Die Bedeutung der Schule bei der Berufswahl


Studienarbeit, 2001

18 Seiten, Note: Sehr Gut


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Die Rolle der Schule bei der Berufswahl

3. Was bedeutet der Begriff „Berufswahl“

4. Mögliche Berufsentscheidungspunkte in der Biographie eines Menschen

5. Einflussfaktoren auf die Berufswahl
5.1 Äußere Einflussfaktoren
5.1.1 Zusammenhang der Berufswahl mit der sozialen Herkunft
5.1.2 Zusammenhang der Berufswahl mit der regionalen Lage
5.1.3 Zusammenhang der Berufswahl mit der Wirtschaftslage
5.1.4 Zusammenhang der Berufswahl mit der Information
5.2 Individuelle Prägungen
5.2.1 Zusammenhang der Berufswahl mit der Neigung
5.2.2 Zusammenhang der Berufswahl mit der Eignung
5.3 Die Schule
5.3.1 Zusammenhang der Berufswahl mit der Schule und der Schulbildung
5.4 Die Umwelt des Jugendlichen
5.4.1 Die Rolle der Eltern und der Familie bei der Berufswahl
5.4.2 Die Rolle der öffentlichen Berufsberatung bei der Berufswahl

6. Schlusskommentar

7. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Für meine Abschlussarbeit für das PS „Schule und Unterricht entwickeln“ habe ich mich für das Thema „Die Bedeutung der Schule bei der Berufswahl“ entschieden, da ich mich schon vorangegangenen Lehrveranstaltungen damit beschäftigt habe. Besonders innerhalb eines Seminars bei Prof. Klingler kam dieses Thema im Zuge einer Diskussion zur Sprache. Ich wollte mich weiter damit beschäftigen und habe mich deshalb entschlossen, dies im Zuge dieser Arbeit zu tun. Meine Hauptquelle dabei war die Diplomarbeit von Frau Brigitte Burger, die 1987 zu diesem Thema gearbeitet hatte.

Ich glaube, dass das Thema der Berufswahl im herkömmlichen Unterricht sowohl in Pflichtschulen oder Gymnasien, als auch später in Höher- bzw Berufsbildenden Schulen vernachlässigt wird. Der Unterricht zielt mehr auf die Vermittlung von umfangreichen Lehrinhalten, der praktische Bezug zu konkreten Berufen wird nicht hergestellt. Da ist es für den Schüler natürlich sehr schwer nach Beendigung seiner Schulkarriere eine Entscheidung zu treffen. Meist wird die Berufswahl vom gewählten Schultypus beeinflusst und weniger durch die Information über einzelne Berufssparten.

Mit meiner Arbeit wollte ich mich selbst auf diese Problematik aufmerksam machen, damit ich dies später in meinem eigenen Unterricht im Hinterkopf behalte.

2. Die Rolle der Schule bei der Berufswahl

„Der Prozess der Berufsentscheidung fällt in die Schulzeit; der Schüler sollte nach der abgeschlossenen Schulpflicht eigentlich wissen, welchen Weg er weiter gehen will. [...] Die Schule hat die Funktion, das Kind und den Jugendlichen auf den Erwachsenenstatus vorzubereiten, d. h. für das erlernen von öffentlichen und nicht mehr familiären Rollen zu präformieren. Innerhalb der Erwachsenenrollen ist die Berufsrolle von großer Bedeutung sowohl für den einzelnen als auch für das gesamte System.“[1][2]

„Die Schule bzw. der Lehrer können wertvolle Hilfestellung bei der Berufswahl leisten. Sie erfüllen dafür zwei wichtige Voraussetzungen: sie sollten eigentlich die einzelnen Schüler halbwegs gut kennen bzw. deren Vorlieben, Interessen und Begabungen sowie auch über ihre Möglichkeiten Bescheid wissen und sie haben wohl auch einen gewissen Einblick in die Berufswelt.“[3] Dieser Anforderung können jedoch die meisten Lehrer nicht gerecht werden, da sie durch den großen Lehrstoff und der begrenzten Zeitspanne überfordert sind. Aber gerade in naturwissenschaftlichen Fächern sind die Schüler hauptsächlich auf die Schule angewiesen, denn im Elternhaus besteht nur in wenigen Fällen die Möglichkeit, sich mit Physik oder Chemie auseinanderzusetzen. „…Wenn schon das Elternhaus nicht mehr die Anreize schaffen kann, Technik und Naturwissenschaft als spannendes und kreatives Aufgabenfeld zu vermitteln, dann sollte dies der Schule gelingen.“[4]

Auch vom Arbeitsamt werden Berater in die Schulen geschickt, doch deren Zeitmangel ermöglicht nur einen oberflächlichen Einblick in die Berufswelt und könne auf die eigentlichen Fragestellungen der Schüler nur ungenügend eingehen. Doch wäre meiner Meinung nach die Schule am Besten geeignet dem Schüler einen Einblick in die Berufswelt zu geben. Einerseits hat die Schule Zugang zu verschiedensten Beratungs- und Informationsstellen, von deren Existenz ein Schüler nur selten eine Ahnung hat, andererseits verbringt ein Jugendlicher einen sehr großen Teil seiner Zeit in der Schule.

Neben einer Beratungsfunktion sollte es in der Schule bzw. im Unterricht möglich sein, auf die praktische Anwendbarkeit der Lehrinhalte einzugehen und die zugehörigen Berufsfelder zu umreißen.

3. Was bedeutet der Begriff „Berufswahl“

Die Charakterisierung der Berufswahl als Prozess war nicht immer selbstverständlich, in früheren Zeiten war man der Ansicht, die Berufswahl sei ein punktueller Entschluss, den man einmal trifft und bei dem man dann auch sein ganzes Leben lang bleibt. Eine Berufswahl ist grundsätzlich erst möglich, wenn es nicht mehr selbstverständlich ist, dass bestimmte Berufe nur an gewisse Personen weitervererbt werden, sondern jeder, unabhängig von der Schicht oder den elterlichen Berufen, relativ frei seinen Beruf aussuchen kann. [relativ: es gibt auch heute noch genügend Einschränkungen][5]

„Berufswahl wurde ursprünglich als einmalige Handlung gesehen, die am Ende der Schulzeit erfolgt und gewissermaßen das Scharnier zwischen Schule und Berufswelt bildet. In den letzten zwanzig Jahren [Zitat aus 1973] hat sich dagegen die Ansicht durchgesetzt, dass sie nicht ein punktuelles Geschehen ist, sondern ein Prozess über Zeit.“[6]

Ein Jugendlicher hat heute nur in Ausnahmefällen nach Abschluss der Schulzeit seine Berufswahl schon getroffen. Unter Zeitdruck können alle positiven und negativen Konsequenzen der Entscheidung nicht gründlich durchdacht werden, deswegen sollte der Jugendliche von seiner Umwelt mehr Zeit für seine Entscheidung erhalten. Obwohl dies auch heute noch nicht in ausreichendem Maße erfolgt, ist die Situation dennoch besser als in den vergangenen Jahrzehnten, wo die Berufswahl für den Jugendlich meist kein Prozess, sondern ein schneller, eingeschränkter Entscheidungsmoment war.

Man ist sich einig, „dass Berufswahl ein (fast) lebenslanger Prozess ist, der bereits damit beginnt, dass man in eine bestimmte Familie hineingeboren wird.“[7]

Es ist heute nicht mehr ungewöhnlich, wenn es zu einem späteren Zeitpunkt zu einer Neuorientierung im Berufsleben kommt und der Beruf gewechselt wird. In vielen Berufssparten ist dies sogar überlebenswichtig geworden. Man kann in der heutigen Zeit nicht mehr davon ausgehen, den Beruf, den man sich nach der Schule gewählt hat, für den Rest seines Lebens ausüben zu können.

Die Berufswahl ist immer eine Entscheidung zwischen verschiedenen Laufbahnmöglichkeiten, diese werden jedoch durch die persönlichen Fähigkeiten und die Verfügbarkeit der Berufe schon eingegrenzt. Es ist sinnvoll einen Beruf zu wählen, der seinen Fähigkeiten entspricht und auch gebraucht wird. Die ersten Entscheidungen zur Berufswahl werden schon durch die Wahl der Schulausbildung getroffen, der Zugang zu einer Vielzahl an Berufen ist an schulische Qualifikationen gebunden.[8]

[...]


[1] Vgl. Brigitte Burger, 1987, 96-99.

[2] Rosmarie Nave-Herz, 1977, 599.

[3] Brigitte Burger, 1987, 97.

[4] Ortwin Renn, 30.8.2002.

[5] Brigitte Burger, 1987, 10.

[6] Martin Kohli, 1973, 1.

[7] Martin Kohli, 1973, 64.

[8] Brigitte Burger, 1987, 12.

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Die Bedeutung der Schule bei der Berufswahl
Hochschule
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
Note
Sehr Gut
Autor
Jahr
2001
Seiten
18
Katalognummer
V41458
ISBN (eBook)
9783638397148
Dateigröße
667 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Bedeutung, Schule, Berufswahl
Arbeit zitieren
Karin Wieser (Autor:in), 2001, Die Bedeutung der Schule bei der Berufswahl, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41458

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