Lernen mit allen Sinnen


Unterrichtsentwurf, 2005

19 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Die Sinne

3. Zur Geschichte des Lernens mit allen Sinnen

4. Wieso mit allen Sinnen lernen?

5. Sinnesübungen

6. Praktische Übungen
6.1 Hören
6.1.1 Geräusch-Memory
6.1.2 Geräusche wahrnehmen und erkennen
6.1.3 Geräusch-Lawine
6.2 Riechen
6.2.1 Duft-Memory
6.3 Schmecken
6.3.1 Was schmecke ich?
6.4 Tasten/Fühlen
6.4.1 Tastkasten
6.4.2 Tast-Pfad
6.4.3 Dinge ,begreifen’
6.5 Sehen
6.5.1 Vexierbilder
6.5.2 Das Lerntagebuch
6.6 Bewegen
6.6.1 Bewegungsalphabet
6.6.2 Anweisungsspiel

7. Schlusswort

8. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Diese Hausarbeit soll einen Einblick in das „Lernen mit allen Sinnen“ geben.

Zunächst soll auf die verschiedenen Sinne eingegangen werden. Anschließend wird die Bedeutung dieser Sinne beim Lernen und im Unterricht betrachtet. Zudem soll kurz darauf geblickt werden, ob das Lernen mit allen Sinnen schon früher eine Rolle im Unterricht spielte. Danach soll kurz umrissen werden, was beim Lernen mit allen Sinnen zu beachten ist und wieso es gerade heutzutage ein wichtiger Aspekt des Lernens ist.

Im Anschluss daran sollen praktische Beispiele gegeben werden, wie Lernen mit allen Sinnen durchzuführen ist.

2. Die Sinne

Es gibt zwei Rezeptionssysteme: Die Fern- und die Nahsinne.[1]

Die Fernsinne unterteilen sich in Sehsinn, Hörsinn und Geruchssinn. Hier werden also Augen – visuelles System, Ohren – akustisches oder auditives System und Nase – olfaktorisches System angesprochen. Diese werden als Fernsinne bezeichnet, da sie „über die unmittelbare Umgebung des Menschen hinaus“[2] gehen.

Die Nahsinne unterteilt man in Tastsinn, Gleichgewichtssinn, Bewegungssinn und Geschmackssinn. Hierbei spielen die Haut – taktiles System oder Oberflächensensibilität; das Labyrinth des Innenohres – vestibuläres System; Muskeln, Sehnen und Gelenke – propriozeptives oder kinästhetisches System bzw. Tiefensensibilität eine Rolle. Aber auch Zunge und Gaumen als gustatorisches System. Diese Systeme werden den Nahsinnen zugeordnet, da sie „nur über den direkten Körperkontakt zu erfahren“[3] sind.

Hieran lässt sich also erkennen, das Lernen mit allen Sinnen nicht nur die fünf Sinne des Riechens, Hörens, Sehens, Tastens und Schmeckens anspricht, sondern auch Bewegung und Koordination von Bedeutung sind.

Im Gegensatz zu Tieren sind beim Menschen die Sinne eher schwach ausgebildet. Dennoch tragen sie dazu bei, dass Sinneserfahrungen durch Handeln und Lernen gemacht werden können. „Nur was mit den Sinnen erfahren wurde, kann kognitiv verarbeitet werden.“[4]

„Alle Sinne sind miteinander verbunden“[5] bzw. genauer gesagt verschmolzen. Dies nennt man Synästhesie oder sensorische Integration.

Zur Verarbeitung von Wahrnehmungen ist es wichtig, dass beide Hirnhälften aktiviert werden, da jede für bestimmte Bereiche von Bedeutung ist, wie man in der folgenden Abbildung erkennen kann.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[6]

Gelingt dies nicht, können Sinnesreize nicht geordnet, koordiniert oder entsprechende Daten verglichen werden. Dann sind Wahrnehmungsübungen wichtig, um die Hirnhälften anzusprechen und aktivieren zu können.

3. Zur Geschichte des Lernens mit allen Sinnen

Beim „Lernen mit allen Sinnen handelt es sich“[7] nicht - wie zuerst in den 1990er Jahren befürchtet – „um eine Modeerscheinung.“[8] Betrachtet man die Geschichte, so lässt sich feststellen, dass Lernen mit allen Sinnen schon immer gefordert wurde.

So vertritt Aristoteles „die Auffassung, dass niemand ohne Wahrnehmung etwas lernen oder verstehen kann.“[9] Dieser Auffassung schließt sich Thomas von Aquin an.

„Comenius [...] fordert zu Anfang des 17. Jahrhunderts: ,...das Sichtbare dem Gesicht, das Hörbare dem Gehör, das Wohlriechende dem Geruch, das Schmackhafte dem Geschmack, das Berührbare dem Tastsinn: und dass, wenn sich etwas mit mehreren Sinnen zugleich erfassen lässt, es mehreren zugleich entgegengetragen werde...’“[10]

Aber auch Reformpädagogen wie Rousseau und Freinet unterstützen und fordern das Lernen mit allen Sinnen, Maria Montessori z. B. mit ihrem Sinnesmaterial. Es zeigt sich also, dass sich diese Lernmethode „wie ein roter Faden durch die Geschichte der Didaktik“[11] zieht.

So ist es daher auch nicht verwunderlich, dass Pestalozzis „Lernen mit ,Kopf, Herz und Hand’“[12] seinen Platz in den Grundschul-Richtlinien von Nordrhein-Westfalen findet.

4. Wieso mit allen Sinnen lernen?

Kindheit hat sich verändert. Spielten Kinder früher sehr viel draußen an der frischen Luft und mit anderen Kindern gemeinsam, haben heute die Spielekonsolen Einzug in die Kinderzimmer gehalten. Bei diesen wird stundenlang auf den Bildschirm gestarrt und parallel dazu werden hauptsächlich die Finger oder die Hände zur Steuerung bewegt. Aber nicht nur hier, sondern auch in anderen Lebensbereichen bzw. Lebensbedingungen der Kinder haben Veränderungen stattgefunden. Diese führen dazu, dass Kinder „in einem Spannungsfeld von Ambivalenzen heranwachsen.“[13] Ein Beispiel hierfür wäre „Multimediakonsum versus Verlust von natürlichen Spielmöglichkeiten“[14], aber auch „Freiheit von Zwängen, Wertvorstellungen, Lebensstilen und Handlungsmustern versus Verlust von Sicherheit, Beziehungs- und Haltlosigkeit, Sinnentleerung.“[15] Zu diesen Ambivalenzen kommt dann oftmals noch „eine Überreizung der Fernsinne und andererseits zugleich [...] eine Verkümmerung der Nahsinne“[16] hinzu.

[...]


[1] Vgl. Zielke, Gitta: Perspektiven und Dimensionen des Lernens mit allen Sinnen – Neue (?) Medien im Unterricht –, in: Paderborner Beiträge zur Unterrichtsforschung und Lehrerbildung. Band 1, Mette, Norbert/Träger, Gerhild (Hrsg.) in Verbindung mit der AG Primarstufe des Paderborner Lehrerausbildungszentrums: Lernen mit allen Sinnen. Erträge vom Paderborner Grundschultag 1997. Lit Verlag: Münster 1999, S. 6

[2] Ebd.

[3] Ebd.

[4] Ebd.

[5] Ebd.

[6] A. a. O., S. 7

[7] A. a. O., S. 3

[8] Ebd.

[9] Ebd.

[10] Ebd.

[11] A. a. O., S. 4

[12] Ebd.

[13] A. a. O., S. 5

[14] Ebd.

[15] Ebd.

[16] A. a. O., S. 6

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Lernen mit allen Sinnen
Hochschule
Universität Duisburg-Essen
Veranstaltung
Didaktik des Anfangsunterrichts
Note
2
Autor
Jahr
2005
Seiten
19
Katalognummer
V41774
ISBN (eBook)
9783638399746
Dateigröße
582 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Der Hausarbeit liegt im Original sowohl ein selbst hergestelltes Geräusch-Memory, als auch selbst erstelltes Material für eine Geräuschlawine bei. Diese werden in der Arbeit vorgestellt.
Schlagworte
Lernen, Sinnen, Didaktik, Anfangsunterrichts
Arbeit zitieren
Kathrin Brandt (Autor:in), 2005, Lernen mit allen Sinnen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41774

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Lernen mit allen Sinnen



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden