelle 1: Marktvolumen der Gesundheitsreisen 2001 und 2010[62]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Der Burda Health Report 2004 liefert ganz andere Zahlen. Er geht vom einem Marktvolumen des Wellness-Tourismus-Marktes von 10,2 Mrd. € im Jahr 2002 aus und prophezeit ihm ein Wachstum von über 20% für den Zeitraum von 2002 bis 2006. Die Ausgaben für Gesundheits- und Wellnessreisen würden demnach im Jahr 2006 bei 12,4 Mrd. € (!) liegen. Die Entwicklung des gesamten Wellness-Marktes (mit Fitness, Sanitär etc.) sieht die Studie noch positiver. Der Markt soll in diesem Zeitraum von 37,6 Mrd. € auf 47,7 Mrd. € wachsen, also um fast ein Drittel (30%) (vgl. Abbildung 9).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 9: Wachstumsmarkt Wellness: Geschätztes Marktvolumen[63]

Der Deutsche Wellnessverband greift noch eine ganze Stufe höher. Er schätzte die Ausgaben für den gesamten Wellnessmarkt 2002 auf 61,5 Mrd. € und geht vom einem Anstieg auf 72,9 Mrd. im Jahr 2005 aus. Dies entspricht einem jährlichen Anstieg von ca. 6%.[64]

Vergleiche zwischen den einzelnen Zahlen und exakte Einschätzungen zum momentanen Wellness-Tourismus-Markt sowie Prognosen sind somit nahezu unmöglich, da eine Standardisierung zur Erfassung des Marktes fehlt und somit jede Statistik unterschiedliche Bereiche berücksichtigt bzw. einige Sektoren weglässt.

Es gibt jedoch noch die Möglichkeit, anhand der Anzahl der getätigten Reisen Rückschlüsse auf das Marktvolumen zu ziehen. Hierfür liefert die touristische Marktforschung in Form der „Reiseanalyse“ der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (F.U.R.) sowie der „Deutsche Reisemonitor“ des Instituts IPK International seit Jahren verlässliche und aktuelle Daten. Aus den Ergebnissen der jährlichen Befragungen zum Reiseverhalten kann man wertvolle Rückschlüsse auf den Gesundheits- und Wellnessmarkt ziehen.

Insgesamt wurden der Reiseanalyse 2004 zufolge im Jahre 2003 ca. 66,1 Mio. Urlaubsreisen durchgeführt. Nach Angaben der Reiseanalyse 2004 verbrachten 32,6% der Deutschen ihren Urlaub 2003 im Inland, was ca. 21,5 Mio. Urlaubsreisen entspricht. Bayern kann von allen Reisen der Deutschen 7,6% für sich verbuchen. Das entspricht ca. 5,024 Mio. Urlaubsreisen.

Im Jahr 2003 wurden nach weiteren Erkenntnissen der Reiseanalyse 2004 5,3 Mio. gesundheitsorientierte Urlaube getätigt, davon 2,756 Mio. im Inland (52% aller Gesundheitsreisen) und 2,544 Mio. im Ausland. Auf Bayern entfielen davon 848.000 Reisen, das entspricht einem Anteil von 30,8% aller in Deutschland verbrachten Gesundheitsurlaube (vgl. Tabelle 2).

Tabelle 2: Anteile Gesundheitsreisen an Urlaubsreisen 2003[65]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Der Gesundheits- und Wellnessmarkt konzentriert sich also auf den heimischen Markt. Gesundheits- und Wellnessreisen ins Ausland beschränken sich weitestgehend auf die Nachbarländer (vgl. Tabelle 3). Ein nur sehr kleines Segment der Wellnessreisen nehmen Fernreisen in Ursprungsländer von speziellen exotischen Anwendungen wie beispielsweise Ayurveda-Reisen nach Sri Lanka ein.

Tabelle 3: Marktanteil Bayerns 2003[66]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die in Tabelle 2 und Tabelle 3 genannten Zahlen beschränken sich aufgrund der Erhebungsmethode der RA nur auf Urlaubsreisen mit einer Dauer von 5 Tagen oder mehr. Das Segment der Kurzreisen muss somit noch separat betrachtet werden.

Eine Sonderauswertung der RA 2004 zum Thema Kurzreisen liefert hierfür genauere Daten. Circa 37% der Deutschen (24 Mio.) machten 2003 mindestens eine Kurzreise von ca. 3 Tagen. Die Zahl der Kurzreisenden hielt sich somit auf dem Niveau von 2002. Allerdings geht der Trend klar hin zu nur mehr einer Kurzreise pro Jahr. Die Anzahl der Kurzreisen ging von 2002 auf 2003 um 20% zurück (von 53,1 Mio. auf 42,9 Mio.).[67] Das Ziel der Kurzreise war in den letzten drei Jahren für 56% der Befragten Deutschland, nur knapp geschlagen von Österreich mit 59%.[68] Jeweils 5% der Kurzreisenden gaben an, im Jahr 2003 einen Gesundheits- oder Wellness-Kurzurlaub gemacht zu haben, und immerhin noch 2% der Kurzurlauber gönnten sich einen Fitnessurlaub.[69] Wie groß der Anteil der Kurzreisen nach Bayern war, insbesondere der Gesundheit und des Wohlbefindens wegen, kann aus diesen Zahlen nicht entnommen werden.

Nach der Erhebung „Deutscher Reisemonitor“ des Instituts IPK International, wurden 2003 insgesamt 15,6 Mio. Urlaubsreisen (inkl. Kurzreisen) nach Bayern durchgeführt. Der Anteil der Kurzreisen (1-3 Nächte) liegt in Bayern der Studie zufolge bei 62%, folglich verbleiben 38% für Reisen mit mehr als 4 Übernachtungen. Das Institut beziffert ferner das allgemeine Volumen für Gesundheitsreisen nach Bayern 2003 auf 1,4 Mio. Reisen. Somit wären 9% aller Reisen nach Bayern gesundheitsorientierte Urlaube.[70]

3.3.3 Wellness-Reiseveranstalter

Waren es in den frühen 90er Jahren ausschließlich spezialisierte Reiseveranstalter wie Kewel Reisen oder FIT REISEN, die Wellnessreisen aus dem Katalog anboten, haben mittlerweile auch die großen Reiseveranstalter den Wellnessmarkt für sich entdeckt. Zu den bedeutendsten Wellness-Anbietern auf dem deutschen Markt gehören neben den Wellness-Spezialreiseveranstaltern FIT REISEN und Kewel Reisen die Reise-Generalisten TUI, Neckermann, Thomas Cook, Ameropa, Dertour und airtours. Bei den Generalisten gehört Wellness nicht zum Kerngeschäft, jedoch wird jeweils ein eigener Wellness-Katalog produziert und das Angebot kontinuierlich ausgebaut.

[...]


[1] WHO (1948), o. S.

[2] vgl. Faltermaier (1994), S. 109 ff

[3] vgl. Lanz Kaufmann (2002), S. 15

[4] Quelle: Gutzwiller/Jeanneret (1996) zit. nach Lanz Kaufmann (2002), S. 32; eigene Darstellung

[5] vgl. iff (2003), S. 268

[6] vgl. Zahl (2004), S. 16

[7] Quelle: Burda Health Report (2004), S. 4

[8] vgl. Statistisches Bundesamt (2004), S. 85 u. 91

[9] vgl. iff (2003), S. 273

[10] vgl. Hertel (2003), S. 6

[11] vgl. Richter (2002), S. 10

[12] Dunn zit. nach Lanz Kaufmann (2002), S. 19

[13] Quelle: vgl. Richter (2002), S. 10 und Dettmer (2004), S. 6; eigene Darstellung

[14] Lanz Kaufmann (2002), S. 20

[15] Travis (1984), S. 188

[16] Quelle: vgl. Travis (1984), S. 189, Übersetzung und leicht veränderte Darstellung durch die Autorin

[17] Lanz Kaufmann (2002), S. 22

[18] Quelle: Lanz Kaufmann (2002), S. 22

[19] vgl. Lanz Kaufmann (2002), S. 23

[20] Kaspar (1996), S. 55f zit. nach Lanz Kaufmann (2002), S. 34

[21] Lanz Kaufmann (2002), S. 35

[22] vgl. Deutscher Tourismus Verband (DTV) (2002), S. 14

[23] vgl. Dettmer (2004), S. 6

[24] vgl. Lanz Kaufmann (1999), S. 76f

[25] vgl. Lanz Kaufmann (1999), S. 76ff

[26] vgl. DTV (2002), S. 7

[27] vgl. Hertel (2003b), o. S.

[28] vgl. Werner (2004b), S. 5

[29] vgl. Freyer (2004), S. 118

[30] vgl. Forschungsgemeinschaft für Urlaub und Reisen (F.U.R.) (2004a), S. 6f

[31] Die Deutsche Reiseanalyse ist eine bevölkerungsrepräsentative Befragung der Forschungsgemeinschaft für Urlaub und Reisen (F.U.R.) zur Erfassung und Beschreibung des Urlaubs- und Reiseverhaltens der Deutschen und ihrer Urlaubsmotive und -interessen. Die Untersuchung beschäftigt sich vor allem mit Urlaubsreisen (ab 5 Tagen Dauer), aber auch mit Kurzurlaubsreisen von 2-4 Tagen. Die Fragen werden jedes Jahr im Januar an eine Stichprobe von fast 8.000 Personen gestellt, repräsentativ für die deutschsprachige Wohnbevölkerung (ab 14 Jahren) in Privathaushalten. (Quelle: F.U.R. (2004a), S. 8)

[32] vgl. F.U.R. (2004a), S. 2

[33] vgl. Lanz Kaufmann (2002), S. 66

[34] vgl. Richter (2002), S. 175

[35] vgl. Lanz Kaufmann (2002), S. 66

[36] vgl. Statistisches Bundesamt (2003), S. 33

[37] vgl. Bullinger (2001), S.5 sowie Abbildung 2

[38] vgl. Rüster (2004), S. 16f; siehe auch Kap. 3.3

[39] vgl. Prahl (2002), S. 10

[40] vgl. DTV (2002), S. 12

[41] vgl. Richter (2002), S. 22

[42] vgl. Prahl (2002), S. 329

[43] vgl. Kaspar (1995), S. 5f zit. nach Lanz Kaufmann (2002), S. 67

[44] Hedonismus = griech. philosophische Lehre, die den Sinn und Zweck des menschlichen Handelns in der Sinneslust und im Genuss sieht; Quelle: Dettmer (2004), S. 16

[45] vgl. Dettmer (2004), S. 16

[46] vgl. Lanz Kaufmann (1999), S. 238

[47] vgl. Richter (2002), S. 158

[48] vgl. Richter (2002), S. 165

[49] vgl. Richter (2002), S. 170

[50] vgl. F.U.R. (2004c), S. 84f

[51] vgl. FVW (2004), S. 36

[52] vgl. Richter (2002), S. 150

[53] vgl. Overs & Staiger (2003), o. S.

[54] Quelle: F.U.R. (2004b), S. 5

[55] vgl. Richter (2002), S. 15

[56] vgl. Zahl (2004), S. 7

[57] eigene Darstellung; logarithmische Entwicklung wird von der Verfasserin wg. hoher Passgenauigkeit in die vorgegebenen Daten unterstellt. Daten für das Jahr 2004 vgl. Zahl (2004), S. 7 bzw. vgl. Abbildung 8; Daten für das Jahr 2002 vgl. Lohmann (2002), S. 8; Daten für das Jahr 1999 vgl. Richter (2002), S. 15. Folgende Frage der Reiseanalyse wurde untersucht: „Welche dieser Möglichkeiten Urlaub zu machen, werden Sie in den nächsten drei Jahren „ziemlich sicher“ oder „wahrscheinlich“ nutzen? Mehrfachnennungen möglich.“

[58] vgl. Lohmann (2002), S. 8

[59] Quelle: Zahl (2004), S. 7

[60] vgl. DTV (2004), S. 2

[61] vgl. http://www.extranet.baytm.de/portal/infomaxcms.php?channel=html&lang=de&artid={a1b4b375-8b86-028e-493f-241717edfec9}, abgefragt am 15. November 2004

[62] Quelle: iff (2003), S. 286

[63] Quelle: Burda Health Report 2004, S. 5

[64] vgl. esPresso (2004), S. 1

[65] Quelle: Zahl (2004), S. 37 und F.U.R. (2004a), S. 2ff

[66] Quelle: Zahl (2004), S. 37; eigene Darstellung in leicht veränderter Form

[67] vgl. F.U.R. (2004c), S. 31ff

[68] vgl. bulletin Österreich (10/2004), S. 17; Mehrfachnennungen

[69] vgl. F.U.R. (2004c), S. 124

[70] vgl. IPK International (2004), S. 15, S. 27, S. 29

Ende der Leseprobe aus 131 Seiten

Details

Titel
Wellness-Tourismus in Bayern. Erfolgreiche Konzepte in der Hotellerie
Untertitel
Eine Angebotsanalyse
Hochschule
Hochschule München  (FB Tourismusmanagement)
Note
1,3
Autor
Jahr
2005
Seiten
131
Katalognummer
V42597
ISBN (eBook)
9783638405959
Dateigröße
3325 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Wellness-Tourismus, Bayern, Erfolgreiche, Konzepte, Wellnesshotellerie, Angebotsanalyse
Arbeit zitieren
Sabine Weinhardt (Autor:in), 2005, Wellness-Tourismus in Bayern. Erfolgreiche Konzepte in der Hotellerie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/42597

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