Analyse - Josquin Desprez: Motette Virgo Salutiferi


Seminararbeit, 2002

10 Seiten, Note: 2,0

Anonym


Inhaltsangabe oder Einleitung

Analyse - Josquin Desprez:
Motette Virgo Salutiferi

Die vorliegende Motette Virgo salutiferi des frankoflämischen Komponisten Josquin Desprez wurde 1518 veröffentlicht und ist neben einer Messe (Missa Hercules Dux Ferrarie) und der Motette Miserere Mei Deus dem Herzog von Ferrara gewidmet . Sie zeigt die für Josquin charakteristische Technik der melodischen Imitation, die eine Behandlung des Textes aufweist, die die im Humanismus entwickelte Aufmerksamkeit auf den individuellen Ausdruck wiederspiegelt. Dieses Vorgehen steht im Gegensatz zu der abstrakteren Einstellung zu Komposition, wie sie in der vorausgegangenen Epoche durch streng rationale Strukturierung üblich war. Die Musik der Renaissance trug das Ideal der "varitas", der ständigen Veränderung der musikalischen Elemente einer Komposition, und zwar der rhythmischen Bewegung ebenso wie der Melodieführung. Die durchimitierte Motette trägt neben der melodischen Ausarbeitung auch eine wichtige rhetorische Funktion. Der Text beinhaltet ein Ave Maria, das höchst anspruchsvoll melodisch verziert wird und dem ab dem 14. Jahrhundert aufgekommenen Marienkult entspricht.
Josquins Zyklus Motets à la Vierge enthält neben dem dreiteiligen Virgo salutiferi noch die jeweils zweiteiligen Motetten Recordare Virgo Mater, Regina caeli und Ave maris stella. Nach eigener Übersetzung lautet der Inhalt der Takte 1-55 folgendermaßen: "Jungfrau, Jungfrau, jungfräuliche Mutter des heilbringenden Donnerers (starken Gottes) und einziger Stern des wellenreichen Meeres, freundlicher Stern des wellenreichen Meeres, den der Vater der (aller) Dinge ...". Aus der Betrachtung des gesamten Inhaltes wird ersichtlich, dass der Meerstern Maria vor der Sturmgefahr auf See bewahren soll.
Um dem Text die beabsichtigt betonte Bedeutung zu verleihen, nutzt Josquin eigene satztechnische Verfahren: Einem Textteil entspricht eine melodische Phrase, das Soggetto. Die Soggetti werden mit wechselnden Einsatzfolgen imitatorisch durch die Stimmen geführt, wobei die rhythmische Identität entscheidender ist als die melodische, und die Nachahmung des melodischen Kopfes wichtiger ist als das ganze Soggetto. Das Reihungsprinzip wird geschmeidig verdeckt.
[...]

Details

Titel
Analyse - Josquin Desprez: Motette Virgo Salutiferi
Hochschule
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg  (Philosophische Fakultät: Musikwissenschaftliches Seminar)
Veranstaltung
Proseminar
Note
2,0
Jahr
2002
Seiten
10
Katalognummer
V4181
ISBN (eBook)
9783638125994
Dateigröße
493 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Analyse ohne Sekundärliteratur.
Schlagworte
Analyse Josquin Desprez Virgo Salutiferi
Arbeit zitieren
Anonym, 2002, Analyse - Josquin Desprez: Motette Virgo Salutiferi, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/4181

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