Kommissioniersysteme. Die Kommissionierung im Gesamtkontext der logistischen Kette


Hausarbeit, 2005

23 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abstract

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

1 Einleitung

2 Begriffliche Definition und Einordnung in die logistische Kette

3 Übersicht und Gliederung von Kommissioniersystemen
3.1 Das Organisationssytem
3.2 Das Materialflusssystem
3.3 Das Informationsflusssystem
3.4 Der Faktor Mensch im Kommissioniersystem

4 Bestimmungsfaktoren für die Auswahl geeigneter Kommissioniersysteme

5 RFID in der Kommissionierung

6 Fazit

Literaturverzeichnis

Abstract

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Grundaufbaustruktur von Kommissioniersystemen und zeigt wie sich das übergeordnete Organisationssystem sowie der Material- und Informationsfluss hierauf auswirken. Es werden Faktoren aufgezeigt, die Einfluss auf die Auswahl eines geeigneten Kommissioniersystems haben und am Beispiel von RFID wird beschrieben, wie diese Technologie sich auf die Kommissionierung auswirken kann

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Logistische Kette beim Produzenten

Abbildung 2: Elemente eines Kommissioniersystems

Abbildung 3: Bestimmende Artikeleigenschaften

Abbildung 4: Generelle Arten von Kommissioniersystemen

Abbildung 5: RFID Transponder

Abbildung 6: Testbereiche des RFID Innovation Center

Abbildung 7: Testanlagen im Kommissionierbereich des RFID Innovation Center

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Morphologischer Kasten des Organisationssystems

Tabelle 2: Unterteilung von Kommissioniersystemen

Tabelle 3: Informationstechnische Gliederung von Kommissioniersystemen

Tabelle 4: Typische Pickleistungen in Kommissioniersystemen

1 Einleitung

Die Kommissionierung ist einer der komplexesten und personalintensivsten Bereiche der logistischen Kette und bildet deshalb einen großen Kostenblock.[1] Im Sinne einer effizienten Gestaltung der Supply Chain sollte die Kommissionierung immer im Gesamtkontext der logistischen Kette gesehen werden.

Die vorliegenden Hausarbeit ordnet die Kommissionierung in die logistische Kette ein und beschreibt exemplarisch die Elementarstrukturen verschiedener Kommissioniersysteme. Anschließend werden möglich Auswahlkriterien für Kommissioniersysteme grob angerissen und dargestellt, um schließlich Entwicklungstendenzen im Lager- und Kommissionierbereich am Beispiel von RFID zu beschreiben.

2 Begriffliche Definition und Einordnung in die logistische Kette

Kommissionieren ist das Zusammenstellen von bestimmten Teilmengen (Artikeln) aus einer bereitgestellten Gesamtmenge (Sortiment) aufgrund von Bedarfsinformationen (Aufträgen).[2] Das Kommissionieren wird organisatorisch und physisch dem Lagerbereich zugeordnet und stellt den Übergang von der sortenreinen Lagerung (i.d.R. Paletten) zum sortenunreinen Auftrag dar. Die Kommissionierung ist somit Bestandteil der innerbetrieblichen Logistik. Betrachtet man die Kommissionierung als Prozess, so setzt dieser sich aus folgende Teilprozesse zusammen:[3]

- Transport der Ware zum Bereitstellungsplatz
- Bereitstellung der Ware (in Bereitstelleinheiten)
- Fortbewegung des Kommissionierers[4] zum Bereitstellungsplatz
- Vorgabe der Entnahmeinformationen
- Entnahme der auftragsgemäßen Artikelanzahl
- Quittierung des Entnahmevorganges
- Abgabe in Sammelbehälter (Einbindung in Fördersystem)
- Zusammenführung der Sammelbehälter
- Beschickung der Bereitstellungsplätze mit Nachschub

Neben der physischen Bereitstellung und dem Transport der Kommissioniergüter, also dem Materialfluss, findet ein paralleler Informationsfluss statt. Gerade im Bereich der anzustrebenen Synchronisation dieser beiden Flüsse liegen die größten Optimierungs- und Kostensenkungspotentiale.

Nachfolgend zeigt Abbildung 1 schematisch die Einordnung der Kommissionierung in die logistische Kette.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Logistische Kette beim Produzenten[5]

Dargestellt ist hier die logistische Kette eines Produzenten vom Warenein- bis Warenausgang. Auch in der fortgesetzten logistischen Kette, z.B. beim Handel im Zentrallager, kann erneut eine Kommissionierung erfolgen.

Die Kommissionierqualität zählt immer mehr zu den wesentlichen Erfolgsfaktoren für Unternehmen, um im Wettbewerb auf dem Markt bestehen zu können. Falsche Kommissionierung und daraus resultierende Fehllieferungen führen zu erhöhtem Zeitbedarf (Retourenabwicklung, Neukommissionierung, etc.) und lassen somit auch die Kosten ansteigen.[6]

Die Kommissionierung ist also ein wesentlicher Bestandteil der logistischen Kette und erfolgt in unterschiedlichen Ausprägungen sowohl bei Produzenten, im Handel, als auch bei Lieferanten etc. Welche Leistungen solche Systeme im Einsatz erbringen müssen, zeigen eindrucksvoll und beispielhaft die Kennzahlen der Warenverteilzentren des Versandhandels. Hier werden täglich bis zu 180.000 Sendungen aus einem Sortiment von etwa 160.000 Artikeln kommissioniert. Im Pharmagroßhandel, der im wesentlichen die Versorgung von Apotheken sicherstellt, werden Reaktionszeiten - der Zeitraum von Auftragseingang bis zum Versand - erreicht, die zwischen 20 und 45 min liegen. Mehrmals täglich werden Apotheken aus einem Sortiment von durchschnittlich 100.000 Artikeln (je Verteilzentrum) versorgt.[7]

3 Übersicht und Gliederung von Kommissioniersystemen

Im praktischen Einsatz befindet sich eine Vielzahl von Kommissioniersystemen. In diesem Kapitel soll eine kurze und systematische Übersicht nach unterschiedlichen Kriterien geordnet erfolgen.

3.1 Das Organisationssytem

Abbildung 2 zeigt die Elemente von Kommissioniersystemen, wobei die Elemente Material- und Informationssystem aus einem Ablauf von Grundfunktionen bestehen, die unterschiedliche Realisierungsmöglichkeiten beinhalten. Beide Elemente werden durch das übergreifende Organisationssystem bestimmt.[8]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Elemente eines Kommissioniersystems[9]

Das Organisationssystem wiederum gliedert sich in drei Teilsysteme (nach VDI 3590), die sich der nachfolgenden Tabelle 1 entnehmen lassen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 1: Morphologischer Kasten des Organisationssystems[10]

Unter der Aufbauorganisation wird die Infrastruktur verstanden, die sich aus den Eigenschaften der zu kommissionierenden Artikel bestimmt und häufig in Gruppen zusammengefasst wird, wobei in den Kommissionierzonen oft eine spezifische Kommissioniertechnik eingesetzt wird.[11] Nach welchen Eigenschaften der Artikel die Zuordnung der Kommissioniersysteme erfolgt zeigt die Abbildung 3.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Bestimmende Artikeleigenschaften[12]

Die Ablauforganisation beschreibt die Art und Weise, wie ein Kommissionierauftrag durch die Kommissionierzone läuft (vgl. auch Tabelle 3). Grundsätzlich kann die Ablauforganisation einstufig (auftragsorientiert) oder mehrstufig (artikelorientiert) jeweils nacheinander (sequentiell) oder gleichzeitig (parallel) erfolgen. Eine zeitliche Reihenfolge der Auftragseinstellung in das Kommissioniersystem und Auftragsverfolgung während des Kommissionierungsvorgangs wird durch die Betriebsorganisation festgelegt. Durch die Ausrichtung an Zielgrößen soll die Gesamtoptimierung des Systems erreicht werden. Solche Zielgrößen können z.B. minimale Durchlaufzeiten, eine optimale Kapazitätsauslastung oder eine fehlerlose Kommissionierung sein.[13]

Neben diesen drei Elementen können Kommissioniersysteme noch grundsätzlich danach unterteilt werden, ob diese unter Einsatz von Menschen oder maschinell betrieben werden, wie es Abbildung 4 zeigt. Bei den meisten in der Praxis eingesetzten Systemen wird auf den Einsatz von Menschen nicht ganz verzichtet und manuelle Systeme mit maschineller Unterstützung realisiert. So ist der Kommissioniervorgang weiterhin sehr flexibel und kann z.B. schnell einem sich änderndem Sortiment angepasst werden. Zudem sind rein maschinelle Systeme mit hohen Investitionen verbunden und sind für eine Vielzahl von Artikeln aufgrund ihrer Artikeleigenschaften (siehe Abbildung 3) nicht geeignet.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Generelle Arten von Kommissioniersystemen[14]

Die verschiedenen Realisierungsmöglichkeiten der Elemente Materialfluss- und Informationsflusssystem werden nachfolgend in Tabellenform aufgeführt. Eine detaillierte Beschreibung erfolgt in dieser Ausarbeitung nicht.

3.2 Das Materialflusssystem

Die Tabelle 2 zeigt eine mögliche Unterteilung von Kommissioniersystemen hinsichtlich des Materialflusssystems.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 2: Unterteilung von Kommissioniersystemen[15]

Unter der statischen Bereitstellung der Ware wird auch nach Abbildung 4 das System Mann-zu-Ware verstanden, d.h. der Kommissionierer bewegt sich selbst zu den Bereitstelleinheiten und läuft beispielsweise durch die Regalreihen des Kommissionierlagers. Dieser Vorgang kann dann noch verschieden organisiert und optimiert werden (z.B. das Durchlaufen der Regale in Schleifenform). Die dynamische Bereitstellung hingegen heißt, die Artikel werden aktiv bereitgestellt, es handelt sich um ein Ware-zum-Mann-System. Die Artikel werden in ihren Bereitstelleinheiten, z.B. in Kartons über Rollenbahnen in einem Regalsystem dem Kommissionierer am Kommissionierplatz bereitgestellt.

[...]


[1] Vgl. Heiserich: Logistik, S. 151.

[2] Vgl. VDI 3590.

[3] Vgl. Gudehus: Logistik, S. 553 und Wesselmann: Benchmarking von Kommissioniersystemen, S. 40.

[4] In dieser Arbeit wird auf eine geschlechterspezifische Schreibweise verzichtet. Bei der Verwendung des Begriffes Kommissionierer u.a. sind immer beide Geschlechter gemeint.

[5] In Anlehnung an die Darstellung von Prof. Dr. Heinz-Michael Winkels, Vorlesung Logistikmanagement im Sommersemester 2005.

[6] Vgl. Piazza: Genau kommissionieren – zuverlässig liefen, in FM Ausgabe 3/2005, S. 12.

[7] Vgl. Jünnemann/Schmidt: Materialflusssysteme, S. 211.

[8] Vgl. Jünemann/Schmidt: Materialflusssysteme, S.211.

[9] Vgl. Wesselmann: Benchmarking von Kommissioniersystemen, S.65.

[10] Vgl. VDI 3590 und Wesselmann: Benchmarking von Kommissioniersystemen, S. 77.

[11] Vgl. Wesselmann: Benchmarking von Kommissioniersystemen, S.78.

[12] Eigene Darstellung nach Inhalten VDI 3590.

[13] Vgl. Wesselmann: Benchmarking von Kommissioniersystemen, S.77ff.

[14] Vgl. Kämpf/Fenchel: Kommissionierung, auf www.ebz-beratungszentrum.de, Stand 20.05.2005.

[15] Vgl. VDI 3590.

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Kommissioniersysteme. Die Kommissionierung im Gesamtkontext der logistischen Kette
Hochschule
Fachhochschule Dortmund
Veranstaltung
Logistikmanagement
Note
1,0
Autor
Jahr
2005
Seiten
23
Katalognummer
V42195
ISBN (eBook)
9783638402880
ISBN (Buch)
9783638656535
Dateigröße
595 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Kommissioniersysteme, Logistikmanagement
Arbeit zitieren
Jörg Witteborn (Autor:in), 2005, Kommissioniersysteme. Die Kommissionierung im Gesamtkontext der logistischen Kette, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/42195

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