Bevölkerungsentwicklung in Deutschland


Seminararbeit, 2004

19 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Definitionen
2.1 Definition der Bevölkerung
2.2 Definition von Prognosen

3 Einflussgrößen der Bevölkerung

4 Bevölkerungsvorausrechnung
4.1 Berechnung des statistischen Bundesamtes
4.1.1 Geburtenrate
4.1.2 Lebenserwartung
4.1.3 Migration
4.2 Szenarien
4.3 Ergebnisse
4.4 Ergebnisse des deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung

5. Treffsicherheit von Bevölkerungsprognosen
5.1 Annahmen einer alten Studie
5.2 Ergebnisse
5.3 Bedeutung

6. Fazit

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

In Abhängigkeit von dem Aufbau der Bevölkerung werden Entscheidungen in Politik und Wirtschaft getroffen, die diesen Strukturen angepasst sind. Da aber Entscheidungsprozesse zum einen langwierig sind, zum anderen erst verzögert eine Wirkung zeigen, sind zuverlässige Bevölkerungsprognosen unerlässlich. Bevölkerungsvorausrechnungen dienen dazu, die Entwicklung der deutschen Bevölkerung in der Zukunft, unter den Aspekten Größe und Altersaufbau, abzuschätzen( Statistisches Bundesamt, 2003, S.5).

Wie solche Vorausberechnungen zustande kommen, soll in dieser Arbeit erörtert werden.

Dazu sollen zunächst im zweiten Kapitel die Begriffe Bevölkerung und Prognosen geklärt werden, um im folgenden darzustellen, welche Hauptkomponenten die Bevölkerungsgröße beeinflussen.

Das vierte Kapitel beschäftigt sich eingehend mit der Analyse der Bevölkerungsprognose des Statistischen Bundesamtes von 2003.

Ein Vergleich mit den Berechnungen des deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung soll klären, ob beide zu ähnlichen Ergebnissen kommen.

Anschließend wird anhand einer alten Prognose untersucht, wie wahrscheinlich das Eintreffen von solchen ist.

Abschließend wird das Fazit einen kurzen Überblick über die Ergebnisse der Arbeit liefern.

2 Definitionen

Um die Prognosen für die Bevölkerungsentwicklungen zu analysieren, ist es notwendig, genau zu definieren, was unter beiden Aspekten zu verstehen ist.

2.1 Definition der Bevölkerung

Das Statistische Bundesamt definiert die Bevölkerung Deutschlands als

„[...] alle Einwohner, die mit ihrer Hauptwohnung in der Bundesrepublik Deutschland gemeldet sind, also auch alle hier gemeldeten Ausländer und Ausländerrinnen“( Statistisches Bundesamt, 2004, www.destatis.de).

2.2 Definition von Prognosen

Unter Prognosen versteht man ein „Wahrscheinlichkeitsurteil über das Auftreten von Ereignissen in der Zukunft, die auf Beobachtungen der Vergangenheit und einer möglicherweise nur wenig ausgeprägten Erklärungstheorie und einer Annahme über die Fortsetzung der Beobachtung beruhen“ (Unternehmerinfo, 2004, www.unternehmerinfo.de).

Es werden hier „[...]wahrscheinliche Entwicklungen der Zukunft vorhergesagt“ (Unternehmerinfo, 2004, www.unternehmerinfo.de).

Das bedeutet, dass versucht wird anhand von Tendenzen und Trends, die in der Vergangenheit beobachtet wurden, die Entwicklung der Zukunft vorauszusagen. Nur wenn die Annahmen, die den Berechnungen zugrunde liegen, realisiert werden, treffen die Aussagen auch zu. Das bedeutet, dass angegeben wird, was passiert, wenn bestimmte Voraussetzungen eintreten, und nicht, das die Zukunft prognostiziert wird (Butler/Hof, 1977, S.7).

3 Einflussgrößen der Bevölkerung

Die drei Hauptkomponenten, welche die Bevölkerungsgröße beeinflussen, sind die Geburtenrate, die Sterbefälle, bzw. die Lebenserwartung, sowie der Wanderungssaldo, das aus der Differenz von Zu- und Fortzügen in die Bundesrepublik gebildet wird.

Die Geburtenrate wird häufig als zusammengefasste Geburtenziffer angegeben, die die

durchschnittliche Kinderzahl beschreibt, „die eine Frau im Laufe ihres Lebens hätte, wenn die Verhältnisse des betrachteten Jahres von ihrem 15. bis 49. Lebensjahr gelten würden“ (Statistisches Bundesamt, 2003, S. 10). 2003 beträgt sie 1,4 Kinder pro Frau.

Das bedeutet, dass es jedes Jahr eine andere Geburtenrate geben kann, denn es wird immer ein bestimmtes Jahr betrachtet, und die Kinderzahl ermittelt, die eine Frau hätte, wenn die Umstände jenes Jahres für ihr ganzes gebärfähiges Leben gelten würden.

Die Lebenserwartung beschreibt die „Im Durchschnitt (noch) zu erwartende Anzahl Lebensjahre einer im Jahr X geborenen Person aufgrund der im Jahr X beobachteten Sterblichkeit“

(Schweizerisches Gesundheitsobservatorium, 2004. www.obsan.ch).

Diese Lebenserwartung gilt aber nur für die Männer und Frauen, die genau in diesem Jahr geboren werden (Statistisches Bundesamt, 2003, S. 14). Es gibt also für jedes Jahr eine andere Lebenserwartung. Sie hat sich in den letzten Jahren aufgrund von Fortschritten im Gesundheitswesen, Hygiene, Ernährung, Wohnsituation und Arbeitsbedingungen stark erhöht.

Im Jahr 2003 betrug sie in Westdeutschland für Männer 75,46 Jahre, für Frauen liegt sie höher bei 81,5 Jahren( Index Mundi, 2003, www.indexmundi.com).. Trotz Anpassung der ostdeutschen Länder in den letzten Jahren, liegt dort die Lebenserwartung für Jungen um 0,6 und für Mädchen um 1,6 Jahre niedriger(Statistisches Bundesamt, 2003, S.13).

Da die westdeutsche Bevölkerung den Hauptanteil der deutschen Bevölkerung stellt, wird im folgenden auch mit deren Daten gerechnet.

Als Migration wird die „Wanderung Einzelner oder von Gruppen im geographischen. Raum“ bezeichnet (Brockhaus,2004, www.brockhaus.de). Dabei unterscheidet man Binnenmigration, bei der keine Ländergrenze überschritten wird, von der internationalen, bei der dies der Fall ist. In der Arbeit wird nur die internationale Wanderung betrachtet.

Sie ist von rechtlichen und politischen Faktoren wie Einreisebedingungen, Bürgerkrieg und Verfolgung abhängig. Genauso können aber auch wirtschaftliche Gründe, z.B. ein Einkommensgefälle zwischen dem Ausreise- und Einreiseland, ein Migrationgrund sein.

Weitere Voraussetzungen für das Verlassen der Heimat und das Eingehen des Risikos eines Neuanfangs, sind Mut und Mobilitätsbereitschaft. Zu finden sind diese Eigenschaften eher bei jüngeren Leuten ( DIW, 1999, S.2).

4 Bevölkerungsvorausrechnung

Bevölkerungsvorausrechnungen werden von verschiedenen Instituten durchgeführt und regelmäßig wiederholt und aktualisiert.

Dazu werden, aus heutiger Sicht realistische, Annahmen hinsichtlich zukünftiger Geburten- häufigkeit, Lebenserwartung und Migration getroffen(Statistisches Bundesamt, 2003, S.5).

In der Regel werden für diese Variablen mehrere Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt, da die genannten Einflussfaktoren wiederum von Entwicklungen abhängen, die nicht genau bestimmt werden können. So entscheidet über die zukünftige Lebenserwartung der weitere medizinische Fortschritt, der heute noch nicht abzusehen ist. Entwickelt er sich in dem derzeitigen Tempo weiter, kann die Lebenserwartung wie in den letzten 100 Jahren steigen. Bei weniger Neuerrungenschaften wird eine Abschwächung des bisherigen Trends zu erwarten sein.

4.1 Berechnung des statistischen Bundesamtes

Das Statistischen Bundesamt hat 2003.eine Vorausberechnung der deutschen Bevölkerung entwickelt, die im folgenden vorgestellt wird. Die Basis dieser Berechnung ist der Bevölkerungsstand vom 31.12.2001(Statistisches Bundessamt, 2003, S.5).

4.1.1 Geburtenrate

Bei der Vorausrechnung wird für die Geburtenrate, bzw. zusammengefasste Geburtenziffer, von einem Fortbestand des bisherigen Niveaus von durchschnittlich 1,4 Kindern pro Frau ausgegangen.

Die Mütter in den neuen Bundesländer, deren Frauen mit aktuell 1,2 Kindern pro Frau weniger Nachwuchs als Westdeutschland bekommen, sollen bis zum Jahr 2010 den gleichen Stand erreicht haben.

Die Annahme wird aufgrund von empirischen Daten zur Geburtenentwicklung seit Mitte der fünfziger Jahre getroffen. Zwar schwankt seit dieser Zeit die Geburtenrate beträchtlich, aber seit 1990 variiert sie nur noch geringfügig um 1,4 Kindern pro Frau.

Zusätzlich wird die Fertilität anderen Staaten herangezogen, die sichtbar machen, dass Deutschland zum einen ein Land mit weltweit einer der niedrigsten Geburtenraten ist, aber zum anderen, dass sich diese in den anderen Staaten der Europäischen Union auf einem ähnlichen Stand wie die in Deutschland seit Mitte der neunziger Jahre stabilisiert oder sogar erhöht hat.

Somit ist ein weiteres Absinken der Kinderzahl pro Frau nicht zu erwarten (Statistisches Bundesamt, 2004, S.10).

4.1.2 Lebenserwartung

Die Lebenserwartung der neugeborenen Kinder hat sich seit Anfang des letzten Jahrhunderts um etwa 30 Jahre erhöht (Statistisches Bundesamt, 2004, S.14).

Aus dem stetigen Anstieg hat das Bundesamt geschlossen, dass diese Entwicklung auch für die Zukunft gelten wird.

Die Differenz, die zwischen den neuen und alten Bundesländern hinsichtlich der Lebensjahre besteht, hat sich in den letzten Jahren verringert, so dass davon ausgegangen werden kann, dass sie bis zum Jahr 2020 beglichen sein wird.

[...]

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Bevölkerungsentwicklung in Deutschland
Hochschule
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn  (Haushaltsökonomisches Seminar)
Veranstaltung
Familiensoziologie
Note
1,3
Autor
Jahr
2004
Seiten
19
Katalognummer
V41483
ISBN (eBook)
9783638397308
ISBN (Buch)
9783638946186
Dateigröße
723 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Bevölkerungsentwicklung, Deutschland, Familiensoziologie
Arbeit zitieren
Annika Ohliger (Autor:in), 2004, Bevölkerungsentwicklung in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41483

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