Wie beeinflusst der Au-pair-Einsatz in Deutschland den DaF-Unterricht in Indonesien?


Masterarbeit, 2016

145 Seiten


Leseprobe


INHALTSVERZEICHNIS

I EINLEITUNG

II_ SPRACHERWERB VOR DEM HINTERGRUND KULTURELLER UND WIRTSCHAFTLICHER BEZIEHUNGEN
2.1 Kulturforderung und Spracherwerb in Indonesien
2.1.1 Begriffliche Erklarung
2.1.2 Moglichkeiten des Kulturaustausches durch das Erlernen der Fremdsprache ...
2.1.3 Ein Blick in die Kultur- und Bildungszusammenarbeit
2.1.4 Zum Erwerb der deutschen Sprache in Indonesien
2.2 Spracherweiterung und ihre wirtschaftliche Bedeutung
2.2.1 Die Bedeutung der deutschen Sprache fur ein „global playing“ und fur wirtschaftliche Zusammenarbeit
2.2.2 Sprachkompetenz und Arbeitsmoglichkeit

III DAS AU-PAIR-PROGRAMM IM ZUSAMMENHANG MIT DEM KULTURVERSTANDNIS UND DEM SPRACHERWERB
3.1 Das Au-pair-Programm im Umriss
3.1.1 Geschichtlicher Hintergrund
3.1.2 Ziele und Kriterien
3.1.3 Vorbereitung und Durchfuhrung

IV AU-PAIR-EINSATZ IM RAHMEN DER KULTURELLEN UND SPRACHLICHEN FORDERUNG: EINE EMPIRISCHE UNTERSUCHUNG UBER DIE TATIGKEIT INDONESISCHER AU-PAIR-MADCHEN IN DEUTSCHLAND
4.1 Einfuhrung
4.1.1 Methodologische Aspekte
4.1.2 Datenerhebung und Datenerfassung
4.1.3 Zielsetzung
4.2 Auswertung der Umfrage
4.2.1 Der situative Hintergrund
4.2.2 Die Sprache als Tor zur interkulturellen Begegnung
4.2.3 Interkulturelle Begegnung als Herausforderung und Chance
4.2.4 Kritische Wurdigung
4.3 Handreichung fur die Praxis
4.4 Implikationen fur den DaF-Unterricht in Indonesien
4.4.1 Kompetenzvermittlung aufgrund des praxisnahen Lernens und Verstehens
4.4.2 Horizonterweiterung im Hinblick auf Interkulturalitat - Interkultureller Ansatz im Unterricht
4.4.3 Einsatz der Korpersprache im Unterricht
4.4.4 Spracherwerb durch „Mitspielen“ im kulturellen Kontext
4.4.5 Interkulturelle Begegnung als „reflexives Lernen“: Auseinandersetzung mit dem Fremden und Eigenen

V SCHLUSSFOLGERUNG

Literaturverzeichnis

ANHANG
Anhang 1: Interviewfragebogen
Anhang 2: Interview
Anhang 3: Kleine Auswertung (Bausteine der Analyse)

I EINLEITUNG

Das Erlernen einer fremden Sprache geschieht immer kontextgebunden. Das bedeutet, dass dieses Erlernen stets in einem engen Zusammenhang mit der kulturellen und gesellschaftlichen Umgebung des Erlernenden steht. Menschen kommen dabei mit einer neuen Sprache und neuen Kultur in Beruhrung. Auch die Begegnung mit dem Fremden und die Auseinandersetzung mit Eigenem spielt darin eine wichtige Rolle. Die Fremdheit und das Neue des Anderen konnen auf der einen Seite den eigenen Denkhorizont erweitern und eine neue Perspektiven eroffnen, auf der anderen Seite aber auch Konflikte und Herausforderungen mit sich bringen. Dieses Phanomen der Begegnung sollte man dadurch wahr- und ernstnehmen, dass man Offenheit fur die jeweils andere Seite mitbringt. Und gerade im Rahmen der Ausbildung und des Studiums, vor allem wenn eine neue Sprache gelernt werden muss, sollte von Seiten der Studierenden stets das Interesse daran wach gehalten werden, den Blick uber die eigene Kultur hinaus zu lenken, um fremde Kulturen wahrnehmen und verstehen zu lernen. Das kann letztendlich dazu beitragen, dass sie fahig werden, mitten im schopferischen Prozess der Begegnung ihre eigene Identitat zu definieren.

In unserer heutigen globalisierten Welt sind Auslandserfahrung und Sprachkenntnisse wichtig und zahlen sogar zu beruflichen Voraussetzungen. Zunehmend kommen auch viele Jugendliche aus Nah und Fern zum Studium, zur Ausbildung oder fur einen kulturellen Austausch. Deutschland gilt fur viele junge Menschen als attraktives Land fur Studium, fur den akademischen und kulturellen Austausch. Nach Schatzungen des Deutschen statistischen Bundesamtes (Destatis), das statistische Informationen zu Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt in Deutschland erhebt, sammelt und analysiert, hat die Anzahl der in Deutschland lebenden auslandischen Studierenden in den Jahren 2010 bis 2014 deutlich zugenommen. Im Jahr 2010 waren 80.130 auslandische Studierende an den deutschen Hochschulen immatrikuliert. Vier Jahre danach hat sich diese Zahl auf 107.086 erhoht.[1] Diese Steigerung der Anzahl auslandischer Studierender betrifft auch die indonesischen Studierenden, deren Anzahl laut DAAD im Studienjahr 2012/2013 3.046 betrug.[2] Damit ist festzustellen, dass die Bundesrepublik Deutschland ein beliebtes Studienland in Europa ist. Vor diesem Hintergrund hat das Thema Kultur und Spracherwerb zentrale Bedeutung und erfordert von auslandischen Studierenden bzw. Ausbildungsteilnehmern Sprachkompetenz und Kulturverstandnis. Dafur stehen ihnen in Deutschland viele Moglichkeiten offen, wie z.B. Freiwilliges Soziales Jahr (FSJj, Teilnahme an Work and Travel, ein Auslandspraktikum oder ein Au-pair-Einsatz.

Seit seiner Entstehung in den 70er Jahren bietet das Au-pair-Programm eine gute Moglichkeit fur Kulturverstandnis und Spracherwerb im Gastland bzw. in der Gastfamilie. Zunachst wurde Au-pair zwischen Deutschland, Frankreich, England und den Benelux-Staaten eingefuhrt. Im weiteren Verlauf seiner Geschichte hat sich dieser Austausch auf fast alle westeuropaischen Staaten und die USA ausgebreitet.[3] In vorliegender Arbeit geht es um die konkreten Phanomene des Au-pair-Einsatzes von Indonesierinnen in Deutschland. Seit 2013 ist die Anzahl der indonesischen Au-pairs in Deutschland von 146 auf 187 im Jahr 2015 gestiegen.[4] Im Jahr 2013 kamen 10.000 Au-pairs nach Deutschland, 4.500 von ihnen stammten dabei aus dem Nicht-EU- Ausland. Von Letzteren stammten 3,3% aus Indonesien.[5]

Tatsache ist, dass viele indonesische Madchen nach ihrem Au-pair-Einsatz ihr Studium in Deutschland absolvieren. Fur mich als jemanden, der zu dieser Kategorie gehort, war es sehr hilfreich, dass ich vor meinem Studium einen einjahrigen Au-pair-Aufenthalt in Deutschland erleben durfte. Aus dieser Perspektive heraus mochte ich in den folgenden Ausfuhrungen den Blick hauptsachlich auf die nuancenreichen Einsatze indonesischer Au-pair-Madchen im Rahmen der kulturellen und sprachlichen Forderung richten. Im Zentrum stehen also deren konkrete Erfahrungen. Die vorliegende Arbeit ist von daher eine empirische Untersuchung, die sich auf eine eigene Umfrage stutzt. Daruber hinaus versuche ich, deren Implikationen fur den DaF-Unterricht in Indonesien auszuloten

II SPRACHERWERB VOR DEM HINTERGRUND KULTURELLER UND WIRTSCHAFTLICHER BEZIEHUNGEN

2.1 Kulturforderung und Spracherwerb in Indonesien

2.1.1 Begriffliche Erklarung

Bevor ich mich ganz dem Thema „Kulturforderung und Spracherwerb in Indonesien“ zuwende, mochte ich einige wichtige Begriffe wie Kultur, Interkulturalitat, Kulturwandel, Kulturaustausch oder Kulturmischung und interkulturelles Lernen ansprechen.

Kultur

Etymologisch betrachtet leitet sich das Wort „Kultur“ aus dem lateinischen Verb colere ab, dessen Substantivierung cultus, cultura lautet. Im Kontext der romischen Agrargesellschaft bezeichneten diese Worter das landwirtschaftliche Bearbeiten von Land (agri cultura), die Pflege des Gartens (horti cultura) von Haustieren.[6]

Seit uber 130 Jahren hat sich in der Ethnologie ein umfassender und ganzheitlicher, Kulturbegriff eingeburgert. Der englische Ethnologe Edward B. Tylor definiert in seinem beruhmten und immer wieder zitierten Hauptwerk „Primitive Culture“ den Kulturbegriff folgendermaBen:

„Kultur oder Zivilisation, in ihrem weiten ethnographischen Sinn genommen, ist das komplexe Ganze, das umschlieBt: Wissen, Glaube, Kunst, Moral, Gesetz, Brauchtum und alle anderen Fahigkeiten und Gewohnheiten, die ein Mensch als Mitglied einer Gesellschaft erwirbt.“[7]

Der Berliner Ethnologe Wolfgang Rudolph, der lange Zeit Herausgeber der soziologischen und ethnographischen Zeitschrift Sociologus war, versteht unter der Kultur eines Volkes „die Gesamtheit der [direkt und indirekt, bewusst und unterbewusst] gesellschaftlich bezogenen und akzeptierten Phanomene menschlicher Daseinsgestaltung ..., die fur eine bestimmte ethnische Einheit charakteristisch ist“.[8] An anderer Stelle entwickelte er ein Erklarungsmodell der Kultur, das „die Gesamtheit der Ergebnisse von Innovationen“ bezeichnet und „... alles Materielle und Nichtmaterielle [umfasst], was im menschlichen Dasein nicht von Natur aus vorgegeben ist, sondern von Menschen durch ,Innovationen‘ zielgerichtet hinzugefugt wurde“.[9] Von dieser Begriffsbestimmung her steht nun fest, dass Kultur nicht statisch ist, sondern dynamisch. Sie ist standiger geschichtlicher Entwicklung unterworfen. Sie ist offen fur Veranderung und Einflusse von auBen.

Eine andere Betrachtungsweise sieht in der Kultur vor allem ein bildendes oder gedankliches System, „ein System von gemeinsamen Wissensinhalten und Glaubensvorstellungen, mit Hilfe derer Menschen ihre Erfahrungen ordnen und Entscheidungen treffen und in deren Sinne sie handeln“.[10] Kultur in diesem Verstandnis schlieBt also nicht nur die Gesamtheit der materiellen, intellektuellen und emotionalen Aspekte ein, sondern auch die Wertesysteme und die Ordnungsrahmen fur das Handeln der Menschen. Durch die Kultur wird der Mensch dazu befahigt, uber sich selbst und andere nachzudenken, vor allem bezuglich der Frage nach den spezifischen Formen der Beziehungspflege sowohl auf personaler als auch sozialer Ebene. Hier ergibt sich ein enger Zusammenhang zwischen Kultur und Symbolen, wobei Kultur als „ein historisch uberliefertes System von Bedeutungen [definiert wird], die in symbolischer Gestalt auftreten, ein System uberkommener Vorstellungen, die sich in symbolischen Formen ausdrucken, ein System, mit dessen Hilfe die Menschen ihr Wissen von Leben und ihre Einstellungen zum Leben mitteilen, erhalten und weiterentwickeln“.[11]

Zum Kulturbegriff gehoren also Wertesysteme und Lebensorientierung, die nicht als angeboren zu betrachten sind, sondern primar durch Begegnung und Sozialisation erworben werden. Diesbezuglich bildet die Sprache als eine imperative Notwendigkeit, die auch erworben werden muss. Das Ziel des Spracherwerbs im Rahmen dieses Kulturbegriffs besteht darin, „ein reziprokes Kommunikationssystem“ im Rahmen der sozialen Praxis aufzubauen, ein System, das dem „semiotischen, bedeutungsorientierten und konstruktivistisch gepragten Kulturbegriff"[12] nicht gleichgultig sein darf.

Erwirbt man eine neue fremde Sprache oder begegnet man einem Fremden, stellt dies die Kultur und der Herkunftskontext vor besonderen Herausforderungen. Unter „Kultur und der Herkunftskontext“ versteht man alltagliche Selbstverstandlichkeit einer gesellschaftlichen Gruppen: „wie sie ihre Lebenswelt jeweils organisieren und wie sie Wissen vermitteln und sich aneignen, also: wie sie jeweils sprechen und wie sie lehren und lernen.“[13] Damit hangt der Spracherwerb mit Kultur[erwerb] zusammen und im Fach Deutsch als Fremdsprache spielt Kultur eine wichtige Rolle.

Bereits in den letzten 30 Jahren ist „Kultur“ zu einem der Schlusselbegriffe im Fach Deutsch als Fremdsprache geworden. Ruth EBer hat sich zum Beispiel in ihrem Beitrag fur die Zeitschrift fur Interkulturellen Fremdsprachenunterricht mit diesen Fragen beschaftigt: wie hangen Sprach- und Kulturvermittlung konzeptionell zusammen und welche Rolle spielt die Kultur beim Lernen und Lehren im DaF-Unterricht? In ihrem Artikel werden sprachliche und kulturelle Erscheinungen bezuglich dem Fach Deutsch als Fremdsprache miteinander in Verbindung gebracht. Zu diesen Fragen gibt EBer zwei wichtige Punkte, die sie in ihrem Artikel ausfuhrlich analysiert hat, als Antwort namlich: erstens: ,Kultur‘ ist immer auch Lerninhalt im DaF-Unterricht, zweitens: ,Kultur‘ umfasst - neben vielem anderem - auch die jeweilige Spezifik des Lehrens undLernens im DaF-unterricht.[14]

Laut EBer ist der Kulturfaktor von ganz entscheidender Relevanz im DaF-Unterricht. Bei der Unterrichtspraxis geht es nicht nur um die Kenntnisse uber deutsche Grammatik, sondern auch um Wissen uber die Lebenswelt sowie Alltagssituationen der deutschsprachigen Lander. Dazu gehort auch ,Kulturwelt‘, die Fahigkeit zur Kulturanalyse und zum Kulturvergleich, interkulturelle Handlungskompetenzen, sowie affektive Kompetenzen wie Empathie und Ambiguitatstoleranz.[15]

Hinsichtlich auf einen DaF-bezogenen Kulturbegriff[16] stellt EBer fest, dass DaF-Unterricht sehr haufig eine interkulturelle Begegnungssituation ist. Daher sollte das Fach Deutsch als Fremdsprache „Kulturfaktor und seine dennoch bekundete bzw. unterstellte Wirksamkeit in und fur fremdsprachenunterrichtliche Lehr- und Lernprozesse intensiver beschreiben und erforschen und den Umgang mit ihm auf eine solidere definitorische, theoretische und empirische Grundlage stellen.“[17] Damit zeigt EBer deutlich den Zusammenhang zwischen Sprach- und Kulturvermittlung im DaF-Unterricht.

Interkulturalitat undMultikulturalitat

Kulturen sind keine endgultigen, separaten Erscheinungen, sondern vielmehr „Produkte von Begegnungen“, wobei die Grenzen zwischen den miteinander interagierenden Systemen erst durch diese Begegnungen geschaffen und verandert werden.[18] Was passiert, wenn Menschen mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund unter bestimmten strukturellen Rahmenbedingungen einander begegnen und miteinander umgehen? Mit dieser Frage setzt sich die „Interkulturalitat“ auseinander, die laut Mintzel „jede Art von Beziehung bezeichnet, die zwischen zwei oder mehreren (Mitgliedern verschiedener) Kulturen gegeben oder denkbar ist“.[19] In diesem Sinne ist jeder Kontakt zu einem anderen Land - vereinfacht gesagt - schon ein interkultureller Kontakt.

Aus philosophischer Perspektive bezeichnet der deutsch-iranische Philosoph Hamid Reza Yousefi die Interkulturalitat als „Name einer Theorie und Praxis, die sich mit dem historischen und gegenwartigen Verhaltnis aller Kulturen und der Menschen als ihrer Trager auf der Grundlage ihrer volligen Gleichwertigkeit beschaftigt. Sie ist eine wissenschaftliche Disziplin, sofern sie diese Theorie und Praxis methodisch untersucht“.[20]

Dass Interkulturalitat auf die Dynamik des Zusammenlebens und damit auf die sozialen Prozesse in einer multikulturellen Lebenswelt verweist, zeigt Jurgen Bolten in seinem Beitrag auf. Darin geht er dem Zusammenhang von Interkulturalitat und Multikulturalitat nach. „Je mehr offener die Dynamik des Zusammenlebens, desto ausgepragter vollzieht sich Interkulturalitat und je intensiver die Interaktion zwischen den Angehorigen unterschiedlichen kulturellen Hintergrunds sind, desto deutlicher ist die Multikulturalitat durch interkulturelle Prozessdynamik charakterisiert.“[21]

Im Zusammenhang mit Interkulturalitat steht also auch der Begriff „Multikulturalitat“. Diese druckt „die gleichzeitige Anwesenheit vieler verschiedener kultureller Gruppen mit einer nicht zu vernachlassigenden GroBenordnung“ aus und „bezieht sich auf die empirisch festzustellende Tatsache, dass innerhalb einer Gesellschaft mehrere Kulturen existieren, wobei offen bleibt, wie diese Multikulturalitat entstanden ist und ob die Gruppen friedlich oder konflikthaft miteinander leben.“[22] Das Phanomen der Multikulturalitat gehort zu der Beschaftigung mit dem Thema „Interkulturalitat“. Wenn sich die Multikulturalitat in einer Gesellschaft verdichtet, ist die Frage nach einer gelingenden Interkulturalitat wichtiger denn je.[23]

Im vollen Bedeutungssinn zeigt sich Multikulturalitat nicht nur in Form von Akzeptanz der verschiedenen Kulturen als unvermeidliche Tatbestande und in der Anerkennung der Nebeneinander-Existenz von unterschiedlichen kulturellen Pragungen, Lebensgewohnheiten, Verhaltensweisen und Werten, sondern vielmehr in der „begrundeten und bewussten Bejahung“ dieser Vielfalt. Das bedeutet, dass Multikulturalitat erst dann verwirklicht ist, wenn einerseits Begegnung und Austausch zwischen den verschiedenen Kulturen innerlich bejaht, gefordert und gestaltet werden; andererseits aber wenn die ernsthafte Bereitschaft vorliegt, „mit Menschen aus anderen Landern und Kulturen zusammenzuleben, ihre Eigenart zu respektieren, ohne sie germanisieren und assimilieren zu wollen. Das heiBt auf der anderen Seite, ihnen, wenn sie wollen, ihre kulturelle Identitat zu lassen, aber gleichzeitig von ihnen zu verlangen, dass sie erstens die universalen Menschenrechte und die Grundwerte der Republik, z.B. die Gleichberechtigung der Frau und die Glaubens- und Gwissensfreiheit, achten und zweitens die deutsche Sprache beherrschen. Unter diesen Pramissen ist Zusammenarbeit und gegenseitige Akzeptanz moglich“.[24] Hier geht es nicht um die Frage, ob man mit Auslandern zusammenleben will, sondern wie man mit den Fremden leben und mit ihnen umgehen kann. Die Notwendigkeit dieser „Wie-Frage“ gewinnt in unserer Zeit der globalen Migrationsbewegung einen hohen Stellenwert, und fordert die Verantwortlichen in der Politik, Gesellschaft und Religion heraus, ein zukunftsfahiges Konzept fur das gemeinsame Zusammenleben zwischen Menschen aus verschiedenen Nationen und Kulturen in der „Einen Welt“ zu schaffen.

Kulturaustausch, Kulturwandel/Kulturmischung

Wir leben in einer Welt, die gepragt ist von einem raschen Kommunikationsfluss uber Lander und Kontinente hinweg, sowie von einer hohen Mobilitat, die die Begegnung von Menschen aus verschiedenem Landern und Kulturen ermoglichen. Diese Tatsache bringt einen Kulturaustausch zustande, der einen enormen Beitrag fur die Volkerverstandigung leisten kann. Aus diesem Grund ist es nicht zu empfehlen, heutzutage fur eine Monokulturalitat zu pladieren, wie es Claude Levi-Strauss dem Journalisten Didier Eribon vom Nouvel Observateur in einem langen Interview getan hat, als ihm die Frage gestellt wurde, ob eine Gesellschaft in dieser Zeit noch monokulturell sein konne:

„Monokulturalitat sagt nichts aus, weil es nie eine Gesellschaft gegeben hat, die so beschaffen gewesen ware. Alle Kulturen erwachsen aus Verschmelzungen, Anleihen, Mischungen, die sich unaufhorlich weitervollziehen, wenn auch in anderen Rhythmen, seit Anbeginn der Zeiten. Obschon aufgrund ihrer Entstehungsweise allesamt plurikulturell, haben die Gesellschaften im Laufe der Jahrhunderte doch jeweils eine originare Synthese erarbeitet. An dieser Synthese, die ihre Kultur zu einem gegebenen Zeitpunkt konstituiert, halten sie mehr oder weniger streng fest.“[25]

Hier wird die dynamische Dimension von Kultur deutlich ans Licht gebracht. Ulf Hannerz (1995) versucht zu verstehen, wie in einer zunehmend vernetzten Welt Kulturen auf dynamischer Weise sich verandern, dass durch die Begegnung zwischen Kulturen neue kulturelle Mischformen und Kreuzungen zustande kommen konnen.[26] Einflusse konnen die Kultur einer Gesellschaft verandern, aber nicht alle Elemente einer Kultur verandern sich gleich schnell. Es zeigt sich, dass „je enger und regelmaBiger Gemeinschaften miteinander in Kontakt kommen, desto schneller sich Veranderungen verfestigen konnen“[27] Dieser Prozess der Veranderung bzw. des Wandels geschieht, laut Barnett, durch Innovationen und erscheint in Form von Neuerungen, neuen Kombinationen von Bekanntem, oder einer volligen Neuerung, einer Erfindung.[28] An erster Stelle handelt es sich um Erscheinungen an der Oberflache, wie Mode, Essgewohnheiten oder Transportmittel, die einem kurzen Prozess der Veranderung unterworfen sind, wahrend Wertesysteme wie Moralvorstellungen und Geschlechterrollen einen langeren Prozess brauchen, da sie unverandert in einem langeren Zeitraum bestehen bleiben konnen.[29] Ob es nun kurze Erscheinungen der Gewohnheiten sind oder Wertvorstellungen, die fur eine lange Zeit existieren, beide tragen dazu bei, dass sich die Kultur einer Gesellschaft andert.

Interkulturelle Kommunikation, Interkulturelles Lernen

Im engeren Sinne versteht man interkulturelle Kommunikation als eine Interaktion zwischen Personen aus verschiedenen Kulturen. Im weiteren Sinn wird als interkulturelle Kommunikation die personale Begegnung von Menschen bezeichnet, die unterschiedlichen Kulturen angehoren und untersuchen, welche Probleme dabei entstehen.[30] Broszinsky-Schwabe charakterisiert eine interkulturelle Kommunikation wie folgt:

„Ein wesentliches Charakteristikum von interkultureller Kommunikation ist (...) damit gegeben, dass sich einer der an ihr beteiligten Kommunikationspartner typischerweise einer zweiten oder fremden Sprache bedienen muss, die nicht eine Varietat seiner eigenen ist.“[31]

Menschen aus zwei verschiedenen Sprachen und Kulturen, die sich begegnen und miteinander ins Gesprach kommen, stehen bald vor der Frage, wie sie sich gegenuber der neuen Umgebung, der Kultur und Sprache verhalten sollen. Diese interkulturelle Kommunikation funktioniert nur, wenn man die eigene sowie die fremde Sprache und Kultur gut kennt. Und darum muss man die fremde Sprache und Kultur erlernen und daruber hinaus sich mit der eigenen auseinandersetzen, wie es ein Forschungsprojekt im Auftrag des Bundesministeriums fur Jugend, Familie und Gesundheit beschreibt:

„Interkulturelles Lernen ist eine Form sozialen Lernens, das durch die Erfahrung kultureller Unterschiede und in Form kultureller Vergleiche sowohl zu einer genaueren Analyse und Relativierung der eigenen kulturellen Normen und Sozialsysteme als auch zum Abbau kultureller (nationaler) Vorurteile fuhrt, wenn [32] es zur Metakommunikation uber kulturelle Normen und Unterschiede kommt.“

Da interkulturelles Lernen als Erziehung zur kulturellen Offenheit und zur Uberwindung von Ethnozentrismus oder Rassismus zu verstanden ist, soll es nicht nur in der Schule stattfinden, sondern auch im alltaglichen Leben durch Begegnung mit den entsprechenden Problemen, Konflikten und Widerspruchen.[33] In Bezug auf Deutsch als Fremdsprache in der Schule oder an der Universitat machen Hans-Jurgen Krumm und Paul R. Portmann-Tselikas darauf aufmerksam, dass die Schule zum Ort der Toleranz werden soll, „wo Begegnungen zwischen in- und auslandischen Schulern vom Bewusstsein getragen sind, dass jede Kultur auf eine ganz spezifische Weise gepragt und durch eigene Arten des Erlebens, Denkens und Verhaltens gekennzeichnet ist“.[34] Auch im auBerschulischen Bildungsbereich kann interkulturelles Lernen als eine Orientierungshilfe in einem sehr komplexen und vielfaltigen Themenfeld verstanden werden.[35]

Bereits zu Beginn der 80er Jahre hat sich das Konzept des interkulturellen Lernens in der Didaktik des Deutschen als Fremdsprache herausgebildet, um das Lernziel „kommunikative Kompetenz“ durch das Lernziel „interkulturelle Kompetenz“ zu ersetzen. „Dies erfordert Unterrichtskonzepte, die sich die Vermittlung von Strategien zur Wahrnehmung und Sensibilisierung von Sprache(n) und Kultur(en) zum Ziel setzt, und sich an den sozialen und sprachlichen Voraussetzungen der Lerner ebenso orientiert wie an deren kulturspezifisch gepragten Lebensgeschichte und individuellen Lernerfahrungen, deren Situations- und Weltwissen, deren Lerntraditionen und Gewohnheiten“.[36]

Interkulturelle Kompetenz

Interkulturelle Kompetenz wird nicht als ein eigenstandiger Kompetenzbereich verstanden, sondern als Fahigkeit des „Zusammentreffens“. ("Kompetenz" kommt von lat. competentia - das Zusammentreffen.) In der interkulturellen Kompetenz treffen zusammen: die individuelle Teilkompetenz (Lernbereitschaft, Rollendistanz, Ambiguitatstoleranz, optimistische Grundhaltung), soziale Teilkompetenz (Teamfahigkeit, Empathie, Toleranz, Anpassungsfahigkeit, (Meta)Kommunikations- und Mediationsfahigkeit), fachliche Teilkompetenz (Fachkenntnisse im Aufgabenbereich, Berufserfahrung, Kenntnisse der beruflich-fachlichen Infrastruktur) und strategische Teilkompetenz (Organisationsfahigkeit, Wissensmanagement, Problemlose-/Entscheidungsfahigkeit), die in ihrer bestmoglichen Verknupfung sich auf interkulturelle Handlungskontexte beziehen konnen.[37] Bolten beschreibt „Interkulturelle Kompetenz“: „das erfolgreiche ganzheitliche Zusammenspiel von individuellem, sozialem, fachlichem und strategischem Handeln in interkulturellen Kontexten ... und erweist sich damit als synergetischer Prozessbegriff, der folglich auch nicht auf den Bereich der ,soft skills ‘ reduziert werden kann, sondern der das gesamte Handlungsspektrum betrifft.“[38]

Diese Fahigkeit, mit Menschen aus anderen Kulturen konfliktfrei zu kommunizieren und sie auf der Grundlage ihres Wertesystems zu verstehen, kann und soll man erlernen. Voraussetzungen dafur sind sowohl allgemeine als auch spezielle Kenntnisse uber andere Kulturen, Haltungen gegenuber der anderen Kultur (Stereotypen und Vorurteilen), sowie Fertigkeiten, die verbalen oder nonverbalen Signale des Anderen dekodieren zu konnen.[39].

Kulturelle Identitat

Der Begriff „Identitat“ stammt Ursprunglich aus dem psychoanalytischen Konzept von Sigmund Freud und wurde spater von Erik H. Erikson zum theoretischen Begriff der „Ich- Identitat“ weiterentwickelt.[40] Bei der Frage nach der „Identitat“ geht es um die Frage nach den eigenen Wurzeln und Lebensweisen, nach dem sozialen, kulturellen, religiosen und kollektiven Standort.

In den 80er Jahren beschaftigte sich Henri Tajfel mit seinen Minimalgruppenexperimenten, in denen er das Konzept der „Social Identity Theorie“ entwickelte. Er sieht „soziale Identitat“ zunachst als individuelle Prozesse der Kategorisierung von Wahrnehmung, wie z.B. des eigenen Selbst, anderer Menschen und der Umwelt.[41] Hier bezeichnet das Wort „Identitat“ drei Sachverhalte: andere zu identifizieren, sich selbst identifiziert zu werden und sich mit anderen zu identifizieren. Oder anders ausgedruckt, „Wie ich die Anderen verstehe, wie ich mich verstehe und wie nahe oder ferne wir einander sind“.[42] Identitat stellt also eine Identifikation mit einer Gemeinschaft dar eine Zugehorigkeit zu einer Gruppe[43] bedeutet, dass sich Menschen einerseits fur eine bestimmte ethnische (kulturelle) Identitat entscheiden konnen, anderseits aber von anderen auch mit einer bestimmten Ethnie identifiziert werden aufgrund bestimmter Merkmale, im Erkennen von Ahnlichkeiten und Unterschieden.[44]

Kulturelle Identitat befindet sich immer in einem Entwicklungsprozess, der genahrt und vorangetrieben wird durch das Zusammentreffen und Mischen von verschiedenen Identitatsvorstellungen,[45] Dies beschreiben Bodo Hildebrand und Stephan Sting in ihrem Artikel „Erziehung und kulturelle Identitat“. So heiBt es dort: „Kulturelle Identitat stellt ein integrales Moment der Konstitution subjektiver Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsfahigkeiten dar, dessen Veranderung nicht ohne Auswirkungen fur die betroffenen Subjekte bleibt“.[46] Kennzeichen kultureller Identitat ist daher ihre Dynamik, in der sich die identifizierten Inhalte verandern. Sie ist eine Fahigkeit, zwischen Eigenem und Anderem zu differenzieren und selbst daruber zu reflektieren.[47]

Fremdheit

Die Begegnung von Menschen aus verschiedenen Landern und Kulturen bedingt eine Auseinandersetzung mit dem Eigenen und dem Fremden. Die Problematik „das Eigene und das Fremde“ wurde in den vergangenen Jahren von zahlreichen Studien unter dem Begriff „Fremdforschung“ bzw. „Wissenschaft des Fremden“ thematisiert.[48] Im dynamischen Prozess einer Identifizierung (kultureller Identitat) stellt auch die Frage nach dem Eigenen und dem Fremden. Das Wort „Fremd[en] verweist darauf, was wir nicht kennen, womit wir nicht vertraut sind, wofur wir noch keinen Begriff gefunden haben oder was noch keinem der alltaglich verfugbaren Begriffe zugeordnet werden kann. Das Eigene ist das Vertraute, das uns Bekannte.“[49] Von hier her verstehen wir, dass Fremdheit nicht auBerhalb, sondern im Menschen selbst beginnt und immer nur im Vergleich zur eigenen Kultur und zum Bereich des Vertrauten, zur Beziehungsebene, verstanden wird.[50]

Das Fremde oder die Fremdheit ist mit dem Verhaltnis zwischen Menschen verbunden und vom Kontext abhangig, wie Klaus Wahl u.a. ausfuhren: „Der vage Begriff des ,Fremden‘ ... bezieht sich auf Menschen, die anderen subjektiv, aufgrund ihrer Vorerfahrung, von der auBeren Erscheinung her, kulturell, sprachlich, usw. unvertraut, unverstandlich, fern, eben ,fremd‘ erscheinen. Damit ist ,Fremdheit‘ auch eine situations- und zeitabhangige Variable. Insbesondere kann sie auch auf kulturell, sprachlich von ihrer Herkunft her ... unvertraute Personen angewandt werden.“[51]

Daruber hinaus unterscheidet Sundermeier zwei Ebenen des Fremdseins:

1. Fremde begriffen als Fremdartigkeit, ist auf der emotionalen Ebene angesiedelt und beschreibt die spontane und unreflektierte Reaktion auf die Begegnung mit Menschen, die nicht der eigenen Lebenswelt angehoren. Dabei ist ,fremd‘ ein relationaler Begriff. Der andere ist mir fremd im Blick auf das mir Vertraute.[52]

2. Die zweite Ebene des Fremdbegriffes beruhrt die fremde Ordnung, zu der ich keinen Zugang habe. Sie ist der Grund dafur, warum die Stammesgesellschaften und -religionen den Fremden strikt ausordnen und nur partiell bereit sind, ihn einzuordnen. Die fremde Ordnung zeigt an, dass das Phanomen des Fremdartigen mehr ist als eine individuell bestimmte Auberlichkeit. Sie stellt eine grundlegende Differenz dar, die das ganze Lebensmuster ausmacht und die mit dem bestehenden, vertrauten gar nicht oder nur beschrankt kompatibel ist.[53]

In Bezug auf das Thema „Interkulturalitat“ sind aber das Eigene und das Fremde keine unuberbruckbaren Gegensatze. Die Identifizierung und die Auseinandersetzung mit Eigenem und Fremdem sollen nicht nur auf der Ebene „der reinen Vernunft“, sondern auch auf der Ebene „der dialogischen Vernunft“ stattfinden.[54]

Kulturschock

Der Begriff „Kulturschock“ stammt von dem Anthropologen Kalvero Oberg. Ein Kulturschock entsteht aus einer Vielzahl von ungewohnten Erfahrungen, die man in der fremden Kultur erlebt.[55] In einem U-formigen Verlauf hat Oberg im Jahr 1960 verschiedene Phasen des Kulturschocks wie folgt beschrieben:[56]

1) Euphorie: Man freut sich auf das Neue und reagiert anfangs uberschwanglich, weil man nur das (positiv) Erwartete wahrnimmt.
2) Missverstandnisse: Man erkennt die Normalitatsregeln der Zielkultur teilweise nicht und erzeugt Missverstandnisse, weist sich aber als Neuankommling die Schuld selbst zu.
3) Kollisionen: Die Ursachen der Missverstandnisse bleiben einem verborgen, man weist den anderen die Schuld zu, resigniert teilweise und neigt zu einer starken Aufwertung der eigenen Kultur.
4) Unterschiede werden akzeptiert und Widerspruche ausgehalten. Man bemuht sich um ein Verstehen.
5) Akkulturation: Man versteht die Unterschiede weitgehend und tendiert zur Ubernahme fremdkulturspezifischer Verhaltensmerkmale.

Fur Wolf Wagner ist „Kulturschock“ ein Sammelbegriff fur eine ganze Reihe von psychischen Reaktionen, wie Stress, Verlustgefuhl, Gefuhl der Ablehnung, Verwirrung, Angst, Emporung, Uberraschung und Ohnmachtsgefuhl.[57] Als eine psychische Belastung ist Kulturschock laut empirischen Untersuchungen zahlreicher Wissenschaftler an bestimmten Symptomen erkennbar: Heimweh, Langeweile, Einsamkeit, Isolation, Intoleranz, Uberempfindlichkeit, Ungeduld, Familienkonflikte, Stereotypisierung und Depressionen.[58]

2.1.2 Moglichkeiten des Kulturaustausches durch das Erlernen der Fremdsprache

In den vorgestellten Begriffserklarungen lasst sich eine Verbindung zwischen Sprache bzw. Spracherwerb und Kultur aufzeigen. Sprache ist ein wichtiger Teil von Kultur und ermoglicht den Menschen Kommunikation und Kulturkontakt. So ist der Erwerb einer Sprache stark in den kulturellen Kontext eingebunden. Im Folgenden wird dieser Zusammenhang zwischen Kulturaustausch und Erlernen einer Fremdsprache dargestellt.

Der Philosoph Ludwig Wittgenstein (1889-1951) schrieb in seinem Werk „Tractatus logico- philosophicus“ (Logisch-philosophische Abhandlung): „Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt“ (Wittgenstein 1921: 118). Der Grundgedanke seiner „Sprachspieltheorie“ besteht darin, dass Sprache ein Teil einer Lebensform oder einer Tatigkeit ist. Hiermit hat er sich in seiner weiteren Schrift „Philosophische Untersuchungen“ (1953) beschaftigt (Wittgenstein: 1953, 7, 19, 23). „Die Bedeutung eines Wortes“, so Wittgenstein, ist „sein Gebrauch in der Sprache“.[59] Fur ihn ist Sprechen zunachst eine menschliche Aktivitat, die in ganz verschiedenen Situationen und Handlungskontexten vorkommt und daher vor dem Hintergrund dieses Kontextes bzw. faktischen Gebrauchs gesehen und analysiert werden muss. Als Konsequenz daraus soil ein Spracherwerb im „Mitspielen“ in einem kulturellen Kontext bestehen. Das heiBt aber, wie schon in der Einleitung erwahnt, dass das Erlernen einer Sprache stets in einem engen Zusammenhang mit der kulturellen und gesellschaftlichen Situation steht.

Generell lasst sich feststellen, dass das Erlernen einer Fremdsprache nicht nur auf die grammatikalische Kompetenz beschrankt ist, sondern daruber hinaus den kulturellen Kontext umfasst, in den Sprache eingebettet ist. In dem Beitrag „Didaktik des Fremdverstehens im Rahmen einer Theorie des Lehrens und Lernens fremder Sprachen“ haben Bredella und Christ darauf hingewiesen, dass das Erlernen einer fremden Sprache eine Begegnung mit Fremdheit in dreifacher Weise bedeutet: Erstens lernt man die fremde Sprache, zweitens ist die fremde Sprache Teil und Ausdruck einer fremden Kultur und drittens begegnet man schlieBlich Personen, die dem Lernenden als Angehorige einer anderen Kultur und einer anderen Sprachgemeinschaft fremd sind.[60] Diese „linguistischen und kulturellen Kompetenzen in der einen Sprache modifizieren die in einer anderen, und sie fordern ferner die Fahigkeit zum Erwerb weiterer Sprachen und die Offenheit gegenuber neuen kulturellen Erfahrungen“.[61] Das bedeutet, der Kulturaustausch sollte analog zum Erlernen einer Fremdsprache konzipiert sein, da gerade Sprache fur den Fremdsprachenunterricht als „Spiegel der Wirklichkeit“ und daher nicht ohne Bezug zur Gesellschaft verstehbar ist. Und nicht nur durch die Auseinandersetzung mit den kulturellen Gegebenheiten, sondern auch durch eine Konfrontation mit den Problemen im alltaglichen Leben kann das Verstandnis fur die bisher unbekannte Sprache und Kultur geweckt und vertieft werden.[62]

Versteht man unter Lernen nicht nur das, was sich im beschrankten Raum der Schule abspielt, und Kultur als Lebenspraxis, als Alltag und darin auftretendes Wissen, so kann man sagen, dass Spracherwerb auch eine „kulturelle Ressource“[63] ist, die einen Kulturaustausch zwischen meinem Eigenen und dem Fremden ermoglicht. Der Spracherwerb ist nicht nur in der Schule bezuglich grammatikalischer Kenntnisse eine groBe Herausforderung. Das Erlernen einer Fremdsprache ist vielmehr ein auBerst komplexer und zugleich dynamischer Prozess, der die mit diesem Bereich befassten Akteure mit standig neuen Begegnungen konfrontiert. Es verlangt die Offenheit und Bereitschaft, neue Menschen und eine neue Kultur kennenzulernen. Es betrifft nicht nur die Sprachebene, sondern auch die Kultur- und Handlungsebene, oder mit anderen Worten: das Erlernen einer Fremdsprache bezieht sich auf ihre Auseinandersetzungen mit den kognitiven, kommunikativen und interkulturellen Aspekten. Der mit einer Kultur verbundene Spracherwerb wird ausfuhrlich im Landeskundeunterricht thematisiert.

Sprache ein Teil der Kultur ist, ist das kulturbezogene Erlernen einer Sprache also immer ein Prozess gegenseitiger Beeinflussung zwischen Sprache und Kultur. Als Kommunikationsmittel braucht man die Sprache, um die Welt oder die Umgebung zu beschreiben und zu deuten. Sprache selbst ist kulturpragend, indem sie eine Rolle fur die Erfassung und Tradierung der Lebenswirklichkeit des jeweiligen Kollektivs spielt. Von diesem Zusammenhang her ist festzustellen, dass das Beherrschen einer Sprache als Brucke zum Kulturkennenlernen und Kulturaustausch dienen kann und das Verstehen einer Kultur „die Kulturhaltigkeit der Grammatik“ fordert.[64] Das Erlernen einer Fremdsprache hangt daher mit der kulturellen Realitat des jeweiligen Kollektivs zusammen, dessen Ausdruck in der Begegnung erfahrbar wird.

Da der Spracherwerb den Kulturaustausch ermoglichen kann, ist das Thema Interkulturelles Lernen beim Erlernen der Sprache auch von groBer Bedeutung, weil gerade Sprache ein Teil der Kultur und kulturpragend ist. Damit geht es beim Spracherwerb nicht nur um ein Verstehen der Grammatik, sondern auch um den Erwerb von Fahigkeiten und Kenntnissen, um die fremde Kultur mit den Augen der Mitglieder dieser Kultur zu sehen und besser zu verstehen.[65] Durch die enge Beziehung zwischen Sprache und Kultur kommt der Sprache eine herausragende Rolle bei der Beschreibung und dem Verstandnis einer fremden Kultur zu:

„Aus jeder Sprache lasst sich daher auf den Nationalcharakter zuruckschliefien. Auch die Sprachen roher und ungebildeter Volker tragen diese Spuren in sich, und lassen dadurch oft Blicke in intellektuelle Eigentumlichkeit werfen, die man auf dieser Stufe mangelnder Bildung nicht erwarten sollte.“[66]

Auch im Deutschunterricht sollen das Erlernen der Sprache und die kulturellen Informationen in engem Zusammenhang stehen, wie Weinrich bereits fruh betonte, namlich „dass die Deutschlernenden auch uber das Land oder die Lander informiert werden mussen, in denen diese Sprache gesprochen wird“.[67] Basierend auf dieser Beschreibung ist festzuhalten, dass es offenbar im Erlernen der (deutschen) Sprache Moglichkeiten fur einen Kulturaustausch gibt, weil dieser Lehr-/Lernprozess mit kulturellen Informationen kombiniert und konkretisiert werden soll.

2.1.3 Ein Blick in die Kultur- und Bildungszusammenarbeit

Oft wird das gegenwartige Zusammentreffen der verschiedenen Kulturen nicht nur als ein temporares Geschehen begriffen, sondern fordert immerhin eine dauerhafte Beziehung fur Zukunft, in der die lernende Auseinandersetzung zwischen dem Eigenen und dem Fremden, zwischen dem Ich und der umgebenden Welt ein Prozess sein kann.

Vor allem im Zusammenhang mit der Globalisierung und infolge der immer intensiver sich vollziehenden unterschiedlichen kulturellen Begegnungen eroffnen sich Moglichkeiten fur eine Kultur- und Bildungszusammenarbeit. Dabei ist nicht nur der Umgang mit den vielfaltigen kulturellen Formen gefragt, sondern auch eine interkulturelle Zusammenarbeit in den Blick zu nehmen, die sich im Prozess der Entwicklung hin zu einer „Weltgesellschaft“ manifestiert. Kultur- und Bildungszusammenarbeit heiBt, kulturelle Gegebenheiten zu ermitteln und zu analysieren, den globalen Dialog vorzubereiten zu intensivieren.[68] Damit kann interkulturelle Begegnung oder Kulturaustausch „als Steigerung tradierter bildungstheoretischer Grundfiguren betrachtet werden“.[69]

In ahnlicher Weise begreift sich auch die interkulturelle Bildungszusammenarbeit als „reflexives Lernen“, welche den Umgang mit Fremdheit und somit das interkulturelle Selbst zum Gegenstand hat. Zur Entwicklung interkultureller Kompetenzen soll auch diese Zusammenarbeit zu einem Prozess der Sensibilisierung, Begegnung und Aufklarung beitragen.[70] Die interkulturelle Bildungszusammenarbeit zielt darauf ab, „die ,wissens- und konnensmaBigen‘ Voraussetzungen dafur zu schaffen, dass die Schwelle zu anschlieBenden Bildungsangeboten oder zu einem Arbeitsplatz uberschritten werden kann“.[71]

In Europa ergibt sich eine regionale Bildungs- und Kulturarbeit der UNESCO, der Sonderorganisation der Vereinten Nationen fur Bildung, Wissenschaft und Kultur.[72] Und in Deutschland ist die Zahl der Organisationen und Institutionen, die sich fur Kultur- und Bildungszusammenarbeit engagierten, sehr groB. Die groBten der sogenannten „Mittlerorganisationen“ diesbezuglich sind zum Beispiel das Goethe-Institut, der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD), das Bundesinstitut fur Berufsbildung (BIBB), die Kulturstiftung des Bundes (KFB), das Haus der Kulturen der Welt (HKW), Deutsch- auslandische Kulturgesellschaften, usw.[73]

In Bezug auf kulturelle Globalisierung und Migration nimmt die auswartige Kultur- und Bildungspolitik der Bundesrepublik Deutschland die kulturelle Vielfalt in Deutschland verstarkt fur den kulturellen Austausch in den Blick. Da Kultur fur Deutschland ein wichtiger Standortfaktor ist, fordert die Bundesregierung die Exportfahigkeit der entsprechenden Unternehmen und selbstandigen Kreativen in diesem Bereich. Daruber hinaus ist auch der Ruf Deutschlands als Standort fur innovative Produkte und Dienstleistungen der Kultur- und Kreativwirtschaft von groBer Bedeutung. Andererseits wird Bildung als das Schlusselthema der Zukunft begriffen, und daher sind sogenannte Schwerpunktinitiativen wie „Schulen als Partner der Zukunft“ und die „AuBenwissenschaftsinitiative“ ins Leben gerufen worden.[74]

Die Kultur- und Bildungszusammenarbeit fordert weltweit die deutsche Sprache, um die Wirtschaft, die Wissenschaft und den Studienort zu unterstutzen. Mit der deutschen Bundesregierung lassen sich folgende Ziele der Kultur- und Bildungszusammenarbeit formulieren:[75]

- Forderung der deutschen Sprache im Ausland.
- Forderung des globalen Bildungs- und Wissenstransfers Wissenschaftsstandorts Deutschland.
- Vermittlung von Kunst und Kultur aus Deutschland ins Ausland.
- Konfliktpravention durch interkulturellen Dialog.
- Sympathiewerbung fur Deutschland und Vermittlung Deutschlandbilds.
- Unterstutzung des europaischen Integrationsprozesses.
- Forderung der allgemeinen Ziele der deutschen AuBenpolitik.

2.1.4 Zum Erwerb der deutschen Sprache in Indonesien

Geschichtlich gesehen pflegen Deutschland und Indonesien interkulturelle Kontakte seit dem Ende des 16. Jahrhunderts, als deutsche Kaufleute auf portugiesischen und hollandischen Schiffen das damalige Ostindien bereisten.[76] Im Auftrag des Augsburger Handelshauses der Welser ist Balthasar Sprenger aus Vils am Lech im Jahr 1506 nach Indien (Niederlandisch- Ostindien) gefahren. Nach seiner Ruckkehr schrieb er ein Buch mit dem Titel „Meerfahit“ (1509) uber seine dreijahrige Reise. In Bezug auf soziokulturelle Begegnungen wurde Indonesien auch in deutschen Literarischen Werken erwahnt und ausfuhrlich vorgestellt. Aus unterschiedlichen Grunden wie Handel, Forschung und Religion (Mission) kamen Tausende Deutsche nach Indonesien wahrend der Zeit der niederlandischen Vereinigten Ostindischen Kompanie „V.O.C.“ (der „Vereenigde Oostindische Compagnie“) und der Kolonialherrschaft der Niederlander. Unterschiedliche ranghohe Personlichkeiten wie der Politiker und Administrator Gustav Wilhelm Baron van Imhoff, der Missionar der Batak Ludwig Nommensen und der Kaufmann und Literaturforscher Hans Overbeck haben ihre Spuren in Indonesien hinterlassen.[77] Nach der Unabhangigkeit von Indonesien 1945 konzentriert sich die Beziehung zwischen Deutschland und Indonesien nicht nur auf Wirtschaftsbeziehungen, d.h. Industrie- und Handelsbeziehungen, sondern weitet sich auch die Bereiche Bildung, Forschung und akademischen Austausch aus.[78]

2.1.4.1 Die deutsche Sprache in den Schulen und an den Universitaten

Im historischen Ruckblick zeigt sich, dass die deutsche Sprache bzw. der Deutschunterricht in Indonesien im Zusammenhang mit dem Ausbildungssystem der niederlandischen Kolonie steht. Im Jahr 1867 wurde die Hogere Burger School (sie entspricht der Oberschule) in Jakarta gegrundet, deren Lehrplan am Lehrplan der gleichen Schule in den Niederlanden angelehnt war. In diesem Lehrplan wurde auch Deutsch als Schulfach unterrichtet. Aufgrund der deutschen Invasion in die Niederlande wurde aber Deutsch als Schulfach in den von der niederlandischen Regierung finanzierten und geforderten Schulen im Jahr 1940 abgeschafft. Trotzdem blieb Deutsch als Unterrichtsfach in der von Indonesiern gegrundeten Schule „Taman Siswa“, Deutsch sei eine der wichtigen Sprachen fur die Aneignung westlichen Wissens.[79]

Seit der Unabhangigkeit Indonesiens im Jahr 1945 hat Deutschunterricht im indonesischen Raum Bedeutung gewonnen. Weiterhin wird Deutsch als Fremdsprache in der Oberschule unterrichtet, und gilt nach mehreren Veranderungen des Curriculums fur Oberschulen im neuesten Curriculum vom 1994 neben Franzosisch, Japanisch und Arabisch als zweite Fremdsprache, die als Wahlfach fur Schuler in der dritten Klasse der Oberschule des kulturwissenschaftlichen Zweiges vorgesehen ist. Nach Lehrplan erhalten die Schuler 288 Unterrichtseinheiten Deutsch in einem Jahr, das heiBt neun Unterrichtseinheiten wochentlich.[80] Bezuglich des Curriculums von 2006 (Kurikulum KTSP: Kurikulum Tingkat Satuan Pendidikan), das die sog. life skills der Lernenden mehr ins Zentrum ruckt und Fremdsprachkompetenz fordert, wird Deutsch schon in der ersten und zweiten Klasse der Oberschule in zwei Unterrichtseinheiten wochentlich unterrichtet. Dies hangt aber von der jeweiligen Schule ab.[81]

Man zahlt, dass bis zu 100.000 indonesische Schuler in der Schule Deutsch lernen. AuBerdem wird Deutsch haufig in der Ausbildung erlernt, insbesondere zur Vorbereitung auf ein Studium in Deutschland oder auf einen Au-pair-Einsatz und ein FSJ in Deutschland.[82] Im Jahr 2000 waren es ca. 6% der SMU-Schulen (Oberschule) Indonesiens, die Deutschunterricht anboten und etwa 1,3% der Gesamtzahl aller Schuler, die Deutsch lernten (insgesamt 37.141). Die meisten Schuler davon (70%) lernen Deutsch freiwillig im angebotenen extracurricularen Sprachunterricht und die verbleibenden 30% besuchen sieben bis neun Wochenstunden obligatorischen Deutschunterricht in der dritten Klasse. Dabei ist die landesweite Verteilung der Deutschlernenden ungleich: die meisten Deutschschuler gibt es auf der Insel Java (19.500), danach folgt Sumatra (7.100). In Sulawesi sind es 3.838 Schuler, und nur eine geringe Zahl von Deutschschulern gibt es in Kalimantan (840) und Irian Jaya (754).[83]

Daneben gibt es noch zwei Deutsche Internationale Schulen in Bandung und Jakarta. Die Deutsche Internationale Schule Jakarta ist eine staatlich anerkannte deutsche Auslandsschule und hat ein vollstandiges Bildungsangebot vom Kindergarten bis hin zum Abitur.

AuBerschulisch konnen Studenten ihre Deutschkenntnisse an der Universitat oder in der Padagogischen Hochschule (IKIP) erwerben. Seit dem Jahr 1954 wird das Fach Deutsch (Sastra Jerman) an Hochschulen in Indonesien gelehrt.[84] Die alteste Deutschabteilung in Indonesien wurde im Jahr 1961 an der Universitas Indonesia, Jakarta gegrundet.[85] In der Zeit vom Ende der 1980er Jahre bis Mitte der 1990er Jahre war das Deutschstudium in Indonesien von groBer Bedeutung. Deutschland wurde als beliebter Studienort und favorisiertes Reiseziel angesehen. Niederlassungen deutscher Firmen und Institute wurden fur viele junge Menschen mit abgeschlossenem Deutschstudium interessante Arbeitgeber.[86]

Da Englisch heutzutage als wichtigste Sprachen zahlt und als die am weitesten verbreitete Fremdsprache gilt (auch auf dem indonesischen Arbeitsmarkt), hat das Studienfach Deutsch inzwischen seine bisherige Beliebtheit verloren und ist oft nur noch zweite oder dritte Wahl.[87]

Fur Deutsch als Studienfach gibt es in Indonesien zwei Richtungen an den Universitaten und Padagogischen Hochschulen, namlich: Germanistik und Deutsch auf Lehramt. DaF auf Lehramt wird gegenwartig in Indonesien an vierzehn Hochschulen (zwolf staatliche Universitaten, eine private und eine Hochschule mit Fachbezug) angeboten. Drei der zwolf staatlichen Universitaten haben eine eher germanistische Ausrichtung, die seit einigen Jahren als eine Berufsperspektive im Lehrplan mit einbezogen wird, namlich die Universitas Indonesia Jakarta, die Universitas Padjadjaran Bandung und die Universitas Sam Ratulangi Manado. Neun staatliche Universitaten waren fruher Padagogische Hochschulen und sind erst seit Anfang 2000 durch eine vom Erziehungsministerium initiierte offizielle Umwandlung zu Universitaten erhoben worden. Bei diesen aus einer Padagogischen Hochschule hervorgegangenen Universitaten steht im Grundstudium die Sprachfertigkeit der Studierenden im Mittelpunkt des Unterrichts. Daneben bieten sie auch Lehrveranstaltungen in den Fachern Angewandte Linguistik, Literatur, Deutschlandkunde und kontrastive Kulturkunde an. Im Unterschied zur Universitat werden in Hochschulen Methodik und Didaktik des Deutschen als Fremdsprache von allen beachtet.[88]

Wie bei den meisten Universitaten in Indonesien hat auch das Studium der Deutschabteilung den Diploma-Studiengang (D-3 Programm), dessen Curriculum sich starker an der Praxis orientiert, das Sarjana Stratum 1 (S-1), das etwa dem B.A.-Programm entspricht, den Magisterstudiengang (S-2) und das Doktorat (S-3). Im Diploma-Studiengang beschaftigen sich die Studierenden vor allem mit dem Thema Sprachfertigkeit, was etwa 60% des Sprachunterrichts umfasst. Nach dem drittten Semester haben die Studenten an der Universitas Indonesia die Moglichkeit, eine fachorientierte Ausbildung in den Bereichen Tourismus, Buroarbeit, Werbung und Verlagswesen zu machen. Damit konnen die Studenten die Fachsprache erlernen.[89]

Bei der Vermittlung der Sprache spielen die funf ublichen Kompetenzen Strukturen und Wortschatz, Horverstehen, Leseverstehen, schriftlicher und mundlicher Ausdruck eine wichtige Rolle. Dabei sollen auch die Studierenden auch dem interkulturellen Konzept zuwenden, „das die Unterschiede und Gemeinsamkeiten ins Zentrum ruckt und als Zugangsmoglichkeiten zur fremden Kultur begreift.“[90] Die linguistischen Veranstaltungen beginnen im ersten Semester mit der Einfuhrung in die allgemeine Sprachwissenschaft, die von der linguistischen Abteilung der Fakultat fur die Studenten der sprach- und literaturwissenschaftlichen Abteilungen angeboten werden. Die linguistischen Veranstaltungen der Deutschabteilung fordern Sprachkompetenz in Deutsch als Fremdsprache. Im ersten und zweiten Semester beginnen die Studenten mit Lehrveranstaltungen der Literaturwissenschaft. Im Kern geht es dabei um die deutsche Literatur, sowohl im historischen Uberblick als auch im theoretischen und interpretationspraktischen Unterricht. Die Themen mussen sich auf das interkulturelle Konzept beziehen, so dass die Studenten sich mit dem „Eigenen“ und dem „Fremden“ auseinandersetzen konnen, ahnlich wie beim Landeskundeunterricht. Der Fachbereich Ubersetzung beginnt deren Ubungen sich auf Ubersetzungen aus dem Indonesischen konzentrieren, erst im vierten und funften Semester.[91]

Zu dem Zusammenhang zwischen Deutschstudium und Berufsqualifizierung sind folgende Fragen von Herbert Christ die Frage von besonderer Bedeutung:

„ ... offnet sich dem, der die deutsche Sprache lernt, ein Zugang zu Informationen und Kenntnissen, die der Entwicklung des eigenes Landes dienen konnen, offnet sie einen Zugang zu Unternehmen, mit denen man zusammen arbeiten kann, und schlieblich einen Zugang zum Austausch mit dem gemeinsamen Europaischen Markt? Sind die Deutschsprachigen trotz der riesigen Probleme, die sich ihnen derzeit in Europa stellen, auch in Zukunft noch bereit und in der Lage, aktiv an der Hilfe fur die dritte Welt mitzuwirken?“[92]

In Bezug auf diese Frage weist Darmojuwono darauf hin, dass das Programm des Deutschstudiums in Indonesien im Vergleich zu anderen Ausbildungsinstitutionen den Absolventen nicht nur eine praxisorientierte Ausbildung vermitteln, sondern auch daruber hinaus einen breiten Horizont im Hinblick auf die deutsche Kultur insgesamt geben sollte. Oder anders formuliert: das interkulturelle Konzept fur das Deutschstudium in Indonesien hat nicht nur fachlich eine groBe Bedeutung, sondern auch angesichts der beruflichen Zukunft der Absolventen.[93] Ein grundlegendes Problem des Deutschstudiums in Indonesien besteht schon in der Frage, dass es oft nicht genug Arbeitsstellen fur Absolventen gibt. Dies ist fur das Deutschstudium in Indonesien Chance und Herausforderung zugleich. Im Kontext einer globalisierten Welt erweist sich dies als eine wichtige Aufgabe fur die Politik, insbesondere Bildung und Erziehung in Indonesien.

2.1.4.2 Spracherweiterung durch theoretisches und praktisches Sprachtraining

Im Rahmen der Forderung zur Spracherweiterung in Indonesien sind verschieden Institutionen zustandig, etwa das indonesische Ministerium fur Erziehung, das Goethe-Institut oder der Indonesische Deutschlehrerverband (IGBJ: Ikatan Guru Bahasa Jerman Indonesia). Die Institute bieten unterschiedliches theoretisches und praktisches Sprachtraining fur Jugendliche und Erwachsene an: von Deutsch fur Anfanger bis zum GroBen Deutschen Sprachdiplom, Wirtschaftsdeutsch und Deutsch fur Tourismus.

Die deutsche Sprache im Ausland zu fordern und die internationale kulturelle Zusammenarbeit zu pflegen sind die Hauptaufgaben des Goethe-Instituts. Neben Extensiv-, Intensiv- und Superintensivkursen bietet das Goethe-Institut in Indonesien (Jakarta und Bandung) eine umfangreiche Palette von Spezial-Kursen zu unterschiedlichen Themen an, zum Beispiel fur Deutschlehrer oder Angestellte bei deutschen Firmen. Fur Fortbildung, Weiterbildung und Weiterqualifizierung der Deutschlehrer in Indonesien veranstaltet die Padagogische Verbindungsarbeit des Goethe-Instituts Jakarta in Zusammenarbeit mit den Padagogischen Hochschulen und dem Deutschlehrerverband in Indonesien verschiedene Seminare und Workshops. Dieses Programm fuhrt zum positiven Ergebnis, dass die miserable Situation und das beklagenswerte Niveau der Deutschlehrer in Indonesien verbessert werden konnten.[94] PASCH (Schule: Partner der Zukunft) zum Beispiel, ein Arbeitszweig der im Jahr 1961 vom Goethe-Institut Indonesien eroffnet wurde, unterstutzt seit vielen Jahren Deutschunterricht in der Schule durch die Anschaffung von Klassensatzen von Lehrwerken. Daruber hinaus fordert PASCH eine intensive Fortbildung fur Deutschlehrer an Partnerschulen durch Hospitation, Besprechung zu Vor- und Nachbereitung und zum Aufbau von Unterrichtsstunden sowie durch Microteaching[95]. Da PASCH-Botschafter Anreize und Begeisterung fur das Land, dessen Sprache sie unterrichten, benotigen, ermoglicht PASCH auch der etwa 700 Deutschlehrer Indonesiens, ihre sprachlichen, methodisch-didaktischen und landeskundlichen Fahigkeiten wahrend eines Deutschlandaufenthalts zu verbessern.[96]

Um die mehrsprachige Kommunikation in Unternehmen zwischen Mitarbeitern und den Kunden zu fordern und die Beziehung zwischen der Wirtschaft und dem Bildungssektor in Bezug auf Fremdsprachen zu verbessern, bietet das Goethe-Institut Firmenkurse fur Angestellten bei deutschen Firmen und Institutionen in Indonesien an. Dabei geht es um die interkulturelle Kommunikation, um die deutsche Sprache und Kultur handelt. AuBerdem gibt es Sonderkurse fur DAAD-Stipendiaten, fur das indonesische AuBenministerium, usw.[97]

Dass das Interesse an der deutschen Sprache auch auBerhalb der formalen Ausbildung (Schule und Hochschule) groB ist, zeigt die Tatsache, dass jedes Semester etwa 1000 Kursteilnehmer zum Sprachkurs ins Goethe-Institut in Jakarta und circa 500 Kursteilnehmer in Bandung kommen. Sie kommen aus verschiedenen Gruppen wie Schuler, Student, Deutschlehrer oder Angestellte. Es ist bemerkenswert und sehr erfreulich, dass laut einer Umfrage 50% der Kursteilnehmer Deutsch als Freizeitbeschaftigung lernen.[98] Damit ist festzustellen, dass trotz der Konkurrenz zu anderen Fremdsprachen wie Englisch, Chinesisch, Japanisch und Koreanisch - vor allem im Arbeitsmarkt - Deutsch als Fremdsprache in Indonesien immer noch beliebt ist und als wichtig erachtet wird. AuBerdem konnen die von Goethe-Institut und Hochschulen mit einer Deutschabteilung veranstalteten Wettbewerbe wie Dokumentarfilmfestival, Foto-Wettbewerb oder Theaterauffuhrung die deutschen Sprachkenntnisse der Teilnehmer erweitern.

2.1.4.3 Die Rolle der deutschen Sprach- und Kulturbotschaften in Indonesien

Sprach- und Kulturbotschaften sind Vertreterinstutionen im Ausland. Als Auslandsvertreter haben sie zahlreiche wichtige Aufgaben. Ihre wesentlichen Aufgaben bestehen laut Auswartigem Amt der Bundesrepublik Deutschland darin, Informationen zu beschaffen und uber die Angelegenheiten zu berichten, die fur die verschiedenen Regierungsstellen des Bundes und der Lander von Bedeutung sind. Im Gastland informieren sie uber die AuBenpolitik der Bundesrepublik, uber Deutschland im Allgemeinen, sowohl uber die deutsche Gesellschaft als und Kultur. Sie fordern den Kulturaustausch. Die Vertretungsfunktion kann man also als „Augen, Ohren und Stimme“ Deutschlands im Ausland bezeichnen.[99]

Eine erfreuliche Tatsache ist, dass in den vergangenen Jahren der Austausch zwischen Indonesien und Deutschland zugenommen hat. Anfang November 2014 - nur wenige Tage nach der Amtseinfuhrung des neuen indonesischen Prasidenten Joko Widodo und der Ernennung der neuen Regierung - besuchte der AuBenminister der Bundesrepublik, Frank Walter Steinmeier, Indonesien und fuhrte ein Gesprach mit dem Prasidenten und der AuBenministerin Retno Marsudi uber bilaterale Beziehungen beider Lander. Im Marz 2015 war der Bundestagsprasident Prof. Dr. Norbert Lammert zu Gast in Jakarta.[100]

Um eine gute Zusammenarbeit im Bereich Sprache und Kultur zwischen Deutschland und Indonesien als Gastland zu gewahrleisten, steht die deutsche Botschaft in engem Kontakt mit verschiedenen Institutionen.

Das Goethe-Institut zum Beispiel ist die groBte der sogenannten „Mitteleorgamsationen“. Im Auftrag der Bundesrepublik (Auswartige Kulturpolitik) tragt das Goethe-Institut die Verantwortung fur die Forderung der deutschen Sprache im Ausland und der internationalen kulturellen Zusammenarbeit. In Indonesien gibt es heute zwei Goethe-Institute, namlich das Goethe-Institut Jakarta (Grundungsjahr 1961) und das Goethe-Institut Bandung (Grundungsjahr 1971). Das Institut bietet deutschen Sprachunterricht an und arbeitet mit Personen und Institutionen im Gastland zusammen, die das Erlernen der deutschen Sprache unterstutzen. AuBer der padagogischer Verbindungsarbeit steht das Institut in regem Kulturaustausch mit Partnern des Gastandes durch verschiedene Veranstaltungen.[101]

Das Goethe-Institut Bandung sowie das Goethe-Institut Jakarta bieten Deutschkurse fur Anfanger und Fortgeschrittene an und vermitteln Informationen zu aktuellen Aspekten des kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Lebens in Deutschland. Dafur stehen Bibliotheken mit umfangreichen Buchern und Medienbestanden zur Verfugung und sind zuganglich fur alle, die sich fur Deutschland interessieren oder die Deutsch lernen oder lehren wollen. Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Jakarta veranstaltet das Goethe-Institut Bandung verschiedenen Ausstellungen, Workshops und Theaterstucke uber die traditionelle und moderne deutsche Kultur. Der groBe Teil der Veranstaltungen wird von indonesischen Partnern mitgetragen. Fur Lehrer im Bereich Deutsch als Fremdsprache bietet das Goethe- Institut Jakarta Workshops und Seminare an.[102] Zahlreiche Sprachkurs- und Prufungsprogram erganzen die Rolle des Gothe-Instituts als Sprach- und Kulturbotschafter in Indonesien, um die deutsche Sprache und die interkulturelle Zusammenarbeit zu pflegen.

Im Rahmen der wachsenden Entwicklung und Bedeutung der Medien muss auch der Radio- und TV-Sender Deutsche Welle genannt werden, der in Indonesien ein umfassendes Bild des politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Lebens in Deutschland zu vermitteln versucht. Zum 35. Jahrestag der Sendung fur Indonesien (1998) schrieb Rudiger Siebert, Leiter des Indonesischen Programms der Deutschen Welle: „Hier ist die Deutsche Welle, die Stimme Deutschlands. Im weltweiten Angebot der Kurzwellenprogramme hatte sich eine neue Stimme gemeldet. Seitdem ist das indonesisch-sprachige Programm der Deutschen Welle taglich in Sudostasien zu vernehmen . ,.“[103] So gesehen leistet die Deutsche Welle einen guten Beitrag zum Spracherwerb und Kulturaustausch zwischen Deutschland und Indonesien.

Ein ganz wichtiges Ereignis bezuglich des Spracherwerbs und Kulturaustausches zwischen Deutschland und Indonesien ist die vergangene Frankfurter Buchmesse (14. -18. November 2015), bei der Indonesien - das Land der tausend Inseln Ehrengast war. Dort wurden viele indonesische literarische Werke wie Romane und Gedicht auch auf Deutsch veroffentlicht.

2.2 Spracherweiterung und ihre wirtschaftliche Bedeutung

Wie bereits erwahnt, ist die Freundschaft zwischen Deutschland und Indonesien den historischen „wirtschaftlichen Expedition“ von deutschen Kaufleuten wie Balthasar Sprenger (deutsche Handelshauser aus Augsburg) grundgelegt. Als viertgroBtes Land der Erde und mit seiner geostrategischen Lage und seinem dynamischen Wirtschaftswachstum gewinnt Indonesien insbesondere im asiatisch-pazifischen Raum zunehmend an wirtschaftlicher Bedeutung.[104] Im Zuge der Globalisierung besonders der Wirtschaft wird dies von Unternehmen und internationalen Organisation als Chance und Herausforderung angesehen, um eine Entwicklungszusammenarbeit anzustreben. Selbstverstandlich spielt dabei die Sprache eine bedeutende Rolle.

Wie kann die deutsche Sprache zu einem „global playing“ und einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Indonesien beitragen? Diese Frage wird im folgenden Abschnitt behandelt.

2.2.1 Die Bedeutung der deutschen Sprache fur ein „global playing“ und fur wirtschaftliche Zusammenarbeit

Die globalen Beziehungen haben zunehmend eine groBere Bedeutung fur unsere gesamte Lebens- und Arbeitswelt, vor allem fur das wichtigste Kommunikationsmittel - die Sprache. Als Kommunikationsmittel spielt die Sprache auch in der wirtschaftlichen Zusammenarbeit eine zentrale Rolle. Die globale Mobilitat sowie die landerubergreifende Vernetzung und damit die Moglichkeit, in einer anderssprachigen Gesellschaft zu leben und mit anderen Menschen weltweit zu integrieren sind eng mit dem Bedarf einer erhohten Fremdsprachenkompetenz verbunden.[105] Diese Fremdsprachenkompetenz ist oft sogar „grundlegende Berufsqualifikation“ in einem internationalen Unternehmen. Man geht davon aus, dass Fremdsprachenkenntnisse es ermoglichen, bessere Informationen uber das Geschaftsumfeld und neue Ideen uber Produktion, Rohmaterial, Vermarktung und Handelswege zu erhalten. Eine bessere Fremdsprachen-Kommunikation, sowohl schriftlich als auch mundlich und eine besseres interkulturelles Verstandnis haben wichtige Einfluss auf erfolgreiche Geschafte.[106]

Seit den 1990er Jahren stieg in Indonesien neben dem wirtschaftlichen und politischen Umbruch in Indonesien auch das Interesse an Deutsch als Fremdsprache (DaF). Der intensive wissenschaftliche Austausch, sowie die Moglichkeit, aufgrund der Sprachkenntnisse eine Karriere in der Wirtschaft des eigenen Landes zu starten, machen Deutsch attraktiv.[107]

[...]


[1] Forderprogramm Integration durch Qualifizierung (IQ), „Vortrag auslandische Studierende Berlin, http://www.netzwerk-iq.de/fileadmin/Redaktion/Downloads/Fachstelle_Beratung_und_Qualifizierung_- _Virtuelle_Qualifiziemng/Vortrag_Ausl%C3%A4ndische_Studierende_Berlin.pdf, letzter Abruf am 09. Mai 2016.

[2] Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD), https://www.daad.de/medien/indonesien_sachstand_2014.pdf, letzter Abruf am 09. Mai 2016.

[3] Vgl. Christa Bohmer, „Zur Geschichte des deutschen Au-pair-Wesens“ in: Sabine Ufer (Hrsg.), Au-pair- Jahrbuch 2007/2008. Au-pair in Deutschland und weltweit Wissenswertes, Tipps und Trends, Neunkirchen- Seelscheid: 2007, 8.

[4] Cordula Walter-Bolhofer. 2016 „Die Visa-Statistik der vom Auswartigen Amt erteilten Au-pair-Visa“ E-Mail an Elvin Septiani Sagala vom 01.Juni 2016.

[5] Au-pair-agenturen.de, http://www.au-pair-agenturen.de/hnks-tipps/Konjunkturumfrage_2014.html, letzter Abruf am 09. Mai 2016.

[6] Friedrich Jaeger, Kultur. I. Begriffsgeschichte, in: Friedrich Jaeger, Enzyklopadie der Neuzeit7- Stuttgart 2005, 253.

[7] „Culture or Civilization, taken in its wide ethnographic sense, is the complex whole which includes knowledge, belief, art, morals, law, custom, and any other capabilities and habits by man as a member of society“, Edward B. Tylor, Primitive Culture. Researches into the Development of Mythology, Philosophy, Religion, Art, and Custom, Vol. 2, London 1871, 1.

[8] Wolfgang Rudolf, „Kultur, Psyche und Weltbild“, in: H. Trimborn (Hrsg.), Lehrbuch der Volkerkunde, Stuttgart 1971, 54.

[9] Wolfgang Rudolf, „Ethnos und Kultur“, in: H. Fischer (Hrsg.), Ethnologie. Einfuhrung und Uberblick, Berlin 1998, 57.

[10] Vgl. Frank Robert Vivelo, Handbuch der Kulturanthropologie - eine Einfuhrung, Stuttgart 1981, 50-53.

[11] Clifford Geertz, Dichte Beschreibung. Beitrage zum Verstehen kultureller Systeme, Frankfurt 1983, 46.

[12] Ansgar Nunning und Vera Nunning, “Kulturwissenschaften: Eine multiperspektivische Einfuhrung in einen interdisziplinaren Diskussionszusammenhang“, in: Ansgar Nunning und Vera Nunning (Hrsg.), Konzepte der Kulturwissenschaften. Theoretische Grundlagen, Ansatze, Perspektiven, Stuttgart 2003, 6.

[13] Ruth EBer, „Die deutschen Lehrer reden weniger und fragen mehr ... Zur Relevanz des Kulturfaktors im DaF - Unterricht“, Zeitschrift fur Interkulturellen Fremdsprachenunterricht, 11. Jahrgang, Nummer 3 (September 2006), http://tujournals.ulb.tu-darmstadt.de/index.php/zif/article/view/394/382, letzter Abruf, 01. Agustus 2016.

[14] Ruth EBer, ebd., 1-24.

[15] Ruth EBer, ebd., 8-10.

[16] EBer beschreibt ,Kultur“ als ein abstrakter Begriff fur die ganz spezifische Art und Weise, wie die Menschen (hier: einer deutschsprachigen Zielkultur und die der Ausgangskultur der Lernerlnnen) leben, d.h. wie sie ihre Lebenswelt organisieren. Und das heiBt auch: wie sie jeweils kommunizieren und wie sie Wissen vermitteln und sich aneignen, also: wie sie jeweils sprechen und wie sie lehren und lernen. Ruth EBer, ebd,. 8.

[17] Ruth EBer, ebd., 15.

[18] Peter Burke, KulturellerAustausch, Frankfurt am Main 2000, 35-40.

[19] Alf Mintzel, Multikulturelle Gesellschaften in Europa und Nordamerika: Konzepte, Streitfragen, Analysen, Befunde, Passau 1997, 61.

[20] Hamid Reza Yousefi und Ina Braun, Interkulturalitat. Eine interdisziplinare Einfuhrung, Darmstadt 2011, 29.

[21] Jurgen Bolten, Interkulturelle Kompetenz, Erfurt 2007, 63-64.

[22] Frank Beyersdorfer, Multikulturelle Gesellschaft. Begriffe, Phanomene, Verhaltensregeln, Munster 2014, 43.

[23] Mehr zum diesem Thema befindet sich in: Frank Beyersdorfer, Ibid., 43-60.

[24] Heiner Geibler, „Zugluft. Die multikulturelle Gesellschaft“, in: Stefan. Ulbrich (Hrsg.), Multikultopia. Gedanken zur multikulturellen Gesellschaft, Hofheim 1991, 69-97, 80.

[25] Levi Strauss et Eribon 1988, 212.; deutsches Zitat zitiert nach Frank Bockelmann, Die Gelben, die Schwarzen, die Weifien, Frankfurt 1998, 449-450.

[26] Ulf Hannerz, „Kultur in einer vernetzten Welt. Zur Revision eines ethnologischen Begriffs“, in: Wolfgang Kaschuba (Hrsg.), Kultur, Identitaten, Diskurse. Perspektiven europaischer Ethnologie, Berlin 1995, 64ff.

[27] Edith Broszinsky-Schwabe, Interkulturelle Kommunikation Missverstandnisse-Verstandigung, Wiesbaden 2011, 79.

[28] Homer G. Barnett, Innovation: The Basis of Cultural Change, New York 1953, 101ff.

[29] Edith Broszinsky-Schwabe, Interkulturelle Kommunikation Missverstandnisse-Verstandigung, Wiesbaden 2011, 79.

[30] Ebd., 36.

[31] Zitiert nach Volker Hinnenkamp und Hans-Wolfgang Platzer, „Einleitung: Interkulturalitat und Europaische Integration“, in: Volker Hinnenkamp und Hans-Wolfgang Platzer (Hrsg.), Interkulturalitat und Europaische Integration, Interdisziplinare Schriftenreihe des Centrums fur interkulturelle und europaische Studien (CINTEUS) der Hochschule Fulda Bd. 10, Stuttgart 2013, 22.

[32] D. Breitenbach (Hrsg.), Kommunikationsbarrieren in der Internationalen Jugendarbeit. Ein Forschungsprojekt im Auftrag des Bundesministeriums fur Jugend, Familie und Gesundheit, Saarbrucken 1979, 40.

[33] Edith Broszinsky-Schwabe, Interkulturelle Kommunikation Missverstandnisse und Verstandigung, Wiesbaden 2011, 284.

[34] Sabine Schmolzer-Eibinger, „Interkulturelles Lernen und Sprachlernen in der Schule“, in: Hans-Jurgen Krumm und Paul R. Portmann-Tselikas (Hrsg.), Theorie und Praxis. Osterreichische Beitrage zu Deutsch als Fremdsprache, Innsbruck 1998, 156.

[35] Petra Sternecker und Werner Treuheit, „Ansatze interkulturellen Lernens“, in: Hendrik Otten und Werner Treuheit (Hrsg.), Interkulturelles Lernen in Theorie und Praxis. Ein Handbuch fur Jugendarbeit und Weiterbildung, Opladen 1994, 45.

[36] Bernd-Dietrich Muller, „Interkulturelle Didaktik“ in: Bernd Kast/Gerhard Neuner (Hrsg.), Zur Analyse, Begutachtung undEntwicklung von Lehrwerken fur den fremdsprachlichen Deutschunterricht, Berlin 1994, 97. Mehr zum Thema „Interkulturelles Lernen“ findet sich auch in Jurgen Bolten, Interkulturelle Kompetenz, Erfurt 2012, 121-164.

[37] Vgl. Jurgen Bolten, Interkulturelle Kompetenz, Erfurt 2007, 86-87.

[38] Ebd., 87-88.

[39] Edith Broszinsky-Schwabe, Interkulturelle Kommunikation. Missverstandnisse und Verstandigung, Wiesbaden 2011, 217-218.

[40] Vgl. C. F. Graumann, „Soziale Identitaten Manifestation sozialer Differenzierung und Identifikation“, in: R. Viehoff, R.T. Segers (Hrsg.), Kultur, Identitat, Europa: uber die Schwierigkeiten und Moglichkeiten einer Konstruktion. Frankfurt an Main 1999, 59.

[41] Henri Tajfel, Gruppenkonflikt und Vorurteil: Entstehung und Funktion sozialer Stereotypen, Stuttgart 1982. 101-103.

[42] Bei dieser Fragestellung bemuht sich Rodlach, den Unterschied zwischen „Identitat“ und „Personlichkeit“ zu beschreiben. Alexander Rodlach, „Kulturelle Identitat, Zwischen Beharren und Wandel. Ethnologische Perspektiven“, in: Bernhard Mensen (Hrsg.), Identitat - Integration. (Akademie Volker und Kulturen Bd. 30), Sankt Augustin 2007, 58-59.

[43] C. F. Graumann, „Soziale Identitaten. Manifestation sozialer Differenzierung und Identifikation“, in: R. Viehoff, R.T. Segers (Hrsg.), Kultur, Identitat, Europa, Frankfurt an Main 1999, 67ff.

[44] Fredrik Bart, Ethnic Groups and Boundaries. The Social Organisation of Cultural Difference, London 1969, zitiert nach Alexander Rodlach, „Kulturelle Identitat, Zwischen Beharren und Wandel. Ethnologische Perspektiven“, in: Bernhard Mensen (Hrsg.), Identitat - Integration. (Akademie Volker und Kulturen Bd. 30), Sankt Augustin 2007, 69.

[45] Alexander Rodlach, ebd., 70.

[46] Bodo Hildebrand und Stephan Sting, „Erziehung und kulturelle Identitat“, in: Bodo Hildebrand und Stephan Sting (Hrsg.), Erziehung und kulturelle Identitat. Beitrage zur Differenz padagogischer Tradition und Konzepte in Europa, Munster 1995, 13.

[47] Vgl. Bodo Hildebrand und Stephan Sting (Hrsg.), ebd., 14.

[48] Zur Problematik des Eigenen und Fremden gibt es unterschiedliche Antworten im Bereich der Ethnologie, Psychologie, Padagogik, Theologie, Kulturanthropologie und Philosophie. Vgl. hierzu Ortfried Schaffer: Das Eigene und das Fremde: Lernen zwischen Erfahrungswelten. Aufsatze zu einer Theorie der Fremderfahrung, Berlin 1997 und Andreas Ackermann: „Das Eigene und das Fremde. Hybriditat, Vielfalt und Kulturtransfers“, in: Friedrich Jaeger u.a., Handbuch der Kulturwissenschaften. Themen und Tendenzen, Stuttgart 2004,139-154.

[49] Hamid Reza Yousefi, „Phanomenologie des Eigenen und des Fremden. Eine interkulturelle Perspektive“, http://www.yousefi-interkulturen.de/Interkulturene%20Kulturtheorie.pdf, 34, letzter Abruf 12. Juni 2016.

[50] Frank Beyersdorfer, Multikulturelle Gesellschaft. Begriffe, Phanomene, Verhaltensregeln, Munster 2014, 57-58.

[51] K. Wahl, u.a., „Fremdenfeindlichkeit: Ein schwieriges Kapitel“, in: K. Wahl, u.a. (Hrsg.), Fremdenfeindlichkeit. Auf den Spuren extremer Emotionen, Wiesbaden 2001, 26-27.

[52] Theo Sundermeier, Den Fremden verstehen. Einepraktische Hermeneutik, Gottingen 1996, 139-140.

[53] Ebd., 140-141.

[54] Hamid Reza Yousefi, „Phanomenologie des Eigenen und des Fremden. Eine interkulturelle Perspektive“, http://www.yousefi-interkulturell.de/Interkulturelle%20Kulturtheorie.pdf, 35, 51-52, letzter Abruf 12. Juni 2016.

[55] Alexander Thomas und Katja Hagemann, „Training interkultureller Kompetenz“, in: Niels Bergmann und Andreas L. J. Sourisseaux (Hrsg.), Interkulturelles Management, Heidelberg 1993, 181.

[56] Regula Fischer und Andreas Furrer-Kuttel, „Kulturschock nach Oberg“, Transkulturelles-portal, verfugbar unter https://www.phil-fak.uni- duesseldorf.de/fileadmin/Redaktion/Institute/Sozialwissenschaten/BF/Lehre/WiSe0910/Transkulturenes%20Po rtal-Kulturschock%20nach%20Oberg.pdf, letzter Abruf, 15. Juni 2016.

[57] Wolf Wagner, Kulturschock Deutschland, Hamburg 1996, 13ff

[58] Mehr zu diesem Thema findet sich in Gary P. Ferraro, The Cultural Dimensions of Intercultural Business, New Yersey 1990, 140 - 154 und Guo-Ming Chen und William J. Starosta, Foundations of Intercultural Communication, Boston 1998, 163 ff.

[59] Ludwig Wittgenstein, Tractatus logico-philosophicus. Tagebucher 1914-1916. Philosophische Untersuchungen. Werkausgabe. Bd. 1, Frankfurt 1984, 262.

[60] Lothar Bredella und Herbert Christ „Didaktik des Fremdverstehens im Rahmen einer Theorie des Lehrens und Lernens fremder Sprachen“, in: Lothar Bredella und Herbert Christ (Hrsg.), Didaktik des Fremdverstehens, Tubingen 1995, 11.

[61] Europarat, Gemeinsamer europaischer Referenzrahmen fur Sprachen: Lernen, Lehren, Beurteilen, Berlin 2001, 51.

[62] Dieses Thema wird im Begriff „Landeskunde“ zusammengefasst, der untrennbarer Bestandteil des Fremdsprachenunterrichts ist. Unter dem Begriff Landeskunde werden sehr viele und unterschiedliche Bereiche zusammengefasst: sie konnen Kultur, Geschichte, Geografie, Wirtschaft und Politik umfassen, aber auch das Wissen um Alltagssituationen sowie Verhaltens- und Lebensweisen der Menschen in einem fremden Land einschliehen. Das Thema „Landeskunde“ hat im Wesentlichen zwei Schwerpunkte. Erstens sollen die Kenntnisse vermittelt werden, die es dem Lerner ermoglichen, die fremde Sprache angemessen als Kommunikationsmittel anzuwenden. Zweitens dient die Beschaftigung mit der fremden Sprache und Kultur der Vertiefung des Verstandnisses fur das fremde Land und seine Bewohner. Daruber hinaus regt sie an zur Reflexion uber die Bedingungen der eigenen Sprache und Kultur. Stephan Merten, Fremdsprachenerwerb als Element interkultureller Bildung: eine Studie zur Versprachlichung der Grunddaseinsfunktionen Menschen im Hinblick auf deren Thematisierungsmoglichkeiten im Unterricht in Deutsch als Fremdsprache, Frankfurt am Main, 1995, 237-239.

[63] Kersten Reich, „Verstehen des Fremden in den Kulturen und situiertes Lernen: Zur Grundsatzen einer interkulturellen Didaktik“, http://www.uni-koeln.de/hf/konstrukt/reich_works/aufsatze/reich_58.pdf, Letzter Abruf 18. Juni 2016.

[64] Vgl. Peggy Brunzel, Kulturbezogenes Lernen und Interkulturalitat: Zur Entwicklung kultureller Konnotationen im Franzosischunterricht der Sekundarstufe I, Tubingen 2002, 20-23 und Alex Hubler, Einander Verstehen: Englisch im Kontext internationaler Kommunikation, Tubingen 1985, 150-155.

[65] Vgl. Lothar Bredella und Herbert Christ, „Didaktik des Fremdverstehens im Rahmen einer Theorie des Lehrens und Lernens fremder Sprachen“, in: Lothar Bredella und Herbert Christ (Hrsg.), Didaktik des Fremdverstehens, Tubingen 1995, 8-18.

[66] Wilhelm von Humboldt [1836], „Ueber die Verschiedenheit des menschlichen Sprachbaues und ihren Einflufi auf die geistige Entwickelung des Menschengeschlechts“, in: Di Cesare, Donatella (Hrsg.), Wilhelm von Humboldt: Uber die Verschiedenheit des menschlichen Sprachbaues und ihren Einflufi auf die geistige Entwicklung desMenschengeschlechts, Paderborn 1998, 290.

[67] Harald Weinrich, „Forschungsaufgaben des Faches Deutsch als Fremdsprache“, in: Alois Wierlacher (Hrsg.), Fremdsprache Deutsch. Bd. 1, Munchen 1980, 43.

[68] Helmut Schmidt, „Einfuhrung“, in: Helmut Schmidt, u.a. (Hrsg.), Wozu deutsche auswartige Kulturpolitik?, Stuttgart 1996, 18.

[69] Eva Eirmbter-Stolbrink, „Zur Vermittlung von Interkulturalitat als Gegenstand erziehungswissenschaftlicher Forschung“, in: Hamid Reza Yousefi und Klaus Fischer (Hrsg.), Interkulturalitat. Diskussionsfelder eines umfassenden Begriffs, Nordhausen 2010, 212.

[70] Jorg Siefker, „Interkulturelle Kompetenz - Ausdruck einer lebensbegleitenden Lernkultur“, in: Reiner Brodel und Julia Kreimeyer (Hrsg.), Lebensbegleitendes Lernen als Kompetenzentwicklung. Analysen-Konzeptionen- Handlungsfelder, Bielefeld 2015, 143.

[71] Jorg Siefker, ebd.

[72] Herman-Josef Blanke, Europa auf dem Weg zu einer Bildungs- und Kulturgemeinschaft, Koln 1994, 6.

[73] Mehr zu diesem Thema findet sich in: 18. Bericht der Bundesregierung zur Auswartigen Kultur- und Bildungspolitik 2014/2015, 38ff. http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/18/050/1805057.pdf, letzter Abruf 10. Juni 2016.

[74] Bericht der Bundesregierung zur Auswartigen Kultur- und Bildungspolitik 2009/2010.Pdf http://www.ifa.de/fileadmin/pdf/aa/akbp_20092010.pdf, 7, letzter Abruf 10. Juni 2016.

[75] Bericht der Bundesregierung zur Auswartigen Kultur- und Bildungspolitik 2009/2010, ebd., 7.

[76] Deutsche Botschaft Jakarta. 2016. Deutsche Spuren in Indonesien, http://www.iakarta.diplo.de/Vertretung/iakarta/de/07 20Kultur/Bilaterale Kulturbeziehungen/deu spuren/d eu spuren.html, letzter Abruf, 10. Juni 2016.

[77] Vgl. Heinrich Seemann, Spuren einer Freundschaft: Deutsch-indonesische Beziehungen vom 16.-19. Jahrhundert: Ausstellung der Deutschen Botschaft zum Millennium, ehemaliges Nationalarchiv, Jakarta 2000, 11, 23-24, 29 und Rudiger Siebert, Deutsche Spuren in Indonesien. Zehn Lebenslaufe in bewegten Zeiten, Bad Honnef 2002, 21-44. Ein chronologischer Verlauf der deutsch-indonesischen Beziehungen wurde von Dirk Tomsa vom Deutschen Ubersee-Institut dargestellt. Dirk Tomsa, Kompendium der deutsch-indonesischen Beziehungen, Hamburg 2001, 257-298.

[78] Deutsche Botschaft Jakarta. 2016. Deutsche Spuren in Indonesien, http://www.jakarta.diplo.de/Vertretung/jakarta/de/07_20Kultur/Bilaterale__Kulturbeziehungen/deu spuren/d eu_ spuren.html, letzter Abruf, 10. Juni 2016.

[79] Setiawati Darmojuwono, „Deutschunterricht und Germanistikstudium in Indonesien“, in: Gerhard Helbig, u.a. (Hrsg.), Deutsch als Fremdsprache. Ein internationales Handbuch. 2. Halbband. Part 1, Berlin 2001, 1594.

[80] Setiawati Darmojuwoo, ebd.

[81] „Bahasa Jerman diperkenalkan mulai dari kelas satu dan dua sebanyak 2 jam pelajaran. Di dalam kurikulum tercantum keterampilan/Bahasa Asing dengan 4 jam pelajaran. Penentuan pelajaran ketrampilan atau bahasa asing yang diajarkan tergantung pada kebijakan sekolah. Pendekatan yang diterapkan adalah kurikulum KTSP (kurikulum Tingkat Satuan Pendidikan) yang sama dengan Kurikulum Berbasis Kompetensi, yakni menekankan pada life skill/kompetensi konkret yang dapat dicapai siswa dan digunakan pada kehidupan nyata.“ Siti Kudriyah, „Pengajaran Bahasa Jerman di Indonesia“, Staatliche Universitat Medan - Fakultat der Sprache und Kunst, http://digilib.unimed.ac.id/544/1/Pengajaran%20Bahasa%20Jerman%20di%20Indonesia.pdf, letzter Abruf 10. Juni 2016.

[82] Setiawati Darmojuwono, „InterkultureUe Fragen in Forschung und Lehre in der indonesischen Germanistik, Jurnal Ilmiah Bahasa, Sastra, dan Budaya Jerman. Vol. 13, IGV (Indonesischer Germanistenverband), Jakarta 2013, 3. https://www.academia.edu/8912528/Jurnal_Asosiasi_Germanistik_Indonesia, letzter Abruf 10. Juni 2016.

[83] Gisela Kohlauf und Michael Maintz (Hrsg.), Deutsch in Indonesien: Ein Landerbericht. In: Deutscher Akademischer Austauschdienst in Zusammenarbeit mit dem Fachverband Deutsch als Fremdsprache. Info DaF. Informationen Deutsch als Fremdsprache. Zeitschrift Nr. 4. 28. Jahrgang, Munchen 2001, 370.

[84] Nirredatiningtyas Rinaju Purnomowulan, Deutsche Bilderbucher der Gegenwart im Unterricht Deutsch als Fremdsprache in Indonesien: Eine Studie zur Anwendung von Bilderbuchern im Landeskundeunterricht fur Studienanfanger, Frankfurt am Main 2014, 1.

[85] Setiawati Darmojuwono, ^Deutschunterricht und Germanistikstudium in Indonesien“, in: Gerhard Helbig, u.a. (Hrsg.), Deutsch als Fremdsprache. Ein internationales Handbuch. 2. Halbband. Part 1, Berlin 2001, 1595.

[86] Nirredatiningtyas Rinaju Purnomowulan, Deutsche Bilderbucher der Gegenwart im Unterricht Deutsch als Fremdsprache in Indonesien: Eine Studie zur Anwendung von Bilderbuchern im Landeskundeunterricht fur Studienanfanger, Frankfurt am Main 2014, 45.

[87] Nirredatiningtyas Rinaju Purnomowulan, ebd.

[88] Vgl., Setiawati Darmojuwono, „Deutschunterricht und Germanistikstudium in Indonesien“, in: Gerhard Helbig, u.a. (Hrsg.), Deutsch als Fremdsprache. Ein internationales Handbuch. 2. Halbband. Part 1, Berlin 2001, 1595­1596, Nirredatiningtyas Rinaju Purnomowulan, Deutsche Bilderbucher der Gegenwart im Unterricht Deutsch als Fremdsprache in Indonesien: Eine Studie zur Anwendung von Bilderbuchern im Landeskundeunterricht fur Studienanfanger, Frankfurt am Main 2014, 46, und noch dazu Setiawati Darmojuwono, „Interkulturelle Fragen in Forschung und Lehre in der indonesischen Germanistik, Jurnal Ilmiah Bahasa, Sastra, dan Budaya Jerman. Vol. 13, IGV (Indonesischer Germanistenverband), Jakarta 2013, iii, https://www.academia.edu/8912528/Jurnal_Asosiasi_Germanistik_Indonesia, letzter Abruf 10. Juni 2016.

[89] Setiawati Darmojuwono, „Deutschuntemcht und Germanistikstudium in Indonesien“, in: Gerhard Helbig, u.a. (Hrsg.), Deutsch als Fremdsprache. Ein internationales Handbuch. 2. Halbband. Part 1, Berlin 2001, 1595­1598.

[90] Setiawati Darmojuwono, ebd., 1595.

[91] Dies ist eine allgemeine Auffassung uber das Deutschstudium an der Universitas Indonesia, die als alteste Deutschabteilung in Indonesien gilt. Und wie bereits angesprochen, kann jede Hochschule ihr Curriculum gestalten, je nach Studienzielen. Setiawati Darmojuwono, ebd., 1595-1598.

[92] Herbert Christ, „Deutsch in der Welt von heute und morgen“, in: Herder-Institut Leipzig und InterDaF, Deutsch als Fremdsprache. Zeitschrift zur Theorie und Praxis des Faches Deutsch als Fremdsprache, Leipzig 1993, S. 75-77.

[93] Setiawati Darmojuwono, „Deutschunterricht und Germanistikstudium in Indonesien“, in: Gerhard Helbig, u.a. (Hrsg.), Deutsch als Fremdsprache. Ein internationales Handbuch. 2. Halbband. Part 1, Berlin 2001, 1601.

[94] Setiawati Darmojuwono, ebd., 1599.

[95] Micro-teaching ist ein Lehr- und Lernprozess, welcher im Ablauf mit der Planung eines kurzen Unterrichtsversuchs zu einer ausgewahlten Lehrfertigkeit beginnt. „Micro-teaching is a teacher training procedure which reduces the teaching situation to simpler and more controlled encounter achieved by limiting the practice teaching to a specific skill and reducing teaching time and classes“ (Sadker und Cooper, 1972, 547), zitiert nach Nancy Quitennbaum, Training fur die direkte Instruktion. Die Entwicklung und Erprobung eines Kommunikationstrainings fur den Unterricht mit direkter Instruktion, Bad Heilbrunn 2016, 44.

[96] Vgl. Reiner E. Wicke und Susanne Baumgart, „Schulen: Partner der Zukunft - eine weltweite Initiative“, in: Goethe-Institut (Hrsg.), Schulen: Partner der Zukunft. Fremdsprache Deutsch. Zeitschrift fur die Praxis des Deutschunterrichts, Sonderheft 2, Munchen 2009, 6-13.

[97] Vgl. Setiawati Darmojuwono, „Deutschunterricht und Germanistikstudium in Indonesien“, in: Gerhard Helbig, u.a. (Hrsg.), Deutsch als Fremdsprache. Ein internationales Handbuch. 2. Halbband. Part 1, Berlin 2001, 1599.

[98] Setiawati Darmojuwono, ebd.

[99] Vgl. Auswartiges Amt,“ Botschaften und Konsulate - Auslandsvertretungen“, http://www.auswaertiges- amt.de/DE/AAmt/Auslandsvertretungen/Uebersicht_node.html, letzter Abruf, 11. Juni 2016.

[100] Auswartiges Amt, „Beziehung zwischen Indonesien und Deutschland“, http://www.auswaertiges- amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/Indonesien/Bilateral_node.html, letzter Abruf, 11. Juni 2016.

[101] Hoffmann Hilmar, „Das Goethe Institut: Aufgaben, Ziele, Geschichte“, in: Goethe-Institut zur Pflege der deutschen Sprache im Ausland und zur Forderung der internationalen kulturellen Zusammenarbeit e.V., Jahrbuch Goethe-Institut 1996/1997, Munchen 1997, 18.

[102] Vgl. Dirk Tomsa, Kompendium der deutsch-indonesischen Beziehungen, Hamburg 2001, 229-230.

[103] Zitiert nach Mohammad Arsad, „Eine Stimme fur Indonesien: kurzer Ruckblick auf die Anfange des Indonesischen Programms der Deutschen Welle“, in: Deutsch-Indonesische Gesellschaft (DIG), KITA - Das Magazin der Deutsch-Indonesischen Gesellschaft Vol. 1, Koln 2000, 83.

[104] Raimund Glitz, „Deutsch-indonesische-Kooperation in der Biotechnologie“, Bundesministerium fur Bildung und Forschung 2006, http://www.kooperation-international.de/detail/info/deutsch-indonesische-kooperation-in- der-biotechnologie.html, letzter Abruf 11. Juni 2016.

[105] Vgl. W. Hallet, „The Bilingual Triangle. Uberlegungen zu einer Didaktik des bilingualen Sachfachunterrichts“, in: Ministerium fur Bildung (Hrsg.), Wissenschaft und Weiterbildung Aspekte der Lehrerausbildung, Mainz 1997, 8.

[106] Im Auftrag von Generaldirektion Bildung und Kultur der Europaischen Kommission, dem britischen nationalen Zentrum fur Sprachen (CILT) und in Zusammenarbeit mit einem internationalen Forschungsteam wurde im Jahr 2005 uber die Auswirkungen mangelnder Fremdsprachenkenntnisse in den Unternehmen auf die europaische Wirtschaft durchgefuhrt. Die Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen Fremdsprachenkenntnissen, kultureller Kompetenz und Exporterfolg. Dabei wurden fast 2000 exportierenden kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in 29 europaischen Staaten (EU, EEA und Kandidatenlander) befragt. Die Fragen umfassten die Verwendung von Fremdsprachenkenntnissen, interkulturelle Kompetenz, Anwendung eines strategischen Konzepts der mehrsprachigen Kommunikation, entgangener Gewinn aufgrund mangelnder Fremdsprachenkenntnisse, kunftige Exportplane und sich daraus ergebende Anforderungsprognosen fur weitere Sprachenkenntnisse. Die Studie zeigt, dass KMU, die ein strategisches Konzept mehrsprachiger Kommunikation anwenden und Muttersprachler, Mitarbeiter mit Fremdsprachenkenntnissen und spezielle Ubersetzer verwenden, einen bedeutend hoheren Anteil an Exportgeschaften erzielen als jene, die dieses Fremdsprachenmanagement nicht anwenden. Um die Beziehungen zwischen Wirtschaft und Bildungssektor in Bezug auf Fremdsprachen zu erhellen, wurden daruber hinaus einige Empfehlungen beschlossen, wie. z.B. Forderung zur Verknupfung von Sprachen und Unternehmen und zur Zusammenarbeit zwischen der beruflichen Bildung, Hochschulen und Universitaten. Angaben hierzu: http://gmf.cc/wp/wp-content/uploads/2008/10/ELAN.pdf, letzter Abruf, 11. Juni 2016.

[107] Goethe Institut, „Wer lernt Deutsch? Deutsch in Zeiten der Globalisierung“, https://www.goethe.de/de/spr/mag/20463342.html, letzter Abruf, 11. Juni 2016.

Ende der Leseprobe aus 145 Seiten

Details

Titel
Wie beeinflusst der Au-pair-Einsatz in Deutschland den DaF-Unterricht in Indonesien?
Hochschule
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Autor
Jahr
2016
Seiten
145
Katalognummer
V421333
ISBN (eBook)
9783668719187
ISBN (Buch)
9783668719194
Dateigröße
1535 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Kultur, Spracherwerb, Aupair, Indonesien
Arbeit zitieren
Elvin Septiani Sagala (Autor:in), 2016, Wie beeinflusst der Au-pair-Einsatz in Deutschland den DaF-Unterricht in Indonesien?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/421333

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