Konzeptionelle Mündlichkeit in Kundenrezensionen

Ein Versuch zur Positionierung der Amazon-Rezension zwischen dem Mündlichkeits- und Schriftlichkeitspol


Bachelorarbeit, 2018

91 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Grundlagen - Untersuchungsgegenstand - Forschung
2.1 Klassifizierung
2.1.1 Mündlichkeits-/ Schriftlichkeitsmodell
2.1.2 Ergänzungen nach Dürscheid
2.2 Die Rezension
2.2.1 Kundenrezension
2.2.2 Amazon
2.2.3 Altersbeschränkte Voraussetzungen
2.2.4 Amazon-Rezension: Form, Inhalt und Sprache
2.2.5 Fake-Rezensionen
2.3 Forschung zur Sprache in digitalen Kommunikationsformen

3. Fragestellung und Hypothesen

4. Korpusanalyse
4.1 Das Korpus
4.1.1 Jugendgruppe „Literatur“
4.1.2 Seniorengruppe „Literatur“
4.1.3 Vergleichsgruppe „Spielzeug“
4.2 Untersuchte sprachliche Merkmale
4.3 Auswertung der Rezensionen
4.3.1 Jugendgruppe „Literatur“
4.3.2 Seniorengruppe „Literatur“
4.3.3 Vergleichsgruppe „Spielzeug“
4.3.4 Zusammenfassung der Ergebnisse

5. Positionierung der Amazon-Rezension
5.1 Textsorte oder Diskurs
5.2 Mündlichkeits-/ Schriftlichkeitspol

6. Fazit

Literaturverzeichnis

Anhang

1. Einleitung

Mit dem Einzug der ‚Neuen Medien‘, und hier im speziellen des Internets, in nahezu jeden deutschen Haushalt haben sich nicht nur die Möglichkeit der Informationsverbreitung und -beschaffung, sondern auch die „kommunikati- ven Prozesse und das Kommunikationsverhalten im Alltag verändert“ (Dür- scheid/Wagner/Brommer 2010: 1). Die mit der digitalen Revolution einher- gehenden Möglichkeiten für und Auswirkungen auf das Kommunikationsver- halten und die Kommunikationsformen hat die Sprachwissenschaft noch bis Ende des 20. Jahrhunderts weitgehend ignoriert (Runkehl/Schlobinski/Siever 1998: 7).

Aktuell existieren mittlerweile zahlreiche theoretische und empirische Arbeiten zum Sprachgebrauch in Kommunikationsformen wie beispielsweise E-Mail, Chat oder Instant Messenger. Zur Amazon-Rezension jedoch nur ver- einzelt. Einen Schwerpunkt bildet dabei die Untersuchung von Merkmalen konzeptioneller Mündlichkeit bzw. Schriftlichkeit. Denn die geschriebene Sprache in den Kommunikationsformen des Internets wies zunehmend Merk- male der gesprochenen Sprache auf (Dürscheid 2011: 176). Darüber hinaus wird versucht diese Kommunikationsformen anhand der Graduierung ihrer sprachlichen Merkmale zwischen dem Mündlichkeits- und Schriftlichkeits- pol theoretischer Modelle zu positionieren. Die Untersuchungen zeigen, dass eine eindeutige Zuordnung einer Kommunikationsform nicht möglich ist, da innerhalb dieser verschiedene sprachliche Merkmale verschieden häufig auf- treten können (ebd.: 186). Dieser Feststellung folgt die vorliegende Untersu- chung. Dabei ist der Ausgangspunkt die Annahme, dass auch eine Amazon- Rezension nicht per se zwischen den Polen positioniert werden kann. Zur Po- sitionierung der Amazon-Rezension unter Berücksichtigung gewisser Fakto- ren, im Speziellen des Alters und des Rezensionsgegenstandes, gibt es bisher keine Untersuchungen.

Diese Arbeit will daher einen Beitrag zu der überschaubaren Menge empirischer Untersuchungen zur Amazon-Rezension leisten. Ziel ist der Ver- such, die Amazon-Rezension mithilfe der Untersuchungsergebnisse zwischen den Polen der konzeptionellen Mündlichkeit bzw. Schriftlichkeit zu positio- nieren. Die Ergebnisse sollen zeigen, dass sich die Kundenrezension und im Speziellen die Amazon-Rezension, als durchaus interessanter Forschungsge- genstand, für sowohl die Sprach-, als auch Medien-, Kommunikations- und Alterssprachforschung, erweist.

Einführend, Kapitel 2, werden zunächst theoretische Grundlagen vor- gestellt, die als Basis für die Hypothesenbildung und Untersuchung dienen. Anschließend erfolgt eine Darstellung des Schwerpunkts dieser Arbeit, die Amazon-Rezension. Die Ausführung schließt mit einer Übersicht über die Forschung der Sprache in digitalen Kommunikationsformen und der aktuel- len Forschungslage zur Amazon-Rezension. Der empirische Teil beginnt mit der Hypothesenbildung in Kapitel 3. Anschließend erfolgt in Kapitel 4 die Korpusanalyse. Auf Basis der ausgewerteten sprachlichen Merkmale wird in Kapitel 5 die Amazon-Rezension in das von Dürscheid modifizierte Modell nach Koch/Oesterreicher positioniert.

2. Grundlagen - Untersuchungsgegenstand - Forschung

2.1 Klassifizierung

Erst im Laufe des 20. Jahrhunderts führte die Entwicklung der magnetischen Tonaufzeichnung dazu, mündliche Sprachverwendungsmuster genauer unter- suchen zu können und damit eine Abgrenzung zur geschriebenen Sprache zu ermöglichen (Reeg 2011: 83).1 Eine einfache Zuordnung „von ‚gesprochen‘ zu mündlichem und ‚geschrieben‘ zu schriftlichem Sprachgebrauch“ (ebd.) auf Grundlage der sprachlichen Realisierung (phonetisch und graphisch) wird in der Sprachwissenschaft jedoch als insuffizient bewertet, da es die sprach- liche Konzeption nicht berücksichtigt. Die Klassifizierung von gesprochenem und geschriebenem Sprachgebrauch gelang erst durch Modelle, wie beispiels- weise dem von Koch/Oesterreicher, welche den konzeptionellen Sprachge- brauch durch die Termini der Mündlichkeit und Schriftlichkeit beschreiben und abbilden.

2.1.1 Mündlichkeits-/ Schriftlichkeitsmodell

In der Sprachwissenschaft hat sich zur Klassifizierung der Mündlichkeit und Schriftlichkeit das Mündlichkeits-/Schriftlichkeitsmodell von Koch/ Oester- reicher (1985) als „ein brauchbarer Ansatz […], um Äußerungsformen zu klassifizieren“ (Dürscheid 2003: 1) etablieren können. Im Folgenden werden die Grundlagen dieses Modells kurz beschrieben und anschließend um für diese Untersuchung wichtige Modifikationen nach Dürscheid (2003) ergänzt.

Das Modell unterscheidet zwischen medialer und konzeptioneller Schriftlichkeit und medialer und konzeptioneller Mündlichkeit (Koch/Oester- reicher 1985: 17). Die mediale Dimension bezieht sich dabei auf die Reali- sierung sprachlicher Äußerungen und unterscheidet sich in Form von Lauten (phonisch) und Schriftzeichen (graphisch). Die konzeptionelle Dimension be- zieht sich auf die in Äußerungen gewählte Ausdrucksweise, die in geschrie- ben bzw. gesprochen unterschieden werden kann. Während die Realisie- rungsformen eindeutig dichotomisch sind, beschreiben Koch/Oesterreicher (ebd.: 17f) die konzeptionelle Mündlichkeit bzw. Schriftlichkeit als ein Kon- tinuum mit zahlreichen Abstufungsmöglichkeiten. Die Endpunkte dieses Kontinuums bilden die Pole ‚(Sprache der) Nähe‘ und ‚(Sprache der) Distanz‘ (ebd.: 23).2

In diesem Kontinuum ist es möglich, verschiedene Äußerungsformen relativ zueinander zu positionieren (ebd.: 18). So lässt sich zum Beispiel ein freundschaftliches Gespräch näher dem Mündlichkeitspol zuordnen, als ein Vorstellungsgespräch. Selbiges gilt auch für die graphische Dimension, bei- spielsweise ein privater Brief, welcher im Gegensatz zu einem Gesetzestext mehr Merkmale konzeptioneller Mündlichkeit aufweist (Dürscheid 2003: 2). Die Anordnung der Äußerungen sehen Koch/Oesterreicher bedingt durch „das Zusammenwirken verschiedener kommunikativer Parameter“ (ebd.). Dazu zählen sie u.a. die Privatheit bzw. Öffentlichkeit der Kommunikation, die Vertrautheit bzw. Fremdheit der Partner, die Spontaneität bzw. Reflek- tiertheit der Äußerung (Koch/Oesterreicher 1985: 19). Diese Kommunikati- onsbedingungen sind eng verbunden mit bestimmten sprachlichen Merkma- len, wodurch eine Zuordnung zu dem jeweiligen Nähe- oder Distanzpol möglich ist (Dürscheid 2003: 2).3

Die vorliegende Arbeit folgt dem Mündlichkeits-/Schriftlichkeitsmo- dell von Koch/Oesterreicher aus dem Jahr 1985. Aufgrund der Entwicklun- gen der Kommunikationstechnik und der vermehrten Nutzung neuer Kom- munikationsformen, wie beispielsweise die E-Mail oder der Chat, wird dieses Modell durch neue Ausführungen Dürscheids (2003) substanziell ergänzt.

2.1.2 Ergänzungen nach Dürscheid

Das Modell von Koch/Oesterreicher entstand zu einer Zeit, in welcher die Neuen Medien und entsprechenden Kommunikationsformen noch nicht exis- tent waren. Deshalb sind Modifikationen nötig, um die technischen Entwick- lungen abbilden und analysieren zu können (Reeg 2011: 87). Neben Ergän- zungen anderer Autoren zu dem Modell, folgt diese Arbeit maßgeblich den Ausführungen und Erweiterungen Dürscheids (2003). Diese betreffen, neben der medialen und konzeptionellen Ebene, auch grundlegende Begriffe, wie die Kommunikationsformen oder den Terminus ‚Medium‘ im Bereich der Medienforschung (Dürscheid 2003: 6ff). Dürscheid schreibt diesem, Werner Holly folgend, eine andere Definition zu, nach welcher „die Schrift nicht als Medium, sondern als Repräsentationsform eines Zeichensystems aufzufas- sen“ (Holly 1997: 67) sei. Dem Kommunikationswandel angepasst, fasst Dür- scheid Medien als Hilfsmittel4 auf, die dazu dienen, Zeichen herzustellen, zu übertragen, zu speichern oder zu verstärken (ebd.: 69f). Den sich daraus er- gebenden Konflikt, ob die Termini „mediale Mündlichkeit“ und „mediale Schriftlichkeit“ weiterhin so anwendbar sind, da sie sich nach Koch/Oester- reicher nur auf gesprochene bzw. geschriebene Sprache beschränken, weiß Dürscheid zu lösen. Sie legt dazu einen anderen Medienbegriff zugrunde, in- dem das Adjektiv ‚medial‘ nicht auf das Substantiv ‚Medium‘, sondern auf das Substantiv ‚Medialität‘ bezogen wird (Dürscheid 2003:3). Weitergehend führt sie Modifikationen bzgl. der Kommunikationsmedien und den mit ihnen entstandenen Kommunikationsformen ein, welche zu Zeiten der Modellent- wicklung noch nicht entwickelt waren und dementsprechend von Koch/Oes- terreicher nicht abgebildet werden konnten (Dürscheid 2003: 1) (s. Abb. 1).

Abb. 1: Kommunikationsmedien und Kommunikationsformen nach Dürscheid5

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

(Quelle: Dürscheid 2003: 6)

Dürscheid kritisiert, „dass weder die neuen noch die alten Kommunikations- formen in das Kontinuum von Mündlichkeit und Schriftlichkeit eingeordnet werden können“ (Dürscheid 2003: 6). Diese Problematik weiß sie nachvoll- ziehbar darzustellen und bietet eine Lösung durch die Erweiterung des Mo- dells auf medialer und konzeptioneller Ebene. Auf konzeptioneller Ebene folgt sie dem Ansatz von Koch/Oesterreicher und behält die Annahme eines Kontinuums zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit bei (ebd.: 12). Aller- dings ordnet sie zwischen den Polen nicht die Kommunikationsform, sondern Textsorten und Diskursarten ein.6 Zu der Kategorie Textsorte zählen Texte, die „über das Vorhandensein einer bestimmten thematischen Funktion iden- tifizierbar“ (ebd.: 4) sind und losgelöst von ihrer Entstehungssituation überall, an jeglichem Ort, verstanden werden können. Im Gegensatz zur Textsorte ba- sieren Diskursarten auf einer wechselseitigen Kommunikation und sind au- ßerdem „an das Hier und Jetzt der Sprechsituation gebunden“ (ebd.: 5). Der medialen Ebene fügt sie den durch die Neuen Medien wichtig zu differenzie- renden Faktor der Zeit (und des Raumes) hinzu. Dieser lässt sich unterschei- den in synchrone, quasi-synchrone und asynchrone Kommunikation (ebd.: 9f).7 Zu asynchroner Kommunikation zählen E-Mail, Fax, SMS, Nachricht auf dem Anrufbeantworter.8 Ein Beispiel für quasi-synchrone Kommunika- tion ist der Chat und zu synchroner Kommunikation zählt das Telefonat.

Dürscheid ist der Meinung, dass es nicht möglich sei eine Kommuni- kationsform als Ganzes in das Kontinuum von Mündlichkeit und Schriftlich- keit einzuordnen, da eine Kommunikationsform unterschiedlichen Kommu- nikationsbedingungen unterliegen kann und somit andere sprachliche Merk- male aufweist (Dürscheid 2003: 6f). Als Beispiel kann hier die E-Mail ange- führt werden:

So unterliegt ein Geschäftsbrief (über E-Mail) anderen Kommunikationsbedingun- gen als ein Liebesbrief (über E-Mail) und weist demzufolge auch andere sprachliche Merkmale auf. […] Die beiden Textsorten, E-Mail-Liebesbrief und E-Mail-Ge- schäftsbrief, können im Kontinuum von Mündlichkeit und Schriftlichkeit relativ zu- einander positioniert werden, nicht aber die E-Mail als solche (ebd.: 11).

Mithilfe der hier genannten Modifikationen ergänzt Dürscheid das Modell von Koch/Oesterreicher um Textsorten (T) und Diskursarten (D) (s. Abb. 2). Ihre Erweiterung beinhaltet bereits die Einflüsse der Medialität und der Synchronie auf die Konzeption, weshalb beispielsweise die Diskursarten näher am Mündlichkeitspol angeordnet sind.

Abb. 2: Erweiterung des Modells von Koch/Oesterreicher auf konzeptioneller Ebene

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

(Quelle: Dürscheid 2003: 13)

Eine weitere Modifikation Dürscheids betrifft die Bezeichnung der Eck- punkte des Mündlichkeits-/ Schriftlichkeitsmodells. Die von Koch/Oesterrei- cher dafür eingeführten Termini ‚(Sprache der) Nähe‘ und ‚(Sprache der) Dis- tanz‘ erweisen sich ihrer Meinung nach aus zwei Gründen als ungeeignet (ebd.: 15). Erstens erweist sich der von Koch/Oesterreicher ausgewiesene Vorteil dieser Bezeichnungen, sie würden „keinerlei mediale Assoziationen mehr“ (Koch/Oesterreicher 1994: 588) wecken, tatsächlich nicht als Vorteil.

Denn die Medialität der Äußerung hat durchaus einen Einfluss auf die Kon- zeption der Äußerung.9 Ein wissenschaftlicher Vortrag wird beispielsweise anders konzipiert als ein wissenschaftlicher Text. Der zweite Grund ergibt sich durch die Veränderungen der Kommunikationsbedingungen im Internet, beispielsweise im Chat. Hier lassen sich unterschiedliche Grade an Merkmalen konzeptioneller Mündlichkeit feststellen, obwohl die Teilnehmer sich nicht persönlich kennen und sich in einem öffentlichen Kommunikationsraum befinden (Dürscheid 2003: 15).

Die nähesprachlichen Merkmale ‚Dialog‘, ‚Spontaneität‘ und ‚freie The- menentwicklung‘ treffen in diesem Fall zu, die Kommunikationsbedingun- gen ‚Vertrautheit‘, ‚Privatheit‘ sind aber nicht anwendbar (ebd.: 15).

Diese Arbeit schließt sich der Auffassung Dürscheids an, dass die ursprüngliche Bezeichnung der Pole als ‚Mündlichkeitspol‘ und ‚Schriftlichkeitspol‘ beibehalten werden sollte, da das Modell nur so auf Texte bzw. Diskurse in den Neuen Medien anwendbar und damit zeitgemäß ist (ebd.: 16).

2.2 Die Rezension

Unter dem Begriff der Rezension wird laut Duden eine „kritische Bespre- chung eines Buches, einer wissenschaftlichen Veröffentlichung, künstleri- schen Darbietung o.Ä., besonders in einer Zeitung oder Zeitschrift“ (Duden- redaktion o.D.) verstanden. Eine Veröffentlichung von Rezensionen erfolgte über Jahrzehnte in klassischen Druckerzeugnissen und führte in dieser Zeit eher „ein Schattendasein“ (Mey 2004: 144). Das Verfassen von Rezensionen bzw. Kritiken war dabei „den wenigen vorbehalten, denen es gelang, von den Gatekeepern10 in Zeitungs- und Zeitschriftenrezensionen akzeptiert zu wer- den" (Rehfeldt 2017a: 2). Dieses „Rezensenten-Monopol“ veränderte sich jedoch mit Einführung der Neuen Medien, darunter vor allem durch die neuen Möglichkeiten, die das Internet mit sich brachte, so z.B. die zunehmende Ver- breitung der Online-Rezensionsdienste (Mey 2004: 144).

Bei Rezensionen im literatur- und sprachwissenschaftlichen Bereich handelt es sich um Texte, welche einen „festen Bestandteil wissenschaftlicher Kommunikations- und Publikationspraxis“ (Mey 2004: 145) bilden.11 Be- kannt sind Rezensionen gegenwärtig „in Form von Besprechungen wissen- schaftlicher oder belletristischer Literatur bzw. von Sachbüchern“ (Spieker- mann 2015: 159). Mit der Entstehung von Internet-Portalen und der damit verbundenen Möglichkeit für ‚Jedermann‘, eine Bewertung zu schreiben, wurde der Begriff der ‚Kundenrezension‘ geprägt. Anders als die Sprachwis- senschaft ist die Literaturwissenschaft bereits auf dieses Phänomen aufmerk- sam geworden. Zu der anfänglichen Abwehrhaltung gegenüber diesen „Laienrezensionen“ ist mittlerweile eine Fürsprache für den sich neu erge- benden Nutzen hinzugekommen.12

2.2.1 Kundenrezension

Die Kundenrezension ist inzwischen allgegenwärtig und fester Bestandteil unserer Informationsgesellschaft. Sie bezieht sich dabei im Vergleich zur ur- sprünglichen, als kritische Besprechung aufgefassten Rezension nicht mehr nur auf ‚Kulturgüter‘ (z.B. Literatur, Kunst, o.ä.), sondern umfasst insbeson- dere Waren und Dienstleistungen. Ferner kann sie von ‚Jedermann‘ verfasst werden und unterliegt keinen gängigen Konventionen. Darüber hinaus exis- tieren mittlerweile zahlreiche sogenannte „Bewertungsplattformen“, welche ausschließlich auf die Bewertung von Produkten, Dienstleistungen o.ä. aus- gerichtet sind. Allein in Deutschland schätzen Experten die Anzahl solcher Plattformen auf mehr als 8.000 (Zunke 2012: 60). Ferner gibt es bedeutsame Online-Versandhändler, wie beispielsweise Amazon oder Ebay, welche nicht nur Produkte bzw. Leistungen zum Kauf anbieten und über Bewertungsfunk- tionalitäten verfügen (Haase 2015: 11f), sondern deren Geschäftsmodell teils signifikant auf Kunden-Bewertungen fundieren. Die Amazon-Rezensionen sind folglich nur ein Teil einer großen Anzahl von Kundenrezensionen im Internet.

2.2.2 Amazon

Der Online-Versandhändler Amazon bietet rund 229 Millionen Produkte an und verzeichnet in Deutschland ca. 44 Millionen regelmäßige Kunden (Mar- ketplace Analytics o.D. a). Dies entspricht fast drei Vierteln aller Internetnut- zer, gemessen an den 60 Millionen deutschen Internetnutzern (Kroker 2016). Zu den über das Internet erworbenen Artikeln zählen, laut einer Erhebung des Statistischen Bundesamtes, vor allem Bücher oder Spielzeug (Destatis 2014). In einer Erhebung von Statista gaben mehr als die Hälfte der Befragten an, Amazon mindestens einmal pro Woche zu nutzen, 12 % sogar täglich (Mar- ketplace Analytics o.D. b). Die zahlreiche und kontinuierliche Nutzung von Amazon, einschließlich und insbesondere des Verfassens und Lesens von Kundenrezensionen, dient folglich als eine profunde Basis zur Einordnung der Amazon-Rezension zur alltagssprachlichen Textsorte und kann als Indiz für ein höheres Vorkommen sprachlicher Merkmale gesehen werden.13

2.2.3 Altersbeschränkte Voraussetzungen

Um über Amazon einen Artikel erwerben zu können, muss man laut den All- gemeinen Geschäftsbedingungen von Amazon mindestens 18 Jahre alt und bei Amazon angemeldet sein (AAG 2017). An dieser Stelle sollte jedoch ver- merkt werden, dass die Vorgabe der Allgemeinen Nutzungsbedingungen Amazons nicht dem tatsächlichen Gebrauch bzw. den tatsächlichen Käufern entspricht. Jugendlichen unter 18 Jahren ist es durchaus möglich, bei Amazon einzukaufen und Bewertungen zu verfassen. Studien zeigen darüber hinaus, dass lediglich „19 % der deutschen Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren […] noch keine Waren […] über das Internet gekauft“ (Walther-Map- pes/Tjarks 2013) haben.14 Dies wird auch anhand einer Erhebung des Statis- tischen Bundesamtes bezüglich der Internetnutzung bestätigt, wonach ein Großteil der Jugendlichen bzw. Kinder das Internet bereits ab einem Alter von zehn Jahren täglich nutzen (Destatis 2017). Diese Feststellung ist vor dem Hintergrund dieser Untersuchung besonders wichtig, da u.a. die Sprache von jugendlichen Rezensenten untersucht werden soll.

Das Verfassen von Kundenrezensionen obliegt der Einhaltung der Amazon-Richtlinien. Erst nach Erfüllung dieser Vorgaben kann der Kunde zu jedem von ihm käuflich erworbenen Produkt Rezensionen verfassen.15 Diese können unter Angabe des realen Namens des Kunden oder alternativ anonym veröffentlicht werden. Anonym bedeutet in diesem Kontext, dass der Nutzer ein frei wählbares Online-Pseudonym verwenden kann (die sich dar- aus ergebende Problematik wird in Kapitel 4 näher erläutert).

2.2.4 Amazon-Rezension: Form, Inhalt und Sprache

Der Aufbau einer Amazon-Rezension gliedert sich in drei Bereiche: die Ster- nebewertung, den Titel und den Rezensionstext.16 Alle drei Bereiche sind zwingend auszufüllen, da andernfalls die Bewertung von Amazon nicht ak- zeptiert wird. Während die Mindestlänge des Textes 2012 von Amazon noch mit 75 Wörtern vorgeschrieben war, ist diese nun auf eine Mindestlänge von 20 Wörtern gekürzt worden (Sohn 2012: 19). Die Maximallänge beträgt 5000 Wörter (ebd.). Der Verfasser der Rezension wird von Amazon während des Schreibvorganges auf die erforderlichen Angaben und die Mindestzahl der Wörter aufmerksam gemacht.

Sowohl im auszufüllenden „Überschriftsfenster“ als auch im „Rezen- sionsfenster“ werden dem Kunden Hilfestellungen zum Verfassen der Rezen- sion geboten. Hilfestellungen bedeutet hier, dass Informationen erfragt wer- den, welche Amazon in seinen Richtlinien für den Inhalt von Rezensionen vorsieht.17 Unterhalb des Rezensionsfensters gibt es die Option, ausführli- chere Tipps zu erhalten oder die Richtlinien einzusehen (‚Tipps und Richtli- nien anzeigen‘). Die Anregungen und Orientierungsfragen sind in der 3. Per- son Plural, der Höflichkeitsform „Sie“, formuliert, wodurch ein vermeintlich formeller Kommunikationsraum entsteht.

Somit ist der Nutzer keinesfalls frei in der Formulierung seiner Be- wertung. Amazon schreibt sowohl die Form als auch den Inhalt vor. Die Re- zension muss bestimmte Kriterien erfüllen, um überhaupt zugelassen zu wer- den.18 Nur in der Wahl seiner Sprache scheint der Kunde nicht reglementiert zu sein. Lediglich die Auslassung obszöner oder vulgärer Ausdrücke werden im Zusammenhang mit dem geforderten Respekt gegenüber anderen Nutzern verlangt (AAG 2017).

Die Rezipienten der Amazon-Rezensionen ergeben sich aus allen Be- suchern des Online-Händlers. Somit sind die Rezensionen nicht nur Kunden- kontobesitzern, sondern der gesamten Öffentlichkeit zugänglich (Sohn 2012: 18)19. Ein Rezensent befindet sich demnach in einem öffentlich-formellen Kommunikationsraum.

2.2.5 Fake-Rezensionen

Diese Arbeit untersucht Amazon-Rezensionen mit dem Wissen um gekaufte und/oder gefälschte Bewertungen. 20 Trotz dieser bekannten Problematik ist den hier vorgestellten Ergebnissen dennoch eine gewisse Validität zuzuspre- chen. Es ist zwar kaum bis gar nicht möglich, anhand des Sprachgebrauchs gefälschte Rezensionen zu erkennen, da sie möglichst authentisch wirken sol- len (Czycholl 2016), sodass sie entsprechend der Sprache der Zielgruppe bzw. Käufergruppe formuliert werden. Doch diese Tatsache erweist sich gleichzei- tig als Vorteil. Denn so scheint zumindest ein Großteil der Zielgruppe bzw. Käufergruppe über eine gemeinsame Schriftsprache zu verfügen, welcher sich für überzeugende Fälschungen bedient wird. Der Kunde muss das Gefühl haben, dass ihm verlässliche Rezensionen vorliegen, welche von ähnlich In- teressierten verfasst worden sind (Haufe 2014). Somit ist es möglich anzu- nehmen, dass, selbst wenn es sich um eine gefälschte Rezension handelt, sprachliche Merkmale verwendet werden, welche von einer ‚echten‘ Rezen- sion adaptiert worden sind und somit der tatsächliche Sprachgebrauch der Zielgruppe bzw. Käufergruppe wiedergegeben wird.21

2.3 Forschung zur Sprache in digitalen Kommunikationsformen

In der Sprachwissenschaft hat „der Bereich der Mündlichkeit […] lange Zeit ein Schattendasein“ (Dürscheid 2011: 176) geführt, da der Fokus vor allem auf der geschriebenen Sprache lag (Schwitalla 2012: 14). Diese Einstellung gegenüber der gesprochenen Sprache veränderte sich in den 1960er Jahren (ebd.).

Heute stellen die Gesprächsanalyse, die Gesprochene-Sprache-Forschung und die Frage der Unterscheidung von Mündlichkeit und Schriftlichkeit wichtige Forschungsfelder in der Linguistik dar und werden auch in der Lehre gebührend thematisiert (Dürscheid 2011: 176).22

Dürscheid (2011: 176) vermutet, dass das linguistische Interesse u.a. darauf begründet ist, dass „auch in der geschriebenen Sprache zunehmend Merkmale anzutreffen sind, die lange Zeit nur als charakteristisch für die gesprochene Sprache galten“. Mit Ende des 20. Jahrhunderts erkannte die Sprachwissen- schaft jedoch ihr Defizit in der bisherigen Forschung zur Sprache und Kom- munikation im Internet (Runkehl/Schlobinski/Siever 1998: 7).23 Seither fo- kussiert sich die linguistische Internetforschung dabei vor allem auf die digi- talen Interaktionsdienste bzw. Kommunikationsformen wie u.a. SMS, WhatsApp, E-Mail, Chat, Instant Messaging, Mailinglisten, Webforen und Newsgroups (Androutsopoulos 2007: 72) und stellte dabei fest, dass,

„[…] der Sprachgebrauch in diesen Kommunikationsformen öffentlich-in- stitutionellen Normen des >korrekten< schriftlichen Ausdrucks vielfach nicht entspricht […]“ (ebd, Hervorh. im Original).24

Über diesen inkorrekten Sprachgebrauch hinaus weisen alle eben genannten Kommunikationsformen Merkmale konzeptioneller Mündlichkeit auf (ebd.).25 Es zeigt sich, dass „Mündliches zunehmend Einzug in die Schrift- lichkeit“ (Dürscheid 2011: 177) hält. Schwitalla (2012: 17) stellt fest, dass „in den letzten Jahrzehnten […] immer mehr Formen des Gesprochenen auch in schriftlichen Medien verwendet“ werden und in den neuen elektronischen Medien stärker vertreten sind, als beispielsweise in Tageszeitungen. Der Ge- brauch von sprachlichen Merkmalen in schriftlicher Kommunikation kann u.a. auf zwei Umstände zurückgeführt werden. Einerseits auf das Wegfallen eines „gemeinsamen Wahrnehmungsraum[s], auf den sprachlich und gestisch gezeigt und bezug [sic!] genommen werden kann“ (Storrer 2000: 164). An- dererseits ist die Wahrnehmung in digitalen Kommunikationsformen einge- schränkt. Die Kommunikation kann nur über einen, den visuellen Kanal, an- statt im Zusammenhang mit den drei weiteren Wahrnehmungskanälen (visu- ell, auditiv und olfaktorisch) geführt werden (Storrer 2000: 164).

In den ersten linguistischen Untersuchungen zur E-Mail26 konnte eine „allgemein, informelle[ ] Form“ (Rehm 2002: 265) und die Verwendung von Smileys festgestellt werden.27 Smileys oder auch Emoticons werden einge- setzt, „um das Fehlen nonverbaler Signale zu kompensieren“ (ebd.: 266) und dienen somit als graphostilistische „Mittel zum Ausdruck von Gefühlszustän- den“ (Storrer 2000: 165).28 In den letzten zwanzig Jahren entwickelten sich aus Smileys, welche nur eine Kombination von bloßen Schriftzeichen sind, Neuerungen wie die Emoticons und Emojis. Bei Emoticons handelt es sich um eine Weiterentwicklung des Smileys von :-) zu ૃ. Emoji bezeichnet .ێ:weitere Bildzeichen, wie z.B.

Günther/Wyss (1996) fanden neben dem Einsatz von Smileys weitere Merkmale konzeptioneller Mündlichkeit, darunter Regionalismen, dialektale Ausdrücke und die insgesamt geringe Wortanzahl der Texte (Rehm 2002: 266). Dürscheid untersuchte Chat, E-Mail und das Usenet, um herauszufin- den, „welche sprachlichen Merkmale kennzeichnend für die Internetkommu- nikation sind“ (Dürscheid 1999: 21). Sie stellte fest, „dass auch wiederholte Ausrufe- und Fragezeichen sowie iterierte Buchstaben und konstante Groß- schreibung Merkmale für konzeptionelle Mündlichkeit sind“ (Rehm 2002: 267f).

Weitere sprachliche Merkmale in der schriftlichen Kommunikation wurden von Runkehl/Sievers (1998) untersucht, darunter u.a. Reduktionen, Diskurspartikel und Interjektionen. Aus den Ergebnissen von umfangreichen Untersuchungen zu u.a. E-Mail-Kommunikation konnte schlussfolgernd fest- gestellt werden, dass „[j]e stärker die Kommunikation dialogischer und syn- chroner erfolgt, desto häufiger […] sich mündliche Aspekte des Sprachge- brauchs in der Internet-Kommunikation feststellen“ (ebd.: 116) lassen. Eine starke dialogische und synchrone Kommunikation liegt beispielsweise beim Chat vor. Von Kilian (2006: 76) wird er als „[m]ündlich entfaltete Schrift- lichkeit“ bezeichnet. In weiteren Untersuchungen konnte festgestellt werden, „dass sich […] die gesprochene Umgangssprache im Schriftbild widerspie- gel[t]“ (Dürscheid 2011: 185).29 Ferner weisen Chatgespräche von jungen Er- wachsenen häufig Dialektformen und/oder Regionalismen auf (Androutsop- oulos/Ziegler 2003).30 Des Weiteren zeigt sich eine „aufwändige Inszenie- rung von Nähe und Interaktivität durch die Häufung gesprochensprachlicher Merkmale“ (ebd.: 260) und die „spektakulärsten sprachlichen Eigentümlich- keiten im Vergleich zur tradierten Schriftlichkeit“ (ebd.). Dementsprechend ist die Annahme eines hohen Grades konzeptioneller Mündlichkeit nahelie- gend.

Lange Zeit erfolgte eine Einordnung der E-Mail und des Chats als ge- samte Kommunikationsform.31 Im weiteren Verlauf der linguistischen Unter- suchungen zeigte sich jedoch, dass eine Kommunikationsform unterschiedli- che Grade an konzeptioneller Mündlichkeit aufweisen kann.32 Nicht nur die Kommunikationsform E-Mail wies einen Unterschied bzgl. der Quantität sprachlicher Merkmale abhängig nach Betreff bzw. Anlass auf; auch der Chat wird beispielsweise zwar größtenteils als informelle Kommunikationsform verstanden, doch auch hier weisen Merkmale eine Graduierung von konzep- tionell schriftlich bis mündlich auf, z.B. Arbeits-Chat oder ein Mailverkehr unter Freunden (Dürscheid 2003: 13). Dennoch vermag sich auch diese Auf- teilung nicht als generell anwendbar nutzen lassen. Dürscheid (2011: 186) ist der Auffassung, dass man feststellen wird, „dass ein privater Chat […] nicht per se als konzeptionell mündlich bezeichnet werden kann, sondern es mög- licherweise hierfür typische Merkmale gibt, die häufiger auftreten, und an- dere, die nicht vorkommen“. Diese Meinung liegt auch der hier vorliegenden Arbeit zugrunde. So kann auch eine Kunden- oder Amazon-Rezension nicht per se positioniert werden. Eine Einordnung zwischen dem Mündlichkeits- und Schriftlichkeitspol sollte unter Berücksichtigung gewisser Faktoren, so- wohl bezüglich der Nutzer als auch des jeweiligen Kommunikationsraums bzw. Online-Plattform, erfolgen.33

Weder zur Positionierung der Amazon-Rezension als Kommunikati- onsform noch zur Einordnung unter Berücksichtigung bestimmter Faktoren, und hier im Speziellen des Alters und des Rezensionsgegenstandes, gibt es bisher Untersuchungen. Größere Aufmerksamkeit erlangte die Amazon-Re- zension vor allem in der literaturwissenschaftlichen Forschung, durch ihre scheinbare Konkurrenz-Funktion gegenüber der traditionellen Literaturkritik (Rehfeldt 2017b: 2).34 Hier fielen nicht nur inhaltliche, sondern auch sprach- liche Abweichungen Richtung Alltagskommunikation auf.35 Neben der Lite- raturwissenschaft besteht ebenfalls aus sprachdidaktischer Sicht Interesse an Kundenrezensionen, wie eine der neuesten Übersichten über Textsorten im Deutschen zeigt (Fandrych/Thumair 2011). In der linguistischen Forschung ist die Kundenrezension, und hier die Amazon-Rezension im Speziellen, bis- her kaum beachtet worden (Spiekermann 2015: 159). In den wenigen lingu- istischen Analysen wurde dabei vorzugsweise die ‚Literaturrezension‘ auf Amazon zum Untersuchungsgegenstand gemacht, wie beispielsweise auch die m.W. einzige linguistische Untersuchung zu konzeptioneller Mündlich- keit in Amazon-Rezensionen von Mehl (2012).36 Sie konnte feststellen, dass die von ihr untersuchten Rezensionen deutliche Merkmale konzeptioneller Mündlichkeit aufweisen. Dabei überprüfte sie die Komplexität der Sätze, das Vorkommen elliptischer Strukturen und den Gebrauch von Modal- und Dis- kurspartikeln (Spiekermann 2015: 159).37

3. Fragestellung und Hypothesen

Die Fragestellung gründet sich auf der Feststellung, dass eine Kommunikati- onsform wie die Amazon-Rezension unterschiedliche Grade an Merkmalen konzeptioneller Mündlichkeit aufweisen kann. Dies soll unter Berücksichti- gung zweier Faktoren untersucht werden: 1) Alter und 2) Bewertungsgegen- stand. Zu 1) erfolgt eine Untersuchung der sprachlichen Merkmale in einer Jugend- und einer Seniorengruppe, welche beide jeweils Rezensionen zu Bü- chern verfasst haben (Jugendgruppe „Literatur, Seniorengruppe „Literatur“). Es soll untersucht werden, ob die Rezensionen der Jugendgruppe eine größere Anzahl an sprachlichen Merkmalen aufweist als die der Seniorengruppe. Zu 2) wird zudem die Vergleichsgruppe „Spielzeug“ herangezogen und aufgrund des Grades sprachlicher Merkmale relativ zu den Jugend- und Seniorengrup- pen „Literatur“ eingeordnet. Dies erfolgt, um eine Verallgemeinerung der Er- gebnisse der Literaturrezensionen, auf die Amazon-Rezension an sich, zu ver- meiden. Ziel dieser Arbeit ist die Positionierung der Amazon-Rezension in dem von Dürscheid modifizierten Mündlichkeits-/Schriftlichkeits-Modell von Koch/Oesterreicher.

Für die Untersuchung in den jeweiligen Altersgruppen werden folgende Hypothesen aufgestellt:

H1 Die Merkmale konzeptioneller Mündlichkeit sind in den jeweiligen Re- zensionsgruppen in ihrer Diversität und Quantität unterschiedlich stark aus- geprägt, mit einer stärkeren Tendenz zur Mündlichkeit in der Jugendgruppe. H2 Daher ist eine eindeutige Positionierung als Kommunikationsform „Ama- zon-Rezension“ zwischen dem Mündlichkeits- und Schriftlichkeitspol nicht möglich.

H3 Eine Positionierung sollte vor dem Hintergrund des Bewertungsgegen-

standes und/oder des Alters bzw. der Zielgruppe erfolgen, um eine Verallgemeinerung der Ergebnisse auf die Kommunikationsform Amazon-Rezension, zu vermeiden.38

H4 Die Gruppen weisen sowohl Merkmale einer Textsorte als auch einer Diskursart auf. Folglich kann eine Amazon-Rezension nicht eindeutig als Textsorte oder Diskurs eingeordnet werden.

4. Korpusanalyse

4.1 Das Korpus

Zu den Käufern und damit den Rezensenten auf Amazon liegen keine öffent- lichen demographischen Daten vor. Es ist lediglich möglich, den Käuferna- men39 und seine Kaufaktivitäten einzusehen. Folglich entsteht die Schwierig- keit der Altersspezifizierung, sodass nur aufgrund der jeweils gewählten Pro- dukte und den altersbestimmenden Aussagen innerhalb der Rezensionen eine ungefähre Alterseinschätzung möglich ist. Dabei wurden Bewertungen nicht analysiert, welche eindeutige Hinweise über ein für die Untersuchung unpas- sendes Alter für die jeweilige Zielgruppe zuließen. Aufgrund der Schwierig- keit, der nicht einsehbaren Kundeninformation wurden für diese Untersu- chung mehrere Artikel gewählt, die sich einer bestimmten Zielgruppe auf- grund bestimmter Indizien zumindest zuordnen lassen können. Diese werden in Bezug zu der jeweiligen Gruppe anschließend näher erläutert.

Die untersuchten Rezensionen lassen hier lediglich eine ungefähre Al- terseinschätzung und eine grobe Unterscheidung in „alt“ und „jung“ zu. Die Rezensenten sollen hier repräsentativ für einerseits die Jugendgruppe zwi- schen ca. 13 und 18 Jahren und andererseits für den älteren Gesellschaftsteil ab 50 Jahren aufwärts stehen. Aufgrund der Vagheit erscheint hier die Be- zeichnung der Generationen vermeintlich angemessener.40 Im Folgenden werden diese Gruppen als „Jugendgruppe“ und „Seniorengruppe“ bezeichnet. Das untersuchte Datenkorpus besteht aus insgesamt 80 ausgewählten Amazon-Rezensionen zu mehreren Warenartikeln.41 Die Rezensionen sind im Zeitraum von Juli 2012 bis Februar 2018 verfasst worden und spiegeln somit aktuellen Sprachgebrauch wider. Das Gesamtkorpus hat eine Größe von 6.524 Wörtern. Die Länge der Rezensionen liegt in der Gesamtbetrach-tung (unabhängig der Zuordnung zur jeweiligen Gruppe) zwischen 20 und 789 Wörtern.42

4.1.1 Jugendgruppe „Literatur“

Das Datenkorpus der Jugendgruppe „Literatur“ (JGL) umfasst insgesamt 25 Rezensionen und hat eine Größe von 2.075 Wörtern. Die Länge der Rezensionen liegt zwischen 19 bzw. 20 und 481 Wörtern.43 Die durchschnittliche Länge der Rezensionen der Gruppe liegt bei ca. 83 Wörtern.

Die untersuchten Rezensionen der Jugendgruppe wurden aus den Be- wertungen zu Tschick von Wolfgang Herrndorf ausgewählt. Dabei handelt es sich um einen Jugendroman, der in vielen deutschen Schulklassen auf dem Lehrplan der Klassen 8 bis 10 steht (Bischoff 2016).44 Diese zwei Faktoren werden als Indiz für mögliche Jugendliche Rezensenten gesehen. 45 Insgesamt fanden sich auf Amazon zum Zeitpunkt dieser Untersuchung46 1.209 Kun- denrezensionen, wovon nur 25 für die vorliegende Analyse in Betracht ka- men, unter Berücksichtigung folgender Auswahlkriterien: Einerseits wurden

Bewertungen, die von älteren Personen, möglicherweise Eltern, verfasst wur- den oder aus denen keine Rückschlüsse zu ziehen waren, nicht mitaufgenom- men. Das Buch habe ich für meinen Sohn für die Schule bestellt. Es hat ihn nicht vom Hocker gehauen, war aber ok (JGL_28, Hervorhebung P.R.).

Als Urlaubslektüre gut zu empfehlen weil flott zu lesen, aber wer mehr als nur die bekannten Jugendphrasen lesen möchte sollte sich anders orientieren […] (JGL_27).

Andererseits verlangte die Vagheit der Alterseinschätzung eine explizite Äu- ßerung der jeweiligen Rezensenten bezüglich ihres Alters. Da dies lediglich in drei Rezensionen der Fall war, wurden auch Rezensionen, in denen zumin- dest eine Aussage über den schulischen Status vorkamen, miteinbezogen. An- dernfalls hätten von 1.209 nur drei Rezensionen mit in die Untersuchung auf- genommen werden können.

4.1.2 Seniorengruppe „Literatur“

Das Datenkorpus der Seniorengruppe (SGL) umfasst insgesamt 20 Rezensionen und hat eine Größe von 3.363 Wörtern. Die Länge der Rezensionen liegt zwischen 20 und 789 Wörtern. Die durchschnittliche Länge der Rezensionen der Seniorengruppe liegt bei ca. 134 Wörtern.

Die Wahl des Artikels für die Seniorengruppe erwies sich problema- tischer. Die Rezensionen zu der Lektüre Tschick ergaben keine Auskunft über Rezensenten der gewünschten Altersgruppe „50 plus“. Als geeignet für diese Untersuchung erwiesen sich Bewertungen zu Literatur, welche explizit an die Zielgruppe „50 plus“ gerichtet ist. Dies ließ sich einerseits anhand der Nen- nung dieses Ausdrucks im Titel erkennen: Schnell und fit ab 50 (Friel/Bent- kämper 2015) oder 50 plus - das letzte Gefecht?! (Schnackig 2014). Ande- rerseits ließ sich anhand des Titels die Thematisierung des Alters entnehmen:

Restlaufzeit: Wie ein gutes, lustiges und bezahlbares Leben im Alter gelingen kann (Schumacher 2014).

Im Gegensatz zu den Produkten der Jugendgruppe wies kein für die Seniorengruppe passender Artikel eine ausreichende Anzahl an Rezensionen auf. Dies hatte zur Folge, dass insgesamt sieben Bücher47 in die Untersuchung mitaufgenommen wurden, um eine angemessene Vergleichsanzahl an Bewer- tungen für die Jugendgruppe zu erhalten. Alle Artikel zusammengenommen, fanden sich zum Zeitpunkt dieser Untersuchung 220 Kundenrezensionen. Diese wurden ebenfalls unter Berücksichtigung folgender Auswahlkriterien gewählt: Die Bewertungen sollten ebenfalls möglichst aktuell sein, was je- doch aufgrund der geringen Anzahl zu einem längeren Zeitraum führte.48 Au- ßerdem sollten ebenfalls nur möglichst gruppenkompatible Personen Urheber der Rezensionen sein. Aus diesem Grund wurden nur Bewertungen gewählt, in denen das entsprechende Alter explizit genannt wurde.

Spontan fiel mir ein Satz meines Vaters ein, den er mir vor vielen Jahren sagte, als er Mitte 50 war, so alt wie ich heute (SGL_5, Hervorhebung P.R.).

Danke für die vielen Anregungen und Fakten, die einem so gar nicht unbedingt bewusst werden, auch wenn man sich bereits mitten in der Zielgruppe befindet (SGL_7, Hervorhebung P.R.).

4.1.3 Vergleichsgruppe „Spielzeug“

Das Datenkorpus der Vergleichsgruppe „Spielzeug“ (VGS) umfasst insge- samt 35 Rezensionen und hat eine Größe von 1.086 Wörtern.49 Die Länge der Rezensionen liegt zwischen 11 bzw. 20 und 54 Wörtern.50 Die durchschnitt- liche Länge der Rezensionen der Jugendgruppe liegt bei ca. 31 Wörtern.

Die untersuchten Rezensionen der Jugendgruppe „Spielzeug“ wurden zum Artikel „HENGSONG Fidget Toys Hand Spinner Finger Spielzeug für Kinder und Erwachsene Spielzeug Geschenke (Schwarz)“ verfasst. Dieser Artikel wurde aufgrund seiner Ziel- und Käufergruppe gewählt. Er gilt als „das Trendspielzeug des Jahres“ für Kinder und Jugendliche (Baumann

[...]


1 Vgl. hierzu auch Fiehler/Barden/Elstermann/Kraft (2004: 46ff).

2 Eine Abbildung des Gesamtschemas nach Koch/Oesterreicher befindet sich im Anhang un- ter A1.

3 Eine Übersicht der von Koch/Oesterreicher formulierten Merkmale konzeptioneller Mündlichkeit befindet sich im Anhang unter A2.

4 „Ein solches Hilfsmittel kann ein Buch, eine Zeitschrift, ein Flugblatt, ein Faxgerät, ein vernetzter Computer oder auch ein Handy sein“ (Dürscheid 2003: 3).

5 Die für diese Arbeit im Fokus stehende Kundenrezension wird von Dürscheid nicht miteinbezogen. Das ist womöglich durch den 2003 noch kaum bekannten Versandhändler Amazon bedingt. Zu dieser Zeit verzeichnete Amazon ca. 40 Millionen Nutzer weltweit; im Vergleich dazu sind es heute ca. 444 Millionen (Amazon o.D.).

6 Dies ist im Sinne der kommunikativen Gattungen nach Androutsopoulos/Schmidt (2001) zu verstehen (Dürscheid 2003: 14).

7 Eine Abbildung der zeitlichen Unterscheidung von Kommunikationsformen befindet sich im Anhang unter A3.

8 Nach dieser Auffassung würde die Kundenrezension zur asynchronen Kommunikation zäh- len.

9 Vgl. hierzu auch Runkehl/Schlobinski/Siever (1998), Dürscheid (2005, 2012), Androutsopoulos (2007), Storrer (2014).

10 Ein (medialer bzw. journalistischer) Gatekeeper entscheidet darüber, welche Ereignisse als Meldung bzw. Nachricht veröffentlicht werden (DFJV o.D.).

11 In den 80er Jahren schien die Rezension ebenso wenig erforscht zu sein wie die heutige Kundenrezension. Ein interessanter Artikel dazu, mit dem eindeutigen Titel Nachdenken ü ber wissenschaftliche Rezensionen. Anregungen zur linguistischen Erforschung einer wenig erforschten Textsorte wurde von Wiegand (1983) verfasst.

12 Vgl. hierzu u.a. Bachmann-Stein/Stein (2014), Bachmann-Stein (2015), Fetzer (2016), Rehfeldt (2017a).

13 Vgl. hierzu auch Spiekermann (2015).

14 Vgl. hierzu auch Bohmann/Lutz (2013), Aschermann (2016).

15 Der Besitz eines Kontos allein berechtigt noch nicht dazu, Rezensionen (oder Kundenantworten) zu verfassen. Dafür muss der Kunde zunächst Artikel im Wert von insgesamt 50 Euro erworben haben (AAG 2017).

16 Eine beispielhafte Abbildung der Amazon-Rezension befindet sich im Anhang unter A4.

17 Die vollständigen Community-Richtlinien befinden sich im Anhang unter A5.

18 Dies ist jedoch noch kein Garant für eine Veröffentlichung, da Amazon sich vorbehält, Rezensionen, die gegen mindestens eine ihrer Richtlinien verstoßen, nicht zu veröffentlichen (Sohn 2012: 18).

19 Aufgrund des neuen Forschungsgegenstandes und der wenigen Literatur speziell zu Amazon-Rezensionen und ihrem Aufbau, behält sich diese Arbeit vor, an dieser Stelle auf Verfasser mit weniger qualitativen Arbeiten zurückzugreifen.

20 Neben zahlreichen Hinweisen zum Erkennen von Fake-Rezensionen, erstellte mittlerweile auch die Bundesregierung einen Leitfaden und benennt darin u.a. „auffällig lange [ ] Kom- mentare“ (Die Bundesregierung 2017) als Fälschung. Im Anhang befinden sich dafür bei- spielhaft gewählte Rezensionen, welche nicht mit in das Korpus aufgenommen wurden: VGS_0 und JGL_26.

21 Mittlerweile gibt es eine von Amazon eingerichtete ‚Melde-Funktion‘, sollten Kunden „Manipulationen an Inhalten oder Verstöße gegen [Amazons, P.R.] Richtlinien vermuten“ (AAG 2017). Dies k ö nnte zu einer Verminderung gefälschter Rezensionen führen.

22 Dies zeigt sich u.a. anhand von Einführungswerken oder aber auch in der Duden-Gram- matik (Dürscheid 2011: 176).

23 Vgl. hierzu auch den Band Neue Medien im Alltag von Voß/Holly/Boehnke (2000).

24 Einen umfassenden Überblick über die SMS und WhatsApp Kommunikation geben König/Bahlo (2014).

25 Vgl. hierzu auch den ausführlichen Sammelband von Schlobinski (2006).

26 Diese zählt zu einer der ältesten Kommunikationsformen der Neuen Medien. Die erste E- Mail wurde im Herbst 1971 verschickt (Ziegler 2002: 9).

27 Vgl. hierzu Lenke/Schmitz (1995).

28 Vgl hierzu auch Dittmann (2015).

29 Vgl. hierzu auch Schlobinski (2005).

30 Vgl. hierzu auch Kelle (2000).

31 Vgl. hierzu auch Frank-Job (2010).

32 Vgl. hierzu auch Dürscheid (2003).

33 Vgl. hierzu auch Roessler (2000), Marx/Weidacher (2014).

34 Vgl. hierzu auch Dürscheid (2011).

35 Vgl. hierzu Rehfeldt (2017a), Kellermann/Mehling (2017).

36 Es handelt sich dabei um eine unveröffentlichte Magisterarbeit, welche nicht zugänglich ist. Somit beschränkt sich die Ausführung ihre Ergebnisse auf Aussagen nach Spiekermann (2015).

37 Es existieren Studien zu der Nutzung von Ideogrammen in Amazon-Rezensionen (Bachmann-Stein 2016), allerdings nicht unter dem Aspekt der konzeptionellen Mündlichkeit, weshalb sie hier nicht aufgeführt werden.

38 Der Faktor Alter wird hier um den Faktor Zielgruppe ergänzt, da eine Untersuchung alterssprachlicher Beeinflussung auf Amazon nicht bei allen Rezensionen umsetzbar ist. Auf dieses Problem wird ausführlicher ab 4.1 eingegangen.

39 Der Käufername bei Amazon muss nicht dem tatsächlichen Namen entsprechen. Die un- tersuchten Rezensionen wiesen sowohl Phantasienamen („Coller_boi“, „smuw“), als auch Abkürzungen („IMS“, „B. Röpke“) auf oder blieben gänzlich anonym („Amazon Kunde“). Somit wurden die Namen nicht darauf untersucht, Rückschlüsse auf das Alter geben zu kön- nen.

40 Weiterführende Literatur zum Generationsbegriff findet sich in dem Band Sprache der Generationen von Neuland (2012) Darin benennt sie u.a. das Desinteresse der Sprachwissenschaft am Generationsbegriff.

41 Die Rezensionen befinden sich im Anhang unter B1-B3.

42 Eine tabellarische Übersicht der Wörteranzahl der einzelnen Rezensionen befindet sich im Anhang unter B4.

43 Im Falle der Rezension mit einer Anzahl von 19 Wörtern (JGL_6) handelt es sich um einen von zwei Sonderfällen. Die Mindestanzahl der Wörter konnte durch den Gebrauch von Smileys umgangen werden.

44 Vgl. hierzu beispielsweise die Unterrichtsmaterialien von Rohr (2014).

45 Die Annahme, dass es sich um Rezensionen von Jugendlichen handelt, wird gestützt durch die Feststellung, dass junge Leser im Internet vermehrt Rezensionen zu Kinder- und Jugendliteratur verfassen (Achtermeier 2017: 206).

46 Die untersuchten Rezensionen wurden zu unterschiedlichen Zeitpunkten aufgerufen. Somit erstreckt sich der Zeitraum der Untersuchung vom 19.02. bis 13.03.2018. Das genaue Abrufdatum zur jeweiligen Rezension lässt sich dem Literaturverzeichnis entnehmen.

47 Eine Liste aller Titel befindet sich im Anhang unter B5.

48 Verfassungszeitraum der Rezensionen Jugendgruppe Spielzeug: Juli 2017 bis Januar 2018. Verfassungszeitraum der Rezensionen Jugendgruppe Literatur: Juli 2013 bis August 2017. Verfassungszeitraum d. Rezensionen Seniorengruppe Literatur: Juli 2012 bis Februar 2018.

49 Da die Länge der Rezensionen je nach Gruppe stark variierte, wurden 15 weitere Rezensi- onen in das Korpus der Jugendgruppe mitaufgenommen. Somit umfasst dieser zumindest die Hälfte der Wörter des Korpus der Seniorengruppe. Diese Diskrepanz in der Wortsumme hat keine Auswirkungen auf die Häufigkeit der Merkmale, wie sich im Folgenden zeigen wird.

50 Im Falle der Rezension mit einer Anzahl von 11 Wörtern handelt es sich um einen von zwei Sonderfällen. Die Mindestanzahl der Wörter konnte durch einen übermäßigen Gebrauch von Ausrufezeichen umgangen werden. Die von Amazon vorgegebene Richtlinie liegt bei 20 Wörtern und ist, außer bei JGL_6 und VGS_4, in allen anderen Rezensionen gegeben.

Ende der Leseprobe aus 91 Seiten

Details

Titel
Konzeptionelle Mündlichkeit in Kundenrezensionen
Untertitel
Ein Versuch zur Positionierung der Amazon-Rezension zwischen dem Mündlichkeits- und Schriftlichkeitspol
Hochschule
Universität Münster  (Germanistisches Institut)
Note
1,7
Autor
Jahr
2018
Seiten
91
Katalognummer
V424421
ISBN (eBook)
9783668700628
ISBN (Buch)
9783668700635
Dateigröße
1136 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Im Anhang befinden sich insgesamt 80 ausgewertete Rezensionen. Das Gesamtkorpus hat eine Größe von insgesamt 6.524 Wörtern.
Schlagworte
Kundenrezension, Amazon, Amazon-Rezension, konzeptionelle Mündlichkeit, Koch/Mattheier, Dürscheid, Jugendsprache, Neue Medien, Sprache im Internet, Seniorensprache, Merkmale konzeptioneller Mündlichkeit
Arbeit zitieren
Pia Rudolphi (Autor:in), 2018, Konzeptionelle Mündlichkeit in Kundenrezensionen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/424421

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