Über Chancen und Risiken des Ausbildungspaktes 2004


Hausarbeit, 2005

12 Seiten, Note: gut


Leseprobe


1. Gliederung

2. Einleitung

3. Hauptteil
3.1 Zur Ausbildungsplatzvermittlung
3.1.1 Die Einwerbung neuer Ausbildungsplätze
3.1.2 Neue Kooperationen von Schule und Wirtschaft
3.2 Zur Nachvermittlung und der Maßnahme der Einstiegsqualifizierung
3.2.1 Nachvermittlung – Zwischen Chance und Verpflichtung
3.2.2 Einstiegsqualifizierung als letzte Maßnahme

4. Schluss

5. Literaturverzeichnis

2. Einleitung

Ich möchte in dieser Ausarbeitung „Über Chancen und Risiken des Ausbildungspaktes 2004“ ein sehr aktuelles Thema behandeln. Auf Grund der eingeschränkten Zeit und Dimension wird es mir nicht möglich sein alle einzelnen Punkte des Ausbildungspaktes zu bearbeiten. Dennoch werden ich versuchen die mir am wichtigsten erscheinenden Fakten einzeln, aus unterschiedlichen Gesichtspunkten, zu analysieren und diese miteinander in Verbindung zu setzen.

Eine der wichtigsten Neuerungen sind die Verbesserungen in der Ausbildungsplatzvermittlung. Hier werde ich unter Punkt 3.1 genauer darauf eingehen und einige Neuerungen auf diesem Gebiet vorstellen. Von besonders großem Interesse werden die Chancen aber auch eventuell negative Konsequenzen der Einwerbung neuer Ausbildungsplätze, insbesondere im Hinblick auf die Neuerung der Tarifautonomie, sein. Des Weiteren sollen die Verbesserungen zwischen Schulen und der Wirtschaft auf diese Weise diskutiert werden.

Die Zweite aber nicht weniger wichtige Verbesserung liegt im Bereich der Nachvermittlungen, welche nach meiner Meinung in direktem Zusammenhang mit den neu geschaffenen Einstiegsqualifizierungen zu betrachten sind, da diese in einem ähnlichen Prozess der Vermittlung angeboten werden. Daher werden diese auch soweit als möglich unter Punkt 3.2 auf ähnlicher Weise behandelt. Mein Ziel wird es hier sein Parallelen aber auch Differenzen im Hinblick auf Chancen und Risiken für die Ausbildungsplatzanbieter und –nachfrager herauszuarbeiten.

Einen Leitfaden durch die gesamte Ausarbeitung soll zudem die Bedingtheit der Maßnahmen des Ausbildungspaktes sein, insbesondere im Hinblick auf die sozialisationsbedingten Einstellungen und Prägungen der Jugendlichen.

3. Hauptteil

3.1 Zur Ausbildungsplatzvermittlung

Wenn ich in diesem Kontext über die Ausbildungsplatzvermittlung schreibe, muss ich dies natürlich etwas mehr eingrenzen. Unter dem Punkt 3.1 sollen ausschließlich die Bemühungen und Vermittlungen diskutiert werden, die unmittelbar zum Erfolg führen sollten und noch vor dem offiziellen Beginn der Ausbildung zu einem Ausbildungsvertrag innerhalb des dualen Systems führen.

Innerhalb des Ausbildungspaktes von 2004 werden einige Punkte aufgeführt, welche zur Verbesserung des Vermittlungsprozesses und der quantitativen Erhöhung des Ausbildungsplatzangebotes dienen sollen. Einige dieser Punkte sollen anschließend im Hinblick auf eventuelle Folgen sowohl im positiven als auch im negativen Sinne näher behandelt werden.

3.1.1 Die Einwerbung neuer Ausbildungsplätze

„Die Wirtschaft setzt sich das verbindliche Ziel, während der dreijährigen Dauer dieses Paktes im Jahresdurchschnitt 30.000 neue Ausbildungsplätze einzuwerben.“ (Nationaler Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in Deutschland 04, S.: 3) Dies scheint auf den erste Blick ein Schritt in die richtige Richtung, denn in der ersten Zwischenbilanz wird angegeben, dass „… bisher im IHK-Bereich rd. 25.000 und im Handwerk rd. 11.300 neue Ausbildungsplätze eingeworben worden.“ (Ausbildungspakt auf gutem Weg 04, S.: 5) Ebenfalls die bessere Kooperation zwischen den Kammern und der Bundesagentur für Arbeit lässt in diesem Zusammenhang Hoffnung aufkommen. Eine bessere Vermittlungschance zwischen den Ausbildungswilligen Firmen und Jugendlichen wird somit ermöglicht. Dies hat das Ziel, dass die eingeworbenen Ausbildungsplätze effizienter genutzt werden können.

Trotz der zusätzlich eingeworbenen Ausbildungsplätze gibt die erste Zwischenbilanz bekannt, dass „Zum Ende des Berichtsjahres am 30. September (…) voraussichtlich eine von der Bundesagentur für Arbeit festzustellende Lehrstellenlücke verbleibt. Trotz aller Anstrengungen dürfte diese aus heutiger Sicht eher höher als im Vorjahr sein…“ (ebenda, S.: 3) Ohne anzweifeln zu wollen, dass diese Initiative aus theoretischer Sicht ein Schritt in die richtige Richtung ist, scheint sie doch in der Empirie nicht zu greifen oder zumindest nicht in ausreichendem Maße. Es verwundert ebenfalls nicht außerordentlich, dass auch in diesem Kontext eine konjunkturelle Erholung als wichtige Rahmenbedingung aufgeführt wird (vgl. ebenda, S.: 5), welche derzeit wohl als Hauptentschuldigung für nicht ausreichende positive Auswirkungen von Reformen und Innovationen gilt. Reformen und Innovationen sollten doch eigentlich nicht von anderen Rahmenbedingungen so stark abhängig sein, sonder vielmehr neue Rahmenbedingungen schaffen, um mit der jeweiligen Situation besser umgehen zu können oder z.B. die konjunkturelle Erholung innerhalb der Wirtschaft als Teilbereiche der Gesellschaft zu fördern.

3.1.1.1 Ausnutzung der Tarifautonomie

Im Zuge der Einwerbung neuer Ausbildungsplätze wurde im Ausbildungspakt ebenfalls eine Tarifautonomie als Ausbildungsfördernde Vereinbarung getroffen, um bestehende Hindernisse abzubauen. (vgl. Nationaler Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in Deutschland 04, S.: 10) So scheinen die Hindernisse in der Ausbildungswilligkeit der Firmen in der zu hohen Bezahlung der Auszubildenden nach Tarifvereinbarungen zu liegen. Um folglich mehr Ausbildungsplätze schaffen zu können, muss das vorhandene Geld auf mehr Ausbildungsplätze verteilt werden. In der ersten Zwischenbilanz wird dies ebenfalls als gelungener Aspekt verbucht. „So sind in einigen Branchen die Ausbildungsvergü­tungen teilweise deutlich hinter den generellen Entgeltanhebungen für Arbeiter und Angestellte zurückgeblieben oder sogar vollständig von den linearen Entgeltanhebungen ausgenommen oder abgesenkt worden; zugleich sind in einigen Bereichen Vereinbarungen zur Steigerung des Aus­bildungsplatzangebotes getroffen worden.“ (Ausbildungspakt auf gutem Weg 04, S.: 10) Auf diese Art und Weise werden also neue Ausbildungsplätze geschaffen. Dies ist durchaus Vorteilhaft, da es mehreren ausbildungswilligen und –fähigen Jugendlichen eine Chance bietet sich in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Eine Frage an dieser Stelle wäre allerdings: Was passiert mit den zuviel ausgebildeten Jugendlichen nach der Ausbildung, die nicht von der Firma übernommen werden? Der Fachkräftemangel in Deutschland ist unbestritten, nur ist dieser eher im höher qualifizierten Sektor anzutreffen. Laut Studie werden in Großbetrieben: „Berufsanfänger die in anderen Betrieben ausgebildet worden sind, und Umschüler (…) nur ausnahmsweise gesucht.“ (Kau/Alex/von Bardeleben/Herget/Kath/Schmidt 1998, S.: 19) Diese Aussage ist ebenfalls in Firmen mittlerer Größe anzutreffen. „Auch in Zukunft wenig attraktiv ist nach Angaben der Personalleiter die Rekrutierung vom Markt: Das trifft für Berufsanfänger, die schulisch ausgebildet 8sehr wichtig: 4 %, wichtig: 28 %) oder die ihre Berufsausbildung in einem fremden Betrieb erhalten haben (2 % bzw. 18 %) gleichermaßen zu.“ (ebenda, S.: 70)

[...]

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Über Chancen und Risiken des Ausbildungspaktes 2004
Hochschule
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg  (Berufs- und Betriebspädagogik)
Veranstaltung
Konzepte und Systeme beruflicher Bildung
Note
gut
Autor
Jahr
2005
Seiten
12
Katalognummer
V41865
ISBN (eBook)
9783638400428
Dateigröße
527 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Chancen, Risiken, Ausbildungspaktes, Konzepte, Systeme, Bildung
Arbeit zitieren
Magister Artium Sebastian Klaus (Autor:in), 2005, Über Chancen und Risiken des Ausbildungspaktes 2004, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41865

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