Das Südwestdeutsche Schichtstufenland. Ein Überblick


Hausarbeit, 2018

15 Seiten, Note: 1,7

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Was ist ein Schichtstufenland?

2. Entstehung eines Schichtstufenlands

3. Sudwestdeutsches Schichtstufenland
3.1. Entwicklung
3.2. Grundgebirge
3.3. Oberrheingraben
3.4. Schichtfolgen
3.4.1. Buntsandstein
3.4.2. Muschelkalk
3.4.3. Keuper
3.4.4. Jura
3.5. Nutzung der Schichten

4. Zusammenfassung

5. Quellen
5.1. Literaturquellen
5.2. Internetquellen

1. Was ist eine Schichtstufenlandschaft?

Eine Schichtstufenlandschaft ist ein eigenstandiger Typ einer Oberflachengestaltung. Diese Gestaltung kann in vielen verschiedenen Varianten auftreten. Die Landschaft besteht aus leicht gesenkten, fast parallel liegenden, unterschiedlicher geomorphologischen Gesteinen. Die einzelnen Schichten werden durch ihre verschiedene Widerstandsfahigkeit bestimmt, somit hangt die Starke der Auspragung und die Steilheit der Schichten einer solchen Landschaft von der Verwitterung und der Lage der sie aufbauenden Gesteinen ab. Eine Schichtstufenlandschaft setzt sich aus mehreren Elementen zusammen: Einerseits aus mal mehr oder mal weniger markanten Steilanstiegen, den Stufenhangen und andererseits aus mehr oder minder ausgedehnten, schwach einfallenden, oder horizontal liegenden Schichtlagerungen, die auch Stufenflachen genannt werden. Diese beiden Elemente bilden zusammen das treppenformige Erscheinungsbild. Die Reliefgestaltung wird grofttenteils von den Steilanstiegen gepragt und somit verwendet man den fur sie erdachten Begriff der Schichtstufe zur Kennzeichnung des gesamten Formenkomplexes. Dieser Formenkomplex zeigt, wie deutlich das Formenbild vom geologischen Bau, der Tektonik, abhangig ist und somit ist die Schichtstufenlandschaft ein Musterbeispiel strukturbedingter Oberflachenformen (vgl. Blume, 1971, S.10).

Die einzelnen Stufen verlaufen uberwiegend in Richtung des Schichtstreichens, also senkrechtzum Schichtfallen. Der Verlauf einer Stufe ist selten gradlinig, meist gebuchtet. Die Hohe einer Stufe hangt von der Machtigkeit der sie aufbauenden Schichten und deren Einfallswinkel ab. Verschiedene Schichtstufen konnen verschiedene Hangtypen (Abbildung 1) aufweisen.

Einzelne Begriffe wie Stufenhang, Trauf, Walm und First werden an einer Schichtstufe unterschieden.

Ein Stufenhang gliedert sich in einen Ober- und einen Unterhang. Der obere Teil des Hanges wird als Stufenbildner bezeichnet und der untere Teil hingegen als Sockelbildner. Die Sockelbildner bestehen aus weniger widerstandigem Gestein (Mergel oder Tongesteine) und uber dem meist konkav geneigten Unterhang folgt der steilere Oberhang, welcher aus widerstandigem Gestein (Sandstein oder Kalk) gebildet wird. Wenn der Stufenhang mit einer deutlichen Kante endet, wird diese Stufenkante „Trauf" genannt. Bei einer eher abgeschragten und abgerundeten Kante wird von einer Walmstufe gesprochen. Der First bestimmt den hochsten Punkt des Stufenhangs (vgl. Blume, 1971, S. 12)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1.: Schichtstufen-Hangtypen (schematisch) (Quelle: Blume, 1971, S.11)

2. Entstehung eines Schichtstufenlandes

Folgende Voraussetzungen mussen vorhanden sein, um eine Bildung eines Schichtstufenlandes zu ermoglichen: eine vertikale Abfolge unterschiedlicher geomorphologischer Gesteine muss vorhanden sein, die Schichtgrenzen mussen an der Landesoberflache liegen, da sie einer Erosion ausgesetzt sein mussen und die Schichten mussen zwischen zwei und sechs Grad einfallen.

Eine Schichtstufenlandschaft entsteht, in dem die verschiedenen Schichtpakete geomorphologisch harter und weicher Gesteine ungleich abgetragen werden. Morphologisch harte Gesteine sind sehr wasserdurchlassig und bieten somit dem Wasser einige Abflusswege. Geomorphologisch weiche Gesteine sind hingegen wasserundurchlassig und dienen somit als sogenannte Wasserstauer. Die hartere Gesteinsschicht wird nun langsamer abgetragen alsdiedarunterliegende weichere und schnellerverwitternde Gesteinsschicht und somit wird die harte Schicht unterhohlt und brichtein. Demzufolge entsteht eine Kante, welche immerweiterzuruckwandert. Hierdurch legtsich die nachste hartere Gesteinsschicht frei und die darunterliegende weichere Gesteinsschicht verwittert erneut schneller. Unter der harten Gesteinsschicht bildet sich wiedereine Hohle, welche die Schicht wieder einbrechen lasst. So entsteht die nachste Stufe.

3. Sudwestdeutsches Schichtstufenland

Das Sudwestdeutsche Schichtstufenland (Abbildung 2) ist eine geologische und geomorphologische, durch Schichtstufen gepragte Groftlandschaft in Deutschland. Sie zahlt zu den bekanntesten Schichtstufenlandschaften der Erde und ist die groftte innerhalb Deutschlands. Die Landschaft erstreckt sich zwischen dem Schwarzwald, beziehungsweise dem Odenwald im Westen und der Bohmischen Masse im Osten, zwischen Alpenvorland im Suden und der Mitteldeutschen Schwelle im Norden. Aufgrund dieser Lage wird sie auch schwabisch-frankisches Schichtstufenland genannt. Der Oberrheingraben gilt als Zentrum des Schichtstufenkomplexes (vgl. Blume, 1971, S. 81). Es lassen sich sechs verschiedene Schichtstufen unterscheiden: Buntsandstein, Muschelkalk, Keuper, derschwarze Jura (Lias), der braune Jura (Dogger) und der weise Jura (Malm). Das Schichtstufenland ist gepragt durch ebene, weit erstreckte Reliefpartien, welche von oft uber 100 m hohen Stufen im Gelande begrenzt werden. Wenn man sich in Suddeutschland von West nach Ost bewegt, fällt auf, dass die flachen Reliefpartien größtenteils sanft in Richtung Osten einfallen. Der Einfallswinkel der Schichtpakete Ist im Südlichen Schwarzwald am stärksten, da dort die Flankenhebung entlang des Oberrhelngrabens am stärksten war. Folgend ordnen sich die weiteren Schichtpakete in Distanzen von nur wenigen Kilometern aufeinander an. Weiter Im Norden jedoch unterliegen sie einem geringeren Einfallswinkel und sind weitflächiger und weiter voneinander entfernt angeordnet. Somit spricht man in diesem Fall von einer Auffächerung einer Schichtstufenlandschaft in Richtung Norden (vgl. Borcherdt, 1983,S. 27/28).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: Das Sudwestdeutsche Schichtstufenland (Quelle: Borcherdt, 1983, S. 36)

3.1. Entwicklung

Die Entstehung des heutigen von Schichtstufen gepragten Reliefs Suddeutschlands lasst sich zuruck datieren ins Mesozoikum. Grofte Teile Deutschlands waren bereits im Mesozoikum durchgangig groftflachige Sedimentationsgebiete. Dieses Sedimentationsgebiet war das Germanische Becken.

Am Grabenbruch zwischen Schwarzwald und Vogesen beginnt das Stufenland mit den Schichten des Buntsandsteins. Der Buntsandstein lagerte sich auf das Grundgebirge, welches aus Gneis und Granit bestand, ab. Gewaltige Schutt- und Sandmassen wurden von den Randschwellen in das Becken, welches von Gebirgszugen und Schwellen umgeben war, transportiert. Unter den damals herrschenden, wustenahnlichen Klimaverhaltnissen trieb der Wind Sanddunen vor sich her. Sand und Schutt verdichteten sich und wurden somit zu Buntsandstein. Der Buntsandstein erstreckt sich uber den Nordschwarzwald und den Odenwald. Das Becken sank nun langsam ab und geriet unter den Meeresspiegel. Das Meerwasser drang ein und uberschwemmte das Becken. Auf dem Buntsandstein lagerten sich nun Meerestiere ab und bildeten die zweite Schicht, den Muschelkalk, welcher in den Gaulandschaften zu finden ist. Die Muschelkalkflachen im Kraichgau sind mit Loss uberzogen. Die dritte Schicht, der Keuper, wurde abgelagert, nachdem sich das Meer wieder zuruckzog. Der Keuper tritt abwechselnd in weicheren und harteren Schichten auf. Auf dem weichen Gipskeuper lagerte sich der Schilfsandstein ab. Das Wasser kam nun wieder und im Jurameer lagerten sich drei Schichten ab: der schwarze, braune und weifte Jura. Die Schichten des Juras bilden die geomorphologische Schicht des Albvorlands, des Albanstiegs und der Alb.

Heute liegen diese Schichten verschoben, nebeneinander und gestuft. Dies hat den Grund, dass im Untergrund vor rund 150 Millionen Jahren Erdbewegungen stattfanden, welche die Schichten aufwolbten und schrag stellten. Durch Abtragung derschrag gestellten Schichten und durch zuruckschreitende Erosion bildeten sich die Schichtstufen.

Somit haben Ablagerungen in den Meeren derVorzeit, Erdbewegungen mit Verschiebungen, Aufwolbungen und Einbruchen, sowie die erodierende Kraft des Wassers im Laufe von Millionen Jahren das Schichtstufenland geformt.

3.2. Das Grundgebirge

Das kristalline Grundgebirge des sudwestdeutschen Schichtstufenland wird vom Gneis und Granit geformt. Es besteht aus Gesteinen, bei denen man die Mineralkomponenten, die das Gestein aufbauen, haufig mit bloftem Auge gut erkennen kann.

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Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Das Südwestdeutsche Schichtstufenland. Ein Überblick
Hochschule
Pädagogische Hochschule Heidelberg
Note
1,7
Jahr
2018
Seiten
15
Katalognummer
V420601
ISBN (eBook)
9783668686731
Dateigröße
845 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Schichtstufenland, Schichstufenlandschaft, Südwestdeustches Schichtstufenland, Grundgebirge, Oberrheingraben, Buntstandstein, Muschelkalk, Keuper, Jura
Arbeit zitieren
Anonym, 2018, Das Südwestdeutsche Schichtstufenland. Ein Überblick, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/420601

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