Flüchtlingsexistenz(en) in Arno Surminskis "Kudenow oder An fremden Wassern weinen"


Magisterarbeit, 2017

71 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Zur Zielbestimmung

2 Flüchtlingsexistenz
2.1 Flucht und ihre Motive
2.2 Emotionale Zone

3 Zum Raumdiskurs
3.1 Zur Theorie des Zwischenraumes
3.2 Zustand der Heimatlosigkeit

4 Zum Gedächtnisdiskurs
4.1 Gedächtnis im Spannungsfeld von Erinnern und Vergessen
4.2 (Re)Konstruktion des individuellen und kollektiven Gedächtnis

5 Zum Inhalt des Romans Kudenow oder An fremden Wassern weinen

6 Zur Erzählperspektive

7 Kudenow als sozialer Raum
7.1 Rangordnung unter den Bewohnern
7.2 Der tägliche Existenzkampf

8 Figurenkonstellationen
8.1 Zur Opposition ‚Flüchtling - Einheimischer‘
8.2 Bruder-Schwester-Verhältnis: Kurt und Ella Marenke
8.3 Mutter Marenke als Spielball der Geschichte

9 Schlussfolgerungen

10 Literatur

10.1 Primärliteratur

10.2 Sekundärliteratur

1 Zur Zielbestimmung

Die vorliegende Arbeit bezieht sich auf das Thema: „Flüchtlingsexistenz(en) in Arno Surminskis Kudenow oder An fremden Wassern weinen.“

Der Roman handelt von Lebensumständen, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland herrschen. Deutsche Flüchtlinge lassen sich in Kudenow nieder, wo sie jeden Tag einen Kampf um das Überleben führen und den Auseinandersetzungen mit den Einheimischen ausgesetzt werden. Das Ziel der Arbeit basiert also auf der Analyse einer schweren Lage deutscher Flüchtlinge, die zweifelsohne ihren physischen und psychischen Zustand beeinflusst. Dabei stellt sich die Frage nach der Integration in die neue Gesellschaft. In diesem Sinne werden am Beispiel von einigen Flüchtlingsexistenzen das alltägliche Leben und die sich damit verbundenen Probleme und Konflikte in der Nachkriegszeit dargestellt.

Die Diplomarbeit besteht aus einem theoretischen und analytischen Teil. In dem ersten Schritt werden die Motive, die ein Individuum zur Flucht zwingen, erwähnt. Das Weggehen- Müssen erfolgt infolge verschiedener Pushund Pull-Faktoren, brutal durchgesetzter Machtansprüche und Machtentfaltungen sowie gesellschaftlichpolitischer Konstellationen. Von daher fungiert die Flucht als eine erzwungene Migration, denn sie verbindet sich nicht mit der Freiwilligkeit des Vorgangs, sondern mit Zwang und Gewalt. Weitergehend werden der Prozess der Flucht und ihre schweren Umstände analysiert. Die Migrationsbewegung bedeutet einen existenziellen Einschnitt im Leben des Betroffenen, deswegen wird zweitens die emotionale Zone einer Flüchtlingsexistenz in Bezug auf ihre Gefühlswelt und ihr psychisches Befinden beschrieben.

Nachfolgend kommt es zu der Auseinandersetzung mit dem Phänomen des Raumdiskurses aus soziologischer Sicht, der eine Spaltung zwischen dem absolutistischen und relativistischen Raumbegriff aufweist. Danach wird der Fokus auf den sozialen Raum von Pierre Bourdieu gerichtet. Seine Theorie besagt, dass zwei Individuen mit unterschiedlichen Verfügungsmöglichkeiten über Kapitalsorten einen Verständigungsmangel aufweisen. Bei der Beschäftigung mit dem Raumdiskurs wird ebenso das Raumkonzept von Niklas Luhmann dargestellt, wobei der Schwerpunkt auf die räumliche Exklusion gesetzt wird, die er als Nichtteilhabe an Kommunikation beschreibt. Letztendlich wird das Phänomen des Zwischenraumes geklärt. Das soziale Leben in der Schwebe bedeutet einen Zwiespalt zwischen der Heimatund Besitzlosigkeit und einer neuen Ansiedlung bzw. Beheimatung. Daraus resultiert der nächste Aspekt in diesem Kapitel, und zwar der Zustand der Heimatlosigkeit. Mit dem Begriff ‚Heimat‘ verbindet sich eine nationale Zugehörigkeit und ein Identitätsund Bezugsraum. Die Heimatlosigkeit funktioniert jedoch als eine Art Denormalisierung von Lebenswelten und eine Abweichung von der Norm.

Im dritten Kapitel erfolgt eine Auseinandersetzung mit dem Gedächtnisdiskurs. Im ersten Schritt wird auf das Spannungsfeld zwischen Erinnern und Vergessen hingewiesen, wobei das Erinnern eine geistige Aktivität ist und das Vergessen als eine semiotische Ruhepause funktioniert. Es besteht ein Zusammenhang zwischen beiden Phänomenen, weil sie über die Zugänglichkeit der Erinnerungen zu einem gegenwärtigen Zeitpunktentscheiden. In diesem Sinne werden ebenso die Stabilisatoren von Erinnerungen erwähnt, die allgemeine Neigung zum Vergessen begrenzen und bestimmte Erinnerungen wichtiger, also unvergesslicher machen. Weiterführend wird betont, dass jedes Individuum durch ein autobiographisches Gedächtnis gekennzeichnet wird. Weil der Mensch ein soziales Wesen ist, ist das kollektive Gedächtnis eine Voraussetzung für die Herausbildung des individuellen Gedächtnisses. Bei der kritischen Auseinandersetzung mit dem Gedächtnisdiskurs stellt sich die Frage nach der Glaubwürdigkeit der Erinnerungen, weil sie nicht nur wiederholt, sondern ebenso (re)konstruiert werden. Demzufolge werden auch die Fehlleistungen des Gedächtnisses dargestellt, die in sieben ‚Sünden‘ unterteilt werden.

Der analytischer Teil beginnt mit der Darstellung des Romans Kudenow oder Anfremden Wassern weinen und mit der Analyse der Erzählperspektive.

Im nächsten Schritt wird Kudenow als sozialer Raum dargestellt. Damit verbindet sich eine bestimmte Rangordnung unter den Bewohnern, die sich durch eine Asymmetrie der Ressourcenverteilung kennzeichnet. In diesem Sinne wird das Leben der Flüchtlinge als ein täglicher Existenzkampf definiert. In diesem Bezug werden die Schwierigkeiten des alltäglichen Lebens in der Nachkriegszeit beschrieben. Weitergehend werden die Figurenkonstellationen analysiert. Der Fokus wird auf die Opposition ‚Flüchtling - Einheimischer‘ gesetzt. Es werden Konflikte sozialer Art ins Spiel gebracht. Nachfolgend wird das Verhältnis zwischen Geschwistern Ella und Kurt Marenke unter die Lupe genommen, das keine liebevolle Geschwisterbindung darstellt. Als letzter Aspekt wird das Schicksal der erfahrenen Mutter Marenke dargestellt, die infolge der Ereignisse während des Krieges zum Spielball der Geschichte wird.

Im letzten Kapitel werden die Schlussfolgerungen dargestellt.

2 Flüchtlingsexistenz

2.1 Flucht und ihre Motive

Das Phänomen der Flucht und der Flüchtlingsexistenz ist ein aktuelles, brisantes Thema. Wenn man auf die Geschichte zurückgreift, bedeutete die Beendigung des Zweiten Weltkrieges den Beginn der Flucht von mehr als sechzehn Millionen Menschen aus dem Osten.1 Dieses Ereignis soll man als eine Massenflucht bezeichnen, mit der sich viele ähnliche, aber auch unterschiedliche Einzelschicksale verbinden. Die Menschen sind aus dem südosteuropäischen Raum, aus der Heimat gewaltsam geflohen. Von 1945 bis 1950 kamen sie als Flüchtlinge nach Deutschland, in ein Land, das als keine wohlhabende Aufnahmegesellschaft, sondern im Gegenteil, als ein durch Bombardement zerstörtes und völlig verarmtes Land galt.2

Die Flucht kommt infolge verschiedener Pushund Pull-Faktoren, gesellschaftlichpolitischer Konstellationen, brutal durchgesetzter Machtansprüche und Machtentfaltungen zustande. Sie ist das Ergebnis der existenziellen Bedrohung. Als ein weiterer Faktor gelten Kriege und bewaffnete Konflikte lokaler Art oder Bürgerkriege. Bei der Migrationsbewegung können sich im Hintergrund nationalethnische Auseinandersetzungen abspielen. Durch bestimmte Abschottungstendenzen fühlen sich die Menschen unglücklich und diskriminiert. Ein kulturellreligiöses Dominanzverhalten von Machthabern oder wirtschaftlichfinanzielle Notstände sowie ökonomische Bedingungen führen zweifelsohne zur Flucht. All diese Faktoren tragen dazu bei, dass man aus diesen störungsgeladenen Raumstrukturen ausbrechen möchte. Es gibt aber Motive der Flucht, die den Betroffenen keine freie Entscheidung bieten, sondern zur Flucht zwingen, denn Zwang und Gewalt ins Spiel gebracht werden.3 Der Hauptgrund der Flucht während des Zweiten Weltkrieges ist auf jeden Fall der permanente Angstzustand vor Gewalt, Vergewaltigung oder Tod. Kleßmann weist aber auf einen weiteren Aspekt, und zwar auf die ‚ethnische Säuberung‘. Mit diesem Prozess ist eine ‚massive Verpflanzung‘ ethnischer Minderheiten gemeint. Das Ziel ist, eine Homogenisierung der Staaten einzuführen. Der politische Radikalisierungsprozess löst die nationalsozialistische Politikaus, die zu einem erzwungenen Bevölkerungsaustausch beiträgt. Die sogenannte ‚Lebensraumeroberung‘ liefert keine andere Möglichkeit als die Flucht.4

Bei der Analyse des Flüchtlingsproblems ist darauf hinzuweisen, dass die Flucht eine erzwungene Migration bedeutet, die einen Verstoß gegen elementare Menschenrechte darstellt.5 Das Weggehen-Müssen aus dem vertrauten Beziehungsgeflecht erfolgt meistens nicht aus eigenem Antrieb undverbindet sich nicht mit der Freiwilligkeit des Vorgangs, sondern es stecken Gewalt und Zwang dahinter. Man hat in diesem Fall mit einem erzwungenen Abschied von der Heimat, mit einer erzwungenen Trennung von dem Familienhaus und von Mitmenschen zu tun. Der Zwang ist auf den Druck der fremden Macht zurückzuführen und steht im Zusammenhang mit Brutalität, Entmenschlichung und Inhumanität. Die Fluchtbedeutet einen Weg in die Deklassierung und Armut.6 Sie ist auf jeden Fall kein bevorstehendes Ereignis, sondern sie bedeutet eine gewaltsame Umsiedlung, eine Diskontinuität, einen existenziellen Einschnitt und sowohl zeitliche als auch räumliche Unterbrechungen. Die Fluchtlinge werden konstant von Unruhe, Angst, Chaos, Ungewissheit und Lebensbedrohung begleitet.7 Diese Zwangsmigration verbindet sich nicht mit einer natürlich gewachsenen Bindung an die Heimat, sondern mit einer herbeigeführten ‚Entbindung‘, die traumatisiert und belastet. Die Betroffenen stellen eine Opfergemeinschaft dar, die sich in einem Zwischenraum befindet. Sie lassen also ein bestimmtes Hier hinter sich und sind auf dem Weg, ein Dort zu finden, jedoch ohne Vorstellung eines Ziels.8 Die große Menschenmasse befindet sich auf der Flucht, die sich unter schweren Umständen vollzieht. Das ist zweifelsohne eine Extremsituation, an der eine spezifische Zivilbevölkerung teilnimmt, zum Beispiel Frauen, Kinder und Greise. Auf solche Situation kann man sich nicht vorbereiten. Die Menschen sind nicht im Stande, zu entscheiden, was sie mitnehmen sollen, denn sie handeln unter Unsicherheit und Ungewissheit. Die Auswahl verbindet sich doch nicht mit einem rationalen Abwägen. Sie berücksichtigen die zur Verfügung stehenden Ressourcen und nehmen all das, was in Bündeln, Rucksäcken und Koffern getragen werden kann. Die Bilder des Trecks beschreibt Christoph Kleßmann folgendermaßen: „lange Reihen vollbepackter Pferdewagenmit alten Leuten, Frauen und Kindern, in quälendem Tempo auf dem Marsch nach Westen aus verstopften Straßen und bei eisiger Kälte […].“9 Erst während der Flucht erfolgt eine Art Inventur und es stellt sich die Frage: Was hätte man noch mitnehmen können? Weil die Entscheidung von der Schnelligkeit des Vorgangs getroffen wurde, machen sich große Mengen von Habenichtsen auf den Weg. Die Betroffenen auf der Flucht werden von permanenten Angstzuständen begleitet, sie haben keine Schutzmöglichkeit, sie sind also schutzlos dem Feind ausgeliefert.10 Hubert Orłowski ist aber der Meinung, dass die Zwangsaussiedlung als eine erste und relativ unbedeutende Leidensetappe zu betrachten ist und ihr Kern sich mit dem Endziel, mit dem Ankunftsort der Verbannung verbindet.11 Die Möglichkeit, dass die Flüchtlinge irgendwann eine fremde Welt erreichen, dass sie sich an einem neuen Ort niederlassen, wird durch den Zufall regiert. Die fremde Welt ist ein Dort, ein Ankunftsort, den sie noch nicht kennen. Der Ankunftsort bedeutet oft ein Flüchtlingslager, das man als unmenschlicher ‚Aufbewahrungsort‘ bezeichnen kann. Das Lagerleben entwickelt sich oft zu einem Dauerzustand und bildet eine spezifische, kollektive Lebensform.12 Die Ankunft selbst bedeutet ein physisches Ankommen, das als eine traumatische Erfahrung im Gedächtnis des Betroffenen funktioniert. In den Aufnahmegebieten schlägt den Flüchtlingen zweifelsohne die Ablehnung und Feindschaft entgegen. Überwiegend werden sie ausgegrenzt, diskriminiert und rangiert ganz unten in der gesellschaftlichen Hierarchie.13 Matthias Stickler fasst den Prozess der Ansiedlung folgendermaßen zusammen:

Die Umstände des Eintreffens in der „neuen Heimat“, die so gar nicht als solche empfunden wurde, verzögerte die Ankunft im übertragenen Sinne, die Integration in die Aufnahmegesellschaft, das wirkliche Heimischwerden, das sich Angenommenfühlen […] und förderte bei vielen Vertriebenen die nostalgische Rückschau in eine verklärte Vergangenheit und die Sehnsucht nach einer quasi mythisch, bzw. religiös überhöhten Heimat, die, je länger die Trennung währte, immer weniger mit der realen Welt, aus der man gekommen war, zu tun hatte.14

Den Ankunftsort betrachtet man also nicht als eine neue Heimat, denn selbst, wenn ein Ort zu einem Ankunftsort wird, heißt das noch lange nicht, dass dieser Raum einen Raum der Vertrautheit darstellen wird. Es wird ein fremder Raum sein und aus dieser Fremde muss zuerst einmal eine neue Heimat entstehen. Dieser Prozess ist aber lang anhaltend, wenn überhaupt möglich, denn die neue Heimat hat mit der alten keinen Zusammenhang.

Bei der weiteren Beschäftigung mit dem Phänomen der Flucht ist es notwendig, die Flucht als eine Deprivation zu betrachten. Die Deprivation gilt als Gegenbegriff zur In-Besitz- Haltung, zur relativen Vollkommenheit und Vollständigkeit. Sie steht im Zusammenhang mit verschiedenen Mangelerfahrungen und defizitären Zuständen. Die Flüchtlingsexistenz befindet sich also in einem Deprivationszustand, in dem die Menschen des Sicherheitsgefühls beraubt werden und die Verunsicherung ihr Leben dominiert. Die Beraubung und Entziehung bekommen den Sinn eines erzwungenen Mangels, teilweise auch einer unkontrollierten Wegnahme von bestimmten Sachen und Werten.15 In diesem Zusammenhang kommt es zu bestimmten Verlusten, die nicht nur materiell, sondern auch ideell, zeitweilig oder unwiederbringlich sind. Die Menschen auf der Flucht verlieren sowohl die mehr oder weniger wertvollen Gegenstände als auch die Gewissheit der Bezugnahme oder die festen Orientierungspunkte und Sicherheit. Auf jeden Fall bedeuten sie, so Zimniak: „eine wesentliche Beschränkung von Handlungsmöglichkeiten und einen Entzug von Entscheidungsfreiheit.“16 Der Verlust an Menschen oder an Heimat ist dagegen nur unwiederbringlich und trifft innerlich besonders stark. Er bedeutet eine Enteignung von Ureigenstem und, was sich damit verbindet, ebenso einen Sinnverlust. Die menschliche Existenz fungiert deswegen als eine defizitäre, identitätslose und nicht vollständige.

Auf der einen Seite bedeutet die Flucht eine Trennung von dem Familienhaus und von der Heimat. Unter Berücksichtigung des historischen Moments, der militärischen Lage, bedeutet die Flucht auch eine Notwendigkeit und hängt mit einer Lebensrettung zusammen. Die Handlungsbeteiligten wissen, dass es zum Heimatverlust kommen muss. Man kann sich zwar mit dem Gedanken trösten, dass man bestimmte Dinge rückgängig machen kann, aber das ist natürlich ein naiver Glaube. Die Menschenreaktionen angesichts der bevorstehenden Flucht sind von besonderer Bedeutung. Manchmal wird die letzte, endgültige Entscheidung, ob man die Flucht antreten soll, hinausgezögert, weil man nicht im Stande ist, die gewachsene Bindung an die angestammte Heimat aufzugeben. Es stellt sich nur die Frage, ob die kritische Haltung gegenüber dem Angreifer das gewünschte Resultat sichert.17

2.2 Emotionale Zone

Die Menschen lassen sich unter diktatorischen Einflüssen in bestimmte Kategorien einteilen. Dadurch entwickeln sich sowohl mit dem geschlossenen System übereinstimmende Einheimische als auch systemferne Fremde. Sie werden weiterhin als Freunde und Feinde genannt. Das bedeutet, sie werden entweder als lebenswürdig eingestuft und betrachtet oder als Nutzlose ausgeklammert.18 Die Flüchtlinge stellen eine Zwangsund Opfergemeinschaft dar, die eines Lebensraumes beraubt wird und die als ungewollte durch brutal durchgesetzte Machtverhältnisse vertrieben wird. Die Diskontinuität des Lebensrhythmus hat zweifelsohne einen großen Einfluss auf die Emotionalität einer Flüchtlingsexistenz.

Im ersten Punkt wird das Phänomen ‚Gefühl‘ oder ‚Emotion‘ als ein Untersuchungsgegenstand in einem allgemeinen Sinne analysiert. Das ‚Gefühl‘ gilt als eine zentrale Kategorie für die psychische Befindlichkeit des Menschen.19 Die Emotionen werden sozial konstruiert und als ‚seelisches Proletariat‘ behandelt. Sie gelten als: „dem niederen Bereich der Seele entstammendes Vermögen, das entweder kaum beachtet oder als gefährliches Erbe des Menschen eingeschätzt wird und daher eingeschränkt und kontrolliert werden muss.“20 Simone Winko erwähnt drei Aspekte, die einen Bezug auf die Funktionen des Fühlens oder der Emotionen nehmen. Erstens streben die Menschen nach der Erreichung eines emotionalen Zustands, der die weitestgehende Steigerung des subjektiven Wohlbefindens sichert. Darüber hinaus basiert dieser Zustand auf sozialen Bedingungen. Zweitens fungieren die Emotionen als eine Gewährleistung für die intersubjektive Verständigung. Das bedeutet eine Übertragung der Tatsache, dass die Menschen fühlen, auf die Funktionen und Qualität der Emotionen. Dementsprechend gelten sie als Vertreter der allgemeinmenschlichen ‚Sprache‘ und ‚Sprache des Gefühls.‘21 Sie charakterisiert sich durch weitreichende Kompetenzen: „In ihr ist die Verständigung über soziale Grenzen hinweg möglich; sie verbindet die Menschen, die sich trotz sozialer und kultureller Hindernisse auf sie einlassen; sie bildet ein unwiderlegbares ad hominem-Argument in der Diskussion über und der Beurteilung von Sachverhalten oder Personen.“22

Drittens werden die Emotionen und das Fühlen dadurch gekennzeichnet, dass sie die Welt auf eine ganzheitliche Art und Weise erfassen. Dabei ist nicht nur das Erkenntnisvermögen des Menschen, also die kognitive Seite von Bedeutung, sondern vor allem das seelische Vermögen, also die emotionale Seite. Die drei Verwendungsweisen von Emotionen dienen der Überwindung von Vereinzelung und der Herstellung von Verbindungen.23 Wenn bestimmte Impulse vom Außen einen negativen Einfluss auf die oben genannten Funktionen haben, wenn das Streben nach Glücklichsein, ‚die Sprache des Gefühls‘ und letztendlich das ‚seelische Vermögen‘ einer Flüchtlingsexistenz gestört wird, kommt es zu einem existenziellen Bruch. Die Durchsetzung der Verwendungsweise ist in diesem Fall unmöglich.

Die Emotionen und die Gefühlswelt einer Flüchtlingsexistenz lassen sich durch literarische Texte in Form von Metaphern ausdrücken. Monika Taubitz spricht in ihren Texten von drei Formulierungen, die das psychische Befinden des Betroffenen und die dabei begleitenden Emotionen zutreffend beschreiben. In dem ersten Punkt ist von dem ‚wahllosen Strandgut‘ die Rede. Bei der Analyse der ersten Formulierung muss man das Wort ‚Strandgut‘ genauer erklären. Wenn ein Schiff strandet, werden nach der Havarie bestimmte Gegenstände vom Meer an die Küste gespült. In diesem Sinne kann man eine Flüchtlingsexistenz als ein Strandgut der Geschichte bezeichnen. Dabei hat das Wort ‚wahllos‘ eine wichtige Rolle, denn es bedeutet, dass das Flüchtlingsschicksal jeden Menschen in verschiedenen Konstellationen ohne Rücksicht auf die Nationalität, Lebensweise oder den Glauben betreffen kann. Zweitens stellt Taubitz ein weiteres Epitheton dar, und zwar ‚nacktes Wurzelwerk.‘ Im wahrsten Sinne des Wortes bedeutet es die Gesamtheit der Wurzel einer Pflanze. Die Vorstellung, dass ein Baum umkippt und man seine Wurzeln sieht, kann man auf die Situation der Flüchtlinge übertragen. Wenn sie zur Flucht gezwungen werden und den Abschied von ihrer Heimat, Menschen, materiellen Gütern aber auch von bestimmten Emotionen nehmen, wird die erzwungene Migration aus einer metaphorischen Sicht als eine Art Entwurzelung definiert. Taubitz vergleicht also einen heimatlosen Menschen mit einem entwurzelten Baum, der nicht mehr gedeihen kann. In dem dritten Schritt wird der heimatlose Mensch mit einem ausgeworfenen (Luft)Anker in Verbindung gebracht. Man denkt in diesem Bezug an ein Schiff, das vor Anker liegt. Das bedeutet zugleich, dass eine Fortbewegung nicht mehr möglich ist, aber man wenigstens einen festen Halt im Fall eines Schiffes hat. Wenn es aber um eine Formulierung von Taubitz geht, ist von einem (Luft)Anker die Rede. Das Phänomen liegt darin, dass man in der Luft nicht vor Anker gehen kann, weil die Luft keinen Halt bietet. Mit dieser Metapher ist der Schwebezustand gemeint, in dem die sich die Flüchtlingsexistenzen befinden und der eine fehlende Sicherheit, einen fehlenden Orientierungsund Anhaltspunkt bedeutet.24

Die emotionale Zone der Flüchtlingsexistenz bezieht sich sowohl auf Erwachsene als auch auf Kinder und Jugendliche. Abgesehen davon, welche Altersgruppe die erzwungene Migration betrifft, verbindet sie Paweł Zimniak mit folgenden Schlagwörtern:

Chaos und Betriebsamkeit, Befremden, Angst und Beklemmung, Anspannung und Aufgeregtheit, Verunsicherung und Verwirrung, Lethargie und Willensschwäche, Machtlosigkeit und Unterlegenheit, Stummheit und Erschöpfung, Selbstbehauptungswille und Durchsetzungsfähigkeit.25

Im Folgenden wird der Fokus auf die Emotionen eines Individuums gesetzt, das sich in einer früheren Phase der Adoleszenz befindet. Die Kinderwelt wird oft mit der Erwachsenenwelt konfrontiert, wobei die ersten meistens keinen Einfluss auf die zweite Welt haben. Im Gegensatz zu der alltäglichen Offensichtlichkeit sind die Kinder manchmal in einer Extremsituation - und die Flucht ist als solche einzustufen - keine passiven, unbewussten Opfer der Erwachsenengeschichte, sondern sie übernehmen immer häufiger die Rolle des beurteilenden, denkenden, sogar aktiv handelnden Subjekts.26 Es stellt sich darüber hinaus die Frage, inwiefern die Kinder von ihren Erfahrungen während des Prozesses der erzwungenen Mobilität beeinflusst und wie die Akzente in Bezug auf die Konsequenzen gesetzt werden.

Die Kinder in der Phase der Adoleszenz müssen den Lebensabschnitt, der aus drei Prozessen besteht, und zwar aus dem sozialen, dem psychischen und dem körperlichen Prozess, überwältigen. Gansel bezeichnet ihn als eine ‚Neuprogrammierung,‘ die durch Bewältigungsstrategien stattfindet. Demzufolge ist die sexuelle Reifung, körperliche Entwicklung und die Teilnahme an gesellschaftlichen Konstellationen von besonderer Bedeutung.27 In dieser Etappe erfolgt die erste bewusste Selbstbestimmung und Ich- Empfindung des Individuums. Zimniak weist darauf hin, dass die Adoleszenz sich mit Grenzenund Grenzüberschreitungen verbindet.28 Dabei spielt der Prozess der Ablösung von den Eltern, die laut Hurrelmann als eine psychologische Entwicklungsaufgabe funktioniert, eine besonders wichtige Rolle.29 Bei diesem Prozess wird von beiden Seiten verlangt, dass sie sich einfühlsam verhalten und eine Kommunikationsfähigkeit aufweisen.30 Wenn diese Phase erfolgreich abgeschlossen wird, erreicht der Betroffene das Stadium der persönlichen Stabilität und verankert sich in der Sozialstruktur der gesamten Gesellschaft. Doch ist die Erfüllung dieser Aufgabe in einer Extremsituation wie Flucht nicht möglich, denn die Flucht gilt als eine Diskontinuität und liefert eine unkontrollierte, erzwungene Ablösung von den Eltern, für die man sich nicht vorbereiten kann.

Ein Flüchtlingskind bedeutet ein Individuum, das den Krieg oder andere Formen von der organisierten Gewalt erlebt hat, das ungewollt in diesen Prozess eingebunden wurde und das dadurch psychischen Belastungen ausgesetzt wird. Darüber hinaus entsteht bei der Entwicklung eines Kindes ein komplexes Beziehungsgeflecht zwischen ihm, seinen Bezugspersonen und seiner direkten Umwelt, dass von dem Krieg, Exil oder von der Krise beeinflusst wird.31 Die traumatische Situation, in der sich die Kinder auf der Flucht oder im Krieg befinden, bringt sie in eine bedrohliche Hilflosigkeit. Dabei ruft das Scheitern der erlernten Bewältigungsstrategien bestimmte Alarmreaktionen hervor, die teilweise zu Symptomen einer posttraumatischen Belastungsreaktion oder, laut Daniel Schacter, einer posttraumatischen Belastungsstörung gehören.32 Die Symptome beschreibt Adam folgendermaßen: „Es sind teilweise komplexe Gegenmaßnahmen, die das Kind entwickelt, um die traumatisierende Erfahrung zu bewältigen und eine Wiederholung zu verhindern.“33 Manchmal tauchen auch andere Anzeichen auf, und zwar die Störungen im Verhalten, das plötzliche Verstummen, Depression und andere nicht nur emotionale, sondern auch soziale Störungen. Die Verhaltensauffälligkeit eines Flüchtlingskindes verbindet sich häufig nicht direkt mit der Flucht oder mit dem Krieg, aber viele alltägliche Situationen werden aus dieser Perspektive immer noch gesehen. Schacter nennt ein klares Beispiel dafür. Es geht um die Soldaten, die während der Silvesternacht gelähmt wegen des Knalls des Feuerwerks waren.

Grenzüberschreitung, Aufstörung. Bilder von Adoleszenz in der deutschsprachigen Literatur. Heildelberg: Universitätsverlag Winter 2011. S. 595.

Sie leiden unter einem Granatenschock, der selbst unter normalen, nicht lebensbedrohenden Umständen die traumatischen Erinnerungen in Gang setzt.

Die während des Krieges oder des Exils entstehenden Emotionen sollen auf einer psychischen Ebene bearbeitet werden, andernfalls kann es zu transgenerationaler Weiterleitung von erlebten Traumata kommen. Selbst die Flüchtlingskinder, die erst im Exil zur Welt gekommen sind, werden mit den Fluchterlebnissen der Eltern belastet und setzen sich mit ihnen auseinander. In diesem Fall kann es zu folgenden Konsequenzen kommen: „Die intrapsychisch nicht bewältigten Konflikte von realen oder projizierten Opferaspekten, aber auch von tatsächlich erlebten oder vermuteten Täteranteilen, können dann dazu führen, dass Eltern und Kinder darüber nicht reden und eine ‚Mauer des Schweigens‘ entsteht.“34 Die nie ausgesprochenen Konflikte, traumatische Erfahrungen, Gefühle von Trauer, Wut und Schuld sollen also besprochen und bearbeitet werden, sonst wird man von der Belastung auf der emotionalen Ebene nie befreit. Dabei spielt das Gefühl der Zugehörigkeit eine enorm große Rolle.

Die Kinder erfahren Krieg und Verfolgung auf jeden Fall nicht als ein einziges und begrenztes Ereignis. Sie werden häufig selber verletzt oder fungieren als Zeugen von Gewaltakten nicht nur an Familienangehörigen, sondern ebenso an völlig fremden Menschen. Darüber hinaus werden sie der zerstörerischen Kraft ausgeliefert, denn sie können nicht mal von den Eltern geschützt werden. Demzufolge kommt es bei ihnen zu einer fundamentalen Erschütterung der Hoffnung und des Bedürfnisses, bei den Bezugspersonen Schutz, Sicherheit, emotionale und kognitive Orientierung zu erreichen. Dieser Prozess führt zu folgenden Konsequenzen: „Der Glaube und die Hoffnung an die elterliche Omnipotenz wurde zerstört und dies kann oft zu Gefühlen von Trauer und Wut, häufig auch zu Schuldund Schamgefühlen führen.“35

Die Flucht und die dabei entstehenden Umstände tragen zweifelsohne, abgesehen von dem Alter, zur traumatisierenden Entwurzelung des Betroffenen bei. Die Traumatisierung bedeutet eine Beschädigung oder sogar eine Zerstörung der Symbolisierungsfähigkeit des inneren und äußeren Spielraumes. Die emotionale, psychische Seite eines Individuums wird verzerrt, meistens irreparabel vernichtet.

3 Zum Raumdiskurs

3.1 Zur Theorie des Zwischenraumes

Die soziologischen Forschungen zeigen deutlich, dass es keine menschliche Existenz außerhalb von Raum und Zeit geben kann, wobei die beiden Phänomene die Aufgabe der Konstituierung erhalten. Bei der Auseinandersetzung mit dem Begriff ‚Raum‘ kommt man zu seiner paradoxalen Betrachtung. Auf der einen Seite fungiert der Raum als eine Art Aufenthalt, der die Gesellschaft ständig umgibt. Darüber hinaus kann man ihn erfahren, betreten oder verlassen. Von daher stellt er etwas Konkretes dar, beispielsweise einen ‚Lebensraum‘. Wenn man aber andererseits an einen ‚Weltraum‘ denkt, stellt man sich etwas vor, was man nicht mehr fassen kann, also etwas Abstraktes. Die Beschäftigung mit dem Raumdiskurs aus der soziologischen Sicht verbindet sich jedoch nicht mit der Frage, was der Raum ist, sondern eher mit der Überlegung, wie der Raum überhaupt gedacht wird. Dabei geht es ebenso um bestimmte Raumkonzepte und Raumvorstellungen.36

Der Raumdiskurs stellt eine tiefe Spaltung zwischen seinen absolutistischen und relativistischen Standpunkten. Den relativen Raumbegriff versteht man im Bereich der Soziologie laut Schroer als einen Behälter oder ‚Container,‘ in dem Körper einen festen Platz haben. Die Körper weisen eine gewisse Passivität auf, weil der Raum zwar auf alle körperlichen Objekte wirkt, aber sie üben auf ihn keine Rückwirkung aus. Im absoluten Modell wird der kreative Anteil des Menschen betont, der darin besteht, dass sie ihn durch ihre Aktivitäten, also durch soziale Prozesse konstruieren.37 Schroer zitiert in diesem Sinne Bernd Hamm:

So kann man sagen, dass es keinen Raum gibt, der nicht erst durch Wahrnehmung soziale Bedeutung erlangte. Eben darin liegt die soziologische Bedeutung des Raumes begründet, dass er nicht existiert außer in unserer Wahrnehmung immer und unausweichlich durch soziale Bezüge vorgeformt und vermittelt stattfindet. Damit wird Raum zu einer soziologischen Kategorie.38

Die absolutistische Raumvorstellung besteht aus Raum und Handlung, wobei die relativistische den Raum als Folge der Beziehung zwischen den Handlungen betrachtet.39 Die absolutistische These nimmt jedoch an, dass der Raum unabhängig vom Handeln existiert und als unbewegte, homogene Grundlage des Handelns funktioniert. Das relativistische Denken dagegen schließt die Annahme ein, dass der Raum auf der Anordnung der Handlungen basiert. Die konstante Bewegung der Handlungen beeinflusst den permanenten Veränderungsprozess des Raumes. Demzufolge ist seine Existenz zweifelsohne von den Körpern (Handlugen) abhängig.40

Im Weiteren wird ein Raumkonzept aus der soziologischen Perspektive von Pierre Bourdieu analysiert. Bei der Beschäftigung mit dem sozialen Raum, der von Bourdieu auch ‚Feld‘ genannt wird, stellt sich die Frage nach der gegenseitigen Auswirkung von sozialen und räumlichen Strukturen und nach dem Verständnis von Mechanismen ihrer Reproduktion.41 Die Strukturen werden von Menschen geschaffen und aufrechterhalten. Um es auf den Punkt zu bringen: Menschliches Handeln und Struktur bilden den Begriff des sozialen Raumes.42 Dieses Phänomen funktioniert als eine relationale (An)Ordnung sowohl vom Individuum als auch von bestimmten Gruppen von Menschen in permanenter Bewegung, also im Verteilungskampf, denn, ähnlich wie Durkheim, weist Bourdieu auf Unterscheidungsbzw. Verteilungsprinzipien des sozialen Raumes hin. Die Definition der einzelnen sozialen Akteure erfolgt aufgrund ihrer relativen Stellung im Raum. Die Verteilung beruht auf gleichen bzw. unterschiedlichen Verfügungsmöglichkeiten über die Kapitalsorten, das heißt über soziales, ökonomisches und kulturelles Kapital.43 Jeder soziale Akteur hat eine Stellung im Raum. Innerhalb des sozialen Raumes kommt es zu einer Verhinderung jeder Auseinandersetzung zwischen weit voneinander entfernt befindlichen Parteien. In diesem Bezug stellt Schoer zwei übereinstimmende Meinungen, wenn er schreibt: „Für Bourdieu wie für Durkheim erfüllt der Raum damit die Funktion, Unterscheidungen und Unterteilungen vorzunehmen, aufgrund deren die Möglichkeit einer Begegnung zwischen zwei mit Kapital ungleich ausgestatteten Akteuren so gut wie ausgeschlossen ist.“44 Die Feststellung bedeutet, dass man die sowohl ökonomischen als auch kulturellen Unterschiede nicht missachten soll, demzufolge kann nicht jeder mit jedem im Verhältnis bleiben. Daraus resultiert eine weitere Funktion, und zwar, dass der Raum eine Art Ordnung ist und durch diese Ordnung eine Sicherung für bestimmte Stabilität ist. Diese Aufgabe zeigt sich dadurch, dass „bei Menschen, die sich oben im Raum befinden, wenig Chancen für eine Heirat mit Menschen bestehen, die unten im Raum sind.“45 Ein klares Beispiel stellen Flüchtlinge und Einheimische dar.

Zwischen beiden Teilräumen gibt es in der Regel keine Überlappung, weil die Annäherung des Fernsten einfach nicht möglich ist. Wenn es aber dazu kommen sollte, werden beide Akteure zum Scheitern im Sinne des Verständigungsmangels verurteilt.

Gegenüber dem sozialen Raum stellt Pierre Bourdieu den ‚angeeigneten physischen Raum,‘ der nicht zum Raum durch die Anordnungen wird, sondern dadurch, dass in ihm die Anordnungen realisiert werden. Während das Phänomen des sozialen Raumes nur als Bild für die Verdeutlichung sozialer Prozesse funktioniert, gilt der angeeignete physische Raum als ein starrer Raum, in den sich die sozialen Prozesse einschreiben. In diesem Zusammenhang steht Bourdieus Ausspruch: „Es ist der Habitus, der das Habitat macht.“46 Damit ist gemeint, dass durch die Verfügung über Kapitalsorten bestimmte Möglichkeiten entstehen, die in unterschiedlichen Standorten verwirklicht werden. Die These zeigt, dass sich der soziale Raum in dem angeeigneten physischen Raum niederschlägt. Daraus resultiert die Konsequenz, dass der angeeignete physische Raum die Auskunft über die Position im sozialen Raum gibt. Genauer gesagt, der Besitzstand bestimmt die soziale Stellung in der Gesellschaft. Demzufolge kommt man zu der Schlussfolgerung, dass die Konstitution vom Räumen durch die Position im sozialen Raum geprägt wird.47

Weitergehend kommt es zu der Analyse des Raumkonzeptes von Niklas Luhmann. Obwohl ihm keine Theorie des Raumes gehört, gibt es einige Thesen, die sich darauf beziehen, was in der Systemtheorie unter Raum zu verstehen ist. Im Weiteren wird der Fokus auf die Thematisierung von Exklusion und Inklusion gesetzt, wobei die Frage nach der räumlichen Exklusion betont wird. Die Exklusion beschreibt Luhmann als Nichtteilhabe an Kommunikation. Gemeint werden riesige Menschenmengen, die aus einem Raum der Vertrautheit ausgeschlossen werden und die unter den Bedingungen der Exklusion leben. Darüber hinaus wird der Exklusionseffekt durch die Mehrfachanhängigkeit von Funktionssystemen verstärkt. Dadurch kommt es zu einer Kettenreaktion, die darin besteht, dass sich die eine Exklusion gleich nach der anderen vollzieht. Diese Erscheinung ruft eine multiplikatorische Exklusion hervor, die „die Ausgeschlossenen immer weiter ins Abseits drängt, so lange, bis sie von nahezu allen Kommunikationsbezügen abgekoppelt sind und nur noch als Körper vorkommen - einzig und allein damit beschäftigt, den nächsten Tag zu überstehen.“48 Luhmann ist der Meinung, dass ein Zusammenhang zwischen der räumlichen Differenzierung und der Exklusion besteht. Die extreme Exklusion verdichtet sich an konkreten Orten, die störungsgeladen sind und in den das Risiko der psychischen und physischen Gewalt enorm steigt. Das Leben in Gebieten, in denen es nur um das Überleben geht, bietet keine Hoffnung auf den Anschluss an den Inklusionsbereich. Der Inklusionsbereich bedeutet die Nähe oder Ferne und gilt zugleich als Kriterium für das Ausmaß der Exklusion, entweder für ihre Kurzlebigkeit oder Dauerhaftigkeit.49

Niklas Luhmann ist der Meinung, dass es keine störungsfreien Räume gibt. Sie bedeuten eine „Einschränkung der Freiheitsgrade,“50 denn sie stellen weniger Verhaltensmöglichkeiten zur Verfügung. Es stellt sich die Frage, wie man die eigene Position stärkt, damit der andere an Macht verliert, welche Ressourcen sollen angetrieben werden, um die Handlungsmöglichkeiten zu erweitern, wie die Chancen auf Schutz und Angriff aussehen. All dies soll dazu dienen, die Kontrolle über die Situation in einem Raum der Störungen zu behalten.51 Die Dynamik und Unvorhersehbarkeit der Abläufe der Störungen können destruktiv wirken. Sie können zu einer Zerstörung von Menschen und Sachen und zu einer kompletten Verwüstung des Raumes beitragen.

Die störungsgeladenen Räume gelten als unerwünscht. Demzufolge entscheiden sich die Betroffenen, den defizitären, explosiven, spannungsgeladenen Lebensraum, der zugleich eine „räumliche Bindung und Verbindung in Form verschiedener Ligaturen“52 bedeutet, zu verlassen. Der Mensch auf der Flucht befindet sich in einem Schwebezustand, er ist also eine Existenz in der Schwebe. Er ist aufgespannt zwischen seiner Heimatund Besitzlosigkeit und einer neuen Ansiedlung bzw. Beheimatung.53 Die Bewegung der Ortsveränderung wird als Zwischenraum thematisiert. Uwe Wirth beschreibt diesen Begriff als eine imaginäre oder materielle Grenze. Im Weiteren wird der Akzent auf die imaginäre Perspektive gesetzt, denn das soziale Leben im Zwischenraum hat bestimmte Auswirkungen auf die psychosoziale Lage der Flüchtlingsexistenz.54 Die alltägliche Realität des Individuums in der Schwebe verbindet sich mit zahlreichen sozialen, psychischen und somatischen Problemen. Es wird ständig von Gefühlen begleitet, wie Unmöglichkeit, Abhängigkeit, das Gefühl, unerwünscht zu sein, die Enge, das Warten, die Verständigungsprobleme, das Nichtstun, die Armut, Zukunftslosigkeit. Der Betroffene wird degradiert, sodass die Anerkennung und Wertschätzung keine Rolle mehr spielen.55 Er befindet sich in einem Raum des ‚nicht mehr‘ und des ‚noch nicht.‘56

Wenn man bedenkt, dass es keine Existenz außerhalb des Raumes geben kann, dass die Menschen durch den Raum definiert werden, so kommt man zu der Schlussfolgerung, dass die Flüchtlinge aus dem sozialen Leben ausgeschlossen werden. Sie haben ihre Heimat verlassen und einen neuen Anhaltspunkt noch nicht erreicht. Demzufolge ‚existieren‘ sie in einem Zwischenraum, der keine Sicherheit, Vertrautheit und Zukunft bietet.

3.2 Zustand der Heimatlosigkeit

Die Heimat wird als Wertverhältnis der Menschen zu ihrer Umwelt verstanden. Dieses Phänomen bedeutet für sie eine räumliche Bezogenheit, die bestimmte Gefühle aktiviert, wie Bindung und Zugehörigkeit. Wird diese Bindungsligatur durch eine Diskontinuität, eine Unterbrechung oder einen Bruch zerstört, so kommt es zu einer Entwurzelung, zu einem erzwungenen Abschied von der Heimat. Im folgenden Kapitel wird demzufolge der Fokus auf den Zustand der Heimatlosigkeit gesetzt, genauer gesagt, auf den psychischen Zustand einer Flüchtlingsexistenz und auf die daraus resultierten Konsequenzen. Im ersten Punkt wird der Begriff ‚Heimat‘ definiert.

‚Heimat‘ verbindet sich in ihrer zentralen Bedeutung mit dem Besitz von Haus und Hof, mit dem väterlichen Erbe. Die Assoziierung der Heimat mit einer Hofanlage bedeutet, dass die Heimat nicht jedem gehören kann. Der Hof darf von dem Ältesten aus der Familie übernommen werden und alle andere bleiben heimatlos. Es kommt zu einer Gleichsetzung von einem Besitzlosen mit einem Heimatlosen. Heimatangehörigkeit setzt ebenso eine Gemeindeangehörigkeit voraus und verwirklicht sich durch Geburt, Einkauf, Einheirat oder Aufnahme in die Gemeinde.57 Wegen der Industrialisierung und Mobilität kommt es zu einer Lockerung des Heimatsbezugs auf der rechtlichen Ebene und zu einer Befreiung aus der rechtlichen Zuständigkeit. Durch eine räumliche Mobilität, also durch den Ortswechsel und eine Umstellung auf einen anderen Lebensraum und die sich damit verbundenen Lebensbedingungen erfolgt die Lockerung räumlicher Bindungen. Im 19. Jahrhundert basierte die Bedeutung des Begriffs ‚Heimat‘ auf einem nationalen Verständnis.58 Seine Politisierung trägt zu einer Verschmelzung der Begriffe ‚Heimat‘ als eine natürlich gewachsene Bindung und ‚Vaterland‘ als ein politisches Phänomen bei. In diesem Sinne wurde Heimat „im Kontext des Zusammenbruchs massiv mit ideologischen Wertungen besetzt, restlos missbraucht, instrumentalisiert und manipuliert.“59 Der Grund für das Verschwinden des Heimatsbegriffs aus der öffentlichen Debatte im Nachkriegsdeutschland ist seine Überstrapaziertheit und „sich langsam vollziehende Entwertung der so genannten vaterländischen Werte, die ideologisch mit dem Begriff ‚Heimat‘ verknüpft werden.“60 Der bewohnte Staat kann nicht als ‚politische Heimat‘ gelten und bietet wenige Identifikationspunkte.61

Zu den Grundrechten eines Menschen gehört zweifelsohne das Recht auf die Heimat, und zwar ohne die Tatsache zu berücksichtigen, ob er als Teil des Staatsund Völkerrechts anerkannt wird. Die Beschränkung oder Ausschließung des Rechtes darf nicht zustande kommen. Zimniak bringt dieses Phänomen in Zusammenhang mit folgenden Begriffen: „Selbstbestimmungsrechte, Diskriminierungsverbot, Vertreibungsverbot, Wohnund Aufenthaltsrecht, Ausbürgerungsverbot oder Rückkehrrecht.“62 Die Heimatgründung erfolgt sowohl auf der geographischen als auch auf der geistigkulturellen Ebene immer mit der Erwartung, dass sie einen Dauerzustand darstellen wird, wobei Vergänglichkeit und Verlust nicht ausgeschlossen werden sollen.63

1945 finden die neuen Grenzziehungen statt, die die Betroffenen zu einer Übersiedlung zwingen. Das Wort ‚Heimat‘ verbindet sich in diesem Sinne mit dem Topos der ‚verlorenen Heimat.‘64 Den Heimatverlust erfahren die Menschen als ein einschneidendes Ereignis, dessen Konsequenz eine Fahrt ins Ungewisse ist. Gemeint ist hier nicht Reise, Umzug oder Auswanderung, die zweifelsohne von anderen Faktoren beeinflusst werden, als Vertreibung, Flucht, Zwangsaussiedlung, Ausweisung oder Verschleppung, die wiederum einen historischen, kaum von dem Betroffenen beeinflussbaren Hintergrund haben.65 Unter ‚Heimat‘ versteht man nicht unbedingt eine nationale Zugehörigkeit, sondern eher einen

[...]


1 Vgl. Schulz, Eberhard Günter (Hg.): Schicksal und Bewältigung der Flucht und Vertreibung von Deutschen

und Polen. Vorträge und Berichte der Tagungen der Stiftung Ostdeutscher Kulturrat. Hildesheim: Georg Olms 2009, S. 17.

2 Vgl. Steinbach, Erika: Flucht Vertreibung Mahnung. Menschenrechte sind nicht teilbar. Erfahrungen meines Lebens. München: Herbig 2016, S. 10.

3 Vgl. Zimniak, Paweł: Leben im ‚Zwischenraum‘, Zu literarische Verhandlungen deutscher Flüchtlingsexistenz am Ende des 2. Weltkriegs. Manuskript, S. 1.

4 Vgl. Mehnert, Elke (Hg.): Landschaften der Erinnerung. Flucht und Vertreibung aus deutscher, polnischer und tschechischer Sicht. Frankfurt (M.): Peter Lang 2001, S. 19.

5 Vgl. ebd. ., S. 19.

6 Vgl. ebd., S. 267.

7 Vgl. Zimniak, Paweł: Deutsch Kognitiv-Emotiv-Kommunikativ. Zum didaktischen Potenzial aktueller Diskurse. Wrocław-Dresden: ATUT 2015, S. 71.

8 Vgl. Zimniak, Paweł: Leben im‚Zwischenraum‘. Manuskript, S. 2.

ϱ

9 Mehnert, Elke (Hg.): Landschaften der Erinnerung, S. 23.

10 Vgl. Zimniak, Paweł: Deutsch Kognitiv-Emotiv-Kommunikativ , S. 70.

11 Vgl. Mehnert, Elke (Hg.): Landschaften der Erinnerung, S. 92.

12 Vgl. Zimniak, Paweł: Leben im ‚Zwischenraum‘, Manuskript, S. 7.

13 Vgl. Schmidt, Jürgen W. (Hg.): Als die Heimat zur Fremde wurde… Flucht und Vertreibung der Deutschen aus Westpreußen. Aufsätze und Augenzeugenberichte. Berlin: Dr. Köster 2011, S. 111.

14 Ebd., S. 111.

15 Vgl. Zimniak, Paweł: Deutsch Kognitiv-Emotiv-Kommunikativ, S. 69.

16 Ebd., S. 70.

17 Vgl. ebd. , S. 71.

ϳ

18 Vgl. Zimniak, Paweł: Deutsch Kognitiv-Emotiv-Kommunikativ, S. 26.

19 Vgl. Winko, Simone: Kodierte Gefühle. Zu einer Poetik der Emotionen im lyrischen und poetologischen Texten um 1900. Berlin: Erich Schmidt 2003, S. 159.

20 Ebd., S. 168.

21 Vgl. ebd., S. 159.

22 Ebd., S. 159.

ϴ

23 Vgl. ebd., S. 159.

ϵ

24 Vgl. Zimniak, Paweł: „Wahlloses Strandgut“ - „Nacktes Wurzelwerk“ - „Ausgeworfener (Luft)Anker.“ Zum Zwischenraum des Flüchtlingsexistenz von Monika Taubitz. Manuskript, S. 1.

25 Zimniak, Paweł: Leben im ‚Zwischenraum‘, Manuskript, S. 2.

26 Vgl. Hernik-Młodzianowska, Monika: Das verlorene Paradies - Bilder des Kriegs in den Kinderromanen. „Der rote Nepomuk“ von Josef Holub und „Reise gegen den Wind“ von Peter Härtling. In: Gansel, Carsten/ Zimniak, Paweł (Hg.): Reden und Schweigen in der deutschsprachigen Literatur nach 1945. Fallstudien.

Wrocław - Dresden: Neisse 2006, S. 274f.

27 Vgl. Gansel, Carsten: Moderne Kinderund Jugendliteratur. Ein Praxishandbuch für den Unterricht. Berlin: Cornelsen Scriptor 1999, S. 114.

28 Vgl. Zimniak, Paweł: Störungen und Verhaltensauffälligkeiten - Zu Heinz Strunks‚Reibungsflächen‘

männlicher Adoleszenz in„Fleckenteufel“(2009). In: Gansel, Carsten/ Zimniak Paweł (Hg.): Zwischenzeit,

ϭϬ

29 Vgl. Hurrelmann, Klaus (Hg.): Lebensphase Jugend. Eine Einführung in die sozialwissenschaftliche Jugendforschung. Weinheim/München: Juventa 2005, S. 33.

30 Vgl. ebd., 119.

31 Vgl. Adam, Hebertus: Kinder im Krieg - Aspekte von Trauma und Versöhnung. In: Rosen, Klaus-Henning/ Sieber, Tanja (Hg.): Jahrbuch der Deutschen Stiftung für UNO-Flüchtlingshilfe 2002/2003. Flucht. Kinder - Die schwächsten unter den Flüchtlingen. Berlin/ Bad Honnef 2003, S. 113.

32 Vgl. Schacter Daniel, L.: Aussetzer. Wie wir vergessen und uns erinnern. Bergisch Gladbach: Lübbe GmbH & Co. KG 2005, S. 275.

33 Adam, Hebertus: Kinder im Krieg - Aspekte von Trauma und Versöhnung, S. 114.

ϭϭ

34 Ebd., S. 115.

35 Ebd., S. 120.

ϭϮ

36 Vgl. Schroer, Markus: Räume, Orte, Grenzen. Auf dem Weg zu einer Soziologie des Raumes. Frankfurt (M.): Suhrkamp 2006, S. 10.

37 Vgl. ebd., S. 44f.

38 Ebd., S. 45.

39 Vgl. Löw, Martina: Raumsoziologie. Frankfurt (M.): Suhrkamp 2001, S. 17f.

ϭϯ

40 Vgl. ebd., S. 18.

41 Vgl. Schroer, Markus: Räume, Orte, Grenzen, S. 83.

42 Vgl. Löw, Martina: Raumsoziologie, S. 180.

43 Vgl. ebd., S. 181.

44 Schroer, Markus: Räume, Orte, Grenzen, S. 84.

ϭϰ

45 Ebd., 84.

46 Löw, Martina: Raumsoziologie, S. 182.

47 Vgl. ebd., S. 182f.

ϭϱ

48 Schroer, Markus: Räume, Orte, Grenzen, S. 151.

49 Vgl. ebd., S. 153.

50 Luhmann, Niklas: Einführung in die Systemtheorie. Heidelberg: Carl-Auer 2008, S. 338.

51 Vgl. ebd., S 338.

52 Zimniak, Paweł: Deutsch Kognitiv-Emotiv-Kommunikativ, S. 92.

53 Vgl. Zimniak, Paweł:„Wahlloses Strandgut“ - „Nacktes Wurzelwerk“ - „Ausgeworfener (Luft)Anker.“ Manuskript, S. 2.

54 Vgl. Hemmerling, Urlike/ Schwarz, Tobias:‚ Flüchtlinge‘In Deutschland - erzwungenes Lebend im

Zwischenraum. In: u.a. Hemmerling, Urlike/ Schwarz, Tobias ( Hg.): Projekttutorien„Lebenswirklichkeiten

von Flüchtlingen in Berlin“/„Behörden und Migration.“Verwaltet, entrechtet, abgestempelt - wo bleiben die Menschen? Berlin: AStA der FU Berlin 2003, S. 17.

ϭϲ

55 Vgl. ebd., S. 25.

56 Vgl. ebd., S. 17.

57 Vgl. Zimniak, Paweł: Heimatvebundenheit und Weltläufigkeit. In: Grimberg, Martin/ Engel, Ulrich/ KaszyĔski, Stefan (Hg.): Convivium. Germanistisches Jahrbuch. Bonn: DAAS 2002, S. 77.

ϭϳ

58 Vgl. ebd., S. 81.

59 Zimniak, Paweł: Deutsch Kognitiv-Emotiv-Kommunikativ, S. 75.

60 Zimniak, Paweł: Heimatvebundenheit und Weltläufigkeit, S. 86.

61 Vgl. Zimniak, Paweł: Deutsch Kognitiv-Emotiv-Kommunikativ, S. 76.

62 Ebd., S. 78.

63 Vgl. ebd., S. 78.

64 Mehnert, Elke (Hg.): Landschaften der Erinnerung, S. 255.

65 Vgl. ebd., S. 264f.

ϭϴ

Ende der Leseprobe aus 71 Seiten

Details

Titel
Flüchtlingsexistenz(en) in Arno Surminskis "Kudenow oder An fremden Wassern weinen"
Hochschule
Universität Zielona Góra  (Universität Grünberg)
Note
1
Autor
Jahr
2017
Seiten
71
Katalognummer
V424110
ISBN (eBook)
9783668694965
ISBN (Buch)
9783668694972
Dateigröße
723 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Flüchtlingsexistenz, Flucht, Heimatlosigkeit, Zwischenzustand, individuelles Gedächtnis, kollektives Gedächtnis
Arbeit zitieren
Aleksandra Lange (Autor:in), 2017, Flüchtlingsexistenz(en) in Arno Surminskis "Kudenow oder An fremden Wassern weinen", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/424110

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